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Kliqer
06.02.2016, 17:17
@Zerquetscher: Schade, dass dir "Hateful Eight" nicht gefallen hat, ich hatte es aber auch bereits befürchtet. ;-)

Zu deiner Kritik möchte ich nicht viel sagen, außer, dass ich sie größtenteils schon nachvollziehen kann. Aufgreifen möchte ich aber vor allem die Einleitung:

"Ist Quentin Tarantino noch der innovative Reanimateur längst beerdigter Spartenkost? Sieht er sich noch im Stande, sozusagen Paradigmenwechsel im Filmgeschäft zu erzwingen, die für beinahe die gesamte Genrekonkurrenz bindend sind? Oder zitiert sich der Mann inzwischen hauptsächlich selbst?"

Ich würde alle diese Fragen mit: "Nein!" beantworten. Ich bemühe hier nochmal eine Formulierung aus meiner Kritik: "Wie dem auch sei, Quentin Tarantino bleibt ein Garant für gleichermaßen unterhaltsames, wie unkonventionelles Mainstreamkino und liefert ein erfrischendes Werk ab, das seine Handschrift trägt, ohne, dass er sich wiederholt, zu sehr selbst zitiert oder zu einer Parodie seiner selbst verkommt."

Tarantinos Kino ist nicht (mehr) subversiv oder innovativ. Aber ich erkenne auch keinen dahingehenden Anspruch (mehr). Er hat seinen Stil (gefunden) und bleibt sich treu, allerdings innerhalb eines Radius, der weit genug ist, dass er eben keine Parodie seiner selbst ist, sondern einfach einen prägnanten, filmischen Duktus präsentiert, der ihn seit jeher und nach wie vor auszeichnet. Leider wird Tarantino immernoch aus einem Blickwinkel betrachtet, als wäre er eine Art antithetischer Progressivist zu dem alteingesessen-konventionellen Hollywoodkino. Und das ist mMn der Fehler. Das Anspruchsdenken bzgl. Tarantino hat sich seit "Pulp Fiction" scheinbar kaum verändert und das ist, bedenkt man, dass der Film über 20 Jahre alt ist und sich in der Zwischenzeit so viel geändert hat, etwas unfair. Beurteilt man Tarantino nämlich als "ein Teil des Systems", können seine Filme gleich wieder viel mehr Spaß machen.

Achja: Mir haben "Kill Bill I & II" übrigens sehr viel besser gefallen als "Django Unchained" und etwas besser als "Inglorious Basterds".

Es ändert sich zwar stetig, aber aktuell sähe das Ranking so aus:
Kill Bill II 9,5/10
Kill Bill I 8,5/10
Inglorious Basterds 8,5/10
Pulp Fiction 8,5/10
Reservoir Dogs 8,5/10
Jackie Brown 8/10
The Hateful Eight 8/10
Django Unchained 7,5/10
Death Proof 5/10

Cactus
06.02.2016, 19:19
The Big Short

Ist zwar auch schon wieder ein paar Tage her, seit ich den Film gesehen habe, aber ich meine mich noch erinnern zu können, dass er mir gefallen hat und ich ihn wärmstens weiterempfehlen kann. Teilweise großartige schauspielerische Leistungen (Bale, Carrell) und mal ein anderer Ansatz, die Hintergründe der Finanzkrise zu beleuchten. Kriegt von mir 8/10 Punkten.

The Hateful Eight

Gerade erst gesehen. Hier wurde ja schon viel darüber geschrieben, ich habe es nur überflogen. Mir wurde nicht zu viel geredet, und ich war auch nicht enttäuscht. Trotz der Länge hat er mich zu keiner Zeit gelangweilt. Gute Atmosphäre, spannende Story, genug Spaß und Abgedrehtheit. Auch hier würde ich spontan die 8/10 zücken.

Der Zerquetscher
07.02.2016, 09:33
@Zerquetscher: Schade, dass dir "Hateful Eight" nicht gefallen hat, ich hatte es aber auch bereits befürchtet. ;-)

Zu deiner Kritik möchte ich nicht viel sagen, außer, dass ich sie größtenteils schon nachvollziehen kann.

Freut mich. :)


Aufgreifen möchte ich aber vor allem die Einleitung:

...

Ich würde alle diese Fragen mit: "Nein!" beantworten. Ich bemühe hier nochmal eine Formulierung aus meiner Kritik: "Wie dem auch sei, Quentin Tarantino bleibt ein Garant für gleichermaßen unterhaltsames, wie unkonventionelles Mainstreamkino und liefert ein erfrischendes Werk ab, das seine Handschrift trägt, ohne, dass er sich wiederholt, zu sehr selbst zitiert oder zu einer Parodie seiner selbst verkommt."

Tarantinos Kino ist nicht (mehr) subversiv oder innovativ. Aber ich erkenne auch keinen dahingehenden Anspruch (mehr). Er hat seinen Stil (gefunden) und bleibt sich treu, allerdings innerhalb eines Radius, der weit genug ist, dass er eben keine Parodie seiner selbst ist, sondern einfach einen prägnanten, filmischen Duktus präsentiert, der ihn seit jeher und nach wie vor auszeichnet. Leider wird Tarantino immernoch aus einem Blickwinkel betrachtet, als wäre er eine Art antithetischer Progressivist zu dem alteingesessen-konventionellen Hollywoodkino. Und das ist mMn der Fehler. Das Anspruchsdenken bzgl. Tarantino hat sich seit "Pulp Fiction" scheinbar kaum verändert und das ist, bedenkt man, dass der Film über 20 Jahre alt ist und sich in der Zwischenzeit so viel geändert hat, etwas unfair. Beurteilt man Tarantino nämlich als "ein Teil des Systems", können seine Filme gleich wieder viel mehr Spaß machen.

Eine interessante Sicht der Dinge. Das kann man so sehen. In der Tat ist Tarantino in Hollywood selbst kein subversiver Filmemacher. Das stimmt. Gemessen am gesamten Land hingegen meines Erachtens eben schon. Da haben seine Werke viel zu viele Ecken und Kanten, als dass ich da von Mainstream sprechen würde. Du hast aber recht, Hollywood liebt einen Regisseur, der den Staaten von Texas bis Virginia den Stinkefinger zeigt. Ob das insgesamt eine sinnvolle Sache ist, wage ich als jemand, der in allen diesen Staaten (bis auf Alabama) schon zum Teil mehrfach war, zu bezweifeln.

