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ElGarnelo
09.07.2006, 12:53
Augen auf im Straßenverkehr (http://www.genickbruch.com/kolumnen/kolindex.php?id=12)

Indikator
09.07.2006, 13:38
Mich würde interessieren was der Wrestlinghistoriker denn an Materialien hat.

Indikator
10.07.2006, 15:55
Du hast meine Frage nicht beantwortet.

PS: Schau mal im Fragen Forum auf die dritte Seite von Respekt für Wrestling in Deutschland

Indikator
11.07.2006, 14:46
Das wäre nett.

Übrigens, falls du dich halbwegs leicht durch Niedersachsen bewegen kannst würde dich folgendes wohl auf jeden Fall interessieren. In Hoya gibt es das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte, welches den Nachlass von Gerhard Schaefer besitzt. Die Bestandsübersicht allein ist über 20 Seiten lang. Es gibt Unmengen an Büchern sowie Magazinen.

www.nish.de

Ich würde einiges dafür geben, dass ein paar User das Archiv verwenden würden um unsere Webseite noch umfangreicher zu machen

Daniel Prophet
12.07.2006, 18:49
Indi, kannst du sowas nicht mal erwähnen, bevor ich hier demnächst (hoffentlich) fürs Studium wegziehe? Hoya liegt etwa 40km von meinem Wohnort entfernt. :mad: :D

Mal gucken, wenn ich noch Zeit finde bzw. wieder Autofahren kann (Muskelfaserriss), dann werde ich da zumindest mal vorbei gucken, allein schon für Indi ;)

Daniel Prophet
12.07.2006, 18:59
Knapp unterhalb von Bremen. Sagt dir Verden (Aller) etwas? Da liegt Hoya in der Nähe, also zwischen Verden und Nienburg.

Daniel Prophet
12.07.2006, 19:48
Über Haystecks Calhoun findet sich auch ein Artikel. Nachdem werde ich mal suchen. Ich glaub der brachte so um die 600 Pfund auf die Waage. Da war ja selbst Yokozuna zu seiner besten Zeit mit 550 Pfund noch unterhalb seines Gewichtes.Happy Humphreys schaffte es sogar auf 350kg, die Pfundangabe habe ich gerade nicht im Kopf, aber auf jeden Fall sind es mehr als 600. Humphreys gilt ja auch als "offiziell" schwerster Wrestler überhaupt, wobei er eigentlich auch nur dadurch bekannt wurde, dass er gegen Calhoun kämpfte.

Indikator
12.07.2006, 23:43
Ich hasse diese Schätzfragen was Gewichtsangaben angeht. Ich vermut die Zwillinge waren schon die dicksten, da sie eben nach dem Guiness Buch der Rekorde erst Wrestler wurden.

Natürlich will ich die Informationen von dort irgendwie hierher bringen, jemand muss endlich mal gegen das Vergessen der deutschen Ringkampfkultur machen. Einen Schlachtplan dafür habe ich nicht, aber du solltest wissen, dass Schaefer recht akribisch und ordentlich war. Dadurch ist seine Sammlung untergegliedert in "Archivboxen" . Ich glaub ich werd mal die Bestandsaufnahme einscannen. Wer sie haben will einfach ne Mail an indikator@genickbruch.com schreiben. Wer also vorhat da mal hinzugehen und da was zu kopieren (Wenn ich da hingehe werd ich meine 1GB Speicherkarte meiner Digi-Cam in nullkommanichts vollschießen ^^ ) soll sich einfach ein Buch oder eine Zeitschrift schnappen bzw eine Archivbox durchschauen. Höchst interessant find ich ich einen Teil des Bestands namens "Berufsringkampf: Angriffe, Enthüllungen, Skandale, Behörden, Jugendverbot" , es gibt davon 3 Archivboxen. Materialien von 1890-1994 (oder mehr, die Bestandsaufnahme die ich habe ist bald 10 Jahre alt)

Ich hab übrigens nicht heute umsonst zwei Bücher von 1910 und 1922 ersteigert damit ich sie mir alleine in meiner Wohnung anschauen kann. ;) (George Hackenschmidts "Der Weg Zur Kraft" und "Die Bedeutensten Ringer Der Welt" ) . Bald gibt es hier also auch Biographien über alte europäische Berufsringer. Mal schaun wieviel ich da zusammenkriege, in den Büchern die ich bereits habe werden die Turniergewinne (vergleichbar mit einem Titelgewinn heutzutage, stellt euch vor damals hätte jeder PPV wie der klassische King Of The Ring ausgesehen) zwar zum Teil genannt aber die Daten sind leider entweder zu ungenau (".... er gewann 1920 in München das Turnier" ist nicht hilfreich wenn das bei zwei Leuten steht - es kann aber möglich gewesen sein dass es zwei Turniere gab. Hab sogar schon gesehen, dass es 1908 simultan zwei Turniere in Berlin gab) bzw widersprechen sich wie es bei mehreren Turnieren in einer Stadt sein konnte.

@ Proph: Es freut mich, dass du Interesse hast. Aber bis vor wenigen Monaten wär ein Gespräch darüber wohl so verlaufen.
Ich: "Proph, geh am Donnertag nach Hoya, ich muss wissen was in dem Pamphlet von Felix Kerschnitz namens "Ringkampf-Schiebung" steht"
Proph: "Ich hab da schriftliches Abi!?"
Ich: "Keine Ausreden du Memme!"

(Felix Kerschnitz war ein Österreicher der imo zuvor ein erfolgreicher Amateur war. Die Schrift müsste so grob zwischen den 30´ern und 50´ern veröffentlicht worden sein. Ich weiß nicht inwiefern sie verbreitet wurde, aber Georg Lurich hat ähnliches schon 1904 gegen seinen "Freund" Hackenschmidt verrichten können. Warum gab es denn damals noch kein Internet??
*hust*)

Übrigens, was man auch immer gebrauchen kann: früher wurden oft Ergebnisse in Zeitungen veröffentlicht, durch den Turniermodus sind diese immer recht einfach zu finden da es ja fast täglich für einen Monat Shows gab bevor es in die nächste Stadt ging. Falls also jemand Zugriff zu einem Zeitungsarchiv hat wie zum Beispiel die Berliner/Wiener und ein wenig viel Freizeit hat könnte mal versuchen da etwas herauszufinden. Ich kann versuchen euch genauere Daten zu sagen bei denen es garantiert Turniere gegeben haben muss die in einer genau benannten Zeitung beschrieben wurden.

Daniel Prophet
13.07.2006, 06:17
@ Proph: Es freut mich, dass du Interesse hast. Aber bis vor wenigen Monaten wär ein Gespräch darüber wohl so verlaufen.
Ich: "Proph, geh am Donnertag nach Hoya, ich muss wissen was in dem Pamphlet von Felix Kerschnitz namens "Ringkampf-Schiebung" steht"
Proph: "Ich hab da schriftliches Abi!?"
Ich: "Keine Ausreden du Memme!"Joah, ist anzunehmen :D Aber immerhin bin ich Dank meiner schriftlichen Prüfungen noch von einem 3,0 Schnitt auf 2,7 gekommen :p Wobei das immer noch verdammt schlecht zu sein scheint, für jemanden der Politikwissenschaften studieren will :(

Na ja egal, anderes Thema. Ich werde mal gucken, was sie da so machen lässt.

The Strangler
13.07.2006, 10:04
Champions of the World at Collar-and-Elbow Wrestling.

THE ONLY AUTHORIZED AND RELIABLE EDITION

COPYRIGHT APPLIED FOR: APRIL 30, 1884



PREFACE.

"In preparing and publishing these biographical sketches of Col. J. H. McLaughlin, of Detroit, Michigan, and H. M. Dufur, of Marlboro, Massachusetts, we are not only supplying a pressing demand, long felt, but spreading the intelligence far and wide, that athletic sports are not necessarily demoralizing, but may be engaged in by gentlemen of position and influence in business and social life, without suffering a blemish upon their character.

The prowess and skill of these magnificent representatives of the west and the east, is something marvelous, and reminds us of those Roman giants, who when the "Eternal City" was at the zenith of her glory, were wont to entertain and amaze the kings and the people, by their wrestling and gladiatorial combats. No other two athletes so thoroughly command the respect and admiration of the people, or have done so much to establish this highest form of athletic sport on a respectable and entertaining basis, as our noted subjects. Not only has their fame reached to the shores of Alaska, to the everglades of Florida, to the lumberman's hut in the pineries of Maine, and to the cattle ranches of Texas, and to England, the Continent, and the isles of the sea. No other two men can so densely pack the largest halls in the country, and hold their audiences spell-bound for hours, as can Dufur and McLaughlin, whose names are synonyms for all that is honorable, gentlemanly and instructive in the art of wrestling.

COL. J. H. MCLAUGHLIN



Was born at Oriskany, Oneida County, New York, June 8, 1844. His father was Scotch, and his mother a native of Kings Co., Ireland. His first wrestling match occurred at Binghamton, N.Y., when he was only fifteen years of age, but even then he was a big lump of a boy weighing 185 pounds. Hiram McKee, a brawny Scot of twice his years, was his opponent, and was defeated for a stake of $100 a side. Stung by defeat McKee taunted the victorious boy beyond endurance, when the latter collared him upon the village green, and after a brief tussle threw him with such violence as to break one of his legs. McKee was in hospital for several weeks. In the fall of 1850, McLaughlin defeated Luke Loucks, at Oneida Castle, N.Y., $100 a side. At the beginning of the rebellion, he enlisted as a private in the Twenty-sixth New York Infantry, and for bravery and meritorious conduct, was promoted to a captaincy. Subsequently he was transferred to the Twenty-fourth New York Cavalry, and rose to the rank of Major. While in the army, McLaughlin had many contests with his fellow soldiers, and won them all. His most formidable opponents were Duval Wilcox, whom he defeated at Fort Lyon, Va., in 1861, for a purse of $400 in gold, the struggle lasting three hours, and Corporal Corrigan, of the Twenty-seventh New York, whom he vanquished at Fort Ellsworth, for a purse of $300.

His first match after the war was with Louis Ainsworth, at the Newark (N. J.) Driving Park, May 14, 1866, for $1000 a side and the championship of America, defeating him easily.

In March 1867 he defeated Homer Lane, of New York, at Mechanics Hall, Utica, New York, in a similar match, Sept. 1, of the same year he again met Lane at Devereaux Hall, Oneida, under the same conditions, and suffered his first defeat.

In 1870, Col. McLaughlin went to Detroit, Mich., to participate in a tournament. Up to this time there had been no trophy emblematic of the championship of America, but at this tournament, a valuable belt was offered, open to all collar-and-elbow wrestlers. The tournament opened at Young Men's hall, March 10, 1870, some eighteen contestants appearing, but only two, the late E. P. Harrington, of Detroit, and Barney Smith, at that time an engineer on the Great Western Railway, of Canadacompeted with McLaughlin and both were easily defeated.

Smith received an injury to his head in the contest, which it was claimed hastened his death, which occurred not long afterwards.

On the 16th of the same month he defeated Geo. C. Orr, at Detroit, for $200 and the championship. Homer Lane was the first to challenge McLaughlin for the belt thereafter, and he was defeated at Titusville, Penn., on April 30, following. On Dec. 6, 1870, he defeated Joseph J. Benjamin, of Washington, D. C., for $100 and the belt, at Titusville, where on Feb. 4, 1871, he also vanquished Nathan L. Dorrance, of Chicago.

The loser again challenged McLaughlin, and was again defeated at the same place, June 19, 1871. On June 29 following, McLaughlin issued through the Clipper, a challenge to wrestle any man in the world, square holds, right hand to collar, for from $1000 to $10,000 a side; his deposit of $200 remained for months uncovered, and was finally withdrawn. Thereupon he claimed the world's championship by default.

McLaughlin now removed from the Oil Regions to Detroit, where he secured a situation as passenger conductor on the Detroit and Lansing Railroad, and was not again heard of in the athletic arena, until February 14, 1875, when he wrestled Michael Whalen, alias "Corduroy" a big policeman of San Francisco, at Platt's Hall, February 14, 1875, in that city, for $2500 a side. McLaughlin won two consecutive falls and the match, himself and backers pocketing, it was stated, $15000 in gold. Resuming his railroad duties, McLaughlin did not wrestle again until Jan. 4, 1875, when he defeated J. J. Benjamin, of Washington, D.C., at the Detroit Opera House, Detroit, winning two straight falls. The price of tickets ranged from $1 to $8 each, and the actual cash receipts were upwards of $4000.

During 1876 followed McLaughlin's three contests with Jacob H. Martin, the "Butcher Boy" of Ypsilanti, Mich. The first, at the Detroit Opera House, March 23, for $500 a side, broke up in a row and was decided a draw; the second, at Whitney's Opera house, Detroit, June 29, terminated similarly after the men had wrestled until sunrise without either gaining a fall; the third took place at Central Park Garden, New York, Oct. 16, when McLaughlin won the first and third fall. After this McLaughlin remained in and about New York for several weeks, and on Dec. 7, 1876, at Harry Hill's Theatre, he gave an exhibition wrestle with Charles Murphy, whom he defeated in two straight falls. In this contest McLaughlin severely injured his left ankle, and he was still crippled when he was defeated by the late James Owens of Fairfield, Vt., in a match announced as for the championship, on Dec 28 following, at Music Hall, Boston. The belt won at Detroit was not in controversy.

McLaughlin then returned home and paid forfeit to John McMahon, with whom he had a match pending at San Francisco, Cal.

On Feb. 21, 1877, at the Opera House, Utica, N. Y., McLaughlin defeated John Cavanagh, gaining two consecutive falls. At the same place, March 5th following, he wrestled Thiebaud Bauer a mixed match, collar-and-elbow, Graeco-Roman, and catch-as-catch-can, which resulted in a wrangle. This was McLaughlin's first match at any style outside of his specialtycollar-and-elbow.

April 10, 1877, at Whitney's Opera House, Detroit, he defeated Bauer, under the same conditions, winning the collar-and-elbow and catch-as-catch-can bouts.

McLaughlin then became a passenger-conductor on the Canada Southern Railway, and attended strictly to business until the fall of 1878, when he was defeated by John McMahon of Bakerfield, Vt., collar-and-elbow, at McCormick's Hall, Chicago (McLaughlin then weighing 268 pounds), Nov. 23. At the same place, Dec. 14 following, collar-and-elbow, in harness, McLaughlin turned the tables, defeating McMahon.

Jan. 18, 1879, at Whitney's Opera House, McLaughlin wrestled Graeco-Roman, with Lucien Marc, (who fraudulently represented himself as Andre Christol), throwing him in three minutes with such violence as to fracture the Frenchman's right collarbone. Feb. 15 following he defeated Wm. Miller at Music Hall, Boston, Mass., Graeco-Roman, tripping allowed.

On the afternoon of March 12 following, he wrestled a draw with John McMahon, at the Boston Theatre, collar-and-elbow, alternate bouts in jacket and harness, each man securing a fall.

At the Academy of Music, Baltimore, March 26. 1879, McLaughlin was defeated by Miller, Graeco-Roman style. April 10, same place, same conditions, the men gave another exhibition, ending in a draw.

At the Detroit Opera House, Aug 17 following, McLaughlin defeated Andre Christol, losing the Graeco-Roman bout and winning the catch-as-catch-can and collar-and-elbow bouts.

At Whitney's Opera House, Detroit, Sept. 13,1879, he wrestled in mixed fashion with Bauer, same conditions, Mac being returned the winner, Bauer throwing him only at Graeco-Roman.

Having afforded ample opportunities to all wrestlers desiring to compete with him, and having failed in persistent efforts to secure a match with his old opponent, Jas. Owens, Col. McLaughlin again retired to private life, and in November, 1879, obtained position of conductor on the Michigan Central Railroad. His personal statistics are as follows :

Age, 46; height, 6ft. 1in.; weight, natural, 265 pounds; weight in fix, 215 pounds; chest 48 in.; biceps, 18in.; forearm, 16in.; thigh, 28in.; calf, 18in.

In the latter part of 1883, he resigned his position as conductor on Michigan Central Railroad, for the purpose of meeting every man in America, who lays any claim to eminence in the collar-and-elbow arena. He believes he can "clean them all out," and he not only talks it, but his long and open purse says so.

He keeps himself in splendid form, by wise and systematic exercise and training, and by total abstinence from the use of liquors and tobacco, which debilitating habits he never acquired.

Socially he is a great favorite, being widely known and very popular through the great northwest. He is one of those "hale fellows well met," winning attention by his massive and handsome physique, and friends by his genial, hearty manner.

He has acquired a snug little fortune by his industry, shrewdness and ability, and engages in wrestling not from the necessity of a living, but from a genuine enjoyment of the sport. Few men embody so much in their make-up and characteristics that gain the admiration of the people, as the Colonel.

HENRY MOSES DUFUR



Was born in Richford, Vermont, June 5th, 1843. Said state is the mother of wrestlers, such men as McMahon, Owens, Flagg and Cox, having been born within the shadows of her far-famed Green mountains. Wrestling is, and for long years has been, the popular sport of her sturdy yeomanry; town meetings, fairs, cattle shows, house raisings, &c., being incomplete and void of special interest without a wrestling tourney to wind up with.

Dufur, when a small boy, was taught the art of wrestling by his father, Eliphalet Dufur, who is also a Vermonter, and is now living, at the age of seventy-one years, in the town of Sutton, Vt., and is a hale and vigorous old gentlemen. He in his day was noted for his remarkable strength, endurance and wrestling powers, having sent many a good man "to grass." He was always intensely interested in any matches wrestled by his boys, viz., Noah, John, David, and Henry Moses; and when they got defeated, would invariably give them a lecture, and show them points that would enable them to escape defeat again by the same dodge.

In this way they grew up under the direct tutorship of their father, their styles of wrestling being collar-and-elbow, or square hold, body and side holds, and catch-as-catch-can. Time and again have the boys pitched in, and attempted to "down" their plucky father, but he would slay them as fast as they came up. Not until very lately would he allow himself to be "downed" by his sons.

When H. M. Dufur was a small boy, and when going to school, the different districts would be matched against each other, in which exciting contests he was almost always victorious. When but fifteen years old, he was rated as champion of his town. About this time he was matched against the champion of one of the adjoining towns, and won a decisive victory. Other similar matches followed, Dufur winning in every instance, until he came to be regarded by the young sports of that section of the state, as the giant and king of the wrestling arena.

At the age of seventeen, he was matched against a 250 pound wrestler of considerable note, winning two straight falls in twelve minutes. A considerable sum of money changed hands. Dufur weighed only 155 pounds. From that time forward he was considered invincible. So enthusiastic were his young friends over this victory that they carried him home on their shoulders. His power of endurance has from his boyhood been wonderful. At town meetings, he would wrestle all comers, there having been occasions, when the ring would hardly be broken from early morning until late at night. For several years at this period he worked in a lumber yard, handling timber and logs.

When he was eighteen years old, it was customary for the whole wrestling fraternity of that region, to assemble every Saturday night, in the summer months and engage in a ring wrestle, always drawing a big crowd of spectators. Dufur was always the leading spirit. Whenever a new wrestler came to town Dufur was always the boy put forward to see what the stranger was made of. When eighteen years and six months old he went to live at Hudson, Mass. Here he met and defeated the thought-to-be wonderful (barber) William Jenkins, who weighed 252 pounds. Dufur weighed 164 pounds, and won in about the time it takes to relate the fact, his opponent being thrown so heavily as to be unable to attend to business for several weeks. All the shoe shops were closed, the workmen coming out to see the match. Soon after this Dufur was engaged by a class of young men, to teach them collar-and-elbow wrestling.

When twenty years old he removed to the adjoining town of Marlboro, and engaged in the clothing business. Here he continued to wrestle anyone who cared to collar him for fun or money.

Feb. 28th, 1877, he met at Worcester, Mass., James Owens, of Fairfield, Vt., in a collar-and-elbow contest, which after a prolonged struggle was declared a draw. Owens agreed to meet Dufur in a week, and finish the match, but failed to do so.

April 20th 1878, Dufur issued a challenge in the New York Clipper to any man in America, to wrestle him a collar-and-elbow match for $200 a side. It was accepted by Edward Cox, of Fairfield, Vt., the match being wrestled at Riverside Park, Hudson, Mass., May 29th, and won by Dufur. For the second time he was taken on the shoulders of his friends and carried to his dressing room, their enthusiasm finding vent in two or three yells.

People thought he had nearly gone crazy, when, early in June the same year, he challenged through the New York Clipper, James Owens, the then champion of the world, whom he previously met at Worcester. The same issue of that paper contained a challenge from Cox to Dufur, to wrestle a match for $200 a side, which Dufur, after waiting several days and not hearing from Owens, accepted. Said match was wrestled on Boston baseball grounds and won by Dufur.

June 11, 1879, he wrestled at the Howard Athenaeum, Boston, Mass., with James Owens, for $500 a side, championship and door money. Owens stood 5 feet 7 1-4 inches in height, and weighed 170 pounds. Dufur 5 feet, 11 1-2 inches, and weighed 192 pounds. The prestige of Owens' previous victories, notwithstanding this disparity in height and weight between the men, led Owen's friends to expect the champion would again win. It was quickly apparent, however, as soon as the men got to work that Dufur was much the more powerful and equally as scientific a man. He frequently brought Owens to his knees, side and face, winning first fall in forty-three minutes. The second bout was also won by Dufur. Strenuous efforts were made by Mr. Kirk, Owens' umpire, and by John McMahon, to induce the referee, Judge Jas. J. Fassett, of Nashua, N.H., to withdraw his decision giving Dufur the second fall, but he remained firm. Being unable to carry their point, the belt was taken from its place of deposit, in an unsporstmanlike manner, and Dufur has never been able to get possession of it. By the decision of the referee, however, Dufur became the champion, and was and is so recognized by the sporting papers and the sporting world. The possession or existence even of a champion belt, which is simply an emblem, is of only secondary importance. Dufur still wears the championship honors, and somebody else has the belt. It is only just to the memory of James Owens to say, that he was the best man for his weight and height that Dufur ever had hold of.

While the Dufur-Owens match was pending, John McMahon issued a challenge to the winner, to wrestle a match for $1000 a side, and made a deposit in the hands of the editor of the New York Clipper of $100, to insure the match. Dufur, as winner of said match, accepted McMahon's challenge, and covered the deposit. McMahon, however made a match with Owens and transferred his deposit. The match was for the championship and a purse. Dufur determined his man should not escape him, did a most daring act, by challenging both McMahon and Owens as one man, for $1000 a side, and made a deposit in the hands of Frank Queen, as a guarantee of his intentions. After the expiration of a month this challenge not being accepted, Dufur withdrew his deposit. He protested, however, against these men wrestling a match for championship, his letter of June 23, embracing this terse paragraph: "McMahon, with unseemly arrogance, has assumed to be the autocrat of the wrestling arena, and has set at naught the decision of umpires and referee, having arranged a championship contest with James E. Owens, a man who has no right to deliver the goods."

Under date of November 3d, McMahon challenged Dufur to wrestle a match for a stake of from $500 to $1,000 a side.

November l2th, George W. Flagg, of Braintree, Vt., challenged Dufur to wrestle for the championship and a stake of $500. Flagg was given the first chance because his challenge involved the championship, while that of McMahon was simply for a stake.

The Flagg-Dufur match at Burlington, Vt., was won by the latter, notwithstanding the former was nearly forty pounds the heaviest, and was then, and is now, the champion of Vermont. These two men have wrestled quite a number of matches in Vermont, where they always receive an ovation, having wrestled, on one occasion, in the presence of twenty thousand people.

September 12th, 1879, Dufur met E. R. Holcomb, a heavy weight from Grand Rapids, Mich., at Music Hall, Boston, winning three in four bouts.

A match between Dufur and McMahon having, with much difficulty, been arranged, they met in Music Hall, Boston, March 16th, 1880. The contest was one of the most prolonged and exhausting on record. It began at 8.30 p. m. At 1 o'clock Wednesday morning, the men having been wrestling continuously for four hours and fifteen minutes, the referee called a rest of ten minutes, during which time the audience and wrestlers retired for refreshments. At 1.10 o'clock time was again called. The contest was continued until 2.25 a.m., when Manager Peck, of the Music Hall, stated that the lease of the hall had expired, and the match was declared a draw by Referee John Ennis, neither man having been allowed a fall.

June 12th, Dufur, in a communication to the Boston Globe, said: "At a recent entertainment at the Howard Athenaeum, Mr. John McMahon publicly stated that he was ready to wrestle any man in the world for a heavy stake, H. M. Dufur preferred. It is needless for me to say that I am willing to meet any man upon fair and honorable terms. If McMahon will wrestle me a private match in stout, close-fitting jackets, and with a fair and impartial referee, one who thoroughly understands the rules of collar-and-elbow wrestling, and has the courage to enforce them, he can be accommodated for any reasonable amount." The expression pertaining to jackets had reference to those furnished by McMahon at the Dufur-McMahon match, which were cottonade, with narrow sleeve, and not as well fitting or durable as those offered by Dufur, which were made of strong cassimere, with good, heavy collars, ample sleeves and all seams double stitched.

September 8th, a collar-and-elbow and catch-as-catch-can match, best three in five, between Dufur and Duncan C. Ross, of Coburg, Ontario, Canada, was wrestled at Marlboro, Mass., and won by Dufur in three collar-and-elbow bouts.

December 13th, 1883, Dufur and McMahon wrestled a second match, in Boston, from which, after wrestling for a couple of hours, McMahon withdrew upon the plea of "not being in good condition." At this time, Dufur was in splendid condition, willing and desirous of continuing the match to the bitter end.

Dufur's record as a wrestler is among the most remarkably successful, if not the most so, of any one we have knowledge of. Of the 127 matches he has had a part in, he never lost a fall for money until he met Col. J. H. McLaughlin. We have spoken of the Cox, Owens, McMahon, Flagg, Holcomb and Ross matches at greater or less length, because they are regarded as the most important, those with Owens and McMahon, especially the latter, being fruitful of many and prolonged disputes, in which Dufur's conduct and purposes have not always been represented fairly in certain newspapers that might be named.

Following are 25 of the 127 matches, in the order in which they were wrestled:

With James Owens,.................For $1,000

" Edward Cox,.................." 400

" George W. Flagg,.........." 500

" Two Burt Brothers, as one man," 500

" E. R. Halcomb,.............." 500

" S. F. Hunt,......................" 250

" G. A. Hutchinson,.............." 250

" D. C. Ross,." 500

" George Burt, up and up,.........NOTHING.

" Edwin Bibby,.................." 500

" D. C. Ross,......................" 500

" Clarence Whistler,.............." 250

" Wm. Muldoon,..................." 250

" C. H. Burt......................." 250

" George W. Flagg,..............." 500

" A. W. Wheeler,.................." 250

" John McMahon,............." 1,000

" S. F. Hunt,.................." 200

In a Tournament at Big Bethel, Vt.," 550

With Mervin Thompson,........." 200

In a Tournament at Boston,........." 1,500

" " " Rochester, N.Y.,..." 500

With John McMahon,.............." 1,000

" Col. J. H. McLaughlin,......" 1,000

" " " " .." 1,000

Much more of interest might be said of Dufur, as a wrestler, but we refrain; as a citizen, he has resided in the town of Marlboro,one of the oldest and most historic hill towns of Central Massachusetts for twenty-one years. By economy, industry and shrewd business ability, he has established a tailoring and clothing business of considerable magnitude. By his genial manner and proverbial courtesy, he has rallied about him a host of friends, who believe in him thoroughly.

He is a total abstainer from the use of alcoholic and malt liquors, wines and tobacco, which is undoubtedly one important reason for his superiority over most other wrestlers. He engages daily in athletic exercises, which, in conjunction with his correct habits, keeps him in perfect and constant health, and always ready to wrestle a match, private or public, for fun or money. Whether at home or among strangers, he wins men to him, and holds all he wins.

APPENDIX

The McLaughsin-Dufur matches, wrestled at Detroit, Mich., were among the most intensely interesting and exciting ones on record. The pride and confidence which the people of Detroit, Chicago and other portions of Michigan and Illinois, have in McLaughlin, whose magnificent physique and unsurpassed skill in the art of wrestling, combines to make him so formidable an antagonist, and the fame and renown Dufur had been winning in the east, caused the people in all ranks of society in Detroit, and the surrounding country, to anticipate the meeting of the best men in the west and the east, with the deepest interest. Not those alone who were interested in the ordinary sports of the day, but thousands of citizens at large, were anxious to get a sight at the champion. When they did see him at his hotel, and on the street, they were disappointed but happily, however. There was no coarseness, no brag, no bluster, no remarkable physique, no inclination to make a public exhibition of himself. He came as an ordinary man, smiling, modest, courteous and social, and had a cheery word for everyone, He had simply left his business, for a few days, to meet a foeman as famous, highly reputed and popular in the west as he (Dufur) is in the east.

The much anticipated night came at last. Detroit's fine opera house was packed from stage to walls. Every available seat was taken at extraordinary prices. The audience embraced a large proportion of the best society in the city, and was in every sense an ovation. The 29th of January, 1884, will ever be memorable among Detroiters as the night upon which the finest exhibition of wrestling ever witnessed in that city, was given. The newspapers gave abundant space to the report of the affair, speaking only in the highest terms of the strength, agility and science of both. No more gamey men ever faced each other.

Not having in our possession any Detroit dailies containing an account of that match, we reproduce a report published by the Advertiser in the town where Dufur resides.

BATTLE OF GIANTS

The Dufur-McLaughlin Contest at Detroit.

The Champion Finds His Match at Last.

From copies of the Detroit dailies,Free Press, News, Journal, Times, Post and Tribune, of Wednesday, January 30, for which we presume ourselves indebted to Mr. Charles A. Cook, of Baird's Minstrels, formerly of the Advertiser, we have received full and graphic account of the great collar and elbow match, between H. M. Dufur and J. H. Mc-Laughlin at Detroit Opera House on the night of the 29th, ult.

Naturally these papers are jubilant over the triumph of one of their own popular and much respected citizens, a man in the railroad business, who voluntarily relinquished the championship in the wrestling field about five years ago, and who since then has been hardly more than a looker on in Venice.

The chief headings which show the exultation are these: "Mac Wins," "Mac Gets There," "The Champion Thrown," "A Champion Conquered," "Dufur was Downed," etc. Nevertheless full justice is done the hitherto unvanquished athlete from the east, as the after story will tell.

All accounts agree that intense interest was felt in the fray. Tickets sold for $1.50 and 2.00 each, the former commanding little more than standing room with hundreds upon hundreds unable to gain admission at all. By eight o'clock there were in the hall nearly two thousand spectators.

Among these were ladies, bankers, judges, business men, public officials, editors, and in short, an audience highly respectable in every sense of the word. For days it had been the leading topic of town talk, and on all hands it was agreed that no hippodroming need be expected, as both men had a character and reputation too valuable to bear trifling with in any degree. It was remarked also that no more orderly crowd of its size had ever assembled at such a contest in the city of the straits, as Detroit is called.

HOW THEY PREPARED

Curiosity extended to the separate dressing rooms of the athletes, who were attended by their umpires and friends, those of Dufur being almost as many as his opponent. Mr. Dufur wore a white flannel shirt, scarlet trunks, white tights and red stockings. He had a pleasant smile and word for all who called to pay their respects and in no way seemed to exhibit any signs of nervousness over the approaching contest.

Col. McLaughlin was attired in white flannel shirt, dark red trunks and light brown tights, sat upon a stool, while his physician and an attendant were watching every respiration. By the Colonel's side stood his boy, about twelve years old, and weighing not less than 140 pounds, whose large frame and glow of health showed a miniature edition of his father.

The Colonel said he should put sawdust on Dufur's back if it was a possible thing. He drank home made coffee and Dufur lemonade before making his way to the wings.

PRELIMINARIES

Geo. H. Penniman was master of ceremonies and before introducing his heroes, made a brief, but telling speech, in which he said that ever since Jacob of old, had wrestled all night with the Angel of Light, wrestling had been among the most popular of athletic sports. A brief period of time might produce a Gould or a Vanderbilt, but it required several generations to give the world such splendid specimens of manhood, as were to make trial and skill before the spectators.

The event must form a part of the history of Michigan and a part of the history of Massachusetts and the meeting between the giants of the commonwealths would show there is something more to be gained in this world than stacks of coin and volumes of bank notes.

The match was to be for $900 a side and net receipts. Ed. H. Gilman was referee, Dr. Phil. Porter of Detroit and J. C. Williams, of Boston, umpires for McLaughlin and Dufur, respectively, the match square, and best man to win. Then came the introduction of wrestlers, umpires and referee, the latter of whom spoke to the point, winding up with this remark: All I can say is, that I shall do my level best to make the men wrestle, and may the best man win. Then followed an examination of the wrestlers' pockets by the umpires, with everything found to be satisfactory.

HOW THEY LOOKED

Dufur came upon the stage with swinging movement, and waved his hand in a friendly-tip fashion to audience, and took his stand with folded arms stripped for action.

Dufur impressed an observer as a formidable antagonist. He was perfectly cool as he stood facing the house, and his keen eye lighted up with satisfaction.

McLaughlin looked serious as if he was fearful that himself or the audience was to be treated to a surprise. Dufur seemed slender standing beside the Detroit man, whose legs, arms and body were large and solid. Dufur's arms were small and shapely. His "india rubber legs" showed up well and were remarkable for the prominence of the knee caps, which extended conspicuously outward, in whatever position he stood. His strength appeared to be in the upper part of his body, but the Detroiter looked stronger in every way. He looked perfect, physically, and was in the pink of condition. The dimensions of the two champions are compared as follows:

DUFUR MCLAUGHLIN
Age, years, 40 40
Height, feet, 6 6
Weight, pounds. 195 265
Weight, (trained) pounds, 193 210
Chest, inches, 44 48
Waist, inches, 34 40
Thigh, inches, 25 26
Calf, inches, 16 18
Forearm, inches, 15 16 1/2
Biceps, inches, 16 18


THE GRAPPLE

As time was called at 8.12 and the wrestlers secured firm hold on each other's jackets, a hush fell over the house. It at once became apparent that the struggle was to be no tame affair. Each man went to work in a manner that meant business, and this was kept up throughout the evening. The result of the first bout created an impression in the audience that Dufur would leave Detroit and still be able to say that he had never yet been laid on his back. After considerable sparring, and several ineffectual locks, by both parties, the Yankee, by a marvelously quick change from an inside grape vine to an outside grape-vine lock, laid the Michigan giant flat on the floor, without the slightest chance at grumbling. The Colonel said afterwards that the lightning-like rapidity with which the thing was done was a surprise party to him. After the first bout both men played well, but McLaughlin rather forced the work. His immense strength stood him in good stead and never after the first fall was he brought nearer to the floor than on his knees.

The struggle was intensely exciting. Every time a lock was taken, the men's limbs would go together with a snap like the coupling of a railroad car, and then would follow the test of strength.

Through the thin tights of the contestants, the sinews stood out in great ridges, and the sharp, quick twitching showed what super-human efforts were being put forth. In these contests the Detroiter came out best, and usually managed to send his antagonist to the floor, but here the remarkable agility and twisting capabilities of Dufur came into play. He fell in all sorts of positions, except the one required by the rules. Occasionally McLaughlin would try to force him from a bridge down to his hips, but generally without success. The audience seemed to think that every time Dufur went down McLaughlin was entitled to a fall, and loudly demanded its concession.

At the end of the second round, when McLaughlin had secured his first fall, the referee read the rule to the spectators providing that falls should be judged by the manner in which the men struck, and not by any position they might be forced into after. Mr. Gilman closed his remarks characteristically by saying. "You bet your life they've got to wrassle!"

The work previous to the third fall was warmer than ever. McLaughlin flopped his man around in the most vigorous manner, but the latter always managed to turn his face or side in falling, or to make a bridge, until at last McLaughlin got the hip-lock, laying Dufur flat on the stage so that all four points, touched the floor.

The time of first bout was 7, of second 13, and of third 42 minutes.

Such is the story in brief.

A more extended narration, bout by bout, is of interest.

THE FIRST BOUT.

Dufur at once assumed the aggressive as though anxious to hurry things, and making the first spar with his left toe he was immediately answered by Mac, After a dozen taps in give and take fashion, D. tried to take a grapevine lock, but Mac got away and returned the compliment with an effort at a similar one, which D. avoided. Another session of sparring was ended by the Col. getting a slight lock on D., who broke away, taking his own jacket over his head in so doing. With toe-lock on Mac's left calf, Dufur brought his rival to one knee, but Mac recovered with a grapevine lock and threw Dufur to the floor, but not for a fall, for the wiry Yankee turned in a twinkling, and with a bridge saved himself. Quickly arising, D. again renewed the struggle, and caught an outside twist on Mac's left leg. M. essayed to break it, at which D., with a turn, a stoop and a lift combined in a movement as quick as a flash, had the Detroit man on his hip, and finally on the floor for a fall in much less time than it takes to read about it. "First fall for Mr. Dufur! Time, seven minutes!" shouted Referee Gilman. While the audience joined in an effort to lift the roof by a tremendous volume of applause, the wrestlers disappeared for a breathing spell.

Col. McLaughlin looked at his opponent rather dubiously and surprised as he retired to his dressing room, and remarked to a by-stander: He's a wonderful man! I did not know such a man lived in the world! He's as strong as a steam engine, quick as lightning, and knows every point and trick in wrestling.

THE SECOND BOUT

Both men appeared promptly for the second bout at 8.33. Dufur now appeared in new tights, as during the bout he fell so as the knees of the pair first worn were badly torn. He rubbed his hands and wore quite openly an air of confidence.

On taking hold, the Col. assumed the aggressive at once, and seemed to wish to force the match to a conclusion instead of holding off, as in the first bout. Both men stood up to their work in a fair and square manner, and Mac twitched the Yankee around the stage by main strength. He was apparently determined to win this bout at all hazards, and tossed his opponent around at times like a toy. Mac. caught him first with a hip-lock and threw him over, but with his wonderful quickness, turned again in the air and landed on his stomach, with Mac. on top. The Col. next brought him over with a grapevine lock, but a bridge saved him. The applause was deafening. Tripping and twitching was next indulged in quick succession, and finally Mac performed his greatest feat of the evening, by picking up the eastern giant bodily from the floor, swinging him around much as Ned Hanlon would his baseball bat when hitting for a home run, and throwing him on his side for a "no fall."! After a moment's play, Mac caught another grapevine, but D. stiffened his limbs until his muscles stood out as if they must burst. Mac tugged away at him, and it seemed for a moment that the Massachusetts champion must go under. He did not, however, for with a quick movement he unloosened his legs, tightened them again, made a quick turn, and with the most graceful movement possible leaped upon his feet again. It was the prettiest and most skilful movement of the evening, and seemed quite a surprise to the Col. himself. D. was so elated over the success of this manoeuvre that he smiled, and went at his work with renewed vigor. This somewhat mettled Mac. He secured another grapevine, and with almost superhuman strength, lifted Dufur from his feet and tossed him over so quickly that he could not make his favorite turn or bridge, winning from the champion of the world the first fall ever secured from him in a match. The visitor arose to his feet, looked at the Col. in a surprised way, and retired to the wings, amid cries of "Down him, Mac!" and deafening cheers.

THE THIRD BOUT

Everybody breathed short. This was the deciding bout. D. did most of the play. In a minute and a half he took an inside hold, but after a severe struggle was forced to let go to save himself. M. took an inside grapevine. Whenever he has done so before in Detroit his opponent has gone down. This man stood immovable. It was a Herculean strain for a few moments, and then M. let go. He had met his match. D. then took the same hold. M. broke it and pushed him through the scenery at the back of the stage. With a twitch the Wolverine brought the Yankee down again, but it was no fall. All this took six and one-half minutes.

D. opened the ball again with a fruitless trip and twitch. Then he got a toe lock which staggered M. Then M. put forth all his giant strength. He twirled the Yankee around in a circle and tried to trip him with a toe lock on the way, but no use. Agility was equal to strength. D. though shaken up, landed squarely on his feet. Then D. tried a cross buttock but he couldn't bring the colonel, and squirmed back to his upright position. Then he tried a grapevine with no better result. After a little play M. got a fair cross buttock, which brought D. to the carpet. As usual he landed on his stomach. He tried another cross buttock or hip lock, and this time laid D. on his side. M. was winding his antagonist and he had found that he could throw him on the hip lock. Again he tries the same lock, and again D. is down. The audience cheer and cry "Fall!" "Fall!" The referee steps up and says: "This is no fall."

Five minutes are given for a breathing spell. D. gets a lock, but is glad to let go and get safely on his feet again. M. takes an inside grapevine and throws D. on his side, rolling him over on his back, which does not count. M. gives D. a powerful twitch and brings him again to the carpet. But it is no fall. D. without waiting, after he gets up, entwines his legs around the inside of M's. and fairly raises him from the floor. Both these strong men tremble with the strain like paralytics. D. gives it up, and releases his hold to save himself. M. instantly takes an inside grapevine and throws his opponent. At 10.18 the wrestlers start it again, and they have hardly commenced when M. with his hip lock lays D. flat on his back. The fall was so palpable that before the referee could announce his decision those in the wings had crowded on the stage to congratulate the winner.

The winner pocketed $2,982.50 net. He was challenged by Dufur to another contest for $1000 a side, and the same accepted.

The return match occurred March 3rd, and was won by McLaughlin. The audience was fully as large as on the occasion of the first match and the manifestations of wonderful physical power, adroitness, and lighting play and escape was such that the audience showed their appreciation by tremendous applause, rising almost en masse from their seats, and by exclamations of surprise. Neither man lost his temper through the superhuman struggles, and are firm friends today.

Dufur went west fully confident that he could conquer the big Detroiter, but he received his defeat with the best grace possible.

To see these two men together after either of those matches, no one would ever have supposed that they had so recently been engaged in herculean efforts to win honors and money from each other. Dufur is a man equal to McLaughlin in pluck and hope, and has confidence in his ability to down the "big un" yet.

The calls from the largest cities in the country for those two men to visit them and wrestle, are so urgent, that they have at last yielded, and will wrestle a continuous series of up and up matches, for stakes and house receipts, in a limited number of large places. This project of wrestling a series of up and up matches, instead of exhibition matches, will keep both men on their mettle, and the public may never again expect to see the like."

The Strangler
13.07.2006, 10:06
http://www.ringerbezirk-oberrhein.de/html/alte_athleten.html
http://www.sandowplus.co.uk/Competition/Burns/burnsindex.htm
http://www.sandowplus.co.uk/Competition/Burns/pcw/pcw01.htm
http://www.sandowplus.co.uk/Competition/Burns/burnsletter.htm
http://www.lurich.de/lurich.htm

Indikator
13.07.2006, 11:22
Da gerade ein Stromausfall ein Posting auf dem Gewissen hat (Und die Uni-Bib nun kilometerweit zu hören ist) und ich noch heute sehr viel StPO lesen muss kommt das Posting mal im Kurzstil raus. Zuerst zwei DKP Passagen auf Englisch. Bei Bedarf kann ich das übersetzen.

01-1867: The American Collar and Elbow championship is established. Col. James H. McLaughlin defeats Louis Ainsworth in Newark, NJ.

03-10-1870: James H. McLaughlin defeats Barney Smith in Detroit, MI for the “Diamond Championship Belt”. Homer Lane was also in the tournament. The rules were C&E. Barney Smith dies soon afterward and McLaughlin donates his winnings to Smith’s widow and apologizes saying, “I forgot I was so wicked strong”. Wrestling historian Steve Yohe relates the story of McLaughlin winning the C&E world title in the tournament. In the final he met the favorite Barney Smith. McLaughlin threw him five times but the judges refused to award him the title, so McLaughlin vowed to use all his strength in the next match. He raised Smith to his hip and then flipped him over his shoulder. Smith landed off stage with his head hitting a rail. He was carried off and McLaughlin was awarded the first championship belt ever awarded in America. The next morning in the pouring rain, Smith was found wandering through the streets in his underwear. He was taken to an asylum where he died insane.

Es sollte noch angemerkt werden, dass unser hochgeschätztes Indikatorgroupie noch nicht die uralten Titel in unsere Datenbank eingebaut hat weil das für den Laien zum Teil viel zu verwirrend ist. Falls ich mal Zeit habe (2025?) werde ich mich wohl mal darum kümmern.

Ich bin übrigens immer noch schockiert, dass ein Titan Sports Mitarbeiter etwas über Geschichte weiß.

Sehr schöne Links, vor allem die Lurich Sache finde ich herausragend da die Esten sehr viele Materialien und Bücher über ihre Leute haben, wenn auch leider nur in ihrer Landessprache.

Ein Buch wäre natürlich eine lobenswerte Sache, allerdings ist der Markt dafür in Deutschland wohl verschwindend gering, so dass ich lieber meine Erkenntnisse online stellen will. Ich mein, wenn man zum Beispiel nach Hans Schwarz Jr. (der 1950 vor 8000 Zuschauern in Berlin gegen Primo Carnera wrestlete und vlt. das Top Draw Deutschlands überhaupt damals war) per Onlinesuchmaschine kein einziges Mal im Bezug mit Wrestling erwähnt wird und man nur etwas über seine Schauspieltätigkeiten erfährt dann hat man ein großes Problem überhaupt Informationen zu finden und es gibt auch keine Personen die so etwas kaufen würden. Im Grunde könnte man es erst machen wenn man über Medien (Newsletter, Printzeitschriften, Webseiten) Interesse weckt. Genau das hoffen wir mit unserer "Schippe Geschichte" zu erreichen.

Indikator
13.07.2006, 11:33
Ach ja, es war bei Ebay. Gepriesen seien die Favoriten.

The Strangler
15.07.2006, 10:22
http://www.wrestlingmuseum.com/pages/bios/halloffame/lewisbio.html
http://www.naturalstrength.com/history/detail.asp?ArticleID=1033

Indikator
15.07.2006, 11:30
Das Zill Buch spricht mich als Bildband nicht wirklich an und ich habe noch keine guten Meinungen darüber gehört. Viel mehr würde mich das deutschsprachige Lucha Libre Buch interessieren welches vor so 2-3 Jahren rausgekommen ist. Es gibt des weiteren noch ein schönes Buch namens "TV Wrestlers" welches in einem furchtbaren US Format in der Nähe von DIN A 3 ist und auch viele Fotos hat. Das ist von 1967 und recht selten. Ich hab es gerade zum Glück ausgeliehen.

Eine Auflistung von Champions ist (noch) nicht nötig, allerdings wäre es hilfreich wenn du einmal unsere Titellisten durchschauen könntest und gegebenenfalls Ergänzungen bzw Fehler korregieren könntest. Ich mache gerade zu viele Biographien bzw Ticker und bin mit anderem beschäftigt als das ich das in Ruhe durchgehen könnte. Vor allem wäre es hilfreich wenn du die ganzen Heavyweight Titel Linien benennen könntest, mit ein wenig Glück könnte man mit Informationen gewisse title claims auch nur als solche kennzeichnen und sie dann gewissen Promotern mit ihren Schützlingen zuordnen.

PS: Gerade sind meine zwei alten Bücher angekommen. Sehr gut finde ich, dass nicht Süterlin verwendet wurde. Ich hoffe dir mal ein paar Auszüge aus dem Hackenschmidt Buch geben zu können, du könntest dann überprüfen inwiefern es in der Übersetzung zu anderen Formulierungen kam

Indikator
16.07.2006, 17:57
Ich meine die Titellisten (die müssten bei uns unter Titelträger laufen). Wir versuchen die ganze Seite in Datenbank Form zu bringen. Zur Zeit haben wir schon über 10 000 Titelwechsel so implementieren können, aber bei den World Titeln vor 1940 gibt es leider noch Lücken.
Du könntest zum Beispiel überlegen wie man das Munn/Zbyszko/Lewis Fiasko am besten darstellen könnte. Also als Stanislaus Zbyszko den Nichtskönner Wayne Munn in einem Shoot besiegte und Lewis (welcher mehr oder weniger Booker und Promoter und Wrestler in einem war) versuchte den World Titel in sein Lager wieder zu bringen und dabei noch Undisputed Champion zu sein. Nach dem Shoot hat ja die Lewis/Munn Clique behauptet Wayne habe immer noch den Titel und dann wurde Munn von Lewis besiegt. Kurze Zeit später verlor Zbyszko auch seinen Titelanspruch an Lewis und es gab wieder einen "richtigen" Champion.

The Strangler
24.07.2006, 14:13
Gestrichen

Indikator
01.08.2006, 22:43
Jess war ein Boxpromoter, welcher als erstes 1916 einen kubanischen Mittelgewichtsboxer vertrat. Kann sein, dass er dort sogar gelebt hat. Bis zum zweiten Weltkrieg war New York beinahe eher fürs Boxen als fürs Wrestling bekannt. Mit John gibt es gar keine Verwandschaft

The great Fozzy
05.08.2006, 17:06
Ist immer interessant so was. Also her damit.

The Strangler
09.08.2006, 12:41
AUS DER GESCHICHTE DES RINGKAMPFES

"Das Landshuter Ringerbuch"

Im 15.Jh. betrachtete man die Ring-und Fechtkunst als einheitlich. Die ersten Werke die seit Ende des Mittelalters entstanden, gaben die Urheber als Holzschnitte heraus. Diese Urheber waren häufig selbst mit dem Ringen und Fechten vertraut. Sie waren die ersten, die der Nachwelt etwas Handfestes hinterließen. Und somit sind diese Verfasser auch die ersten Lehrer im Ringkampf gewesen, die ihr Wissen in Schriftform festhielten. Aus der Vergangenheit ist der Name Hans Thalhofer eng mit der Fechtkunst verbunden. Die Bildhandschrift "Thalhofer´s Fechtbuch" die er 1467 veröffentlichte, ist das älteste Zeugnis spätmittelalterlicher Kampfkultur. Fechtmeister Thalhofer wußte um die Gunst der Stunde. Die Schrift erreichte bereits einen kleinen Kreis von Leuten. Und das auch bis in die untersten Bevölkerungsschichten. Ein Ziel von ihm bestand auch darin für die Fechtkunst zu werben. Vermutlich ist sein Werk das älteste Zeugnis europäischer Kampfkultur.

Mit Beginn des 16.Jh. trennte sich allmählich die Linie zwischen Ring-und Fechtkunst. Um das Jahr 1500 entstand in Landshut ein Ringerbuch, dass den Anfang der volkstümlichen Ringkunst markiert. Der Landshuter Kunsthandwerker Hans Wurm brachte "das Landshuter Ringerbuch", das älteste erhaltene Druckwerk der Stadt, unter die Bevölkerung. Auf 24 einzelnen Bildern erscheinen nacheinander das Titelbild, 22 Kampfpositionen von Ringerpaaren und die Schlußseite mit dem Stadtwappen von Landshut. Darüber und darunter erscheint "Gedruckt zu Landshut"-"Hanns Wurm". Hans Wurm, ein Seidensticker und Verleger, war ein vielbeschäftigter Mann. In gleich mehreren Bereichen des Kunsthandwerkes war er tätig. Unter den einfachen Bürgern fand die Ringkunst immer mehr Anhänger. Auch wenn hier noch teilweise das Bild der Ritterturniere in einigen Köpfen vorherrschte. Doch selbst an den königlichen Residenzen waren im 16.Jh. schon "Ringermeister" unterwegs. Sie lehrten ihren Schülern wie man richtig "ringt". Das volkstümliche Ringen im 16.Jh. sah allerdings noch weit anders aus, als der spätere "griechisch-römische Stil" im 19.Jh.. Den Bauern und Handwerkern war noch der Gerichtskampf bekannt. Der rufte insbesondere bei Mann und Frau erhebliche Streitigkeiten hervor.

Obwohl von der Kirche längst verboten, fand man ihn trotzdem noch. Bei Streitigkeiten sollte der Gerichtskampf entscheiden. Es kam zu regelrechten Kraftduellen zwischen den Parteien. Jeder glaubte an das Gottesurteil. Nur Gott weis wer Recht hat. Aber meistens pochten beide Streithähne darauf Recht zu haben. Auch vor dem Gebrauch von Waffen schreckte man nicht zurück. So kamen im Gerichtskampf auch Schwerter, Dolche und Lanzen zum Einsatz. Das der Kontrahent nichts zu lachen hatte war klar. Etliche Menschen verloren so ihr leben. Wer Geld hatte konnte jemanden für sich ins Rennen schicken. Beliebt war das bei Rittern, die sich so ein ordentliches Zubrot verdienen konnten.
http://upload.npcfighter.de/files/36/826KM1jpg.jpg
Auch die Rolle der beiden Geschlechter wurde streng geteilt. So sah man die Frau stets als unterlegen an. Falls es zum Kampf Mann gegen Frau kam, musste die männliche Fraktion einiges erdulden. Das "Ringen im Grüblein" machte hier Schule. Die Frau galt nur als halber Mann. Damit sie dennoch gegen ihn antreten konnte, musste der mit beiden Beinen in eine Grube. Die wurde dann zugeschüttet. Der Mann stand nun begraben bis zur Hüfte regungslos in der Grube. Dann wurde noch sein linker Arm am Gürtel festgebunden, zum Ausgleich der Kräfte. So stellte man es sich vor. Erst jetzt konnte das Ringen starten. "Das Landshuter Ringerbuch" erschien als Holztafeldruck. Die Buchstaben schnitt man in spiegelverkehrter Weise in den Holzstock ein. Für Hans Wurm war das eine langwierige und mühsame Arbeit. Und einiges an Geld hat es auch gekostet. Als Einleitung erscheint "In Sankt Georgs Namen fang an". Seit dem Mittelalter hatte das Ringerlager zwei Bruderschaften, die "Unser Frauen Brüder" und die "Sankt Georgsbrüder". Beide waren verschieden. Das Werk von Hans Wurm diente als Lehrbuch. So erschienen manche Ringer in etwas gebückter Stellung. Das war oft die Ausgangsposition. Der eine versuchte dann dem anderen nachzueifern. Viel Aufsehen konnte das Ringerbuch nicht erzielen. Dafür waren die Möglichkeiten der Verbreitung zu schwach. Das einzige erhaltene Original wird heute im Landesarchiv von Berlin aufbewahrt. Niemand weis wieviel Exemplare überhaupt gedruckt wurden. Das Ringerbuch geriet lange in Vergessenheit. Wie der gesamte Ringkampf im mitteleuropäischen Raum.

1539 erschien in Wittenberg "die Ringerkunst" des Fabian von Auerswald. Das war die zweite Schrift, die sich speziell mit dem Ringen beschäftigte. Aber der 30jährige Krieg brachte wieder ein Ende der Traditionen. Für lange Zeit verschwand die Ringkunst in der Versenkung. Erst 1674 versuchte der niederländische Ringer Nicolaus Petter wieder den Stein ins Rollen zu bringen. Er veröffentlichte in Amsterdam ein Buch mit dem Titel "Verständlicher Unterricht in der vortrefflichen Ringerkunst". Petter war damals ein bekannter Athlet. Seine Beschreibungen inspirierten wiederum den Turnvater Gutsmuths. Damit schließt sich der Kreis. Das Ringerbuch von Hans Wurm wirkt primitiv. Es hat damals aber den Anfang gemacht, und hat heute einen hohen kulturhistorischen Wert. An Hand dieser Schrift kann die Entstehung des Ringens noch heute nachvollzogen werden.

Alex
23.08.2006, 23:18
Mgf&a----> ;)

Excalibur
24.08.2006, 14:50
Bevor ich mir das alles durchlese, musst du mich erstmal bestechen, in dem du mir folgende Frage beantwortest:
Ist dieser John Mc Mahon rein zufällig der Uropa von Vincent Kennedy McMahon Jr.?

