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Die Geschichte der einstündigen Matches


Die nun folgende Geschichte wurde anläßlich des 60-Minuten-Matches zwischen Brock Lesnar und Kurt Angle am 16. September 2003 veröffentlicht. Das besondere an diesem Kampf war, dass er das erste 60-Minuten-Match im frei zu empfangenden amerikanischen Fernsehen seit beinahe siebzehn Jahren war. Das letzte Mal, dass ein solcher Kampf im Free-TV gezeigt wurde, war der 21. November 1986. Dabei übertrug ESPN eine blutige Titelverteidigung des Trägers des AWA World Heavyweight Title, Nick Bockwinkel, gegen seinen Herausforderer Curt Hennig. Auch dieser Kampf wurde zuvor aufgezeichnet, um eventuell daran herumschneiden zu können, falls etwas nicht wie gewünscht gelaufen wäre. Hennig blutete in dem Match viel schlimmer, als man geplant hatte. Es war der Kampf, der Hennig als einen der besten Worker des Business endgültig etablierte, außerdem gilt es als eine der herausragendsten Schlachten in der Karriere von Bockwinkel, der im Übrigen ein Jahr später vom Wrestling zurücktrat.

Die ursprüngliche Idee, nach so langer Zeit wieder einmal ein 60-Minuten-Match im Free TV zu zeigen, entstammte Paul Heyman. Nachdem er bereits in der ECW darüber nachgedacht hatte (die Matches, die es gab, wurden nicht im Free-TV gezeigt), besann er sich während der 3-Way-Teamfehde zwischen Chris Benoit und Kurt Angle, Chavo Guerrero Jr. und Eddie Guerrero, sowie Edge und Rey Mysterio wieder darauf. An dieser Stelle kam es jedoch noch nicht dazu, ebenso nicht zwischen Kurt Angle und Chris Benoit vor deren Royal Rumble Match, so wie es zwischenzeitlich ebenfalls geplant war. Es fiel Heyman jedoch schon schwer, Matches durchzusetzen, die länger als zwanzig Minuten dauerten. Speziell jüngeren Fans traute man nicht zu, dass sie solch langen Kämpfen auf Dauer Interesse zollen würden. Bereits Jim Herd hatte Anfang der neunziger Jahre die Auffassung vertreten, Fans würden keine Matches sehen wollen, die mehr als zwanzig Minuten in Anspruch nahmen.

Die exakte Idee zu einem Iron Man Match zwischen Lesnar und Angle wiederum entstammte den beiden Akteuren selbst. Ursprünglich hatte man ein solches Match für den Pay-Per-View "Vengeance" am 27. Juli in Denver geplant. Angle wollte ein solches Match bestreiten, weil er die Matches von Ric Flair aus den Achtzigern verehrte, die den Nature Boy zum "60 Minute Man" gemacht hatten. Lesnar und auch Vince McMahon gefiel die Idee, allerdings wollte man sich einen Kampf zwischen den beiden dann doch lieber für den Summerslam aufsparen. Deswegen packte man für Vengeance Big Show mit in den Ring und ließ sie ein 3-Way Match austragen. Da der Summerslam von beiden Rostern ausgetragen wurde, verzichtete man am Ende darauf, ein langes Iron Man Match auf der Card zu platzieren. Erst im September wurde die Idee wieder aus der Versenkung geholt, um einen denkwürdigen Höhepunkt in der Smackdown-Geschichte zu schaffen.