Zum Film. Deinen Ansatz kann ich mit den Basterds und mit Django Unchained in der Tat nachvollziehen. Die sprudeln nur so vor Ideen und hatten diese Idee mit dem Paralleluniversum, die einem halt gefallen muss. Bei den Hateful 8 allerdings vermisse ich die ersten 100 Filmminuten diese für den Regisseur typische bizarre Spielerei mit Worten. Die Christoph Waltz in den Mund gelegten Dialoge sind für mich im direkten Vergleich um Längen durchdachter, ulkiger und kurzweiliger.

Oder was soll die Sache mit der Tür, die irgendwie wenigen bei ofdb aufzufallen scheint? Was ist der Sinn dieser 4 Minuten Film, die insgesamt darauf verwendet werden? Nichts wird dadurch angeschoben. Nichts kommentiert. Und niemand unterhalten.

Und dann ist da natürlich und zuvorderst noch die Szene mit Samuel L. Jackson als Hercule Poirot. Der meines Erachtens qualitative Höhepunkt des Films und ein kleiner Stern. Es ist genau dieser Moment, der mir zeigt, was Tarantino im Kreuz hätte, wenn er sich auf das konzentrieren würde, auf was er sich konzentrieren sollte.


Achja: Mir haben "Kill Bill I & II" übrigens sehr viel besser gefallen als "Django Unchained" und etwas besser als "Inglorious Basterds".

Es ändert sich zwar stetig, aber aktuell sähe das Ranking so aus:
Kill Bill II 9,5/10
Kill Bill I 8,5/10
Inglorious Basterds 8,5/10
Pulp Fiction 8,5/10
Reservoir Dogs 8,5/10
Jackie Brown 8/10
The Hateful Eight 8/10
Django Unchained 7,5/10
Death Proof 5/10

Interessant. Ich spiele jetzt mal Sherlock Zerquetscher. "Kill Bill" war Dein erster Tarantino, oder? Denn oft prägt ein solch unkonventionelles Erlebnis alle Zeit danach nachhaltig.

Bei mir ist das bei "Terminator" und Terminator 2" so.

Hätte ich Kill Bill vor "Pulp Fiction" gesehen, ich bin mir nicht sicher, ob ich so reden würde wie ich hier rede. :)

Der Landknecht
07.02.2016, 09:49
Freut mich. :)



Eine interessante Sicht der Dinge. Das kann man so sehen. In der Tat ist Tarantino in Hollywood selbst kein subversiver Filmemacher. Das stimmt. Gemessen am gesamten Land hingegen meines Erachtens eben schon. Da haben seine Werke viel zu viele Ecken und Kanten, als dass ich da von Mainstream sprechen würde. Du hast aber recht, Hollywood liebt einen Regisseur, der den Staaten von Texas bis Virginia den Stinkefinger zeigt. Ob das insgesamt eine sinnvolle Sache ist, wage ich als jemand, der in allen diesen Staaten (bis auf Alabama) schon zum Teil mehrfach war, zu bezweifeln.

Zum Film. Deinen Ansatz kann ich mit den Basterds und mit Django Unchained in der Tat nachvollziehen. Die sprudeln nur so vor Ideen und hatten diese Idee mit dem Paralleluniversum, die einem halt gefallen muss. Bei den Hateful 8 allerdings vermisse ich die ersten 100 Filmminuten diese für den Regisseur typische bizarre Spielerei mit Worten. Die Christoph Waltz in den Mund gelegten Dialoge sind für mich im direkten Vergleich um Längen durchdachter, ulkiger und kurzweiliger.

Oder was soll die Sache mit der Tür, die irgendwie wenigen bei ofdb aufzufallen scheint? Was ist der Sinn dieser 4 Minuten Film, die insgesamt darauf verwendet werden? Nichts wird dadurch angeschoben. Nichts kommentiert. Und niemand unterhalten.

Und dann ist da natürlich und zuvorderst noch die Szene mit Samuel L. Jackson als Hercule Poirot. Der meines Erachtens qualitative Höhepunkt des Films und ein kleiner Stern. Es ist genau dieser Moment, der mir zeigt, was Tarantino im Kreuz hätte, wenn er sich auf das konzentrieren würde, auf was er sich konzentrieren sollte.



Interessant. Ich spiele jetzt mal Sherlock Zerquetscher. "Kill Bill" war Dein erster Tarantino, oder? Denn oft prägt ein solch unkonventionelles Erlebnis alle Zeit danach nachhaltig.

Bei mir ist das bei "Terminator" und Terminator 2" so.

Hätte ich Kill Bill vor "Pulp Fiction" gesehen, ich bin mir nicht sicher, ob ich so reden würde wie ich hier rede. :)

Das erklärt also, warum du den großartigen Terminator dem "Meisterwerk'schen" Terminator 2 vorziehst.

Der Zerquetscher
07.02.2016, 09:57
Ja Humppi, genau so ist es. ;)

Goldberg070
07.02.2016, 12:17
American Muscle

Grottige Darsteller, grottiges Drehbuch, ein paar nette Härten, aber alles in allem ziemlicher Quark.

3/10

Kliqer
07.02.2016, 13:13
Oder was soll die Sache mit der Tür, die irgendwie wenigen bei ofdb aufzufallen scheint? Was ist der Sinn dieser 4 Minuten Film, die insgesamt darauf verwendet werden? Nichts wird dadurch angeschoben. Nichts kommentiert. Und niemand unterhalten.

Haha, gute Frage. Ich habe erst drüber nachgedacht, ob ich mir eine tiefgründige Interpretation aus den Fingern saugen, die die Tür als Metapher für Zweideutigkeit, Rassenkriege und Polizeigewalt entlarvt, aber ich glaube tatsächlich, dass es einfach ein etwas überstrapazierter Gag ist, der sich am Ende eben gut aufgreifen lässt und die mehrfach gestellte Frage "Wieso ist die Tür überhaupt kaputt?" einigermaßen sinnvoll beantwortet. ;-)

Und dann ist da natürlich und zuvorderst noch die Szene mit Samuel L. Jackson als Hercule Poirot. Der meines Erachtens qualitative Höhepunkt des Films und ein kleiner Stern. Es ist genau dieser Moment, der mir zeigt, was Tarantino im Kreuz hätte, wenn er sich auf das konzentrieren würde, auf was er sich konzentrieren sollte.

Ich finde durchaus, dass man diesen poirotesken - so nenne ich es jetzt einfach mal - Teil des Films etwas prominenter hätte platzieren bzw. länger inszenieren können. Dafür hätte man gerne etwas aus der ersten Hälfte streichen können, wobei ich nach wie vor nicht den Eindruck hatte, dass sich der Film hier übermäßig zieht oder die Dialoge besonders belanglos wären. Ich habe das Aufeinandertreffen der Charaktere sehr genossen, hatte Spaß daran, ihr Verhalten zu beobachten, zu spekulieren, wie sie nun tatsächlich zueinander stehen. Und so weiter. Der Film hat mich, wie gesagt, keine Sekunde gelangweilt.