Daniel Prophet
24.08.2006, 14:53
Guck mal in den ersten und zweiten Beitrag hier auf Seite 2. ;)

TazzCCCCLP
25.08.2006, 12:12
Martin "Farmer" Burns


Ganz klat, einfach göttlich dieser Kerl.

Daniel Prophet
25.08.2006, 12:34
JCC: Kannst Du deine Abkürzung bitte ausschreiben.Das war nur der Hinweis, dass er den Thread in den Medien, Geschichte, Fragen & Antworten Bereich verschoben hat.

The Strangler
26.08.2006, 12:39
Martin "Farmer" Burns


http://www.wrestlingencyclopedia.com/Images2/burns.jpg
http://www.wrestlingsbest.com/collectibles/phchburns03.jpg
http://www.wrestlingsbest.com/collectibles/phchburns01.jpg

Loco Jens
26.08.2006, 14:41
Ihr könnt nun selbst wählen welcher Wrestler der Vergangenheit als nächstes Folgen soll:

Martin "Farmer" Burns
Joseph Stecher
Frank Gotch
James Hiram Mc. Laughlin
Henry Moses Dufur
Chlarence Whistler
Ed "Strangler" Lewis

JCC: Kannst Du deine Abkürzung bitte ausschreiben.

kannst du nicht was über - Ismael Yousouf The Terrible Turk- posten?

Indikator
26.08.2006, 15:11
http://www.genickbruch.com/nostalgie/helden.html

Nicht vergessen was Danderino mal geschrieben hat ;)

Ich habe gesehen, dass es Yussuf Ishmaelo heißt - sind Vorname und Nachname richtig angeordnet? Und was heißt eigentlich Şumnulu ?

Ach ja, ich hab irgendwo ein Bild von einer türkischen Lira Münze gesehen mit Yussufs Angesicht. Er müsste der erste Wrestler sein dem diese Ehre zu Teil kam auf der ganzen Welt

Edit: Gefunden~!

http://www.genickbruch.com/nostalgie/yussuflira.jpg

The Strangler
27.08.2006, 12:10
Evan Lewis

Den Geburtsrigisterauszug findet man unter der folgenden Seite:
Der Ort des Todes ist hier allerdings falsch. Es war Dodgeville/Wisconsin.

http://freepages.genealogy.rootsweb.com/~pacarter/CarterGenWeb8/WC06/WC06_457.HTM

Loco Jens
27.08.2006, 13:01
...Loco Jens: Über Yousouf existiert doch hier bereits eine Biograhie auf der Hauptseite....

jau hab ich dann auch mal gefunden ;-)

The Strangler
27.08.2006, 13:05
Gestrichen

Indikator
27.08.2006, 13:09
Die Texte von uns wurden schon vor wahrscheinlich 3 Jahren geschrieben, sind also natürlich ziemlich veraltet wenn man bedenkt was in der Zwischenzeit herausgefunden wurde. Das mit den Ortsnamen ist beinahe unvermeidlich, für jedes Ereignis bzw Geburts/Sterbeorte findet man in 4 Büchern 3 verschiedene Angaben.

Ronald, könntest du dich vielleicht darum kümmern die Biographien zu aktualisieren? Ich bin leider schon durch Ticker bzw Biographien von neueren Personen und anderen Aufgabengebieten hier zu beschäftigt um das schnell und ordentlich durchzuführen. So ärgere ich mich unter anderem auch, dass ich das eine Buch welches ich dir verlinkt habe noch nicht verarbeiten konnte für die Webseite :rolleyes:

Wenn ich meinen Scanner wieder funktionstüchtig kriege poste ich ürbigens noch einen netten Scan von 1939 einer Seite aus einer Zeitschrift für Schwerathletik.

The Strangler
27.08.2006, 13:13
http://www.wrestlingsbest.com/collectibles/index.html

Indikator
27.08.2006, 13:19
Du darfst natürlich auch andere Sachen noch machen, jegliche Arbeit ist herzlichst willkommen.

Ach ja, wegen dem gerade genannten Scan. Der ist in Altdeutsch, falls also irgendein User zu viel Zeit in den Sommerferien gerade hat, könnte den dann jemand bitte in einer normalen Schrift abschreiben? Falls mir jemand sagen kann wie ich altdeutsche Schrift mit einem OCR Programm erkennen kann wäre ich natürlich auch sehr verbunden

The Strangler
27.08.2006, 13:25
Gestrichen

Indikator
27.08.2006, 13:42
Das Foto ist dasselbe, wenn auch wohl besser eingescannt. Ist also wohl von einer besser erhaltenen Abzug des Bildes. Das passiert manchmal, das extremste Beispiel hab ich davon bei Gustav Fristensky gesehen

Indikator
27.08.2006, 13:44
Die Seite ist ziemlich gut. Übrigens solltest du, falls dir solche Bilder gefallen niemals Ebay unterschätzen, dort gibt es regelmäßig viele Bilder von Leuten über die man ansonsten nichts findet. Ich hab schon einige Bilder auf meiner Festplatte so - aber mir fehlt natürlich die Zeit die zu ordnen :rolleyes:
*geht zurück zu seiner Hausarbeit*

The Strangler
28.08.2006, 11:25
BUFFALO EVENING TIMES
SEPT. 14, 1899

WRESTLERS ROEBER AND ATLAS ARE STILL FAKING THE PUBLIC

Wrestler Ernest Roeber and Prof. Atlas or McGee are still frisking the public. They have been faking all over the country for a year now and getting the people's money on false representation. They showed at the Court Street Theater last winter and Roeber, himself told me that the whole business was a fake. When Atlas or McGee stood up in the body of the house and abused Roeber, the latter who was peeking at him through a hole in the curtain turned to me and said: "Oh, but that guy is clever. He'd convince anybody that this was on the level."
They have since gone from place to place doing the same old act, ending their wrestling match in a fight, ringing the curtain down quickly and then matching themselves to meet the next night. It's a clever game and catches lots of suckers, but it's pretty near time that Messrs Roeber and Atlas were squelched. I find this paragraph in yesterday's N. Y. EVENING WORLD:
"Ernest Roeber, the world's champion Graeco-Roman wrestler, will be seen in a championship contest in this city on Saturday night. The champion will meet Prof. Atlas of Boston, whom Roeber has been unable to throw in several limited matches.....guaranteed...a purse of $1,000. Roeber and Atlas have wagered $500 on the result."

Indikator
28.08.2006, 22:52
Die Bios wurden alle vor Ewigkeiten von Dandy geschrieben. Vor kurzem bin ich übrigens über einen netten Thread auf einem US Board gestolpert indem es um die Stecher vs. Lewis Matchserie geht. Hast du den?


Wegen den Titeln, es müsste ja in eine Datenbank gehen. Das bedeutet, dass man einen Titel meines Wissens nach nicht einfach so teilen kann. Am besten wäre es wohl den Titel im Ernstfall dann zu beenden, es würde also ab den 20´ern bis zum NWA Titel Ende der 40´er nur einige verschiedene World Titel geben die mehr oder weniger geeignet sind "World Title" zu heißen. Problematisch ist auch, dass diese Titel jeweils eine gute Bezeichnung bräuchten. Solange ich nicht einen plausiblen Titel für alles habe bzw in der Info zum Titel nicht genau erklären kann welchem Office der Titel gehörte und inwiefern er mit anderen Titeln verflochten ist so will ich noch keine Änderungen auf der Hauptseite machen.

The Strangler
29.08.2006, 09:29
Sunday, July 3, 1904
Washington D.C.
Washington Post

American Wrestler Loses
Tom Jenkins No Match for Hackenschmidt at Graeco-Roman
London, July 2, The Graeco-Roman wrestling match between George Hackneschmidt, known as the Russian Lion and Tom Jenkins, the American, at Albert Hall tonight, was won by Hackenschmidt, who won the first fall in 20 minutes and 37 seconds and the second fall in 20 minutes and 27 seconds.
Tonights match was the biggest event of the kind since Hackenschmidt and Ahamed Madrali, a Turk, met several months ago. A large crowd was attracted to Albert Hall. The match was for a stake of $1,250 a side, with a purse of $10,000, two-thirds to go to the winner of a two falls in three.

http://tulsatvmemories.com/imag2002/haystack.jpg

Haystacks Calhoun

Indikator
29.08.2006, 10:08
Wenn du noch kurz warten kannst versuch ich mal den Nachlass einzuscannen so dass du dir anschauen kannst was sie denn alles haben. Wobei der Nachlass von 1997 ist, es wäre also klug nachzufragen was seitdem dazugekommen ist. Da gibt es einen Dr. Bernd Wedemeyer (Professor in Göttingen imo) der das ganze Ressort leiten könnte, die NISH Struktur ist auf den ersten Blick ziemlich verwirrend

Indikator
29.08.2006, 11:04
OCR mag mich gerade nicht, daher kann ich nur mit Bildern dienen

http://home.arcor.de/indikator/nachlass.zip

Loco Jens
29.08.2006, 21:50
okay passt evt jetzt nur indirekt hier rein, aber..............hat einer von euch evt Infos zu Lucha Libre ausserhalb Mexicos und ich meine NICHT Japan /Us oder Europa Aktivitäten von AAA, CMLL oder der gleichen.....sondern historisch und aktuell aus Ländern wie Peru, Argentienen, Brasielen, TnT,Ecaudor, Guatemala usw

Des weitern möchte ich mal anmerken das ich mich über einen Bericht (hier ganz offizell auf der Startpage) über Wrestling in Asien (ausserhalb Japans) / Russland usw / Afrika und Australien freuen würde, da mich das interessiert und auch bestimmt für viele andere User mal interessant ist.

The Strangler
30.08.2006, 09:40
Gestrichen

Indikator
30.08.2006, 11:03
Ein Besuch würde nicht einmal reichen einen Überblick zu bekommen ;)

Was Südostasien bzw Südamerika betrifft, da weiß im Grunde kaum jemand davon etwas.

US Leute wie Dave Meltzer labern höchstens etwas über Stanislaus & Wladek Zbyzsko in Südamerika, aber das ist ehrlich gesagt die Spitze des Eisbergs. Eine recht wichtige Person in Südamerika war der Belgier Constant Le Marin, falls irgendein Belgier Materialien über ihn hat so könnte man einiges über ihn erfahren. Argentinien war zeitweise recht wichtig.

Südostasien war ziemlich groß in den 50´ern. Einige Gegner von Rikidozan waren sehr erfolgreich in der Gegend. Aber auch hier sei gesagt, dass es wenige Informationen aus der Ära bzw der Gegend gibt und diese ganzen Geschichten fast vergessen sind.

Ich würde übrigens nicht unbedingt Südamerika als Lucha Libre bezeichnen. Alleine in Brasilien ist das Luta Livre doch grundverschieden von den Armdrag- und Suicida-süchtigen Mexikanern.

Loco Jens
30.08.2006, 11:44
Ein Besuch würde nicht einmal reichen einen Überblick zu bekommen ;)

Was Südostasien bzw Südamerika betrifft, da weiß im Grunde kaum jemand davon etwas.

US Leute wie Dave Meltzer labern höchstens etwas über Stanislaus & Wladek Zbyzsko in Südamerika, aber das ist ehrlich gesagt die Spitze des Eisbergs. Eine recht wichtige Person in Südamerika war der Belgier Constant Le Marin, falls irgendein Belgier Materialien über ihn hat so könnte man einiges über ihn erfahren. Argentinien war zeitweise recht wichtig.

Südostasien war ziemlich groß in den 50´ern. Einige Gegner von Rikidozan waren sehr erfolgreich in der Gegend. Aber auch hier sei gesagt, dass es wenige Informationen aus der Ära bzw der Gegend gibt und diese ganzen Geschichten fast vergessen sind.

Ich würde übrigens nicht unbedingt Südamerika als Lucha Libre bezeichnen. Alleine in Brasilien ist das Luta Livre doch grundverschieden von den Armdrag- und Suicida-süchtigen Mexikanern.

Ich habe auf der page von Bob Barnett zwei DVD`s mit dem Titel "Argentina Lucha" und "Guatemala LUcha" gefunden,werde diese wohl ordern ,auch wenn teuer und dann berichten.

Lucha Livre ist der portugisische Ausdruck für "Freikampf" (Lucha Libre im spanischen) hat aber nix mit Pro Wrestling zu tun wie das mexikanische Lucha Libre!

Es ist ein "Allkampf System" ähnlich des Vale Tudo oder des Freefightings und geöhrt hier zulande in die Kategorie "Strassenkampf" heisst einige Kampfsportschulen hier im Lande bieten das System als Self-Defense an! Ist also ehr Kampfsport als Enterainment!

Indikator
30.08.2006, 11:52
Mein Posting bezog sich eigentlich auf die Geschichte des Pro Wrestlings dort bzw was es anstatt da gab. Alles was ich beschrieben habe fand vor mindestens 50 Jahren statt. Daher kann man das aktuelle Geschehen wohl kaum mit dem von damals vergleichen

Die Barnett DVDs werden aktuelles Zeugs zeigen, welches von TV Aufnahmen beinflusst wurde. Das ist also eher ungeeignet um herauszufinden was aus den Ländern selbst kommt.

Mich würde interessieren inwiefern die ganzen Lucha Abarten miteinander verbunden waren/sind. Aber solange zum Beispiel die Gracies die ganze brasilianische Geschichte die in ihren Bibliotheken ist abschotten wird es schwer sein etwas zu erfahren. Wir haben ja schon in Deutschland größte Probleme überhaupt etwas herauszufinden, wie soll es erst in einem Kulturkreis sein in dem es keine peniblen Preußen gibt ;)

@ Ronald: Du kannst natürlich beim NISH machen was du willst, ich hoffe halt dass du von dort irgendetwas kopieren kannst damit ich auch was lesen kann :D . Könntest du nachfragen inwiefern man dort Sachen kopieren kann bzw ob man Materialien von dort als Kopie bestellen kann?

The Strangler
31.08.2006, 09:16
Gestrichen

pantaleon Manlapig
31.08.2006, 10:13
Über Australien empfiehlt sich das Buch "100 Years of Australian Professional Wrestling" von Libnan Ayoub einen anerkannten Historiker und Sohn von Sheik Wadi Ayoub. Südamerika war natürlich untrennbar mit den Namen El Santo verbunden er hatte große Kämpfe in Ecuador und anderen dortigen Ländern. Ich habe mal einen Aufgetrieben der stammte von dort und hat Santo und andere Live gesehen, obwohl ich dies zwar nicht bezweifelte, war dies aber einer dieser Sorte Mensch den man normalerweise nicht einmal die Uhrzeit glaubt. Er versprach mir "tonnenweise" Berichte, Posters, Magazine Zeitungsclips um nach einigen Monaten und merheren Nachfragen meinerseits festzustellen, das alles seine "Mama" weggeschmissen hatte. Der berühmte Italiener Giovanni Raichevich tourte in früheren Zeiten durch Südamerika und bestritt viele Kämpfe. Ich hab ein Programm aus Urugay von dieser Zeit. Ansonsten ist wie von anderen schon erwähnt nicht sehr viel über diese Gegend wirklich bekannt. Wenn dann ist das nur Stückwert und schwer in Zeitlich und geographische Ordnung zu bringen.

D.S.K.

Loco Jens
31.08.2006, 18:05
vier minuten Catch As Catch Can Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=g68jcjPUt10&search=WWC%20classic%20wrestling%20Abdullah%20the% 20Butcher%20Carlos%20Colon%20Brusier%20Brody%20Sta n%20Hansen%20Entertainment

Korrektur: ist auch noch material der 70´s und 80´s mit dabei!!

Indikator
31.08.2006, 22:34
@pantaleon Manlapig: Hast du eigentlich meine Mail mit dem Link zu dem Buch bekommen? Bei Bedarf kann ich dir den Kram auch ausdrucken und schicken.

The Strangler
01.09.2006, 11:33
Jim Londos vs Ed "Strangler" Lewis at Wrigley field in Chicago
20. September 1934

http://i109.photobucket.com/albums/n47/justahamandegger/LondosvsLewis.jpg

The Strangler
01.09.2006, 12:27
Gestrichen

Beyonder
01.09.2006, 21:02
Coole Sache, Parker :dh:

The Strangler
02.09.2006, 11:19
27. April 1886:
"The first time I met the 'Strangler' (Evan Lewis) was in 1883, when doing the Wisconsin circuit, and I was offering $100 to any man to try and throw me the 'Strangler' tried to win my 'century.' I throwed him three times in fourteen minutes and could have wiped the floor with him. This made his party mad and they wanted to make another match for $250. I can throw him easily and care nothing for his choking tactics."

William Muldoon

The Strangler
02.09.2006, 11:58
Gestrichen

Loco Jens
03.09.2006, 18:22
...Dieser Ausschnitt ist aus dem Jahre 1901. Im griechisch-römischen Stil trafen August Faust und Ernest Roeber aufeinander...

Hast du mir nicht mal gesagt, das die ersten Aufnahmen von 1908 Gotch gegen hackenschmidt sind. Wie kommt es dann zu den Aufnahmen von 1901, habe ich dich da evt mal falsch verstanden?

Kannst du bitte mal den Link von diesem Wrestling Instiute posten, thankx!

The Strangler
04.09.2006, 08:46
Gestrichen

The Strangler
05.09.2006, 12:15
Hier nun der Link zum Institut in Iowa.

http://www.wrestlingmuseum.org/about.html
Unter der Option "the museum" finden sich Informationen zu diversen Wrestlern.

The Strangler
07.09.2006, 10:57
13. April 1889 The Salem Daily News

Los Angeles, Cal., April 13. --- Yesterday afternoon a blacksmith named John Bryan and a French woman of bad repute were found in a disreputable house, both shot through the head, the woman dead and the man dying. It is thought that Byran fired both shots, but he refused to confess to the priest, and alleges that Theobaud Bauer, the ex-champion wrestler, did the shooting.

The Strangler
08.09.2006, 10:50
Gotch vs. Hackenschmidt 1908

http://memory.loc.gov/ndlpcoop/ichicdn/s0537/s053735.gif
http://memory.loc.gov/ndlpcoop/ichicdn/s0537/s053734.gif
http://memory.loc.gov/ndlpcoop/ichicdn/s0537/s053737.gif

Minneapolis Tribune 17. März 1935

"Record Throng Is Expected at Londos-Steele Match Tuesday"
Interest in title contest proves mat sport's popularity here.

The unprecendented spectacle of something like 10,000 persons cramming their way into the Minneapolis auditorium to witness a wrestling match is to materialize Tuesday night when Jimmy Londos defends his world's heavyweight championship against the challenge of Ray Steele.
The throng assured for this bout serves to demonstrate the popularity wrestling always has enjoyed in Minneapolis.
The first major league wrestling promotion occurred in the late 1890's when Yousouf, the original Terrible Turk, was brought to Minneapolis to wrestle Evan (Stangler) Lewis of Wisconsin after whom another wrestler, Bob Fredericks, styled himself Strangler Lewis. The bout between Yousouf and Evens was held in the old Exposition building.
"Charley Moth Early Favorite"
Of a later date wrestling matches were held at the Union Temple hall on Washington ave. south between Nicollet and Marquette. One of the favorites of those days was Charley Moth who was noted for his skill at the Greco-Roman style of wrestling. Union Temple had a capacity of only 600.
In 1905, when John Gordon, the policeman-wrestler, gained considerable prominence, the pormoters headlined him in a number of matches at Normanna hall at Thirteenth ave. and Third st. south. This hall accommodated 1,600.
"Ordemann Started Boom"
Wrestling began enjoying boom times with the advent of Henry Ordemann who left a blacksmith job in south Minneapolis to become internationally famous as a wrestler. Ordemann was a really great wrestler and was regarded as a championship possibility until he suffered a serious injury to his back in a match with George Hackenschmidt in 1910.
Ordemann, for years, packed'em in with matches held at Normanna hall, later at the Casino roller skating rink, and the original auditorium, now called the Lyceum, situated on Eleventh st. between Nicollet and Marquette. The auditorium was a nice spot, but had a capacity of only 3,000 which frequently proved inadequate to accommodate the crowds. There were times when every ticket was sold 48 hours before the matches.
Minneapolis always has been a prosperous spot for wrestling. This was due, no doubt, to the large Scandinavian population with whom wrestling always has been more popular than boxing.
"Greatest Stars Appear Here."
All the stars of the past 40 years have performed in Minneapolis, among them Billy Muldoon, Clarence Whistler, Dan McLeod, Farmer Burns, Fred Beell, Evan Lewis, Yousouf, Frank Gotch, Ordemann, Stantislaus Zbyszko, Yussif Mahmout, Tom Jenkins, Jess Westergaard, Charley Cutler, Dr. Benjamin F. Roller, Jess Pedersen, Ivan Padoubny, Joe Rogers, Joe Carr, Walter Miller, Mike Yokel, Joe Stecher, Earl Caddock, Ivan Linow, John Freeberg, Max Luttberg, Ed Adamson of the old school, and all of the topnotchers of the moder era.
"Women Become Enthusiasts."
During all of this time, it was largely a sport for men only, with very few women spectators ever in evidence at the bouts. This is in direct contrast with the present day popular reign of the sport. From one-forth to one-third of the audience at each of the fortnightly scrapes staged at the new auditorium is composed of the fair sex. And today they are enthusiastic fans, too.
Tony Stecher and Billy B. Hoke, the promoters who have dominated the wrestling promotional field here for the past two years, instituted a policy when they started admitting women free when accompanied by a paid reserved admission and this undoubtedly has had much to do with interesting the women in the sport. The policy, incidentally, will hold forth Tuesday night at the auditorium in spite of the fact that a world's championship tussle between Jimmy Londos and Ray Steele is the attraction.
All along, but more so in recent years, wrestling has drawn its clientele from the better class of citizens. Doctors, lawyers, merchants and society leaders are to be found in large numbers at the ringside today.
"College Atheletes Take up Game"
The trend is in keeping with the elevation of the sport to a much higher plane through the influx of college athletes into the game. Today, approximately one-half of the leading heavyweights wrestling stars of the nation are college men and most of the other top-flighter's are self-educated and of the type accepted in the best country clubs and Rotary Clubs. Such fellows as Jim McMillen, University of Illinois, Dr. Karl Sarpolis, University of Chicago, Hal Rumberg, Washington st. U., Bonko Nagurski, U of Minnesota, Cliff Olson, Gustavus Adolphus college, Frank Speers, Georgia Tech, Len Macaluso, Colgate U., Charlie Strack, Colgate, Joe Savoldi and Lou Plummer, Notre Dame, Otto Kuss and Am Rascher, Indiana U., Ray Richards, U of Nebraska, Ellis Bashara, Oklahoma U., Eli Fisher, Rutgers, Sol Slagel, Washburn college, Paul Harper, Southern Methodist U., Karl Davis and Hardy Kruskamp, Ohio st., Herman Hickman, U of Tennessee, Gus Sonnenberg, Dartmouth U., and Century Milstead, Yale U., are a credit to the game.
The championship card here Tuesday night has four college men listed among the eight grapplers slated for action. Londos himself, educated in Greece, is a high school graduate and although never having attended college, is at home in the drawing room or library and is a keen student of literature, much better versed in matters of this sport than the average college trained man.
Bronko Nagurski will oppose George Koverly in the semiwindup. In the other bouts, Lou Plummer will tangle with Paul Jones, while Dr. Karl Sarpolis will go to grips with Hal Rumberg.

The Strangler
09.09.2006, 11:04
Entstehung und Entwicklung der Kampfkünste:

http://www.argedon.de/akka/history/hist_d.htm

The Strangler
12.09.2006, 16:30
Gestrichen

Indikator
12.09.2006, 17:13
"Der Weg zur Kraft" hab ich selbst und das Pictorial kann ich dir einmal am Wochenende zeigen, hab es von Harry ausgeliehen. Letzteres kann man relativ leicht aus UK bestellen, ist empfehlenswert für sein merkwürdiges quasi-Din A 3 Format bei einem nicht zu hohen Preis.

Gute Auswahl, erzähl mir bitte genau wie am Wochenende wie man Aufträge dort machen kann.

Weißt du eigentlich genauer was in dem Rudolf Zurth Buch (bzw seinen anderen Publikationen) ist? Zurth scheint mir einer der interessantesten und wichtigsten Promoter der damaligen Zeit zu sein, zumahl er ja sogar Kayfabe gebrochen haben muss mit seinen Büchern. Insofern wäre sein Material wohl am erstrebenswertesten

Ich glaube übrigens nicht, dass man explizit auf Bücher mit Photos achten muss, denn es gibt ja dort eine seperate Bildersammlung.

Hach, ich freu mich schon auf Samstag :D

Beyonder
12.09.2006, 17:59
Gotch vs. Hackenschmidt 1908

http://memory.loc.gov/ndlpcoop/ichicdn/s0537/s053735.gif
http://memory.loc.gov/ndlpcoop/ichicdn/s0537/s053734.gif
http://memory.loc.gov/ndlpcoop/ichicdn/s0537/s053737.gif




Diese Bilder zu sehen macht echt Gänsehaut.

Es ist ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass für die meisten das nur ein Bild von zwei 1900-Zirkus-Kraftmeiern ist.

Die Bilder und Berichte, die ihr auf eurer Schatzsuche findet, müssen einen würdigen Platz auf dieser Homepage bekommen, lasst sie bitte nicht in diesem Forum (bzw euren Computern ;) ) verschwinden.

Eine ganz tolle und wertvolle Arbeit macht ihr da.

Indikator
12.09.2006, 20:01
Das versuchen wir schon zu verhindern ;)

Es wäre hilfreich wenn sich Leute bereiterklären könnten einige dieser Berichte zu übersetzen, denn am Ende sollten Leser nichts englisches lesen müssen, zumal viele Texte ohne Englischkenntnisse und Wrestlingkenntnisse schwer verständlich sind

frankyboy
12.09.2006, 22:35
Das versuchen wir schon zu verhindern ;)

Es wäre hilfreich wenn sich Leute bereiterklären könnten einige dieser Berichte zu übersetzen, denn am Ende sollten Leser nichts englisches lesen müssen, zumal viele Texte ohne Englischkenntnisse und Wrestlingkenntnisse schwer verständlich sind
da ich ein bissl vom fach bin und früher schon ein paar sachen für gb übersetzt hab, würde ich mich bereit erklären.

Beyonder
13.09.2006, 08:26
Ich würde mich auch gern mal an einer Übersetzung versuchen, aus Zeitgründen würde ich aber erstmal nur einen übernehmen.

Damit nicht mehrere Leute denselben Text übersetzen, wäre es sinnvoll, wenn man hier im Forum mitteilt, mit welchem man schon angefangen hat, oder wenn einer der beiden Schatzsucher die Texte den Übersetzern zuteilt ;)

Beyonder
13.09.2006, 08:30
Vielleicht ist dieser Artikel auch interessant:


The Life and Death of the Terrible Turk
By Graham Noble
A slightly different version appeared in Warriors Dreams, 3 (February 2001), pages 18-30. Copyright © Graham Noble 2001. All rights reserved.

....



Ich würde gerne diesen Artikel übersetzen, es sei denn jemand hat schon damit angefangen, wenn ja, bitte schnell melden ;)

EDIT: Ich hab jetzt 3 1/2 Word Seiten (von 17) des Artikels übersetzt. Der Anfang wurde ja schon für die Biographie des Terrible Turks in der Nostalgie-Ecke verwendet. Hoffe es gibt noch keine Komplett-Übersetzung, sonst war nämlich alles umsonst *g

The Strangler
13.09.2006, 08:35
Police Gazette: June 6, 1885
This issue indicates wrestling was ongoing in Havana at the time. At least one might infer that from the travel patterns of Emil Voss:

“Another powerful, muscular German arrived in New York City May 25 from Havana. His name is Emil Voss, who stands 6 feet 4 inches in height and weighs 230 pounds. He called at the Police Gazette office to issue a challenge to Carl Abs. While having his challenge written, he eyed the “Richard K. Dfox” club, which is the largest wooden club in the world and weighs 150 pounds. Duncan C. Ross, Capt. James C. Daly, Wm. Muldoon and a host of other famous men of muscle have tried to elevate the club, but failed. Voss stripped off his coat and grasped the huge club and, straining every nerve, began to raise it in mid-air until his eyeballs began to start out of their sockets, and it was evident he was summoning all his strength. He raised the club over his head and balanced it, while John L. Sullivan’s life-size picture was in danger of being broken. Richard K. Fox said: “I did not believe there was a man living could accomplish such a feat.” After resting, Voss stated he was eager to wrestle Carl Abs or any man in the world, Graeco-Roman style, for $250 a side.”


TWO FEATHERS IS NO WONDER
(National Police Gazette, Saturday, January 28, 1905)

Clarence Bouldin, the Cuban Wonder, won his handicap match with Two Feathers, the Indian wrestler, at Cleveland, O., on Jan. 2, by throwing him after forty-four minutes of hard wrestling. The Indian had agreed to throw the Cuban twice in an hour, but failed utterly, being on the defensive all the time, while Bouldin did all the work.

Tampa FL: March 9, 1906
(Casino) … Emil Klank beat Prof. M.J. Dwyer (2-0) … no-holds-barred contest…Klank won the first fall in 18 minutes with a stranglehold and the second in 6 1/2 minutes with a toehold … Mr. Grim beat Adolph Siclof … Al Christensen had been scheduled to meet Grim but he refused citing an earlier promise to face the winner of the first Klank/Dwyer bout … Christensen further declared that Grim was Frank Coleman, U.S. middleweight champion … Tampa Police Chairman J. Robert Dekle declared that “no more such bouts would be permitted in the city”(i.e., no-holds-barred, strangle holds, etc.) … there was heavy betting on the Klank match … Dwyer is heading to Havana and Klank to Birmingham.”

Havana CUBA: January 12, 1910
(Colon Theater) … (Jiu-Jitsu) Count Koma beat Strobart … Burghardt drew Corderelli (“the giant Turk”) … Hjalmar Lundin drew Charlie Johnson … Mueller beat Sudekoff … NOTE: While in Barcelona, Spain, from July to August, 1908, Mitsuo Maeda first adopted the stage name of “Maeda Komaru,” which means “Angry Maeda,” then Conde/Konde Koma (“Count Koma”). He took the latter with him to Havana in December 1909, with trips to Mexico sandwiched around this visit to Cuba.… This was a few weeks after the international Graeco-Roman tournament so often referred to as happening in Havana during December 1909, which involved many of these same wrestlers … Lundin was the star of the troupe (Mark Hewitt research)

Havana CUBA: August 23, 1910
(Jiu-Jitsu) Count Koma drew Jack Connell … NOTE: This bout went seven rounds before being abandoned (for reasons unknown) … It was for the “jiu jitsu championship of the Americas”… there is talk of a rematch, according to the Diario De La Marina in Havana … It was sometime during 1910 that Maeda claimed Frank Gotch, who came to Cuba at some point, refused to wrestle him.

The Strangler
13.09.2006, 09:05
Gestrichen

Beyonder
13.09.2006, 13:53
hmmm..

dürft ihr überhaupt eine Übersetzung des Artikels den ich mir ausgesucht habe auf eurer Seite veröffentlichen?

Copyright © Graham Noble 2001. All rights reserved.

Sagt mir bitte Bescheid ob es da rechtliche Probleme gäbe (und die Übersetzung deswegen umsonst wäre) oder Genickbruch bereits eine Erlaubnis zur Veröffentlichung eingeholt hat, da ja die Biographie Youssufs in der Nostaligeecke fast wörtlich darauf beruht.

The Strangler
14.09.2006, 10:23
Gestrichen

Beyonder
14.09.2006, 12:30
Allerdings ist es für die Biographie von Yousouf auf der Nostalgie Seite nicht notwendig irgendwelche Rechte erst einzuholen, da sie ja nicht abgeschrieben wurde. Die Biographie wurde ja selbst erstellt und ist damit das geistige Eigentum von genickbruch.
.


Danke, ich versuch dann mal in der nächsten Woche eine Zusammenfassung zu basteln.

Was die GB-Biographie von Youssuf betrifft, ist sie eine teilweise wörtliche, teilweise sinngemäße Übersetzung des ersten Abschnitts des Artikels und somit schon urheberrechtlich relevant.

Edit: Leider schaffe ich es zeitlich nicht den Artikel zusammenzufassen, Uni hat gleich richtig reingehauen ;( Vielleicht nehm ich mir irgendwann die Zeit, rechnet nur bitte vorerst nicht damit. Wenn jemand die Seiten die ich bisher wortwörtlich übersetzt habe gebrauchen kann, soll er sich per PM bei mir melden.

The Strangler
15.09.2006, 11:06
New York Times September 5th 1911
Gotch Champion Wrestler of the World
American Defeats Hackenschmidt in Straight Falls in Chicago Ball Park
Russian Blames Bad Knee
Less then Twenty Minutes of Actual Wrestling 30000 Persons at the Match

(box score in italics)
Winner Frank A. Gotch of Humboldt Iowa, champion wrestler of the world
Loser- George Hackenschmidt of Dorpat Russia, European champion
First Fall-Gotch pinned Hackenschmidt wih a reverse body hold Time-14:18
Second Fall Gotch Pinned Hackenschmidt with a toe lock Time 5:32
Total Wrestling Time 19:50
Referee Edward M Smith
Attendence #0000 (estimated)
Total Receipts $87,053
Gotch 's Share $21,000 and 50 per cent of moving picture profits
Hackenschmidt's share, $13,500
Jack Curley, Hackenschmidts's manager received $29,937 as his share.
Empire Athletic Club's Share $8,250
Place American BAseball Park Chicage

Chicago Sept. 4- The Geographical centre of the wrestling world was more then ever fortified at Humboldt, Iowa, the home of Frank Gotch, today. Moreover, referee Ed Smith who proclaimed the world's champion victor over George Hackenschmidt, declared that for the next ten years there would be no shift of the wrestling capital unless Gotch should choose to change his place of residence.
The Russians showing was pitiful. The crowd decreed that he had "quit" but the defeatd challenger, though copious tears, averred that he entered the arena with a wrenched knee of which Gotch worked and speedily reduced him to a State of comparative helplessness.
The foreigners nerves were on Edge. He spent a sleepless night and was pale when he crawled through the ropes Dr. J. J. Davis examined both wrestlers before they went to the mat, declared that though there might be something wrong with Hackenschmidt's knee it was not evident during the examination

"Hack " Cries for Mercy
While it took Gotch 14 minutes 18 seconds to gain the first fall, the second fall required only 5 minutes 32 1-5 seconds, which Hackenschmidt's friends assert proved that his knee was in bad condition.
Referee Smith is authority for the statement that when Gotch secured the fatal toe lock which won him the match Hackenschmidt cried out, "Don't Hurt my toe." and a second later "Don't break my leg," and fell with his shoulders to the mat frothing at the mouth.
The first fall resulted from a reverse body hold after the men had struggled 14 minutes 48 1/2 seconds. That terrible toe hold for which Gotch s famous was responsible for the second fall. He clamped it upon the left foot of Hackenschmidt after the second bout had gone five minutes. Scarcely had he obtained the grip when Hackenschmidt acknowledged defeat. Hackenschmidt's own statement that it was the easiset world's championship ever won tells the storyof the bout almost as well as it could be told. Gotch never was in serious difficulty at any time during the match. Neither was he forced to extend himself to win. The Iowan secured in all perhaps half a dozen dangerous holds on his antagonist.
Hackenschmidt had Gotch worried but once. During the first fall Hackenschmidt obtained a body hold on Gotch that brough him to the mat. But the champion was on the canvas for only a few seconds. Then he was only down as far as his knees. Almost before the lion realized that his antagonist was in a dangerous perdictment Gotch had wriggled out of the hold and was bounding across the ring to safety.
For his defeat Hackenschmidt offers but the one excuse, that his left knee, which was injured in training two weeks ago, weakened under the pressure of the iron hands of Gotch, and it was useless to continue at the risk of being permanently injured. Hackenschmidt went into the ring with the member in a bandage.
But regardless of whether there was any merit to Hackenschmidt's assertion that his knee was in bad shape, it cannot be denied that the challenger was in no state mentally to enter into a gruelling contest. Hackenschmidt was unnerved before he entered the arena

Russian Mentally Unfit
Whether it was from worry over his injured knee of his fretting over the match generally canno be said. Like Jeffries, however, the russian Lion spent a sleepless night before the battle, although his trainers tried every means to put him at ease. That had him room with John Koch, a German , and one of Koch's chief duies, was to sing songs "of the Fatherland to the Russian and try to soothe him. But Hackenschmdt would not be calmed. After trying vainly for several hours to go to sleep, he arose and pleaded with his trainers to give him drugs that would make him rest. They refused to do this and Hackenschmidt retired to fret the night away.
In the mind of the vast crowd that saw the match there was no doubt as to which was the better wrestler. Gotch outpointed, out-generaled, and out-gamed his opponent. The Iowan appeared faster then he had ever been before. His condition was perfect. He entered the ring filled with confidence, and never once did he lose his nonchalance. AT every stage of the bout he smiled as though he never had the slightest doubt as to the ultimate outcome. ON the other hand. Hackenschmidt seemed ill at ease. During the first fall he went about his work with his face set, anything but the glint of confidence in his eye. And after Gotch had gained the first fall the courage of the Russian appeared to have oozed out of him. With shoulders sooped and eyes downcast, he sat in his corner, awaiting the starting signal.
In a box in the centre of the grandstand sat Gotch's old mother and his young bride. Frequently while in the thickest of the fray Gotch found time to look towards the two women and smile. During the ten minutes' intermission between falls he did not go at once to his dressing room, but stood for a moment in his corner, smiling and waving at the two.
Hackenschmidt was heartbroken over the result of the bout. In his dressing room for half an hour he sat in his wrestling garb, crying and refusing the proferred attentions and cheering words of his trainers.
Gotch only smiled after the match was over. He said the result was exactly as he though it would be.

The story of the actual wrestling that was done is soon told.

The bout in Detail.
Time was called at 3:15 o'clock. The contestants immediatly locked heads and began feeling each other out. For five minutes they tugged at each other's neck, wrist, and arms, but neither obtained a dangerous hold.
It was Gotch who first turned attention to the legs. He made several fake passes at Hackenschmidt's knees before he finally obtained a kneehold at the end of 8 1/2 minutes. Once the Iowan's massive hands were fastened on Hackenschmidt's left leg the Russian went down. he struggled out of that, and a subsequent hold of the same kind, and then became the aggressor. At ten minutes Hackenscmidt secured a body hold and put Gotch to the mat. But he was down only an instant.
After fourteen minutes of wrestling Gotch started Hakcenschmidt downward with a kneehold, faked a crotch, and then quickly worked the Russian into a half Nelson. They struck the mat together, head to head. Then Gotch pivoted on his opponent's stomach, clamped on a reverse body hold, and the first fall was over.
The first five minutes of the second fall was a repetition of that period in the first. But suddenly Gotch reached down with his right hand, grasped Hackenschmidt's left ankle, and unbalanced the lion.
While Hackenschmidt was trying to regain his equilibrium Gotch struck the Lion's injured leg with his right knee and the russian crumpled into a heap.
Directly Gotch was on him his powerful right hand firmly locked upon the under man's left toe. Hackenschmidt screamed a couple of times, rolled over his shoulders, and gave up.

STATEMENTS OF PRINCIPALS
Gotch Suprised and "Hack" Wants Another Match.
Chicago, Sept. 4- Gotch, Hackenschmidt and referee Smith all made statements after the match as follows

BY FRANK GOTCH
"Honestly I didn't think it would be so easy. Hackenschmidt gave me such a desperate struggle in our first meeting that i was prepared and expected to go through with a hard, drawn-out battle. The very minute we locked heads I felt confident that I would win, but I really did not think victory would come so quickly.

"Hackenschimdt did not display the nerve and strength he did in our first contest. HE wasn't aggressive. He appeared afraid. When I saw that Hack did not break down my defense or squirm out of holds I became determined to end it as quickly as possible.

"I am sorry he laid his miserable showing to an injured knee, for I wanted to make the victory a clean one. When I defeated him three years ago it was charged that I won unfairly. Today I hoped Hackenschimdt would be at his best, for I wanted to prove that I was his master"

BY GEORGE HACKENSCHMID
"It was the cheapest world's championshp ever won. I entered the contest with an injured knee, and had my shoulders pinned to the mat for the first time in my wrestling career. I have no one to balme. I shouldn't have gone into the match, but I was advised that i could wrestle without further injuring my knee. But we scarcely had got to work when Gotch began to torture me with his toe grips. I then realized that I was in no condition to continue. I am not a quitter, neither do I desire to charge that I was not treated fairly.

"I am satistifed that my defeat as due to the injury. I would like to meet Gotch again, for I feel deeper then words can tell the loss of this match I did my best under the conditions. That is all I can say."

REFEREE EDWARD W. SMITCH
"Gotch won honestly and fairly. Hack did not show his usual gameness or agressiveness. I do not doubt that he was in the best condition, but he looked worried and frightened when the match began. He begged Gotch to release his punishing toe hold, and evidently was in great pain when Gotch forced him to defeat.

"On Cleaverness alone Gotch should easily remain the champion for ten more years. His work in the first fall was marvelous and so fast that I could scarcely follow it.

"Gotch first faked a crotch hold, then suddenly he secured a half Nelson on Hackenschmidt. In the wink of an eyr Gotch pivoted on Hackenschmidt's stomach, switched to a reverse body hold, and had downed his man. It was the speedist shift I have ever seen made on the mat.

"Hackenschmidt was in great pain during the period when Gotch had the toe hold on him. 'Don't hurt my toe,' he cried at first. But Gotch continued to put on the pressure. "Don't break my leg,' was his next appeal. The end came a second later."

ENTHUSIASM AT HUMBOLDT.
Gotch's Fellow Townsmen Celebrate Champion's Victory.

Humboldt, Iowa Spet. 4.- The announcememnt that Frank Gotch had won his second victory from George Hackenschmidt at chicago today was the signal for the most enthusiastic demonstration Humbold has witnessed in many years. Tonight the "home folks" are informally celebrating the event and it is doubtful if there is a single farmhoulse within the radius of fifty miles to which the news has not traveled. Friends and neighbors of Gotch gathered at the Post Office early this afternoon, where wire arrangements for receiving news of the bout had been made. It was not long before the crowd completly filled the small lobby of th building and had overflowed into the stret. But the announcement that the contest ended came so suddenly that for a moment it seemed to stun the crowd. And so when the flash, "Gotch wins," came in less then 20 minutsthe crowd glasped and then as the full significance fo the message disclosed itself there was a yell of delight. For fully 20 minutes there was wild cheering. Plans already are underway for a rousing reception to Gotch upon his return.

The Strangler
18.09.2006, 12:02
http://lepo.it.da.ut.ee/~lehti/Oralhistory/3.2.Kalle.htm


Native Wrestling Styles

Afghanistan
Kestik


Albania
Mundje vençe


Armenia
Kokh


Austria
Rangeln (Tyrol)


Azerbaijan
Gulech


Bulgaria
Lutte populaire


Burma
Letoussi
Nabast


China
Kio-li
Ou-chou


Daghestan
Khatkabi


Finland
Rintapaîni
Ritpaïni
Viopaîni


France
E vinci (Corsica)
Gouren (Brettone)


Georgia
Ankoumara
Tchidaoba

Great Britain
Catch-gold
Cornwall
Cumberland
Devonshire
Lancashire
Loosehold
Norfolk
Shooting
Westmorland


Hawaii
Hakoko


Iceland
Glima


India
Azura
Bhimcencce
Djarazandj
Hanoumantée
Nara
Psarani pata


Inuit Eskimo
Una Tar Taq


Indonesia
Pendjak-silette
Gulat


Iran
Guilan
lliati
Kochti perse
Kordi
Mazendarani


Italy
(Sardinia)
S'Istrumpa


Japan
Karasu-Sumo
Konaki-Sumo
Shinji-Sumo
Toja-Sumo


Kazakhstan
Koures
Saïs

Kirghizistan
Koures
Oodarich


Korea
Ssirium


Lithuania
Ristines


Malaysia
Berslate


Moldova
Trinta (Trinte) dreapta
Trinta kunedika


Mongolia
Barilda
Boke/Bokh


Pakistan
Kouchti


Philippines
Arias da mene


Portugal
Galfava


Russia
A la ceinture
Né v skhvatkou
Sambo


Russia-
Sakha Republic
(Yakousk/Siberia)
Kourdstan-tustuu
Khapsagai


Saudi Arabia
Istlish taban
Mossara taban
Moulapta


Sénégal
Béri
Olva
Laamb

Serbia
Rvanje


Spain
Lucha Canaria
Lucha Leon


Sudan
Toubata


Sweden
Akseltag
Armtag
Belgtag
Beltescast
Biscast
Bondetag
Boukatag
Cragtag
Livtag
Rigcats


Switzerland
Schwingen

Tadjikistan
Gouchti de Boukhara
Goutzanguiri

Thailand
Bando

Togo
Zvaha
Evala

Touva
Khourech

Turkmenistan
Gurech
Khiva

Turkey
Kusag-gures
Yagli-gures


Uzbekistan
Kourach

Vietnam
Vat


Rankeln (Ranggeln)

The Strangler
19.09.2006, 09:38
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The Strangler
22.09.2006, 10:01
Gestrichen

The Strangler
03.10.2006, 13:05
Gestrichen

The Strangler
18.10.2006, 11:40
Gestrichen

Beyonder
18.10.2006, 12:00
So ein Collar and Elbow Match wär doch mal ne tolle Auswahlmöglichkeit für den Cyber Sunday ;)


Frage: Wie konnten die Wrestler sich denn gegenseitig an Kragen und Ellbogen festhalten, wenn die "Jacke", wie du schreibst, nur im Cornwall und Devonshire Stil vorgeschrieben war?

The Strangler
18.10.2006, 12:08
Gestrichen

Beyonder
18.10.2006, 15:47
Hm.. hat vielleicht jemand Video-Links zu den verschiedenen alten Stilen parat, die das heutige Wrestling so sehr beeinflusst haben? So Sachen wie Collar and Elbow Wrestling gibt es doch sicher noch irgendwo, in irgendwelchen britischen Bergdörfern ;)

The Strangler
18.10.2006, 19:28
Die drei großen "World Title" des 19.Jh.

Neben den vereinzelten regionalen Titeln wie dem Louisiana, Montana und Wisconsin Title existierten noch keine anerkannten größeren Titel. Diese kleinen Titel entstanden im 18.Jh. und hatten über ihre Grenzen hinaus keine Bedeutung und blieben unbekannt. 1828 konnte Abraham Lincoln den Champion Title von Louisiana erringen. Bis zum Jahr 1893 entstanden drei Titel die im Wesentlichen von größerer Bedeutung waren als die regionalen. Jedoch nicht von größter Bedeutung auf internationaler Ebene. Der erste dieser Titel war der American collar and ellbow Title, der im Jahre 1867 eingefürht wurde. Als erster errang diesen Titel der Oberst James Hiram McLaughlin. Der galt in Amerika als erster Champion im Wrestling. Dem collar and ellbow Title folgte 1880 der American greco roman Title. William Muldoon wird zum ersten Champion ernannt durch den Chefredakteur der New Yorker Police Gazette Richard Fox. Muldoon bekam einen vergoldeten Gürtel überreicht. Der befindet sich heute an der Wand im Haus von Bret Hart. Wüsste gerne was der heute wert ist. Kurze Zeit später 1881 folgte der dritte der American catch as catch can Title. Dieser wurde allerdings in London formiert, als Joe Acton den Gegner Tom Cannon besiegte. Erster Champion hier Joe Acton. In erster Nennung bekamen alle drei Titel die Bezeichnung "American Title". Da sich die Champions Muldoon und McLaughlin allerdings als Weltmeister betrachteten, nannten die Amerikaner alle drei Titel "World Title". Das Wirrwarr um die Bezeichnung ging weiter, als sich andere Wrestler neben dem eigentlichen Titelträger als unumstrittende Champions bezeichneten. Das gab es vor der Einführung und während der Regentschaft eines Champions. McLaughlin und Muldoon betrachteten sich zwar als offizielle World Champions. Sie waren jedoch in Wirklichkeit "American Champions" oder anders ausgedrückt "inoffizielle World Champions". Einen Titel mit einem wirklichen anerkannten internationalen Rang gab es bis George Hackenschmidt Anfang des 20.Jh. nicht. Der Collar and Ellbow Title verlor ab Mitte der 1880er Jahre an Bedeutung. John McMahon behält als letzter Champion den Titel bis zu seinem Tode im Jahre 1912. Muldoon tritt am 31.12.1887 als Champion zurück und gibt den Titel an Ernst Roeber ab. Das war das erstemal das ein "inoffizieller World Title" ohne Kampf den Besitzer wechselte. 1887 verliert Joe Acton den catch as catch can Title an Evan Lewis. Lewis wird zweiter Champion nach Acton. 1893 dann das bekannte Match indem beide Titel, greco-roman und catch as catch can vereinigt werden zum American (Heavyweight) Champion Title. Fortan galt in Amerika dieser Titel als höchste Trophäe im "Pro Wrestling". 1894 folgte dann in England die Formierung des European greco roman Title. Bekannte Champions waren u.a. Tom Cannon und Hackenschmidt. Damit war das Ende der drei Titel besiegelt. Heute würde die Titelliste der "World Title" ein Buch füllen, damals konnte man sie an einer Hand abzählen.

Titelliste/Rangfolge aller drei Titel

American greco roman Title - inoffizieller "World greco roman Title"

um 1870 Theodor Bauer (Frankreich)-inoffizieller World Champion in Kanada und den USA

1877 Andre Christol (Frankreich)-inoffizieller World Champion
1877 William Muldoon (USA) - inoffizieller World Champion
1880 Muldoon-Ernennung zum ersten American greco roman Champion-inoffizieller "World Champion"-offizieller "World Champion" in Amerika
1885 Carl Abs besiegt Muldoon und gewinnt die inoffizielle Weltmeisterschaft
1887 Ernst Roeber-inoffizieller World Champion-offizieller World Champion in Amerika und offizieller American greco roman Champion

American catch as catch can Title - inoffizieller "World catch as catch can Title"

1881 Joe Acton-erster Champion
1887 Evan Lewis
1893 Titelvereinigung in New Orleans mit dem American greco-roman Title



American collar and ellbow Title - inoffizieller "World collar and ellbow Title"

03/1867 James Hiram McLaughlin besiegt in Newark/NJ Louis Ainsworth
01.09.1867 Homer Lane-Utica/NY
10.03.1870 McLaughlin gewinnt ein Turnier in Detroit um die Chance auf den Titel
30.03.1870 McLaughlin-New York
28.12.1876 James Owens-Boston
06.02.1877 Owens verliert gegen Muldoon behält allerdings den Titel
11.06.1879 Henry Moses Dufur-Boston
11.10.1880 Duncun C.Ross-Providence/RI
18.11.1880 H.M.Dufur-Providence
16.12.1880 John McMahon-Boston
13.12.1883 H.M.Dufur-Boston
28.01.1884 McLaughlin-Detroit
24.03.1884 Duncun C.Ross-Cleveland/OH
10.04.1884 McLaughlin-Detroit
03.05.1884 Dufur-Chicago
06.06.1884 McLaughlin-Buffalo
30.07.1884 Dufur-Boston
15.10.1884 John McMahon-Boston

Beyonder
18.10.2006, 22:26
Warum nennst du gerade die Titel von Louisiana, Montana und Wisconsin? Stehen sie stellvertretend für eine vielzahl gleichwertiger regionaler Titel oder waren im frühen 19. Jahrhundert diese Regionen die wichtigsten?

Falls diese Titel besonders wichtig waren, was ist aus ihnen geworden. Trägt heute jemand den Titel den früher Abraham Lincoln trug?

Edit: Wie heißt dieser Herr Bauer denn nun wirklich: Theodor Bauer, Thiebaud Bauer, Theobaud Bauer? Oder sind das verschiedene Leute?

Indikator
18.10.2006, 22:33
Theobaud Bauer.

Damals gab es kaum Titel, gewisse Gegenden hatten halt Titel und andere nicht. Im Grunde hat das aber eh niemals etwas zu bedeuten

Indikator
21.10.2006, 10:55
Ich würde mal sagen mach Bios aus den Leuten denen es sonst an Quellen mangelt. Die World Champions werden von einigen Leuten recherchiert, daduch werden dann viele Fakten bekannt die relativ wichtig sind. Die sollten daher nicht an Hand des Buches gemacht werden. Bei anderen Leuten wie sagen wir mal Lee Wycoff ist das nicht der Fall. Diese "Midcarder" werden spährlich erwähnt in Büchern. Ergo sollten diese abgehandelt werden mit dem Buch. Für die World Champions bzw den meisten Pionieren hat es in den letzten 70 Jahren so viele neue Informationen gegeben, dass der Wissensstand von 1937 hoffnungslos veraltet ist

8-Ball
21.10.2006, 11:05
Hab einen kleinen Bericht mit einem Bild über Billy und Benny McGuire gefunden: www.twinstuff.com/twinfact1.htm

Billy and Benny McGuire (McCrary)
(born Dec. 7, 1946 in Henderson, NC)

Billy weighed 743 pounds and Benny weighed 723 pounds and each had 84-inch waists. They were normal in size until age 6 when both contracted German measles. They were tag-team wrestlers as adults (a Guinness Book photo of the pair is shown to the right). Billy died on July 13, 1979 in Niagara Falls, Ontario, Canada in an automobile accident. Benny passed away on March 26, 2001 in North Carolina due to heart failure. They were married to a pair of Canadian sisters, Danielle and Maryce, who weighed 115 and 130 pounds, respectively.

http://www.twinstuff.com/worldheavy.jpg

The Strangler
21.10.2006, 16:23
Gestrichen

The Strangler
23.10.2006, 11:16
http://www.wrestlingsbest.com/collectibles/cd1887allenandginterstoread.jpg

Beyonder
24.10.2006, 21:09
Ich kann auf dem Plakat nur das Bild von John McMahon identifizieren, wer sind denn die anderen Herren? Nehme an dass es nicht nur Wrestler sind, da ich auch Leute mit Baseballschlägern erkenne. Sind noch andere Wrestler dabei? Von wann ist das Plakat?

The Strangler
25.10.2006, 14:32
Diese Bilder auf dem "Plakat" gibt es auch für jeden einzelnen Wrestler. Erschienen sind sie um 1887/1888. In den 20er Jahren gab es dann eine ganze Reihe davon. Dieses Exemplar dürfte für Sammler sehr viel Geld wert sein.

The Strangler
31.10.2006, 09:54
Gestrichen

Beyonder
31.10.2006, 12:11
Halpenau, knapp zwei Meter groß und 160kg schwer, war im Jahre 1835 der "wrestling king of the Canton Berne".

Wieso trägt Halpenau denn einen englischen Beinamen, wenn er über die Schweiz hinaus nicht bekannt war?

