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Die Montagskriege


Mehr als fünf Jahre lieferten sich World Championship Wrestling und die World Wrestling Federation an jedem Montag ein Ratingsgefecht, dass die Wrestlingwelt in neue Höhen führte. Wir blickten in einer sechsteiligen Serie auf die Geschehnisse zurück.
Wahl der Saison

Die Saison 1995/1996
Erste Saison: 04.09.1995 - 26.08.1996

Eine kurze Übersicht:
Parallel ausgestrahlte Shows: 42
Siege von Nitro: 26
Siege von RAW: 14
Unentschieden: 2
Nitro Durchschnittsrating: 2.8
RAW Durchschnittsrating: 2.6
Längste Siegessträhne: 10 Wochen für Nitro (vom 17.06.96 - 19.08.96)

Der Anfang der Montagskriege

Eric Bischoff hatte ursprünglich nur eine Testphase von 90 Tagen für das Nitro-Experiment zugebilligt bekommen. Die Turner-Verantwortlichen glaubten nämlich genauso wenig an seinen Erfolg wie alle anderen. Doch Bischoff schaffte es von Beginn an, mit seiner Show für Schlagzeilen zu sorgen und so wurden aus 90 Tagen 5 1/2 Jahre.

Der erste Schachzug war es, Nitro am Montag, den 04.09.1995, anzusetzen. An diesem Tag fiel RAW aufgrund der US Open aus. Bischoff konnte also sicher sein, daß die Wrestlingfans alle bei ihm zuschauen. Bischoff peppte das WCW-Roster mit sehr talentierten und bekannteren Wrestlern auf, die den WWF-Fans gefallen würden. Dank eines Vertrages mit New Japan Pro Wrestling konnte Bischoff Chris Benoit, Dean Malenko, Eddie Guerrero und Sabu in die WCW holen. Das waren New-Japan-Wrestler, die bis dahin ab und zu für die ECW angetreten waren. Durch sie stieg die Qualität des WCW-Rosters extrem, da sich dort seit längerem immer mehr Freunde von Hulk Hogan und Quotenkiller wie z.B. The Shockmaster tummelten.

Auch die Namensgebung war beabsichtigt. "WWF Monday Night RAW" und "WCW Monday Nitro" klangen so ähnlich, daß sich die WCW durch die Verwirrung der Fans neue Zuschauer erhoffte.

Bischoffs Geniestreich der ersten Sendung war jedoch die Verpflichtung von Lex Luger. Der war noch einen Tag zuvor ohne festen Vertrag in der WWF angetreten und befand sich mit der WWF in Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung. Mündlich hatte man sich auch schon auf einen neuen Vertrag geeinigt, weshalb die WWF Luger auch weiter in einer der Topfehden gegen The British Bulldog bookte. Noch am 2. und 3. September hatte die WWF in ihren Wochenendsendungen die Fehde stark gehypt, und die Aufnahmen für die nächste RAW-Sendung am 11.09. waren auch schon im Kasten. Dementsprechend überrascht war die Wrestlingwelt über den plötzlichen Wechsel Lugers und Nitro war gleich in aller Munde.

Luger feierte sein Debüt, machte gleich in seinem ersten Interview die WWF schlecht und griff dann auch noch in den Main Event zwischen Sting und Hulk Hogan ein. Die Sache kam noch besser rüber, weil die Fans glaubten, daß Luger noch unter WWF-Vertrag stehe. Dadurch war Luger mit einem Mal wieder im Main-Event-Status, nachdem er in der WWF nach der mißlungenen All-American-Geschichte in der Midcard gefloppt war. Nun wußte jeder, daß Nitro eine ernsthafte Konkurrenz für RAW werden konnte und nicht zum Scheitern vorbestimmt war. Die erste Ausgabe erzielte ein Rating von 2.9. Ohne eine große Fanbasis schaffte man gleich ein Rating, wie es die WWF mit dem etablierten RAW an guten Tagen erzielte.

