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31.01.2017, 15:03 | #101 | |
Genickbruch
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Auch wenn ich INSA nicht sonderlich schätze:
Schulz beschert SPD riesigen Zugewinn in Umfrage Zitat:
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02.02.2017, 20:55 | #102 | |
Genickbruch
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Ist denn das die Möglichkeit? Laut dem ARD-DeutschlandTrend kommt Wechselstimmung auf:
Schulz deutlich vor Merkel Zitat:
Wer hätte das noch vor zwei Wochen für möglich gehalten? --- Ganz kurios finde ich übrigens, was sich im Internet zur Thematik tut. Auf reddit.com gibt es schon seit längerem einen Subreddit namens reddit.com/r/the_schulz, in dem das, was vor der US-Wahl bzgl. Trump passiert ist, (auf wohlwollende Art und Weise) parodiert wird. Unter anderem mit solchen Sachen. |
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02.02.2017, 21:14 | #103 |
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Darauf würde ich zum jetzigen Zeitpunkt wenig geben. Bisher hat noch niemand ernsthaft angefangen, sich auf ihn einzuschießen (und der Versuch von Gabor Steingart war dermaßen versnobbt, dass sich bis auf Jan Fleischhauer niemand hinter ihn stellen wolle. Aber man kann sicher sein, dass in verschiedenen Parteizentralen und Redaktionen gerade nach den Achillesfersen von Schulz gesucht wird und der Glanz des Neues wird auch bald stumpf werden.
Ich traue ihm schon zu, ein paar Prozentpunkte gut zu machen, aber einen Machtwechsel sehe ich nicht. |
02.02.2017, 21:20 | #104 |
Genickbruch
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Ich glaube auch noch nicht wirklich daran. Aber alleine, dass man einen SPD Kanzler überhaupt als Möglichkeit in Betracht zieht ist ja schon ein gigantischer Fortschritt. Wenn Gabriel Kanzlerdandidat geworden wäre hätte man eher geglaubt, dass die Grünen oder die FDP stärker werden als die SPD bevor man an einen Kanzler Gabriel gedacht hätte.
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"Remember - hate is always foolish ... and love, is always wise. Always try, to be nice and never fail to be kind" - The 12th Doctor
"Und an der Spitze dieser Melange aus Selbstmitleid, Ignoranz und simplem Schwachsinn: Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer" - Philip Simon "Planeten gibt es viele, unsere Wirtschaft nur einmal." - Die Partei |
02.02.2017, 21:24 | #105 |
Disqualifiziert
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Die können gerne Schulz präsentieren,nur dann sollen sie trotzdem erstmal Beweise bringen, miene Stimme haben die letztes Jahr verloren.
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03.02.2017, 21:02 | #106 |
Höllen-Rentner
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Es kommt ja letztlich auch darauf an, wie man diese Umfragen nun deutet. Dass nicht jeder wirklich mit der Kanzlerin zufrieden ist, sollte ebenso klar sein, wie dass viele in Gabriel keine Alternative gesehen haben. Schulz ist erstmal "neu", aber da stimme ich den Vorrednern zu, das kann sich schnell ändern. Wenn er sich mehr zu Themen äußern muss, als die bisherigen eher allgemeinen Aussagen, wenn politische Gegner, aber auch Medien wissen, wie sie sich auf ihn einschießen können, dann kann dieser Effekt schnell wieder verfliegen.
