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Alt 14.03.2018, 17:07   #1126
Nani
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 02.12.2003
Beiträge: 16.896
Zitat:
Zitat von Darth Schaffi Beitrag anzeigen
Ein sehr guter Kommentar von Oliver Kalkofe:
https://www.youtube.com/watch?v=NrBdVQQvaww
Hübscher Politrant mit ein paar guten Aussagen. =)

Das Traurige ist meines Erachtens, dass die GroKo aufgrund der gleichen reaktiven politischen Mechanismen alternativlos geworden ist, die die Politverdrossenheit erst bis zu dem Punkt gebracht hat, wo die Alten Faschisten Deutschlands wieder salonfähig werden.

Wir haben nicht nur ein Politik-Problem, sondern ein Volksproblem. Wir sind Opfer unserer demokratischen Werte Gier und Höflichkeit. Das eine traut sich niemand mehr zu hinterfragen, weil man sonst befürchtet von hungrigen Drittewelthänden ins Elend gezogen zu werden. Das andere ist Segen und Kette in Einem. Ich glaube aktuell nicht, dass wir durch Kampf diese Wertesollbruchstelle irgendwie beschützen können. Nur mit Intellekt. - Und der wird leider in allen politischen Ecken im Machtkampf verschwendet, sowohl politiker- als auch wählerseits.

Die Bildung der neuen Regierung war allerdings für sich genommen schon ein besonders furchtbares Kabinettstück. Die unter den aktuellen Umständen beste Regierungsform - weil diversifizierteste und kommunikativste - wurde aus machtstrategischen Gründen von der CDU/CSU bereits am Tag der Geburt wie ein Lamm geschlachtet: Eine Minderheitsregierung, in der Merkels CDU aus Mangel an Alternativen in die Regierung gewählt wird, und man sich dann sachpolitisch in jedem Thema neu Unterstützung aus den anderen Parteien holen muss. Es gibt so viele Parteien, dass diese Form durchaus regierbar gewesen wäre. Und sogar die AFD hätte die Chance bekommen sich konstruktiv zu betätigen.
Das war leider zu wenig für das Macht- und Linkstoleranzverständnis der Konservativen.

Leider wurde das letzte bisschen Respekt für die GroKo von der SPD gefleddert. Als Schulz eine Neu-Auflage der GroKo ausgeschlossen hat, fand ich das extrem, aber ich konnte das respektieren. Wären sie hart geblieben, hätte es halt Neuwahlen gegeben. Ich glaube, dann wäre immer noch einiges zu retten gewesen und die SPD hätte da nicht schlecht abgeschnitten.
Aber durch die Kehrtwende und das ganze Herumlavieren haben die Sozialdemokraten sich sowas von die Axt ins Schienbein gehackt, dass sie die GroKo jetzt benötigen. Neuwahlen kann sich die SPD nach diesem politstrategischen Desaster jetzt nicht mehr leisten. Sie wollten eine Position der Stärke aufbauen, und haben die Partei so schwach gemacht wie nie zuvor.
Keinstaatsmannhase Schulz ist völlig zurecht zurückgetreten. Aber Verbesserung ist nicht in Sicht. Dafür klammert sich die SPD zu sehr ans Polittagesgeschäft, in dem sie keinen echten Unterschied macht.

Eine Lösung gegen die Koliken unserer Gesellschaft - soziale Ungleichheit, Werteverlust und Rassismus - hat aktuell niemand anzubieten.

Aber die GroKo steht nun da, und kann nicht anders.
__________________
Wer Glauben über Wissen stellt, wird gefickt.
Wer Wissen über Weisheit stellt, wird auch gefickt.

Geändert von Nani (14.03.2018 um 17:07 Uhr).
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