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Helden früherer Tage


Die ehemalige Rubrik "Die Anfänge" unserer Homepage ist in diese Kategorie aufgegangen. Unter dem Begriff verbergen sich Biografien von Wrestlern, die den Fans von heute nur noch wenig sagen, obwohl sie absolute Legenden sind und deshalb jedem Wrestling-Fachmann ein Begriff sein sollten. Hier könnt ihr die 8 bisherigen Biografien nachlesen.
Kapitel

Youssuf The Terrible Turk
Youssuf Ishmaelo war der erste von all den vielen "Terrible Turks", die im Laufe der Jahre und Jahrzehnte in Wrestling-Hallen der westlichen Welt zu sehen waren. Laut Alan Calvert, einem der Pioniere amerikanischen Kraftsports, war er eventuell einer der drei stärksten Männer, die es jemals gegeben hat.

Es existiert ein Buch namens "Les Rois de la Lutte" (die Könige des Wrestlings), geschrieben und veröffentlicht von Edmond Desbonnet, laut dem die Invasion türkischer Wrestler im Jahre 1894 begonnen hatte. Damals wurde ein Wrestler namens Joseph-Claude Doublier von seinem großen Rivalen, Sabès beim Namen, bezwungen. Daraufhin startete Doublier eine große Suchaktion nach einem Mann, der Sabès bezwingen könnte. Zu diesem Zwecke besuchte Doublier die Türkei, und brachte drei Wrestler mit nach Hause: Kara Osman, Nurullah, und den 250 Pfund schweren Youssuf Ishmaelo.

Youssuf bestritt sein erstes Match in Frankreich direkt gegen Sabès. Der Franzose wollte sofort zu Beginn seinen unschlagbaren Front Belt Hold ansetzen, doch Youssuf packte ihn mit einer Hand am Nacken, stieß ihn zu Boden und schaffte im Handumdrehen den Pinfall. Youssuf hatte gewonnen - in vier Sekunden.

Damit begann die Herrschaft von Youssuf Ishmaelo über alle französischen Wrestling-Hallen. Diese Herrschaft dauerte von 1894 bis 1897 an. Sie endete damit, dass er eine Tour durch die Vereinigten Staaten startete. Durch seine enorme Kraft schien er unschlagbar. Als zwei seiner Opfer, genauer gesagt Antonio Pierri und Tom Cannon, erklärten, sie würden versuchen jemanden zu finden, der Youssuf schlagen könnte, erwiderte der Terrible Turk, er würde sich selbst den Hals durchschneiden, wenn er jemals besiegt werden würde.

Eine seiner Schlachten schlug Youssuf gegen einen anderen Türken, nämlich Ibrahim Mahmout. Der Kampf zwischen den beiden ging als eine der brutalsten Aufeinandertreffen aller Zeiten in die Geschichte ein. Nicht umsonst lautet eine türkische Weisheit, dass Frauen weinen würden, wenn sich Männer in der Türkei schlagen. Der Kampf zwischen Mahmout und Youssuf fand im Circe d’Hiver von Paris statt. Youssuf war der schwerere von beiden, und auch massiver gebaut. Er war die personifizierte Kraft. Allein sein Aussehen, verbunden mit seinem aggressiven Blick, hätte schon die meisten Menschen nervös gemacht, aber Mahmout stellte sich ihm tapfer. Er war genauso groß wie Youssuf, aber nicht so schwer.

Direkt als das Signal zum Kampf ertönte, stürmten die beiden aufeinander los. Mit schmerzhaften Holds malträtierten sie sich vom Start weg. Youssuf hatte sichtbar nicht mit so viel Gegenwehr gerechnet, und man sah ihm an, dass er von Minute zu Minute wütender wurde. Zuvor hatte niemand mehr als fünf Minuten mit ihm im Ring ausgehalten. Diesmal jedoch schien nicht einmal der schmerzhafteste Hold bei Mahmout Wirkung zu zeigen. Das einzige, was man Mahmout ansah, war die zunehmende Schweißbildung. Youssuf war so verärgert, dass er seinem Gegner die Nasenlöcher aufriß und zudem seine Arme und Rippen brach. Mahmout war völlig blutüberströmt, aber er kämpfte weiter. Nach einiger Zeit wollte die Jury den Kampf abbrechen lassen. Referee Tom Cannon versuchte die beiden Türken zu trennen, doch sie machten einfach weiter. Cannon schlug daraufhin mit einem Stock auf Youssuf ein, doch der Terrible Turk kämpfte immer weiter. Mehrere Zuschauer sowie sechs Polizisten schafften es schlussendlich, Youssuf von seinem Gegner loszureißen. Drei Polizisten hielten Youssuf an jeder Seite, doch in seiner Wut schaffte er es selbst, diese Leute wegzustoßen. Nach diesen Szenen wurden beide Akteure ins städtische Polizeiamt gebracht. Dort wurde Mahmout angeboten, dass er Youssuf anzeigen könnte. Mahmout erwiderte lediglich, dazu gäbe es keinen Anlaß - denn die beiden hätten nur gewrestlet.