Wieder ein sehr schön aufgearbeiteter Artikel, der unserem schönen Sport ein wenig mehr Globalität und Historie verleiht, immer schön weiter so ;)

The Strangler
01.11.2006, 09:49
Auflistung älterer Wrestlingbücher: (im Einzelfall mit bekannten ISBN Nummern)

Complete Book of wrestling
0-88176-522-8

A Pictorial History of wrestling
Nat Fleischer/Sam Andre

Main Event-The world of Pro-Wrestling
Roberta Morgan
0-8037-5633-3

The Official Book of Pro-Wrestling USA "Mat Wars"
Verne Gagne/Jim Melby
0-8092-5118-3

Championship Wrestling-Masters of Mayhem
George Napolitano
0-7924-5595-9

Die Ketscher
Rudolf Zurth

Wrestling to Rasslin
Gerald W.Morton/George M. O´Brien

The Way to Live
George Hackenschmidt

Inside Pro Wrestling
Champ Thomas

The Strangler
07.11.2006, 09:42
Gestrichen

Rated-N Superstar
07.11.2006, 13:33
1. Ist das belegt mit Topham? Wenn ja, dann http://www.smiliearchiv.com/smilies/schockiert/schokiert_88.gif
2. Wurden die Kämpfe früher auch abgesprochen, oder war es das wortwörtliche "Wrestling"?

The Strangler
07.11.2006, 16:39
Frage eins wird sich später beantworten wenn Tophams Bio fertig ist.
Zu Frage zwei:

Nein, es war durchaus das wortwörtliche Wrestling. Absprachen gab es wohl in jener Zeit, jedoch das ist nicht belegt. Promoter im eigentlichen Sinne existierten ja auch noch nicht. Es war noch ein harter Sport, der vielen Wrestlern erhebliche Verletzungen beibrachte und einige fanden ihn ihm auch den Tod.



Catcher oder Ketscher

Das aus dem Englischen kommende "Catcher" schrieb ich für den deutschen Gebrauch lautgemäß "Cätscher" und wurde verstanden. Später ging ich weiter und machte "Ketscher" daraus. Man lief dagegen Sturm. Warum eigentlich? Aus Caces wurde auch einmal Kakes und dann Keks und aus Bureaux schließlich Büro. Die deutsche Sprache ist gar nicht so arm an solchen Beispielen. Oder wer würde heute noch schreiben: Ich habe in meinem Comptoir einen guten Liquer?

Rudolf Zurth

Die Körpermaße der Heroen von Rudolf Zurth

Der Reihe nach:
Name Größe (m) Brustumfang Oberarm Oberschenkel Wade Hals (cm)

Abs 1.87 125 43 65 44 49
Aberg 1.78 130 44 67 41 48
Antonitsch 2.13 128 40 63 43 52
Eberle 1.80 127 45 66 43 45
Hackenschmidt 1.76 132 47 67 44 50
Hitzler 1.69 124 45 65 43 50
Koch 1.80 130 45 67 44 48
Lurich 1.77 124 42 66 41 44
Paddubny 1.84 134 43 68 44 45
Pedersen 1.80 128 44 70 43 48
Petroff 1.77 132 44 66 44 51
Pons 1.95 131 43 67 43 47
Pohl 1.87 127 42 68 43 48
Raicevich 1.72 128 46 66 42 50
Saft 1.84 131 44 64 40 51
Sturm 1.82 118 42 60 42 46
Sauerer 1.77 118 41 60 40 44

Indikator
07.11.2006, 16:42
Gerhard Schaefer hat geschrieben, dass der Begriff nach dem zweiten Weltkrieg von Sportjournalisten in einem abwertenden Ton geschrieben wurde. Zumal der "Catch as Catch can" Begriff zuvor auch sehr despektierlich verwendet wurde.

The Strangler
07.11.2006, 17:09
Die Frage, ob das Publikum Ketscher oder lieber Ringkämpfer der griechisch-römischen Schule zu sehen wünsche, wurde in zwölf deutschen Großstädten gestellt. Die Besucher entschieden recht eindeutig für Ketscher.

München 93%
Frankfurt 91%
Stuttgart 87%
Nürnberg 87%
Hannover 83%
Dortmund 82%
Berlin 81%
Essen 81%
Hamburg 79%
Bremen 76%
Düsseldorf 72%
Braunschweig 69%

Das Barometer an dem die elementaren Wünsche des Publikums abgelesen werden, sind der Beifall und die Demonstrationen des Mißfallens, mit denen die einzelnen Ketscher bei der Parade, während des Kampfes und ganz besonders nach dem Kampf bedacht werden.

Rudolf Zurth


Franz Gestwinski
[............Vor Medizinstudenten der Universität Heidelberg läßt der Freistilringer Franz Gestwinski (Bromberg) einen eisernen T-Träger von sechs Meter Länge und 16cm Profilhöhe über seinem Genick zum Winkel biegen. Gestwinski, ein vielseitiger Athlet, war auch Meister im Schwimmen mit feldmarschmäßigem Gepäck in der polnischen Armee. Nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges vergiftete sich Gestwinski, weil er keine Möglichkeit sah, der Internierung in Deutschland zu entgehen. ...........]

The Strangler
07.11.2006, 17:44
Gestrichen

Beyonder
07.11.2006, 19:44
Was für Kritik denn?

The Strangler
08.11.2006, 11:28
Wird noch näher irgendwann später erläutert.



Einige Passagen aus dem Buch "Die Ketscher"

So vollkommen undenkbar ein Ketscher-Turnier ist ohne die vorbildlichen Kämpfer, die prächtigen kerngesunden, eisern trainierten Athleten, die Schönheitskönige, die Techniker, die in einem beinahe unwahrscheinlichen Tempo Griff auf Griff folgen lassen, die durch überraschende Kapriolen die Zuschauer immer wieder von den Sitzen reißen, so wenig auch geht es ohne die robusten Kämpfer, die Bärenhäuter, jene von ungleichen Proportionen, die Gegenteile des sympathischen Vorbildes. Es geht nicht ohne Gute und Böse, so wenig es ohne Himmel und Hölle geht. Die Masse schreit den Bösen jeden Abend nieder, um ihn am nächsten Tag in einer gewissen Haßliebe doch wieder zu verlangen. Die Empörung der Masse ist Eingebungen des Augenblicks, sie ist wie Gischt in der Brandung, der schnell verfliegt. Der nächste Kampf schon lenkt die Besucher ab, ihre Aufmerksamkeit gilt dem neuen Geschehen im Ring. Was voraufging, ist bereits wieder vergessen. Dagegen ist es fast unmöglich, die aufgebrachte Menge zu beruhigen, nach einem Fehlurteil, ganz gleich, ob es ein wirkliches oder nur ein vermeintliches war.


Nur in ganz seltenden Fällen speichern empörte Zuschauer ihre Wut und warten geduldig den günstigen Zeitpunkt der Explosion ab. In Saarbrücken lauerten in einer dunklen, schmalen Gasse zwei Fabrikantentöchter dem Tschechen Mrna auf. Aus dem schützenden Hinterhalt fielen sie ihn rücklings mit langen Nadeln an, die sie ihm mehrfach in Schultern und Hosenboden bohrten und dem Dreadnought dadurch nicht unerhebliche Verletzungen beibrachten. Als der nach dem ersten Schreck die beiden weiblichen Wesen im Dunkeln packte, jammerten sie flehentlich um ihr Leben. Der Überfallene entsprach gnädig den inständigen Bitten. Daß es sich bei der nächtlichen Attacke nicht um einen Reflex gehandelt hatte, lag klar auf der Hand, doch brachte die Sonne mehr an den Tag. Auf der Kampfstatt waren die Waffen zurückgeblieben: Vier mit kunstvollen Knöpfen verzierte lange Hutnadeln, wie sie die Mode letztmalig in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg verlangte, als die Damen sich Hüte vom Umfang eines Leiterwagenrades auf den Kopf setzten, überdimensionale, mit Girlanden drapierte Gebilde, die nur durch sinnreiche Stiche jener langen Nadeln durch Hut und Kranz zu befestigen waren. Der Überfall aber wurde in einer Märznacht des Jahres 1934 ausgeführt. Die beiden Töchter aus gutem Hause hatten ihre gefährlichen Instrumente daheim Muttis Andenkenfach entnommen. Und damit war lückenlos bewiesen, daß es sich um einen sorgfältig geplanten Angriff gehandelt hatte. Am Rande sei noch erwähnt, daß Mrna für seinen nächtlichen Großmut von den dankbaren jungen Damen nunmehr täglich mit kostbaren Blumen beschenkt wurde. Mrna ist der größte Philatelist, den ich (Zurth) kenne. Meist ist er mit einem Bestand von 100000 Briefmarken unterwegs. Tagsüber sitzt er dann in seinem Quartier über den Markenbergen, bewaffnet mit Lupe und Pinzette sortiert und sondiert er ohne Ende. In Toulouse empörte sich Abend für Abend die Frau eines Apothekers über Mrna. Wenn seine Ausfälligkeiten ihre Erregung bis zum Siedepunkt gesteigert hatten, zog sie die Schuhe aus und warf damit nach ihm. Sie war jedoch zu stolz, ihr vom Platzanweiser zurückgebrachtes Eigentum wieder anzunehmen, sie ging lieber barfuß zu ihrem Wagen. Aber am nächsten Abend war sie wieder da, in eleganten neuen Schuhen, die dann promt den Weg aller anderen Schuhe flogen. Eines Tages erfuhr diese exalierte Dame von Mrnas grenzenloser Liebe zu Briefmarken, und nun legte sie sich eine sonderbare Vergeltung zurecht. Sie kaufte bei Briefmarkenhändlern in Marseille die teuersten Stücke, schnitt sie mit der Schere kurz und klein und schickte die wertlosen Verstümmelungen im eingeschriebenen Brief an Mrna. Und wahrhaftig, ich (Zurth) weiß es, der hat sich über den frivolen Akt grün und blau geärgert. Meist sind es Frauen, die des Ketschers privates Leben ausforschen und sich dann an ihm durch anonyme Schmähschriften rächen wollen.


Im Rheinland stellte mir einmal die Frau eines Regierungsrates das präzise Ultimatum: "Entweder Sie schließen sofort diesen unheimlichen Ketscher vom Wettbewerb aus oder mein Mann und ich und alle unsere Bekannten kommen nie mehr zu ihrem Turnier!" Und dann folgte eine psychologische Anleitung, wie ich dem Unhold anständiges und sauberes Kämpfen beibringen könne. Ich konnte nicht umhin, ich empfahl der Dame, den Bösewicht einmal zum Kaffee einzuladen und ihm dabei das pädagogische Exempel nahezulegen. Was ist nun aus dieser Kaffeestunde geworden? Die Frau Regierungsrat hat sich scheiden lassen, sie hat den Ketscher geheiratet und lebt mit dem Unhold in recht glücklicher Ehe.

Rudolf Zurth

The Strangler
10.11.2006, 10:27
Ich hab die Lewis Biographie auf Seite 2 noch um die Matches gegen Cannon und Sorakichi erweitert. Damit dürfte diese Lewis Biographie nun die Umfangreichste in den deutschsprachigen Internetforen sein.

The Strangler
23.11.2006, 14:39
"http://www.aichacher-ringer.de/geschichte/m_geschichte.htm"

"http://www.strongman-kelheim.de/weboli/historisches.htm"

The Strangler
02.12.2006, 09:26
Rudolf Zurth - Die Kampfregeln im Profisport

Die Regeln für den griechisch-römischen Stil haben sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Grundsätzlich besagen sie, dass alle mit offenen Händen geführten Angriffe auf den Körper des Gegners vom Scheitel bis zur Hüfte und eine im gleichen Rahmen gehaltene Abwehr erlaubt sind. Verboten ist dabei:

das Beinstellen,
das Einhaken mit den Beinen,
das Strangulieren,
dem Gegner die Finger umzubrechen,
die Arme des Gegners über den rechten Winkel zu drehen,
den Kopf des in der Brücke stehenden Gegners hart aufzustoßen.

Sieger ist, wer durch einen erlaubten Griff beide Schultern des Gegners für die Dauer von mindestens zwei Sekunden auf die Matte zwingt. Wer den Kampf aufgibt, hat ihn verloren und seinem Gegner damit den Sieg überlassen. Wenn zwei Gegner zum ersten Mal innerhalb eines Turniers gegeneinander antraten, ging der Kampf über festgesetzte Runden. Bis 1932 waren das zwei Runden, die erste zu 15, die zweite zu 10 Minuten. Nach 1932 wurden diese Treffen auf drei Runden je 7 Minuten angesetzt. Zwischen den Runden gab es jeweils eine Pause von zwei Minuten. Seit 1950 fünf Runden zu vier Minuten mit Pausen von einer Minute. Führte der Kampf innerhalb der Runden nicht zur Entscheidung, wurde er mit der Wertung "Unentschieden" abgebrochen, an einem der folgenden Tage neu angesetzt. Fiel in den Runden abermals kein Resultat, wurde der Kampf nach der letzten Runde ohne Pause fortgeführt bis zur Entscheidung. Seit 1951 gehen auch die Kämpfe im ersten Treffen bis zur Entscheidung. Für die Freistil-Turniere in Europa gelten seit 1950 folgende grundsätzliche Regeln: Erlaubt sind alle Griffe vom Scheitel bis zur Sohle. Verboten ist:

der Stoß mit der Faust,
dem Gegner einzelne Finger umzubrechen,
mit gespreizten Fingern in die Augen des Gegners zu stoßen,
der Angriff auf die Weichteile.

Wer sich fortgesetzt verbotener Griffe bedient, wird vom Ringrichter verwarnt. Wer innerhalb eines Kampfes dreimal verwarnt wird, verliert den Kampf durch Disqualifikation. Der Sieg wird dem Gegner zugesprochen. Als besiegt gilt, wer mit beiden Schultern auf der Matte liegend von seinem Gegner drei Sekunden festgehalten oder wer so hart getroffen wird, dass er zu Boden gehen muß und innerhalb zehn Sekunden nicht wieder auf den Beinen steht, oder wer den Kampf aufgibt. Die Aufgabe zeigt an, wer dreimal deutlich hintereinander und mit der gleichen Faust auf die Matte schlägt (im Behinderungsfall auf den eigenen Körper) oder wer deutlich "STOP" ruft oder wer dem Ringrichter eine entsprechende Erklärung gibt. Wenn sich ein Ketscher im Kampf ernsthaft verletzt und die Verletzung mit der Erklärung reklamiert, daß er nicht im Stande sei, den Kampf fortzusetzen, so wird der Kampf abgebrochen. Er wird als "Unentschieden" gewertet, wenn der Ringarzt nach sofort zu erfolgender Untersuchung bestätigt, daß die Schwere der Verletzung eine Weiterführung des Kampfes nicht zuläßt. Versagt der Ringarzt diese Bestätigung und setzt der Ketscher nach erfolgter Aufforderung den Kampf nicht fort, gilt er als besiegt. Stellt der Ringarzt fest, dass die reklamierte Verletzung nur vorgetäuscht war, verliert der Ketscher den Kampf durch Disqualifikation. Bei kombinierten Turnieren, in denen Vertreter der verschiedenen Gewichtsklassen gegeneinander antreten, gilt seit 1954 folgende Wertung:

Der Sieg über einen Gegner der gleichen oder einer leichteren Gewichtsklasse zählt 1 Punkt,
eines Mittelgewichts über ein Schwergewicht 2 Punkte,
eines Leichtgewichts über ein Mittelgewicht 2 Punkte,
eines Leichtgewichts über ein Schwergewicht 3 Punkte,
durch Disqualifikation des Gegners 1 Punkt.

Zeitbegrenzung

Alle Kämpfe gehen bis zur Entscheidung. Im Kampf zwischen Gegnern der gleichen Gewichtsklasse gibt es grundsätzlich keine Zeitbegrenzung. Sie gilt nur für den Kampf zwischen Gegnern ungleicher Gewichtsklassen. Es wird begrenzt der Kampf:

Mittelgewicht gegen Leichtgewicht auf 4 Runden
Schwergewicht gegen Mittelgewicht auf 4 Runden
Schwergewicht gegen Leichtgewicht auf 3 Runden.

Innerhalb dieser Runden muß der Ketscher der schweren Gewichtsklasse seinen Gegner besiegt haben, andernfalls hat der leichtere Gegner den Kampf gewonnen mit 1 Punkt.

Gewichte

Leichtgewicht bis 85kg
Mittelgewicht bis 100kg
Schwergewicht über 100kg

Kanada-Ketsch

Beim Kanada-Ketsch stehen sich eine blaue und eine rote Mannschaft zu je zwei Kämpfern gegenüber. Jede Mannschaft hat einen Kämpfer im Ring. Der andere steht bis zur Ablösung außerhalb des Ringes in der farbig gekennzeichneten Ringecke. Er hält einen 30 cm langen farbigen Stab in der Hand. Jeder Kämpfer kann sich beliebig oft durch seinen Mannschaftspartner ablösen lassen. Die Ablösung ist jedoch nur durch Stabwechsel möglich und zwar so, daß der Kämpfer im Ring, den von seinem Mannschaftspartner außerhalb des Ringes gereichten farbigen Stab erfaßt, woran ihn sein Gegner im Ring nach Möglichkeit hindern wird. Ist ein Mannschaftspartner ausgeschieden, muß der verbliebene Ketscher allein weiterkämpfen. Kanada-Ketsch geht ohne Pause bis zur Höchstdauer von 20 Minuten. Je 5 Minuten Kampfzeit werden angesagt.

Bi-Ketsch

Beim Bi-Ketsch (Australisches Tag Team Match) stehen vier Ketscher im Ring. Je zwei bilden eine Mannschaft. In dieser Stilart kommt es darauf an, zunächst einen Ketscher der Gegner-Mannschaft zu besiegen, um dann im Verhältnis 2:1 den verbliebenen Gegner zu bezwingen. Der Bi-Ketsch geht also 2 gegen 2. In seiner Wirkung fast nur grotesk, in Wirklichkeit gefährlicher als der Kampf Mann gegen Mann, wie die vielfachen Verletzungen beim Bi-Ketsch beweisen.

Alaska-Ketsch

Alaska-Ketsch ist ein Handicap 2:1. Die beiden in der Mannschaft antretenden Ketscher können sich beliebig oft ablösen. Zur Ablösung ist erforderlich, daß der Kämpfer im Ring einen in der Ringecke hängenden roten Ball erfaßt.

Bull-Ketsch

Die letzte Form des Ketsch ist der Bull-Ketsch, wo auch mit der Faust geschlagen werden darf. Die Kämpfer tragen fingerfreie Lederhandschuhe, welche die Ausführung aller Griffe wie auch das Schlagen mit Faust ermöglichen. Auf einen am Boden liegenden Gegner darf nicht mit der Faust geschlagen werden.

Kampfregeln haben sich im groben nie groß verändert, während meiner Zeit als Veranstalter. Es war allerdings interessant zu sehen, wie unterschiedlich teils in den Ländern der Profiringkampf und auch andere Kampfsportarten ausgeführt werden.

Anmerkung:

Diese Publikation ist aus dem Jahre 1955 und daher nicht mehr als aktuell zu betrachten.

The Strangler
02.12.2006, 10:12
Gestrichen

Beyonder
19.12.2006, 15:06
Sehr schöner Beitrag :-)

Man bekommt einen sehr schönen Einblick in die Hintergründe nicht zuletzt des heutigen Wrestling, denn nicht die Historie des Ringkampfs allein, sondern auch die des Kraftsports und des Schaukampfs in all ihren Varianten gehört zu einer vollständigen Betrachtungsweise der Geschichte dieses Sports hinzu.

Hast du diesen Text selbst verfasst? Falls es sich nicht um einen Fremdtext oder eine Übersetzung handelt, würde ich dir raten mehr gliedernde Absätze und Zwischenüberschriften einzubauen. Da in deinen Texten sehr viel Informationen reingepackt sind, ist es für den geneigten Leser vielleicht besser ein paar solche Verschnaufpausen einzubauen ;)

Schnucki
20.12.2006, 10:35
Finde den Text interessant. Bin Fan von Japanischen Promotions. Schreibst du auch über Wrestling in Japan?

The Strangler
08.01.2007, 13:02
1764
Richard Carew of London publishes The Survey Of Cornwall. In it, he describes contemporary English wrestling in detail. According to Carew, Cornwall wrestlers wore short jackets and gripped one another’s sleeve and shoulders as in modern judo. A standard trick involved trapping the right arm and then backheel tripping. The Cornwall style was called “in-play.” Devonshire wrestlers wore straw shinguards and clogs, and were allowed to kick one another in the shins. Otherwise their techniques were similar. The Devonshire style was called “in-play.” Lancashire wrestlers wore tight jackets or underwear. The players stood well apart with their knees bent and hands outstretched. While kicking, hair-pulling, pinching, and the twisting of arms and fingers were prohibited, the full-nelson hold to the neck was allowed, probably because it is so easily escaped by standing wrestlers. Lancashire wrestling was also known as “catch-as-catch-can,” and is an ancestor of both Olympic free-style and American professional wrestling.


1769
Near Westminster Bridge in London, a former cavalryman named Philip Astley establishes England’s first modern circus. The first shows were mostly equestrian acts, but within a few years they also included acrobatic acts, clowns, and humorous skits. In 1806, Astley moved his amphitheater into a building called the Olympic Theatre, and added boxing, wrestling, and horseracing to his venue.


1798
During a North Country wrestling meet held at Soukerry, England, the 18-year old William Richardson of Caldbeck scores his first professional wrestling victory. A joiner by trade, Richardson never had a single fall recorded against him between 1801 and 1809, despite attending nearly every event in the country. A strongly built man with round shoulders and back, Richardson stood 5’9” in height and weighed about 200 pounds. His official prize was usually a leather belt with his name on it and enough cloth to make a pair of pants. As with boxing, the real money rode on the side bets.

1867
Brooklyn Eagle: August 27, 1867
Woman wrestle over in Sweden, maybe the theater managers should try it over here.

Paris, France: September 14, 1867
There is a masked wrestler in the circus who can throw the best professional wrestlers of the Paris rings.

The Strangler
09.01.2007, 11:56
Rudolf Zurth - Das Ende eines Helden
aus einer Athletik Zeitung eines Müchnener Ringerclubs.

"In meiner Zeit als Veranstalter bin ich vielen Berufsringern begegnet, die sehr viel Potenzial hatten und die Massen auf sich zogen. Manche von ihnen hatten ein komisches Hobby wie Bierdeckel sammeln oder Vögel ausstopfen. Auf einer Veranstaltung im Sommer 1920 lernte ich einen wahrhaft schrägen Typen kennen. Wir hielten an diesem Tage gerade Station in Berlin Pankow und waren dort in irgendeiner Turnhalle zum Training zusammengetroffen. Im Eingangsbereich stand nun der besagte Typ der immer mit einem Stift in der Hand in den Haaren spielte oder daran kaute. Ich hätte mir im Leben nie träumen lassen, das wir einmal feste Partner werden würden, und das über Jahre hinweg. Der besagte Athlet hieß Jan Jaago und war von beeindruckender Stärke und Form. Sein Körper athletisch gebaut und von seinem Können muss ich erst garnicht sprechen. Als wir so ins Gespräch kamen, fragte er mich ob ich irgendeiner dieser Veranstaltungstypen sei oder etwa gar sein Trainer für den heutigen Abend. Ich betonte schon einer dieser Veranstaltungstypen zu sein, aber ich sagte dass ich nicht nur in Deutschland Shows veranstalte, sondern eigentlich im gesamten europäischen Raum. An diesem Abend sah ich ihn das erstemal richtig trainieren und ringen. Als Veranstalter hatte ich ja nun schon etwas Erfahrung und wusste ob Jemand als Berufsringer wirklich hochstarten konnte. Bei Jaago war ich mir anfangs nicht so sicher, da er in der Szene bereits einen Namen hatte als "unheimlicher und kaltblütiger Geselle", so die Meinungen einiger anderer Berufsringer. Nun, ich täuschte mich offenbar den er schaffte es ja zum Weltmeister. Wir hielten ein lebenlang Freundschaft. Er war zwar etwas älter als ich, aber dennoch war er ein treuer Partner der mich in zahlreichen Turnieren überzeugte. Das Ende dieses hervorragenden Athleten ist allerdings so tragisch wie es hätte nicht anders kommen können. Ich befand mich gerade auf einer Veranstaltungstournee für einen regionalen Ringerverband aus Nürnberg und bekam am Abend einen Anruf aus Berlin der mich schockte. Jan Jaago ist tot. Am Totensonntag 1949 fand man in einem Abteil des S-Bahnzuges, der gerade in Potsdam einfuhr, einen Toten von auffallend kräftiger, untersetzter Figur. Es dauerte lange, bis man ihn identifiziert hatte. Er musste also schon länger tot gewesen sein, bevor ich davon am Telefon erfahren habe. Ich hatte ihn Monate nicht mehr gesehen und selbst unser enger privater Kontakt war in den letzten Jahren nach dem Kriege nicht mehr so gut wie vorher. Es war der Este Jan Jaago, Weltmeister von 1932 der da tot in den Potsdamer Hauptbahnhof einfuhr. Mit ihm ist einer der gefürchtetsten Ringer von der Welt gegangen. Hinter dem immer müden, abwesenden Blick seiner kleinen Mongolenaugen verbarg sich eine unheimliche Kaltblütigkeit. Jaago hatte ein instinktives Gefühl dafür, seine Gegner mit mathematischer Sicherheit da anzugreifen, wo sie am empfindlichsten waren. Gegen die gut geformten Körper der meisten anderen Ringer wirkte Jaagos Figur in den letzten Jahren seiner Kampfzeit eher schwammig. Aber dieser Ringer hatte es in sich. Unsichtbar unter einem Panzer von Fett waren erstaunlich ausgeprägte Muskeln und Sehnen. Zu Beginn seiner Karriere hatte er einen gut austrainierten Körper. Er blieb auch in seinen letzten Lebensjahren aktiv. Jedoch ist mir bis heute rätselhaft warum gerade er in einem S-Bahnzug tot aufgefunden wurde. Die Todesursache wurde mit einem Herzinfarkt angegeben. Wie mir seine engsten Freunde verrieten, hatte er auch Alkohol- und Drogenprobleme. Aber das bringt mich über den Verlust um seine Person weniger hinweg. Jaago war ein wirklich guter Berufsringer den ich in den Jahren als guten Freund kennengelernt habe."

The Strangler
16.01.2007, 18:08
"Magdeburger General-Anzeiger" vom Freitag den 28.07.1911

Ein Ringkampf im Gerichtssaal

In den Vorstädten der deutschen Reichshauptstadt, insbesondere in denen die Arbeiterbevölkerung überwiegt, ist zur Sommerzeit vielfach ein sehr lebhaftes Treiben zu beobachten. Es bilden sich sogenannte Rummelplätze, auf denen man ohrenbetäubende Musik, Lärmen und Schreien vernimmt. Auf den Karussels belustigt sich die Jugend. Eine Anzahl Buden ladet das Publikum zu allen möglichen "interessanten Sehenswürdigkeiten" ein, Ringkämpfer und Gymnastiker kündigen ihre Kräfte an. Ein solcher Ringkämpfer von dem Rummelplatz am Urban, der dreißigjährige, verheiratete Rudolf Zimmer, wurde auf die Anklagebank der vierten Strafkammer des Landgerichts Berlin II geführt. Als Zeuginnen waren vier kleine Schulmädchen erschienen. Mit denselben hatte der Angeklagte an einer versteckten Stelle des Rummelplatzes Dinge vorgenommen, die aus Schicklichkeitsgründen nicht angedeutet werden können. Die Verhandlung fand wegen Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit unter Ausschluß derselben statt. Der Staatsanwalt beantragte, mit Rücksicht auf den Umstand, daß der Angeklagte wegen eines gleichen Verbrechens bereits vorbestraft ist, eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren. In dem Augenblick, als der Staatsanwalt geendet hatte, erhob der Angeklagte einen vor ihm stehenden Stuhl und warf ihn mit aller Wucht und unter heftigen Schimpfen auf den Staatsanwalt. Letzterer entging dem Wurf nur durch einen schnellen Seitensprung. In demselben Augenblick sprang der Angeklagte, noch ehe die herbeieilenden Gerichtsdiener es verhindern konnten, über die Barriere und warf, unter heftigen Schimpfen, zwei schwere Bücher, die auf dem Verteidigertisch lagen, gegen die Richter, die jedoch auch durch einen schnellen Seitensprung sich vor Verletzungen schützten. Nur mit Mühe gelang es, den seit einiger Zeit mit Seitengewehren versehenen Gerichtsdienern, den wild um sich schlagenden Angeklagten zu fesseln und auf die Anklagebank zurückzuführen. Der Gerichtshof erkannte, dem Antrage des Staatsanwaltes entsprechend, auf zwei Jahre Zuchthaus. Der Angeklagte wird sich nun nochmals wegen Bedrohung, versuchter vorsätzlicher Körperverletzung, öffentlicher Beleidigung und Ungebühr vor Gericht zu verantworten haben.

The Strangler
21.01.2007, 11:38
Während sich Unmengen an Materialien über Ringkämpfe finden, was das Datum, den Ort und die Ergebnisse betrifft, scheinen Berichte von Ringern die die Situation im und um den Ring aus ihrer Sicht schildern eher selten zu sein. Das statistische Material über Veranstaltungen und Turniere verrät wenig über die eigentliche Situation der Ringer in Gesellschaft und sonstigen Lebensbereichen. Viele Meinungen zum Ringen, Catchen und Wrestling verfasste die Presse im Laufe der letzten 150 Jahre. Nur selten saßen hinter den Artikeln tatsächlich Ringer, als vielmehr irgendwelche Berichterstatter die oft die Tatsachen verdrehten. Durch solche Artikel und eben auch Fernsehberichte verzerrte sich das Bild des gesamten Ringkampfes, mehr in Richtung Lächerlichkeit, Witz, Spott und Unsportlichkeit.

Die Meinung der Ringer und Veranstalter zählte offenbar wenig. Nur die Kommerz stand vielfach im Vordergrund. Mit aggressiven Zeitungsberichten die z.B. das Catchen zeitweise in schlechten Ruf brachten, konnte natürlich die Auflage der Zeitung erhöht werden. Zumahl man hier schon über Absprachen und sogar Ergebnisse im Vorfeld berichtete. Um den Leser bei Lust und Laune zu halten, erfand man einfach Sachen, die in Wirklichkeit nie so geschehen sind. Und weil der Ringkampf, speziell der Berufsringkampf, schon damals unter der Kritik von Politik, Kirche und Justiz zu leiden hatte, setzte sich oft die Meinung der Mehrheit durch. Diese Meinung vertrat die Ansicht, Catchen sei nur wildes rumhampeln und bloße Täuschung des Publikums. Auch die Gerichte beschäftigten sich oft mit Klagen gegen Catcher oder Veranstalter. Damals wurde aus einer kleinen Sache schon mal ein Verbrechen gedreht. Den Hammer des Gesetzes spürte im Jahr 1953 auch der Veranstalter Albert Rienas aus Hannover. Rienas durfte keine Veranstaltung abhalten, weil er auch Jugendliche unter 18 Jahren Eintritt gewähren wollte. Das Ordnungsamt hatte ihm die Genehmigung verweigert. Rienas klagte dagegen, doch das Verwaltungsgericht Bremen entschied im Urteil vom 10.11.1953 zu Gunsten des Ordnungsamtes. Die Entziehung der Genehmigung war rechtens. Das Gericht begründete die Entscheidnung wie folgt: "Ringkämpfe wirken auf Jugendliche verrohrend. Die Kämpfe wirken auf das Gemüt Jugendlicher unter 18 Jahren derart verrohrend, daß sie für diese verboten werden müßten. Durch solche und andere Berichte kam das Catchen in Verruf.

Dem Berufsringer Felix Kerschitz schienen diverse Zeitungsartikel und Presseberichte nicht zu gefallen. Kerschitz, bekannt geworden durch Kämpfe wie z.B. gegen Ernst Krüger dem Freistil-Europameister im Mittelgewicht von 1938, machte sich daran seine eigene Meinung und die vieler anderer Berufsringer aufzuschreiben. Heraus kam ein umfassender und interessanter Bericht im Broschürenformat zum Thema "Ringkampf Schiebung". Zusammen mit dem deutschen Veranstalter Rudolf Zurth entstanden insgesamt drei Berichte, die ausführlich die Catcher Turniere vergangener Zeiten beschreiben. Den ersten Bericht verfasste Felix Kerschitz selbst. Den Fortsetzungsbericht der "Ringkampf Schiebung" schrieb Rudolf Zurth unter der Bezeichnung "Jeder Griff erlaubt". Zurth setzte diesem Fortsetzungsbericht noch einen sehr langen Zeitungsartikel hinterher, der in der Münchner Illustrierten von 1959 erschienen ist. Rudolf Zurth beschrieb in diesem Artikel mit dem Titel "Meine Ganz Starken" ausführlich seine Zeit als Veranstalter von Catcher Turnieren. Und so entstand zusammen mit der Ringkampf Schiebung ein einmahliges Dokument von historisch sehr bedeutender Funktion. Nicht häufig bekommt man einen so klaren Einblick in die Welt des Catchens. Heute ist die Vielzahl solcher und ähnlicher Berichte längst verschollen und unbekannt. Im nachfolgenden erscheint nun die komplette Fassung dieser drei Berichte aus den 1950er Jahren. Um die Spannung aufrechtzuerhalten, erscheinen immer nur die einzelnen Kapitel der Berichte. Der erste Bericht von Kerschitz erschien ohne Fotos.

Ich wünsche nun also eine interessante und aufregende Lesezeit:

FELIX KERSCHITZ
RINGKAMPF SCHIEBUNG

VORWORT

Überall dort, wo die Catcher Abend für Abend die Massen in den Arenen der Großstädte locken, taucht von Zeit zu Zeit das häßliche Wort Schiebung auf. "Ist ja sowieso gestellt", zwinkert der "Eingeweihte" unter den Zuschauern seinem Nachbarn zu, "Schiebung!" brüllt es dann bald von den Rängen und schließlich macht der "Skandal bei den Catchern" auch vor den Schlagzeilen der Presse nicht halt. Kein Wunder, wenn dann die allgemeine Absicht dahingeht, daß die Berufsringer zwar vielleicht für den Zirkus geeignet, keineswegs aber als Sportler anzusprechen sind.

Damit ist aber aich schon die Haltung der Presse gegeben, die für uns, da ja unser Handwerk nicht als Sport betrachtet wird, nur dann Platz hat, wenn man mit einer Skandalaffäre um den Ring die Auflage sprunghaft steigern zu können glaubt. Wir Berufsringer sind dagegen machtlos. Man schweigt unsere Leistungen einfach tot und die meisten von uns haben sich leider damit abgefunden. Dennoch kommt es immer wieder vor, daß wir von den Freunden unseres Sports gefragt werden, wie es nun wirklich hinter den Kulissen aussieht.

Nicht immer erhalten die wißbegierigen Anhänger dann auch die gewünschte Auskunft. Denn meist ist der Ringer froh, wenn er außerhalb der Seile von seinem Beruf und seiner Arbeit nichts zu hören bekommt. Er ist eben nach einem Kampf so abgespannt, daß er eine ablenkende Unterhaltung den Kulissengesprächen mit einem, wenn auch noch so liebenswürdigen Sportfreund vorziehen wird. Viele Fragen bleiben damit weiter ungeklärt, vieles dem Laien unverständlich. Deshalb die vorliegende Broschüre. Ich will hier einmal versuchen, in knappen Umrissen Tatsachen aus dem Leben in-und außerhalb des Ringes zu berichten. Der objektive Leser möge dann selbst entscheiden. Sollte es mir dabei gelingen, auch nur einen kleinen Teil meiner Leser von unserer schweren Arbeit und unserem ehrlichen Bemühen zu überzeugen, dann hat dieses Heft voll und ganz seinen Zweck, dem Ringsport zu neuem Ansehen zu verhelfen, erfüllt.

Teil 1
CATCHER IN ALLER WELT

In Paris, London und ganz besonders in den Staaten, neuerdings aber auch in den deutschen Großstädten, ziehen die Catcher Zuschauermassen an, die noch vor wenigen Jahren niemand für möglich gehalten hätte. Dabei ist die Stilart des "Catch as catch can" gemessen am Alter des klassischen Ringkampfes ein Säugling, freilich ein ungebärdiger, der mit Riesensprüngen in die Nachfolge des griechisch-römischen Stils hineinwächst. Mit dieser Entwicklung mußte natürlich notwendigerweise auch die Stellung der Berufsringer einschneidende Änderungen erfahren. Bewegen sich doch die Leistungen der Catcher täglich hart an der Grenze dessen, was ein menschlicher Körper überhaupt ertragen kann. So gibt es heute in Amerika Stars, die Unsummen verdienen, ohne deshalb über die Achsel angesehen zu werden. In Rußland wieder sind die Berufsringer sogar staatliche Beamte mit fixem Gehalt und zweimonatigem bezahlten Urlaub.

Nur bei uns ist dies ander. Unsere Arbeit wird kaum gewürdigt, meist spricht man nur von Skandalen und neidet uns die angeblich schwindelerregenden Gagen. Wie sieht es aber damit in Wirklichkeit aus? Wir arbeiten um unser Brot sicher hart und jeder Ringer kann bedenkenlos einen Eid ablegen, daß er mit dem Einsatz seines ganzen Könnens und seiner ganzen Kräfte kämpft. Immer wird der an diesem Tag bessere Mann Sieger sein. Denn Vorteile und Protektion wie in anderen Berufen gibt es bei uns nicht. Hier muss jeder sein Können beweisen und kann sich nur dann durchsetzen, wenn er dazu die körperlichen Voraussetzungen mitbringt. Ein Manager kann einen Ringer zwar geschickt lancieren, ein Faktum, das aber schließlich auch bei den Boxern durchaus in Ordnung befunden wird. Man kann einem Ringer Erleichterungen gewähren, ihm schwächere Gegner vorsetzen und ihm mehrere Rasttage zwischen schwereren Kämpfen verschaffen. Dies liegt aber genau so im Interesse der Zuschauer wie in dem des betreffenden Ringers. Schließlich können nur ausgeruhte Körper wirklich Höchstleistungen vollbringen.

Wenn der Ringer ein Kassenmagnet ist, wird dem Veranstalter sicher sehr an den Siegen seines Lieblings gelegen sein. Eine Niederlage des Stars kann aber auch er nicht verhindern. Ein solcher Sieg ist für den schwächeren Ringer ein Sprungbrett zum weiteren Aufstieg und niemals wird er sich daher diese Chance entgehen lassen. Denn jeder Ringer weiß, daß er sofort mehr Zuschauer anzieht, wenn er seine Kämpfe gewinnt und dabei gute Figur macht. Vermeidliche Niederlagen wären verderblich, denn letzten Endes ist ja schließlich die Nachfrage von seinem Können abhängig. Auch dem Veranstalter ist es egal, wem er die Spitzengage bezahlen muß. Es kommt ihm ja nur auf die Einnahme an. Wer sie bringt, ist einerlei, denn darüber ist sich wohl jeder Ringer klar, Geld wollen die Veranstalter eigenartigerweise alle-je mehr, desto besser. Wo bleibt also seitens der Ringer das Motiv für einen etwaigen Schwindel?

Wenn Sie es ertragen können, daß beim Ringen Geld verdient wird, dann lesen Sie, bitte, weiter. Rechnen Sie sich die Spesen einer Veranstaltung aus. Von den Einnahmen gehen sofort rund 60% für Saalmiete, Lustbarkeitssteuer und WUST ab. 10% verdient der Unternehmer, von den restlichen 30% müssen die Kosten der Reklame, die Spesen der Ringer, die durch die weite Anreise nicht klein sind, und last not least die Gagen bezahlt werden. Von der Gage wird aber noch einmal die Lohnsteuer des Einzelnen abgezogen. Dazu ein Leben in der Fremde, das für den Teilnehmer am Ringerturnier alles andere als billig ist. Viel bleibt da wirklich nicht übrig. Es gibt natürlich Spitzengagen, aber auch diese werden nicht täglich und das ganze Jahr verdient. Die Saison ist kurz und der Ringer in dieser Zeit außerdem von den Verletzungen abhängig. Dazwischen liegen viele Monate tote Saison.

Jeder Ringer wird also bestrebt sein, in dieser kurzen Zeit soviel als möglich zu leisten. Die erhöhte Leistung ist es ja, die ständig mehr Zuschauer bringt. Auf sie ist aber der Ringer allein angewiesen. Trotzdem schreiben nur wenig Zeitungen von diesem Sport, ja in der deutschen und österreichischen Presse findet man höchstens zwei oder drei Zeilen. Dabei ist heute vielen Zuschauern dieser Sport ein Bedürfnis und mancher von ihnen freut sich schon den ganzen Tag auf die Kämpfe des kommenden Abends. Die Devise des alten Roms "panem et circenses" hat auch heute nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt. Brot und Spiele! Gönnt doch den arbeitenden Menschen ihr abendliches Vergnügen. Niemand soll den anderen eine Meinung aufzwingen und keiner hat das Recht, auf den anderen deshalb einen Stein zu werfen.

Auch in der Presse stimmt außer dem täglichen Datum nicht immer alles, was die Spalten füllt. Leider aber ist es so, daß die Meinung der Berichterstatter über die Berufsringer nun einmal eine vorgefaßte ist. Ich will keineswegs die ehrliche Absicht des einzelnen Reporters anzweifeln. Aber, würde ich auf einem anderen Gebiet der Ansicht der betreffenden Zeitung widersprechen, würde man mir bestimmt zur Antwort geben, als Ringkämpfer könnte ich das ja gar nicht verstehen. Nun, ich glaube kaum, daß der Berichterstatter vom Berufsringen mehr versteht! Der Unterschied ist nur der, daß er gegen uns Artikel loslassen kann, wir aber müssen schweigen, weil wir für unsere Antwort keine Zeitung zur Verfügung haben. Das Berufsringen ist eben nach Ansicht vieler kein Sport.

The Strangler
22.01.2007, 10:56
Teil 2
WO HÖRT DER SPORT AUF?

Immer wieder hört man die Meinung, daß dieses Freistilringen mit Sport nichts mehr zu tun hätte. Das gleiche könnte man heute aber fast schon bei jedem Sport sagen. Die Skiläufer, oft 18-bis 20jährige Burschen und Mädel, rasen den Berg im Hundertkilometer-Tempo herunter. Die Jagd nach dem Rekord hat hier die gesunde Sorge um das Leben des Individuums in den Hintergrund gedrängt und es ist sicher nicht Verdienst des Veranstalters, wenn der Skiläufer gesund ans Ziel kommt. Überall ist diesselbe Tendenz zu verfolgen, ganz gleich, ob es sich um einen Fußballer handelt, der von einem Match zum anderen gehetzt wird, den Boxer, den gewissenlose Manager gegen übermächtige Gegner in den Ring stellen, oder den Radfahrer, der an einer "Tour" teilnimmt. Er wird künstlich ernährt und mit allem Raffinement massiert und geknetet. Aus seinem Körper wird das letzte herausgeholt. Wozu? Die Antwort dürfte nicht schwer zu finden sein. Ist das aber alles noch Sport im Sinne des Sports?

Zögert man hier, das Kind beim richtigen Namen zu nennen und verschweigt man nicht schamhaft das Geschäft mit dem fremden Körper? Beim Ringkampf scheut man sich allerdings keineswegs darüber offen zu sprechen und findet ihn deshalb aus genau den gleichen Gründen verwerflich. Reiner Sport kann doch nur Gebrauch des Körpers zur Steigerung, aber nicht zum Raubbau der Kräfte sein. Alles andere aber ist Überbeanspruchung um der Sensation willen. Der einzige Unterschied besteht nur darin, daß man in den angeführten Fällen noch immer von reinem Sport spricht, während wir Berufsringer dies offen zugeben und dennoch ehrlich um den Sieg kämpfen. Scheinbar werden wir deshalb von den anderen Verbänden schief angesehen. Vielleicht steht unserer Geltung aber auch die Tatsache im Wege, daß es bei uns keine Möglichkeit für Funktionäre gibt, mit großartigen Diäten auf Reisen zu gehen. Ist es doch gar nicht selten, daß heute in anderen Sparten auf einen Spitzensportler ein ganzes Dutzend Funktionäre kommt.

Merkwürdigerweise bringen manche Zeitungen im Sportteil wohl in großer Aufmachung, daß das Pferd "Hans Edler von Gstettenhofen" im ersten Einlauf gewonnen hat. Ist das noch ein großer Sieg eines Sportlers, oder aber bereits der Sieg einer Kreatur? Ein Ringerturnier wird dagegen vollkommen übergangen. Ich, und wahrscheinlich auch viele andere Sportfreunde, habe mich dabei oft gefragt, wer nun eigentlich der Sportler ist: Pferd oder Reiter? Meist wird die große Aufmachung damit entschuldigt, daß zu diesem Rennen massenhaft Zuschauer strömen und viele Wettlustige genau über die Form er einzelnen Pferde auf dem Laufenden gehalten werden wollen. Aber das gleiche gilt schließlich auch für den Ringkampf. Bei einem Turnier in New York, London, Paris, Wien oder Berlin sind im Laufe eines Jahres bis zu einer Million Zuschauer anzutreffen. Von mangelndem Interesse der Leser kann man also in diesem Fall kaum sprechen. Dennoch wird hier weiterhin mit zweierlei Maß gemessen.

Wirtschaftlich gesehen ist das Ringen heute ein ernst zunehmender Faktor, der tausenden Leuten Arbeit gibt. Das dabei dem arbeitenden Menschen eine Entspannung geboten wird, die ihn für kurze Zeit die Mühen des Tages vergessen läßt, soll nur am Rande erwähnt werden. Die Besucherzahlen allein sprechen eine deutliche Sprache, denn wenn das Publikum mit dem Ringen nicht einverstanden wäre, würde es kaum in derartigen Massen anrücken. Dies sollte auch die ärgsten Feinde des Freistils nachdenklich stimmen.

The Strangler
23.01.2007, 11:37
Teil 3
KONKURRENZ DER VERANSTALTER

Wenn der Ringkampf heute teilweise in Verruf gekommen ist, weil das Geschäft auf jeden Fall in manchen Fällen den Vorzug erhalten hat, dann liegt dies sicher am wenigsten im Willen des einzelnen Ringers. Es ist für ihn leider nicht immer leicht, due Wünsche des Veranstalters und die der Öffentlichkeit zu vereinbaren. Trotzdem wird er sich immer bemühen schöne und interessante Kämpfe zu liefern. Im allgemeinem kommen auch kaum Auswüchse vor. Schlimm wird es erst, wenn mehrere Veranstalter zur gleichen Zeit Großveranstaltungen aufziehen wollen, wie ein von mir selbst erlebter Fall deutlich zeigt.

Zwei der größten und bekanntesten Ringer wurden einmal für eine Großveranstaltung in einer französischen Stadt zu einem Titelkampf verpflichtet. Als der Konkurrenzunternehmer von diesem Plan hörte, setzte er sich sofort ins Flugzeug, um die betreffenden Ringer von diesem Kampf abzuhalten. Er bot beiden die doppelte Gage, wenn sie krank oder unabkömmlich wären. Diese üble Praktik führte leider zum Erfolg. Der erste Veranstalter verlor ein kleines Vermögen und konnte den verschobenen Kampf nicht mehr abhalten. Nun trat sein Konkurrent neuerlich auf den Plan und verpflichtete die beiden zu dem geplanten Titelkampf. Die Folge war aber auch hier ein riesiges Defizit, da die Zuschauer das Vertrauen verloren hatten. Beide Kämpfer waren prozentual an den Einnahmen beteiligt gewesen. Sie hatten nicht nur diesen Verlust zu ertragen, sondern auch für längere Zeit ihre Zugkraft verloren. Das Publikum war verärgert und man sprach wieder einmal von Schiebung.

Um solchen Vorfällen vorzubeugen, wäre es notwendig, einen europäischen Verband zu schaffen. Leider ist dies zur Zeit unmöglich, da kein Landesverband der Berufsringer sich einem anderen Landesverband unterstellen will. Jeder Verband hat seine lizenzierten Veranstalter, die ihre besten Leute gerade irgendwo beschäftigt haben Meist laufen ja zur gleichen Zeit in Europa mehrere Ringerturniere und es wäre kaum möglich, ein bestimmtes Turnier mit den wirklich besten Ringern zu beschicken. Der einzige Ausweg wären Veranstaltungen eines einzelnen Kampfabends zum Zwecke von Titelkämpfen, wie dies beim Boxen der Fall ist. Dazu müßte vorerst die Saison über das ganze Jahr hinaus ausgedeht werden, wofür es allerdings im zerbomten Deutschland und auch in Östereich noch immer an geeigneten Hallen fehlt. Kein Besucher könnte einen Eintrittspreis von 8.-bis 50.DM bezahlen, um die Spesen zu decken. Bevor hier nicht Abhilfe geschaffen wird, muß es wohl oder übel weiterhin der Tüchtigkeit und Zahlungsfähigkeit der einzelnen Veranstalter überlassen werden, erstklassige Turniere aufzuziehen. Damit wird es aber, was man uns immer wieder vorwirft in diesem Sport meist zwei bis drei Europameister und ebenso viele Weltmeister geben. Amerika nennt seit 5 Jahren einen der allergrößten Könner, den 2m großen und 180kg schweren Frank Sexton Weltmeister. Daneben wird aber auch Jim Londos und dem riesigen Italiener Primo Carnera der gleiche Titel zuerkannt. In England führt man Assirati als Weltbesten an, in Deutschland Hans Schwarz. Leider könnte über diese Qualifikationen nur das Aufeinandertreffen dieser Konkurrenten entscheiden. Die oben angeführten Gründe machen dies aber nach wie vor unmöglich.

Beyonder
24.01.2007, 21:31
Bin gespannt ob der gute Herr noch darauf eingeht, in wie weit das Wrestling der damaligen Zeit abgesprochen war oder ob er es bei der Andeutung im Vorwort belässt. Der Titel spricht von Schiebung, während er bereits zu Beginn behauptet, der bessere Mann verließe den Ring immer als Sieger.

Gab es im Deutschland dieser Zeit eigentlich noch einen nennenswerten Anteil von unabgesprochenen Kämpfen oder vollzog sich der Wechsel vom Shoot zum Work in Europa ähnlich wie in Amerika? Gab es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Kontinenten?

Indikator
25.01.2007, 04:02
Ich vermute es gab keine großen Unterschiede. Im Griechisch-Römischen Stil kann man zumal auch viel besser schummeln. Und was ich bis jetzt über den wohl größten innerdeutschen Kampf aller Zeiten gehört habe (Heinrich Eberle vs. Jakob Koch) , so kann es sein, dass der Kampf im klassischen Stil von Wettmachern gebraucht wurde um sehr, sehr viel Geld umzusetzen. Das war in Amerika auch bis so 1920 so, seit ca. 1910 wurde versucht das Wettwesen zu unterdrücken. Und erst nach WWI gab es die Vorraussetzungen bloß durch das Publikum sein Geld zu verdienen anstatt die lokale Bevölkerung beim Wetten auszunehmen.

Ich vermute durch die multinationalen Wrestler in jedem Turnier hat sich eine Art Vetternwirtschaft zum Teil gebildet. Musste man seine Landsmänner ausbooten um in einem Turnier zu sein so war der böse Russe/Pole/Tscheche kein solches Problem und wenn man mit ihm klar kam so konnte man auch in Russland/Polen/Tschechien bei den großen Turnieren teilnehmen. Und glaubt mir, der Ostblock (bzw. Europa allgemein) war alles in allem gesehen wohl viel lukrativer als Amerika. Bloß für die Megastars lohnte es sich nach Amerika zu gehen, wer hier blieb konnte zum Beispiel in Russland wenn er auf dem Treppchen war in der Wertung einige Kilogramm Gold gewinnen und andere nette Sachen

Indikator
25.01.2007, 04:08
Das hier wird Ronald mögen. Er hat mir einige Sachen diese Woche geschickt wobei bei einer Seite auch spiegelverkehrt etwas gedruckt war. Durch meinen Scanner konnte ich das .... ähm... entspiegeln ;) und das kam heraus

"Illustrierte Sportzeitung vom 9.6.1910"

Sehr bezeichnend für die Art, mit der von Berufsringern das Publikum getäuscht wird, ist folgende an uns gerichtete Zuschrift eines Ringers, der unter dem Namen "William Rogers, deutsch-amerikanischer Weltmeister im catch-as-catch-can-Ringkampf" auftritt:

"Sollte jemand von hier aus Riga bei ihrer Zeitung anfragen wie ich heiße, so bitte ich, meinen eigentlichen Namen Huber nicht anzugeben. Besten Dank für die Unterstützung. Paul Huber"

Herr mit dem gut deutschen Namen und dem amerikanischen Schwindel, wir bedanken uns nebenbei sehr für die Ehre, ihr Mithelfer zu sein

Die Redaktion


(Anmerkung: Hoffentlich liest das X-Dream nicht :D )

The Strangler
25.01.2007, 11:19
Teil 4
WARUM MAN VON SCHIEBUNG SPRICHT

Solange ein erstklassiger Ringer seine Kämpfe gewinnt, ist alles in Ordnung. Manchmal kommt es aber vor, daß der Star seinen Kampf gegen einen Außenseiter verliert, und schon ist man geneigt, von Schiebung zu sprechen. Überraschende Niederlagen gibt es auch in anderen Sportarten. Niemand verlangt z.B. von Gino Bartali oder Fausto Coppi, um die berühmtesten Radfahrer der Jetztzeit zu nennen, daß sie bei jedem Rennen in der Spitzengruppe landen. Aber ein Bartali oder Coppi in Hochform muß oder wird sich manchmal mit einem 30. oder 40. Platz begnügen. Vielleicht schonen sie gerade ihre Kräfte für schwerere Rennen. Man kann es Taktik, aber niemals Schiebung nennen. Bei uns Ringern ist das leider nach der Ansicht der Öffentlichkeit immer nur umgekehrt.

Es ist ohne weiteres möglich, daß der gute Ringer gegen einen Außenseiter verliert. Ob Ringer oder Publikum, beide nehmen eben den Gegner nicht ernst genug. Freilich, die Gründe sind verschieden: Der gute Ringer fühlt sich über den Gegner erhaben und spielt mit ihm, das Publikum aber wittert eine Schiebung, weil es nicht glauben kann, daß der kleine Außenseiter den Championissimo auf reelle Art wirklich besiegen konnte. Dabei ist dies nur allzu leicht der Fall. Auch ich habe in meiner langen Laufbahn als Berufsringer fast nur gegen Außenseiter verloren. Alles nur, weil ich gegen sie zu unvorsichtig gewesen bin.

Würden nun wirklich zwei gleich starke Cracks aufeinandertreffen, dann wäre damit meist weder dem Veranstalter noch dem Zuschauer gedient. Sind die beiden Stars Turnierteilnehmer, dann warten die Anhänger ja nur auf dieses eine Treffen. Umgekehrt, bricht endlich der große Tag an, dann ist das Haus wohl ausverkauft, aber das Publikum meist enttäuscht, weil die beiden Meister sehr, sehr vorsichtig ringen würden, um sich ja nicht auch nur die kleinste Blöße zu geben. Und schon würde man wieder von Schiebung sprechen. Veranstalter und Zuschauer wären den Ringern böse, weil sie nichts riskieren wollten. Man bedenke aber, auch dem großen Star ist das Hemd näher als der Rock. Ein einziger falscher Griff kann seine Gage auf die Hälfte verringern. Die Niederlage, für die wahrscheinlich nur die Tagesform ausschlaggebend war, ist nicht mehr zu korrigieren. Zu viele Kleinigkeiten spielen für den Ausgang der Begegnung eine Rolle. Vielleicht ist der Besiegte gerade nicht in Form oder hat am Vortag einen starken Gegner gehabt, während der Sieger gerade ein Freilos gezogen hat.

