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Der klassische Gimmickmüll
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Von A wie Adam Bomb über den KISS Demon, vom Red Rooster bis hin zu Z wie Zeus: die 100 schlimmsten Gimmicks und Geschichten in der Historie von World Wrestling Entertainment und World Championship Wrestling, bebildert und mit detaillierten Beschreibungen.
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Eugene
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Für Nick Dinsmore war der Eugene-Charakter der Sprung auf die große Bühne. Bereits in den Farmligen von WWE war er ein gefeierter Star und das nicht zuletzt aufgrund seiner großartigen technischen Fähigkeiten. Schon seit Ende der Neunziger war er fester Bestandteil der Tag Team Division von Ohio Valley Wrestling und galt damit als Urgestein der WWE-Aufbauliga, auch wenn er den Development-Vertrag erst mehr als vier Jahre nach seinem OVW-Debut mit der Mutterliga unterzeichnete. Ab diesem Punkt beobachtete man Dinsmore aber etwas genauer und so dauerte es ab Unterzeichnung des Vertrages schließlich kein Jahr mehr, bis er den Sprung in die WWE Main Shows schaffte. Anfangs trat er gemeinsam mit Rob Conway unter der Maske der Conquistadors auf und schließlich alleine unter der Maske von Doink the Clown für ein Mini-Comeback des Charakters.
Der große BANG stand somit für das Debut von Nick Dinsmore weiterhin aus. Doch dieser sollte folgen. Neben diesen belanglosen Comedy-Auftritten schrieb man ihm Anfang 2004 nämlich seinen ersten eigenen Charakter auf den Leib. Hier beginnt die Geschichte um Nick Dinsmore’s Karriere nun, sehr sehr strange und vor Allem auch sehr sehr bemitleidenswert zu werden. Dinsmore kam als Neffe von Eric Bischoff in die Shows, was auf der einen Seite eine große Aufmerksamkeit seines Debuts bedeutete, auf der anderen Seite wäre es ihm und vielen anderen wohl aber lieber gewesen, hätte es diese Aufmerksamkeit nie gegeben. Nick Dinsmore hieß fortan „Eugene“ und spielte einen geistig behinderten Wrestlingfan, der mit seinem Onkel Eric zur Arbeit kam, um ein echter Wrestler zu werden. Natürlich klingt das an dieser Stelle schon unheimlich bescheuert, aber am Anfang hat dieser Charakter tatsächlich funktioniert! Die Fans liebten Eugene und Dinsmore spielte seine Rolle unglaublich perfekt. Nach wenigen Wochen drehte sich bereits die gesamte RAW-Show nur noch um Eugene und jedes Segment mit seiner Beteiligung war eine Pracht.
So genial diese Zeit auch war, so kurzlebig war sie. Die erste große Fehde baute man für Eugene zum Summerslam 2004 gegen Triple H auf. Doch sein Stern begann bereits zu sinken und so war die anfängliche Faneuphorie seines Charakters längst verflogen. Ab diesem Zeitpunkt ging es steil bergab und der konsequent gepushte Eugene verendete immer mehr in der Mid- und schließlich Lowercard. Wurde er Mitte 2004 noch für PPV-Main-Events gehandelt, gewann er ein knappes Jahr später nicht einen nennenswerten Kampf mehr. Was tat WWE? Nichts, Nothing, Rien, Nada. Man ließ den Eugene-Charakter vor sich hin vegetieren und überließ Nick Dinsmore damit seinem Schicksal. Angedeutete Heel-Turns wurden fallen gelassen, WrestleMania-Auftritte nur dazu genutzt, sie mit Wrestlinglegenden zu verbinden. Man nahm ihm seine Haare und Dinsmore damit eine Chance mehr, einen krasses Gimmickwechsel zu durchleben und der Wechsel von RAW zu Smackdown bot zwar eine klasse Vorlage für eine Veränderung, aber führte nach wenigen Wochen Eintönigkeit schließlich zur Entlassung Dinsmores. Und das – wenn es auch nicht oft so ist – war aus Sicht Nick Dinsmores definitiv mehr Segen als Fluch. |
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