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Der klassische Gimmickmüll
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Von A wie Adam Bomb über den KISS Demon, vom Red Rooster bis hin zu Z wie Zeus: die 100 schlimmsten Gimmicks und Geschichten in der Historie von World Wrestling Entertainment und World Championship Wrestling, bebildert und mit detaillierten Beschreibungen.
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Billy & Chuck
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Billy Gunn begann seine Karriere im McMahon-Land als netter Cowboy von Nebenan. Durch Mitwirken des Honky Tonk Man wurde aus ihm ein Rockabilly-Boy und erst als Teil der New Age Outlaws fand Gunn seine Bestimmung. Man sollte ahnen, dass man einen Mann, der seinen Gimmick-Zenit erreicht hat dort in Ruhe lassen sollte – nicht so bei Billy Gunn. Zwar war das Gimmick als „Der einzige“ Billy Gunn eine Steigerung zu seinem ersten Singles Run nach dem Ende der dX als „Herr Arsch“ Billy Gunn, knüpfte aber keineswegs an die Erfolge der Outlaw-Zeit an. Billy kam und ging einige Male, stand aufgrund der Nachwehen seiner großartigen Popularität aber immer mitten in der Midcard. Als sein Stern zu sinken begann und er ausschließlich in der B-Show Velocity zu sehen war, gab man ihm 2002 das womit er zuvor auch stets die größten Erfolge feierte: einen Tag Team Partner. Sein Name war Chuck Palumbo und auch er war durchaus erfahren, was Tag Team Wrestling angeht und mittlerweile ebenfalls recht erfolglos als Singles-Wrestler unterwegs. Die gemeinsame Geschichte von Billy Gunn und Chuck Palumbo begann bei Velocity, als sie sich gegenseitig halfen und eine – so schien es – echte Männerfreundschaft miteinander begannen.
Männerfreundschaft. Nunja. Das Ganze begann etwas weird zu werden, als sie sich Stirnbänder im gleichen Design zulegten und ihre Outfits aneinander anpassten. Nicht nur, dass ihre Namen nun in weißer Schrift auf rotem Grund auf ihre Stirn geschrieben waren, sie färbten sich schließlich auch die Haare wasserstoffblond und bekamen einen Betreuer zur Seite gestellt. Er hieß Rico und war kein Manager oder Trainer – er war der Style-Berater von „Billy & Chuck“, wie sich das Team mittlerweile nannte. Man muss es nicht gesehen haben, um die Wärme dieses Gimmicks zu spüren. Billy & Chuck wurden sehr schnell Tag Team Champions und traten in dieser Rolle gar bei WrestleMania auf. Sie waren Teil einer der ersten Crossbrand-Storylines, was damals echt noch etwas Sensationelles war. Ja, und schließlich ging Chuck auf die Knie und machte seinem „Buddy“ einen Heiratsantrag. Das war auf der einen Seite die Krönung dieses bescheuerten Teams, auf der anderen Seite glücklicher Weise auch der Anfang vom Ende. Die Hochzeit endete in einem „Shoot“ der zwei, bei dem sie beteuerten nicht schwul zu sein. Das Team wurde eingestampft. Beide Männer versanken im Schatten ihres Schwulengimmicks in der Versenkung. Gunn wechselte zu TNA und Palumbo schrieb man wenige Jahre später ein übertrieben männliches Gimmick auf den Leib – als harter Biker, der die Route 66 auf und ab tourte. In engen Lederklamotten – pfui, wer da Parallelen sieht. |
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