Meist ist der Unterschied zwischen beiden ja nicht so groß, wie man allgemein glaubt. Auch beim Stemmen gibt es z.B. in Europa mehr als zehn Leute der selben Gewichtsklasse, die in ihren Leistungen nur um einen halben oder ein Kilogramm auseinanderliegen. Dennoch kennt die internationale Sportwelt höchstens den Ersten und den Zweiten nach dem Namen. Beim Boxen ist es ähnlich. Welcher Europameister könnte von sich behaupten, daß er den kleinen Landesmeister X in ein bis zwei, oder höchstens drei Minuten k.o. schlagen würde. Wir leben heute in einer Zeit, die sportlich so entwickelt ist, daß man fast von einem Höhepunkt sprechen könnte, wenn man nicht täglich in den Zeitungen immer wieder von neuen Rekorden lesen würde. Warum sollte da nicht auch einmal beim Ringen ein neuer Mann auftauchen?

The Strangler
25.01.2007, 12:32
Gestrichen

The Strangler
26.01.2007, 11:52
Teil 5
"KÜNSTLERNAMEN"

Auf der Witzseite einer Illustrierten habe ich einmal ein Bild gesehen, das den Nagel auf den Kopf getroffen hat: eine Artistengruppe unter dem Namen der "25 Brüder Romanov" baute auf der Bühne eine Pyramide. Der Untermann hält allein alle 24 Artisten mit den Armen, Beinen und dem Körper fre in der Luft. Darauf eine Stimme aus dem Publikum:"Schiebung! Das sind ja gar keine Brüder..."- Auch beim Ringen sind sogenannte Künstlernamen durchaus gebräuchlich, ohne deshalb auf die Leistung des Trägers irgendwelchen Einfluß zu haben. Ein Ringer, der in Wirklichkeit Krzcmrsky heißt, wird sich aus begreiflichen Gründen lieber Siegfried Kraft nennen. Erfährt dies vielleicht ein findiger Reporter durch den Hotelportier, ist auch schon die Schlagzeile von der Schiebung fertig. Dabei übertrifft auch hier der Zufall manchmal die geschickteste Regie des Veranstalters. Ein Aufsehen erregender Fall soll das illustrieren.

Vor einigen Jahren war am Wiener Heumarkt ein großes Turnier der Halb-und Schwergewichte im Gange. Eines Tages spazierte ein asiatisch aussehender junger Mann, der höchstens 75kg wiegen konnte, in das Büro des Veranstalters. "Ich mitringen", radebrechte er. Der Veranstalter lachte ihn aus und erklärte ihm, mit diesem Gewicht wäre er höchstens als zahlender Zuschauer zu verwenden. Dann schob er ihn sanft aus dem Büro. Drei Tage lang - denn drei Tage hindurch versuchte sich der schlitzäugige junge Mann, soweit es sein spärlicher Wortschatz erlaubte, mit dem Veranstalter zu verständigen. Umsonst! Am vierten Tag, als sich das erste Paar gerade zum Antreten fertig machte, kam unser junger Mann gleich komplett ausgezogen in die Garderobe des Heumarktes. Schlitzäugig, mit asiatischem Haarschnitt, einen chinesischen Kimono übergeworfen, stellte er sich den Ringern vor: "Ich mitringen!" Daraufhin hallten natürlich die Wände vom Gelächter der schweren Brocken wider. Ob er denn glaube, daß hier ein internationales Knabentreffen oder gar ein Wettstreit im Sackhüpfen ausgetragen würde? Doch seine Beharrlichkeit führte endlich zum Ziel. Am nächsten Tag erhielt der Jüngling seinen ersten Kampf. Zur besseren Verständigung brachte er einen Zettel, auf dem er seinen Namen aufgeschrieben hatte: Bo-Ga-Tshi. Das war alles, was man von ihm wußte.

Der schlechteste Ringer wurde ihm als Gegner gegeben. Ich habe mir den Kampf gar nicht erst angesehen. Der Ausgang konnte doch nicht zweifelhaft sein! Diejenigen von uns, die am meisten gelacht hatten, machten gar bald die längsten Gesichter. Nach zwei Minuten kam Bo-Ga-Tshi schon wieder in die Garderobe zurück - ein unergründlich lächelnder Sieger. Am zweiten Tag sahen wir bereits alle zu. Der Mann war eine Sensation. Im Handumdrehen hatte er elf Kämpfe hintereinander gewonnen und uns durch eine ganz neue Technik verblüfft! Er ließ sich überhaupt nicht anfassen, dafür fielen aber seine Jiu-Jitsu-Schläge wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf den Gegner. Nur ganz große Ringer mit jahrelanger Erfahrung hatten damals gegen Bo-Ga-Tshi eine Chance. Als sich zum Schluß herausstellte, daß Bo-Ga-Tshi kein Siamnese, sondern ein Ungar war, war der Skandal fertig.

Warum? Das wußte niemand. Seine Leistung war einmalig. Das Bo-Ga-Tshi nicht sein richtiger Name war, konnte diese nicht schmälern. Das Gerücht, daß sein Können genau wie sein Name Schwindel wären, machte seiner Karriere ein jähes Ende. Mit diesen offenen Zeitungsangriffen verdächtigte man aber nicht nur den Siamnesen aus Ungarn, sondern auch die Veranstalter und sämtliche Ringer des Turniers aus reiner Sensationslust einer Schiebung, was für den Ringsport damals ein schwerer Schlag war. Wie immer waren wir machtlos. Bo-Ga-Tshi hatte mit den Bindestrichen zwischen seinem Namen Bogatschy nicht nur die Turnierleitung, sondern auch die Ringer geblufft. Eine unerhörte psychologische Leistung! Denn wenn wir es auch damals nicht zugeben wollten, wir hatten alle immer ein ganz eigenartiges Gefühl, wenn wir gegen diesen Mann im Ring standen. Sein Aufputz, seine fremdländischen Gesichtszüge machten den Mann im Verein mit den unerhört raschen Handkantenschlägen zum unüberwindlichen Gegner. So lange, bis er seine erste Niederlage bekam. Dann war es mit ihm vorbei. Sein Nimbus und seine Anonymität waren dahin.

Und wieder rauschte es durch den Blätterwald. Natürlich nur im "Interesse" der Leser. Die Auflage einer einzigen Wiener Zeitung stieg in dieser Woche gleich um 30%. Merkwürdigerweise hatte man vierzehn Tage vorher, obwohl doch täglich 10.000 Besucher auf den Heumarkt gekommen waren, für die Ringer und den Star Bo-Ga-Tshi nicht eine einzige Zeile übrig gehabt. Jetzt war es natürlich anders. Man konnte endlich wieder eine Schiebung konstruieren!

pantaleon Manlapig
27.01.2007, 20:35
Bo-Gah-Tshi war in Wirklichkeit Ludvig "Vickerl" Sesta. Ein Mann der mit seiner Performance unter den Kollegen keinen guten Namen hatte. Später war er Toningenieur beim Österreichischen Rundfunk. Dabei machte er mit einer weiteren Performance keine gute Werbung für das Ringen. Im Rahmen der Sendung Seinerzeit stellte er einen Ringkampf mit dem Moderator der Sendung und späteren General Intendanten Teddy Podgorski nach. Das ganze sollte lustig sein zog aber das "Catchen" ins Lächerliche. Ringrichter war der Kabarettist Ossy Kollmann.

D.S.K.

The Strangler
28.01.2007, 16:05
Teil 6
AUCH WIR HABEN UNSEREN EHRGEIZ

Ich lege keinen Wert darauf, als besonders gescheit zu gelten und mich meinen Lesern unbedingt als Schriftsteller aufzudrängen. Ich schreibe dieses Heft ja nur, um unseren Sport von all den jahrelangen Verdächtigungen zu reinigen. Das ich mich dabei mit der Presse auseinandersetzen muss, ist nicht meine Schuld. Nicht ich habe schließlich das Wort Schiebung erfunden. Wenn 110kg schwere Leute auf die Matte geschleudert werden, dass der Ring und manchmal auch die Knochen krachen, oder Ringer, welche für ein Turnier zu schwach sind, nach kurzer Zeit wieder herausgenommen werden, ohne allzuviel verdient zu haben, kann man wohl kaum das Wort Schwindel gebrauchen.

Jeder Berufsringer war ja auch in seiner Amateurzeit ein außergewöhnlich guter Sportler. Sonst würde er kaum den sonderbaren Ehrgeiz haben, sich auf diese harte Weise sein Brot zu verdienen. Aber auch als Professional hat der Ringer stets das Bestreben zu siegen. Ich erinnere nur an den großen Schweizer Ringer Gottfried Grüneisen, der monatelang eine Niederlage nicht überwinden konnte. Noch vor wenigen Jahren kannte man den bekannten Ringer Ivar Martinson als einen der ehrgeizigsten Catcher überhaupt. Wenn dem Schweden Axel Cadier bei einem Kampf etwas mißlungen war, ging er stets ohne Abendessen ins Bett und haderte tagelang mit seinem Geschick.

Budrus, ein deutscher Ringer der Vorkriegszeit, hatte einmal in Tripolis nur den zweiten Platz gemacht. Auf der Rückreise begleitete ihn sein deutscher Kamerad Plofus. Auf dieser drei Tage dauernden Fahrt sprach Budrus nicht ein einziges Wort. Nur, um endlich einmal das Schweigen zu brechen, sagte Plofus hinausdeutend: "Sieh mal, ein Hase!" "Halt endlich die Schnauze!", war die einzige Antwort von Budrus. Ein Ausspruch, der als Beweis für den Ehrgeiz des Deutschen in die Chronik des Ringes eingegangen ist.

Auch ein anderer Vorfall spiegelt den Ehrgeiz der Ringer deutlich wider: Martinson ging mit dem deutschen Meister Max Walloschke einmal auf dem Hamburger Jungfernstieg spazieren. Man kam dabei auch auf die Popularität der einzelnen Ringer zu sprechen. Martinson zog Walloscke ein bißchen mit seiner Eitelkeit auf. Walloscke behauptete sofort, hier kenne ihn jeder Jung auf der Straße. Das würde er Martinson gleich beweisen. Walloschke rief einen kleinen Jungen herbei und sagte zu Martinson, er möge den Jungen fragen, wer der bekannteste Sportler Deutschlands sei. Martinson fragte also: "Hannes, kennst Du Gottfried von Cram?" - "Nee", sagte der Junge. "Aber Max Schmeling kennste doch?" Wieder war ein entschiedenes "Nee" die Antwort. "Aber von Max Walloschke hast du sicher schon gehört?" Max zog sein Bulldoggengesicht erwartungsvoll in freundliche Falten und nickte dem Jungen aufmunternd zu. "Nee, Herr Martinson!" Nach dieser Antwort konnte Max das Wort Popularität begreiflicherweise lange nicht mehr hören.

Rudolf Zurth, einer der ältesten und größten Veranstalter Deutschlands sagte einmal, die seltsamsten und unterschiedlichsten Typen fände man merkwürdigerweise immer bei den Berufsringern. Das stimmt natürlich in gewisser Weise. Wahrscheinlich sind ja auch in keinem anderen Beruf so viele Rassen und Nationalitäten auf gedrängtem Raum beisammen. Wer sie näher kennenlernt, merkte aber bald, dass auch Ringer durchaus umgängliche Menschen sein können. Ich kenne überhaupt nur einen einzigen Ringer, der nie ein freundliches Wort für jemanden hatte, den Perser Mohammed Jesuf. Mohammed war allerdings, zu seiner Entschuldigung sei es gesagt, ständig von seinen drei legitimen Frauen begleitet.

The Strangler
30.01.2007, 13:06
Teil 7
NUR EISERNES TRAINING FÜHRT ZUM ERFOLG

Ich glaube, dass es wohl in keinem anderen Beruf so viele Verletzungen gibt, wie beim Freistilringen. Ich will hier nicht von Knochenbrüchen und anderen schweren Verletzungen schreiben, da ich sonst vielleicht noch in den Verruf kommen würde, ich wolle mit dieser Broschüre etwa Reklame machen. Das ist ja garnicht meine Absicht. Das Renommieren mit schweren Verletzungen wäre ja auch eine unwürdige Art der Werbung. Abgesehen davon zwingt uns ja niemand, uns die Knochen zu brechen, wir könnten schließlich einen anderen Beruf genau so gut ausüben. Leider sind aber die meisten von uns diesem Sport mit Haut und Haaren verfallen und wir werden wohl alle unser Leben lang irgendwie mit dem Ringkampf verbunden bleiben.

Oft wird uns vorgehalten, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen könne, wenn ein leichter Ringer einen 100kg schweren Kerl mit einem einzigen Griff durch den Ring schleudert. Dazu ist folgendes zu sagen: Jeder Ringer, auch der kleinste, ist gefährlich genug, um einen überraschenden Griff zu landen. Niemand kann die körperlichen Fähigkeiten seines Gegners so genau einschätzen, dass er sich vornehmen könnte, den Gegner in einer Minute zu werfen. Deshalb wird ein erfahrener Ringer im Vollbesitz seiner Kräfte mit jedem Griff freiwillig mitgehen, weil er dadurch den Angriffsgeist des Gegners ermüdet und sich außerdem für gefährliche Situationen frisch erhalten kann. Ausnahmen bestätigen natütlich auch hier nur die Regel. Viele unbegreifliche Niederlagen sind aber darauf zurückzuführen, dass man den Gegner zu leicht genommen und alle Vorsicht außer acht gelassen hat. Das ist das Geheimnis beim Ringkampf, und es gilt für den Amateur wie für den Professional.

In unserem Beruf stecken so viele Kniffe, Tricks und Vorteile, dass das Ringen, als Beruf ausgeübt, zur Wissenschaft geworden ist. Versuchen Sie z.B. einmal mit einem Gegner zu ringen und dabei Ihre volle Kraft anzuwenden. Bald werden Ihre Kräfte am Ende sein. Ringen heißt denken! Man muss den Griff so anbringen, dass man noch immer Kraftreserven hat. Dazu braucht man natürlich eine ganze Reihe von verschiedenen Griffen, denn es wäre nutzlos, bei jedem Gegner den gleichen Griff anzuwenden. Man ist also körperlich bis zum äußersten angestrengt, muss aber trotzdem den Kopf kühl behalten und jede Chance sofort ausnützen, und zwar mit dem Kopf ausnützen! Denn nur dann stellt sich der Erfolg ein. Ein Laie würde bald zum Denken aufgehört haben und nur mehr instinktiv weiterringen. Der Professional versucht aber jetzt erst, seinen Gegner durch verschiedene Tricks mürbe zu machen. Man kann z.B. den Gegner glauben machen, dass man vollständig groggy sei. Der Pole Miazio hat da einen besonderen Spezialgriff. Wenn man ihn zum ersten Mal sieht, glaubt man, er wäre stehend k.o.. Wehe aber, wenn man sich jetzt nicht vorsieht! Im Nu hat der eben noch taumelnde Pole seinen Gegner auf die Schultern gelegt.

Jeder Ringer wendet irgend einen Spezialgriff an, der zu seinem Können und zu seiner Kraft passt. Ein gertenschlanker, blitzschneller Ringer wird immer versuchen, durch Überraschungsgriffe zu siegen. Ein starker Ringer wird sich dagegen mit einem Kraftgriff behaupten. Ein Spezialist versucht also immer, mit seinem Griff durchzukommen. Ähnlich wie etwa ein Zahnarzt oder ein Tischlermeister, der für seine Arbeit ebenfalls bestimmte Kniffe ausgearbeitet hat.

Indikator
30.01.2007, 18:16
Budrus, ein deutscher Ringer der Vorkriegszeit, hatte einmal in Tripolis nur den zweiten Platz gemacht. Auf der Rückreise begleitete ihn sein deutscher Kamerad Plofus. Auf dieser drei Tage dauernden Fahrt sprach Budrus nicht ein einziges Wort. Nur, um endlich einmal das Schweigen zu brechen, sagte Plofus hinausdeutend: "Sieh mal, ein Hase!" "Halt endlich die Schnauze!", war die einzige Antwort von Budrus. Ein Ausspruch, der als Beweis für den Ehrgeiz des Deutschen in die Chronik des Ringes eingegangen ist.

Die Geschichte kenn ich schon... allerdings von jemand anderem. War einer der deutschen die im Zarenreich erfolgreich waren.

Kann man eigentlich nun sagen, dass die Sesta Geschichte gekayfabed ist? Denn die Fassungen sind ja nicht gerade übereinstimmend.

Ich finde es übrigens interessant zu lesen wie manche Berufsringer unterschiedlich bewertet werden. Da wird aus einem Kraftprotz ohne jegliche Technik einer der besten Wrestler der Welt (Hans Steinke - Pro war imo in Fall Guys , Contra in einem dt. Buch von 1922)

The Strangler
31.01.2007, 12:23
Gestrichen

The Strangler
31.01.2007, 19:18
Gestrichen

The Strangler
01.02.2007, 16:05
Earl Caddock vs. Joe Stecher
30 Januar 1920
Madison Square Garden, New York
14.000 Zuschauer

Das Video kann man sich hier ansehen:
http://www.realprowrestling.com/video/CaddockStetcherMov.swf

http://www.youtube.com/watch?v=JQl6mmAtkbE

The Strangler
02.02.2007, 12:50
Teil 8
DAS MÄRCHEN VOM UNMORALISCHEN LEBENSWANDEL

Da für den Professional der Körper Kapital bedeutet, muss er sich ständig pflegen und trainieren. Deshalb glauben nur ganz wenige Ringer, sich eine ausschweifende Lebensart leisten zu können. Dieser Raubbau am Körper macht sie allerdings bald vollkommen fertig. Das sind aber sicher nur Ausnahmen. Der heute schon legendäre Meisterringer Fristensky stand mit 60 Jahren noch immer auf der Matte und konnte von den besten technischen Amateurmeistern nicht geworfen werden. Natürlich war er zeit seines Lebens äußerst enthaltsam. Die Zeit, wo der stärkste Ringer der war, der den größten Bauch hatte, ist vorbei. Und das ist gut so, wie Aufzeichnungen über japanische Ringer beweisen. Die Japaner wurden bekanntlich extra gemästet und waren nur sehr einseitige und unbeholfene Kolosse, die in keinem anderen Beruf ihren Mann stellen konnten. Mit 40 Jahren waren sie vollkommen unbeweglich und meist auch schwer krank. Heute versucht jeder Ringer eisern seine Form zu halten, was natürlich nicht leicht ist, wenn man bedenkt, dass wir ständig im Mittelpunkt einer Stadt stehen, wo ja die Verlockung zu langem Aufbleiben und Trinken besonders groß ist.

Auch über die Altersgrenze wäre noch einiges zu sagen. Ich kenne Ringer die erst mit 45 Jahren Meister geworden sind. Auch bei der letzten Olympiade in Helsinki waren die Sieger in den schwereren Gewichtsklassen schon durchwegs an die 40 Jahre. Gerade in diesem Alter ist nämlich der Ringer am ausgeglichensten. Durch andauernde Kämpfe und ständiges Training bleibt man aber als Berufsringer noch viel länger in Form. Beim Boxer ist das allerdings ganz anders. Er wird für seinen Kampf bis auf das äußerste angestrengt und muss auch beim Kampf selbst immer ganz aus sich herausgehen. Nach einigen Jahren ist der Boxer dann natürlich ausgebrannt, weil er eben immer nur für eine bestimmte Gelegenheit künstlich hochgezüchtet wurde. Gäbe es beim Boxen ebenfalls Turniere, die sich über mehrere Wochen erstrecken, wäre es natürlich etwas anderes. Doch zeigt sich auch beim Boxer, dass ein solider Lebenswandel die Altersgrenze hinaufschrauben kann. Joe Walcott ist z.B. heute noch mit 40 Jahren einer der besten Schwergewichtler. Der Hauptgrund für seine anhaltende Form dürfte in Joes geregeltem Familienleben zu suchen sein. Ich glaube kaum, dass Joe, der glücklich verheiratet ist und herzige Kinder hat, für ein ausschweifendes Leben überhaupt Zeit oder Lust hätte. Der Ringer hat es da viel leichter. Er hat nicht jeden Tag, auch wenn er täglich im Ring stehen sollte, einen schweren Gegner, der ihm alles abverlangt. Dieser Fall wird bei einem gut gemanagten Ringer höchstens vier oder fünfmal im Monat eintreten.

Athleten sind Ausnahmemenschen. Man sollte sie deshalb auch aus einer anderen Perspektive betrachten. Wer einige Male über den Ring geschleudert worden ist, nach acht Tagen den Gips von irgendeinem Knochenbruch selbst vom Fuß geschnitten hat, um ja nur wieder schnell genug im Ring zu stehen, der hat vielleicht auch das Recht, sich einmal gut zu unterhalten. Viele Menschen glauben, dass ein Ringer, der von der Natur mit so vielen Muskeln und Kraft beschenkt wurde, wahrscheinlich in puncto Verstand stiefmütterlich bedacht wurde. Dazu kann man nur sagen, Beschränkte gibt es in jedem Beruf, aber gerade bei unserem habe ich bisher noch sehr wenig davon bemerkt. Fast jeder spricht einige fremde Sprachen und viele kommen aus einem Intelligenzberuf zum Ringsport.

Und Karikaturisten, die selbst in puncto Körperbau und Sportfigur ein Witz sind, haben eine besondere Freude daran, uns Ringer als "Fleischpakete", "Muskelprotze" usw. zu betiteln. Ich nehme an, dass diese meist etwas höhnisch ausgedrückte Betitelung, wohl aus dem eigenen Minderwertigkeitsgefühl heraus zum Ausdruck gebracht wird. Ich möchte bei dieser Gelegenheit feststellen: Auch ein Ringer wurde nicht mit seinen Muskeln geboren und es hat sehr viel Schweiß und Arbeit gekostet, bis er für diesen Beruf geeignet und gut genug war. Genau so wie ich annehme, dass ein Zeichner nicht über Nacht erfolgreich sein kann, sich aber annehme, dass so ein Herr in irgendeinem Beruf, wo er zeigen soll, dass er eventuell auch in einem anderen Beruf seinen Mann stellen soll, versagt. Von den großen internationalen Athleten weiß man aber nur zu gut, dass sie auch in einer anderen Lebenslage ihren Mann gestellt haben. Also, so wie uns die Herren Karikaturisten gerne haben wollen, sind wir sicher nicht.

Wenn ich an dieser Stelle eine Anekdote erzähle, dann soll dies nur zeigen, dass wir keineswegs zimperlich sind. Die Geschichte hat den Vorzug, wahr zu sein und spricht weder für noch gegen uns. Aber vielleicht ist in ihr sogar eine kleine Moral verborgen. Wir kommen nämlich nicht alle aus dem Urwald! Nino Equatore, der riesige Italiener aus Meran, brachte eines Tages den Somalineger Ali Ben Abdu nach Europa. Ali kam geradewegs aus Tripolis und wollte bei Nino als 18jähriger in die Geheimnisse des Ringkampfes eingeweiht werden. Equatore war auch der richtige Lehrmeister für den Jungen. Er hatte gerade eine Sportschule in Rosenheim (Bayern) eröffnet. Das Unglück für Ali wollte es nur. dass die Schule mitten im Wald lag. Mit einer ihm angeborenen Dankbarkeit wollte sich der Neger nämlich irgendwie nützlich machen. Equatore schickte seinen Schützling daher eines Tages mit mehreren Briefen nach dem eine Stunde entfernt liegenden Postamt. Ali verlangte sofort nach einem Gewehr, um sich damit, da er ja den Wald nicht anders kannte, vor den wilden Tieren zu schützen. Als man ihn auslachte, machte er sich schleunigst auf den Weg. Übrigens in Zukunft sein liebster Spaziergang. Denn nichts bereitete ihm mehr Vergnügen, als die Tiere zu belauschen. Und Ali begann zu lernen, jetzt hatte er ja endlich Gelegenheit dazu.

The Strangler
02.02.2007, 15:06
Teil 9
FÜR DIE JUGEND VERWERFLICH?

In manchen Städten ist dem Jugendlichen der Besuch der Berufsringkämpfe verboten. Es könnte die Jugend verderben, ist die kurze Begründung. Elend und Not dieser Jugend wird aber in den betreffenden Städten keineswegs als verderblich verboten! Ich glaube, es wäre notwendiger, dem jungen Menschen Gelegenheit zu geben, sich anständig seinen Magen zu füllen. Denn das jugendliche Verbrechertum, dass zu verhüten die verehrten Stadtväter sich so besorgt zeigen, dürfte wohl eher durch die oben angeführten Gründe als durch den Besuch eines Ringkampfes entstehen.

Es liegt mir ganz fern, auf diesen Seiten etwa gar Politik zu betreiben. Mir geht es ja nur darum, endlich einmal zu erfahren, warum ausgerechnet wir Freistilringer Außenseiter der menschlichen Gesellschaft sein sollen. Einmal muss man uns ja schließlich doch Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich glaube kaum, dass die Begeisterung der Zuschauer verwerflicher sein soll, als die, die man beim Tanz von Boogie-Woogie oder beim Anblick surrealistischer Kunst empfinden mag. Und doch ist das alles nur Niederschlag unseres heutigen Lebens, dass, wie auch die größten Moralapostel, die den Tod auf dem Schlachtfeld - natürlich nur den der anderen - einem Freistilringkampf oder einer Benny-Goodman-Platte vorziehen, zugeben werden, heute wesentlich gehetzter und gefährlicher geworden ist als vor 50 Jahren.

Meiner Ansicht nach ist es noch immer besser, die Jugend interessiert sich für solch "Närrische Spielereien" als für Spiele mit Mordwerkzeugen, die vor nicht allzu langer Zeit schon einmal die ganze Welt ins Unglück gestürzt haben. Eine Tatsache, die auch der ärgste Feind des Ringkampfes nicht aus der Welt schaffen kann: Das Ringen hat jedenfalls noch keine Kriege verursacht. Sollte mir jetzt wer darauf antworten, dass die Jugend heute durch jahrzehntelange Verrohrung nicht mehr imstande ist, Ursache und Wirkung zu unterscheiden, dann kann ich nur sagen, warum habt ihr Moralapostel dies überhaupt zugelassen!

Wenn man der Jugend aber fortwährend mit dem erhobenen Zeigefinger droht, ganz gleich um welches unschuldige Vergnügen es sich dabei handeln sollte, und sie womöglich noch zwingt, bei jeder Gelegenheit die Hände an die Hosennaht zu legen, darf man sich auch später nicht wundern, wenn statt freien und selbständig handelnden Menschen Marionetten heranwachsen. Überall auf der Welt bringt man dem gesunden Urteil der Jugend jedenfalls mehr Achtung entgegen als in Mitteleuropa. Hier wäre es z.B. unmöglich, einem vierzehnjährigen Jungen die selbständige Führung einer Tankstelle zu überlassen, wie die aber in Amerika durchaus der Fall sein kann. Auch Schweden oder die Schweiz behandeln ihre Jugend wesentlich einsichtsvoller. Niemand wird aber deshalb behaupten können, dass dort mehr Verbrechen als bei uns von Jugendlichen verübt würden. Das Gegenteil dürfte wahrscheinlich eher den Tatsachen entsprechen.

Hier wäre also für alle jene, die sich, wenn es sich um Freistilringen oder ähnliche Vergnügungen handelt, so besorgt um die Jugend zeigen, Gelegenheit genug, für die jungen Menschen etwas zu tun. Dazu müßte man allerdings einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Es scheint eben doch bequemer zu sein, durch einige lächerliche Verbote den Schein wahren zu wollen, als ernstlich für das Wohl der Jugend zu arbeiten.


Teil 10
WIR KÄMPFEN FÜR REINHALTUNG DES RINGSPORTES

Jeder ehrliche Sportler unter uns Ringern, und das sind die meisten von uns wirklich, wird sich natürlich selbst bemühen, Vorkommnisse, die das Ansehen des Ringsportes schädigen, zu vermeiden. Leider schadet die Undiszipliniertheit einiger Ringer mehr als die Anfeindung einzelner Gegner und Behörden. Es ist schon vorgekommen, dass ein Ringer gänzlich untrainiert in den Ring geklettert ist und dann natürlich eine lächerliche Figur gemacht hat. Ein anderes Mal largierte ein Ringer vom Gong weg, da er sich einbildete, er hätte gegen seinen Gegner sowieso keine Chance. Manchmal versuchen auch Veranstalter durch eine unwahre Anpreisung der Kämpfer größere Zuschauermengen zu erreichen. Darüber mache ich mir als objektiver Kenner unseres Sportes keine Illusionen. Aber, und das ist das Entscheidende, mit mir setzen sich heute schon viele Ringer dafür ein, dass endlich ein Weg gefunden werden möge, um solche Vorfälle in Zukunft zu unterbinden. Das Publikum muss wieder Vertrauen gewinnen und überzeugt werden, dass wir es ehrlich meinen! Fälle, in denen der Ehrgeiz über dem sportlichen Motiv steht, sind strenge zu bestrafen. Kein Weltmeister ist unersetzlich, wie die täglichen Rekorde beweisen. Kein Veranstalter darf den Gang eines Turnieres beeinflußen, denn wir alle, Publikum, Ringer und auch Veranstalter haben nur Interesse für Kämpfe, wo der Bessere siegt. Eines wird aber kaum zu vermeiden sein, solange Zuschauer nicht mithelfen: Nämlich, dass ein Ringer manchmal die Nerven verliert und dann alle Gebote der Fairneß vergißt.

Auch ein anderer Zuschauer wird sich nicht gerne von den Anhängern verhöhnen lassen. Aber leider glauben manche unsportliche Rowdies immer wieder, dass sie der Kauf einer Eintrittskarte auch zum Randalieren berechtigt. Auch ein Fußballer wird manchmal ein Foul verüben, ernstere Folgen werden dabei aber kaum eintreten. Beim Ringer ist das nicht so einfach. Oft wird er andauernd, für die meisten Zuschauer unsichtbar, schwer gefoult! Wenn ihm dann die Nerven durchgehen und er sich zu einer Revanche hinreißen läßt, ist das natürlich unsportlich, aber doch zu begreifen. Keinesfalls berechtigt es den Fanatiker aus der letzten Reihe aber dazu, jetzt vorzustürmen und mit dem Schirm oder anderen "Waffen" auf den Übeltäter loszugehen. Dabei hat es doch der Zuschauer nicht so schwer, seine Nerven im Zaum zu behalten. Seine Anspannung beträgt schließlich nur einen Bruchteil von jener, der der Ringer im Kampf ausgesetzt ist.

Trotzdem gibt es leider manche Ringe, in denen der Ringer durch den Fanatismus mancher Besucher geradezu zu Unsportlichkeiten aufgeputscht wird. Etwas mehr Einsehen seitens der Zuschauer könnte da schon manches ändern. Ich kenne nämlich viele Ringer, die durch solche Parteinahme vollständig aus der Fassung geraten und dann zu wüten beginnen. Es soll natürlich nicht vorkommen, wird sich aber ohne Hilfe der Zuschauer nicht vermeiden lassen.

Entschuldigen will ich solche Fälle sich nicht, ich bitte nur um etwas Verständnis! Zum Glück sind wir nicht nachtragend und der Zorn, der uns vielleicht noch im Ring gegen unseren Widersacher erfüllt, ist bald verraucht. Da wir ja sozusagen täglich beruflich "raufen", bedeutet uns eine tätliche Entgleisung nicht mehr, als einem anderen ein Zank mit Worten! Das nur nebenbei! Übrigens hat sich die Kampfleitung noch immer durchgesetzt und dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

Damit habe ich mir endlich einmal die dringenden Probleme unseres Sportes vom Herzen geschrieben. Sollte ich manche Leser von unserem ehrlichen Wollen überzeugt haben, wäre dies für mich schönster Lohn. Die ewigen Skeptiker aber haben wenigstens einen, wie ich hoffe, interessanten Blick zwischen die Seile getan.

ENDE

Verleger und für den Inhalt verantwortlich: Felix Kerschitz, Wien VII, Neubaug. 36
Druck Josef Salesy, Wien V, Schloßgasse 23

The Strangler
02.02.2007, 15:49
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The Strangler
02.02.2007, 16:41
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The Strangler
07.02.2007, 14:04
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The Strangler
16.02.2007, 10:08
SPORT IM BILD - ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR SPORT, GESELLSCHAFT, THEATER

DIE RINGKÄMPFE IM WALHALLA THEATER VON BERLIN 1905 - INTERNATIONALE RINGKÄMPFER KONKURRENZ
Ein Turnierbericht von Kurt Doerry

Freitag, 03.11.1905

Internationale Ringkämpfe begannen Mitte dieser Woche im Walhalla Theater zu Berlin. Aus der Reihe der Konkurrenten seien genannt: Heinrich Eberle, Simon Antonitsch, Clement le Terrassier, Georg Strenge, Nicolai Petroff und Eigemann. Mit anderen namhaften Ringern schweben noch Unterhandlungen. Die Medaillen und Preise in Höhe von 5000 M. wurden bei der Redaktion unserer Zeitschrift deponiert, die auch im Ehrenschiedsgericht vertreten ist.

Freitag, 10.11.1905

Am Mittwoch voriger Woche haben die von uns angekündigten Ringkämpfe in dem früheren Nationaltheater begonnen. Es ist zwar nicht alles erste Klasse, was sich an der Konkurrenz beteiligt. Ringer von internationalem Ruf sind eigentlich nur Eberle, Petroff, Antonitsch, Terrassier und Strenge. Aber es sind auch Kämpfer geringerer Klasse darunter, die den Mangel an Kraft, Gewicht und Renommee bis zu einem gewissen Grade durch eine saubere Technik ausgleichen, sowie durch den Schneid, mit dem sie in den Kampf gehen. Wenn irgendwo, so ist hier der auch jetzt wieder erhobene Vorwurf der Fiole durchaus unbegründet.

Freitag, 17.11.1905

Heinrich Eberle beginnt sich die Sympathien des Berliner Publikums, die er sich, wie man behauptet, anlässlich der letzten Ringkampfkonkurrenz im Zirkus Busch verscherzt hat, allmählich wieder zurückzuerobern. Wenn er auf der Bühne des Walhalla Theaters jetzt zu einem Ringkampf antritt, ist er stets der Gegenstand lauter Ovationen. Die Kämpfe in dem früheren Nationaltheater sind jetzt über die Entwicklungsstadien hinweg, und die Spreu hat sich vom Weizen gesondert. Selten haben wir - das sei gleich bemerkt, um diesbezügliche Zweifel richtigzustellen - so flott und scharf geführte Kämpfe gesehen. Vor allem Eberle geht gewöhnlich mit einer Verve ins Gefecht, die es nicht angenehm erscheinen lässt, ihn als Gegner zu haben. Nicht, dass er einen unerlaubten Gebrauch von seiner gewaltigen Kraft machte: keineswegs, aber es ist sicherlich kein Vergnügen, von diesen mächtigen Armen umschlungen, auf den Teppich niedergedonnert zu werden. Eberle scheint besser in Form zu sein denn je; er ist etwas schwerer geworden und ringt mit einer geradezu beneidenswerten Ruhe. Plötzlich aber hat er seinen gefürchteten Untergriff gefasst, und dann bringt er den Kampf mit der Wildheit des Tigers zum Abschluss. Wenn man etwas an Eberle´s Ringen aussetzen wollte, dann wäre es die Eintönigkeit seines Repertoires; er wirft alle Gegner auf Untergriff von vorn und geht selten zu Boden.

Ganz anders wirkt Petroff´s Kampfweise. Der Bulgare geht gern sicher; er ermüdet seine Gegner und beendet die meisten Gänge am Boden durch Nackenhebel oder ähnliche Griffe. Noch ist er mit ernsthaften Widersachern nicht zusammengetroffen, aber man weiss ja genau, was der Bulgare mit dem Stiernacken kann, und wartet schon gespannt auf seine Begegnungen mit Eberle und Antonitsch.

Der riesige Österreicher, der mit seinen 2.16m übrigens der grösste Ringkämpfer der Welt ist, erweckt stets Stürme von Heiterkeit, wenn er zum Kampf antritt (Anmerkung von Ronald Großpietsch: Antonitsch stammt aus Serbien). Sein ganzes Auftreten, der grosse Nußknackerkopf, die riesigen polypenartigen Arme, denen niemand entrinnt, wirken grotesk, zumal der Grössenunterschied zwischen den Gegnern fast immer sehr auffallend ist. Antonitsch ist ein gewandter Ringer geworden, der mit grosser Ruhe kämpft, aber infolge seiner Grösse auf eine gewisse Anzahl von Griffen beschränkt ist.

Nächst ihm ist wohl Clement le Terrassier zu nennen, ein Ringer von vorzüglicher Technik und grosser Bedachtsamkeit und Ruhe. Letztere Eigenschaften zeigte er letzthin bei seinem Zusammentreffen mit dem Berliner Max Schwartz, dessen unsympathische, grobe Kampfesweise allgemein verurteilt wurde. Schwartz, der übrigens sehr kräftig zu sein scheint und eine akrobatische Gewandtheit besitzt, zeigte geradezu, wie man nicht ringen soll.

Von den ausländischen Teilnehmern an der Konkurrenz verdienen noch Mathieu Bernard und Josef van Dem Erwähnung. Ersterer ist eine prächtige, schlanke und muskulöse Erscheinung; er lieferte gegen den Zähen Berliner Emil Nitschke, den er im Entscheidungskampf warf, einen recht interessanten, lebhaften Kampf. Von Josef van Dem hat man leider noch nicht viel gesehen, da er sich gleich im Anfang der Konkurrenz den linken Arm auskugelte, ein Unfall, unter dessen Folgeerscheinungen er noch jetzt leidet. Jedenfalls gehört er aber zu den besseren Teilnehmern an der Konkurrenz.

Von den anderen Deutschen ist wohl Georg Strenge der Beste, ein Ringer, der in seiner Erscheinung an Hackenschmidt erinnert, nur dass er nicht diesselben gewaltigen Proportionen der Muskulatur aufweist. Strenge hat im vergangenen Jahre mit gutem Erfolge in Schottland gerungen; er ist stark und hat eine gut entwickelte Technik.

Nächst ihm kommt - sehen wir von den Schwergewichten Alfred Miessbach und Eigemann ab, die lediglich ihre Körpermasse zu Ringern prädestiniert - das Berliner Trio Max Schneider, Emil Nitschke und Albert Hein. Bei dem ersteren überwiegt die Kraft, bei den beiden anderen die Technik. Besonders Nitschke, der sich ebenso wie Hein, der frühere Amateur-Weltmeister, grosser Beliebtheit beim Berliner Publikum erfreut, zeigte sich als äusserst gewandter Ringer. Achner (München) und Emil Bau (Westfalen) sind gleichfalls Ringer von gutem Durchschnitts-Können.

Zu der "Spreu" der Konkurrenz ist ungefähr ein halbes Dutzend von Ringern zu zählen, die meist schon ausgeschieden sind oder in Kürze ausscheiden werden; es sind dies Max Gebhardt(Berlin), Bär(Schlesien), Hermann Kiekhöver(Berlin), Christensen(Schweden), Fürst(Wien), Charles Graskämper(Holland), Kornatzki(Polen), Francone(Italien) und Eigemann(Deutschland). Letzterer hat bereits einen erwachsenen Sohn, der ebenfalls Ringer ist und in Paris an der "Coupe de Paris" teilnimmt. Sehr sympathisch ringen Christensen und der gewandte, aber zu leichte Fürst; man sieht eben immer wieder, dass nicht die Kunst, die Technik allein im Beruf des Ringers genügt; es muss sich damit auch ein entsprechendes Körpergewicht vereinigen. Bemerkenswert ist, dass noch zwei neue Ringer von hervorragendem Können der Konkurrenz beigetreten sind. Der eine ist der Russe Jewstifejef, ein Mann von gewaltem Körperbau, der andere Heinrich Weber, der im Vorjahre in Paris die Weltmeisterschaft für Leichtgewichte gewann.

pantaleon Manlapig
26.02.2007, 11:00
Hier ein Bericht den ich vor Jahren für die Hompage von Mr. Ace (die gibt es leider nicht mehr) geschrieben habe. Paßt gut hier her. Mittlerweile ist er zwar etwas überholt, denn es gibt über gewisse Information schon wieder neue Erkenntisse aber trotzdem.