Interessant. Ich spiele jetzt mal Sherlock Zerquetscher. "Kill Bill" war Dein erster Tarantino, oder? Denn oft prägt ein solch unkonventionelles Erlebnis alle Zeit danach nachhaltig.

Bei mir ist das bei "Terminator" und Terminator 2" so.

Hätte ich Kill Bill vor "Pulp Fiction" gesehen, ich bin mir nicht sicher, ob ich so reden würde wie ich hier rede. :)

Da liegst du nicht ganz richtig. Mein erster Tarantino war tatsächlich "Pulp Fiction". Ich habe ihn mit 13 Jahren gesehen und natürlich überhaupt nicht kapiert. Weder die Geschichte, noch das, was ihn angeblich so großartig macht. Mein nächster Tarantino war dann "Kill Bill I" und ich konnte mit dem Sujet selbst überhaupt nichts anfangen und war, wahrscheinlich, auch etwas überfordert. Danach kam "Death Proof", der mich eher gelangweilt hat. Erst in der Zweitsichtung, Jahre später, haben mir die Filme gefallen. Und dann kann es tatsächlich sein, dass "Kill Bill I" der erste Tarantino war, den ich, in einem adäquaten Alter und Geisteszustand gesehen habe. Aber das kann ich nicht mehr zu 100% sagen.

-----

Gestern gesehen:

Drecksau (Filth)

Rasanter Schlag ins Gesicht. James McAvoy - der absolut großartig agiert - als shizophren-amoralischer Polizist. Angefangen als überzeichnete Comic-Figur und, naja, ekelhafte Drecksau, hin zu einer ultimativ-tragischen Figur mit "Vergangenheit". Man schwankt zwischen Ekel und Mitgefühl, zwischen Tragik und Komik, der Film selbst vermittelt die gestörte Psyche des Protagonisten eindrucksvoll durch eine atemlose Inszenierung. Sex, Drogen, Gewalt dargestellt mit süffisant-zynischem Unterton führen nicht etwa zu einem unterhaltsam-spaßigem Feel Good-Movie, auch wenn es Anfangs tatsächlich so erwartet werden könnte, sondern zu einem verstörend-deprimierenden Film über die Abgründe eines einsamen Mannes.

Streckenweise etwas zu überdreht. Spaß macht er auch nicht. Aber gut ist er.

7,5/10

Excalibur
07.02.2016, 14:59
Creed (2015 – Ryan Coogler)
Ganz großer Sport! :dh: Danke für diesen Film. :)
Überraschend gut, hab mit einem guten Film gerechnet aber nicht mit so etwas.
Ich fasse mich mal kurz: Ein würdiger Nachfolger der Rocky-Filme, der sich definitiv auf dem oberen Niveau des Franchises bewegt. Sylvester Stallone überzeugt in seiner Rolle als alte und eben nicht mehr fitte Boxlegende, welche widerwillig versucht aus Adonis Johnson, ebenfalls gut gespielt von Michael B. Jordan, ebenfalls einen Boxprofi zu machen. Während einige Szenen eher schwach daher kommen, überzeugt hingegen die gefühlvolle Ebene, wo Jordan mit Tessa Tompson einen überzeugenden wie bezaubernden Love Interest entgegen gesetzt bekommt. Das große Highlight des Films sind aber definitiv die etwas Arcarde-Lastigen, dafür aber großartig in Szene gesetzten Boxkämpfe. An dieser Stelle könnte man sich durchaus über die fehlende Oscar-Nominierung für das Make-Up echauffieren.
Alles in allem unterhaltsam, aber nicht perfekt.

3/4 --- 7/10


Top 10 (2016):
1. The Revenant (4/4 --- 8/10)
2. The Big Short (3/4 --- 8/10)
3. Creed (3/4 --- 7/10)
4. Legend (3/4 --- 7/10)
5-10. TBA

Kliqer
07.02.2016, 22:03
Goodfellas

Keine einzige überflüssige Szene, alles hat Hand und Fuß, unverkennbare Pionierarbeit - soll heißen, der Einfluss von Anderson bis Tarantino ist deutlich zu erkennen - erfrischend geradlinig erzählt, temporeich, ohne zu überfordern, mit perfekten Darstellern, einem herausragendem Timing, Brutalität, Humor, Skurrilität, Authentizität. Rundum gelungen.

Shutter Island

Nach der vierten Sichtung wird die Handlung immer klarer. So klar, dass ich mich fragen kann, wie man an überhaupt an der Aufrichtigkeit von Ben Kingsley zweifeln bzw. den letzten Satz von DiCaprio missverstehen kann. Alles in allem ein großartiger Film.

Novu
08.02.2016, 00:11
Rambo 2/3
So überflüssig wie Filme eben sein können. Lustigerweise fand ich sie aber auch nicht nennenswert schlechter als den ersten Teil. Natürlich durften hier dann die Quotenrollen nicht fehlen (love interest in 2 und das Kind in 3). Solide Action.
5/10


Die nackte Kanone
Was kann man dazu denn schon noch sagen...
8/10

Kliqer
08.02.2016, 23:41
Sisters

Diese Film hat drei qualitative Stufen.

Stufe 1: Zotig-vulgäre Ausbrüche, die mehr zum Fremdscham einladen als "Two and a half Men" in seinen schlimmsten Momenten.
Stufe 2: Akzeptable, aber schon tausendmal gesehene "Wir machen eine riesige Party"-Gags, die man aus "American Pie", "Bad Neighbours", "Party Animal", "Project X" & Co. schon zur Genüge kennt.
Stufe 3: Aufrichtig-sympathisches Zusammenspiel zwischen Tina Fey und Amy Poehler, das den Film selbst durch seine schwachen Momente - die nicht die Fremdscham-Zoten, sondern auch den teilweise unbehandelten Pathos mit einschließen - noch einigermaßen erträglich macht.

Zur Geschichte: Zwei ungleiche Schwestern feiern in dem Haus in dem sie aufgewachsen sind eine letzte Party mit alten Freunden und Bekannten, bevor dieses verkauft wird. Diese gerät außer Kontrolle.