In den zehn Jahren zuvor hatte es nur zwei herausragende 60-Minuten-Matches in der Company gegeben. Am 31. März 1996 bestritten Bret Hart und Shawn Michaels im Anaheim Pond bei WrestleMania XII das bis dato immer noch längste Einzelmatch bei PPVs von World Wrestling Entertainment (einige Royal Rumbles dauerten länger, aber das waren eben logischerweise keine Einzelmatches). Es war geplant, dass das Iron Man Match so ablaufen würde, dass die beiden in näherer Zukunft ein Re-Match bestreiten könnten. Um dies zu erreichen, kopierte man einen Kampfverlauf, der einst bei einem Match zwischen Dory Funk Jr. und Johnny Valentine in Houston erstmals praktiziert wurde. Während der sechzig Minuten gab es keinen Fall. 34 Sekunden vor dem Ende sprang Michaels einen Dropkick vom obersten Seil, doch Hart fing ihn ab und nahm den Heartbreak Kid in den Sharpshooter. Michaels gab nicht vor dem Schlagen der Ringglocke auf, so dass das Match zu einem Draw wurde. Gorilla Monsoon, der damals das Gimmick des WWF-Präsidenten spielte, beschloss daraufhin, dass der Kampf solange weitergehen müsse, bis es einen Sieger gäbe. Michaels zeigte daraufhin zwei Superkicks und gewann damit nach 1:52 Minuten in der "Verlängerung" zum ersten Mal den Titel. Das Match selbst war exzellent, aber das Publikum spielte nicht wie erwartet mit. In South Carolina verlassen Fans traditionell die Hallen etwas früher, um eventuellen Verkehrsproblemen vorzugreifen. Deswegen begannen schon nach vierzig Minuten die ersten Fans die Halle zu verlassen, und am Ende war fast ein Viertel der Zuschauer verschwunden.

Es war kein großes Risiko für die Company, Hart und Michaels ein solches Match bestreiten zu lassen. Beide galten als die besten Worker der Liga, außerdem war es der Main Event von WrestleMania, und damit der wichtigste Kampf des gesamten Wrestling-Jahres. Hart hatte schon viele 60-Minuten-Matches bestritten, da es in der Stampede-Wrestling-Promotion seines Vaters häufig zu 60-Minuten-Draws kam. Außerdem hatte Hart schon bei zwei House Shows der Federation einstündige Matches bestritten, einmal am 9. Januar 1993 vor 6.000 Fans in Boston gegen Ric Flair, das andere Mal 1994 in East Rutherford gegen seinen Bruder Owen.

Risikoreicher war da schon das zweite Iron Man Match. Am 21. Mai 2000 gewann Triple H beim Pay-Per-View "Judgment Day" vor 16.827 Fans in der ausverkauften Freedom Hall von Louisville in einem Match um den WWF Title gegen The Rock. Hierbei nahm man es mit der Zeit nicht allzu genau, der Kampf dauerte 60:08 Minuten. Der Undertaker, der lange Zeit außer Gefecht gewesen war, kehrte hier in die Federation zurück, verpasste Triple H einen Tombstone und verschaffte ihm somit dem 6:5-Pinfalls-Sieg via Disqualifikation. Dabei war vorher festgelegt worden, dass der Titel auch im Falle von Disqualifikationen seinen Besitzer wechseln würde. Ursprünglich hatte man geplant, dass der Tombstone schon etwas früher durchgeführt werden sollte. The Rock sollte nochmal zurückkommen, Triple H einen Rock Bottom verpassen und ihn pinnen. Nach dem Two Count aber sollte die Ringglocke Triple H retten. Den größten Teil des Kampfes lag The Rock nach Falls etwas zurück und versuchte sich immer wieder heranzuarbeiten. Eine lustige Randgeschichte zu diesem Iron Man Match war, dass Howard Finkel (der in dreißig Jahren zuvor so gut wie nie einen Fehler machte), Triple H schon vor dem Match als Champion ankündigte.

Der Kampf selbst war genau wie das Match zwischen Hart und Michaels ein sehr gutes. Das besondere daran war, dass keiner der beiden zuvor ein annähernd langes Match bestritten hatte (beide waren lediglich zwei Monate zuvor an einem 36:28 Minuten dauernden 4-Way Match bei WrestleMania beteiligt gewesen). Außerdem waren beide nicht gerade die Filigrantechniker vor dem Herrn. Hinzu kam noch, dass The Rock vor dem Kampf kaum gewrestlet hatte, da er in Marokko zu Filmarbeiten war. Dennoch konnte man ein äußerst positives Fazit unter den Kampf ziehen.