Auch in Russland gab es Löwen „ George Hackenschmidt“



Wenn man über die Ringer Stars der Anfangszeit spricht, so wird immer ein Name genannt, ein Name der den Sport nachhaltig beeinflusste, ein Name der heute noch Stoff für viele Diskussionen sorgt. Ein Name der viele Geheimnisse und Rätsel über seine Person und Kämpfe verbirgt, über die man nur noch mutmaßen kann. Ein Name den wohl jeder der sich für den Sport interessiert schon mal gehört hat. Den Namen von George Hackenschmidt dem „Russischen Löwen“. Geboren als Georges Karl Julius Hackenschmidt am 02. August 1878 (20. Juli 1872 nach dem alten Russischen Kalender) in Dorpat/Livland (Lettland) das damals zum Russischen Reich gehörte, als Sohn einer Schwedischen Mutter und eines Deutschen Vaters. Die Athletik wurde ihn praktisch schon in die Wiege gelegt. Denn sein Vater war ein ausgezeichneter Turner, auch Georges Großvater soll bereits ein Athlet gewesen sein, und George trat in dessen Fußstapfen. 1891 gewann er als Turner bei einer Schüler Veranstaltung im Alter von 12 Jahren den ersten Preis. Aber auch im Schwimmen betätigte er sich. Radfahren wurde zur damaligen Zeit immer populärer und George trat 1895 dem Revaler Athletik und Radfahrerclub bei. In Folge gewann er für seinen Verein mehrere Preise. Als junger Mann übersiedelte George nach St. Petersburg, trat dort dem St. Petersburger Athletik und Radfahrerclub bei. Dort machte er Bekanntschaft mit dem Gründer des Clubs. Dr. Wladislav von Krajewski (1841-1901), ein reicher Junggeselle. Der promovierte Mediziner, der sich früh mit Körperkultur befasste, selbst Schwerathletik betrieb, zählte zu den angesehensten Bürger in Russland. So war er auch der persönliche „Fitnesstrainer“ von Zar Nikolas dem II. Krajewski gründete am 23. August 1895 in seiner St. Petersburger Wohnung am Michailowski Platz den „ersten Zirkel der Athletik-Liebhaber“. Dieses Ereignis wird allgemein als Geburtsstunde des Russisch/ Sowjetischen Ringens und Gewichtheben bezeichnet. Vier der ersten Schüler Krajewskis erlangten Weltruhm. So Georg Lurich (1876-1920) wie Hackenschmidt ein Balte, die Russen Sergej Jelissev (1876-1938) und Iwan Lebedjew (1879-1950) und George selbst. Unter Krajewskis trainierte er vor allem Ringen und Stemmen und beeindruckte so sehr das er 1898 bei der am 31. Juli in Wien stattgefundenen ersten (inoffiziellen) Amateur Gewichtheber Weltmeisterschaft teilnahm. Wien war zu dieser Zeit das Zentrum der Starken Männer. Athleten wie Franz Stöhr, Wilhelm Türk, Altmeister Jagendorfer, Josef Steinbach, Josef Grafl und vor allem Karl Swoboda begründeten Wiens Ruhm als Stemmerstadt von Weltruhm. Die Heimathleten waren auch die großen Favoriten dieser Meisterschaft. Türk gewann auch vor seinen Landsmann Eduard Binder. George wurde Dritter. Allerdings unter etwas merkwürdigen Umständen. George erbrachte mehrere Welthöchstleistungen, darauf wurden immer neuere, für George unbekannte Übungen, ins Programm genommen. Hackenschmidt ließ diese Spezialübungen, auf die die Wiener sehr gut trainiert waren aus, und so reichten trotz seiner Rekorde die Punktezahl nicht aus für den Welttitel. Am nächsten Tag nahm er bei den ebenfalls in Wien ausgetragenen (inoffiziellen) Europameisterschaften (nicht wie in manchen anderen Schriften die Weltmeisterschaften) der Amateurringer ohne Gewichtslimit teil. Hack gewann dabei unter elf Teilnehmern souverän den Titel. Er besiegte nacheinander leicht und vorzeitig den Österreicher Andreas Wallisch und die Deutschen Xaver Blätte, Michael Hitzler und Emil Burghard. Doch schon zuvor bewies Hack seine Künste als Ringer. Als im April 1898 der berühmte Französische Ringer Paul Pons nach St. Petersburg kam, arrangierte man einen Herausforderungskampf zwischen dem Profi Pons und dem Amateur Hack. Zur allgemeinen Überraschung gelang es George Pons in 45 Minuten zu besiegen. Zusätzlich gewann er im selben Jahr noch den russischen Titel im Gewichtheben. 1898 oder 1899 wurde Hack Professional und beteiligte sich an den Weltmeisterschaftskämpfen in Paris. Im ersten Kampf verrenkte er sich die Schulter, so dass sein rechter Arm etwas lahm war. Trotzdem besiegte er Aimable de la Calmette nach 47 Minuten. Gegen Laurent Le Beaucairois erreichte er ein 30. Minuten Unentschieden, danach trat er Aufgrund seiner Verletzung vom Turnier zurück. Seine Armverletzung wurde immer schlimmer, aber Hack gewann die nächste Zeit jedes Turnier bei dem er antrat. Er ließ sich auch nicht davon abhalten trotz seines Handycaps wieder nach Paris zu fahren um dort bei Kampfveranstaltungen anzutreten. Er besiegte erneut Aimable de la Calmette, danach Constand Le Marin, und Van den Burg. Paul Pons, den Hack so überraschend besiegt hatte wich George aus. Ein anderer Französischer Ringer Namens Laurent Le Beaucairois wusste Bescheid über Hacks Verletzung und stellte sich ihn. George der zusätzlich von einer Grippe geschwächt wurde besiegte ihn aber nach zwanzig Minuten. Danach traten beide erneut gegeneinander an und trennten sich nach einer Stunde unentschieden. Noch am selben Abend rang Hack gegen den Rat seines Arztes zum dritten Mal mit Laurent. Diesmal verlor er aber nach 23 Minuten durch einen Hüftschwung. Eine seiner weinigen Niederlagen seiner Pro-Karriere. Allerdings wurde diese Niederlage von den Historikern, Promotern und Managern oft vergessen, den Hack wurde sehr gerne als unschlagbar und ungeschlagen dargestellt. Aber dazu später mehr. 1901 kämpfte Hackenschmidt, diesmal voll genesen, wieder in Wien und gewann gegen den 300 lbs schweren Türken Hali „der Löwe des Sultans“ Adali und einigen anderen Teilnehmern den Weltmeistertitel nach Europäischer Version. Eine Weltbedeutung hatte der Titel freilich keine. Man musst sich das so verstellen. Man nehme einige Namhafte Ringer einige andere, für das „Welt“ sorge meistens ein Türke oder ein Inder (Hindu) und schon hatte man ein Turnier um die „ inoffizielle“ Weltmeisterschaft. Nichtsdestotrotz besiegte Hack alles was sich ihm entgegenstellte. Ohne Gegner ging George 1902 nach England. Dort besiegte er jeden sich meldenden Ringer, so Tom Cannon, Tom Connors, Tom Mac Innerney, Tom Clayton und „the Terrible Greek“ Antonio Pierri. Sie alle waren keine Gegner für die Kraft von Hack. Dies waren natürlich alles Kämpfe im Greco-Roman Stil. Catch as Catch can oder Freistilringen kam in England immer mehr in Mode und war auch, da ja wesentlich mehr erlaubt war und sich auch mehr „Action“ abspielte, die beliebteste Art des Ringkampfes. George stellte sich rasch auf die für ihn neue Art ein und schon am 30 Januar 1904 in der Olympia Halle in London besiegte er, in einem Kampf mit großen Medien und Publikums Interesse, schon nach kurzer zeit den Türken Ahmed „the Terrible Turk # II“ Madrali. Am 02. Juli trat er in London gegen den Amerikanischen Topringer Tom Jenkins an. Im ersten Fall siegte Hack nach 20 Minuten und 30 Sekunden durch einen Halbnelson. Der zweiten Gang dauerte nur 14 Minuten und 27 Sekunden und George ging ebenfalls als Sieger hervor. Allerdings ist aus alten Aufzeichnungen nicht klar ersichtlich in welchem Stil gerungen wurde. Wahrscheinlich in Griechisch-Römisch, vielleicht in einem freien Stil, aber nicht den, den Jenkins gewohnt war. 1904 machte George eine Tour nach Australien und New Zealand. Er trat bei Promotor Harry Rickard an und traf dort in einigen echten Bewerben, aber meistens in Exhibition Matches auf lokale Ringer wie Gus Rennert, Bert Woods, Clerence Weber, Dillie Neilson, Harry Groth und ausländische Ringer wie dem Briten Gunner Moir und den beiden Hindus Gunga Brahm und Button Singh. Beide zuletzt genannten besiegte Hack an einem Abend in neun Minuten. George trat desöftern auch in sogenannten Handicap-Matches an, wo er seinen Gegner in 10 Minuten pinnen musste oder der Kampf ging verloren. Einen solchen verlor er gegen Gus Rennert. In Wirklichkeit gab es in Australien aber keine Gegner für Hack, die es an Kraft und Können mit ihm aufnehmen konnten. Es wurde das Ringen auch nicht so tierisch ernst genommen wie z. B. in Europa. Es hatte mehr den Character einer Zirkus-Veranstaltung. So ließt sich ein Line up einer Show in New Zealand folgendermaßen. Zuerst bietete George jeden 100 Pfund der es schaffte ihn in 15 Minuten zu Fall zu bringen oder die Zeit selbst zu überstehen. Danach kämpfte er gegen zwei Gegner hintereinander, im genannten Falle Gunner Moir und Big Bain. Weiters gab es noch einen World Titelkampf im Boxen zwischen Champion Tommy Burns und Gunner Moir (man beachte dieser war schon zuvor dran). Außerdem gab es noch Japanese Wrestling (aha 1905) und eine Vorführung wie sich die Schweden fit halten !?! Hack trat auch in anderen fernen Ländern an, so tourte er auch durch Südafrika und war im Rahmen seiner Pacific Reise auch in Samoa zu sehen. Darüber gibt es eine nette Geschichte zu berichten. George beeindruckte angeblich so stark den dortigen König, das ihn dieser einen Königlichen Titel und, als wenn das nicht schon genug der Ehre währe, neun mollige (gilt dort als Schönheitsideal) Frauen seiner Wahl anbot. George lehnte dankend ab. 1905 ging Hack das erstemal nach Amerika wo er den zu dieser Zeit amtierenden America Champion Tom Jenkins für die Niederlage in London einen Revanchekampf anbot. Der Kampf fand am 04. Mai 1905 in New York statt. Der Stil wurde diesmal ganz im Amerikanischen Catch as Catch can Stil abgehalten. Für Hack war dies der erste große Kampf im Freien Stil. Diese Begegnung fand großes Interesse und Hackenschmidt besiegte den ehemaligen Stahlarbeiter aus Cleaveland Ohio in 31 Minuten und 15 Sekunden im ersten und durch Halbnelson und 22 Minuten und 4 Sekunden im zweiten Fall. Durch diesen Sieg und dem Gewinn des American Titel, den in Liverpool/England am 04. September 1902 gegen Tom Cannon gewonnenen European Greco-Roman HW-Titel und der Europäischen Version des HW-Titels, errungen in Wien, sowie mit seinem Sieg über Madrali galt Hack nun als erster anerkannter World Champion. Die anderen Titel wurden für vacant erklärt. Als Triumphator kehrte er nach England zurück und trat in einer ganzen Anzahl von Engagements, vornehmlich im Catch as Catch Stil an. Das größte dieser Art fand am 28. Oktober 1908 in Glasgow bei einer Freiluftveranstaltung vor 16.000 Zusehern gegen den Schottischen Meister Alexander Munroe statt. George gewann auch hier klar in zwei Falls, den ersten in 22 Minuten und 40 Sekunden, den zweiten in 11 Minuten und 11 Sekunden. Als nächstes besiegte George erneut den Türken Madrali. Diesmal ganz im Catch as Catch Can. Hack brauchte nur 1 Minute 34 Sekunden im ersten und 4 Minuten im zweiten Fall um den überschätzten Türken auf die Schulter zu bringen. Seinen nächsten großen Kampf hatte er im Februar 1908 als er in der Oxford Music Hall in London den schwergewichtigen Amerikaner Yankee Joe Rogers klar besiegte. In Europa waren weiter weiterhin keine Gegner in Sicht und so fuhr George erneut in die Staaten um sich seiner größten Herausforderung zu stellen. Frank Gotch der Deutschstämmige Farmerboy aus Humboldt Iowa war sein Gegner am 03. März 1908 im Chicagoer Dexter Park Pavillion und beendete die Siegesserie des großen Letten. Nach über zwei Stunden Kampfzeit gab Hack im Toehold von Gotch auf. Doch da es sich um einen Best of three Kampf handelte sollte der Fight weitergehen. Nach einer zehn Minuten Pause, verweigerte Hack den Kampf und Frank Gotch wurde der Sieg und der Titel zugesprochen. Doch spätestens jetzt sollte man näher auf einen der kontroversesten Kämpfe der Geschichte eingehen. Groß waren die Wellen die die Gerüchte nach diesem Kampf schlugen. Die Europäische Geschichtsschreibung blieb klar auf Hacks Seite. So schrieb der ehemalige Ringer und Referee Franz Doberl in seinem 1948 veröffentlichten Buch „ein Leben auf der Ringermatte“ wörtlich zu dem Vorfall: „Gotch war ein überaus unfairer Kämpfer, kam eingölt und mit langen Fingernägeln zum Kampf und wütete von einem parteiischen Schiedsrichter unterstützt, geradezu fürchterlich gegen Hackenschmidt“. Doberls Buch ist zwar sehr hübsch anzusehen, mit den unzähligen Bildern und Biographien der wichtigsten Europäischen Ringer von 1880-1940, doch hat es einen eklatanten Mangel an Authentizität und die meisten Angaben, sei es über Herkunft, Größte, Titel u.s.w. halten einer zweiten Prüfung nicht stand. Irgendwie wirkte es wie ein frühzeitiges WWF-Heft, und kann daher bestenfalls als Anregung, aber niemals für bare Münze genommen werden. Ähnliches ließt man in den 1909 erschienen, und weit seriöseren Buch von Albert Stolz „der Freie Ringkampf“. Dort steht folgendes über diese Begegnung: „......der Kampf endete bekanntlich damit das H. den Kampf aufgab, da Gotch der eingeölt und mit langen Fingernägeln zum Kampf antrat, durch einen parteiischen Schiedsrichter unterstützt, sehr roh gegen Hack rang“. In anderen Profilen und Büchern über den Kampf wird Gotch zusätzlich beschuldigt, Hack in die Augen gestochen, ihm mit unfairen Schlägen traktiert, und nicht die feinste Wortwahl verwendet zu haben. In dem Buch „Gotch A American Hero“ von Mike Chapman, seines Zeichen weltweit anerkannter größter Gotch Historiker, wird Gotch als überaus fairere Kämpfer, und alle Beschuldigungen und Verleumdungen als Erfindungen von Seiten des Hackenschmidts Clans dargestellt. Ist nicht weiter verwunderlich, den Chapman bezeichnete dies, sein zwölftes Buch, als „a Historik Novelle“ ließ seine eigene Meinung außen vor, und stützte sich nur auf die von Gotch selber geschriebener und lange vorher erschienen Biographie. Viele Fans und Hobby-Historiker bezeichnen die „Öl“ Story als einfach lächerlich. Da ihrer Meinung nach Gotch als Top-Freistilringer und Hooker keine Hilfe, gegen den Greco Roman Ringer und eigentliche mehr ein Kraftathlet als ein richtiger Wrestler Hackenschmidt, benötigte. Dazu wäre noch anzumerken das Gotch, verbrieft, in langer Ringerhose kämpfte, und daher sich höchstens den Oberkörper einölen konnte. Weiteres ist der Nutzen einer solchen Aktion zu bezweifeln, da, bei einer Kampfzeit von mehr als 2 Stunden, folglich auch Hacks Körper und Gotchs Hände, voller Öl wären und daher es auch Gotch erschwären würde einen Griff anzusetzen. Außerdem wenn Gotch ein solch unfairer Kämpfer war, wieso verließ Hack nicht sofort den Ring, und protestierte gegen den Kampf? Nein, er gratulierte, was ebenso verbrieft ist, dem neuen Champ nach dem Fight mit einem fairen Handshake. Diesen hätte wohl jeder, den so übel wie in den Gerüchten zu folge mitgespielt worden wäre, verweigert. Zu der Referee Geschichte sei noch anzumerken das der planmäßige Unparteiische gesundheitlich angeschlagen war und daher nicht antreten konnte. Offiziele Version. Als Ersatz wurde, zwei Tage vorher im Einvernehmen mit Emil Klank (Gotch Manager), Farmer Burns (Gotch Trainer) aber wahrscheinlich auch mit Hackenschmidts Gruppe rund um Manager C. B. Cochran, Ed Smith Chefredakteur in Sachen Sport der Chicagoer Tageszeitung bestimmt. Zur unfeinen, ja rauen Art von Gotch wäre zu sagen, das dieser wahrscheinlich wirklich ein Ringer war, der um den Erfolg zu erreichen, sehr hart an der Grenze, wahrscheinlich auch drüber, der Legalität agierte. Ist, grundsätzlich ja nichts einzuwenden. Denn man rühmte sich ja damit das alle Kämpfe „real“ waren und so lange es sich um erlaubte Techniken handelte. (Diskussionen gab es immer nur um die offiziell verbotene „Strangulation“, die aber auch jeder Top Ringer, Jenkins, Lewis später Londos und natürlich auch Gotch verwendete). Lou Thesz bezeichnete Gotch aber in seinem Buch „Hooker“ als schmutzigen, aber hoch talentierten, Ringer den jedes Mittel recht sei, sei es das erwähnte in die Augen stechen und Haare ziehen, um sein Ziel zu erreichen. Das schließt auch, laut Thesz, das Brechen von Knochen und gekaufte Referee´s mit ein. In die selbe Kerbe schlägt auch das Buch „The Idiots Guide of Proffesional Wrestling“ von Bert Randolph Sugar und Capt. Lou Albano im Kapitel „Wrestling Colorful History“. Aber auch hier gilt, (wie leider heutzutage selten), das es mit dem Recherchen und der Authentizität nicht genaugenommen wurde. Dieses Buch strotzt förmlich von Fehlern. Bei Lou Albano ist das ja nicht verwunderlich, er sorgt ja mehr für die Humor Seite in dieser Lektüre. Schade ist nur um seinem Co-Autor, Bert Randolph Sugar. Dieser gilt allgemein als einer der größten Boxhistoriker (Herausgeber von Boxing Illustrated) und schrieb nebenbei das wohl beste Box Buch (zusammen mit Jose Torres „sting like a bee“ über Ali) der Geschichte. Und Thesz traf nie persönlich, Aufgrund des Zeitrahmens ja nicht möglich, auf Gotch. Seine Informationen stammen vor allem von Lou´s Lehrer und Mentor Ed Lewis und Ad Santel (zu ihm später mehr). Also auch aus zweiter Hand. Zurück zur Knochenbrecher Story. Diese war legitim. Aber noch mal, die Kämpfe waren Echt und der Toe Hold von Gotch ein erlaubter Griff. Und wenn sein Gegner nicht aufgab, zog Frank halt weiter zu bis es krachte. Gotch hatte in diesem Fall keine Skrupel. Mehr kann man ihn da nicht vorwerfen. Diese Skrupellosigkeit seitens Gotch, war wahrscheinlich, und jetzt sind wir wieder bei der Begegnung, der Hauptgrund von Hack den Kampf zu schmeißen. Denn was hätte George von einer Verletzung? Er bekam, und das wurde oft vergessen, garantierte 12.000 $ für den Kampf, egal für welchen Ausgang. Zu Gotchs Gangart gibt es auch einen, wenn auch versteckten Hinweis im schon erwähnten Pro Gotch Buch von Chapman. Hier war Gotch der brave faire Ringer und Hack der schlechte Verlierer. Doch ein Detail dazu ist interessant. Hierzu maß man aber weiter ausholen. James J. Jeffries war für viele Historiker der größte aller Box Champions. Der Mann der sich 1899 den Titel von Bob Fitzsimmons holte und diesen gegen Gentleman Jim Corbett (immerhin Sieger über den ebenso legendären und letzten „bare knuckle“ Box Champion John L. Sullivan) zweimal in einer Art und Weise verteidigte die beeindruckend war. 1905 trat er ungeschlagen ab, und er selbst bestimmte das im Kampf zwischen Tommy Burns und Marvin Hart sein Nachfolger bestimmt wurde. Burns gewann. Doch alle die sich mit dem Boxsport halbwegs auskannten wussten das hier nicht der beste am Thron saß. Den den beiden dunkelhäutigen und somit (in den weißen Augen) zweitklassigen Boxern Jack Johnson und Sam „the Boston Tar Baby“ Langfort. Wurde immer der längst zustehende Titelkampf verweigert. Nach langem Hin und Her konnte Burns nicht anders und musste seinen Titel gegen Johnson am 26. Dezember 1908 in Sydney/Australien verteidigen. Jack hatte ein leichtes Spiel und demütigte den Champion. Für die Herrenrasse (wie sich der weiße Mann gerne nannte) war dies natürlich ein herber Schlag ins Gesicht. Der Boxwelttitel , der wichtigste Sporttitel der Welt in den Händen eines „Schwarzen“ ein Skandal. Dann begann die Zeit die man heute allgemein kannte als „ the searching for the with hope“. Doch es war weit und breit keiner zu finden er es mit Johnson aufnehmen konnte. So versuchte man mit allen Mitteln Jeffries, der mittlerweile seinen Ruhestand genoss, zu einem Comeback zu überreden. Anfangs weigerte er sich, doch all das Gerede um Ehre und Verteidigung des Weisen Ansehens, vielleicht auch die garantierten 100.000 $, brachten Jeffries dazu das zu werden als das er in die Geschichte einging, als „the great with hope“. Doch es war nicht zu übersehen Jeffries hatte viel an Gewicht zugelegt und seine Zeit war wohl vorbei. Gotch wer ein persönlicher Freund von Jeffries, meinte in diesem besagten Buch, das er all das nicht recht fände und der Beste den Titel, egal welcher Hautfarbe, halten sollte. Dies ist aber sicherlich nicht nachvollziehbar, den Gotch war einer der angesehensten Bürger von Amerika. Er war persönlich bekannt mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Theodore Roosevelt, und in seinem Dunstkreis fanden sich Top Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Sport, wie auch der erwähnte John L. Sullivan, ein proklamierter Rassist. Solch eine kontroverse, ja fast blasphemische Einstellung hätte sich Gotch seinem Rang gar nicht leisten können. Jeffries wurde für seine Begegnung mit Johnson von Farmer Burns trainiert. Und hier kommen wir zum Punkt. So ist zu lesen, das Burns seinen Schützling anwies, Johnson im Infight und beim Clinch mit unfairen Schlägen zu traktieren. Burns bezeichnete dies als die einzige Chance von Jeffries. Vom Referee hätte er nichts zu befürchten, den dies war der ehemalige Revolverheld und Promotor des Kampfes (überhaupt einer der größten Boxpromotor aller Zeiten) Tex Rickard. Stellt sich nun die Frage. Wenn hier, in dem so Gotch freundlichen Buch, offen zugegeben wurde das Burns keine Bedenken hatte seinen Schützling linke Taktiken vorzuschlagen, warum sollte es sich in Gotchs Falle nicht genauso verhalten haben? (Der Vollständigkeit sei noch anzumerken Johnson spielte sich am 04. Juli 1910 mit Jeffries und blamierte mit einem KO in der 15. Runde erneut die weiße Rasse.)
Wollen wir nun beide Kontrahenten Aufgrund ihrer Fähigkeiten und bisherigen Karriereverlauf gegenüberstellen. Frank war unbestritten einer der begnadesten und talentiertesten Freistilringer, nicht nur seiner Zeit, sonder aller Zeiten. Ein Mann mit starkem Ego immensem Selbstvertrauen und der besprochenen Skrupellosigkeit. Ein wahrer Hooker eben. Mit 1,81 cm und rund 90 kg besaß er einen sehr guten athletischen Körperbau. Gotch war nebenbei ein sehr flinker aber auch, was man ihm nicht gleich ansah, sehr starker Ringer. Hackenschmidt dagegen war wirklich mehr ein Kraftathlet und Zirkuskünstler als ein echter (Freistill) Ringer, geschweige den ein Hooker. Sicher, er war ein ausgezeichneter Greco-Roman Vertreter, und entwickelte einen eigenen Hooker ähnlichen, aber eben nur ähnlichen, Stil. Basierend vor allem auf seine immense Kraft. Hack besaß zu seiner Zeit einen erstaunlich proportionierten Body. Bei 1,75 cm wog er 95 kg. Viele seiner Kämpfe dauerten nur wenig länger als 10 Minuten und endeten damit das George seine Gegner im Bearhug förmlich auspresste. Daher Punkto Power Plus für Hack während Schnelligkeit, Kondition und die Menge der verschiedenen Griffe für Gotch sprach. Hack wurde als ungeschlagen vorgestellt. Eine Niederlage, wenn auch unter nicht klaren Voraussetzungen wurde schon erwähnt. Andere musste er bei diversen, auch erwähnten, Handicapbegegnungen einstecken. Eine weitere, aber nicht bestätigte sollte er in Moskau gegen George Lurich erhalten haben. Gotch dagegen verlor seinen ersten echten Profikampf gegen den Canadischen Champion Don Mc Leod (davor trat er gegen einen Kerl Namens Marshall Green an). Später revanchierte er sich bei Don viermal gegen diese Niederlage. Einmal verlor er gegen seinen Trainer Farmer Burns. Besiegte aber auch diesen, am 05.10.03, und im November 03, zweimal. Was zu den ersten Gerüchten führte da viele meinten Burns ließe Gotch absichtlich gewinnen, da er ihn trainierte und förderte und somit profitierte wenn Franks Ansehen sprich Marktwert stieg. Weit mehr Gerüchte gab es über Gotchs seltsamste Niederlage. Am 01 Dezember 1906 verlor er in einem der größten Sensationen aller Zeiten gegen, den um über 20 kg leichteren Fred Beall seinen American HW-Titel. Vor allem das wie war interressant. Gotch fiel aus dem Ring Kopf voran auf den Zementboden (anderswo ließt man er stieß mit dem Ringpfosten zusammen) und Fred hatte mit dem benommenen Gotch ein leichtes Spiel und pinnte ihn. Ein Großteil der Historiker wie Steve Yohe, Dave Melzter, J. Michael Kenyon sind der Meinug das dieser Kampf „fake“ war. Einfach aus dem Grund, (den es später auch bei Lewis, Thesz oder Boxer wie Liston, Tyson...) gab. Die Interesse wurde weniger, den objektiv war keiner da der die genannten schlagen konnte. Also gab es eine Niederlage, alle staunten, und der Revanchekampf zog ungemein. Gotch besiegte nebenbei bemerkt erwähnt Beall vier oder fünfmal ganz leicht. An und für sich logisch und nachvollziehbar. Aber muss nicht immer war sein. Sonst könnte es ja nie eine Überraschung geben. Außerdem würde, laut Chapmann, dem erwähnten Gotch Spezialisten, es Franks Ego niemals zulassen freiwillig zu verlieren. Ähnlich verhält es sich mit Gotchs weiteren Niederlagen. 1904 gewann er in Bellingham Washington den American Titel von Jenkins. Ein Jahr später am 15.03.1905 verlor er im Madison Square Garden an Jenkins. Gewann aber am 23.05.1906 in Kansas City Missouri wieder den Titel. Auch hier gab es Zweifler. Den diese in und her erinnerte doch sehr stark an die Story mäßigen „Build ups“, um einen „Endkampf“ der Erzfeinde zu pushen, von heute. (Selbstverständlich war diese Verfahrensweise keine Erfindung unserer Zeit). Hack besiegte dagegen Jenkins zweimal klar. Vor allem die zweite in New York abgehaltene Begegnung sollte Beweiß genug sein das sich George durchaus im Freien Still verstand. Paul Pons, der von einem jungen Hackenschmidt so überraschend besiegt wurde, wurde von Gotch ebenfalls, am 10.01.03 im freien Stil (Frank hatte nur einen Kampf in seiner Karriere im Greco-Roman Stil, und zwar in Kanada, abgehalten) geschlagen. Ein weiterer Topringer den Hack besiegte war Tom Cannon, der einzige Vertreter mit Weltruhm im Lancashire Stil. (Wahrscheinlich auch deswegen da Cannon der einzige dieses Stilles war der durch die Welt tourte). Zur Erklärung, Lancashire war einer von fünf Regionalen Britischen Ringerstilen, neben Cornish, Westmoreland, Devon und Cumberland, die im 19. Jahrundert und vorher entstanden sind. Lancashire ist am ähnlichsten ein Synonym von catch as catch can, und Cannon war ein sehr bekannter Ringer dieses Stilles, aber wohl auch schon über seinem Zenit als er gegen Hack antrat und besiegt wurde. Kritiker warfen George immer vor, das er nie gegen die Top drei Greco-Roman Ringer von Europa Stanislaus Zbyszko (Cyganiewiez), Ivan Podoubny und Alex Aberg antrat. Sein Manager vermied immer den Kontakt mit diesen Athleten. Während diese untereinander sehr wohl antraten. Es war für Hacks Clan nicht notwendig, den Georges Name und Ruf reichte alleine aus um viel Geld zu machen. Er hatte es nicht notwendig ein Risiko einer Niederlage einzugehen. Wenn man das heute betrachtet, war auch dies immer schon eine gängige Taktik. Wie lange wich Floyd Patterson Sonny Liston aus, bevor endgültig der Kampf stattfand und mit einem schweren KO von Patterson in der ersten Runde endete. Die Geschichte von Burns und Johnson fand ja schon Erwähnung. So trat Hack immer bei Turnieren an wo, laut Kritiker, nicht die Elite versammelt war. Einer der auch in den Augen Hacks Zweifler ein Top Greco-Roman Ringer war, der gegen den Letten antrat und in Dublin eine Niederlage einsteckte, war der Belgier Constand Le Marin. Doch auch hier kann man anmerken das Le Maries Beste Zeit auch schon hinter ihm lag. Diese Vergleiche hinken aber, da sehr selten zwei Athleten in ihrer Prime gegeneinander antraten. Außerdem sind sie auch sehr unfair. So musste sich der große Rocky Marciano (Marchegiano), seines Zeichens einzig ungeschlagener Heavyweight Box-Champion (49 Kämpfe, ebenso viele Siege bei 43 KO), immer anhören das sein KO-Sieg über den „alten“ Joe Lewis nichts wert sein und gegen diesen in seiner Prime keine Chance hätte. Aber zurück zu Zbyszko, Gotch trat gegen ihn an, und zwar in zwei legendären Begegnungen. Das erste mal am 25.11.09 in Buffalo. Der Kampf endete mit einem 60. Minuten Unentschieden. Das zweitemal am 01.06.10 in Chicaco Illinois. Gotch gewann den ersten Fall bereits nach 6,4 Sekunden? Den zweiten nach 27 Minuten 33 Sekunden. Und zu Hack-Zbyszko, diese Begegnung gab es tatsächlich, allerdings nicht in Europa, sondern am 09.02.1911 im Madison Square Garden in New York wo nach einer Handicapregel gerungen wurde. Hack musste dem Polnischen Herkules in 90 Minuten zweimal besiegen um als Sieger aus dieser Begegnung hervorzugehen. Es gelang George nicht. Während über die „Ausweichtaktik“ von Hack diskutiert werden kann, stellte sich Frank Gotch tatsächlich und erfolgreich jeder Herausforderung. Kommt es zur Trainerfrage, geht wohl auch diese an Gotch. Hack trainierte wie erwähnt seinen Greco-Roman Stil und die Kraftathletik bei Dr. Wladislav von Krajewski. Auch ein anderer Schüler Krajewskis, George Lurich brachte 1896 Hack einige Griffe und Kniffe bei. Den freien Stil lernte er in England. So 1904 den bereits bekannten Lancashire Stil von Altmeister Tom Cannon persönlich. Doch auch hier gab es Stimmen, die behaupteten, das diese „Trainigseinheiten“, dieser zwei namhaften Sportler, mehr zur Publicity dienten. Gotch´s Trainer dagegen war der legendäre Farmer Burns. Einer der hochangesehensten Namen in der History des Wrestlings. In über 6000 Kämpfen erlitt er weniger als 10 Niederlagen. Martin „Farmer“ Burns hatte nur das Pech seine Karriere in einer Post William Muldoon (das erste Zugpferd im Wrestling ca.1970-80) und Pre Gotch Periode anzusiedeln. In einer Zeit also da das Ringen punkto Popularität und Zugkraft, eine Talfahrt durchmachte. So war für ihn auch nicht das große Geld (dieses holte er sich aber mit Gotch) drinnen. Um den nur 73 kg schwere Burns ranken sich viele Legenden. So trainierte er vor allem sein Genick um einer Wirkung des verbotenen aber angewandten Stranguliergriffes zu entgehen. Der Farmer ließ sich in der Legende zur Demonstration auch aufhängen um die Wirkungslosigkeit einer solchen Aktion darzustellen. Von Burns lernte Gotch jeden Trick und Kniff den es diesem Sport gab. Trainiert wurde Farmer Burns übrigens, und hier schließt sich wieder der Kreis, von Tom Cannon. Den wohl größten Vorteil hatte Gotch aber in der Vorbereitung auf den Kampf. Während Hack zwei Wochen vor der Begegnung mit dem Training in New York begann. (Ein Grund dafür war das Hack erst kurz vor dem Aufeinandertreffen in die Staaten kam und die Überfahrt nicht für zum trainieren genutzt werden konnte) bereitete sich Gotch weit länger und intensiver auf die Konfrontation vor. Interessant war auch das wie. Frank begann seine Trainingseinheit mit Farmer Burns, einem körperlich leichten Ringer. Danach übte er mit Emil Klank (auch Franks Manager) und Jesse Westergard, zwei körperliche Durchschnittsathleten. Zum Schluß kam dann „Yankee“ Joe Rogers (man erinnerte sich, er trat schon gegen Hack an) ein 240 lbs Schwergewicht dran. So trainierte Frank einzeln Technik, Schnelligkeit (Burns), Ausdauer (Westergard, Klank) und Kraft (Rogers). Neben Rogers hatte Gotch noch mit John Carkeek einen zweiten Ringer in seinen Reihen der bereits die Ehre mit Hack hatte. In Jack´s Fall war das sogar kurze Zeit vor der Begegnung. Von diesen Leuten erfuhr Gotch alles über Hack´s Stil, Stärken, Schwächen, Eigenheiten u.s.w. Hackenschmidt musste in seiner Vorbereitung auf solche Insider verzichten. Zählt man dies alles zusammen so kommt man zum Schluss, das Gotch nicht nur der bessere (Freistil) Ringer, konsequenter, kompromissloser und skrupelloser war. Er hatte auch die bessere Ausbildung, den besseren Trainer und war zusätzlich noch weit besser vorbereitet. Wenn es so klar war und er seiner Sache sicher war, warum sollte er noch die ganzen linken Dinger, wie gekaufte Referees, benötigt haben. Vielleicht um kein Risiko einzugehen? Hätte er damit nicht seinen Ruf, seine Zugkraft ja den ganzen Ringersport gefährdet? Man weiß es nicht. Doch der Geschichten und Gerüchten über die beiden nicht genug, fand das ganze eine Steigerung. Denn wie ja bekannt trafen die beiden noch einmal aufeinander und zwar fand das ganze am 04.09.1911 dem Labour Day im neuen Cominsky Park in Chicago statt. Dieser Kampf endete mit zwei klaren Siegen in 14’ 38“ und 5’ 32“ für Gotch und war nicht minder kontrovers. Eigentlich sollte bereits, wenn es nach den beiden Australischen Promotors E. F. Baker und F. Talbot gegangen wäre, bereits 1909 in Melbourne ein Revanchekampf stattfinden. Gotch mußte dieses Aufeinandertreffen Aufgrund einer Verletzung, zumindest laut Offizieller Version, absagen. Hackenschmidt nahm aber das Arrangement an und trat im Dezember in einigen Exhibition Kämpfe, in Melbourne, der Sydner Townhall und im Colliseum von Ballarat, gegen den Schotten Alec Bain und den Briten Gunner Moir an. Am 10. Januar verließ er Australien Richtung New Zealand. Gotch verteidigte zwischen den beiden Hackbegegnungen seinen Titel gegen alles was Rang und Namen hatte. Die Verteidigungen gegen Zbyszko wurden schon erwähnt. Auch der Starke Italiener Giovanni Raicevech musste sich klar in zwei Falls (16’ 28“ und 5’ 28“) geschlagen geben. Von den Amerikanischen Kontrahenten sei besonders der Name von Dr. Benjamin Franklin Roller erwähnt, der zwar immer verlauten ließ er besiege Gotch, sich aber dann doch mehrmals Niederlangen einstecken musste. Auch für eine Tour nach Europa hatte Gotch Zeit gefunden. So trat er 1908/09 in England gegen George Dinnie an und gewann, wie sollte es auch anders sein klar. Hack machte vor diesem Kampf, die selben Fehler diesmal nicht und war besser vorbereitet. Den in seinem Stable war Dr. B. C. Roller zu finden, der durch die Erfahrung mit Gotch (er konnte diesen auch in diversen schon bekannten Handicap Regeln besiegen), Hack half sich optimal vorzubereiten. Außerdem war er bereits ein knappes Jahr zuvor in America, um mit der Vorbereitung zu beginnen. Zudem war es auch Roller und dessen Manger Jack Curley die während Rollers Europatour Hack überredeten einen Revanchekampf mit Gotch abzuhalten. Die heutzutage gängige Version über den Kampf lautete das Gotch den berüchtigten Hooker Ad Santel (Adolph Ernst) damit beauftragte Hackenschmidt im Training zu verletzen. Santel sollte dafür gut entlohnt, man sprach von $ 5.000, werden. Dies geschah auch drei Wochen vor dem Kampf dann, und Hack erlitt so im Training eine Knieverletzung. Die Promoters und alle Beteiligten wollten, Aufgrund der großen Interesse 30.000 Fans erbrachten Einnahmen von $ 89.000, beides Rekorde zu dieser Zeit, den Kampf aufrecht erhalten. So einigte man sich das Hack einen Fall Gewinnen und somit sein Gesicht wahren und Gotch seinerseits mit zwei Siegen, diesen wiederum auf „best of three“ angesiedelte Begegnung, gewinnen und somit seinen Titel behalten sollte. Gotch jedoch hielt sich nicht an die Vereinbarung und „double crossed“ Hack im zweiten Fall und brachte ihn mit seinem Toehold zur Aufgabe. Unterstützt wurde diese Theorie von Lou Thesz der dies von Ad Santel (einen seiner Mentore und Trainer) persönlich erfuhr. Thesz hielt die Namen von Santel und Ed Lewis immer sehr hoch und ließ nur wenig, oder keine, Kritik zu diesen Personen zu. (So koste eine unbedachte Äußerung Buddy Rogers über Lewis ihn die Möglichkeit je einen klaren Sieg über Thesz zu erzielen). Doch in Wirklichkeit kam diese Geschichte erst ca. 20 Jahre nach dem Kampf (also zu Thesz Zeiten) in die Presse und Öffentlichkeit. Bis dahin erzählte man sich die Begebenheit so. Hack laborierte in Wahrheit schon seit seinem Australien Aufenthalt 1904 ( er musste deswegen dort in Krankenhausbehandlung) an einer Knieverletzung. Als er dem Gotch Clan mitteilte das seine Verletzung im Training (und hier gab es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung) wieder aktiv wurde, konterte Gotch damit das er ebenfalls an einer Verletzung, in seinem Falle, einer Nackenverletzung, litt. In dieser Geschichte einigte man sich, da beide anscheinend nicht 100 %ig fit waren und somit Chancengleichheit bestand, damit die Sache wie Sportsmänner durchzuziehen. Doch während des Kampfes wurde schnell klar das es sich bei Hacks Knie zwar um eine echte Behinderung doch bei Gotchs Genick sich um eine „Schein“ Verletzung handelte. Und so machte Frank kurzen Prozess mit Hack und fügte ihm noch dazu die erste und einzige Schulterniederlage seiner Karriere zu. Doch auch bei diesem Kampf gelten wieder die selben Gründe die Geschichten zu hinterfragen. Gotch erklärte Freunden gegenüber das er keinen Respekt für Hack hätte, da diesem das „Knowhow“ im Ring fehlte und somit kein Problem für einen technisch versierten Ringer, wie er selbst sei, Gotch hatte wie bereits bekannt ein enormes Selbstvertrauen und hielt sich für den besten der Welt, was ja nicht so falsch war. Warum sollte er sich mit solch einer Aktion, sprich der von Santel um die Möglichkeit eines guten Einkommens, Gotch bekam 30.000$, Hack 33.000$, bringen? Den was wäre gewesen wenn Santel Hack stärker verletzt hätte und gar nicht antreten hätte können? Dies wäre für alle Beteiligten Ringer, Promotor...ein herbes Defizit gewesen. Die einzige „vernünftige“ Antwort für solch ein riskantes Spiel von Gotch wäre nur die gewesen, das Franks Abneigung, ja Hass gegen Hack so groß war, ihn bewusst mutwillig zu verletzten und somit seine Karriere zu beenden. Hinterfragt wurde auch immer die Tatsache warum es von Seiten Hackenschmidts zu diesem Kampf nie eine Enthüllung der Hintergründe gab. Die wahrscheinliche Antwort darauf lag in Hacks Trainingspartner und Cornerman Dr. B. F. Roller. Den dieser geriet später stark in Öffentlicher Kritik und gilt heutzutage als derjenige Ringer der das „worken“ in Pro-Wrestling populär machte. (So war in der „Seattle Times vom 08.12.1910 über dieses Thema zu lesen „Roller wurde reich durch Niederlagen“.) Vermutlich um dieses Geheimnis zu decken ließ man die beiden klare Siege von Gotch unkommentiert. Auch gab es, später Gerüchte das es Roller war der Hack auf Gotchs Anweisung hin verletzte, diese waren aber eher haltlose Vermutungen. Später wurde von Historikern immer ein Hinweis gesucht, der Thesz Geschichte um Santel bestätigen könnte. Ein plötzliches Zusatzsalär in genanter Höhe könnte ja irgendwelche Spuren hinterlassen haben. Lou gab an das sich Ad ein Haus gekauft hatte. Santel war zwar nie der Top Star doch hätte er dies wohl auch so aufgebracht. Er war vor allem in der Lightheavyweight Division erfolgreich und hielt zwischen 1912-1928 16 Jahre den Light HW-Titel. Zumindest einen Hinweis zur Glaubwürdigkeit dieser Story lieferte ein Zeitungsbericht des Chicagoer American vom 11. November 1910. Dieser besagte das der lokale Ringer Adolph Ernst (Santels richtiger Name) Hackenschmidt auf seiner Tour durch die Staaten begleitete und als sein Cheftrainer sowohl auch als Sparringspartner fungierte. Dies bewies somit das Santel tatsächlich im Stable von Hack war und somit zumindest die Möglichkeit hätte den Shoot durchzuführen. Doch die Wahrheit wir immer im Dunkeln bleiben. Eins steht jedoch fest. Die zwei Hack-Gotch Begegnungen waren nicht nur die berühmtesten, jeder halbwegs interessierte Wrestlingfan hat schon davon gehört, und kontroversesten der Geschichte, sie beeinflussten auch direkt und nachhaltig das komplette Buisness. Nach der großen Endtäuschung der Fans über die zweite Konfrontation, vor allem über die Darbietung und Chancenlosigkeit des Publikums Favoriten Hackenschmidt, schlitterte das Unternehmen „real“ Wrestling in eine tiefe Depression. Die Zugkraft schwand rasch und zusätzlich ließen auch noch die Medien den Sport im Stich. Eine Reihe Kritischer Artikel über die Glaubwürdigkeit der ganzen Wettbewerbe taten das übrige. Erfangen hat sich das Wrestlingbuisness erst in den 20igern mit Ed „Strangler“ Lewis. Dieser erreichte sogar eine noch größere Popularität als Gotch. Doch dies ist eine andere Geschichte. Die von Gotch und Hackenschmidt geht aber noch weiter. Während Hack nach dem fatalen Laborday nie wieder in den Ring stieg, verteidigte Gotch seinen Titel bis 1913 bevor er ungeschlagen als Champion vom aktiven Ringsport zurücktrat. Danach trat er bei verschiedenen Jahrmarktshows auf und war sogar ein Mitglied des berühmten Westernzirkus von Buffalo Bill. Später probierte er noch ein Comeback, verletzte sich aber in Kenosha, Wisconsin am 18.07.1916 in einer Exhibition Veranstaltung gegen Bob Managoff schwer am Knie. Dies beendete endgültig seine Karriere. Doch es kam noch schlimmer für Gotch. Er erkrankte an der sogenannten „Bright Disease“ (einer Nierenkrankheit) und verstarb am 16. Dezember 1917 im Alter von nur 39 Jahren an Urinvergiftung, einer Folge seiner Krankheit. Doch auch hier fand er keine Ruhe, den einige Stimmen behaupteten das er an den Folgen von Syphelis verstorben sei. Hack beendete wie gesagt sofort seine Ringerkarriere und widmete sich fortan einer neuen gerade erst Aufstrebenden Sportart, dem Bodybuilding. Hier wurde er ebenfalls, zusammen mit Eugen Sandow, der erste Superstar in dieser neuen Art der Körperkultur. Sein Maße von 96 kg, Hals 50 cm, Brust 132 cm, Taillie 85 cm, Oberarm gespannt 47 cm, Unterarm 37,5 cm, Oberschenkel 67 cm und Wade 44,5 cm wären auch heute noch beeindruckend. Vor allem da dies natürlich eine Pre- Steroide Zeit war. Er beeinflusste auch nachhaltig das Bodeybuilding und die heute noch bekannten „Hack Squats“ gehen auf ihn zurück. Später betätigte er sich auch als Schriftsteller und brachte mindestens 5 Bücher heraus. Unter anderem „the way to live“ wo er Geheimnisse seines Lebensstiles wie verschiedene Diäten dem Publikum preisgab. Hack galt immer als ein sehr intelligenter Sportler, er beherrschte mehrere Sprachen und war einer der wenigen Ringer die ihren Verdienst gewinnbringend anlegten. In Georges Falle in der Englischen Schwerindustrie. Er besaß ein Haus in England, eine Villa in Nizza, wo er abwechselnd mit seiner französischen Frau lebte, und sogar eines in Wien Döbling. 1939 erlange er die Französische und 1945 die Englische Staatsbürgerschaft. Hack blieb weiter im Sportlichen Blickpunkt und war immer wieder bei Sportereignissen anzutreffen. So war er 1948 bei der von John Grimek gewonnen Mr. Universe Show einer der Juroren. Hack hielt sich bis ins hohe Alter fit lief täglich 7 Meilen und stemmte Gewichte. Im Alter von 90 Jahren verstarb schließlich George Karl Julius Hackenschmidt, der Welt bekannt als „the Russian Lion“ und Gewinner über 3000 Kämpfe im St. Francis Hospital in Dulwich England. Beenden wir diese Geschichte nun mit einer netten Story aus dem schon bekannten Buch von Franz Doberl. „....einmal gewannen wir ihn für einen Vortrag vor unseren jungen Ringern. Da erklärte Hackenschmidt seinen Hörern vor allem, dass ein Ringer sich nach Möglichkeit aller Reizmittel zu enthalten habe. Alkohol und Nikotin wären Gift für jeden Athleten, und am besten wäre es, wenn ein Ringer auch vegetarisch leben würde. Als aber dann einige Kursteilnehmer Hackenschmidt bei Swoboda (Anm. Karl Swoboda Gewichtheberlegende aus Wien leitete in der Kaiserstraße ein sehr beliebtes Gasthaus Namens „zum Weltmeister“) zwei mächtige Schnitzel verzehren sahen, begannen sie an der Richtigkeit seiner Theorie zu zweifeln.“ Na dann Prost Mahlzeit.

by Pantaleon

D.S.K.

The Strangler
26.02.2007, 11:15
Das ist ja toll, dann kann man sich ja eine Hackenschmidt Biographie ersparen. :dh: :D

http://www.wrestlingsbest.com/collectibles/cd1913hack.jpg

The Strangler
26.02.2007, 14:07
Gestríchen

Beyonder
26.02.2007, 15:02
Ich glaube es wird langsam Zeit für ein verlinktes Inhaltsverzeichnis zu den vielen Texten ;)

Speziell für den Standringkampfartikel würde ich für spätere Recherchen das Hinzufügen einer tabellarischen Timeline mit den wichtigsten Daten am Schluss empfehlen. Dies könnte auch bei Biographien von Nutzen sein.

The Strangler
26.02.2007, 19:45
Gestrichen

The Strangler
04.03.2007, 10:55
Gestrichen

The Strangler
10.03.2007, 09:49
"ZU GAST IN HANNOVER: DER CATCH - EXPERTE"

HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG
MITTWOCH, 9. SEPTEMBER 1987

"Ein Virus müsse es gewesen sein, vermutet Gerhard Schaefer, anders könne er sich nicht erklären, daß ihn der Ringkampfsport ein Leben lang begleitet und fasziniert habe. Der 66jährige pensionierte Kriminalbeamte aus Salzgitter-Lebenstedt gilt als einer der wenigen Fachleute der Welt, die so gut wie alles über das Ringen wissen. Gegenwärtig ist er wieder viele Abende zu Gast in Hannover, weil auf dem Schützenplatz das längste Catchturnier der Welt läuft. Festgesetzt hat sich der Virus schon 1931, als der Zehnjährige daheim in Königsberg im Messe-Hauptrestaurant sein erstes Ringkampfturnier sah. Was sich da auf der Matte abspielte, faszinierte den Jungen so, daß er das Hockeyspielen aufgab und beim SC Sandow Königsberg mit dem Ringertraining begann. Zugleich fing er mit dem Sammeln von Informationen an: "Vater war Oberkellner in einem Hotel und brachte jeden Tag alte Zeitungen mit. Die habe ich ausgewertet und jeden Artikel, der sich mit dem Ringen beschäftigte, ausgeschnitten und aufgeklebt." 1938 wurde Gerhard Schaefer Jugendschwergewichtsmeister bei den Ostlandkämpfen der Schwerathleten, ein Jahr später machte der Krieg allen weiteren sportlichen Träumen ein Ende. Nach 1945 verschlug es Schaefer nach Salzgitter, und es mag daran gelegen haben, daß er Polizist wurde und als Sachbearbeiter für Brand und Tötungsdelikte der Sache auf den Grund gehen mußte: Schaefer legte mit großer Akribie ein Archiv an, dem er alles einverleibte, was mit dem Berufsringskampf zu tun hat. Er gewann Brieffreunde in aller Welt, die ihm Informationen über Kämpfe und Turniere zukommen ließen. Er wertete national und internationale Zeitungen aus und reiste, wann immer Zeit war, in Bibliotheken und Archive. "Ich kenne sie alle zwischen London und Wien", sagt er stolz. Die Unmasse von Material lagert inzwischen schon nicht mehr nur in der Wohnung, sondern auch in der Garage und auf dem Dachboden. Bis vor 1900 reicht das Archiv zurück, und wenn alle Aktenordner, Schnellhefter und Bücher, Fotos, Plakate und auch die Briefmarken mit den Ringermotiven nebeneinander gepackt würden, wäre der Stapel wohl an die 40 Meter breit. Gerhard Schaefer hat ein Buch geschrieben:"Daten und Taten eines Berufsringkämpfers-zum Beispiel Gustl Kaiser" heißt es. Kaiser, den er 1950 in Braunschweig kennenlernte, hat den Experten sehr beeindruckt. "Er war der einzige Catcher, der später Veranstalter wurde und es zum Millionär gebracht hat." Schaefer schrieb die Ringkampfgeschichte Bremens, Abhandlungen über Kämpfe und Städte, die als Ringerhochburgen galten, brachte ein Geschichte über den Catcher Axel Dieter zu Papier und ist ständiger Mitarbeiter von Ringer-Magazinen in den USA, England, Japan und Kanada. Läßt sich ein Experte wie er im Ring ein X für ein U vormachen, kann er im Getümmel der Schläge und Tritte zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden? "Früher", sagt Gerhard Schaefer, "gab es die Spitzengruppe, die ehrgeizig die Sache unter sich ausmachte, gewinnen wollte, der Rest waren Mitläufer. Heute bestimmten vielfach die Veranstalter, was im Ring geschieht. Sie müssen und wollen ihrem Publikum etwas bieten fürs Geld. Da wird dann schon einmal verlangt: Heute verlierst du, damit es eine Revanche gibt, oder der Mann, der eine starke Show abliefert und doch der ewige Verlierer ist, verdient mehr Geld als ein stärkerer Ringer aus dem Mittelfeld, dem die Show nicht liegt." Bemogelt werde das Publikum im Grunde aber nicht, meint der Fachmann, denn es verlange ja nach den Bösewichtern und den Sonnyboys, mit denen es sich-je nach Geschmack-identifizieren könne, "und schließlich geht es ja bei den Endkämpfen ums Geld und um die Plazierung, die wichtig ist für andere Turniere, da geht´s dann wirklich zur Sache." Gegenwärtig bereitet Gerhard Schaefer eine Schrift über die Erfolge amerikanischer Ringer in der Bundesrepublik und Österreich vor, und man darf sicher sein, daß nichts fehlen wird. Turnierleiter Peter William, der viele Jahre Curd Jürgens in gefährlichen Szenen doubelte, in rund 30 Filmen als Stuntman agiert und Dutzende von Ringkämpfen - und turnieren in Europa, Afrika und Asien geleitet hat, bringt Schaefers internationalen Ruf auf den Punkt:"Er ist für uns alle weltweit der Krückstock, wenn unsere Erinnerungen auf der Strecke bleiben."

The Strangler
10.03.2007, 12:20
GERHARD SCHAEFER WURDE 60 JAHRE ALT
HANNOVER 08.01.1981

Am 01.01. vollendete der frühere langjährige 1. Vorsitzende des Bezirksfachverbandes Schwerathletik Braunschweig und heutige Ehrenvorsitzende des gleichen Bezirksfachverbandes, Gerhard Schaefer-TB 1901 Gebhardshagen, seinen 60. Geburtstag. Als engagierter Kripobeamter in Salzgitter-Lebenstedt hat er die Altersgrenze erreicht, die ihm den wohlverdienten Ruhestand garantiert. Nur zu genau kennt der Chronist diesen Freund und Helfer auf vielen Gebieten, kennt seine menschlichen Eigenschaften, seinen Einsatz für die Schwerathletik, sowie seine Geradlinigkeit und Zuverlässigkeit. Er ist ein gründlicher Arbeiter, ohne Hang zur Außenwirkung. Gerhard Schaefer kam verhältnismäßig erst spät mit der Schwerathletik in Berührung. Als 16jähriger wurde er Mitglied im SC Sandow Königsberg und konnte sich ein Jahr später im Jahre 1938 bereits bei den Ostlandkämpfen der Schwerathletik in Osterode/Ostpreußen im Ringen-Jugend-Schwergewicht als 1. Sieger plazieren. Kriegsausbruch und Nachkriegsjahre unterbrachen die sportliche Laufbahn dieses hoffnungsvollen Rngers. Nach dem Kriege schloß er sich der TB 1901 Gebhardshagen an; Salzgitter wurde seine zweite Heimat. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Schwerathletik-Abteilung dieses Vereins und übernahm im Jahre 1960 selbst die Leitung dieser auf allen Matten im Bundesgebiet erfolgreichen Abteilung, die sich hauptsächlich dem Ringen verschrieben hatte. Seiner Initiative und seinem Engagement war es zu verdanken, daß die Ringer der TB Gebhardshagen in Norddeutschland und darüber hinaus bekannt und zu großen Turnieren auch ins benachbarte Ausland eingeladen wurden. Aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen trat Schaefer im Jahre 1975-nach 15jähriger erfolgreicher Tätigkeit - als Abteilungsleiter zurück. Von 1963 bis 1979 war er 1. Vorsitzender des Bezirksfachverbandes Schwerathletik Braunschweig und legte nach der gebietsmäßigen Neuordnung des Bezirks Braunschweig das Amt in jüngere Hände. Unter seiner Führung war eine starke Aufwärtsentwicklung des Bezirkes zu verzeichnen. In Anerkennung seiner besonderen Verdienste ernannte ihn der Bezirkstag in Braunschweig einstimmig zum Ehrenvorsitzenden. Der 14. NSAV (Niedersächsischer Schwerathletik Verband) Verbandstag wählte Schaefer im Jahre 1969 einstimmig zum 2. Vorsitzenden und Pressewart. Mit ihm konnte ein Mann für die Verbandsarbeit gewonnen werden, der dank seiner Umsicht, Ruhe und Objektivität ein Gewinn für den NSAV war. In diesen Ämtern wurde er anläßlich des 15. NSAV Verbandstages zwei Jahre später erneut bestätigt. Nach dem plötzlichen Tod des damaligen 1. Vorsitzenden Erich Wehrspohn-KSC Ricklingen wurde er 1972 Nachfolger in diesem Amt bis zur Auflösung des NSAV und der Bildung von vier selbständigen Schwerathletik-Fachverbänden im Jahre 1973. Viele Jahre war er einer der am meisten beschäftigten Kampfrichter auf Kreis-, Bezirks-und Landesebene sowie bei Regional-und Polizeimeisterschaften. Er personifizierte durch sein korrektes und ausgeglichenes Wesen den Begriff "Unparteiischer" wie kaum ein anderer. Später leitete er bei allen größeren Wettstreiten das Wettkampfbüro mit viel Geschick und Fachwissen. In der Sportberichterstattung fand er seit 1969 ein ihm gewordenes Hobby. Er schrieb für renommierte Fachzeitschriften und viele Tageszeitungen Analysen, Betrachtungen und Kommentare. Darüber hinaus hat er sich als Herausgeber der NRV-Umschau im norddeutschen Raum eine Namen gemacht. Eine Tätigkeit, die er mit viel Idealismus und Zeitaufwand ausfüllte. Schaefer wird auch nach seiner Pensionierung wieder für eine verantwortliche Position innerhalb des Niedersächsischen Ringer Verbandes zur Verfügung stehen. Er hat sich bereiterklärt, das vakante Amt des Pressereferenten wieder zu übernehmen. Die goldene Ehrennadel des Deutschen Ringer Bundes (1976) und die Verdienstplakette des NSAV in Silber (1971) sowie viele weitere Auszeichnungen waren äußere Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung seiner jahrzehntelangen Arbeit und Treue. Schließlich würdigte der Landessportbund Niedersachsen die Arbeit von Gerhard Schaefer an seinem 60. Geburtstag mit der Verleihung der silbernen Ehrennadel. Seine zahlreichen Freunde in Niedersachsen und darüber hinaus gratulieren ihm recht herzlich und wünschen sich, daß Gerhard Schaefer noch viele Jahre seine Kraft zum Wohle und Nutzen der Schwerathletik einsetzen möge.

Mit freundlichen Grüßen und Wünschen für 1981

KARL VOLMER
Arbeitsgemeinschaft niedersächsischer Schwerathletik-Fachverbände

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Karl Volmer ist den meisten von uns heute unbekannt. Dabei war er durchaus eine wichtige Erscheinung im Ringen der Bundesrepublik. Als Schwerathletikfunktionär bestimmte er mit die Geschicke des Deutschen Ringkampfes.

The Strangler
11.03.2007, 11:47
RUDOLF ZURTH

M E I N E - G A N Z - S T A R K E N

Münchner Illustrierte 1959

Was ist eigentlich Catch? Sport, Akrobatik, Theater oder brutale Rauferei? Und wie leben die starken Männer privat, welche Schwächen, Tricks und Hobbies haben sie? Rudolf Zurth, jahrzehntelang Veranstalter von Catcher- und Ringerturnieren, weiß darüber Bescheid. Hier plaudert er aus der Schule.

Ich hatte geläutet. Die Wohnungstür öffnete sich einen Spalt breit. "Gibt´s bei Ihnen heute Filets?"-fragte ich. Jetzt erst machte Frau Schikat die Tür ganz auf. Ihre anfängliche Vorsicht schien mir unbegründet. Sie war einmal ein schlankes Persönchen gewesen. Aber im Lauf der Jahre hatte sich ihre Statur der ihres Mannes angeglichen. Als Catcher hätte sie sich und andere bestimmt wacker geschlagen. "Guten Morgen, Herr Zurth". sagte sie. "Filets? Wieso denn Filets?" "Es patscht so." Tatsächlich hatte es draußen im Hausgang geklungen, als würden bei den Schikats Filets oder Schnitzel für die Pfanne zurechtgeklopft. "Ach so." Sie lachte und machte eine einladende Handbewegung. "Kommen Sie nur herein, Herr Zurth. Das Filet ist für Sie immer zu sprechen." Ich trat ein, etwas unsicher geworden durch die Ankündigung, mit einem Pfannengericht ins Gespräch verwickelt zu werden. Bei allen Überraschungen, die ich bisher als Manager starker Männer erlebt hatte, war mir das neu. Was ich für ein Pfannengericht im Vorbereitungsstadium gehalten hatte, war Richard Schikat, mein Catcher. Er lag in der Badehose auf einer Couch und verstand meine Frage nach den Filets sofort. "Meine Frau haut mich", sagte er. "Sie macht das immer. Ich hab sie darum gebeten." Ich muß ein ziemlich dummes Gesicht gemacht haben. Frau Schikat bemerkte es. Statt einer Erklärung griff sie nach einem mächtigen Holzhammer und fing an, damit auf ihren Mann einzuschlagen. Im ersten Augenblick wollte ich ihr in den Arm fallen. Ich verzichtete darauf. Richard war selbst Manns genug, um sich mit einigen harten Griffen zunftgerecht zur Wehr zu setzen. Aber er dachte nicht daran. Er lag da auf seiner Couch und stöhnte und hielt still, während seine Frau aus Leibeskräften auf ihn eindrosch. Und sie hatte einen guten Schlag. Da begriff ich. Was sich hier abspielte, war keine häusliche Auseinandersetzung, sondern Training. Richard ließ sich jeden Tag von seiner Frau mit dem Holzhammer klopfen. Ihre Hiebe hämmerten seine Muskeln eisenhart. Seine Kampfpartner wußten ein Lied davon zu singen. Richard Schikat war nicht der einzige, dessen Trainingsmethoden mich verblüfften.

Der eiserne Karl hausiert bei Hausfrauen und Kollegen

In den Jahrzehnten seit 1929, in denen ich Ringer und Catcher als Veranstalter managte, engagierte und auf Turnieren gegeneinander antreten ließ, stand ich ständig vor dem Unerwarteten, Überraschenden, allzu Menschlichen und allzu Unmenschlichen. Ich lernte die starken Männer kennen, ihre Stärken und ihre Schwächen, ihre Gewöhnlichkeiten und ihre Absonderlichkeiten. Ich sah, wie sie privat lebten und wie sie kämpften, wen sie liebten und was sie haßten. Es war eine Welt für sich, und ich bereue nicht, sie zu der meinen gemacht zu haben. Wie gesagt, nicht nur Richard Schikat absolvierte täglich ein nicht alltägliches Training. Da war zum Beispiel der Ringer Karl Kornatz. Er marschierte Tag für Tag los, um mit Schnürsenkeln und Heilkräutertee zu hausieren. Zwar war er einer der reichsten unter den Athleten, aber das spielte für ihn keine Rolle. Unermüdlich und unterwürfig verkaufte er seine Schuhbänder und Tees vor den Wohnungstüren und sammelte Kleingeld von den Hausfrauen. Dabei stieg er täglich dreitausend Stufen auf-und abwärts. Das war sein Training. Allerdings machte Kornatz, der Hausierer, auch vor seinen Kollegen nicht halt. Er war bekannt dafür, daß er auf der Matte robust kämpfte und den schwächeren Ringern unbarmherzig zusetzte. Um nicht allzu brutal geschwunden zu werden, erkauften sie vor dem Match seine Gunst: Sie erstanden von ihm gesunde Tees und Schnürsenkel in Mengen, die auch für die entferntesten Mitglieder ihrer Familie reichten. Kornatz, geizig und auf das Geld versessen, behandelte sie dann als Kunden und ließ sie das Duell auf der Matte halbwegs überleben.

Raja Randi, der Inder, dem die Frauen nachliefen, machte jeden Morgen 5000 - in Worten fünftausend - Kniebeugen. Er benötigte dazu zwei Stunden, eine unglaublich kurze Zeit. Ich wäre ein schlechter Veranstalter gewesen, wenn ich damit nicht Reklame gemacht hätte. Die Zeitungen berichteten über Raja Randis Marathon-Kniebeugen. Es dauerte nicht lange, bis die Zweifler kamen. Eines Tages rief mich ein junger Arzt an. "Das kaufe ich Ihnen nicht ab", erklärte er mir am Telefon. "Inder hin oder her, das hält kein Mensch aus. Und noch dazu in zwei Stunden. Wie wollen Sie das beweisen, Herr Zurth?" "Kommen Sie doch einfach", sagte ich. "Bringen Sie ihre Instrumente und Ihre Kollegen mit. Überzeugen Sie sich selbst." "Gut", meinte er und hängte ab. Am nächsten Morgen rückte er mit ein paar Freunden an. Ich fuhr mit ihnen zu Raja Randi. Der Inder war von mir unterrichtet. Er empfing die Doktoren liebenswürdig und mit seinem Charme, der nicht nur Frauen für ihn einnahm. Wir setzten uns. Raja Randi begann mit seinen Kniebeugen. Er beachtete uns nicht mehr, zwei Stunden lang. Der junge Arzt zählte mit. Eins, zwei, drei, fünf, zehn, hundert, tausend, dreitausen, fünftausend. "Halt", kommandierte er dann verblüfft. Raja Randi gab noch dreihundert Kniebeugen, kombiniert mir Liegestützen, als Dreingabe. Die Ärzte stürzten sich auf ihn. In seinem Gesicht und auf seinem Körper war kein Tropfen Schweiß zu sehen. Er atmete normal. Die Doktoren behorchten sein Herz und legten ihre Blutdruckapparate an. "Völlig normal", mußten sie verblüfft feststellen. Ihre Feststellung wurde von mir vor der Presse nicht geheimgehalten. Erstaunlich war auch das Training des Bulgaren Ferestanoff, besonderes Kennzeichen 120 Kilogramm Lebendgewicht. Er lag jeden Morgen ohne lästige Hüllen auf seinem Diwan und las ein philosophisches Buch, immer dasselbe. Er las angestrengt und behauptete, daß diese Lektüre seine Muskeln stärke. Sein Geheimnis dabei verriet er allerdings nicht: Er spannte während des Lesens jeden Muskel an. Das war sein Rezept, stark zu werden und zu bleiben....................

The Strangler
13.03.2007, 10:17
.............Ganz allgemein trainieren fast alle Catcher und Ringer fleißiger, als man ihnen zutraut. Kraft ist nun einmal ihr Kapital. Auch wenn sie scheinbar entspannt eine Straße entlanggehen, arbeiten sie, ohne daß es irgend jemand bemerkt. Niemand sieht, daß sie zum Beispiel in den Taschen kleine Hartgummibälle mit sich tragen, die sie bei jedem Schritt mit den Händen zusammenpressen und wieder loslassen, um Finger, Hände und Armmuskeln in Form zu halten. Der zwei Meter große Tripolitaner Ali ben Abdu, pechschwarz und von wundervoller Figur, war vom Geh-Wahn besessen. Sein Schlafbedürfnis war gering. Er wollte immer marschieren. Bei Tag und Nacht lief er durch die Straßen der Städte, im schneeweißen Burnus, auf dem Kopf einen blutroten Fez, an den Füßen Schuhe aus Goldbrokat, Größe 57. Überall drehten sich die Menschen nahm ihm um, schauten ihm nach, sprachen über ihn. So war er, durch seine Gehleidenschaft, für uns eine unbezahlbare Reklamefigur. Andere meiner Männer hatten andere Methoden. Sie schworen auf Gymnastik, Turnen, Waldläufe, Gewichtheben, Expanderziehen oder Frühaufstehen.

Die Flöhe aus Paris springen auf meine Matte

Eigentlich wollte ich mit all dem nach dem letzten Krieg nichts mehr zu tun haben. Ich war spät aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. Andere Veranstalter waren vor mir da. Sie hatten sich die alten, traditionsreichen Städte gesichert, Ich rechnete mir keine Chance mehr aus. Aber die Chance kam. Sie kam an einem Novembertag des Jahres 1949 in Nürnberg direkt zu mir ins Zimmer. An diesem Tag wurde mir ein Besuch angemeldet. "Ein Herr Hornfischer, Herr Zurth. Er sagt nicht, was er will. Er sagt nur, daß er sie persönlich sprechen muß." Ich sprang auf. "Herein mit ihm!" rief ich. Er stand schon in der Tür. Ich zog ihn herein, und wir strahlten beide über das ganze Gesicht. Wir waren gute Freunde, auch wenn wir uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatten. Schon an seinem Händedruck merkte ich, daß er noch immer gut in Form war. Kurt Hornfischer war bei den Olympischen Spielen 1936 eine große deutsche Ringerhoffnung gewesen. Fachleute hatten sich ausgerechnet, daß er alle Chancen für eine Goldmedaille hätte. Er kam zwar nur mit einer bronzenen nach Hause - aber immerhin. Kaum hatten wir uns gesetzt, rückte er mit der Sprache heraus. "Du mußt mich managen", bat er. "In der Berufsringerei bin ich noch recht unsicher, was das Geschäftliche und so betrifft, meine ich. Hast du keine Lust?" "Ich bin leider nicht mehr drin", sagte ich. "Ganz aufgehört. Schluß. Schade, daß du dich nicht vor fünfzehn Jahren dazu entschlossen hast." Er lachte und verstand sofort, wovon ich sprach. Damals, vor fünfzehn Jahren, hatte ich ihm im Hotel "Roter Hahn" in Nürnberg zehntausend Mark auf den Tisch geblättert. Ich wollte ihn damit verlocken, einen Vertrag als Berufsringer zu unterschreiben. Er hatte abgelehnt, weil er noch als Amateur an der Olympiade teilnehmen wollte. Jetzt, im November 1949, nahm Hornfischer meine Ablehnung nicht zu ernst. Er redete auf mich ein, er überzeugte mich mit seiner Argumentation. Auf einmal merkte ich, wie große Lust ich hatte, doch wieder mitzumachen. Ich sagte ja. Kurt Hornfischer blieb nicht der einzige. Auch der zweite große Mann der deutschen Schwergewichte unter den Amateurringern, der Bamberger Fritz Müller, kam zu mir. Andere folgten. Ich wurde wieder Veranstalter.