Wie gesagt: Der Film hat seine Stärken und Schwächen. Die Schwächen sind vor allem inhaltlich-handwerklicher Natur. Soll heißen: Die Dialoge sind mitunter recht holprig, die Schlagfertigkeit von Feys Charakter wirkt überaus erzwungen, die Geschichte an sich wird nur halbherzig zu Ende erzählt, die ernsten Zwischentöne werden nicht zu Ende gedacht und trüben im Endeffekt nur den Spaß, und so weiter. Die Stärken beruhen fast ausnahmslos auf der Chemie zwischen Fey und Poehler. So wirkt der Film im Endeffekt auch eher so, als hätten beide einen Grund gesucht, wieder miteinander arbeiten zu können. Dass sie dabei Spaß hatten merkt man glücklicherweise und in einigen Momenten überträgt es sich sogar auf den Zuschauer. Die Komik ist leider maximal Standardkost, aber zum Glück spielt dabei ja nicht nur das "was wird gesagt" eine Rolle, sondern auch das "wer sagt es". Von daher ist der Film zwar alles andere als ein humoristischer Meilenstein und schafft es auch nicht ganz, dass ich mich zu dem Urteil "eine gute Komödie" hinreißen lasse, aber: Er ist okay. Meh.

Echoes
09.02.2016, 20:42
Hier, ich wieder. Kino und so.

The Hateful Eight (Quentin Tarantino, mit Kurt Russell, Samuel Jackson & mehr)
Hmm. Ich war nie ein Tarantino-Fan, das hat mich mit dem Streifen wieder bestätigt. Ich will ihm sein Vermögen nicht absprechen, was Schnitt, Dialoge, Musikauswahl, Filmwissen, ... , ... etc. anbelangt. Auch dass viele seiner Filme (zumindest in Teilen) eine Ehrerweisung gegenüber früherer Werke und Sparten sind kann ich akzeptieren und verstehen. Aber wenn mir der Film nicht taugt, dann taugt er nicht.
The Hateful Eight wirkt für mich viel zu selbst verliebt, was seine Dialoge anbelangt. Absolut notwendig bei dem Drehbuch, da der lange Streifen nach seiner Handlungsarmut auch nicht mehr viel hergibt. Ich mag auch pointierte, ironische und ausgefallene Dialoge. Aber hier ist jeder Wortwechsel einfach immer wieder auf ein gezieltes Wortspiel ausgelegt oder eine Wiederholung. Das ist eingangs noch ganz unterhaltsam, auch wenn das zum Ende hin wieder aufgegriffen würde, aber bevor das seinen Charme entwickelt, wird es bereits nervig.
Die Charaktere gehen in Ordnung. Der Henker war für mich persönlich zu sehr ein "Christopher Waltz Plan B" - Könnte mir gut vorstellen, dass die Rolle so ursprünglich für Waltz angedacht war. Erinnerte mich leider zu sehr an ihn.
Was kann ich sonst über den Film sagen? Erste Hälfte zäh, zweite dann wesentlich besser, auch wenn ich diese stumpfe Brutalität von Tarantino nicht mag. Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass Gewaltdarstellung den Zuschauer einen dazu bewegen sollte, das abzulehnen, sich unwohl zu fühlen. Das können Streifen wie Prisoners zum Beispiel tadellos. Klar, Tarantino ist Tarantino, man weiß das. Gutheißen muss ich es dennoch nicht.
Zur Story selbst empfand ich es als sehr billig, dass ...
... der Storytwist letztlich durch Channing Tatum und somit durch einen neuen Charakter hergeleitet wird. Solche Sachen finde ich immer konstruiert und zu einfach gelöst. Klar, letztlich sind sie alle die Umtriebigen gewesen, aber diese fatale Wendung wünsche ich mir bei der Hauptcharakter-Dichte doch bitte durch eine Figur, die man bis dato bereits aufgebaut hat. War mir zu einfach gelöst, auch wenn die Erklärung danach sehenswert war.

Am Ende bleibt mein Fazit: Sicherlich für Tarantino-Fans in Ordnung, für alle anderen etwas spezielles Spartenkino, bei dem man nichts verpasst.

Filmjahr 2016 - meine Favoritenliste:


The Revenant
Legend
The Hateful Eight

Kliqer
11.02.2016, 16:32
Deadpool

Ohne Deadpool hätte der Film ganz witzig werden können.

Bei solchen Mega-Hype-Franchise-Streifen fühle ich mich ja immer genötigt, mich zu rechtfertigen, um nicht die unbändige Wut der Scharen an Fans auf mich zuziehen, wenn ich nicht ganz so begeistert bin, wie man es von mir erwartet, deswegen: Ich kannte Deadpool vorher kaum, also habe nie einen Comic gelesen. Klar, mir war die Figur an sich bekannt und auch der Humor vertraut, aber das war es auch schon, aber...ach, scheiß auf Rechtfertigung: Ich fand den Film doch sehr mittelmäßig. Deadpool hat ohne Ende genervt. Ich weiß, das ist sein Ding und es wird ja auch im Film mehrfach aufgegriffen, aber dieses permanente, gewollt witzige Klugscheißgeplapper, im Stile von Jan Leyk trifft Dr. Cox, war doch sau anstrengend. Generell wirkte die Komik stellenweise zu gezwungen. "Wir müssen jetzt einen Gag auf der Meta-Ebene machen!", "Wir müssen noch deutlicher zeigen, was für ein unkonventioneller 'Superheld' dieser Deadpool ist!". Und so weiter. Ich mag Ryan Reynolds und finde nicht, dass es seine Schuld ist, dass ich mit der Figur einfach nicht warm geworden bin. Es lag eher am Drehbuch.

Der Film hat sicher seine Momente - bspw. war Colossus sehr witzig, die Action ist, für die, die darauf stehen, sicher gelungen, er war erfreulich drastisch in mancherlei Hinsicht und relativ kurzweilig - aber war leider größtenteils einfach nicht lustig. Finde ich zumindest. Aber ich denke, er dürfte denen, die sich wirklich darauf freuen, auch gut gefallen. Ähnlich wie beim neuen "Star Wars", kein wirklich guter Film, aber ein schönes Geschenk für Fans.

Eventuell steigt der Film auch in meiner Gunst, wenn ich ihn mal im Original gesehen habe. So grauenhaft wie die Trailer vermuten ließen, war die Synchronisation zwar nicht, aber ich denke, das im Original der ein oder andere Spruch vielleicht besser zündet.

Der Landknecht
11.02.2016, 16:36
Lustig. So geht's mir mit Iron Man. Der Charakter geht mir so dermaßen auf die Klötze.

Kliqer
11.02.2016, 16:47
Lustig. So geht's mir mit Iron Man. Der Charakter geht mir so dermaßen auf die Klötze.