Daneben stellt sich auch die Frage, was es der SPD letztlich bringt. Die Direktwahlfrage ist eine rein hypothetische und da geht es um Stimmen, die der SPD am Ende teilweise nichts bringen. Mal überspitzt gesagt, komme ich mit 28% SPD, also Pro-Schulz, 8% Linken, die sich vielleicht bei Gabriel vs. Merkel enthalten hätten und 12% AfD, die vermutlich ein blondes Toupet oder eine Mülltonne der Kanzlerin vorziehen würden (nur eben nicht Gabriel) auch schon auf 48%. Nur kommen da keine Abgeordneten zustande, die Schulz dann zum Kanzler wählen könnten. Dennoch, vielleicht zieht Schulz tatsächlich, mit 28% wird zumindest erstmal Potential aufgezeigt und ein Wahlergebnis, so wie es der Deutschlandtrend aktuell sieht, wäre für die SPD ja gar nicht mal schlecht. Für Merkel käme ganz knapp nicht einmal Jamaika in Frage, über Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün bräuchte man ohnehin nicht diskutieren und dann kann die SPD die Union entsprechend vor sich hertreiben. Das hätte sie seit 2013 mit dem Damokles-Schwert Linkskoalition zwar auch machen können, aber da hätten zumindest die Grünen noch etwas mehr mitzureden gehabt. Ich finde es eher erstaunlich, dass die AfD gleich mal 3% mitverliert. Vielleicht ein Trumpeffekt, weil man eben doch nicht jeden Blödsinn mitmachen muss, nur weil er gegen das Establishment ist? Oder liegt es doch an Schulz und ein paar Menschen haben doch ihren Verstand wiedergefunden? |
04.02.2017, 07:53 | #107 | |
Schädelbasisbruch
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Zitat:
Wir brauchen dringend eine Kontrolle der Polizei. Schulterkameras (die natürlich nicht nur angestellt werden dürften, wenn es den Damen und Herren Polizisten grade passt) und gut sichtbare Kennzeichnungen, etwa über auf der Uniform aufgedruckte Dienstnummern, wären da schon mal ein guter Schritt. Dagegen kann doch eigentlich auch niemand etwas haben. Ein Beamter, der sich an Recht und Gesetz hält, hätte schließlich nichts zu befürchten und Straftäter könnten durch die Kameras ggf. sogar besser überführt werden als durch zweifelhafte Aussagen befangener Polizisten.
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Fatal ist mir das Lumpenpack das, um die Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau mit allen seinen Geschwüren. Heinrich Heine |
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05.02.2017, 22:34 | #108 | |
Genickbruch
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Zitat:
Emnid hat für die Bild am Sonntag ebenfalls eine Umfrage erstellt, und siehe da (in Klammern: Veränderung zur Emnid-Umfrage vom 28.1.): CDU/CSU: 33% (-4%) SPD: 29% (+6%) Grüne: 8% (-2%) Linke: 8% (-2%) FDP: 6% (+/-0%) AfD: 11% (+/-0%) Sonstige: 5% (+2%) CDU/CSU und SPD sind laut dieser Umfrage nur noch vier Prozentpunkte auseinander, der Abstand hat sich im Vergleich zum 14.1. um zwölf Prozentpunkte veringert. Das letzte Mal, dass CDU/CSU und SPD in den Umfragen so nah beieinander lagen, dürfte während der "Gurkentruppe/Wildsau"-Zeit von Schwarz-Gelb gewesen sein. |
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06.02.2017, 06:34 | #109 | |
Moderator
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Zitat:
Allerdings, denke ich, helfen Schulterkameras vor allem dabei, Straftaten aufzuklären. Auch Dir empfehle ich "Deutschland im Blaulicht". Da ist nämlich auf einmal nicht nur die Zeit, sondern sind auch (D)eine Freund/Feind-Prioritäten relativiert.
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe |
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06.02.2017, 09:26 | #110 |
Disqualifiziert
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Fragt sich halt nur, wessen Straftaten. Schon heute ist bei vorhandenem polizeilichen Videomaterial, die Quote, bei der die entscheidenden Szenen zufällig "verloren gegangen" sind, jenseits jeder statistischen Wahrscheinlichkeit, spätestens, wenn es um Fehlverhalten von Beamten geht.
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06.02.2017, 13:09 | #111 | |
Schädelbasisbruch
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Zitat:
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06.02.2017, 14:20 | #112 |
Genickbruch
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Anscheinend bin ich der einzige, der die Umfragen gerade sehr interessant findet, aber ich teile es trotzdem mal: im ersten Meinungstrend liegt die SPD vor der Union. Rot-Rot-Grün liegt mit 48% mit Schwarz-Gelb-AfD gleichauf (was sehr, sehr lange Zeit nicht mehr der Fall war). Sicherlich nur eine Momentaufnahme, aber eine äußerst positive.