Eigentlich hätte Ibrahim Mahmout den Kampf gar nicht bestreiten sollen. Er kam als Ersatz für Kara Ahmed (der im Jahre 1901 den World Greco-Roman Title gewann) ins Match, da dieser erkrankt war. Gerüchten zufolge hatte Ahmed seine Krankheit nur vorgetäuscht, weil er gehört hatte, dass Youssuf plante, ihn im Kampfverlauf zu töten.

Als Youssuf 1898 nach Amerika ging, galt er aufgrund seiner ganzen Erscheinung als Sensation. Bei der Tour verdiente er 10.000 Dollar, was zu dieser Zeit eine unglaublich hohe Summe war. Da er ein sicherheitsliebender Mann war, ließ er sich dabei immer in Gold bezahlen und trug es in einem Gürtel, den er um seine Hüften band, stets mit sich herum.

Als Youssuf einige Zeit im London Theatre von New York antrat, bot sein Manager William A. Brady 100 Dollar jedem Freiwilligen, der es fünfzehn Minuten mit ihm in einem Ring aushalten würde. Ein Wrestler, der die Herausforderung annahm, war der bekannte George Bothner. Bothner war nur ein Leichtgewicht und wog etwa 125 Pfund. Trotzdem verfügte er über gute technische Fähigkeiten und hatte viele Erfahrungen aus Kämpfen mit schwereren Männern gesammelt. Er glaubte nicht, dass es jemanden geben könnte, der ihn binnen fünfzehn Minuten pinnen könnte. Außerdem glaubte er, dass Youssuf nur eine imposante Fassade wäre, und dass nichts dahinterstecken würde.

Diese Meinung änderte sich schlagartig, als er im Theatre erstmals sah, wie Youssuf einem regionalen Leichtgewicht eine brutale Lehrstunde erteilte. Trotzdem glaubte er aufgrund seiner Geschwindigkeit und seiner Fertigkeiten an realistische Siegchancen. Als Youssuf sah, dass es sich bei Bother nur um ein Leichtgewicht handelte, wurde er "richtig wütend". Er glaubte, jemand würde sich über ihn lustig machen.

Später sagte Bother zu Nat Fleischer, dem Autor des 1936 in New York erschienenen Buches "From Milo to Londos", dass wohl kein anderer Wrestler so stark gewesen wäre wie Youssuf. Er war ein moderner Herkules, und er hätte gewusst, wie er seine Kraft richtig einzusetzen hatte. Außerdem sei er schnell wie ein Tiger gewesen und hatte ein enormes Holds-Arsenal.

Youssuf ging wie ein Stier auf Bother los. Er hob ihn direkt hoch und warf ihn in eine Gruppe von Chorsängerinnen, die etwas abseits stand. Er wirbelte Bother herum, stieß ihn hin und her, und das Opfer konnte rein gar nichts dagegen tun. Bother war nach dem Kampf derart gezeichnet, dass er seinen Kopf mehrere Tage nicht mehr richtig bewegen konnte.

In New York traf Youssuf zudem auf den American Champion Ernst Roeber. Das Match zwischen den beiden fand im alten Madison Square Gardan vor ausverkauftem Haus statt. Direkt zu Beginn der Schlacht landete Youssuf eine Serie brutaler Attacken gegen den Nacken von Roeber. Der Amerikaner ging zu Boden, stand aber schnell wieder auf. Er wurde direkt mit der nächsten Attacke empfangen. Roeber versuchte sich nun zu wehren, doch dies brachte Youssuf erst recht in Rage. Er stieß Roeber derart stark, dass er von der fünf Fuß hohen Plattform stürzte, auf der der Kampf stattfand. Roeber landete inmitten der Zuschauerreihen.

Youssuf wurde dafür disqualifiziert - eine korrekte Entscheidung, denn damals vertrat man das Credo "Ein Wrestling-Match ist kein Kampf, sondern ein Sport." Edmond Desbonnet schrieb in seinem Buch, dass es nicht toleriert werden könnte, wenn Wrestler ihre Gegner nur vernichten wollen würden. Dies wäre das Ende des Wrestlings und der Triumph der Brutalität.

In Chicago bestritt Youssuf dann noch zwei Kämpfe gegen den berühmten Evan Lewis, der auch hier in dieser Rubrik in Form einer Biografie erwähnt ist. Nachdem er ihn im zweiten Aufeinandertreffen in schnellem Tempo bezwang, wollte er zurück nach Frankreich. Dazu bestieg er das Linienschiff "La Bourgogne". In der Nähe von Nova Scotia prallte das Schiff mit einem anderen zusammen und sank. Mit ihm versanken 500 Passagiere, unter anderem der Terrible Turk. Die Überlebenden beschrieben später, Youssuf hätte "wie ein wildes Tier" ums Überleben gekämpft. Mit einem Dolch in der Hand bahnte er sich seinen Weg durch die anderen Passagiere, die verängstigt auf das Besteigen der Rettungsboote warteten. Als er an der Reling ankam, wurde gerade ein voll beladenes Rettungsboot heruntergelassen. Er ignorierte alle Zurufe der Crew und sprang hinauf. Das Boot kippte daraufhin um und alle Menschen, die sich darauf befanden, landeten im Meer. Youssuf wurde vom Gewicht seines Gürtels nach unten gezogen und ertrank somit, obwohl er als guter Schwimmer galt.

Damit verstarb Youssuf, der erste (und größte) der Terrible Turks.
 
 
 
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