Kann ich gut verstehen. Ich finde es auch immer recht anstrengend, wenn die Figuren sich selbst so unheimlich witzig/toll finden.

Der Wrestling-Nerd
11.02.2016, 17:33
Kann ich gut verstehen. Ich finde es auch immer recht anstrengend, wenn die Figuren sich selbst so unheimlich witzig/toll finden.

Ist doch schon Wahnsinn, wie sehr da Meinungen auseinander gehen.^^

Hier (https://www.youtube.com/watch?v=Jq7OCR_LJBs) mal z.B. die Kritik eines Youtubers, der in ca. 95% der Fälle mit meiner Meinung zu einem Film übereinstimmt.^^ Der geht ja in ne komplett andere Richtung. :)

umimatsu
11.02.2016, 18:29
Deadpool


Ist dein Leben so unlustig, dass du wieder über einen Marvelfilm herziehen musst? Please get a life! ;)

Ist Quentin Tarantino noch der innovative Reanimateur längst beerdigter Spartenkost? Sieht er sich noch im Stande, sozusagen Paradigmenwechsel im Filmgeschäft zu erzwingen, die für beinahe die gesamte Genrekonkurrenz bindend sind? Oder zitiert sich der Mann inzwischen hauptsächlich selbst? Eine Frage, die sich derzeit aufdrängt, wenn man den achten Film des kompromisslosen Regisseurs mit dem nicht ganz zufällig gewählten Namen „The Hateful 8" im Kino ansieht.

Ich sehe das wie Kliqer. Außerdem: Warum muss ausgerechnet Tarantino, der in seiner Karriere immer bewiesen hat, wie kreativ er ist, noch eine Schippe drauflegen?

Sherlock Jr.

Die Tage lief auf arte die Dokumentation Buster Keaton: Wie Hollywood ein Genie zerbrach (http://www.arte.tv/guide/de/056788-000-A/buster-keaton/?vid=056788-000-A_SHOW_ARTEPLUS7_DE_de). Auch wenn nicht alles 100% stimmt, was Regisseur Jean-Baptiste Péretié erzählt, ist dieser Film eine einzige, poetische Liebeserklärung an den wohl komischsten Schauspieler Hollywoods. Sherlock Jr. ist eine Perle, einer der lustigsten Filme, die ich kenne und unglaublich innovativ. Obgleich die Story trivial ist, sprüht der Film vor genialen Einfällen, irrwitzigen Stunts ( die Keaton bis auf einen alle selbst ausführte ), sowie einer durchdachten Film in Film-Geschichte und einigen bemerkenswerten Kamera- und Montagetricks. Großartig!

P.S.: Nicht geeignet für Menschen, die mit Stummfilmen wenig bis gar nichts anfangen können.

Der Landknecht
11.02.2016, 18:52
Ist doch schon Wahnsinn, wie sehr da Meinungen auseinander gehen.^^

Hier (https://www.youtube.com/watch?v=Jq7OCR_LJBs) mal z.B. die Kritik eines Youtubers, der in ca. 95% der Fälle mit meiner Meinung zu einem Film übereinstimmt.^^ Der geht ja in ne komplett andere Richtung. :)

Derselbe Typ hat Kartoffelsalat 3, in Worten: drei, Punkte gegeben!

umimatsu
11.02.2016, 18:56
Derselbe Typ hat Kartoffelsalat 3, in Worten: drei, Punkte gegeben!

Was hat er denn dem Film abschließend gegeben? Nach der Aussage, Deadpool sei intelligentes Kino, musste ich leider ausmachen.

Der Wrestling-Nerd
11.02.2016, 19:03
Was hat er denn dem Film abschließend gegeben? Nach der Aussage, Deadpool sei intelligentes Kino, musste ich leider ausmachen.

Ne 10 im Helden-Genre, und ne 8,5 overall! Aber da war halt auch Kamera, generelle Produktion und so weiter drin und nicht nur rein die Handlung!

umimatsu
11.02.2016, 19:15
Ne 10 im Helden-Genre, und ne 8,5 overall! Aber da war halt auch Kamera, generelle Produktion und so weiter drin und nicht nur rein die Handlung!

Och, das macht nichts. Braindead ist für mich ein klarer 10er, obwohl der Streifen nicht vor Intelligenz strotzt. Im Bereich Funsplatter kenne ich fast nichts Unterhaltsameres, vielleicht noch Toxic Avenger. Vielleicht sollte ich diesbezüglich Nachhilfe beim Zerquetscher nehmen. Dessen Schrankwand platzt nur so vor skurrilen Trashperlen.

Kliqer
11.02.2016, 19:34
Ist doch schon Wahnsinn, wie sehr da Meinungen auseinander gehen.^^

Hier (https://www.youtube.com/watch?v=Jq7OCR_LJBs) mal z.B. die Kritik eines Youtubers, der in ca. 95% der Fälle mit meiner Meinung zu einem Film übereinstimmt.^^ Der geht ja in ne komplett andere Richtung. :)

Der Kerl scheint auch genau die Zielgruppe zu sein. Wer mit "YouTubern", "9gaggern" & Co. glücklich wird, der wird auch an "Deadpool" seine Freude haben. Mir gibt diese Sprücheklopfer-Komik nicht mehr so viel. Aber wer darauf steht und wer Deadpool generell cool findet, wird sicherlich Spaß an dem Film haben.

Robobob
11.02.2016, 20:38
Die ganzen youtube-"Kritiker" bringen's noch fertig, dass ich den Spaß an der Seite verliere.

Der Zerquetscher
12.02.2016, 08:37
Schade, dass ich die kommenden Tage nicht die Zeit finde, für Deadpool ins Kino zu gehen. Der würde mich doch sehr interessieren. Aber morgen ist Konzert in München und heute mag ich einen guten Wein zusammen mit meiner Frau zu verkuscheltem Rock trinken. Man muss im Leben eben manchmal Prioritäten setzen.