Geändert von Cactus (06.02.2017 um 14:21 Uhr). |
06.02.2017, 14:36 | #113 |
Schädelbasisbruch
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#keine Bremsen
Nächster Halt Kanzleramt Ich würde zwar nie im Leben SPD wählen, aber Chulz hat die richtige Attitude.
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WCW 4 Life Feel the Bang Friedensnobelpreisträger 2012, Skispringen: Vierschanzentournee: Sieger, Olympia: 2. und Skiflug-WM: 3.
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06.02.2017, 15:26 | #114 | |
Höllen-Rentner
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Zitat:
Zumal ich ein wenig skeptisch bin, wie “realistisch“ diese Umfragen sind. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir gerade einen großen von den Medien angeschobenen Spannungsbogen serviert bekommen. Zu schnell schießen mir die Werte für die SPD und Schulz nach oben. Wenn man sich so anschaut wie sich Umfragewerte normalerweise verändern, nämlich konstant und über mehrere Monate, dann ist dieser Verlauf zumindest zu hinterfragen. Aber, und das kann man sicher konstatieren, die Entscheidung auf Schulz zu setzen war seit langem mal wieder ein smarter Move der Sozialdemokraten. Wie dem auch sei, alles was den Schwarzen um Angie ein wenig den Schweiß auf die Stirn treibt soll mir Recht sein. Ich halte gar nichts von Rot-Rot-Grün, aber die CDU/CSU mit ihrem selbstgerechten Gehabe und Politik des Stillstandes gehören einfach auf die Oppositionsbank. Am Ende sollte die AfD möglichst wenig Stimmen bekommen und FDP, Linke und Grüne gleichauf.
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06.02.2017, 16:13 | #115 | |
Moderator
Registriert seit: 21.05.2002
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Zitat:
Falsch allerdings. Natürlich wird die Lektüre die eigene Sicht auf das Thema relativieren. Sofern man nicht von vornherein die Sicht der Autorin teilt. So wie Berichte über misshandelte Verdächtige im Stile Russlands oder der Türkei meine Sicht auf die Polizei relativieren würden.
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe Geändert von Der Zerquetscher (06.02.2017 um 16:27 Uhr). |
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06.02.2017, 19:01 | #116 | |
Disqualifiziert
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Zitat:
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08.02.2017, 12:56 | #117 | |
Gehirnerschütterung
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Zitat:
Ich hoffe ihr habt alle Thomas Fischer bei Maischberger zum Thema Gewalt gegen Polizist*innen gesehen. Wenn nicht, UNBEDINGT nachholen. Und dazu noch diese beiden Texte dazu lesen. Zu sehen wie er Rainer Wendts Thesen (über die er ebenfalls ein ganzes Buch geschrieben hat) nonchalant entkräftet und dieser nicht anders kann, als klein bei geben, das war schon großes Fernsehen. Geändert von way2mash4u (08.02.2017 um 12:58 Uhr). |
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08.02.2017, 15:53 | #118 |
Moderator
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Nichts wird hier nonchalant entkräftet, way2mash4you. Ich habe deine Links gelesen und freue mich für dich, dass du dich damit wohl fühlst. Leider haben sie mich überhaupt nicht überzeugt. Thomas Fischers Ausführungen machen auf mich den Eindruck eines Dickkopfs, der sich eben in der Rolle des Aufklärers gefällt.
