In dieser Rubrik findet ihr 687 Interviews mit Wrestlern und Offiziellen, die im Laufe der Jahre auf Genickbruch veröffentlicht wurden. 75 der hier gelisteten Befragungen wurden exklusiv von Genickbruch-Mitarbeitern durchgeführt.
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Interview mit Matt Hardy
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Kurz vor seinem Auftritt bei Genesis hatte Matt Hardy ein Interview gegeben, um eine eine NEW Show zu bewerben, bei der er gegen seinen Ex-Kollegen und Bruder im Geiste Montel Vontavious Porter antrat. Dabei ging er auch auf seinen (damals noch künftigen) neuen Arbeitgeber ein.
Seine Pläne in der näheren Zukunft "Ich hatte einen tollen Run bei WWE aber es war Zeit, weiter zu ziehen. Ich werde mein Pensum etwas reduzieren und mehr Spaß haben. Ich werde aber trotzdem noch zu tun haben. Zum Jahresanfang habe ich eine Menge cooler Überraschungen und es wird gut für mich laufen. Ich werde weniger arbeiten und mehr Spaß dabei haben."
Der Moment, an dem er wusste, dass die Hardy Boyz es bei WWE geschafft hatten "Das klingt vielleicht komisch aber es gab keinen speziellen Moment. Als uns Michael Hayes zur Seite gestellt wurde, war das eine gute Sache. So etwa eine Woche, bevor wir die WWF Tag Team Titles gewannen, dachte ich mir, dass es wohl langsam zu laufen beginnt. Zurückblickend denke ich, dass wir es damals noch nicht verdienten. Als wir die Titel hatten, war ich wirklich beeindruckt und geschmeichelt. Es war immer mein Ziel und mein Traum gewesen, eines Tages die Tag Team Titel mit meinem Bruder zu gewinnen. Alles, was danach kam, war nur ein Bonus obendrauf."
Tag Team Wrestling heutzutage "Es macht mich traurig und ärgert mich, dass so wenig Wert auf Tag Teams gelegt wird. Aber das Hauptziel von WWE im Moment ist es, den nächsten großen Star zu finden, der Geld macht. John Cena ist das Herzstück und Randy Orton ist momentan wohl mein Lieblingsperformer. Aber sie haben keinen Steve Austin oder The Rock der dem Business wieder zum Durchbruch verhilft. Darum geht es aber zur Zeit und daher werden sie WWE und Vince McMahon nicht auf Tag Teams oder eine Cruiserweight Division konzentrieren. TNAW hat sich mehr um Tag Team Wrestling und die TNAW World Tag Team Titles bemüht, vor allem mit Beer Money Inc., den Motor City Machine Guns, Ink Inc. [2] oder den "Young Hardy Boyz Lite" Generation Me. Ich finde, sie haben dort so viel Potential. Es gibt einige kreative Probleme aber es braucht nur ein paar kleine Änderungen, dann können sie es auf einen ganz neuen Level schaffen."
Die Veränderungen im Wrestling Business seit seinem Debüt "Was sich am meisten geändert hat, ist die kreative Freiheit. Als ich bei WWE anfing, gab es nur einen Writer, Vince Russo und dazu Ed Ferrara und die haben sich mit den obersten fünf bis acht Leuten in der Company beschäftigt. Wenn ich mit Jeff gegen Edge & Christian, Too Cool oder die Acolytes angetreten bin, gab es nie einen Agent, der das Match zu kompliziert oder overbookt gemacht hat. Heute wird versucht, alles zu kontrollieren, was jeder tut. Alles ist so choreografiert, vor alem die Promos. TNAW ReAction dagegen war reine Improvisation. Es gab den Leuten die Chance, für sich selbst zu sprechen, ganz ohne Writer."
Wrestling im Internet Zeitalter "Durch das Internet ist das PPV Geschäftsmodell wohl etwas überholt. Ich bin kein Computer Experte aber ich kann normalerweise immer das ein oder andere Match oder Shows gratis online entdecken. Außerdem gibt es heute so viele soziale Plattformen, auf denen man sich präsentieren kann. Das muss man ausnutzen. So etwas gab es vor 25 oder 30 Jahren nicht. Es ermöglicht einem, zusätzliche Facetten seiner Persönlichkeit zu zeigen. Bei WWE ist das schwer, denn sie sagen einem, wie man zu sein hat. Ich will aber tun was ich will und ich selbst sein. Ich möchte offen sein und mich kreativ mit meiner Zukunft beschäftigen. Ich finde das interessant und erfüllend. Daher sollte man die sozialen Netzwerke zu seinem Vorteil ausnutzen, denn es gibt viele Leute, die einem zusehen werden."
WWE und die PG Ausrichtung "Als WWE ein börsennotiertes Unternehmen wurde und dann in der Ausrichtung zu PG gewechselt ist, gab es auf einmal viele Dinge, die man nicht mehr tun konnte. Es ist immer schwer, wenn man sich selbst gewissen Parametern unterwirft und nicht mal ein bisschen zu weit gehen kann, denn manchmal muss man die Grenzen ein wenig dehnen. Um die Sache mit den Gehirnerschütterungen wurde beispielsweise aber ein großer Wirbel gemacht. Im letzten Jahr gab es über 30 Gehirnerschütterungen und nur wenige davon waren auf Chairshots zurück zu führen. Aber man hat sie auch nicht deswegen verboten, sondern weil sich Wahrnehmung und Realität vermischten. Dann gibt es auch Fälle wie den mit Mr. Anderson und Jeff bei TNAW, bei dem die Verletzung aus einem schlechten Chairhshot lag. Trotzdem veranstaltet WWE immer noch "TLC"-PPVs, gefolgt von zwei TV-Shows. Man sollte aufpassen, dass man hier keine Doppelmoral einführt."
Auszeiten für Wrestler "Ich fände es gut, wenn man einen Weg fände, den Wrestlern jedes Jahr sechs bis acht Wochen bezahlten Urlaub zu geben. Das wäre sehr hilfreich. Wann immer ich verletzt war und etwas zu Hause auskurieren musste, erholte sich gleichzeitig auch mein ganzer restlicher Körper. Aber nach drei oder vier Monaten auf Achse war alles wieder wie vorher. Und das jedes Jahr. WWE drängt sich mit seinem vollen Terminplan selbst in die Klemme. Sie verlangen immer mehr von den Jungs, geben ihnen aber nicht umgekehrt mehr. Die Arbeit ist viel härter und es gibt viel mehr Druck als früher. Es ist so schön, frei zu sein und sich regenerieren zu können. Man müsste einen Weg finden, den Leute sechs bis acht Wochen frei zu geben. Ich habe gehört, dass sich John Cena kürzlich verletzt hat und weiß, dass Randy Orton, Edge und Kane alle körperlich ziemlich mitgenommen sind. Sie arbeiten jeden Abend und da wäre es die Aufgabe des Kreatviteams, sie für einige Zeit aus dem TV heraus zu halten."
Jeff Hardys rechtliche Probleme "Da gibt es viel mehr als das, was offensichtlich ist. Ich finde das furchtbar für Jeff. So viele Leute ziehen voreilige Schlüsse und da zeigen sich die negativen Seiten des Internets. Es entsteht ein Schneeballeffekt, der schnell zu einem richtigen Sturm wird." |
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