Zuletzt:

Dragon Blade (China, 2015)

Die angeblich teuerste chinesische Produktion bis dato führt eine römische Legion, angeführt von John Cusack als Centurio (den Historikern unter uns stellen sich jetzt die Haare auf), die Seidenstraße entlang (die Haare stehen im Lot) bis nach China (die Haare fallen aus). Man flieht im Jahre 46 v. Chr. vor einem bösen Konsul (der ewig weinerliche Adrien Brody), der seinen kleinen Bruder, der von Cusack beschützt wird, töten möchte und deshalb mit 100.000 römischen Legionären (in Fantasieuniformen) seinen Landsleuten bis nach China hinterherstapft. Es geht wohl um die Thronfolge des Konsuls (der Historiker ist inzwischen tot). China wird vom sichtlich gealterten Jackie Chan repräsentiert, der dadurch als Polizeioberwachtmeister für Frieden in der Seidenstraße sorgt, dass er sich weigert zu kämpfen. Und alle 36 (!) Völker der Nachbarschaft finden das so gut, dass sein Pazifismus jedenfalls bis zur Ankunft des Konsuls Wellen schlägt und über ganz Asien schwappt. Die Pompeji ähnliche römische Ruinenstadt, die (die guten) römischen Soldaten und ihre chinesischen Freunde errichteten, wird dabei von zwei (im Stile Spielbergs Private Ryan vorgestellten) Studenten eingangs entdeckt, die ihren beispiellosen historischen Fund aber am Ende doch verschweigen, weil sie die märchenhafte Geschichte (die auf modernem Chinesisch praktischerweise auf dem Forum der Stadt in den Boden gelassen wurde,) lieber als romantischen Mythos weiterleben sehen wollen, als ihre Karriereleitern innerhalb eines Tages bis ans Ende zu klettern. Die ganze Sache beruht dabei angeblich auf wahren Tatsachen (die Leiche des Historikers wird geschändet). Da krebsen die Parther, angeführt von einer Frau, bei China rum, die Inder gibt es offenbar nicht, dafür aber den Christengott. Mir persönlich haben noch die Indianer gefehlt. 2/10

Naked Lunch (USA, 1991)

Ich hatte mir schon seit Jahren vorgenommen, diesen Film innerhalb meiner Möglichkeiten auf ein Podest zu stellen, aber aufgrund der (für mich) nicht ganz leichten Aufgabe stets davon Abstand genommen. Doch besitzt die Verfilmung David Cronenbergs von William S. Borroughs' Wahnsinn in Romanform für mich ein derartiges Suchtpotential, dass ich mich vorgestern endlich doch aufraffen konnte. Komisch allerdings, einen Film zu kommentieren, den man zwar schon zwölf Mal, aber absichtlich (!) noch nie (!!) im Leben nüchtern gesehen hat. Grotesk, wirr, knallig, homosexuell, Party, süchtig. Mehr Arthouse Kino geht nicht. 10/10 (http://www.ofdb.de/review/3045,676293,Naked-Lunch)

Robobob
12.02.2016, 09:14
Ich finde es schade, dass Borroughs nicht hetero (oder zumindest bi) war. Ich glaube dann wäre der Film für mich noch interessanter gewesen. :king:

Excalibur
12.02.2016, 09:44
Naked Lunch (USA, 1991)

Ich hatte mir schon seit Jahren vorgenommen, diesen Film innerhalb meiner Möglichkeiten auf ein Podest zu stellen, aber aufgrund der (für mich) nicht ganz leichten Aufgabe stets davon Abstand genommen. Doch besitzt die Verfilmung David Cronenbergs von William S. Borroughs' Wahnsinn in Romanform für mich ein derartiges Suchtpotential, dass ich mich vorgestern endlich doch aufraffen konnte. Komisch allerdings, einen Film zu kommentieren, den man zwar schon zwölf Mal, aber absichtlich (!) noch nie (!!) im Leben nüchtern gesehen hat. Grotesk, wirr, knallig, homosexuell, Party, süchtig. Mehr Arthouse Kino geht nicht. 10/10 (http://www.ofdb.de/review/3045,676293,Naked-Lunch)
Sehr schön, ein hier zumindest sehr selten genannter Film. Der strahlt für mich eine absolute Faszination aus und darf sicherlich irgendwo als einzigartig betitelt werden.

Kliqer
12.02.2016, 10:30
Ich finde es schade, dass Borroughs nicht hetero (oder zumindest bi) war. Ich glaube dann wäre der Film für mich noch interessanter gewesen. :king:

Angesichts der Tatsache, dass er verheiratet war und auch einen Sohn hatte,, könnte man ihn unter Umständen schon als bi-sexuell bezeichnen. ;-)

Creed
12.02.2016, 14:55
The Hateful Eight

Endlich sind meine Prüfungen alle rum, jetzt habe ich wieder Zeit ins Kino zu gehen. Angefangen habe ich mit "The Hateful Eight".
Der Film ist einfach klasse. Man hört ja immer wieder dass der Film viele Längen hat, aber die 3h gingen so schnell vorbei da hätte mich eine weitere auch nicht gestört. Die Schauspieler machen auch alle einen klasse Job allen voran Walton Goggins als Sheriff. War echt cool anzusehen wie schnell er die Seiten wechselt.
Ich hätte auch nicht gedacht dass der Film so lustig ist, egal ob die Dialoge oder solche Sachen wie die Tür. Da waren einige starke Sachen dabei.
Allerdings war ich etwas überrascht dass der Film ein paar Logiklöcher hat.
Die Kutsche von O.B hält ja nur in der Hütte weil sie von einem Schneesturm überrascht werden. Eigentlich hätte sie ja eine andere Route genommen. In der Rückblende wo die Jody Domingray Bande die Hütte überfällt war es auch noch ein schöner Sonniger Tag. Trotzdem wussten sie das in ein paar Stunden die Kutsche da ankommen wird. Woher wussten sie also dass die andere Kutsche auch da hält?
Auch fand ich den Plan von der Bande viel zu kompliziert. Warum wartet Jody nicht einfach hinter der Tür und schießt dem Henker wenn er reinkommt in den Rücken? Auch hätte sie ja die Verwirrung ausnutzen können als das Gift gewirkt hat.
Trotzdem hat der Film Spaß gemacht und es war auch mal interessant eine 70mm Film zu sehen (war auch witzig das der Typ im Projektorraum einmal den Rollenwechsle verpennt hat).
Alles in allem ist es ein klasse Film. Die Charaktere sind cool, die Dialoge unterhaltsam und witzig und gerade gegen Ende wird er auch ziemlich spannend.