Dass wir noch in den 90er Jahren gemeint hatten, Viertel/Straßen, die die Polizei kaum mehr betritt, so wie in Frankreich, seien unvorstellbar - wie naiv von uns damals?! Aber die gibt es heute. Und nein, nicht in Passau. Da hat Fischer Recht. Aber zum Beispiel in Duisburg-Marxloh. Oder in Essen und Altendorf. Davon natürlich kein Wort in seinen Ausführungen. Sein Verhöhnen der Deutschen, die sich über Zustände wie dort Sorgen machen oder gar echauffieren - und denen er nur jovial vorgeblich das Wort erteilt, um sich dann über sie lustig zu machen -, mag Einblick in Herrn Fischers Charakterprofil geben, widert mich aber eher an, als dass es mich unterhält oder gar beeindruckt. Und selbstverständlich sind die von ihm zitierten Beleidigungen völlig inakzeptabel. Nur frage ich mich, way2mash, was daran jetzt nicht anekdotische Prosa sein soll im Kampf gegen ungebildete Spießbürger, die es sich erlauben, eine härtere Gangart gegenüber Typen zu fordern, die Polizisten und heutzutage sogar schon Rettungssanitäter anpöbeln und attackieren? Oder die es unbegreiflich finden, dass mehrfach verurteilte Intensivtäter auf freien Fuß und damit auf die Leute losgelassen werden, nur weil sie jugendlich sind. Aber alles halb so wild. Wenn wir Herrn Fischer glauben möchten. Wird schon nicht so schlimm. Hmm,.. weiß nicht. Vielleicht wird es das ja wirklich nicht. Aber wenn es das tatsächlich nicht wird, dann sicher nicht wegen selbstbessenen Menschen wie ihm, die zu feige (oder intellektuell zu bequem) sind, diese dringenden Probleme zu adressieren, sondern wegen Menschen, die handeln. Auch wenn es bei manchen nicht populär ist. Und wir sprechen hier durchaus von Problemen, die natürlich auch durch eine globalisierte und freizügigere Welt entstanden sind - und die allein deshalb kein Pendant in der Vergangenheit haben können. Also tatsächlich und ohne wenn und aber neu sind. Wendts Buch habe ich nicht gelesen. Aber Kambouris Buch habe ich hinter mir. Und schön war es nicht. Ich stehe nämlich ehrlich gesagt gar nicht auf Lektüre, die mich runterzieht. Viel lieber lese ich was Gemütliches. Zum Beispiel über Nero oder den Dreißigjährigen Krieg. Über irgendwas, das weit genug zurückliegt, um die portraitierte Gefahr entspannt als Unterhaltung und Bildungslektüre wahrnehmen zu können. Aber sag, way2mash4you, hast du wenigstens eines der beiden von dir so heftig kritisierten Bücher gelesen? Ich meine, nur so um überhaupt profund mitreden und verstehen zu können, von welchen Zuständen wir hier sprechen?
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe |
08.02.2017, 16:05 | #119 | |
Genickbruch
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Zur härteren Gangart:
Gesetzesreform Zitat:
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08.02.2017, 18:23 | #120 | |||
Disqualifiziert
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Zitat:
Ansonsten kann man Fischers Art sicher unsympathisch finden (sehe ich über weite Strecken auch so), aber das entwertet ihm ja nicht inhaltlich. Die Unterscheidungen im Gewalt-Begriff zwischen der alten und der neuen Regelung sind ja nun durchaus bedenkenswert, ebenso die Verschärfungsmöglichkeiten. Zitat:
Zitat:
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09.02.2017, 09:24 | #121 | ||
Moderator
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Zitat:
Die interessante Frage lautet allerdings, warum das überhaupt der Fall ist. Warum so etwas in dem Maße heute vorkommt. Ich bin der Meinung, dass das drei wesentliche Gründe hat. Erstens mag das in der zunehmenden Ich-Bezogenheit der Individuen der Gesellschaft liegen. "Ich habe das Recht auf...", "Ich lasse mir das (vom Staat) nicht gefallen...", "Ich muss (will) das nicht tun, das sollen andere tun...", "Ich muss (will) das nicht bezahlen, das sollen andere bezahlen", usw. Zwar kann man mit einer solchen Einstellung auch mal im Recht liegen, doch sind wir in Deutschland schlicht zu weit entfernt von einem Kennedy'schen "Frag nicht was dein Land für dich tun kann, frag was du für dein Land tun kannst!". Ich würde da durchaus von einem zu großen Maß an Selbstbezogenheit in unserer Gesellschaft sprechen. Und die äußert sich unter anderem unweigerlich in mangelnder