Im Juli 1950 zog ich mit meiner Streitmacht in die große Halle 1 am Berliner Funkturm ein. Eugen Wagner, Nestor der deutschen Sportjournalisten, forderte mich auf, nur klassische Ringkämpfe zu zeigen. Über Catch würde kein Wort in den Berliner Blättern erscheinen. Ich versprach es, denn ich hatte nicht die Absicht, etwas anderes als Kämpfe im griechisch-römischen Stil zu bringen. Es kam wieder einmal anders. Das erhoffte Geschäft blieb nämlich aus. Sehr bald wußte ich, weshalb das so war. Ich erfuhr es aus dem Munde des Publikums. "Catch - wir wollen Catcher sehen! Catch - wir wollen Catcher sehen!" dröhnten die Sprechchöre durch die Halle. Die Leute riefen immer wieder. Sie wollten amerikanischen Freistil haben. Ich mußte mich umstellen. Aber wie? Eines Tages sprach mich ein Besucher in der Pause an. "Mich geht das ja nischt an, Herr Zurth, aber wennse so weitermachen, könnense bald angeln gehen. Merkense denn nich, daß wir Baliner was anderes gewohnt sind als sportliche Erbauungsabende für alte Omas? Warum wollense denn nich mit die Catchers?" Ich lachte. "Ich will ja", sagte ich. "Aber wo soll ich die denn plötzlich herkriegen?" Oder meinen Sie, ich kann meine Ringer so über Nacht auf Catch umoperieren lassen?" "Wenn Sie´s nicht wissen, woherse Freistil importieren können, dann sagt´s Ihnen ein anderer". Er deutete mit dem Zeigefinger auf seine Brust. "Icke". Fahrense mal nach Paris. Mehr sage ich nicht."

Ich brauchte nicht nach Paris zu fahren. Die neuen französischen Freistilhelden tauchten von selbst bei mir auf. Zuerst traute ich mich nicht recht an sie ran. Die Catcher aus Paris wogen nur ihre 80, 85 kg. Gegen meine Ringer waren sie die reinsten Flöhe. Dann riskierte ich es. Versuche, die klassischen deutschen Ringer mit den franz. Catchern kämpfen zu lassen, scheiterten kläglich. Es gab jedesmal eine Katastrophe, weil die beiden miteinander nichts anzufangen wußten. Der Klassiker versuchte, dem leichten Catcher einen griechisch-römischen Griff anzusetzen und ihn durch sein Gewicht auf die Schultern zu knallen, und der Catcher bemühte sich, den Schweren mit Freistilgriffen zu packen, und dann warf der Dicke den Dünnen einfach weg. Das war kein Kampfbild. Die Leute pfiffen, und sie hatten recht. So ließ ich nur Klassiker gegen Klassiker und Catcher gegen Catcher antreten. Damit war der Erfolg da. Am nächsten Abend rief mich das Mädchen an, das an der Vorverkaufskasse saß, und bat um Hilfe. Sie konnte es nicht mehr allein schaffen. Am übernächsten Abend war die Halle am Berliner Funkturm ausverkauft. Ich stellte mich vollkommen um. ............

The Strangler
15.03.2007, 09:48
......Eine delikate Frage: Wird das Publikum getäuscht?

Die Aufgaben, die den Veranstalter von Freistilkämpfen Tag für Tag erwarten, sind vielfältig. Die weitverbreitete Ansicht, er würde sich an der Arbeit seiner Ringer mästen und nichts tun als Geld einstreichen, ist leider nicht richtig. Denn der Veranstalter muss:

das ganze geschäftliche Risiko für das Turnier, das oft viele Wochen dauert, übernehmen;
Kämpfer von Format engagieren, die beim Publikum ankommen;
die richtige Programmauswahl treffen und eine abwechslungsreiche Folge der einzelnen Kämpfe festlegen;
die geeigneten Kampfpartner gegeneinander stellen;
sich dem ständig wechselnden Geschmack der Zuschauer anpassen;
täglich von neuem zugkräftige Ideen für die Gestaltung des Programms entwickeln.

Hier taucht eine Frage auf, die ich immer wieder gehört habe. Es ist die Frage: Wieweit kann der Veranstalter den Ablauf und den Ausgang eines Kampfes bestimmen? Befiehlt er und nur er, wer gewinnen darf und wer verlieren muß? Besteht jeder Freistilkampf nur aus Tricks, aus einer genau festgelegten Folge von Griffen und Schlägen? Wird, um es kurz zu sagen, das Publikum pausenlos getäuscht? Ganz so einfach, wie es mancher vermutet, ist das nicht. Natürlich gibt es ganz bestimmte Regeln. Catch ist ein Schaugeschäft. Seine Akteure können nicht ohne die Zuschauer existieren. Der Veranstalter muss wissen oder ahnen, was sie sehen wollen. Das ist seine Aufgabe. Sie wollen, zum Beispiel, strahlenden Helden sehen. Das sind die sympathischen Männer, die fair ringen und vor allem Lieblinge der Damen sind. Aber sie wollen auch ihre Bösewichte haben. Die Unfairen, die dem Partner beim Beginn des Kampfes nicht die Hand geben, sondern ihm gleich die Faust ins Gesicht schlagen. Die Scheusale, die auf alle Regeln pfeifen, verbotene Würgegriffe anlegen, sich nicht um den Schiedsrichter kümmern und nach dem Gongschlag dem am Boden liegenden Gegner auf den Hals treten. Die Männer, die das Publikum zur Weißglut bringen, ohne die es sich langweilt.

Regie-Einfälle und Vorarbeit mit dem Rasiermesser

Den Ablauf eines Kampfes von vornherein festzulegen, also eine Art rauhes Catcher-Ballett einzustudieren, dessen einzelne Phasen genau vornotiert werden, ist unmöglich. Wer weiß, wie lange ein Ballettmeister mit seinen Tänzern probt, oder ein Artist mit seiner Gruppe, wird das einsehen. Selbst wenn man es wollte-es ginge nicht. Denn jeder Ringer trifft Abend für Abend auf einen anderen Gegner. Wie sollte es ihm da möglich sein, in den wenigen Stunden des Trainings einen genauen Plan des Kampfes einzustudieren, sich etwa Griff für Griff und Gegengriff für Gegengriff zu merken, mit denen er vielleicht die größte Wirkung erzielen könnte? Hierfür müsste er ein Genie sein. Und selbst wenn er das wäre, gäbe es für ihn keinen Gegner. Das spricht nicht dagegen, daß besonders akrobatische Teile des Kampfes nicht vorher geprobt werden könnten. Wenn etwa zwei besonders wilde Kämpfer den Schiedsrichter überrennen, durch die Seile fallen und unten vor den ersten Zuschauerreihen am nackten Boden weiterringen; oder wenn dem unfair mißhandelten fairen Helden plötzlich der Kragen platzt, wenn er den Bösewicht mit den Armen zwischen die Seile hängt und ihm aus weiter Entfernung mit den Füßen gegen die Brust springt-dann ist das wahrscheinlich ein Einfall der Regie. Und das Publikum regt sich darüber auf und hat seinen Spaß daran.

Kann nun der Veranstalter in jedem Fall bestimmen, wer der Sieger sein soll und wer der Besiegte? Nein, er kann es nicht. Ein Star unter den Catchern wird nämlich kaum zustimmen, sich von einem mittelmäßigen Gegner besiegen zu lassen. Auch wenn das Ende des Kampfes, bei dem die Zuschauer fiebern sollen, schon feststeht-es muß den wahren Kräfteverhältnissen einigermaßen entsprechen. Dieses Kräfteverhältnis richtig einzuschätzen, ist die Aufgabe des Veranstalters. Nicht immer sind die Ringer mit seiner Entscheidung einverstanden. Ob sie richtig war oder falsch, zeigt dann am besten ein Kampf, bei dem die beiden Gegner ihre Kräfte vor einem kleinen Kreis von Sachverständigen messen. Nach seinem Ausgang richtet sich auch der Ausgang des Kampfes vor dem Publikum. Catcher mit Phantasie bemühen sich von selbst, ihre Kämpfe möglichst wild zu gestalten. Die Zuschauer wollen harte Kämpfe sehen, und sie wollen zum Teil auch Blut sehen. Diesem Wunsch halfen manche Catcher künstlich etwas nach...........

Beyonder
15.03.2007, 10:14
Sie wollen, zum Beispiel, strahlenden Helden sehen. Das sind die sympathischen Männer, die fair ringen und vor allem Lieblinge der Damen sind.

Da stellt sich mir doch gleich die Frage, welche Akteure denn heutzutage "vor allem Lieblinge der Damen sind"? Ich sehe nämlich eigentlich keinen Unterschied mehr in dem Fanverhalten der heutigen männlichen und weiblichen Fans. Mich würde interessieren wie viele Frauen damals am Ring saßen, den "fairen symathischen" Ringer bejubelten, sich aber eigentlich heimlich freuten, wenn der viel interessantere Bösewicht diesen Ringer auf möglichst niederträchtige Art und Weise besiegte. Heimlich, da die Rolle, in die die Frau damals gequetscht wurde, nicht erlaubte sich für den Schurken auszusprechen.

The Strangler
15.03.2007, 10:21
Gestrichen

Indikator
15.03.2007, 11:26
Bei den Wochentagen in Hannover muss in den 90´ern der Frauenanteil bei 70% gelegen haben, weiß gerade nicht ob damit nur Damentage gemeint sind

The Strangler
16.03.2007, 16:20
[Rechtlicher Hinweis von R. Großpietsch: Die im folgenden beschriebenen Geschehnisse sind nicht zur Nachahmung empfohlen. Sie können mit sehr schweren Verletzungen oder Schädigungen des Körpers einhergehen.]


.........So verstanden es einige vorzüglich, ihre Haut im Gesicht mit einer einfachen Rasierklinge so vorzuritzen, daß sie dann später in der Hitze des Gefechts unter den Schlägen des Gegners platzte. Blut floß, und das Publikum tobte. Der kleine Belgier Des Noi machte sich diesen Trick, der in der Vorbereitung schon persönlichen Mut kostet, zunutze. Dem Kampfrichter fiel nach einigen Abenden auf, daß der Belgier jedesmal besonders stark blutete, wenn er mit einem überlegenen Gegner catchte. Der Ringarzt ging diesem Phänomen nach. Des Noi hatte sich die Gesichtshaut vorgeritzt. Er hoffte, damit sein Bleiben bei dem Turnier, das über viele Abende lief, zu verlängern. Denn je mehr Niederlagen er einstecken musste, um so eher schied er aus. Dem wollte er vorbeugen. Immer wenn er mit einem starken Ringer kämpfen musste, präparierte er mit der Rasierklinge sein Gesicht. Wenn dann das Blut in Strömen über seinen Körper floß, wurde der Kampf abgebrochen-unentschieden. Eine andere Geschichte ereignete sich in Italien.

Da hatte sich der Catcher Mellini während eines Kampfes die halbe Zunge abgebissen. Das Blut troff aus seinem Mund. Trotzdem wollte er den Kampf fortsetzen. Bald waren er und sein Gegner blutverschmiert. Das Publikum schauderte faziniert. Der Direktor der Veranstaltung fand an dieser Schau gefallen. Blut, dachte er, ist ein überzeugender Saft. Er überreichte Mellini, dessen Zunge genäht wurde und bald heilte, eine Sonderprämie. Wenig später, bei einem seiner nächsten Kämpfe, schoß Mellini wieder Blut aus dem Mund. Das wiederholte sich an den folgenden Abenden. Es sprach sich herum. Die Zuschauer gruselte es, sie strömten in hellen Scharen herbei. Der Italiener kam hoch in Kurs. Aber das Ende nahte bald. Als Mellini wieder einmal aus vollem Munde blutete, sprang ein italienischer Journalist auf und nahm eine Blutprobe von der durchtränkten Matte mit. Damit war diese Schau erledigt. Der Journalist ließ das Blut untersuchen. Das Ergebnis lautete eindeutig: Rinderblut. Mellini war entlarvt. Er hatte eine Blase voll Rinderblut im Mund gehalten und während des Kampfes zerbissen. Die Wirkung war echt, aber der Schwindel lohnte sich nicht. Nach seiner Entlarvung gab es Spott und Skandal.

Die Frauen treten vor den Kassen an

Der originelle Trick mit der Blutblase ist mittlerweile in Amerika gang und gäbe. Ich habe auf ihn leichten Herzens verzichtet. Es gab seriösere Einfälle. Und meine Männer waren Stars genug, um die Mengen auch so zu fesseln. Es gelang mir, großartige Catcher für mich zu gewinnen. Unter ihnen waren Schönheitskönige, wie Michel Chaisné aus Paris, der jahrelang Nummer eins bei den männlichen Schönheitskonkurrenzen gewesen war, und Denis Mitchell, der in Deutschland als OK 1 bekannt wurde; der famose Engländer Charly Fisher; der Amerikaner Frank Sexton und der Neuseeländer Ray Hunter; der Belgier Max Degohm und die Farbigen Jimmy Dula und James Brown; die Deutschen Rudi Schumacher und Rudi Saturski, die sich bald vom klassischen Ringkampf auf das Catchen umstellten. Diese Männer hatten große Zugkraft für die Frauen. Die Damen traten vor den Kassen an. Sie ließen ihre Männer zu Hause, wenn sie nicht mitkommen wollten. Es kam vor, daß wir Abende hatten, die zu siebzig Prozent von Frauen besucht waren. Sie waren es, die ihre Lieblinge am meisten liebten und die Bösen am stärksten haßten und die sich besonders von den Catchern unheimlich angezogen fühlten, die ein Geheimnis umwitterte. Einer von diesen war "I.K. staatenlos", von 1951 bis 1955 einer meiner besten, fleißigsten und zugkräftigsten Catcher. Zu gerne hätten die Leute gewußt, wer sich hinter diesem Pseudonym verbarg. Nach seinen ersten Kämpfen, die er bei mir in Nürnberg lieferte, wurde ich sogar von der Hamburger und der rheinischen Presse bestürmt, seinen Namen preiszugeben. "Ich weiß seinen Namen nicht", sagte ich den Journalisten. "Und, wenn Sie mich auf den Kopf stellen: Ich weiß ihn wirklich nicht." "Dann steht er also bei Ihnen gar nicht unter Vertrag, Herr Zurth?" fragte einer der Journalisten. Ich wußte, worauf er hinauswollte, und mußte lächeln. "Doch, natürlich steht er bei mir unter Vertrag. Sonst würde er kaum bei mir kämpfen." Der Reporter ließ nicht locker. "Könnten Sie uns diesen Vertrag einmal zeigen, als Bestätigung? Sie wissen, wir müssen nun einmal von Natur aus mißtrauisch und neugierig sein. Eine Berufskrankheit." Ich ließ den Vertrag kommen. Die Journalisten stürzten sich auf ihn. Dann machten sie enttäuschte Gesichter. Das Schriftstück brachte sie keinen Schritt weiter. "I.K. staatenlos" hatte es nämlich nur mit "I.K." unterschrieben. Die Reporter gaben sich damit nicht zufrieden. Sie stellten fest, in welchem Hotel I.K. wohnte. Sie gingen zur Polizei und hofften, dort zu erfahren, unter welchem Namen der Catcher dort angemeldet sei. Aber die Polizei blieb eisern. Auf alle Anfragen erklärte sie, wenn gegen I.K. nichts Kriminelles vorläge, hätte sie keine Veranlassung, seinen Namen preiszugeben. So blieb das Geheimnis weiterbestehen. Ich hatte die Journalisten damals tatsächlich nicht angelogen. Ich wußte nicht, wie I.K. wirklich hieß, und es interessierte mich auch nicht. Erst viel später erfuhr ich seinen Namen. Das war, als er in Stuttgart eine junge Wienerin heiratete. Ich war sein Trauzeuge. Und vor dem Standesbeamten gab es für ihn keine Geheimnisse.

Nach dem Alaska-Catch: Tod durch Herzinfarkt

Der Mann, der das Publikum jeden Abend als "I.K. staatenlos" zum Schäumen brachte, hieß richtig Franz Kriwinka..........

The Strangler
19.03.2007, 17:50
.........Früher war er Dachdecker in einem kleinen böhmischen Dorf gewesen. Er wurde in der Tschechoslowakei aus politischen Gründen gesucht. Mit Rücksicht auf seine Familie, die drüben geblieben war, hatte er sein Pseudonym gewählt. Der Name I.K. war nichts als ein Produkt des ewigen west-östlichen Konflikts. I.K. alias Franz Kriwinka starb am 06. Juli 1955 in Frankfurt nach einem turbulenten Kampf. Es war ein Alaska-Catch gewesen, das heißt, ein Kampf zwei gegen einen. Es wurde später davon gesprochen und geschrieben, I.K. hätte sich bei diesem Match gegen zwei Gegner übernommen. Das ist nicht richtig. Am 06. Juli 1955 kämpfte er nämlich gemeinsam mit dem Bulgaren Zigulinoff gegen Vitos von Tanger. Es fiel mir auf, daß er sich dabei gegen seine Art sehr schonte. Ich dachte mir nichts Besonderes dabei. Wie jeden Abend ging I.K. nach dem Kampf zurück in seine Garderobe und kleidete sich aus, um zu baden. Da erwischte es ihn. Das Herz, allabendlich im Ring strapaziert, machte nicht mehr mit. Er stürzt zu Boden. Herzinfarkt. Kein Arzt konnte ihn mehr retten. I.K. war nicht der einzige, der sich im Ring zuviel zugemutet hatte.

Ich erinnere mich da zum Beispiel an den Hochsommer des Jahres 1951. Ich saß mit einigen meiner Catcher im Stuttgarter Restaurant Köhler beim Abendessen. Der Engländer Charly Fisher war dabei, ein sehr guter Ringer, Modellathlet, Liebling der Frauen. Er aß mit bestem Appetit und unterhielt sich mit uns. Plötzlich, mitten im Gespräch, brach er ab. Er machte eine fahrige, hilflose Handbewegung. Er sah aus, als wollte er uns unbedingt noch etwas sagen. Es gelang ihm aber nicht mehr. Es riß ihm den Kopf nach unten. Er knallte mit der Stirn auf die Tischplatte. Gleich darauf fiel er bewußtlos vom Stuhl. Wir sprangen von den Sitzen auf. Die Leute im Restaurant unterbrachen ihr Essen und starrten zu uns herüber, ihre Gespräche verstummten. Es wurde gespenstisch still im Lokal. Wir packten Charly und trugen ihn in ein Nebenzimmer. Ich alamierte einen Arzt. Er war wenige Minuten später zur Stelle. Nach einer kurzen Untersuchung trat der Arzt mit ernstem Gesicht auf mich zu. "Ich muß ihnen eine traurige Mitteilung machen", sagte er leise. "Tot?", fragte ich und hatte dabei ein merkwürdiges Gefühl. "Ja, tot." Er hatte sich geirrt. Charly Fisher begann nämlich wieder zu atmen. Ein Krankenwagen brachte ihn mit heulenden Sirenen in die Klinik. Am anderen Morgen sprach ich mit dem Chefarzt. Ich erfuhr, daß es im Charly nicht gut stand. Es war eine Herzgeschichte. Er sollte zunächst einmal eine Woche lang im Bett liegen und dann am besten in seine Heimat zurückkehren. Seinen Beruf als Catcher würde er wohl nie mehr ausüben können. Wer Charly kannte, wußte, was das für ihn bedeutete. Am Abend stand Charly auf einmal in der Ringergarderobe. Er warf seinen Mantel ab, unter dem er die Krankenkleidung trug, und suchte nach seinen Sachen und zog sie an. Er wollte um jeden Preis mitringen. Nur mit Mühe konnten wir ihn davon abbringen. Traurig zog er schließlich seine Pantherhose aus und ließ sich ins Krankenhaus zurückbringen. Dort wurde er isoliert und streng bewacht. Es nützte nichts. Wenige Tage später erschien er wieder bei mir. "Ich bin gesund", erklärte er. "Ich will wieder kämpfen." Obwohl ich ihn gut verstand und er mir leid tat, mußte ich hart bleiben. "Es geht nicht, Charly", sagte ich. "Ich weiß, wie Ihnen zumute ist. Aber ich kann´s nicht verantworten. Vielleicht werden Sie wieder ganz gesund, und dann können wir weiterreden. Im Augenblick - ich bedaure." Mit gesenktem Kopf verließ er mein Zimmer. Eine Stunde später war er aus Stuttgart verschwunden. Viel später hörte ich, Charly Fisher sei in Schottland aufgetaucht und würde dort mit großem Erfolg ringen. Ich ging diesen Gerüchten nach. Der Mann, der sich Charly Fisher nannte, war ein Unbekannter. Ein wenig zugkräftiger Ringer, der nur den berühmten Namen angenommen hatte. Wie Charly einst, trug auch er im Ring eine Pantherhose. Sonst hatte er mit seinem großen Vorbild nicht viel gemein. Was aus Charly Fisher geworden ist, weiß ich nicht. Keiner von uns hat ihn je wiedergesehen.

Ein Mann mit Maske klettert durch die Seile

Im September 1953 startete bei mir ein Catcher, um den sofort ein großes Rätselraten begann: Phantom, der Mann mit dem dunklen Trikot und der Maske, dessen Gesicht nie ein Zuschauer zusehen bekam. Presse und Publikum machten Jagd auf ihn. Sie wollten ihn entlarven. Es gelang ihnen nicht. Ich ließ Phantom ohne Vorankündigung zum erstenmal in Hannover antreten. Die Zuschauer überlief ein Gruseln, als der Catcher in seiner unheimlichen Vermummung durch die Seile kletterte. Bei diesem ersten Kampf catchte Phantom gegen den Belgier Bombaerts. Der Belgier wurde dabei auf eine Weise fertiggemacht, daß es das Publikum fast von den Sitzen riß. Sofort wucherten die Gerüchte auf. Phantom ist einer, der außerhalb der großen Catcher-Gilde steht - so meinten die einen. Ein Outsider, ein Einzelgänger, der neue, andere Wege gehen wollte. Bewies nicht sein Repertoire moderner, revolutionärer Griffe die Richtigkeit dieser Ansicht? Phantom ist ein angesehener Bürger von Hannover - so behaupteten die anderen. Ein Mann mit ungewöhnlichen Kräften, der seine Catcherleidenschaft nur anonym austoben konnte, weil er sich sonst beruflich oder gesellschaftlich geschadet hätte. Bewies nicht seine Maskerade die Richtigkeit dieser Meinung? Solche Gerüchte waren für mich eine gute Reklame. Ich wußte es besser. Aber ich hütete mich, aus der Schule zu plaudern. Im Gegenteil: Ich tat alles, um den Gerüchten und der Neugierde neue Nahrung zu geben................

The Strangler
21.03.2007, 18:30
.........Besonders hartnäckig waren die Verfolger in Stuttgart. Rudel von Wagen standen jeden Abend an den Ausgängen des Zirkusplatzes auf dem Ruinenfeld der alten Stadthalle. Sobald Phantom, den Mantelkragen hochgeschlagen und immer noch seine Maske vor dem Gesicht, ins Freie trat, zuckten die Blitzlichter auf. Der Catcher sprang in ein bereitstehendes Auto. Anlasser orgelten. Eine wilde Jagd begann. Phantom wohnte am Rande der Stadt. Sein Fahrer hatte oft große Mühe, due Verfolger abzuschütteln. Manchmal dauerte die Heimfahrt Stunden. Sie ging kreuz und quer durch Stuttgart, mit tausend Umwegen, Schlichen und Finten, bis auch der letzte Wagen abgehängt war.

Phantom führt alle an der Nase rum

Und dann kam der Abend, an dem die Verfolger triumphierten. Wieder waren sie hinter dem Auto her, in dem der Maskierte saß. Am Schloßplatz fuhr sein Auto in eine Sackgasse. Es konnte nicht mehr weiter. Der Chauffeur wollte umdrehen. In diesem Augenblick stieg Phantom aus. "Idiot du!" rief er dem Fahrer wütend zu. "Wenn du nicht fahren kannst, dann laß es doch bleiben." "Ich kann doch wenden", rief der Chauffeur beruhigend zurück. "Wende, soviel du willst. Aber ohne mich. Ich habe es satt." Mit diesen Worten riß sich der Catcher die Maske vom Gesicht. Er war erkannt: Es war der Boxer Wilson Kohlbrecher, der bei meinem Turnier mitcatchte. Die Verfolger jubelten. Ihre Hartnäckigkeit hatte gesiegt - dachten sie. Der Jubel dauerte nicht lange.

Schon für den folgenden Abend setzte ich einen Kampf an, bei dem die Münder aller, die Phantom entlarvt zu haben glaubten, offenblieben: den Kampf Phantom gegen Wilson Kohlbrecher. Also waren die Verfolger an der Nase herumgeführt worden? Natürlich. Nur zu diesem Zwecke hatte Kohlbrecher am Vorabend nach dem Kampf in der Garderobe Phantoms Maske aufgesetzt. Das Ganze war ein Reklameeinfall. Absichtlich hatte der Chauffeur die Sackgasse gewählt. absichtlich war Kohlbrecher ausgestiegen, hatte geschimpft und sich demaskiert. Das Publikum amüsierte sich über diese Geschichte. Der Andrang in den nächsten Tagen bewies es. Und nach wie vor blieb Phantom das große, unheimliche Rätsel. Wer wirklich hinter der Maske steckte, wurde nie bekannt. Ich habe vielfach die Meinung gehört, die ganze Maskerade sei nur ein Trick gewesen, um einem unbekannten Catcher besondere Zugkraft zu verleihen. Das ist nicht richtig. Phantom hatte nämlich allen Grund, unerkannt zu bleiben. Denn der Mann, der sich hinter dieser Verkleidung verbarg, wurde erbittert verfolgt und gesucht. Die Maske war nur ein gutes, aber schnell improvisiertes Mittel, um ihn vor der Entdeckung zu schützen. Warum Phantom sein Gesicht nicht zeigen durfte - hierzu gibt es eine delikate Vorgeschichte.

Ich hatte jahrelang mit dem Südafrikaner Herbert Loez korrespondiert. Ich wollte ihn, und er wollte zu mir, aber es klappte nie. Anfang September 1953, als ich kaum mehr an ihn dachte, besuchte er mich überraschend im Regina-Hotel in Hannover. Wir sprachen miteinander. Wir verhandelten. Er unterschrieb meinen Vertrag. Ich hatte einen neuen Catcher von Weltklasse gewonnen. Bereits eine Minute, nach dem Herbert mein Zimmer verlassen hatte, war er wieder zurück. Er machte einen verstörten, gehetzten Eindruck. "Ich muß mich verstecken", sagte er hastig und schaute sich im Zimmer um. Er sprach englisch, und ich verstand nicht gleich, was er meinte. "Schnell, ein Versteck", sagte er noch einmal. Seine Nervosität steckte mich an. Ich riß die Tür des Kleiderschranks auf und schob ihn hinein, zwischen meine Anzüge, machte die Tür wieder zu, zog den Schlüssel ab und schob ihn in die Tasche. Das geschah keinen Augenblick zu früh. Denn schon flog erneut die Zimmertür auf...........

The Strangler
22.03.2007, 10:38
...........Ein Männerkopf mit dunklen Haaren und dunklen, suchend hin und her rollenden Augen erschien in der Öffnung. "Wo ist Ärr Lööds?" "Wer?" fragte ich, um Zeit zu gewinnen, "Wen suchen Sie?" "Lööds", sagte der andere, "Ärbärt Lööds. Er ist da reingekommt. Wo ist er?" Er funkelte mich an. Ich verstand die Zusammenhänge noch nicht. Trotzdem erkannte ich, daß ich in dieser Situation eines bestimmt nicht tun durfte: sagen, wo Herbert Loez unheldisch Unterschlupf gefunden hatte. "Sie meinen Herbert Loez, den Ringer?" erkundigte ich mich umständlich. "Aus Südafrika? Gut aussehend, mit einer tadellosen Figur?" "Ja, tadellose Figur." Seine Augen rollten noch stärker, und er bekam einen roten Kopf. "Tadellose Figur. Vielleicht ist es das. Wo ist er? Ich muß sprechen." "Ja, er war hier." Leugnen hatte keinen Zweck. "Und jetzt? Wo ist jetzt?" "Zum Bahnhof", sagte ich. "Er fährt mit dem Schnellzug nach Hamburg. Wenn Sie sich beeilen, können Sie ihn noch erwischen." Der Bahnhof liegt gleich gegenüber dem Hotel. Ich erklärte dem aufgeregten Besucher den Weg. Vom Fenster aus sah ich, wie er aus dem Hotel stürzte und eilig losrannte, um den Hamburger Schnellzug noch zu erreichen. Dann befreite ich Herbert. Er erzählte mir, was es mit dem wütenden Othello für eine Bewandnis hatte. Der Herr, ein italienischer Diplomat, war Inhaber einer ausgesprochen hübschen, blonden Frau. Sein Unglück war es, daß Herbert ihr zu gut gefiel. Obendrein muß es sich schon bald nach dem ersten Rendezvous herausgestellt haben, daß Loez ihrem Mann nicht nur im Catch überlegen war. Sie ging mit ihm durch. Der Ehemann reiste den beiden nach. Ihr Fluchtweg führte von Italien nach Deutschland. Der Diplomat erwies sich als guter Fährtensucher. Mehrmals entwischte ihm das Paar nur um Haaresbreite. Und hier, in Hannover, wäre es zur Katastrophe für Herbert gekommen - wenn ich nicht einen Kleiderschrank in meinem Zimmer gehabt hätte.

Trotzdem war die Situation verfahren. "Lassen Sie mich von meinem Vertrag zurücktreten", bat Loez. "Es geht nicht. Wenn ich hier kämpfe, findet mich der Mann sofort. So einen Skandal, wie es ihn dann gibt, haben Sie noch nie erlebt." Ich hatte mit Herbert große Dinge vor, und ich dachte nicht daran, ihn wieder ziehen zu lassen. Über eine Stunde redete ich ihm zu wie einem kranken Kind. Endlich erklärte er sich lachend bereit, doch bei meinem Turnier mitzumachen. Schuld an diesem Umschwung war meine Idee. Wir gingen sofort daran, sie in die Wirklichkeit umzusetzen. Ein paar Telephongespräche, eine Anprobe, eine kurze Verbesserung. Es war soweit. Ich riß selbst den Mund verblüfft auf, als ich Herbert Loez vor mir stehen sah: Er schaute wirklich unheimlich aus. Ein dunkles, enganliegendes Trikot umschloß seinen gutgebauten Körper. Auch Gesicht und Kopf waren unter einer dunklen Maske verschwunden. Nur für Mund und Augen waren Öffnungen herausgeschnitten. Und nun begann Herbert auch noch zu schielen und mit den Augen zu rollen. "Schluß!" rief ich. "Aufhören! Ich fürchte mich." Herbert Loez nahm die Maske ab. "Ist es gut so?" fragte er. "Es ist besser als gut. Es ist ausgezeichnet. Was glauben Sie: Können Sie heute abend schon kämpfen?" "Ich wüßte nicht, was mich daran hindern sollte." "Also abgemacht?" "Abgemacht." Dabei blieb es. Am Abend zog Herbert Loez in seiner Vermummung in den Ring ein. Das Publikum war begeistert. Es erkannte schnell, daß ihm hier nicht irgendein Ringer vorgesetzt wurde, der seine Mittelmäßigkeit durch Mummenschanz zu verdecken suchte. Was Herbert bei seinem ersten Catch in Hannover und später in München und Stuttgart zeigte, war Weltklasse. Er wurde als "Phantom", der geheimnisumwitterte Catcher ohne Namen, einer meiner zugkräftigsten Ringer...........

The Strangler
22.03.2007, 18:25
...........Die Verkleidung bewährte sich. Bei seinen ersten Kämpfen war Herbert noch etwas nervös. Er wußte, daß der eifersüchtige, betrogene Diplomat weiter nach ihm suchte. Ich hörte davon, daß Orthello, wie wir ihn nannten, aus Hamburg zurückgekehrt war und die ganze Stadt abkämmte. Er kannte Herberts Namen, und er kannte auch Herberts Beruf. Ich weiß nicht, ob er die Catch-Turniere besuchte. Anzunehmen ist es. Auf alle Fälle kam er nie auf den Gedanken, seinen Rivalen Loez hinter der Maske des Phantoms zu suchen. Der Diplomat reiste unverrichteterdinge wieder ab. Wenig später fand auch Herberts Liebesgeschichte ihr Ende. Er trennte sich von der blonden Diplomatengattin. Vielleicht wurde ihm die Affäre doch zu ungemütlich. Vielleicht bekam er auch Gewissensbisse. Die blonde Schöne jedenfalls kehrte artig heim in den Schoß ihrer Familie. Ihr Mann, der sie so liebte, daß er die Lächerlichkeit nicht gescheut hatte, verzieh ihr. Es war das perfekte Happy-End. Herbert hatte an seiner Verkleidung Geschmack gefunden. Sie war seine beste Reklame. Er behielt sie bei. Vier Monate lang stand er bei mir als Phantom beinahe Abend für Abend im Ring. Aber mit der Zeit wurde für ihn die Vermummung doch zu einer großen Belastung. Die ständigen Jagden, die seine Verfolger nach den Kämpfen auf ihn veranstalteten und die ihn manchmal Stunden kosteten, zehrten an seinen Nerven. Auch machten sich die Anstrengungen bemerkbar, die es kostete, in der heißen und störenden Verkleidung harte Kämpfe durchzustehen, die mitunter eine volle Stunde dauerten. Dazu bekam er plötzlich Sehnsucht nach seiner südafrikanischen Heimat. Nach Ablauf der vier Monate verließ er mich. Er schickte mir noch ein paar nette Kartengrüße. Dann hörte ich nichts mehr von ihm. Die Öffentlichkeit hat nie erfahren, wer der Mann war, der als Phantom in die Geschichte des modernen Catch eingegangen ist.

Dem ersten Catch folgte die Pleite auf den Fuß

Wann begann nun eigentlich Catch in Deutschland seinen Siegeszug anzutreten? Bereits 1931 hatte ich in Augsburg versucht, ein Freistilturnier auf die Beine zu stellen. Ich fiel damit furchtbar auf die Nase. Die Akteure, die mir zur Verfügung standen, hatten vom Freistil wenig Ahnung. Sie plagten sich damit ab, sich gegenseitig bei den Füßen zu erwischen und sich die Beine zu verdrehen. Sobald es für einen von ihnen unangenehm wurde, klopfte er auch schon ab und gab auf. Das war alles. Mit solchen Darbietungen gab sich das Publikum natürlich nicht zufrieden. Es blieb weg. Damit wurde mein erstes Freistilturnier geschäftlich eine riesige Pleite, an der ich noch lange zu beißen hatte. An diese Pleite dachte ich, als ich im Februar 1935 in Nürnberg vor einer unerwarteten Situation gestellt wurde. Es war nach dem griechisch-römischen Ringkampf des Deutschamerikaners Charly Langer gegen den wendigen Berliner Ernst Krüger. Charly hatte verloren. Die Niederlage ärgerte ihn. Und in diesem Ärger tat er etwas, was mich in große Verlegenheit brachte: Anstatt den Ring zu räumen, stellte er sich in Positur und forderte - allen hörbar - Ernst Krüger zu einer Revanche im freien amerikanischen Stil heraus, bei dem alle Griffe erlaubt sind, vom Scheitel bis zur Sohle. Donnernder Applaus war die Antwort auf diese Herausforderung. Das Publikum verlangte stürmisch, diesen Kampf zu sehen. Aber ich wollte nicht. Ich erinnerte mich an Augsburg und bekam kalte Füße. Mein Sträuben nützte nichts. Die Zuschauer ließen nicht locker. Allabendlich forderten sie in Sprechchören den Freistilkampf Langer gegen Krüger. Als sich die Nürnberger Presse diesen Forderungen anschloß, wurde ich weich. So kam es zum ersten richtigen Freistilkampf. Das war eigentlich der Beginn des Catch in Deutschland.

Gleich als Auftakt des Kampfes sprang Ernst Krüger mit beiden Beinen dem Charly Langer an die Stirn. Charly fiel glatt um. Er versuchte, mit Beinschlüsseln gegen seinen Gegner vorzugehen, aber Ernst schlängelte sich immer wieder heraus. Die zwei schlugen sich großartig. Erst in der dritten Runde machte Langer mit dem bedeutend jüngeren Krüger Schluß, indem er ihn dreimal auf einen Kreuzbrecher niedergehen ließ. Krüger wurde ausgezählt. Jetzt ging es erst richtig los. Zuschauer und Journalisten wünschten, daß Charly Langer in seinen nächsten Kämpfen gegen die Stärksten des Turniers im freien Stil antreten sollte. Die Stärksten, das waren etwa Peter Kopp, 250 Pfund schwer, und Leskinowitsch, Lebendgewicht 330 Pfund. Sie verspürten jedoch wenig Lust, sich gegen Charly im Catch zu versuchen. Freistil war nicht ihr Fach. Ich mußte mir etwas anderes einfallen lassen. ich überlegte. Wie wäre es mit Jim Wango, dem kleinen, muskulösen Kongoneger, der wie ein dunkler Panther im Ring umhersprang und das Publikum durch seine Wendigkeit begeisterte? Die Idee war gut. Ein Catch Jim Wango gegen Charly Langer - das versprach volle Kassen. Ich stellte diesen Kampf in Aussicht und rührte die Reklametrommel. Das hätte ich besser nicht getan. Ich hatte nämlich nicht daran gedacht, daß man das Jahr des Heils 1935 schrieb und daß in jener Zeit in Deutschland so vieles anders war als anderswo. Der Mann, der mich daran recht unsanft erinnerte, hieß Julius Streicher. Es fing damit an, daß mir eines Tages in Nürnberg eine Kiste zugestellt wurde. Ich öffnete sie und fand darin, sorgfältig verpackt, einen riesigen Silberpokal. "Dem Sieger im Ringerwettstreit um den Großen Franken-Preis, vom Frankenführer Julius Streicher", stand darauf. Ich hatte gleich, als ich den silbernen Schinken zum erstenmal sah, ein ungutes Gefühl. Aber verweigern durfte ich das unerwünschte Präsent nicht. Die Folgen wären für mich unabsehbar gewesen. So behielt ich den Pokal und wartete, ein ahnungsvoller Engel, auf die Dinge, die da kommen würden. Sie kamen am 8. März 1935.............

The Strangler
23.03.2007, 16:28
.........Streicher spielte mir einen bösen Streich

Kurz vor Beginn der Kämpfe marschierte Julius Streicher, die Reitpeitsche schwingend, in den Herkules-Bau ein. Sechzig SA-Uniformen folgten ihm mit ruhig-festem Schritt. Meine Ordnungsmänner spritzten beiseite und bildeten mit erhobenen Armen ein Spalier. Nur mein Schwager Anderl Bauer trat dem Gauleiter entgegen. Er wollte ihn und seine Mannen aus einem verständlichen Grund nicht einlassen: sie besaßen keine Eintrittskarten. Streicher platzte fast vor Wut. Er bebte am ganzen Körper, als er vor mir stand. Drohend hob er die Reitpeitsche. "Wissen Sie, saß Sie in Nürnberg sind?" schrie er mich an. "Ja", antwortete ich wahrheitsgemäß, denn ich wußte es wirklich. "Und trotzdem wagen Sie es, mir, ausgerechnet mir, das zu bieten?" "Ich bin mir keiner Schuld bewußt", sagte ich. "Stellen Sie sich nicht so dumm!" Seine Stimme schnappte über. Er japste und konnte erst nach ein paar Sekunden weitersprechen. "Stellen Sie sich nicht so dumm. Sie versammeln hier jeden Abend um sich die versteckte politische Opposition. Hier bringt man Ihrem Neger Ovationen. Und warum? Um mich, mich damit zu treffen! Sie sind imstande, den von mir gestifteten Pokal in die Hände dieses Negers zu spielen, um mich damit vor der ganzen Welt lächerlich zu machen. Aber soweit wird es nicht kommen. Ich verbiete Ihnen das weitere Auftreten des Negers. Verstanden?" "Jawohl", sagte ich belämmert. Streicher gab sich damit nicht zufrieden. Nach dem Speziellen ging er zum Grundsätzlichen über. "Überhaupt zeugt es von großer Geschmacklosigkeit, einen arischen Menschen gegen einen Schwarzen kämpfen zu lassen." "Aber bei den Olympischen Spielen in Berlin werden ja auch....." "Das ist ganz was anderes", unterbrach er mich. "Die kommen da nicht mit ihren Körpern aneinander." "Und die Boxer?" "Halten Sie den Mund!" Seine wilden Gestrikulationen erregten den Unwillen der Zuschauer. Sie rumorten. Ganz erstaunt blickte er sich um. Wieder fuchtelte er mir mit der Reitpeitsche vor dem Gesicht umher. "Gehen Sie hinauf in den Kampfring", befahl er mir. "Verschaffen Sie mir augenblicklich Ruhe. Ich will sprechen. Sie sind mir verantwortlich für Ruhe und Ordnung. Ich gehorchte. Das Publikum wurde still. Streicher kletterte durch die Seile. "Hier an dieser Stelle habe ich vor vierzehn Jahren meinen Kampf aufgenommen", rief er den Leuten zu, die das garnicht wissen wollten. "Von hier aus ist meine Lehre in die Welt gegangen. Und ausgerechnet an dieser Stätte, sollen nun ich und meine Rassenlehre in den Schmutz gezogen werden. Ein teuflischer Plan, den ich vernichten, den ich mit allen seinen Helfern ausmerzen werde." In diesen Minuten glaubte ich, das Ende des Berufsringkampfes in Deutschland sei nun gekommen. Ich sah mich bereits eingesperrt. Ich hatte Angst. Da gab Streicher überraschend seinen Entschluß bekannt, dazubleiben und sich die Kämpfe anzusehen. Er nahm am Tisch der Jury Platz. Schon beim ersten flotten Griffwechsel war er begeistert. Beim dritten Kampf erreichte seine Begeisterung ein hysterisches Ausmaß. Er war, zu meinem Glück, von einem Extrem ins andere gefallen.

Jim Wango durfte trotzdem nicht mehr auftreten. Der Fall zog im Ausland seine Kreise. Einige ausländische Spotmannschaften sagten aus Protest ihre geplanten Deutschland-Besuche ab. Auch ich selbst spürte die Folgen. Seit Jim nicht mehr mitmachte, ging der Kartenverkauf stark zurück. "Einmal möchte ich Hitler treffen", sagte ich verärgert zu meinen Freunden, "und ihm meine Meinung über seinen feinen Gauleiter Streicher sagen." Mein Wunsch ging in Erfüllung. Das war an dem Tag, an dem mich Streichers Adjutant im Hotel "Roter Hahn" anrief. "Hier Standartenführer König. Ich schicke Ihnen jetzt einen Dienstwagen. Steigen Sie ein und kommen Sie gleich hierher ins Grand-Hotel." "Was gibt´s denn?", erkundigte ich mich. Aber er hatte bereits eingehängt. Der Dienstwagen ließ nicht auf sich warten. Er setzte mich am Eingang des Grand-Hotels ab. Dort stand Streichers Adjutant. Er übergab mich einem anderen, mit viel Lametta behängten Uniformierten. Ich wurde in die Hotelhalle geführt. Dort, in den wuchtigen Klubsesseln, saßen zahlreiche Figuren, braun gekleidet und goldgeschmückt, mit den höchsten Emblemen ausstaffiert, die ihre Partei zu vergeben hatte. Andere standen in Gruppen umher. Ich war der einzige Zivilist in dieser Umgebung. "Was ist das für eine Versammlung?", fragte ich meinen Begleiter. "Die Reichsleiter und die Gauleiter." "Und ich, was soll ich hier?" Meine Frage wurde nicht mehr beantwortet. Denn plötzlich stand ich vor Hitler. Er streckte mir die Hand her. Ich wollte sie ergreifen. In diesem Moment flüsterte ein Mann ihm etwas ins Ohr. Der "Führer" runzelte die Stirn. Er zog die Hand zurück, streckte sie gleich wieder aus und hielt mir seinen Zeigefinger unter die Nase. "Wenn Sie noch einmal so einen Schwarzen bei Ihren Wettkämpfen mitmachen lassen, wird man Ihnen Zeit geben, über diese Art von Kämpfen nachzudenken", sagte er unmißverständlich. "Haben Sie verstanden?" Jetzt war der Augenblick gekommen, um meine Meinung über Julius Streicher zu sagen. Und was tat ich? Ich riß die Hacken zusammen. Ich hob den rechten Arm. "Jawohl, mein Führer!" sagte ich. Er drehte sich auf dem Absatz um und ließ mich stehen. Der Dienstwagen vor dem Hotel war verschwunden. Zu Fuß schlich ich zum "Roten Hahn" zurück............

Beyonder
24.03.2007, 10:23
Wow..

Ohne Zurths Glaubwürdigkeit in Frage stellen zu wollen (obwohl.. er war ja Wrestlingpromoter *g), aber bei dieser Hitler/Streicher-Geschichte würde mich wirklich sehr interessieren, ob es irgendwelche Berichte von Dritten gibt, die diese Ereignisse bestätigen.

Indikator
24.03.2007, 14:22
Die Jim Wango Geschichte ist verifiziert, in Frankreich wurde manchmal wohl auch gesagt er sei von den Nazis ermordet worden (genauere Informationen haben wir dazu nicht). Zurth muss in der Angelegenheit sogar ziemlich ge-kayfabed haben, was die Sache noch unglaublicher macht. Imo ist es sogar egal ob er nun mit Hitler gesprochen hat oder einem anderen (Größen-)Wahnsinnigen, er war sehr nah dran sehr viel zu verlieren. Der Preis müsste wirklich von Streicher gestiftet worden sein. Ich vermute er hat auch interveniert. Allerdings ist es unklar inwiefern dann noch ein höheres Tier von damals mitgemacht hat

The Strangler
24.03.2007, 15:00
Gestrichen

Cay Fabian
25.03.2007, 14:40
Als bislang nur interessierter Leser möchte ich den Beitrag von indikator zur Streicher/Wango-Story kurz ergänzen: In seinem jedenfalls vor 1955 erschienenen Heft "Die Ketscher" (S. 97ff.) schildert Zurth die Sache anders und wohl zutreffend. Danach habe ihn Streicher zu sich und seinem Stab ins Hotel bestellt und wegen Wango bedroht, dem anschließend per Polizeiverfügung der weitere Auftritt verboten worden sei. Von Hitler ist in "Die Ketscher" nicht die Rede. Der wohl zutreffende Kern der Sache, also Intervention von Streicher, Auftrittsverbot für Wango in Nürnberg und Drohungen gegen Zurth, wird bestätigt in der Gustl Kaiser-Biografie von Gerhard Schaefer, dessen betonte Seriosität zum Thema Berufsringkampf generell fast schon unfreillig komisch, andererseits bei den reinen Fakten aber nicht zu bestreiten ist (Daten und Taten eines Berufsringkämpfers, 1982, dort S. 51ff.).
Wango ist nach Zurth und Schaefer dann durchaus nicht "ermordet" worden, sondern wohl noch 1935 in Berlin in der Charité an Lungenentzündung gestorben.

The Strangler
25.03.2007, 16:02
Gestrichen

Cay Fabian
25.03.2007, 17:24
Mein Exemplar des Zurth-Buches "Die Ketscher" hat keine Jahresangabe. Die letzte im Text vorkommende Jahreszahl ist 1954. Ich habe ein Programm über eine Catch-Veranstaltung des Herrn Zurth in Stuttgart aus dem Jahre 1955 mit der Anzeige, dass man das Buch "Die Ketscher" um 2,60 DM im Althoffbau kaufen konnte. Deshalb meine Angabe, dass Buch sei vor 1955 erschienen. Natürlich ist nicht zu bezweifeln, dass das Buch dann nochmals 1960 erschienen ist, auch Wedemeyer bibliografiert nur diese Auflage in seiner Schaefer-Bestandsübersicht.

Wollte dies aber nur am Rande klarstellen und ich gestatte mir zum Abschluss mal ein Dankeschön an Ronald Großpietsch und alle anderen Verfasser, dass historische Wrestling-Berichte hier und damit überhaupt irgendwo gepostet und diskutiert werden.

The Strangler
26.03.2007, 11:50
Gestrichen

Cay Fabian
26.03.2007, 19:12
Danke für die Einladung, aber zwischen mir und Hoya liegen ein paar Hundert Kilometer. Stell dir die Arbeit mit einem Archiv bitte auch nicht zu einfach vor, wenn man es gut machen will. Selbst bei dem wissenschaftlich aufbereiteten Bestand Schäfer dürften schon einfachere Fragestellungen (z. B. Biografie für Ringer XY) zeitintensive Forschungen vor Ort über Querverweise zur Folge haben, wenn man nicht einfach nur Vorgegebenes übernehmen will. Im Übrigen dürften im Archiv Schäfer Fragen beantwortet werden, die kein Mensch stellt, weil sich niemand für Wrestlinggeschichte interessiert. Leider. Falls irgendjemand irgendwann irgendwo aber mal eine Site zur Geschichte des deutschen/europäischen Berufsringens im 20. Jahrhundert machen will, würde ich durchaus schon was aus meinem Text- und Bildbestand spendieren.

Whilst at it - dumme Frage: Wie bekomme ich in diesen Text eigentlich eine Bilddatei von meiner eigenen Festplatte eingefügt ? Zum Bericht über den armen Jim Wango fehlt eigentlich noch sein Bild. Ist der Artikel von Zurth illustriert ?

The Strangler
26.03.2007, 19:19
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Indikator
26.03.2007, 19:31
Wango ist nach dem Nürnberg Aufenthalt auf einer Reise nach Estland verstorben wo er antreten sollte, vlt war es auch Lettland. Ich glaub das stand so auch in "Die Ketscher". Aus Zeitmangel kann ich gerade leider nichts nachschlagen.
Das mit der Ermordung ist wie gesagt nur die französische Version. Insofern wäre es interessant was in der französischen Literatur darüber geschrieben wurde.

Man kann natürlich immer hoffen, dass es einmal eine Webseite gibt die sich ausschließlich der mitteleuropäischen Geschichte widmet. Dem ist aber nicht so und ich sehe auch keinen Grund warum man das nicht hier integrieren sollte. Regelmäßig sehe ich wie Leute am liebsten ihr eigenes Süppchen machen wollen und kann es nie verstehen.

Für Bilder sind im übrigen Seiten wie imageshack.us am geeignetsten, allerdings verwende ich sie und habe so eher wenig Ahnung. Falls sich ein User da genau auskennt wäre mal eine kleine Anleitung ganz fein.

Zwischen mir und Hoya liegen übrigens auch einige Stunden, was mich aber nicht aufhält von dort Dinge zu bekommen. Immerhin versuche ich die Arbeit langfristig zu minimieren indem ich die Schriftstücke einscanne. So kann man unter anderem schon im Internet meine alten Programmhefte (ältestes ist gerade von 1939) bewundern. Bei Bedarf kann ich sie dir verlinken/schicken. Wäre nicht schlecht wenn du auch deine und kopieren/einscannen könntest :)
Erst wenn man zusammenarbeitet kann man Dinge bewegen

PS: Ronald, durch einen Festplattenschaden musste mein Bruder eine Festplatte von mir bei ihm retten. Ist aber noch alles da. Mit Glück solltest du bald einige GB an Daten von mir bekommen :D (in meinem hausarbeitlichen Chaos finde ich eine Sicherungsdisk außerdem gerade nicht :salook: )

PPS: Kleiner Link Tip: lutte-wrestling.com Hab schon die ganze Seite gemirrored

The Strangler
26.03.2007, 19:38
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Indikator
26.03.2007, 19:50
Du hast die Südamerika Sachen bereits? *zergeht vor Freude*
Könntest du dann mal so grob aufschreiben was da alles inbegriffen ist? So ein kleiner Bestand würde diverse Leute vom WHA wohl sehr interessieren.

Ich schlag mich hier mit ner Hausarbeit und simultanen Praktikum rum (sowie GB internen Dingen ;) ) , insofern weiß ich mal wieder nicht womit ich anfangen soll :o

@ blabla, ich müsste alle hier bereits geposteten Berichte bereits eingescannt haben. Bei Bedarf kann ich sie dir schicken.

Darf ich übrigens erwähnen, dass ich OCR Software hasse :D
(wobei, wenn man nicht in Zeitnot ist könnte die ganz hilfreich sein, so fehlen mir allerdings die Nerven)

Cay Fabian
26.03.2007, 23:49
Es wäre sehr freundlich, wenn Indikator mir den Link zu seinen im Web eingestellten Programmheften geben könnte. Ich selbst bin möglichwerweise zu dumm, Programmhefte von mir hier zu veröffentlichen, weil ich nicht sehe, wie ich Bilddateien direkt hier rein bekomme, bei der Antwortfunktion des Forums finde ich nur die Möglichkeit zum Grafik einfügen via http. Könnte die Sachen also nur per direkter Email zur Verfügung stellen.
Nachfolgend noch die Wango-Version aus dem Buch von G. Schaefer:

(...) Es folgte nunmehr Teilnahme an einer Konkurrenz im Nürnberger Herkules-Velodrom um den „Großen Frankenpreis". Das Turnier erlangte traurige Berühmtheit, denn seitens der damaligen Machthaber, vertreten durch ihren Gauleiter Julius Streicher, wurde dem Negerringer Jim Wango nach seinen ersten siegreichen Auftritten Startverbot erteilt. Während man in anderen Städten im Reichsgebiet unbeanstandet Konkurrenzen unter Teilnahme von Farbigen durchführte, hierfür mögen die Namen eines Ali ben Abdu, William Thomson,John Essaw, Jim Louis oder Jim Bell genannt sein, hatte der wackere Parteimann Angst, daß der Neger vielleicht Turniersie-ger werden und den von ihm gestifteten Pokal gewinnen könnte. Für manchen der damaligen Machthaber, insbesondere den Rassisten Streicher, ein Unding, daß ein Mensch anderer Hautfarbe einen von ihm gestifteten Preis erringen konnte. Selbst der Hinweis vom Veranstalter Rudolf Zurth, daß der Neger zuvor in Stettin von dem Deutschen Gustl Kaiser geworfen worden war und dieser noch gegen die guten und schweren Leute anzutreten hätte, nutzte nichts. Der Polizeipräsident erließ ein Auftrittsverbot wegen möglicher öffentlicher Unruhen. Julius Streicher konnte beruhigt sein, die „Rassenschande" war noch einmal abgewehrt worden.
(...)
Jim Wango, plötzlich ohne Beschäftigung,wurde auch privat zum Liebling der Nürnberger, und lernte hier das gute bayerische Bier kennen. Was im Kreise dieser sogenannten „guten Freunde" erfolgte, wareine durch den kalten Biergenuß zugezogene fiebrige Erkältung. Veranstalter Rudolf Zurth hatte Wango für sein nächstes Turnier nach Riga vepflichtet. Der Zustand Wangos verschlechterte sich jedoch auf der Eisenbahnfahrt von Nürnberg über Berlin derart, daß er in Berlin die Reise unterbrechen und in die Charite eingeliefert werden mußte Hier trat eine Lungenentzündung hinzu und vier Tage später, am 3. April 1935, verstarb Wango und ist in Berlin beerdigt worden.

ViddyClassic
26.03.2007, 23:54
Ich selbst bin möglichwerweise zu dumm, Programmhefte von mir hier zu veröffentlichen, weil ich nicht sehe, wie ich Bilddateien direkt hier rein bekomme, bei der Antwortfunktion des Forums finde ich nur die Möglichkeit zum Grafik einfügen via http.