Im Free TV gab es in den zwanzig Jahren vor dem Match zwischen Lesnar und Angle nur zwei erwähnenswerte Schlachten. Neben dem Kampf zwischen Hennig und Bockwinkel ist dabei ein Kampf vom 5. Februar 1985 gemeint, bei dem sich Ric Flair und Kerry Von Erich in der Blaisdell Center Arena von Honululu um den NWA World Heavyweight Title gegenüberstanden. Die Begegnung wurde aufgezeichnet und einige Zeit später als eine volle einstündige Episode der regionalen "Polynesian Pro Wrestling" - TV-Show gesendet. Aufgrund der Verbindungen des Senders mit dem Financial News Network war der Kampf auch in weiten Teilen des US-Festlandes zu sehen. Wie alle anderen bislang erwähnten Matches war auch dieser Kampf von einem - natürlich, bei dieser Besetzung - äußerst hohen Niveau.

Aus Mexiko sind keine Einzelmatches aus der modernen Wrestling-Ära bekannt, die eine Stunde dauerten. Es gab einige einstündige Matches in Japan, aber aufgrund eines 55minütigen Formates von TV-Sendungen, bei denen allenfalls 40 Minuten auf reine Kampfzeit entfielen, mussten diese bei den Übertragungen stets deutlich geschnitten werden. Ein Kampf zwischen Ric Flair und Jumbo Tsuruta sowie einer zwischen Antonio Inoki und Tatsumi Fujinami im Jahre 1988 umfassten komplette TV-Shows. In den Sechzigern gab es komplette Shows, die nur aus Giant Baba vs. Bruno Sammartino oder Giant Baba vs. Gene Kiniski bestanden, außerdem bestritt Dory Funk Jr. 1969 gleichartige Matches gegen Giant Baba und Antonio Inoki. Auch ein Match um den NWF World Heavyweight Title zwischen Inoki und Billy Robinson umfasste 1975 eine komplette Show. All diese Matches mussten nur ein wenig gekürzt werden, um in das 55-Minuten-Format (mit Werbepausen) zu passen. Nachdem das Kabelfernsehen populärer wurde, entwickelten sich längere Wrestling-Shows im TV. Nun konnten also auch längere Matches gezeigt werden, so zum Beispiel 60-Minuten-Kämpfe um den IWGP Heavyweight Title zwischen Yuji Nagata gegen Masahiro Chono und zwischen Nagata und Manabu Nakanishi (beides sehr gute Matches), sowie Hiroshi Hase und Kensuke Sasaki gegen Toshiaki Kawada und Satoshi Kojima im All-Japan-TV.

Viele weitere einstündige Draws sollten über die Jahre im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt werden, aber immer wurde etwas geändert oder lief schief. Viele dieser Kämpfe wurden von Ric Flair bestritten, der der letzte Wrestler war, der seinen World Title regelmäßig in 60-Minuten-Kämpfen verteidigte.

Die berühmteste dieser Schlachten war einer der besten Kämpfe aller Zeiten. Am 2. April 1989 forderte Flair im New Orleans Superdome den damals amtierenden NWA Champion Ricky Steamboat heraus. Ablaufen sollte dies bei einem Clash of the Champions und lief parallel zu WrestleMania. Enttäuschenderweise kam die Show nur auf ein Rating in Höhe von 4.3 Punkten. Dies lag daran, dass sie nur sehr schlecht beworben worden war. Booker George Scott hatte den Fans nicht mitteilen wollen, dass die beiden ein TV-Match bestreiten, weil er Angst hatte, dies würde die Zuschauerzahlen bei den House Shows verringern. Kurz vor der Show wurde Scott daraufhin gefeuert. Flair und das neue Booking-Kommittee sorgten anschließend dafür, dass der Kampf keine sechzig Minuten dauerte, sondern nur in die Nähe kam, um die Fans "daran schnuppern" zu lassen. Nach 55:32 Minuten holte sich Ricky Steamboat einen kontroversen Pinfall. Das Match, bei dem übrigens Leute wie Lou Thesz, Gene Kiniski, Terry Funk und Buddy Rogers im Publikum saßen, war nicht nur das Match des Jahres, sondern wird von Steamboat stets als der beste Kampf seiner Karriere genannt.