Akzeptanz des staatlichen, "bevormundenden" Oberbaus. Der zweite Grund ist die politisch motivierte Ablehnung staatlicher Autoritäten in den späten 60ern und 70ern, die sich längst verselbständigt hat und sich heute, auch völlig ohne politische Motivation, in einer latenten Aggressivität äußert, sobald Leistungen oder zivile Folgsamkeit eingefordert werden. Und der dritte Grund ist der sehr hohe Zuzug von Migranten, die sich mit diesem Land selbstredend nicht identifizieren - und das auch gar nicht so schnell tun können -, und von denen einige die Regeln dieser Gesellschaft nicht zur Gänze akzeptieren. Da wird zum Beispiel ein Rettungssanitäter geschlagen oder weggeschubst, wenn das Unfallopfer ein anderes Geschlecht hat und er ihm helfen möchte. Ich nenne das Beispiel, weil das bei uns im Kreis gerade einem Bekannten aktuell passiert ist. Hier ließe sich aber eine ganze Reihe anderer Beispiele nennen. Hier muss man ansetzen. Das Stichwort heißt, den Staat wertschätzen lernen. Übrigens betrifft das, wenn wir kurz einen Abstecher in die politische Landschaft machen, nicht nur die linken, sondern auch die rechten Dumpfbacken, die diesen Staat als zu liberal zunehmend ablehnen. Ich meine, mir ist er auch manchmal ein bisschen zu liberal, aber nie im Leben würde ich auf die bekloppte Idee kommen, ihn deshalb abzulehnen und geistig durch utopischen Firlefanz zu ersetzen. Oder den Frust über Missstände an den Staatsdienern auszulassen. Zitat:
Kambouris Erfahrungen sind nichts anderes als ein Schlaglicht. Mehr habe ich hier nie behauptet. Aber was da eben subjektiv kurz beleuchtet wird, bereitet mir große Sorgen. Da stellen sich mir die Haare auf, wie manche Zeitgenossen meinen, diesen freiheitlich-demokratischen Staat frech herausfordern zu dürfen. Nein, da stellen sich mir nicht nur die Haare auf. Ich könnte kotzen angesichts soviel asozialer, hemmungsloser Rücksichtslosigkeit.
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe |
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09.02.2017, 10:22 | #122 | |||||
Disqualifiziert
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Nur ergeben (sicher auch handverlesene) Anekdoten eben keine Grundlage für eine Aussage über den Gesamtzustand, solange keine verlässlichen Daten beigefügt werden, die das Problem quantifizieren. Und nur dann lässt sich das Ausmaß ermessen und ein entsprechender Handlungsbedarf ableiten oder eben auch nicht. |
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09.02.2017, 15:36 | #123 | |||
Moderator
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Zitat:
Fairerweise muss man auch sagen, dass die allermeisten Mitbürger prinzipiell staatstragend und treu dem System sind. Die Polizei ist - zurecht - in Deutschland ziemlich beliebt. Wir sollten also nicht allzu schwarzmalen. Nur übertüncht das nicht die Missstände in einigen deutschen Großstädten oder die Vorfälle bei manchen Fußballspielen. Zitat:
Antwort: Weil die Konsequenzen in keiner Relation zum (recht kurzen) Spaß stünden, den man als Russe hätte, sich mal so richtig Luft zu machen in Gegenwart eines (sicher kurz völlig baffen) Polizeibeamten. Zu sagen, Strafen nützen generell nichts, ist also mit Sicherheit kompletter Unfug. Nun will ich garantiert keine Verhältnisse wie in Russland, das längst den Charakter einer Diktatur angenommen hat, doch kann es nicht sein, dass man kaum Konsequenzen zu befürchten hat, wenn man die Säulen dieses Staates, seine Beamten nämlich, angreift. Nun sagst Du, es bräuchte nur Richter, die die vorhandenen Rechtsmittel ausnutzen, um effektiv gegen soziale Chaoten vorzugehen. Meinst Du, ein Thomas Fischer ist ein Mann, der tendenziell das gesamte Strafmaß ausnutzt, um Täter zu bestrafen? Ich meine eher nicht. Es sind nämlich oft dieselben Richter, die jetzt einerseits keine Erhöhung des Strafmaßes wollen, die andererseits aber eher nachsichtig urteilen und damit eine Argumentation wie die von Fischer völlig ad absurdum führen. Und das kann ich einfach nicht mehr ernst nehmen. Zitat:
Oder aber, das Beharren auf permanentes Infragestellen staatlicher Autoritäten schafft überhaupt keinen Respekt gegenüber staatlichen Autoritäten. Hmm,.. nein, ich streiche das wieder. War nur so ein Gedanke.