8/10

Woodstock
13.02.2016, 11:19
Deadpool

Mhmm. Joar. Kann man wohl so machen. Man merkt das da sehr viel Herzblut bei Ryan Reynolds im Spiel ist. Man merkt auch, dass sich das Studio in den Actionsequenzen und mit den Special Effects nicht unbedingt hat lumpen lassen, denn das geht weitaus schlechter.
Man merkt auch, dass sie viele gute Ansätze habe und vieles gelungen ist, leider merkt man aber auch, das vieles eben nicht so zündet.
Es ist durchaus ein Unterhaltsamer Anarchospaß, in dem nicht mit Blut und optischen Reizen gegeizt wird, wenn man da mal nur das Marvel Universum zu Grunde legt.
Jedoch ist der Film letzten Endes doch noch zu "unrund". Ich vermute hier eine ähnliche Herangehensweise wie bei X-Man. Da wurde für mich der erste Teil auch erst dann "gut", als ich den zweiten Teil gesehen habe, weil der erste zu viele Lücken gelassen hatte.
Hier haben wir eben das hin und her springen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, das absolut in Ordnung ist, jedoch wird das hier handwerklich etwas unmotiviert gemacht.
2-3 mal durchaus herzhaft gelacht, aber viele Gags sind leider einfach an meinem Humorzentrum vorbei. Dies kann allerdings auch an der Synchro gelegen haben, denn ich denke, dass einige Wortspiele im englischen dann doch besser gezündet hätten.
Dennoch kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass es auch extrem viel schlechter geht. Besser aber natürlich auch.
Aufgrund der Tatsache, dass man dem Film eben anmerkt, dass da jemand hinter steht dem der Film viel bedeutet, auch wenn vielleicht nicht alles geklappt ist, ist es auf jeden Fall ein guter Ansatz und verspricht für Deadpool 2 dann doch das Komplettpaket, aus Anarchospaß, Blut, Reiz für die Augen in einer Story, die vermutlich ähnlich platt wird, wie die meisten "Superhelden" Filme.

Alles in allem wurde ich dennoch unterhalten und würde mein Geld für den Film nicht zurückverlangen, zum zweiten Teil muss aber eine deutliche Steigerung her.

6/10 Punkten

PappHogan
13.02.2016, 11:46
Ich habe mich mal etwas schlau gemacht und frage mich nun, wer sich da wohl wo bedient haben mag...
Marvel bei Moore oder umgekehrt, den der Com.. Tschuldigung, Deadpool scheint mir für Marvel, wo ja Gut und Böse meist recht gut getrennt sind, etwas zu zynisch zu sein.

Kain
13.02.2016, 21:48
Ich habe mich mal etwas schlau gemacht und frage mich nun, wer sich da wohl wo bedient haben mag...


Worauf genau bezieht sich die Frage denn?

Creed
14.02.2016, 15:20
Creed

Boxen finde ich persönlich eigentlich ziemlich langweilig, trotzdem mag ich Boxfilme besonders die Rocky-Reihe. Anders als bei den Rambo-Filmen habe ich mich gefreut als es hieß das es weiter geht und die guten Kritiken haben meine Vorfreude nur noch gesteigert.
Ich wurde nicht enttäuscht. Klar die Story ist bekannt, trotzdem habe ich (gerade bei den Kämpfen) mitgefiebert. Die Schauspieler sind auch alle überzeugend, besonders die Chemie zwischen Jordan und Stallone passte. Auch der Soundtrack war klasse, eigentlich ist das überhaupt nicht meine Musik, aber hier hat es mir gefallen. Das Highlight waren aber ganz klar die Trainingsszenen und die Kämpfe. Besonders gefallen hat mir das die Kämpfe relative realistisch aussahen und trotzdem nicht langweilig waren, ganz im Gegenteil ich saß schon lang nicht mehr so angespannt im Kino.
Nur die Liebesgeschichte war etwas nervig. Sie war ja alles andere als schlecht aber für mich einfach zu lang. Da 10 min weniger hätten dem Film nicht geschadet.
Was ich auch schade finde ist

das Paulie einfach so tot war. Es hätte mich gefreut ihn noch einmal zu sehen. Allerdings habe ich auch keinen Ahnung wie man ihn hätte einbauen können.

Creed hat zwar ein paar Längen, ist aber trotzdem ein gut inszeniertes Boxdrama mit spannenden Kämpfen, guten Trainingsszenen und klasse Schauspielern.

8/10

Excalibur
15.02.2016, 12:16
Edit: Excalibur, da bin ich echt gespannt, was Du dazu sagst. Die Meinungen sind ja gespaltener denn je beim neuen Tarantino. Eigentlich toll, wenn Diskussion aufkommt. Ich beneide euch.
So, ich habe nun alles hier zu dem Thema gelesen und lasse zunächst Kliqer für mich sprechen, da vieles, was er sagte, auch auf mich zutrifft.
Für mich ist The Hateful Eight ein spannender, interessanter, lustiger und verdammt gut gemachter Film. Nach mehrfachen Sehen ist mir zwar die signifikante Rückblende als zu lang aufgefallen, dennoch klebte ich mit meinen Augen erneut an den Dialogen, der Ausstattung und dem Look des Films, der sich im übrigen noch einmal ganz anders sehen lässt, wenn man ihn schon einmal gesehen wird. Ich finde, dass alle Charaktere auf ihre Art gut geschrieben wurden, was sich eben beim zweiten Gucken abermals verstärkt.
Zu der von dir angesprochenen Tür halte ich diese für zwei Sachen wichtig: Sie verbindet die entsprechenden Szenen als auffälliges Mittel und zum anderen zeigt und erinnert sie andauernd daran, was da draußen für ein Chaos herrscht, während die Protagonisten im Warmen hocken. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, wieso eigentlich die Charaktere da sind, wo sie sind und weshalb sie nicht weg gehen.
Interessant ist, was der im Titel stehenden Hass mit den Charakteren macht: Er tötet. Er tötet sowohl jene, die aus Hass handeln, als auch die wenigen, die aus Liebe handeln.

In meinen Augen hat Tarantino einen sehr stimmigen Film abgeliefert, der mich super unterhalten hat und auf dessen nächste Sichtung ich mich nun schon wieder freue.




Top 10 (2016):
1. The Hateful Eight (4/4 --- 9/10)
2. The Revenant (4/4 --- 8/10)
3. The Big Short (3/4 --- 8/10)
4. Creed (3/4 --- 7/10)
5. Legend (3/4 --- 7/10)
6-10. TBA

mumu
15.02.2016, 13:12
Lawless

Amerika zur Zeiten der Prohibition, Shia LaBeouf, Tom Hardy und Jessica Chastain stellen sich als Moonshiner gegen ein korruptes Netzwerk aus Polizei und Politik. Guy Pearce mimt den Oberschurken in Person eines Special Agents aus Chicago. Hinzu kommen noch Gary Oldman und Jason Clarke in Nebenrollen. Das Setting ist stimmig und atmosphärisch und wird mit schönen Bildern gut eingerahmt. Dennoch ist die Grundidee der Story natürlich nicht neu, aber trotzdem hat mir der Film gut gefallen. Das liegt einfach daran, dass der Cast eigentlich geschlossen ein starke Performance hinlegt. LaBeouf hat was drauf, schön das er das jetzt auch wieder konsequenter Ummünzen kann. Hardy agiert quasi in seiner Paraderolle, des wortkargen, brutalen aber dennoch irgendwie sympathischen Schlägers. Chastain ist für mich aktuell eine der Topdarstellerinnen in Hollywood, was sie auch in diesem Streifen wieder zeigt. Absolutes Highlight ist allerdings Guy Pearce, der seine Rolle so unfassbar hassenswert verkörpert das ich am Ende fast gehofft habe er kommt aus der Sache glimpflich davon (aber auch nur fast). Hinzu kommt noch eine saftige Prise an Brutalität, die aber nie im Kontext überzogen wirkt.