Die WWF geriet in Zugzwang und mußte neues Material aufzeichnen, da man verständlicherweise die aufgezeichneten Segmente mit Luger nicht mehr ausstrahlen wollte. Sie rief ihre Topstars an und zeichnete am Donnerstag derselben Woche auf dem Dach der Titan Towers RAW zum Teil neu auf. Dadurch schaffte man es, der schon etwas angestaubten Show ein Facelifting zu verpassen (mit neuem Intro). Wie die Fans war die WWF von den neuen Umständen absolut überrascht worden, also reagierte man schnell, um konkurrenzfähig zu bleiben. In der folgenden Woche liefen die Shows erstmals in direkter Konkurrenz zueinander. Nitro gewann den Vergleich mit 2.5 zu 2.2. Am 18.09. revanchierte sich RAW mit einem 2.5 zu 2.4-Sieg. Auch die dritte Woche ging an RAW, während Nitro in der vierten Woche wieder die Oberhand gewann. Was vorher undenkbar war, war nun geschehen: Die WCW hatte im ersten Monat mit der WWF gleichgezogen. Durch die neue Konkurrenz wurden die Sendungen von Woche zu Woche spannender und es kam bis Ende 1995 nur selten vor, daß eine Show mehr als zwei Wochen am Stück dominierte.

Der zweite Hammer kam bald: Eric Bischoff kündigte der WWF das Fairplay auf, indem er regelmäßig vor laufender Kamera die WWF herunterputzte und bei Nitro die aufgezeichneten RAW-Ergebnisse vorher verriet (Vince McMahon soll beim ersten Mal mit den Nerven absolut am Ende gewesen sein). Obwohl das direkte Ansprechen des Konkurrenzkampfes eine schockierende neue Sache für die Fans war, brachte es der WCW aber nicht den verhofften Vorteil. Bei den Fans kam dieses Verhalten sehr unterschiedlich an. Einige fanden es toll, wie die Konkurrenz heruntergeputzt wurde, andere waren der Meinung, daß Bischoff zu weit gehe. Die WWF reagierte jedenfalls nicht auf Bischoffs Eskapaden und ignorierte die Konkurrenz in ihren Sendungen weiterhin völlig.

Der dritte Knaller kam zur Jahreswende 95/96, als Alundra Blayze, die Trägerin des WWF Women’s Title, mit neuem Namen Madusa in die WCW wechselte, ihren WWF-Titelgürtel mitbrachte und ihn vor laufender Kamera in eine Mülltonne warf. Die WWF hatte es zuvor mit dem Women's Wrestling versucht, aber es kam nicht sonderlich bei den Fans an und so war die Sache mit der Zeit ziemlich eingeschlafen. Es wurde auch spekuliert, daß Madusa die Liga gewechselt hatte, weil sie nicht gegen Aja Kong (eine knallharte Women's-Wrestling-Legende aus Japan, die die WWF frisch geholt hatte) antreten wollte. Bei den Fans kam die Sache so rüber, als verlasse nur ein weiterer WWF-Wrestler das sinkende Schiff, um bei der neuen angesagtesten Adresse im Wrestling anzutreten.

Die WWF versuchte diesen Schockern und dem damit einhergehenden Interesse von Fans und Medien an Nitro entgegenzuwirken, indem sie konsequent in ihren Shows die größte Show des Jahres, WrestleMania XII, aufbaute. WrestleMania war der Höhepunkt zahlreicher seit langer Zeit laufender Storylines und sorgte erfolgreich für viel Aufmerksamkeit.

Nebenbei versuchte die WWF, ebenfalls ein paar Schocker einzubauen. Ende November 1995 brach Diesel seinen Charakter und putzte die WWF und Vince McMahon in einem Workes Shoot runter. Dies war der Anfang der Rückkehr von Diesels Popularität, da er nun wieder den coole Heel spielen konnte, statt den angepaßten Babyface-Champion, in den die WWF ihn verwandelt hatte. In derselben Show kehrte Shawn Michaels zurück und wurde im Ring bei einem Match gegen Owen Hart "ohnmächtig". Zuvor war er wegen einer Schlägerei auf einem Parkplatz in Syracuse, NY mit einer Gehirnerschütterung verletzt gewesen. Die Fans wußten von dem Vorfall in Syracuse und glaubten nun, daß dies ein wirklicher Anfall gewesen sei. Erst Tage später wurde bekannt, daß die Sache aber doch nur ein gut gespielter Angle war. Peinlich war auch eine weitere Aktion der WWF. Zwei Klone von Hulk Hogan und Randy Savage namens The Huckster und Nacho Man machten ihre Vorbilder in Promos lächerlich. Tiefpunkt war ein Aufeinandertreffen der beiden bei WrestleMania.