Du musst die Bilder natürlich irgendwo hochladen. Ich empfehle hierbei gerne folgende Seite, da diese sehr praktisch ist: Klick (http://upload.npcfighter.de)

Die ausgegebene URL (also das http://-Krams) dann markieren, kopieren (via Rechtsklick oder einfach STRG+C) und dann bei der Antwortfunktion des Forums beim Grafikeinfügen in die URL-Leiste kopieren (wieder via Rechtsklick oder einfach STRG+V)

Indikator
27.03.2007, 00:04
Du kannst mir ja auch die Bilder per Mail schicken. Meine Adresse ist indikator@arcor.de
So könnte man auch Größenprobleme unterbinden.

Wusstest du übrigens, dass Reginald Siki im KZ gelandet war? In meinem ältesten Programmheft (Chemnitz Januar 1939) ist er auf dem Titel und ich glaube eine Woche danach wurde in den USA ein Artikel in einer Zeitung gedruckt wo er mehr oder weniger als verschollen galt. Der nächste Artikel, wieder aus den USA, über ihn der bekannt ist zeigt wie er 1944 in den USA ringt und es wird angegeben, dass er 1942 aus einem KZ entlassen wurde!!!

The Strangler
27.03.2007, 09:34
Gestrichen

Cay Fabian
27.03.2007, 20:28
Danke für die Hinweise zum Bildhochladen, habe es jetzt hoffentlich gelernt. Wegen der Größe der Bilddateien würde ich sie aber doch im Bedarfsfall eher erstmal an Indikators Emailadresse senden.

Interessant die mir neue Information über Reginald Siki (aka Reggie Siki, Regis Siki). Ist nachvollziehbar und bietet wieder Stoff zum Verifizieren. Wenn er amerikanischer Staatsbürger war, könnte er nach 1941 mindestens im Internierungslager gelandet sein. Wenn er, wie auf einer Postkarte angegeben, aus Äthiopien stammte, dann konnte er noch erheblichere Schwierigkeiten bekommen, sofern er gegen die italienische Besatzung dort war. In Programmen und auf Fotos um 1950 taucht in Deutschland ein ähnlich aussehender älterer "Phil Siki" auf, der aus Westindien stammen soll. Nach dem ziemlich inhaltsarmen Buch von Shabazz, Black Stars of Professional Wrestling, soll Regis Sikis Karriere ("the most celebrated Black wrestler of the late 1920's") Ende der Vierziger Jahre geendet haben. Also Fragen über Fragen.

Sofern der Zurth-Artikel mit der Wango-Geschichte noch nicht zu Ende war, wäre es übrigens sehr schön, wenn nun erstmal noch der Schluss hier gebracht wird. Der Staffelstab geht also an Ronald Großpietsch und/oder Indikator mit Scanner.

pantaleon Manlapig
27.03.2007, 22:15
[QUOTE=blabla;722761]Interessant die mir neue Information über Reginald Siki (aka Reggie Siki, Regis Siki). Ist nachvollziehbar und bietet wieder Stoff zum Verifizieren. Wenn er amerikanischer Staatsbürger war, könnte er nach 1941 mindestens im Internierungslager gelandet sein. Wenn er, wie auf einer Postkarte angegeben, aus Äthiopien stammte, dann konnte er noch erheblichere Schwierigkeiten bekommen, sofern er gegen die italienische Besatzung dort war. In Programmen und auf Fotos um 1950 taucht in Deutschland ein ähnlich aussehender älterer "Phil Siki" auf, der aus Westindien stammen soll. Nach dem ziemlich inhaltsarmen Buch von Shabazz, Black Stars of Professional Wrestling, soll Regis Sikis Karriere ("the most celebrated Black wrestler of the late 1920's") Ende der Vierziger Jahre geendet haben. Also Fragen über Fragen.


Interessant die mir neue Information über Reginald Siki (aka Reggie Siki, Regis Siki). Ist nachvollziehbar und bietet wieder Stoff zum Verifizieren. Wenn er amerikanischer Staatsbürger war, könnte er nach 1941 mindestens im Internierungslager gelandet sein. Wenn er, wie auf einer Postkarte angegeben, aus Äthiopien stammte, dann konnte er noch erheblichere Schwierigkeiten bekommen, sofern er gegen die italienische Besatzung dort war. Nach dem ziemlich inhaltsarmen Buch von Shabazz, Black Stars of Professional Wrestling, soll Regis Sikis Karriere ("the most celebrated Black wrestler of the late 1920's") Ende der Vierziger Jahre geendet haben. Also Fragen über Fragen.


In Schaefers Aufzeichnung datierten Sikis letzte Kämpfe in Deutschland aus Juli/August 1939 wo er an einem Turnier in Berlin teilnahm. Danach verließ er, laut Schaefer Deutschland und trat auch nie wieder dort an. An und für sich schon bemerkeswert das Siki als Afrikaner noch ´kurz vor dem Ausbruch des Krieges aktiv bei vielen Turnieren dabei war.

Phil Siki war übrigens ein Engländer.

Es gab aber auch einen Josef Ski der stammte aber aus Polen war weiß hieß Sceszepanski und war später als Referee tätig also ganz was anderes :)

D.S.K.

Indikator
28.03.2007, 06:53
Hier noch die Zeitungsartikel über Siki. Bei Bedarf kann ich sie auch übersetzen. Hab natürlich die verrückteste Info vergessen aufzuschreiben.

September 26, 1936
Chicago, Illinois
Chicago Defender

Fear for Siki Wrestler, Who Is Now In Spain

Madrid, Spain. Sept. 25 - Fear for the safety of Reginald Siki, heavyweight American wrestler, is expressed among his many friends in Paris. Siki, who adopted the Jewish faith early this year, evacuated for Spain several months for a serious (sic) of wrestling bouts, the majority of which were to be staged in Madrid. He is still in the Spanish capital.

January 21, 1939
Chicago, Illinois
Chicago Defender

Reginald Siki 'Missing' in Germany

He Joined Jewish Church

By Edgar Wiggins

Paris, France. Jan. 20 - The whereabouts of Reginald Siki, American wrestler, is of much concern to his Parisian friends. Siki, who is married to a German woman, may be in one of the Nazi concentration camps. Or he may be like Max Schmeling who was beaten by Joe Louis in New YOrk for the world heavyweight boxing title last June, held incommunicado.

Schmeling ran afoul of the German secret police when he made some remarks last week concerning Dr. Paul Joseph Goebbels, propagandist minister, and Lida Baarova, a film actress friend of Schmeling's wife while in a Berlin cafe. Since that date neither the American or French newspaper have been able to contact Schmeling by telephone.

At the same time Nazi regime sends out the news that Schmeling is not under arrest. Schmeling is said to have declared that it was a good thing that Goebbels had not been attracted to Miss Anne Ondra, Schmeling's actress wife, because he "would have broken his neck."

It is known that Siki, heavyweight wrestler, entered Germany from Budapest early in June. Several matches had been scheduled for him.

Siki's last letter to his Paris friend was written a few days before the quick ending of the Joe Louis vs. Schmeling battle in New York on June 22.

His friend answered the following week. Although Siki was prompt in answering his mail, regardless as to his whereabouts, it has now been over six months since any letters from the American wrestler have been received here.

April 15, 1944
Chicago, Illinois
Chicago Defender

Former Nazi Prisoner Wins Wrestling Bout

Boston - (ANP) - Back from a 20-month sojourn in a Nazi prison camp, Kemal Abdel Rahman, formerly known as Regis Siki, threw Andy Meixner, white, in 7:57 with a head chancery over shoulder and body press in the Boston Gardens last week before a capacity crowd.

After an absense of 11 years from his native country, Siki, born Reginald Berry in Kansas City, Mo., returned on the Gripsholm. He was arrested in Prague, Czechoslovakia by the Gestapo on April 8, 1942. He was confined as an enemy alien at the Tittmoing internment camp in Upper Bavaria. Before leaving America, Siki had won national fame as an outstanding wrestler. He plans to continue wrestling and stage a comback.

The same night, Jack Clayburne (sic), colored title contender, wrestled to a 30 minute draw with John Katan, white, in a bout refereed by Jack Sharkey, former world heavyweight boxing champion.

Wir fassen zusammen. Ein schwarzer, jüdischer Amerikaner der allen Möchtegern-Nürnberger-Gesetzen trotzt und eine deutsche Frau hatte verweilte im zweiten Weltkrieg in Deutschland. Unfassbar. Mich wunderte es damals schon, dass er eigentlich in Missouri geboren sein soll wegen seines Afrika-Gimmicks. Wobei Sweet Daddy Siki damals wohl ziemlich wahrscheinlich noch nicht wrestlete und des weiteren die Afrikaner wohl große Draws waren, weshalb es durchaus nachvollziehbar wäre einen Afro-Amerikaner als "richtigen" Afrikaner auszugeben.

The Strangler
28.03.2007, 09:03
Gestrichen

The Strangler
28.03.2007, 13:12
Ein unbekannter Verfasser erstellte einmal folgende Liste:

"THE HISTORY OF WRESTLING 1884/1885"

1884

Chicago, Illinois, Jul 26.
William Muldoon def Matsada Sorakichi

Boston, Massachusetts
Dennis Gallagher def William Muldoon

San Francisco, California
William Muldoon def Jules Rigal
William Muldoon def Donald Dinnie
(This was a mixed contest of Cumberland and Graeco-Roman Wrestling. Muldoon won 15 and Dinnie 11 of the 26 Falls recorded.)

Cincinnati, Ohio
William Muldoon def Prof. Carlos Martino

Washington DC.
William Muldoon def Pietro Delmas

1885

St. Louis, Missouri (prior 1885???)
Chlarence Whistler def William Muldoon

Venue unkown, prior 1885
Greek George def Chlarence Whistler

New York City, Irving Hall, May 18.
Carl Abs def William Muldoon

Australia
Chlarence Whistler def Dan Thomas
Championship of the Antipodes
Whistler died while in Australia from pneumonia. Although only 5´8´´ inches and 180 pounds, he was one of the outstanding matmen of his day and he robbed wrestling of one of its most colourful stars.

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Friday, November 15, 1901
Indianapolis News

William Muldoon, the former wrestling champion, is defending a suit in the New Jersey courts, brought by a baker, who alleges that Muldoon assaulted him for not giving half of the road with his wagon, and knocked out one of his teeth. Muldoon set up a defense that the man's teeth were loose, and when he became excited, one of them dropped out.

pantaleon Manlapig
28.03.2007, 18:17
[QUOTE=Ronald Großpietsch;723000]Ein unbekannter Verfasser erstellte einmal folgende Liste:

"[Australia
Chlarence Whistler def Dan Thomas
Championship of the Antipodes
Whistler died while in Australia from pneumonia. Although only 5´8´´ inches and 180 pounds, he was one of the outstanding matmen of his day and he robbed wrestling of one of its most colourful stars.

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Friday, November 15, 1901
Indianapolis News


Zu Whistler's Ableben habe ich andere Informationen. Hier orginal aus dem BUch "100 Years of Australian Professional Wrestling" von Libnan Ayoub

"Whistlerl, who won the St. Louis World tournament, came to Melbourne to prove to Miller who was the World Champion. The bout took place on September 26th, 1885 at the Theatre Royal. After two hours, Whistler emerged as Champion. There was however a tragic end to this encounter Whistler, in the follwoing celebrations, demonstrated his trick of drinking champagne and then eating the glass, but in doing so, pierced his gullet. This proved fatal and he was subsequently buried in Melbourne Cemetrery. With the death of Whistler, another American Wrestler came to Melbourne to seek contests. He was the Greco-Roman Champion Tom Cannon."

D.S.K.

http://upload.npcfighter.de/files/36/657Whistler.JPG

pantaleon Manlapig
28.03.2007, 21:14
Warum ich den "Kampf" Muhammed Ali gegen Inoki nicht kommentierte

Ein Bericht von Georg "Schurl" Blemenschütz (aus dem Magazin "Ring Frei" herausgegeben vom Verband aktiver Berufsringer Österreichs).

Es steht meines Erachtens überhaupt nicht zur Debatte, ob ein Ringer gegen einen Boxer gewinnen kann. Oder umgekehrt ein Boxer gegen einen Ringer.
Die Regeln beider Sportarten sind so grundverschieden, daß man keinen Konsens finden kann, nach welchen Gesichtspunkten ein derartiges Duell auszutragen wäre. Wie das Kräfteverhältnis wirklich ist, davon haben sich zahlreiche Berufsboxer, die ins Profilager der Ringer übergetreten sind, ja überzeugen können.
Für mich war also von vornherein die mit einem riesigen Reklameaufwand in Szene gesetzte Begegnung zwischen den derzeit regierenden Weltmeistern beider Lager nichts anderes als eine Farce. Über eine Farce kann man seine Meinung sagen, man kann eine Farce aber nicht kommentieren.
Als das Österreichische Fernsehen an mich herantrat und mir das Angebot machte, während des Ali-Inoki Kampfes eine kommentierende Meinung abzugeben, lehnte ich bedenkenlos ab. Was sollte es denn da zu kommentieren geben? Was sollte man denn zu diesem Spektakel aussagen? Wie sollte man dem Publikum klarmachen, daß hier vor seinen Augen eine sportlich völlig nutzlose Show abgezogen werde?
Ich habe während meiner Laufbahn sehr oft die Frage gestellt bekommen, ob man nicht einen solchen Super-Kampf aufziehen soll. Ich habe es immer verneint. In vielen Diskussionen mit Ringern und Boxern ist von beiden Seiten klar herausgestellt worden, daß nichts, aber schon gar nichts eine Veranlassung geben könnte, eine solche Show abzuziehen - läßt man die Tatsache das Publikum für dumm verkaufen und ihm das Geld herauslocken zu wollen beiseite. Ich stehe da mit Max Schmeling auf demselben Standpunkt: Es ist so ein Kampf einer jener Auswüchse, wie sie leider heute im Sport manchmal vvorkommen.
Daß Muhammed Ali ein großartiger Boxer ist, bleibt unbestritten. Er reiht sich würdig in die Garde der besten Schwergewichtsboxer dieser Welt ein. Was den Japaner Inoki anlangt, so mauß man ihm ebenfalls Anerkennung zollen, man wird nicht ohne Grund Weltmeister im Ringen. Aber das heißt noch lange nicht, daß es richtig war und ist, die beiden großartigen Sportler gegeneinander antreten zu lassen. Wem sollte ein etwaiger Sieg nutzen?
Der Kampfverlauf hat gezeigt, was Fachleute wissen mußten: es gibt keinen sprtlich zu rechtfertigenden Grund, einen Boxer gegen einen Ringer antreten zu lassen.
Bedaurerlich, daß sich Veranstalter finden, die solche Kämpfe durchführen. Sie unterstehen keiner Aufsichtsbehörde, sie sind keinem Sportverband verantwortlich, sie betreiben eben ihr Geschöft ohne Rücksicht auf Folgen in sportlicher und psychologischer Hinsicht. Wir kennen, diese Art von "wilden Verantaltungen" auch aus unsern Gebieten, nur so kann es zu jenen Auswüchsen kommen, die den gesamten Ringersport in ein schiefes Licht stellen. Daß sich dafür auch bekannte, ja sogar berühmte Namen hergeben, ist ein bedaurerliches Zeichen unserer Zeit. Sich dagegen zu stemmen aber eine Forderung, der sich jeder anständige Sportsmann anschließen müßte.
Nur diese Tatsachen haben mich bewogen dem Österreichischen Fernsehen abzusagen. Und nach der Reaktion vieler, die diesen "Kampf" mitangesehen haben, war mein Entschluß richtig.


D.S.K.

The Strangler
29.03.2007, 09:17
Gestrichen

Beyonder
29.03.2007, 18:29
zwischen den derzeit regierenden Weltmeistern beider Lager

Ist mit dem Titel Inokis der NWF Heavyweight Titel gemeint? War der Titel denn weltweit so bedeutsam, dass Inoki sich als Weltmeister im Wrestling bewerben konnte?

The Strangler
30.03.2007, 11:45
Gestrichen

Indikator
30.03.2007, 15:22
Naja, die Inoki in Deutschland Presseschriftstücke als Quellen zu verwenden ist sehr wahnwitzig ;)

Edit: Hier dazu der Beweis sowie zwei andere interessante Schriftstücke
» http://upload.npcfighter.de/files/36/945Unbenannt%28114%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/784Unbenannt%2882%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/271Unbenannt%2874%29.jpg «

Da mein PC nun überhaupt nicht mehr funktioniert hab ich nochmal nachgesehen was ich wohl noch durch Zufall noch von früher online gestellt habe und da war sogar was.

http://home.arcor.de/indikator/Binder1.pdf
http://home.arcor.de/indikator/Binder2.pdf
http://home.arcor.de/indikator/kraftsport%201939%2011.jpg

Ich schau mal ob ich mich akklimatisieren kann über das Universitäts-Netzwerk noch einige Bilder hochzuladen.

frankyboy
30.03.2007, 16:20
http://home.arcor.de/indikator/Binder1.pdf



1939 Catchen in Chemnitz. Spannend. Ob es da im Stadtarchiv noch was dazu gibt?

edit: Das gebäude wurde 1945 im Bombenhagel zerstört,
Bilder des Veranstaltungsortes:
http://www.historisches-chemnitz.de/altchemnitz/haeuserorte/vereinshaus/vereinshaus3_plan_klein.jpg http://www.historisches-chemnitz.de/altchemnitz/haeuserorte/vereinshaus/vereinshaus4_klein.jpg

quelle: http://www.historisches-chemnitz.de

edit2: beim auf der letzten Seite unten aufgeführte "Wilhelm Adam" handelt es sich nur um die Druckerei, eine"Buchdruckerei Wilhelm Adam, Chemnitz" ist für die 30er Jahre in C. belegt.

Beyonder
30.03.2007, 17:01
Soviel ich noch weis war Inoki W.W.A. Catchweltmeister. Bitte korrigieren, wenn ich falsch liege. Ich habe da etwas Material von Inokis Deutschlandtournee 1978, veranstaltet von Roland Bock. Es gibt in der Pressemappe dazu einige Zeitungsartikel. Auch zu Ali.

Herrje, welche WWA ist das denn jetzt schon wieder? Kann nichts über eine WWA Regentschaft Inokis finden im Netz.

Meines erachtens nach war der NWA Title damit nicht gemeint.

Ich fragte ja auch nach dem NWF Titel, den Inoki bei New Japan zu diesem Zeitpunkt hielt (klar, dieser war auch von der NWA sanktioniert, falls du das meinst.)

Cay Fabian
30.03.2007, 19:50
Cover eines Programms Zwickau/Sachsen (DDR 1950 !)
http://upload.npcfighter.de/files/36/114Bild12.jpg

frankyboy
30.03.2007, 20:06
Cover eines Programms Zwickau/Sachsen (DDR 1950 !)

Wahnsinn! Würde ich gerne sehen! War so was möglich?

edit: Danke!

Cay Fabian
30.03.2007, 21:38
Programmzettel Halle 1947 Vorderseite
(u.a. Hans Schwarz, Berlin "Ostzonen- u. Ex Weltmeister" vs. Kurt Zehe, Chemnitz, "Ringerriese 2,20 m")
http://upload.npcfighter.de/files/36/138Bild1%20schwarz%20003b.jpg

pantaleon Manlapig
31.03.2007, 07:37
Programmzettel Halle 1947 Vorderseite
(u.a. Hans Schwarz, Berlin "Ostzonen- u. Ex Weltmeister" vs. Kurt Zehe, Chemnitz, "Ringerriese 2,20 m")
http://upload.npcfighter.de/files/36/138Bild1%20schwarz%20003b.jpg

Die Angegebene Größe von Zehe dürfte wirklich stimmen, in Doberls Buch misst er ja über 2,30. Der geborenen Königsberger trat zeitweise auch als Gargantua auf. Man kann ihn auch manchmal im TV sehen und zwar spielt er in mehreren Heimatfilmen (z. B. Schwarzwaldmädel) einen Knecht.

Das mit den Weltmeistern in Europa darf man nicht so eng sehen. Inoki wurde einfach als solcher bezeichnet. Ganz sicher war damit nicht sein NWF Titel gemeint, der stammte ja von Johnny Powers Ohio Promotion und war eher nur dort bekannt. Wenn man bedenkt wer hier aller als Weltmeister oder schlimmer als Ex-Weltmeister bezeichnet wurde..Ivan Strogoff, Rene Lassartesse, Gil Voiney, Francois Miquet..... Es ist eigentlich alles ziemlich undurchsichtig oder wie es Indikator schrieb "Wahnwitzig".

D.S.K.

frankyboy
31.03.2007, 10:15
Programmzettel Halle 1947 Vorderseite
(u.a. Hans Schwarz, Berlin "Ostzonen- u. Ex Weltmeister" vs. Kurt Zehe, Chemnitz, "Ringerriese 2,20 m")
http://upload.npcfighter.de/files/36/138Bild1%20schwarz%20003b.jpg

Inwieweit war das eigentlich "Catchen? oder echter Wettkampf? Mir fällt bei den historischen Quellen und Berichten oft schwer da zu differenzieren, gab es eine klare Trennung oder waren die Übergänge in Deutschland fließend?

The Strangler
31.03.2007, 10:34
Bis Ende des 19.Jh. sagte man häufig "Schwerathlet". Auch war die Bezeichnung "Berufsringkampf" nicht in aller Munde. Catchen hierzulande begann Ende der 1920er Jahre. Das merkte man auch daran, dass der Freistil verstärkt Einzug gehalten hatte. Die meisten Turniere veranstaltete man noch im griechisch-römischen Stil. Gerhard Schaefer meinte, dass Catchen den Berufsringkampf in Deutschland abgelöst hätte. Dem würde ich nicht widersprechen. Im Zeitraum zwischen 1812 und 1879 war eigentlich nur der Begriff "Turner" für die meisten Athleten geläufig. Obwohl es schon selbsternannte Profiringer gab, kam die Bezeichnung "Berufsringer" oder "Profiringer" erst später in Mode. Die drei Ringer Theodor Markwald, Charles Ernst Müller und Louis Durlacher zählten z.B. zu diesen ersten "Profringern" in Deutschland. Es dürfte schon eine strikte Trennung zwischen den Berufsingkämpfern um 1900 und denen in den 1930er Jahren gegeben haben. Zumahl hatte sich das Publikum allmählich an griechisch-römisch satt gesehen. Sehr viele Athleten mussten sich allerdings erst auf den freien Stil umstellen. Sehr lange blieben anfangs nur englische und amerikanische Wrestler die Elite im Freistil. Darunter z.B. Tom Cannon oder Joseph Acton.

frankyboy
31.03.2007, 10:40
Ok, danke dir. Nochmal konkret zu meiner Frage: Ist der von dir aufgeführte "Berufsringkampf" echter Wettkampf?

The Strangler
31.03.2007, 10:50
Na ja, in den USA z.B. war das Wetten bis in die 1920er Jahre geläufig, bis William Muldoon höchstpersönlich das Wetten einstellte. Und zumahl wurden nicht wenige Kämpfe manipuliert. Dann wetteten die Menschen also auf einen Wrestler, der vielleicht schon längst als Sieger oder Verlierer feststand. Das führte zu Krawallen. Und in einem bekannten Fall musste sogar der Bürgermeister in den Ring steigen und die aufgebrachten Massen beruhigen. Was den Berufsringkampf vor 1900 betraf, wenn man ihn denn so nennen darf, ist es schon echter Wettkampf gewesen. Die Athleten der Spitzenklasse machten den Sieg unter sich aus. Viele andere Ringer waren da nur Mitläufer. Seit dem verstärkten Mitwirken der Promoter hatte sich das allerdings geändert. Man bekam mit, dass man volle Zelte und Theater nicht mehr im griechisch-römischen Stil erreichen konnte. Die Leute forderten sogar unter Veranstalter Zurth den Catch.

Es dürfte zu früher Zeit ein reiner Wettkampf gewesen sein, indem man nur auf sportliche Aspekte setzte.

Das Thema "Wie ernst die Fans es damals nahmen, mit dem Ringkampf" könnte man beizeiten mal näher beleuchten.

Man muss vielleicht noch anfügen, dass es seit der Turnerbewegung den eigentlichen Turner gab, der im sogenannten "Turner-Ringkampf" kämpfte, und die Ringer sich im Flachringen bewiesen. Wobei es hier keine strikte Trennung gab. Denn der Turner-Ringkampf wurde ebenso wie das Gruben-und Flachringen nur im Stand ausgeführt.

Indikator
31.03.2007, 11:12
Ronald, inwiefern glaubst du es gab Unterschiede zwischen 1900 und 1930 ? Da Leute wie Constant Le Marin auch noch mit 50 Jahren Turniere gewinnen konnten zweifle ich eher daran, dass es in der ersten Jahrhunderthälfte (bzw. natürlich eher dem zweiten Weltkrieg und dem Beginn der Amerikanisierung) zu einem Stilbruch kam.

Ich finde es immer amüsant diverse "Früher War Alles Besser" Berichte zu finden. Ronald, wenn ich damals nicht halluziniert hatte würde ich schwören einen ähnlichen Text von 1902 gesehen zu haben.
Auf jeden Fall hier noch eine kleine Kolumne aus Berlin ("Olympiade der Ringer) von 1927, sehr amüsant zu lesen wenn man die FWAB Catch Fans kennt (und fürchtet ;) ) : http://www.ac-einigkeit.de/boxgesch6.htm

Da früher das meiste ja in Zirkussen stattfand glaube ich nicht, dass es einmal eine ehrbare Zeit gab und später nicht. Zumal auch in den USA in den 1870´ern regelmäßig über Matches gemutmaßt wurden, ob sie real oder fake waren. Außerdem wird der Berufsringkampf in der Geschichte des Amateurringersports immer dämonisiert. Es sei noch angemerkt, dass ein garantiertes Berufsringerturnier in den Annalen der Dt. Amateurringer als richtige Meisterschaft angesehen wird. Falls ich irgendwann mit einem Amateurexperten sprechen kann werde ich garantiert das Thema anschneiden :D

PS: Beim Suchen nach der Berliner Glosse bin ich darüber gestolpert: http://cgi.ebay.de/Ein-Buch-vom-Sport-DER-SIEG-aus-dem-Olympia-Jahr-1932_W0QQitemZ260096957611QQcmdZViewItem
Das wundert mich doch ein wenig (Stichwort Schwerathletik/Schikat)

@ Frankyboy: Du könntest dich ja schlau machen ob es noch Zeitungen von früher bei euch gibt. Da die Turniere immer auf einem engen Zeitraum veranstaltet wurden könntest du mit etwas Glück (also einem nicht dilletantischen Redakteur was leider häufig im Wrestling Sport anzutreffen war) einige interessante Dinge lesen. Und du könntest uns auch so Resultate von damals übermitteln.

The Strangler
31.03.2007, 11:31
Gestrichen

Cay Fabian
31.03.2007, 18:05
Weiß nicht, ob das P.S. oben von Indikator richtig verstanden habe, aber zum Buch Mamlok, Sax, Der Sieg - ein Buch vom Sport, München und Berlin 1932:
Dort gibt es ein bebildertes Kapitel mit der Überschrift "Schwerathletik" von Otto Lissauer, das im Wesentlichen eine zusammengefasste kurze Geschichte des Berufsringkampfes mit objektiver Tendenz enthält. Neben Athleten aus den eigentlichen schwerathletischen Sportdisziplinen sind u.a. die Berufsringer/Wrestler Huhtanen, Steinke,Londos, Calza, Sammy Stein und eben Schikat abgebildet.
Zum Skandalkampf Eberle/Koch 1904 (?) enthält es die Wertung "Der Ringsport hat sich von diesem Schlage nicht erholen können".

Indikator
31.03.2007, 18:58
Hat jemand eigentlich eine genaue Datierung von dem Kampf? Je mehr ich von dem Match weiß desto interessanter wird es.

Hier übrigens noch etwas das ich gerade zusammengeschustert habe.http://home.arcor.de/indikator/skandal.pdf

The Strangler
01.04.2007, 09:16
.........Streicher spielte mir einen bösen Streich

Kurz vor Beginn der Kämpfe marschierte Julius Streicher, die Reitpeitsche schwingend, in den Herkules-Bau ein. Sechzig SA-Uniformen folgten ihm mit ruhig-festem Schritt. Meine Ordnungsmänner spritzten beiseite und bildeten mit erhobenen Armen ein Spalier. Nur mein Schwager Anderl Bauer trat dem Gauleiter entgegen. Er wollte ihn und seine Mannen aus einem verständlichen Grund nicht einlassen: sie besaßen keine Eintrittskarten. Streicher platzte fast vor Wut. Er bebte am ganzen Körper, als er vor mir stand. Drohend hob er die Reitpeitsche. "Wissen Sie, saß Sie in Nürnberg sind?" schrie er mich an. "Ja", antwortete ich wahrheitsgemäß, denn ich wußte es wirklich. "Und trotzdem wagen Sie es, mir, ausgerechnet mir, das zu bieten?" "Ich bin mir keiner Schuld bewußt", sagte ich. "Stellen Sie sich nicht so dumm!" Seine Stimme schnappte über. Er japste und konnte erst nach ein paar Sekunden weitersprechen. "Stellen Sie sich nicht so dumm. Sie versammeln hier jeden Abend um sich die versteckte politische Opposition. Hier bringt man Ihrem Neger Ovationen. Und warum? Um mich, mich damit zu treffen! Sie sind imstande, den von mir gestifteten Pokal in die Hände dieses Negers zu spielen, um mich damit vor der ganzen Welt lächerlich zu machen. Aber soweit wird es nicht kommen. Ich verbiete Ihnen das weitere Auftreten des Negers. Verstanden?" "Jawohl", sagte ich belämmert. Streicher gab sich damit nicht zufrieden. Nach dem Speziellen ging er zum Grundsätzlichen über. "Überhaupt zeugt es von großer Geschmacklosigkeit, einen arischen Menschen gegen einen Schwarzen kämpfen zu lassen." "Aber bei den Olympischen Spielen in Berlin werden ja auch....." "Das ist ganz was anderes", unterbrach er mich. "Die kommen da nicht mit ihren Körpern aneinander." "Und die Boxer?" "Halten Sie den Mund!" Seine wilden Gestrikulationen erregten den Unwillen der Zuschauer. Sie rumorten. Ganz erstaunt blickte er sich um. Wieder fuchtelte er mir mit der Reitpeitsche vor dem Gesicht umher. "Gehen Sie hinauf in den Kampfring", befahl er mir. "Verschaffen Sie mir augenblicklich Ruhe. Ich will sprechen. Sie sind mir verantwortlich für Ruhe und Ordnung. Ich gehorchte. Das Publikum wurde still. Streicher kletterte durch die Seile. "Hier an dieser Stelle habe ich vor vierzehn Jahren meinen Kampf aufgenommen", rief er den Leuten zu, die das garnicht wissen wollten. "Von hier aus ist meine Lehre in die Welt gegangen. Und ausgerechnet an dieser Stätte, sollen nun ich und meine Rassenlehre in den Schmutz gezogen werden. Ein teuflischer Plan, den ich vernichten, den ich mit allen seinen Helfern ausmerzen werde." In diesen Minuten glaubte ich, das Ende des Berufsringkampfes in Deutschland sei nun gekommen. Ich sah mich bereits eingesperrt. Ich hatte Angst. Da gab Streicher überraschend seinen Entschluß bekannt, dazubleiben und sich die Kämpfe anzusehen. Er nahm am Tisch der Jury Platz. Schon beim ersten flotten Griffwechsel war er begeistert. Beim dritten Kampf erreichte seine Begeisterung ein hysterisches Ausmaß. Er war, zu meinem Glück, von einem Extrem ins andere gefallen.

Jim Wango durfte trotzdem nicht mehr auftreten. Der Fall zog im Ausland seine Kreise. Einige ausländische Spotmannschaften sagten aus Protest ihre geplanten Deutschland-Besuche ab. Auch ich selbst spürte die Folgen. Seit Jim nicht mehr mitmachte, ging der Kartenverkauf stark zurück. "Einmal möchte ich Hitler treffen", sagte ich verärgert zu meinen Freunden, "und ihm meine Meinung über seinen feinen Gauleiter Streicher sagen." Mein Wunsch ging in Erfüllung. Das war an dem Tag, an dem mich Streichers Adjutant im Hotel "Roter Hahn" anrief. "Hier Standartenführer König. Ich schicke Ihnen jetzt einen Dienstwagen. Steigen Sie ein und kommen Sie gleich hierher ins Grand-Hotel." "Was gibt´s denn?", erkundigte ich mich. Aber er hatte bereits eingehängt. Der Dienstwagen ließ nicht auf sich warten. Er setzte mich am Eingang des Grand-Hotels ab. Dort stand Streichers Adjutant. Er übergab mich einem anderen, mit viel Lametta behängten Uniformierten. Ich wurde in die Hotelhalle geführt. Dort, in den wuchtigen Klubsesseln, saßen zahlreiche Figuren, braun gekleidet und goldgeschmückt, mit den höchsten Emblemen ausstaffiert, die ihre Partei zu vergeben hatte. Andere standen in Gruppen umher. Ich war der einzige Zivilist in dieser Umgebung. "Was ist das für eine Versammlung?", fragte ich meinen Begleiter. "Die Reichsleiter und die Gauleiter." "Und ich, was soll ich hier?" Meine Frage wurde nicht mehr beantwortet. Denn plötzlich stand ich vor Hitler. Er streckte mir die Hand her. Ich wollte sie ergreifen. In diesem Moment flüsterte ein Mann ihm etwas ins Ohr. Der "Führer" runzelte die Stirn. Er zog die Hand zurück, streckte sie gleich wieder aus und hielt mir seinen Zeigefinger unter die Nase. "Wenn Sie noch einmal so einen Schwarzen bei Ihren Wettkämpfen mitmachen lassen, wird man Ihnen Zeit geben, über diese Art von Kämpfen nachzudenken", sagte er unmißverständlich. "Haben Sie verstanden?" Jetzt war der Augenblick gekommen, um meine Meinung über Julius Streicher zu sagen. Und was tat ich? Ich riß die Hacken zusammen. Ich hob den rechten Arm. "Jawohl, mein Führer!" sagte ich. Er drehte sich auf dem Absatz um und ließ mich stehen. Der Dienstwagen vor dem Hotel war verschwunden. Zu Fuß schlich ich zum "Roten Hahn" zurück............

…….„Was war denn so eilig?“wollte meine Frau wissen. Ich bekam den Mund nicht auf. „He, du, ich habe etwas gefragt!“ Statt einer Antwort riß ich meinen Mantel herunter, warf den Hut auf den Boden und trampelte wütend darauf herum. „Bist du verrückt? Warum machst du das?“ „Weil ich ein Feigling bin“, schrie ich. „Ein ganz erbärmlicher Feigling!“ Es dauerte eine Weile, bis ich mich soweit beruhigt hatte, daß ich ihr den Grund meines Wutanfalls berichten konnte. Sie nahm es gefaßt auf. Für sie war es wohl am wichtigsten, zu wissen, daß ihr Mann nicht übergeschnappt war.

Auch starke Männer reiten Steckenpferde

Auf meine Pläne mit Jim Wango mußte ich nun verzichten. Immerhin hatte der Freistilkampf Langer gegen Krüger so großen Widerhall gefunden, daß ich versuchte, einige gute klassische Ringer für den Catch umzuschulen. Viele von ihnen bemühten sich ehrlich, weil sie hier neue Möglichkeiten sahen. Aber nur die wenigsten haben es geschafft. Zu ihnen gehörten der Breslauer Max Walloschke und der Bromberger Franz Gestwinzky. Mit ihnen und Krüger und Langer und dem Schweizer Aeschlimann war es mir möglich, in den Turnieren ab 1936, die wochen – und monatelang liefen, immer mal einen oder auch zwei, drei Freistilkämpfe einzustreuen. An den Tagen, an denen gecatcht wurde, mußte ich um meine Kasse keine Sorgen haben. Ein großer Teil des Publikums hält die Catcher und Ringer für eine verschworene Gemeinschaft. Er glaubt, daß sie die besten Kameraden sind. Das ist ein Irrtum. Ich kenne kaum eine andere Berufsgruppe, bei der die Rivalität – ob es nun um den Sieg geht, um Frauen oder um Gagen – so erbittert ausgetragen wird wie hier. Es ist nicht nur einmal vorgekommen, daß ein Catcher Turniersieger wurde, weil er seinen stärksten Gegner kurz vor dem Schlußkampf durch eine falsche Anzeige bei der Polizei ausgeschaltet hatte. Verschieden wie die Charaktere der starken Männer sind auch ihre privaten Schwächen, ihre Tricks, Leidenschaften, Absonderlichkeiten und Steckenpferde. Czaja Janos zum Beispiel, der Finger hatte wie Eisenklammern, spielte in seinen Mußestunden virtuos Violine. Pawel Pawlic war ein Meister auf der Flöte. Alexander Peterson sammelte Münzen des 17.Jh.. Peter Kopp gab Unsummen aus für bildliche Darstellungen aus dem alten Testament. Janes Leskinowitsch besaß eine ansehnliche Schmetterlingssammlung und war ständig auf der Jagd nach neuen, seltenen Exemplaren. Gustl Kaiser schreibt Gedichte. Waldherr, der Würger, um den es jetzt wieder in Paris Wirbel und Skandal gab, malt Landschaftsbilder. Franz Mrna, übrigens ein Fremdsprachen-Genie, war ein Fachmann auf dem Gebiet der Philatelie. Er reiste mit mehreren Koffern, in denen er Hunderttausende von Briefmarken mit sich trug. Der Mann, der einer der erfolgreichsten Bösewichte im Ring war und der schon als Amateur in Wien die ihm sichere Weltmeisterschaft durch Disqualifikation verloren hatte, liebte diese winzigen bedruckten Stückchen Papier über alles. Täglich verbrachte er – Lupe und Pinzette in der Hand – Stunden damit, vor Bergen von Marken zu sitzen und sie zu sortieren, zu vergleichen und zu betrachten. In Nürnberg kam einmal nach dem Kampf ein hoher Gerichtsbeamter zu mir. „Der Mrna ist großartig“, sagte er. „Wenn er ringt, bin ich immer da. Denken Sie, er würde von mir eine Einladung annehmen?“ „Warum nicht?“ „Ich möchte auch nicht, daß er umsonst kommt. Ich habe eine wunderbare Briefmarkensammlung. Sagen Sie ihm bitte, er kann sich eine Marke davon aussuchen und mitnehmen. Wie wäre es morgen Abend?“ „Abends geht´s bei uns nie“, erinnerte ich ihn. „Ach so, natürlich. Dann zu einer anderen Zeit. Rufen Sie mich an? Ich hoffe, Sie kommen mit.“ „Bestimmt“, versprach ich. Mrna war bereit, der Einladung zu folgen. Ein paar Tage später machten wir uns auf den Weg. „Der wird sich wundern“, prophezeite Mrna. Er sollte recht behalten. Es gab ein ausgezeichnetes Essen, danach Kaffee, und dann schleppte der Justizbeamte sein Album an. Franz Mrna blätterte es durch, schnell, scheinbar flüchtig. Zum Schluß schlug er wieder einige Seiten zurück, deutete auf eine Briefmarke. „Die da.“ Ich sah, wie unser Gastgeber zusammenzuckte. „Das ist mein bestes Stück, Herr Mrna“, sagte er. „Ich weiß.“ Mrna lächelte. „Deshalb.“ „Gut. Ich habe es versprochen, und was ich verspreche, halte ich. Würden Sie bitte die Marke herauslösen? Ich gebe ihnen ein Kuvert zum Mitnehmen. Damit ihr nichts passiert.“ „Es wird ihr bestimmt nichts passieren. Aber…es wäre doch zu schade, sie aus der Sammlung zu entfernen. Ich würde Ihnen vorschlagen, Sie geben mir ein paar andere Exemplare als Ersatz. Diese hier vielleicht, und die, die und die.“ Der Beamte nahm die Marken heraus. „Weshalb haben Sie ausgerechnet diese gewählt?“ erkundigte er sich. „Weil Sie absolut nicht in Ihre schöne Sammlung passen.“ „Das verstehe ich nicht.“ „Schauen Sie her: Diese Stücke sind repariert, wertlos.“ Unser Gastgeber nahm die Lupe, prüfte genau, machte ein verblüfftes Gesicht. Es war so, wie Mrna gesagt hatte. Die Marken waren defekt und auf kaum erkennbare Weise repariert. Der Gerichtsbeamte hatte das nie bemerkt. Für Franz Mrna, den bösen Mann im Ring, genügte dafür ein kurz darüberhuschender Blick.

Die „deutsche Eiche“ siegt als Münchhausen

Ein anderes, weit weniger hübsches Steckenpferd ritt Karl Kornatz. Das heißt, eigentlich wurde er von diesem Teufelspferd geritten: von der Gier nach Geld, vom Geiz. Kornatz, der in seiner Freizeit mit Schnürsenkeln und Heilkräutertees hausierte und diese Produkte auch seinen schwächeren Kollegen aufdrängte. aß nie in einem Restaurant. Hierfür reute ihn das Geld. Obwohl Bezieher von Spitzengagen, buk er sich immer wieder Kartoffelpuffer auf Vorrat. Diesen Vorrat schleppte er überall mit sich, auch im Ausland. Oft kam es vor, daß in der Sommerhitze seine Kartoffelpuffer Schimmel ansetzten oder das die billigen Eintopfgerichte, die er vorgekocht hatte, sauer wurden. Das störte ihn nicht. Er aß sie trotzdem. Sein Magen, der eisern war wie alles an ihm, vertrug das ohne weiteres. Abends, nach den Kämpfen, besuchte er die kleinen Wirtschaften, die in der Nähe des Veranstaltungslokals lagen. Dort verkehrte dann auch das Ringerpublikum. Noch angeregt von den Kämpfen, freuten sich die Leute natürlich, den siebenfachen Weltmeister zu sehen und mit ihm ein paar Worte zu wechseln. Oft lud einer von ihnen Kornatz zu einem Bier ein. Und darauf hatte Karl Kornatz nur gewartet. Er dachte nicht daran, das spendierte Bier zu trinken. Er tauschte es gleich beim Wirt gegen Zigarren ein. Er dachte auch nicht daran, die Zigarren zu rauchen, denn er war Nichtraucher. Die Zigarren, kleine, mittlere und große, helle und schwarze, mit und ohne Bauchbinde, kamen in eine Kiste. Dort stapelten sie sich. Wenn die Kiste voll war, machte Kornatz ihren Inhalt zu Geld. So geizig Kornatz mit dem Geld war, so verschwenderisch ging sein Kollege Paul Bahn, genannt „Samson, die deutsche Eiche“, mit dem gesprochenen Wort um. Er war der geborene Märchenerzähler. Jeden Abend nach den Kämpfen versammelte er eine Schar andächtiger Zuhörer um sich, die nächtelang seinen abenteuerlichen Berichten aus aller Welt lauschten. Seine Meisterprüfung als Märchenerzähler legte Paul Bahn in Flensburg ab. Das Gros der Ringer, die aus Hamburg erwartet wurden, war nicht rechtzeitig eingetroffen. Der D-Zug, der sie nordwärts bringen sollte, lag mit Maschinenschaden irgendwo auf der Strecke. Der Beginn des Turniers war längst fällig. Die Zuschauer wurden unruhig. Pfiffe gellten auf. Der Veranstalter gab sich einen Ruck und wollte eben das Publikum schweren Herzens über das Mißgeschick aufklären und bitten, sich das Eintrittsgeld an der Kasse zurückzahlen zu lassen. In diesem Augenblick schob ihn die deutsche Eiche zur Seite. Paul Bahn, noch im zerknitterten Reiseanzug, hüpfte zwischen den Seilen durch. Er fing an zu erzählen. Bereits bei seinen ersten Worten verstummte das Pfeifen. Eine Minute später war es mäuschenstill. Bahn dachte nicht daran, das Ausbleiben seiner Kollegen zu erklären. Er kam soeben aus Kopenhagen und war daher, im Gegensatz zu den anderen, pünktlich eingetroffen. Nun erzählte er also von Kopenhagen. Irgendwie leitete er über zu einer Seefahrt bei Windstärke 12, kam dann auf seine Abenteuer in Afrika und Australien zu sprechen und berichtete von pompösen Empfängen an japanischen Fürstenhöfen, von seinen haarsträubenden Erlebnissen als Versprengter der Jagdgesellschaft eines Maharadschas und von seinem Leben unter tibetanischen Mönchen. Die Leute hörten ihm mit offenen Mündern zu. Einen Münchhausen wie ihn hatten sie noch nie getroffen. Inzwischen waren die verspäteten Ringer aus Hamburg angekommen. Sie stürzten in die Garderoben und kleideten sich im Höllentempo um. Der Veranstalter atmete auf. Er hatte sich zu früh gefreut. Denn das, was ihn gerettet hatte, nämlich die Fabulierwut Bahns, verhinderte nun den Beginn der Kämpfe. Paul dachte nicht daran, sich das Wort entziehen zu lassen. Er war zu schön in Fahrt. Der Veranstalter winkte ihm zu. Er trat an die Seile und zupfte Bahn an den Hosenbeinen. Die deutsche Eiche schenkte ihm keinen Blick. Sie hatte Besseres zu tun: sie erzählte. „Meine Damen und Herren“, begann schließlich der Veranstalter, „wir danken Herrn Paul Bahn-Samson, daß er uns so glänzend unter…“ „Ruhe!“ unterbrach ihn eine wütende Männerstimme. „Raus! Ruhe! Mach, daß du rauskommst!“ riefen jetzt auch andere Frauen und Männer. Erschreckt zog sich der Veranstalter zurück. Seelenruhig setzte Paul Bahn seinen Märchen aus 1001 Nacht die Pointe auf. Es war seine beliebte Geschichte von einer Südamerika-Tournee. Nach seinen Worten hatte er damals sämtliche Turniere in Südamerika gewonnen, bis auf eines in Chile. Die Zuschauer machten traurige Gesichter, als er von dieser Niederlage sprach. Er schien damit am Ende seiner Berichte angekommen zu sein, bereit, seinen Kollegen nun endlich den Ring für harte Handgreiflichkeiten frei zu machen. Aber bevor er sich endgültig zurückzog, rundete er seine chilenische Geschichte noch durch eine wunderhübsche Fabel ab. Nach der Niederlage, erzählte er mit feierlichem Gesicht, flatterte die Fahne an der deutschen Botschaft in Chile einen Tag lang auf halbmast. Das war Paul Bahn.

Tumult, Bierflaschen und Schädelbrüche

Nicht immer ließ sich ein wütendes Publikum so leicht besänftigen, denn nicht immer war ein Paul Bahn zur Stelle. Auch ist nicht jedes Publikum gleich. Während man an einem Tag die Leute mühelos beruhigen kann, gelingt es am nächsten Tag nur schwer oder überhaupt nicht. Es kommt auf die Zusammensetzung der Zuschauer an, auf ihre Stimmung, auf den Grund ihres Unwillens, auf die ganze Atmosphäre in der Kampfhalle. Wenn von all dem die ungünstigsten Umstände zusammentreffen – dann ist der Tumult da. So war es beim Catcher-Turnier am 30. März 1951 im Münchner Circus Krone. Auf einmal war die Hölle los. Gläser, Bier – und Limonadenflaschen segelten zu Hunderten durch die Luft. Acht Zuschauer blieben mit Schädelbrüchen liegen. Der große Regisseur Jürgen Fehling mußte, mit einer Platzwunde am Kopf, von Sanitätern mehr hinausgeschleift als geführt werden. Ich sah das Ende der eben wieder aufblühenden Catcherei schon gekommen. Es rührte sich nichts. Keine Behörde leitete eine Untersuchung ein. Kein Verbot kam. Ich suchte deshalb von mir aus das Amt für öffentliche Ordnung auf. Ich wies die Beamten auf die alte Verordnung hin, nach der zu Box-und Ringveranstaltungen von den Zuschauern keine Flaschen und Gläser mitgenommen werden dürfen. Die Verordnung war nach einem Riesenkrawall in Berlin vor dem ersten Weltkrieg erlassen worden. Die Münchner Beamten wußten nichts davon. Sie versprachen, nachzublättern. Ich wurde für den nächsten Tag wieder bestellt. Und sie blätterten. Tags darauf erklärten sie mir, sie hätten die von mir zitierte Verordnung gefunden. Aber sie sei eine rein preußische Angelegenheit. Was ein Herr von Jagow damals da oben angeordnet habe, gelte in Bayern noch lange nicht. Wir versuchten deshalb, uns selbst zu helfen. Wir schenkten die Getränke nur noch in Pappbechern aus. Dadurch gerieten wir mit vielen Münchnern in Streit, die ihr Bier nicht aus solchen Bechern trinken wollten. Bis dann der zweite Fall eintrat, wieder in München. Wieder schleuderte ein Zuschauer sein Glas gegen den Ring. Das Glas traf nicht den unbeliebten Catcher, sondern eine Dame am Kopf. Sie fiel mit einer starken Platzwunde vom Stuhl. Jetzt spielte das Publikum selbst Catcher. Damals, am 30. März 1951, waren es Hunderte gewesen, die geworfen hatten. Niemand wußte natürlich nachher, wer alles „zu den Waffen gegriffen“ hatte. Diesmal war es anders. Der einzelne Täter wurde sofort ausgemacht. Scharen von Zuschauern stürzten sich auf ihn und prügelten ihn windelweich. In der Presse erschien sogar die Meldung, sie hätten ihm die Augen ausgeschlagen. Das stimmte nicht. Seine Augen waren nur vorübergehend verschwunden, zugeschwollen von den zahllosen gesalzenen Hieben. Dieser Vorfall veranlaßte die Münchner Polizei, das alte Jagowsche Verbot auch für ihre Stadt in Kraft zu setzen. Es besteht in München noch heute.

Die größte Saalschlacht mit schweren Waffen

Die erbitterste Saalschlacht jedoch, an der gemessen die in München nur ein kleines Geplänkel war, tobte vor dem Kriege in Stuttgart. Peter Kopp gab dort während eines Turniers in der Stadthalle eine Einlage als Superathlet. Ein bekanntes Stuttgarter Werk hatte hierfür eine komplette Ladung von Stabeisen, Rundeisen und Eisenschienen geliefert. Kopp bog diese Eisen auf Wunsch des Publikums zu Spiralen, zu Ringen, zu Ellipsen, zu Hufeisen. Es war ein Riesenerfolg. Anschließend stieg der Hauptkampf des Abends: der Ringkampf des Publikumslieblings August Ahrens gegen den vielgehaßten Pavel Kisch. In Erwartung dieser Sensation fieberten nicht nur die achttausend Zuschauer, sondern auch die Hallenarbeiter. Sonst über alles zuverlässig, begingen sie einen schweren Fehler: Sie vergaßen, die Eisenstücke wegzuräumen, die Kopp für seine Kraftnummer verwendet und verbogen hatte. Das rächte sich. Pavel Kisch brachte das Publikum rasch zum Schäumen. Er kämpfte unfair. Die Stimmung stieg bis zur Siedehitze. Und dann versetzte Kisch seinem Gegner auch noch einen Tiefschlag. Ahrens fiel um und kam nicht mehr auf die Beine. Das war das Signal. Wie auf Kommando sprangen die Menschen von ihren Sitzen. Sie stürmten herunter von den Rängen, trampelten über das hölzerne Oval der eingebauten Radrennbahn. Wie eine Sturmflut wälzten sich die Massen von allen Seiten gegen den Kampfring. Schon hatten sich an die fünfzig Mann mit den umherliegenden Kant-und Rundeisen bewaffnet. Ein paar Männer schnitten dem flüchenden Kisch den Weg zum rettenden Ausgang ab. Es ging um sein Leben…………Ende (Anfang + 1. Fortsetzung)…………

The Strangler
01.04.2007, 09:41
T H E S I N S O F N E W Y O R K
As "Exposed" by the Police Gazette
By: Edward Van Emery

P A R T I I
THE RICHARD K. FOX GAZETTE (1876)


Chapter 3
(With Stops at the Bal Mabille, the Bowery Bastile and Other Nice Places)


"After the lamplighter had gone his rounds," expounds the crudite Paul
Prowler to his ingenuous friend Charley, "seeing the jungles of a great city
has always been a favorite amusement with those sportsmen who combine a keen
desire to hunt the elephant and yet have a natural disinclination to do
their gunning too far away from the comforts of home. There are other
hunting grounds beside those that make up the wilds of Sixth Avenue."

Prowler thereupon takes Charley on a pilgrimage further downtown.
"Hunting the elephant" was the common phrase for slumming during the late
Seventies and early Eighties and the quest of the metropolitan elephant was
frequently more dangerous than the stalking of the pachydermatous mammal in
the wilds of Africa.

HARRY HILL'S PLACE, FIRST STOP OF PILGRIMAGE

"We will begin with Harry Hill's place, or ' Arry 'Ill's, as he is
called by his cockney friends," says Prowler, "for it is the best of the
worst places. And I mean exactly what my words are saying. For one thing,
your pocketbook is perfectly safe here, even rolling the lush (rifling the
pockets of a drunk) being here strictly forbidden, which is more than I can
say for some of the resorts to which I am about to lead you. It is ' Arry's
boast that no one has ever been robbed or killed in his place, which,
strange but true, seems to be a fact. No matter how inviting the
opportunity, any attempt on the part of a fair patron to life the watch or
bankroll of a male companion meant, if caught in the act (and ' Arry ' ad
a h'eagle h' eye' ), the guilty one was barred from ever showing her face in
Hill's again."

Prowler apparently had a sincere liking for the proprietor of the Hill
rendezvous, which is not surprising, for his was a very tolerable infamy.
Visitors from the four quarters of the globe who chanced to come to New York
usually made it a point to find their way through the doors of this
irregular cluster of two-story buildings at Houston and Crosby Streets, that
had been combined into the theater and house of entertainment of which Harry
Hill was the dominant proprietor. One historian refers to Harry Hill as a
divekeeper, something that will be resented by those who have an unconfused
memory of the place he operated. Even the Rev. T. DeWitt Talmage, when he
crossed the bridge to gather sensational sermon enlightenment, through a
slumming tour, for the Brooklyn Tabernacle churchgoers, conceded that the
Hill resort was the most orderly he had visited.

THE PROWLER DESCRIBES HARRY HILL'S PLACE

If a "dive," to follow the dictionary definition, is a place where
"drunkards and harlots consort," then Hill's was not precisely referred to.
Its feminine clientele, to be sure, was made up of what was known as the
demi-monde. But the pleasure-seeking male was required to treat them as
ladies, even if they weren't. Prowler finds fault with a contemporary print
which pictures a dancing scene here in which a man is shown puffing on a
cigar the while some terpsichorean measure is being stepped. Paul points to
a sign on the wall which reads: "Gentlemen will not smoke while dancing."
And the wall signs here exacted obedience or the proprietor saw that they
did. Drunkenness, loud conversation, or disorderly conduct is something not
tolerated here. Let Prowler show you what the place was like, and with the
assurance of one who was once in the Hill employ in its heyday, that this is
a truer pen picture than some of the highly colored ones that have been
given from time to time.

We buy our tickets___twenty-five cents apiece, ladies free___at
a little window downstairs and pass upward to where the laughter and
applause proclaim that an amusing song or farcical "nigger" sketch is in
progress or the Punch and Judy box may be providing amusement. The room is
ablaze with light and heavy with smoke. The stage is occupied by a young
lady in a wig the color of "yellow-jack molasses candy," and a pair of pink
tights. Her cheeks are bright with excitement and paint, while each
energetic gesture accompanying the topical song she is singing displays her
bosom lavishly.