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe Geändert von Der Zerquetscher (09.02.2017 um 15:47 Uhr). |
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09.02.2017, 19:36 | #124 | ||||||
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Ja, aus Prinzip. Wer Autorität ausüben will, muss das dadurch legitimieren, dass er die Verhältnisse verbessert und dass er sich in der Ausübung seiner Autorität entsprechend verhalten.
Zitat:
Ein Adolf Hitler, dem niemand gehorcht, wäre eine schlecht choreografierte Witzfigur gewesen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich habe zugegebenermaßen jetzt nur auf die Schneller recherchiert und das einzige, was ich zu Gewalt gegen Polizisten in Russland finden konnte, ist dieser Artikel aus dem Jahr 2012. Ich hätte jetzt auch gerne eine seriösere Quelle zitiert, aber das sind erstmal die einzigen Zahlen, die ich habe, also arbeiten wir mal damit. Demnach gab es in dem fraglichen Jahr in Russland „16 000 Verbrechen gegen Polizeibeamte“ begangen worden, davon 9519 Überfälle, die insgesamt mehr als 50 Todesopfer gefordert haben. Auf die Bevölkerung von Deutschland umgerechnet wären das dann ca. 8951 Verbrechen, 5325 Überfälle und rund 28 tote Beamte. Das behauptet jetzt noch nicht mal Herr Wendt. Zum Thema, ob härtere Strafen tatsächlich abschrecken ist man sich in der Wissenschaft eher einigermaßen einig. Die empirischjen Beobachtungen sprechen dagegen. Nehmen wir mal die USA. Nach deiner Logik müßte die Kriminalitätsrate dort sehr viel geringer sein, da spätestens im Wiederholungsfall schon kleine Delikte zu drastischen Strafen führen können. Das ist tatsächlich aber eher nicht der Fall. Zitat:
Zitat:
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10.02.2017, 15:07 | #125 | ||||
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Zitat:
Zitat:
Wenn Dich das sehr stört. Okay. Gestehe ich Dir zu, obwohl ich es nicht vollends verstehe. Zitat:
Ein paar Links: Amnesty International - Folter durch Polizei in Russland Die Welt - Zustände bei der Miliz/Polizei in Russland Einer der Hauptgründe, warum in Russland eine so hohe Verbrechensrate herrscht und deshalb die Zustände überhaupt gar nicht vergleichbar sind mit uns, ist die Korruption. Korruption bedeutet mangelnde Möglichkeiten, Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit. Russland ist auf dem Korruptionsindex in Europa mit der Ukraine auf dem letzten Platz, soweit ich informiert bin. Natürlich kommen da noch weitere Faktoren dazu, die bei uns keine Rolle spielen, wie der unglaublich hohe Alkoholkonsum und der damit verbundene Schaden. Der ist zwar gesellschaftlich gewachsen und fest etabliert, mag aber auch ein Ventil für die Malaise in diesem Land sein, und damit ein weiterer Beleg dafür, wie schlecht es vielen Russen geht. Die Zahlen sind also überhaupt nicht übertragbar. Zitat:
solange man glaubt, nicht erwischt zu werden. Und die einen tun, salopp gesagt, viel dafür, dass die Polizei möglichst viele Täter erwischt. Und die anderen... nicht.
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe Geändert von Der Zerquetscher (10.02.2017 um 15:19 Uhr). |
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