Dennoch: Nach WrestleMania XII war die WWF bei den Fans heißbegehrt. Im April gewann man den direkten Vergleich mit Nitro gleich viermal in Folge. Im Mai konnte man hohe Ratings erzielen, weil Nitro wegen der NBA-Playoffs ausfiel. Unglücklicherweise hatten mit Kevin "Diesel" Nash - der gerade mit WWF-Champion Shawn Michaels fehdete - und "Razor Ramon" Scott Hall zwei ihrer größten Stars bei der WCW unterschrieben und ihr Wechsel im Mai stand unmittelbar bevor.

Am Memorial Day '96 änderte sich die Wrestlingwelt. Hall kam während eines Matches bei Nitro durchs Publikum, stieg in den Ring und nahm sich das Mikro. Seinen Namen nannte er nicht und er sprach auch mit seinem falschen Razor-Ramon-Akzent. Er putzte die WCW runter und sagte, wenn die WCW einen Krieg haben wolle, dann könne sie ihn bekommen. Die Fans sollten glauben, daß Hall die WWF in einem Krieg gegen die WCW repräsentiere. Das war natürlich in Wirklichkeit nicht so, aber es wurde sehr glaubhaft rübergebracht und die von vielen Fans gewünschte Fehde zwischen den beiden Ligen schien wahr zu werden (später gab es deshalb auch einen Prozeß zwischen WWF und WCW). RAW gewann zwar noch den direkten Vergleich am Memorial Day, doch in der kommenden Woche verlor RAW einen ganzen Ratingspunkt, da verdammt viele Fans Nitro schauten, um Hall zu sehen und zu schauen, was als nächstes kommt.

Hall trat weiter auf und versprach, daß noch andere folgen werden, um ihn bei seinem Kampf gegen die WCW zu unterstützen. Mitte Juni feierte Kevin Nash sein Debüt und er hinterließ gleich einen bleibenden Eindruck, indem er Eric Bischoff bei seinem ersten Interview durch einen Tisch powerbombte. Im Juli turnte dann Hulk Hogan zum Heel und gründete mit Hall und Nash die New World Order. Die nWo war eine angebliche neue Liga, die die WCW aus dem Geschäft drängen wollte und ihre Shows übernehmen wollte.

Die WWF versuchte die Lücke, die Nash hinterlassen hatte, mit einem zurückkehrenden Ultimate Warrior zu füllen und pushte Ahmed Johnson als Ersatz für Hall in die obere Midcard. Damit konnte sie noch einmal am 10. Juni den direkten Vergleich gewinnen, doch dann schaffte sie das fast zwei Jahre lang nicht mehr.

Die WCW heizte den Fans ordentlich ein, indem sie noch mehr bekannte WWFler verpflichtete. So traten im Sommer auch Sean Waltman (als "Syxx") und Ted DiBiase der nWo bei und die nWo bekam immer mehr das Image einer exklusiven Gruppe. Mittlerweile hatte der Ultimate Warrior die WWF nach einem Streit schon wieder verlassen und Ahmed Johnson mußte seine Karriere wegen einer schweren Nierenverletzung vorerst beenden.

Das erste Jahr begann mit ausgeglichenem Kräfteverhältnis und viel Konkurrenz. Es sah eine zeitlang aus, als ob die WWF die Oberhand gewinnen würde, doch dann riß Nitro das Ruder rum und gewann die letzten zehn Wochen der Saison alle in Folge.

Zum Schluß noch einige bemerkenswerte Dinge:

Das erste 3.0-Rating bei den Montagskriegen holte RAW am 08.01.1996. WCW Nitro weitete am 27.05.1996 die Sendezeit auf zwei Stunden aus, während RAW einstündig weiterlief. Am 02.10.1995 überschritten RAW und Nitro zusammengezählt erstmals die 5.0er Marke. 6.0 überschritten sie gemeinsam erstmals am 19.02.1996.
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