When the song is finished there is a chance to look about. There
is a gallery overhead and a wine-room to one side. There is a long
lunch-counter well stocked with food of an excellent quality. You can also
get piping-hot coffee and tea. Singularly enough, Harry Hill's is more
discussed and made much of in the country than anywhere else. there is
hardly a young man who comes up to "York" but takes in Hill's, just as sure
as he gets taken in later by some siren on the Bowery. Two such young
grangers sit at the table with Charley and I, and will have an interesting
experience to tell back in Punkton or Rushville of two young ladies in
seal-skin saques who sidle down beside them like a couple of birds going to
roost.

"Won't you buy me a drink, dear?" says one.
"You'll treat me, pet, won't you?" remarks the other, and
without waiting to discuss the matter further the beautiful creature waves
one of the waiter girls, who are flitting about like bees, to the table. Of
course, the young men are equal to the occasion, even to standing a treat
for the plump little woman who brings on the beverages. They get very
sociable with the two young ladies, who live in furnished rooms on Crosby
Street, and at 2:30 A.M. the four depart in a rather tipsy but orderly
condition.

When the stage performance is not in progress there is an open
space at the head of the stairs where the dancing is done. The orchestra
strikes up and the quadrille begins. These girls dance very nicely
(decorously, we might say, if the propriety of this pleasure is conceded),
gliding through the figures with genuine grace. "No lovers wanted!" is the
suggestion from one of the terse wall signs.

Suddenly there is a crash and a table is upset. One man has
struck another in a quarrel about a girl. In any other place there would be
quite a little scrimmage. Glasses would be thrown about and the gathering
would be in a panic. But not at Harry Hill's. That ubiquitous gentleman, who
has the frame of a pugilist in constant training and a grasp of iron, has
already seized the man at fault and conducted him to the stairs, which he
finds to his advantage to descend. The dancers hardly pause and the
orchestra goes on merrily.

NOTABLES FREQUENTED HARRY HILL'S PLACE

Nothing very out of the ordinary here, you will say. And yet no
contemporary resort enjoyed the prestige or success of Harry Hill's. Its
regular patrons included notables from every walk of life, of whom mention
might be made of the son and namesake of James Gordon Bennett, Thomas A.
Edison, who had the assistance of the proprietor in making "Harry Hill's
Electric Light Hall" one of the first public places to install this newly
perfected method of illumination. Richard K. Fox and P.T. Barnum, who was
then the landlord of the property, dined there quite regularly. Oscar Wilde
(who was the target of many Gazette darts) and others of name and degree who
visited the city came often to the Hill place. And this condition of affairs
existed even when the center of New York's night life had started to shift
to Sixth Avenue and the latter district offered showier attractions to those
seeking a lively evening.

Possibly the comeliness of the sixteen carefully picked waiter maids
was part of the attraction. Also, the entertainment furnished here was
somewhat superior to that provided in opposition houses of call. Billy
Scanlon is said to have charmed audiences here with his sweet voice when
little more than a boy; Maggie Cline and other talented entertainers are
understood to have been given an early start by Hill. Quite possibly, the
factor that had so much to do with bringing so many through the portals
which were ornamented by a sign-board telling the world of....

Punches and juleps, cobblers and smashes,
To make the tongue waggle with wit's merry flashes

was that here one was likely to get an earful of the very latest in the way
of sporting chatter. For a quarter of a century, until that distinction had
been usurped by the offices in the new Police Gazette building, here was the
sporting center of the United States. All the noted men of the ring, Jem
Mace, Joe Goss, Joe Wormald, came first to Hill's. Every important match was
made here, and Harry Hill usually officiated, no matter where a contest was
settled on this side of the ocean, and often, if the affair was of
commanding importance, he traveled abroad. John L. Sullivan was brought here
by William Muldoon to make his New York debut in the ring in Hill's place
and made himself so nationally famous by knocking out Steve Taylor in two
rounds that less than one year after this feat the Boston Strong Boy was
privileged to beat Paddy Ryan for the heavyweight fistic championship of
America. Herbert Slade, the Maori, boxed here and married one of Hill's
sweet faced waitresses, Josephine. Jack Dempsey, the Nonpareil, was among
the many who exhibited his skill of fist on the Hill stage; and William
Muldoon, then a strikingly handsome young athlete, wrestled all comers.

The business integrity of Harry Hill had considerable to do with the
popularity of his house. He came, we learn, from what was known as English
"horse people," and was brought to this country by a wealthy Briton named
Woolsey, of whose stables he had charge. Early in the Sixties he opened for
business on the southeast corner of Houston and Crosby Streets. A small
stable was part of his establishment and accounted for a sign over the
Crosby Street entrance that advised of accommodation "for man and beast,"
which promise provided not a little amusement.

There was one evening in Hill's when his boast, that no one had ever
met death in his quarters, came close to being an idle claim, ' Arry himself
having a narrow squeak. Billy Edwards, a very well-known pugilist, became
involved in some trouble with an underworld coterie from further uptown and
they followed Edwards into Hill's with murderous intent. Harry gave them
successful battle, though being so badly cut about the eyes that he came
close to losing his sight. There was a woman mixed up in the trouble, none
other than Maggie Jourdan, whose name came into much prominence for the part
she played in effecting the successful Tombs escape, in 1873, of her lover,
William J. Sharkey, ward politician, sporting man and murderer.

Harry Hill's went out of existence in 1886, presumably falling in the
sweep of Mayor Hewitt's reform wave, though there is believed to be another
side to the story, which has to do with 'Arry's refusal to submit to a too
heavy shake-down burden. At the time of the Prowler visit he was rated a man
of considerable wealth, with a fine country place near Flushing, L.I., and a
reputation that no deserving individual, in genuine distress, ever went to
him in vain.

A TOUR OF HOUSTON STREET

"We will go a bit lower in our journey through the strata of New York
night life," Prowler promised Charley the following evening, "and we won't
have far to go. Only around the corner into Bleecker Street near Broadway,
where "The' Allen holds forth. But first, as it is still a little early for
the night to be really at its height there, we will walk along Houston
Street and I will tell you a little of its interesting history.

It would seem that Hill had, still had in fact, quite a number of
interesting neighbors. for twenty years it had been a nest of hotel,
drinking places, gaming palaces and dens, oyster saloons, dance halls,
policy shops, brothels and other places of a sporting character and worse.
On the same side with Hill's across Crosby Street, in the short block
extending to Broadway, where Reddy the Blacksmith, Matt Grace and a number
of others had held open house, so many persons had met violent death in one
way or another that this small walk had come to be known as "Murderers'
Row," though possibly not quite as deadly as "Murderers' Alley," one-time
Donovan's Lane, in the Five Points of the late Thirties. "Paugene"
McLaughlin was one of those shot to death in the "Row."

A little further down the street, toward the Bowery, was a Negro
dwelling which, on account of the peculiar shape of the building and for
other reasons, was known as the "Coffin House." Across the way on Houston
Street for the several blocks leading from Broadway you could find one place
after another where any type of excitement desired could be provided,
including the fancy resort of which Madame Louise was the head.

And right in the midst of it all, almost across the way from Hill's
was the somber convent of the Sisters of Mercy. From the walk the
passers-by, including the "sisters of sin" and her brethren, could see the
beautifully kept lawn where gray and white-robed nuns paraded, intoning
their prayers and oblivious of the wickedness without. Fixed to the gate was
a box for the donations of the charitably inclined, and the investments in
salvation were most generous.

THE ALLEN'S

But let us not linger, advises Prowler: "The" Allen's awaits us. The
proprietor has been prominently before the New York public for more than
thirty years at this time, though his face and figure do not hint as much.
He has stood up well under the strain for one who has been close to death on
a number of occasions and has been indicated for manslaughter and a number
of other offenses, and who has figured in numerous precarious political
schemes and enterprises, to say nothing of brawls and eye-gouging frays. He
is still a well-favored man in appearance, lithe and gracefully molded as to
figure and with features of an aquiline regularity.He must have been a
really handsome man in his prime, and the tales of his escapades as a
heartbreaker are easily acceptable. Were it not for a cruel gleam in his
eye, it would be hard to believe that here is one of the most desperate and
notorious characters in all Gotham. The cigar that invariably glows from
between his teeth is a warning signal as to his savage nature to those who
know "The" Allen well. The man, when aroused, would think nothing of jamming
the lighted cigar point into your face as the first move of conflict. And
once you were downed in a fight in Allen's he would think nothing of using
the heel of his shoe on your face in a positively fiendish manner. This
particular Allen, who had several brothers who were about on a par with him
as undesirable citizens, first became an object of police attention in 1865
as the proprietor of the St. Cloud Hotel, at Prince and Mercer Streets, a
hang-out for the criminal classes.

THE BAL MABILLE

The "Bal Mabille," or Jardin Mabille, as it is now most generally
referred to, and incorrectly so, was a music hall and ballroom after a
fashion. It was then a few doors from the imposing Bleecker Street Bank.
Originally a man named Hughes, whose time and capital had been frequently
devoted to such abodes of festivity, turned the place into a rowdy saloon,
but the Hughes administration, and that of his successor, a man by the name
of Flynn, were not for long. Thus we learn from Prowler. Also:

It was a bare and unprepossessing structure when Allen took it in
hand. He had it frescoed, architecturally beautified, filled with drinking
counters and the ordinary paraphernalia of the concert hall. Upstairs
free-and-easy singers discoursed popular or unpopular melodies as suited the
taste or fancy. Downstairs a limited orchestra furnished dancing music, to
which the youths and maidens in attendance footed it flatly; and in all
possible places on both floors waiters with abridged aprons and spacious
trays prevailed. Then there are special nights of festivity announced as Bal
Mabille "Soiree" occasions on which there are gaudy orders of dancing and
ampler inducements of saltatorial exercise. This evening happens to be one
of them. Young men in ulsters of various shades are ambling in at this
orthodox hour, and women, with and without escort, are also strolling in;
painted, bedizened creatures (the ladies (?), of course. We will get to the
other kind later.

The clinking of glasses keeps up a fitful accompaniment to the
vocalization of the singers in the hall above, while down in the basement
the dancers are rotating in the mazy. The lascivious waltz has become tame
and the orchestra, catching the infection of the hour, strikes up the merry
measures of Offenbach's can-can music. Lively feet keep time to the witching
melody in all its lewd suggestiveness and dance themselves into an agandon
till limbs of all shapes and sizes are elevated in dangerous proximity to
male physiognomy.

This dreadful can-can dance! What made its gyrations, which would now
be regarded as merely an acrobatic interpretation of music, something so
extremely naughty? Well, it seems that the dancers wore pink tights beneath
their lingerie and when they started flinging their limbs about glimpses
would be had of these fleshings even above the knee at times. Was this not
devilish?

THE BAL MABILLE IS RAIDED BY POLICE

Suddenly the doors were forced open and a clatter of footsteps broke
in on the revels of the night. Captain Byrnes was on hand, and behind him
drawn up across the entire length of the building, was a double file of the
Fifteenth Precinct men. At once there arose a hubbub, in which women
screamed and cried, young men uttered strong expressions and indulged in
doleful witticisms, and anxious glances were cast in every direction for
means of egress. But the captain had taken his precautions carefully and
every exit was guarded. Theodore Allen was behind the bar, and he was
notified to close the bar and regard himself under arrest. Then the painful
part of the proceedings began.

The girls, several score in number, were handed out and placed in
charge of the police to be taken off in relays to the station-house. Many of
them brazened it out and laughed and joked as they went along, but there
were some, too, who would be missed through the night from houses where
their whereabouts were never guessed. There were not a few of them who
seemed much affected and who sobbed as though their hearts would break as
they were led through throngs of curious onlookers. By this time word of the
raid had spread and a crowd was recruited from the district that skirted the
line of march to the station-house. The males went off by the dozen, every
pair linked with a policeman, and the whole of them aggregating several
hundred in number.

Few of the men were of the ruffian type. Mainly, it was the young man
released from his place in the counting-house or store counter that was best
represented. And they were an aggrieved multitude. One young man with a
white necktie was going to a ball and had just dropped in to get a shave.
When it was pointed out to him that there were no lady barbers in Allen's
and that his face was without whiskers, he remembered that he was wearing
shoes and he wanted to get them shined. Even though a bootblack-stand did
business on the premises, unhappily his plea was not entertained by the
hard-hearted magistrate, nor was that of those who had just peeped in to see
what all the disturbance was about. They were all marched off with the godly
and naughty alike in pairs under police watch and ward.

The resources of the Mercer Street Station-house were tested to supply
accommodations, but by a strict economy of space most of them were tucked
away. Their registration on the blotter caused another scene, the
uninitiated being at a loss to conceal their identity and the mendacious
being quite ready with pseudonyms for the emergency. If there was one thing
more marked than another about the list, it was the array of distinguished
names it bore. Samuel J. Tilden was many times multiplied among the
visitors, and of Charles McLeans there was quite an abundance. Beside
Rutherford B. Hayes and Roscoe Conkling were there. All these distinguished
individuals, and a host of Smiths and Joneses who were nominally and
physically quite ordinary, shared common cells and passed the night
bewailing their hard luck.

A note should be added to the effect that Prowler and Charley did not
round out their experience with a night in durance vile. It is hinted that
the Gazette was responsible to some extent for the police activity on this
particular night. It might also be worthy of note that "The" Allen was doing
business full blast a night or two later and for many nights thereafter.
Like many such police activities, it was probably only a gesture.

OWNEY GEOGHEGHAN

The following evening Owney Geogheghan's "Bastile on the Bowery," or,
the Old House at Home, its actual name, was favored by the presence of
Prowler and Charley, and after a short stay the latter intimated that the
presence of the police was more desirable here than at Allen's. Prowler
admitted that Geogheghan's had a bad name and was deserving of it. He added
some facts about Owney's trouble with the police and other data concerning
this rude character.

Captain Foley, before his dismissal from the police force, had
Geogheghan in hot water occasionally. After Foley had been forced to step
down his departure was celebrated by a unique wake here. A stuffed figure
made up to represent the ex-police captain was placed in a coffin and the
fancy male and female patrons of the place danced around the coffin in high
glee for a number of nights. Several attempts have been made to kill Owney,
but as he never drinks the liquor he or any one else sells, he is always on
the alert, and while he has figured in numerous rough-and-tumbles and
shooting scrapes his political strength has always enabled him to worm out
of serious trouble up until now.

Geogheghan is a stocky, muscular individual standing five and one-half
feet in height and his visage reflects his ruggedly callous disposition. He
is given quite a prize ring reputation and at one time had challenged the
world at 138 pounds and also laid claim to the middleweight championship. We
are regaled with bits of his fistic career by way of revealing his cruel and
cunning nature. One of his early fist battles after his arrival from
Ireland, in 1849, had been fought in Kit Burns' place on Water street. It
was a desperate conflict with the buckskins with Ed Tuohey, who against many
shining champions of the ring had proved that he was the "honeycomb." The
stakes were only $75. a side, and the match was fought with only the seconds
and a few others present. Geogheghan's hard-hitting and endurance won and
gave him such a reputation that he was matched in May, 1863, for an
important battle with Con Orem, the Pacific Slope Champion. It was fought at
a place named Cheese Creek, Middlesex County, New Jersey, before a hard
looking gang, of which "The" Allen appeared to be the ringleader for the
Orem supporters. Each side was armed with pitchforks, clubs and revolvers,
but no trouble was generated after Harry Hill, who had conveyed a select
party to the fighting gound, had made a plea for a square, stand-up bout
with no interference or favors. Owney emerged the victor on a claim of foul
after twenty-three minutes of fighting, though he should have been
disqualified not less than a half-dozen times for deliberately dropping to
the turf. He also spat in his opponent's face and his conduct in general was
not that of a good sport and a gentleman.

In a sparring match with an opponent known as the "Gas House Giant"
the Geogheghan reputation as a knockout hitter was found to have been
enhanced by the help of a horsehoe concealed in one of his gloves. The
broadcast of some of these truths in the Police Gazette had annoyed Owney to
such an extent that he called at the Gazette offices to do bodily harm on
the person of the publisher, and either slipped or was tossed down a full
flight of stairs. Anyway, it is a known fact that, in a very dazed
condition, he was led away from the Fox building by a couple of policemen
and that he did not return again.

Taking various things into consideration, Owney Geogheghan was not
nearly as tough as his reputation, but this does not apply to various places
of business he operated from time to time. He had a sporting house at Third
Avenue and Twenty-second Street, and was also for a time on Second Avenue,
but the Bastile at 105 Bowery was the most celebrated of his places, until
the Excise Commission revoked his license and his defiance resulted in his
arrest and a thirty-day residence on Blackwell's Island. On his release he
became ill and went to Hot Springs, Arkansas, where his unsavory career came
to an end on January 29, 1885. He died quite well-to-do.

OLD HOUSE AT HOME

His Old House at Home occupied two floors and consisted of two long
concert-halls eighty feet by forty. Flashy pictures of prize fighters and
gaudy decorations abounded in profusion. Part of the area on the first floor
was taken up with chairs and tables for the convenience of the cheap
sporting and underworld element, whose main entertainment, when not drinking
and dancing, was provided mainly by second-rate pugilists who battered
themselves about nightly in a ring which had been raised on a platform at
one end of the room. If the bruisers did not go about their efforts to the
satisfaction of the crowd, their yells would bring on the scene an assistant
with a gun in his hand, and he would take aim at the offending pugilist, and
then "Bang!" he would let him have it. To be sure, the gun was only loaded
with blank cartridges, but you should have heard the yelp when the discharge
found the victim's bare pelt.

Female pugilists also mussed each other up and occasionally tested
their manhandling abilities against male bruisers, but they were never
"given the gun."

ARMORY HALL

Easily the most depraved of all these licensed iniquities in the guise
of concert halls, however, was the resort to which Paul Prowler led Charley
on the following night, and which was conducted by Billy McGlory at No. 158
Hester Street, and known as Armory Hall. For sheer debasement and depths of
degeneracy there was nothing lower than this, Prowler assures us, only
excepting the under-cover dives of a few of the Bowery cellars and those
which existed in the dark of some of the side streets or the shadows of the
water-front.

It is eight or nine years since Kit Burns of Water Street rat-pit
notoriety (Prowler wrote this in January, 1880) and Johnny Alen, of the same
locality, were running a neck-and-neck race for the unsavory distinction of
being the "wickedest man in New York." Both of these worthies were geniuses
in their way, and plumed themselves on their ability to condense more
deviltry into one day of their lives than ten ordinary sinners could manage
in a lifetime. They stood alone in their unenviable positions, with none
hardened enough to contest their right to the insignia of infamy. "Every dog
must have his day," runs the old proverb, and Kit and Johnny had theirs
until they met their fate at last at the hands of a little band of moral
crusaders, who assailed them fore and aft with a broadside of psalms,
prayers and exhortations that finally attracted so much attention that their
establishments were in time knocked into a worse condition than the
traditional "cocked hat." Neither of them survived the destruction of their
dives for long. Stripped of their power for evil, they lost their grip on
this world and "Old Nick" foreclosed his long-due mortgage and sent them
down below. Having thus taken care of his own, he set about securing some
one who would maintain with equal credit the dignity of his earthly kingdom,
and with that rare judgment which distinguishes his satanic majesty in every
particular, he selected Billy McGlory.

BILLY McGLORY

Billy McGlory, we are told, was a spawn of the Five Points and had
been a member and captain of the Forty Thieves and other desperate gangs.
For all the grossness of his nature and the foulness to which he pandered,
he had a penchant for subdued clothing and when dressed in his best black
suit unconsciously took on a smug and sanctimonious appearance, which
annoyed him considerably, as he rather gloried in the ignoble homage he
commanded. His establishment was just what he aspired to. A resort for the
lowest of pickpockets, street-women, thugs, and criminals and gangsters of
every variety. A place of repulsive degeneracy rather than a gilded den of
vice.

Armory Hall was pitched in the center of a mean cluster of frowzy
tenements that were overrun with thieves, prostitutes and similar underworld
scum. The very entrance to his place was repelling, the doorway and passage
being unlighted and having an unhealthy suggestion generally. There was
something mean and cheap about the barroom and hall beyond. The plain chairs
and tables had a greasy, fetid look, and the balcony which ran along the
sides of the hall and which had been partitioned into small compartments was
cut off by musty curtains. Only three pieces, piano, cornet and violin, made
up the orchestra. A choice gang of cutthroats and manhandlers were stationed
about to keep the ugly denizens in restraint, and the waiter girls who
served the drinks were reinforced by a number of simpering males who were
painted to resemble women and togged up in feminine raiment, and who in
falsetto voices exchanged disgusting badinage among themselves and with the
patrons.

This type of pervert was then something new, or at least did not bring
its disgusting brand to attention. The "queers," as these abnormals among
the male and the female are now known, have come to light of late as a
reality that cannot be altogether ignored, now that books and plays have
been written around them, but it remained for Billy McGlory first to
advertise such moral deformity.

However, there was nothing squeamish about the McGlory stock-in-trade.
Here is no pretense at modesty in either the singing or the dancing. As for
the happenings in the curtained compartments, there is no limit to what may
take place within these confines, only that the male occupant shall
interrupt his diversions sufficiently long enough to put in his order for
refreshments, and that the time between drinks shall be short. A visit to
one of these boxes means that you will be without company for no more than
the wink of an eye. Poor Charley was hardly seated before he and his guide
and philosopher, Paul Prowler, were joined by no less than six bold brunette
dames, who seated themselves as well as possible on their respective laps.
Charley and Prowler may have preferred blondes, but no such blondes as
these. They pleaded to have coins placed in their stockings. Not to make
themselves overly conspicuous the investigating pair invested to the extent
of one quarter to each lady, and while these ready-made banks had their
attraction and the garter display was seductive, Paul and Charley excused
themselves as quickly as possible, though the former cynically advised his
modest young companion that he would be surprised at what those ladies would
do for a dollar. But the blushing Charley said he wouldn't.

Prowler pointed out any number of the male and female company who had
prison records and looked the parts. It was plain to see that aside from its
under-world assemblage the visitors were out-of-town sightseers or seafaring
men. They would be fortunate if they escaped being drugged or robbed, or
both. Victims of a night at McGlory's were even said to have been left
stripped naked in the very gutter, which may have been exaggerated reports,
Prowler conceded, though he would put nothing past the McGlory place.

Shortly after midnight Prowler intimated that he smelled some fighting
and blood-letting brewing and gave his opinion that it was high time to
depart. Charley admitted, fervidly, that he had had enough for one night.

A few years later on, McGlory's became a "respectable tough joint."
That is to say, it was made safe for the visiting sensation hunter. The
orchestra was enlarged, and became known as Gaetano's Ban Milita, and the
resort became something of a show place for those who desired to have a look
in on the underworld. And they were welcome, since they were usually good
spenders and blew generously to champagne, or what was sold here as such. It
became something of a hang-out for many well-known newspaper men who were in
search of what they called color, which was a good enough name for what they
found. Billy was discovered to be something of a wit and his name oftern
appeared in print in connection with various amusing stories.

One that was quite popular had to do with a relative of his, Barney
Williams, who enjoyed some fame as an actor and who was renowned for his
extensive wardrobe. The thespian died rather suddenly and when McGlory, who
was his heir, was asked how he had fared, he replied:

"The only things he left to me that fit are his watch and his
handkerchiefs."

In those "respectable" days, one of the attractions was a hard-visaged
announcer know as "Poison Face," a blase personage of grotesque humor and an
English accent which carried his voice in a sing-song monotone, no matter
the occasion or the interruptions. One evening his lugubrious voice
announced:
"Miss Fanny Montmorency will now sing "Love Among the Roses."
"Miss Fanny Montmorency is a _____" mocked a balcony occupant, who
minced no word in telling just what he thought Miss Fanny Montmorency was,
which was certainly no lady.
Nevertheless," continued "Poison Face" without a glance upward, nor a
particle of change in his monotonous drawl, "Miss Fanny Montmorency will now
sing "Love Among the Roses."
And she did.


Sins of New York
As "Exposed" by the Police Gazette
By Edward Van Every
Publisher: Frederick A. Stokes Company--New York
Copyright: 1930 3 Printings October 15, October 23 and October 30.

The Strangler
03.04.2007, 09:12
Aus "MILONS ERBEN" von Karl Heinz Friedrich 1986

"Noch bevor Ende des 19.Jh. die ersten Schwerathletikvereine gegründet wurden, zogen Berufsringer bei Schauveranstaltungen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich. Von einer besonderen Kuriosität berichtet die 1963 erschienene Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Internationalen Amateur-Ringerförderation (FILA). Am 13. Januar 1841 wurde auf einem Programmzettel des "Königlichen Hof- und Nationaltheaters" in München die "Production des Ringers und Athleten Jean Dupois" angekündigt. "Jede Person", so hieß es dort, "welche ihre Kräfte im Ringen mit mir versuchen will (bitte vorher ihre Adresse in meiner Wohnung beim Sollerbräu im Thale einreichen), erhält, im Falle sie mich besiegt, den ausgesetzten Preis von 500 Gulden. Jene hingegen, welche privatim zu ringen wünschen, belieben ihre Adresse in demselben Gasthause abzugeben. Monsieur Dupois warb mit allerlei Kraftakten um Kunden, die er auf die Matte und zur Kasse bat."

The Strangler
07.04.2007, 14:25
Hat jemand eigentlich eine genaue Datierung von dem Kampf? Je mehr ich von dem Match weiß desto interessanter wird es.

Hier übrigens noch etwas das ich gerade zusammengeschustert habe.http://home.arcor.de/indikator/skandal.pdf

Diese Skandalnachricht kommt mir irgendwie bekannt vor. Vorher hast Du sie?

Eine Datierung weißt den 27.April als Datum aus. Könnte das denn stimmen?

The Strangler
08.04.2007, 16:28
"Ringkämpfe in der DDR" aus "Milons Erben" von Karl Heinz Friedrich 1986

"Heute gehören dem 1913 gegründeten Weltverband FILA 105 Mitgliedsländer an, seit 1952 auch die DDR. Erfolgreichster DDR Ringer ist der 28jährige Jenaer Uwe Neupert als zweifacher Welt-und dreifacher Europameister im Halbschwergewicht. Der Freistilspezialist führt eine Kartei, in der typische Kampftechniken, Stärken und Schwächen aller für ihn wichtigen Konkurrenten verzeichnet ist. "Daraus leite ich meine auf die Gegner bezogenen Wettkampfkonzeptionen ab", sagte er. Man sieht: Gerungen wird nicht nur mit Armen und Beinen, sondern auch mit dem Kopf!

Glanzpunkte in der Chronik des DDR Ringerverbandes sind die Olympiasiege von Rudolf Vesper und Lothar Metz 1968, die Weltmeistertitel von Heinz Helmut Wehling, Harald Büttner, Uwe Neupert, Roland Gehrke, Hartmut Reich und zahlreiche andere Erfolge. Die Meister von eins und jetzt sind Vorbilder der Jugend, die ihnen nacheifert. In vielen Orten der DDR ist das Ringen seit Jahrzehnten heimisch, z.B. in Pausa, Gelenau oder Weißwasser, wo schon vor 80 bzw. 75 Jahren Arbeiter-Kraftsportvereine wirkten. Der DDR Ringerverband ehrt und pflegt die Traditionen des 1906 gegründeten Arbeiter-Athletenbundes Deutschlands, der Dachorganisation zahlreicher Arbeitersportgruppen.

Einer der bedeutensten Ringer des Arbeitersports war Werner Seelenbinder. Der Olympiavierte von 1936, ein aufrechter Kämpfer gegen den Faschismus, wurde am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Sein Vermächtnis aber lebt. Die DDR Sportjugend erinnert sich Werner Seelenbinder alljährlich bei Gedenkveranstaltungen, und das seit 1954 in der DDR stattfindende internationale Turner - heute ein offizieller FILA-Wettbewerb der höchsten Kategorie - trägt seinen Namen.

Mehr als 24000 Ringer zählte der DDR Verband 1984, davon knapp 20000 Kinder und Jugendliche. Sie sind in über dreihundert Sektionen der Sportgemeinschaften aktiv und werden von etwa dreieinhalbtausend Übungsleitern und Kampfrichtern betreut. Milons Erbe ist in guten Händen."

Beyonder
10.04.2007, 19:37
Sehr informative Biographie :)

In welchen Ring-Stilen traf Bauer denn auf McLaughlin?

Indikator
11.04.2007, 05:26
Hier eine kleine Konversation aus einem US Board, der zweite Absatz ist von mir.

I read somewhere that Hans Dillinger was a member of the S.S. Are there any other examples of this?

---

Where did you read this? Heck, how do you know about that guy anyway. I doubt that he ever was active in the US.

---

I read it in Jack Laskin's book. He said he befriended Dillinger on a European tour, only to find out later he worked at the Buchenwald death camp, and was in charge of executing prisoners.

The Strangler
11.04.2007, 08:23
Sehr informative Biographie :)

In welchen Ring-Stilen traf Bauer denn auf McLaughlin?

Das weisen die Datierungen leider nicht aus. Anzunehmen ist der Graeco-Roman style, in den McLaughlin auch kämpfte. Soweit mir bekannt ist, hatte Bauer nur unzeichende Erfahrung im "collar and elbow" Wrestling. Es könnte natürlich auch genau umgedreht sein, und er kämpfte gerade in McLaughlins "collar and elbow style". Auf große Spekulationen will ich mich nicht einlassen, dafür ist zu wenig bekannt.

The Strangler
12.04.2007, 15:07
Ihr könnt mal selbst wählen, wer als nächstes eine Biographie bekommen soll.

Beyonder
12.04.2007, 15:39
Im Moment würde mich eine Bio über Tom Jenkins besonders interessieren :)

The Strangler
12.04.2007, 20:25
Jenkins klingt nach einer guten Auswahl.
http://upload.npcfighter.de/files/36/246cd2001champsjenkinsafr.jpg
Jenkins besiegte am 19.Mai 1905 Frank Gotch. Zeitungsberichten zufolge, soll es viele Tränen im Publikum gegeben haben. Ihr "geliebter Gotch" hatte tatsächlich verloren.

pantaleon Manlapig
13.04.2007, 06:47
Doppelpost...sorry

pantaleon Manlapig
13.04.2007, 06:48
Hier eine kleine Konversation aus einem US Board, der zweite Absatz ist von mir.

I read somewhere that Hans Dillinger was a member of the S.S. Are there any other examples of this?

---

Where did you read this? Heck, how do you know about that guy anyway. I doubt that he ever was active in the US.

---

I read it in Jack Laskin's book. He said he befriended Dillinger on a European tour, only to find out later he worked at the Buchenwald death camp, and was in charge of executing prisoners.



Hier ist der entsprechende Teil im Orginal aus Laskins Buch "On of the Boys"


I became friendly with Hans Dillinger from Vienna. He hardly spoke English and the English boys who spoke German ignored him in the dressing room and in the vans. He seemed lonely and this bothered me. So I tried speaking to hin in Yiddish, and he understood me! He laughed at my surprise and told me that the Asutrian dialect is similar in may wax to Yiddish. He went on to explain that he grew up in a Jewish district in Vienna and knew all the common Yiddish phrases. I became his guide and his friend. And showed him around London, wich I was getting to know quite well by now. I took him to Schmidt's German restaurant and was his buddy for the two weeks he spent in England. Even though he was about fifteen years older than I, we developed a quick and deep friendship, and he promised to reciprocate if I ever came to Vienna.

....My old friend, Hans Dillinger, whom I had befriended in England, was also in this tournament. He couldn't do enough for me. He took me to his modest home, I met his wife, who seemed very nervous around me, his delightful children and his father-in-law, who never spoke to me at all. Hans guided me all over Vienna, all the attractions, all the beauty spots, palaces, museums, historic homes, the opera, the symphony, the theater. We went to the most popular bier-garten, where the orchestra played only American jazz until a busload of American Tourists arrived((:). Then they played Strauss waltzes until the Americans left.
...One night, about six weeks into the tournament, the dressing room was very tense. Something was wrong. My German language skills didn't yet extend to reading German newspapers, so I was unaware of the news story that had created the tension. I could gather from the dressing room talk that there was a "Scandal". A well-known German wrestling promoter in Hamburg had just been arrested by some kind of German "War Crimes Auithority." Evidently, he had been a collaborator with the Russians during the last days of the war, and as a result of his complicity, many German officials were executed by the Russians. Now it was all coming out. Old wounds were reopened. The wrestler's were muttering things like, "You son of a bitch. i fought you fifteen years ago and now I have to do it again." It was a very unpleasant yet intriguing atmosphere. I felt "out of it" and a little awkward, like a bystander at a street brawl, until Wilson Kolbrecher (Anm. ein ehemaliger Boxer), one of the German boys, stood up and angrily said to me, "And You Herr Laskin, you think you are not involved? You think your friend Hans Dillinger is such a nice guy? Let me tell you where he learned to speak such good Jewish. In Buchenwald! He was S.S. in Buchenwald, killing Jews every day! That#s where he learned Jewish! How do you like that, Herr Laskin from Israel?" Dubfounded, I looked at Hans. He looked away. He picked up his clothes and left the dressing room. I never saw him again.


D.S.K.

The Strangler
13.04.2007, 10:05
@pantaleon

Schaefer hat in seinem Bestand auch noch ein Buch über die historische Abwicklung am Wiener Heumarkt. Ich kenne den Titel jetzt nicht. Könnte vielleicht für dich interessant sein, wenn Du es noch nicht hast.

The Strangler
14.04.2007, 10:33
Gestrichen

Cay Fabian
14.04.2007, 13:30
http://upload.npcfighter.de/files/36/619Bild1%20001.jpg


Zur Laskin-Dillinger-Story ein Bild des Herrn Dillinger aus den frühen 50iger Jahren. Nach dem Buch von Doberl, 1948, hat Dillinger 1945 mit dem Berufsringen angefangen. Was er davor gemacht hat, wird uns nicht verraten, außer das er vom Amateurringen kam.

Biografisches zu Jack Laskin, Wien-Erlebnisse includiert:

http://slam.canoe.ca/SlamWrestlingBiosL/laskin-can.html

The Strangler
14.04.2007, 18:45
Wie bekommst Du diese Bilder so klein? Das von Hitzler hat irgendwie geklappt. Bei den anderen weis ich nicht weiter. Ich kann zwar die Größe ändern, aber irgendwie bleibt es trotzdem so groß.

Cay Fabian
14.04.2007, 22:28
Ich geh nach dem Einscannen noch mal mit einem Bearbeitungsprogramm rüber/Größenveränderung, bei mir ist es ACDSee 7.0 oder 9.0.

http://upload.npcfighter.de/files/36/958344Bild%2520003%20berg.jpg

Ja, nö, klappt. Oben ist Dirk van Berg, den ich vorhin aus Deinem Beitrag auf meine Festplatte geklaut hatte. Ich habe aber praktisch auf 20 % reduzieren müssen.

The Strangler
15.04.2007, 10:09
Gestrichen

The Strangler
15.04.2007, 18:33
http://upload.npcfighter.de/files/36/475Bild%20004.jpghttp://upload.npcfighter.de/files/36/265Bild%20001.jpg
http://upload.npcfighter.de/files/36/175Bild%20012.jpg
Martin "Farmer" Burns

Cay Fabian
15.04.2007, 22:09
Das Gustl Kaiser Buch von Schaefer hat doch einige Endstände von Turnieren, wenn ich mich nicht täusche. Kannst Du mir sagen, ob es dort auch durchgängige Turnierdaten gibt?

Schaefer hat sämtliche Turniere Kaisers aufgelistet nach Jahren ab 1949 und nochmals die sogenannten Europa- bzw. Deutschen Meisterschaften gesondert. Die Turnierendstände weisen überwiegend die Catcher aus, die Kaiser auf die Plätze 1 - 6 gesetzt hat, jedenfalls sind die Plätze 1 -3 genannt. Damit hat man natürlich einen schönen Überblick über seine Hauptdarsteller.
Seinen vielfachen "Europameister", "Deutschen Meister" und "Turniersieger" Horst Hoffmann kann man sich übrigens zurzeit mit drei Clips bei einem Engagement in Japan auf Yotube ansehen (eingeben: Horst Hoffman). U. a. gegen die beiden kaum überbietbaren Spitzenkönner einer zutiefst filigranen und verletzungsfreien Wrestlingkunst Abdullah the Butcher und The Sheik. Hoffman glänzt dabei in langen grünen Unterhosen und mit vornehmer Zurückhaltung, um mal einen Kommentar im Horst-Brack-Stil zu versuchen. Die Prügel kriegt sein Teampartner.

The Strangler
16.04.2007, 09:26
Gestrichen

The Strangler
16.04.2007, 09:32
http://upload.npcfighter.de/files/36/333Bild%20007.jpghttp://upload.npcfighter.de/files/36/359Bild%20008.jpg
http://upload.npcfighter.de/files/36/431Bild%20009.jpghttp://upload.npcfighter.de/files/36/466Bild%20010.jpg

The Strangler
16.04.2007, 09:37
http://upload.npcfighter.de/files/36/899Bild%20011.jpg
Gerhard Schaefer

Beyonder
17.04.2007, 16:22
Das weisen die Datierungen leider nicht aus. Anzunehmen ist der Graeco-Roman style, in den McLaughlin auch kämpfte. Soweit mir bekannt ist, hatte Bauer nur unzeichende Erfahrung im "collar and elbow" Wrestling. Es könnte natürlich auch genau umgedreht sein, und er kämpfte gerade in McLaughlins "collar and elbow style". Auf große Spekulationen will ich mich nicht einlassen, dafür ist zu wenig bekannt.

Hab nun selbst einige Einzelheiten dazu gefunden. In einem früheren Beitrag in diesem Thema hieß es hierzu:

On Feb. 21, 1877, at the Opera House, Utica, N. Y., McLaughlin defeated John Cavanagh, gaining two consecutive falls. At the same place, March 5th following, he wrestled Thiebaud Bauer a mixed match, collar-and-elbow, Graeco-Roman, and catch-as-catch-can, which resulted in a wrangle. This was McLaughlin's first match at any style outside of his specialtycollar-and-elbow.

April 10, 1877, at Whitney's Opera House, Detroit, he defeated Bauer, under the same conditions, winning the collar-and-elbow and catch-as-catch-can bouts.

The Strangler
17.04.2007, 17:02
Gestrichen

The Strangler
17.04.2007, 20:45
http://upload.npcfighter.de/files/36/584Bild%20013.jpg
Man Mountain Dean
Er gehörte zu den ersten Riesen im Wrestling der USA. Trotz seiner 350lbs, bewegte er sich schneller, als man ihm vielleicht zugetraut hätte.

http://upload.npcfighter.de/files/36/591Bild%20014.jpg
Joe Stecher

http://upload.npcfighter.de/files/36/718Bild%20015.jpg
Frank Gotch

http://upload.npcfighter.de/files/36/462Bild%20016.jpg
Paul Pons

http://upload.npcfighter.de/files/36/896Bild%20018.jpg
Walter E. Brown
Boston Police Wrestler

http://upload.npcfighter.de/files/36/799Bild%20017.jpg
Imnan Bux
Einer der erfolgreichsten indischen Schwergewichte

The Strangler
17.04.2007, 20:55
http://upload.npcfighter.de/files/36/969Bild%20019.jpghttp://upload.npcfighter.de/files/36/698Bild%20020.jpg
Joseph Acton

http://upload.npcfighter.de/files/36/246Bild%20021.jpg
Altmeister Tom Cannon war nicht nur einer der besten Freistilringer, er hat auch den "catch as catch can style" revolutioniert. Etliche Athleten aus Europa und Amerika suchten den Engländer auf. Er wurde zum gefragten Ringlehrer. In Erinnerung bleibt sein denkwürdiger Kampf gegen den Erzrivalen Joseph Acton, 1881 in London. Cannon verlor den Kampf. Der "World" catch as catch can Title wurde in diesem Kampf aus der Taufe gehoben. Cannon entstammte genau der Region in England, wo "catch as catch can" einst seinen Anfang nahm, in Lancashire. Zum großen Teil ist es diesem Athleten zu verdanken, dass der freie Stil nicht nur in England, sondern auch in den USA zum Erfolg wurde.

Cay Fabian
18.04.2007, 01:25
gestrichen

The Strangler
18.04.2007, 09:16
Gestrichen

Indikator
18.04.2007, 10:54
Wenn ich mich nicht irre war der französische Stil das was hier als griechisch-römisch bezeichnet wurde. Durch die Frankophobie des ausgehenden 19. Jahrhunderts war man hier allerdings nicht Willens die Franzosen in irgendeiner Weise auch nur zu erwähnen und sagte dann halt es sei der klassische Stil aus Athen.

Das Kent Buch ist zwar schon interessant, aber ziemlich lückenhaft und zum Teil einfach nur falsch (Ein Franzose kann unmöglich das Kırkpınar gewonnen haben)

The Strangler
18.04.2007, 11:02
Wundert mich nicht. Selbst die Amerikaner haben die meisten Sachen über Dufur und McLaughlin erst in letzten Jahren vollkommen entschlüsseln können.

Cay Fabian
18.04.2007, 13:50
Wenn ich mich nicht irre war der französische Stil das was hier als griechisch-römisch bezeichnet wurde. Durch die Frankophobie des ausgehenden 19. Jahrhunderts war man hier allerdings nicht Willens die Franzosen in irgendeiner Weise auch nur zu erwähnen und sagte dann halt es sei der klassische Stil aus Athen.



Kann es mir in bester Vorurlaubsstimmung jetzt doch nicht verkneifen zum Thema einen Auszug aus Zadig, Der Ringkampf, erschienen vor 1914, hier einzustellen. Nicht Jugendfreies darf der Administrator löschen. Der Text kann aber (abgesehen vom richtigen Hinweis auf die Verbreitung des Ringens nur in der Unterschicht) noch insoweit ernstgenommen werden, als wohl tatsächlich vor 1918 die Stillinie eher zwischen Kontinentaleuropa und den "rohen" und "brutalen" Angelsachsen verlief, so dass die Frankophobie hier selbst kurz vor 1914 zurücktrat. Hier also der Auszug aus der umfassenden geschichtlichen Einleitung des Buches:

„…Trotzdem bleibt wohl die Hoffnung bestehen, daß die deutsche Turnerschaft, die eine so bedeutende Rolle in unserem Geistesleben und Erziehungswesen spielt, über kurz oder lang zu einer Wiederbelebung des zur Kunst entwickelten Ringkampfs schreiten wird. Und dabei wird ihr, unsres Erachtens, aus technischen Gründen nichts anderes übrig bleiben, als das französische System anzunehmen.
Dasjenige Volk, welches den Ringkampf in der neuesten Zeit zur höchsten Entwicklung gebracht hat, einer Entwicklung, die der des antiken und des alt deutschen Ringkampfs mindestens gleichkommt, sind die Franzosen. Und zwar ist Südfrankreich die eigentliche Heimat des modernen Ringkampfs, der richtiger der französische, als der griechisch-römische genannt werden sollte. Ob zwischen dem modernen französischen Ringkampf und dem antiken ein direkter historischer Zusammenhang besteht, ob von der Römerzeit her in den Tälern der Rhone und der Garonne sich im Volke ununterbrochen die Übung eines technisch entwickelten Ringkampfs erhalten hat, das muß, falls es überhaupt zu ermitteln ist, späteren Untersuchungen vorbehalten bleiben. So viel läßt sich jedoch mit Sicherheit feststellen, daß in der Provence, Dauphine, Savoyen, der Auvergne, dem Limousin, dem Languedoc, der Guyenne, der Gascogne und der Gironde schon seit sehr langer Zeit der Ringkampf in Stadt und Land, in der gesamten Bevölkerung der populärste Sport ist. Auf dem Lande werden im Sommer an verschiedenen Festtagen unter freiem Himmel Ringkampfkonkurrenzen abgehalten, an denen die männlichen Bewohner der ganzen Umgegend teilnehmen.
Daneben bestand schon seit langer Zeit ein Berufsringertum, dessen Ursprungszeit sich nicht ermitteln läßt. Vielleicht ist es uralt und reicht bis in die Römerzeit zurück. Bordeaux und Marseille sind von jeher die klassischen Städte des südfranzosischen Ringkampfs. In ihnen bestanden auch die Schulen, in denen die Alteren die an- gehenden Berufsringer unterwiesen und die Kunst zu immer höherer Feinheit ausbildeten; es gibt in Südfrankreich Ringerfamilien, in denen die Vererbung des Berufsringertums bis zum Urgroßvater zurückverfolgt werden kann. Vom Süden aus verbreitete sich der Ringkampf über ganz Frankreich. In den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde in Paris eine Arena zur Abhaltung öffentlicher Ringkämpfe eröffnet, die später jedoch wieder einging. Mit dem Berufsringertum entwickelte sich leider auch sehr bald die nicht genug zu beklagende Nebenerscheinung, die Fioleringerei. Die ausgebildete Technik wurde den niedrigen geschäftlichen Zwecken des Fioleringkampfs dienstbar gemacht, und leider besteht ja auch heute noch eine eigene selbständige Technik für die unreellen Kämpfe, die von der der reellen grundverschieden ist.
In Deutschland hat sich der französische Ringkampf erst ungefähr seit Anfang des letzten Jahrzehnts des vorigen Jahrhunderts von der niedrigsten Stufe instinktmäßiger Technik allmählich zu höherer Kunst entwickelt. Es waren fast ausschließlich die sozial niedriger stehen den Schichten, die sich diesem edlen Sport zuwandten, ein Umstand, der in unserer sozial denkenden Zeit wohl kaum ein Hindernis für die Popularisierung des Sports auch in den gebildeten Schichten sein dürfte. Seitdem ist der Ringkampf in der deutschen Amateur-Athleten-schaft zu einer außerordentlichen Blüte gebracht worden. An Zahl der praktisch ausübenden Anhänger, sowie im Eifer des Trainings steht die deutsche Herrenringerschaft der französischen jetzt mindestens gleich. Allerdings sind den Deutschen noch nicht alle Finessen der französischen Schule bekannt. Dafür aber sind eine ganze Reihe neuer Griffe auf deutschem Boden selbständig erwachsen. …
An Zahl und Klasse der Berufsringer ist Deutschland heute ebenfalls den Franzosen ebenbürtig.
…. Auf der Grundlage dieses Komments hätte sich der englische Ringkampf zu einer Höhe vielseitiger technischer Ausbildung entwickeln können, welche die Feinheiten des altdeutschen und des modernen französischen Ringkampfs in sich vereinigte. Dies ist aber nicht geschehen, vielmehr steht der englische und der ihm entstammende amerikanische Ringkampf auf einer ziemlich niedrigen Stufe technischer Ausbildung. Von den beiden hoch entwickelten Systemen, die in ihm anwendbar sind, ist den englischen Ringern nur der kleinere Teil bekannt. Die geringe Entwicklung liegt einesteils daran, daß der Ringkampf an Popularität von den wirklich nationalen Sports, dem Boxen und dem Fußballspiel, bei weitem übertroffen wird, andernteils an seiner aus dem Komment (soll heißen Regelwerk, blabla) resultierenden Roheit. Es ist nämlich alles erlaubt, daher der Name: „catch as catch can“, d. h.: Fassen, wie man fassen kann. Die Roheit ist allerdings in verschiedenen Stilarten mildernd nüanziert. Armbruch und Beinbruch sind teilweise verboten. Allen Stilarten aber ist z. B. gemeinsam, daß der Griff von innen zwischen die Beine erlaubt ist; es kann aber niemand kontrollieren, ob der Griff zu einem taktischen Zwecke oder zu dem vexatorischen, die Hoden zusammenzudrücken, erfolgt. Aus diesen Gründen wird wohl das englisch-amerikanische System niemals Werbekraft erlangen. …“

Weiters macht Zadig dann noch so ziemlich alle anderen damals bekannten Ringkampfarten der ganzen Welt madig, besonders ausführlich das Jiu-Jitsu ("dreister Schwindel").

Beyonder
18.04.2007, 15:22
Southern France - 1840’s: Led by Jean Broyasse, nicknamed “Exbroyat,” a very early attempts was made to codify a Catch Hold style directly imitating the Ancient Greek & Roman Games. Rules were published, creating a synthetic form which at first was called French Classical Style wrestling. The style is now called Greco-Roman wrestling. This sport became extremely popular on a professional basis throughout Europe from 1860 to 1890. Evangelized by Francophiles, it was adopted in the UK and USA. Liberalization of the rules led to profiteering, which was anathema to reactionary purists such as Coubertin. The professional success of this style, involving large numbers of amateurs plus a system of World Championships, specifically that held at Paris in 1889, was a main factor stimulating revival of the Modern Olympics on a “purified” amateur basis in 1893. [Desbonnet, 1910]

aus: The Problem of Wrestling Styles in the Modern Olympic Games, in Citius, Altius, Fortius, Herbst 1995

pantaleon Manlapig
18.04.2007, 16:02
Hier eine Seite aus der "Illustrierte Zeitung" (genau so geschrieben) vom 04. Mai 1905. Leider ging nicht die gesamte Seite in meinen Scanner.
Der Artikel erschien unter dem Titel "Der griechisch-römische Ringkampf und seine besten Vertreter". Der Bericht befindet sich auf der Rückseite.


http://upload.npcfighter.de/files/36/194Die%20besten%20Ringer%20der%20Welt.JPG

Die Ringer aus der letzten Reihe:


Stanislaus Zyganiewiecz (Österreich), Paul Pons (Frankreich), Ernst Siegfried (Ostpreusen), John Pohl (Hamburg).

D.S.K.

Indikator
18.04.2007, 16:12
Jetzt wissen wir endlich wer das erste Höhlenmenschengimmick hatte ;)

Wie würdet ihr eigentlich Fioleringkampf definieren?

Langsam glaube ich das Savate-Verbot von Frankreich hat auch sehr viel mit der alten Ringkampfgeschichte zu tun. Hat mich schon immer gewundert, warum diese Fakt bekannt war aber keinen Bezug zum Ringkampf hatte

The Strangler
18.04.2007, 16:24
Gestrichen

Indikator
18.04.2007, 16:43
Müsste wohl Kampfleiter sein, oder?

The Strangler
18.04.2007, 17:09
Gestrichen

Indikator
18.04.2007, 17:29
Genau. Woher hast du die eigentlich genau?

Ich muss mich zur Zeit noch mit den US Territories herumschlagen, kann dir daher beim Showarchiv nicht wirklich helfen.

The Strangler
18.04.2007, 17:32
Gestrichen

Indikator
18.04.2007, 17:43
Ehrlich gesagt würde es mich freuen wenn Leute von anderen Seiten hier mitlesen, das bedeutet es liest hier jemand was ;)

Ach herrje, muss ja noch für Samstag die ganzen Papiere & Dateien ordnen. So werd ich nie meinen Stresslevel senken können ;)

The Strangler
18.04.2007, 17:48
Gestrichen

Beyonder
18.04.2007, 19:06
nich thread vernachlässign :(

frankyboy
18.04.2007, 19:30
Ach herrje, muss ja noch für Samstag die ganzen Papiere & Dateien ordnen. So werd ich nie meinen Stresslevel senken können ;)

Und nicht meine Naziwrestler vergessen!:D

Indikator
18.04.2007, 20:20
1. Wir machen sowiso immer viele Dinge auf einmal, uns komplett auf etwas zu konzentrieren ist also ziemlich unmöglich
2. Wer uns Arbeit abnimmt sorgt dafür, dass wir mehr machen können ;)
3. Jetzt hab ich den Bericht eingescannt, hab aber nicht gedacht den auch online zu stellen :D . Ich bin zu verplant ;)

Gleich gibts ein paar Dateien auf unserer Lieblingsbilderablagerseite:salook:

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18.04.2007, 20:24
» http://upload.npcfighter.de/files/36/736Unbenannt%2810%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/516Unbenannt%2811%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/265Unbenannt%2812%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/169Unbenannt%2813%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/664Unbenannt%2814%29.jpg

» http://upload.npcfighter.de/files/36/653Unbenannt%28222%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/822Unbenannt%28223%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/665Unbenannt%28224%29.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/518Unbenannt%28225%29.jpg «

Mir grad egal wie man die Bilder richtig implementiert ;)

Ach ja, es wäre vlt noch interessant zu erwähnen, dass das FBI bei Karl Von Hess mal vorbeigesehen hat. Wenn du mir Zeit gibts und mich dauernd daran erinnerst müsste ich dazu noch Links finden, ganz grob wüsste ich wo ich zu suchen habe

frankyboy
18.04.2007, 21:10
Das ist der Hammer! 1000 Dank, werde das heute nacht mal noch versuchen einzubauen, die letzten 5 links aus dem Buch sind echt prima. Kannst du mir Titel und Jahr (oder Ausgabe bei Zeitschrift) noch irgendwie mitteilen?
Der Autor des entsprechenden Abschnitts ist ja ersichtlich. Vielen Dank!!!!

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18.04.2007, 22:31
Also der englischsprachige Teil ist von der Januar 1980 Ausgabe von "Wrestling". Leider haben die Magazine zum Teil häufig den Namen gewechselt, insofern ist es schwer da teilweise genaue Zitierungen zu erstellen. Es war eine der Norman Kietzer Publikationen

Beyonder
19.04.2007, 12:32
Kann man diesen Thread eigentlich auch generell für Fragen benutzen, die sich eher auf die früheren Zeiten beziehen (wenn ja in welchem Zeitraum) oder soll sich hier alles wie im Titel nur um historische Berichte drehen?

Beispielsweise wüsste ich gerne was ihr von den verschiedenen Title Histories des NWA (Alliance) World Heavyweight Titels haltet, in denen Leute wie Orville Brown, Ed Virag, Ray Steele und andere bereits vor Gründung der Alliance im Jahr 1948 als Champions angegeben werden (z.B. auf puroresu.com (http://www.wrestling-titles.com/nwa/world/nwa-h.html#630124)). Sind diese Leute Titelträger von Organisationen gewesen, die eindeutig mit der jetzigen Version der NWA in Verbindung standen oder darf man den jetzigen NWA Titel eigentlich nicht bis vor 1948 zurückdatieren? Momentan würde ich eher zu zweiterem tendieren, da die Erklärungen für eine Identifikation mit dem späteren NWA Titel meiner Ansicht nach nicht ausreichen, allerdings sind meine Informationen über die damaligen Organisationen sehr lückenhaft.

The Strangler
19.04.2007, 13:25
http://www.100megsfree4.com/wiawrestling/pages/other/timelin1.htm

http://wrestlingclassics.com/cgi-bin/.ubbcgi/ultimatebb.cgi

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19.04.2007, 14:06
Beim WCMB ist das Lou Thesz Forum das beste. Leider gibt es die DragonKingWrestling Foren nicht mehr, die waren auch sehr gut

The Strangler
19.04.2007, 14:24
Gestrichen

The Strangler
19.04.2007, 19:50
Gestrichen

pantaleon Manlapig
20.04.2007, 06:55
Hier noch was aus meiner Sammlung was in diesen Threat passt.

» http://upload.npcfighter.de/files/36/176%7ELWF0004.bmp.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/313%7ELWF0005.bmp.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/832%7ELWF0006.bmp.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/662%7ELWF0007.bmp.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/448%7ELWF0008.bmp.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/248%7ELWF0009.bmp.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/843%7ELWF0010.bmp.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/918%7ELWF0011.bmp.jpg «
» http://upload.npcfighter.de/files/36/217%7ELWF0013.bmp.jpg «

D.S.K.