Eine ähnliche Situation gab es am 14. Februar 1986 bei einer Titelverteidigung von Flair gegen Barry Windham. Damals wurden mehrere House Shows von Championship Wrestling from Florida zu einer TV-Show namens "Battle of the Belts" zusammengefasst. Der Plan sah so aus, das Match zwischen Flair und Windham in einem 60-Minuten-Draw enden zu lassen, aber einige Undercard-Kämpfe dauerten zu lange. Stattdessen ließ man den Kampf deshalb nach 41:41 Minuten mit einem Double Countout enden. Auch dieser Kampf gilt als Match des Jahres.

Ein wohl noch bedeutsameres Match mit gleicher Besetzung, mit dem im Übrigen der zuletzt genannte Kampf häufig verwechselt wird, fand am 20. Januar 1987 in Fayetteville statt und umfasste eine komplette einstündige Episode von Jim Crockett's World Wide Wrestling. Der Kampf hatte ein TV-Zeitlimit. Da die Einmärsche und Interviews nach dem Kampf mit in die Übertragung mussten, endete das Geschehen im Ring nach 42 Minuten Kampfzeit mit einem Time Limit Draw. Bei der Wahl zum Match des Jahres landete man in diesem Jahr auf Platz 2, da der erste Platz für die Schlacht zwischen Randy Savage und Ricky Steamboat bei WrestleMania III reserviert war. Dennoch ist dieser Kampf berühmter als das erstgenannte Match zwischen Flair und Windham, da es von viel mehr Leuten gesehen werden konnte, und das das Publikum viel mehr mitging.

Am 27. März 1988 bestritten Flair und Sting beim parallel zu WrestleMania laufenden Clash of the Champions einen 45-Minuten-Draw. Dies war der Durchbruch in der Karriere von Sting und erlangte ebenso "Match of the Year" - Ehren. Es gab eine Jury, die am Ring saß (eine gute Idee, die jedoch mäßig umgesetzt wurde), die den Kampf zu einem Draw deklarierte. Ein paar Wochen danach gab es bei einer kompletten Episode von "World Wide Wrestling" ein 53minütiges Match, bei dem die Fantastics die NWA United States Tag Team Titles (Post-1993-Version) vom Midnight Express gewannen. Das ganze spielte sich am 26. April 1988 in Chattanooga ab. Stan Lane, der über einen Martial-Arts-Background verfügte, hatte Bobby Fulton in die Ringecke gezwungen und prügelte dort wild auf ihn ein. Der Referee ging dazwischen und brach das Match ab. Fulton schnappte sich den Referee und sagte ihm, er solle dies nicht tun. Das Match lief also weiter, und als jeder Anwesende annahm, es würde auf einen 60-Minuten-Draw hinauslaufen, gewannen die Fantastics den Kampf und damit die Titel. Bei der Wahl zum Match des Jahres landete dieses Match auf Platz Drei.

Das angesprochene Aufeinandertreffen von Sting und Flair war ein riesiger Ratings-Erfolg. Die komplette Show kam auf 5.8 Punkte, die letzten fünfzehn Minuten des Main Events erreichten sogar Spitzenwerte von 7.8 Punkten. Dies bedeutete gleichzeitig das höchste Viertelstunden-Rating in der Wrestling-Geschichte von TBS und TNT. Der Kampf zwischen Hennig und Bockwinkel hatte 2.7 Punkte erzielt, was zur damaligen Zeit für eine Übertragung auf ESPN als sehr viel angesehen wurde.
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