6,5 / 10 Punkte (Wobei ein Punkt daraus resultiert, dass ich Castain, Hardy und LaBeouf einfach gerne zusehe.)

Jefferson D'Arcy
15.02.2016, 14:02
DEADPOOL

Wo bekanntere Namen des DC- bzw. Marvel-Filmuniversum weitaus wenig Freunde ins Kino gezogen haben, hatte ich es geschafft für diesen Film ganze 16 Leute zusammenzutrommeln.

Wenn man bedenkt, dass dieses Projekt ohne die Hingabe und Sturheit von Reynolds fast nie in die Kinos gekommen wäre und man, obwohl man R-Rated fuhr, dann doch nicht komplett aufs Gaspedal treten konnte, muss ich sagen: es wurde das Optimum aus den Möglichkeiten gemacht.

Klar war die Charaktertiefe recht zweidimensional und manche Gags hören sich im englischen Original einfach bedeutend besser an, jedoch hatte ich lange nicht mehr so verdammt viel Spaß bei einer Comicverfilmung. Das letzte Mal bei "Guardians Of The Galaxy" die auch aus dem Nichts kamen und das Box Office pulverisierten. Genau das wurde mit "Deadpool" auch hinbekommen, da er das erfolgreichste Eröffnungswochenende eines R-Rated-Films aller Zeiten hingelegt hat. Das ist nicht zuletzt der Figur selber geschuldet, sondern auch dem genialen Marketing, einem Ryan Reynolds der mit Herzblut für diesen Film gekämpft hat und den Menschen die endlich mal wieder eine derbere Comicverfilmung sehen wollten.

Die FSK16 wird voll ausgereizt und die Leute denen selbst das noch zu wenig war, bekommen auf BluRay noch den obligatorischen Director's Cut nachgereicht.

Alles in Allem wurde uns ein sehr kurzweiliger, urkomischer und herrlich selbstironischer Film geboten, den man nicht ernster nehmen sollte, als dieser sich selber.

8.5/10

Kliqer
15.02.2016, 14:08
Das letzte Mal bei "Guardians Of The Galaxy" die auch aus dem Nichts kamen und das Box Office pulverisierten.

Aber "Deadpool" kam ja alles andere als aus dem Nichts. Der wurde ja schon Monate vor Kinostart ultra gehypt.

Woodstock
15.02.2016, 14:10
DEADPOOL



Wenn man bedenkt, dass dieses Projekt ohne die Hingabe und Sturheit von Reynolds fast nie in die Kinos gekommen wäre und man, obwohl man R-Rated fuhr, dann doch nicht komplett aufs Gaspedal treten konnte, muss ich sagen: es wurde das Optimum aus den Möglichkeiten gemacht.


Also das finde ich gerade nicht. Es wurde vieles richtig gemacht, aber es ist eben noch massiv Luft nach oben.
Er ist kurzweilig und anarchisch und unterhaltsam, das ist er. Aber viele Gags zünden nicht, weil sie vermutlich in der Übersetzung verloren gegangen sind, oder weil die Gags im Original halt auch eher weniger witzig waren.
Es ist eine gute Grundlage um aus dem zweiten Teil ein richtig geiles Ding zu zaubern.

Jefferson D'Arcy
15.02.2016, 14:22
Also das finde ich gerade nicht. Es wurde vieles richtig gemacht, aber es ist eben noch massiv Luft nach oben.
Er ist kurzweilig und anarchisch und unterhaltsam, das ist er. Aber viele Gags zünden nicht, weil sie vermutlich in der Übersetzung verloren gegangen sind, oder weil die Gags im Original halt auch eher weniger witzig waren.
Es ist eine gute Grundlage um aus dem zweiten Teil ein richtig geiles Ding zu zaubern.

Wir können froh sein, in unserer derzeitig ach so politisch korrekten PG13-Welt wenigstens so einen Film bekommen zu haben und wenn ich sehe was alles nötig war um die Studiobosse davon zu überzeugen den Film zu bringen - ja, dann wurde das Optimum aus den Möglichkeiten gemacht. Außerdem kann der Film wenig dafür, wenn die Gags in der deutschen Übersetzung nicht so wie im amerikanischen Original zünden. Kurzweilig, unterhaltsam und anarchisch - mehr möchte der Film nicht sein und genau das bekommt er mehr als gut hin.

Kliqer
15.02.2016, 14:35
Ich will ja nun wirklich niemandem den Spaß an dem Film verderben, aber dieser "Anarcho-Effekt" wirkte auf mich überaus erzwungen und das in einem doch eher harmlos-mainstreamigem Rahmen. Klar, er bricht die vierte Wand, ist selbstironisch, begibt sich auf eine Meta-Ebene aber wirklich "anarchisch" finde ich ihn nun nicht. Das ist schon alles sehr kalkuliert und im Endeffekt durch seinen "Seht her, Deadpool ist nicht der Superheld den ihr sonst so kennt!"-Vorschlaghammer eher etwas anstrengend-gewollt, als aufrichtig-anarchisch. Aber es ist im Rahmen eines Blockbusters, der ja auch für die breite Masse gemacht ist, auch vollkommen okay. Von daher ist es weniger eine Kritik von mir am Film, sondern eher an der Rezeption. ;-)

Goldberg070
15.02.2016, 15:54
Deadpool

Die etwas andere Comic-Verfilmung. Schwerst unterhaltsam und kurzweilig. Haufenweise Gore, Gags und groteske Überzeichnungen, ein Ryan Reynolds, der mit Herzblut bei der Sache ist und nie besser war und das ganze garniert mit unzähligen Anspielungen auf andere Filme und satirischen Seitenhieben. Rein rational kann man sogar sagen, dass der Film noch Potenzial für noch mehr hatte, aber dennoch war ich vollends zufrieden mit dem Film und freue mich schon jetzt auf den DC, den ich mir dann auch auf Englisch ansehen werde.

8,5/10

Duke Skywalker
15.02.2016, 16:23
Deadpool
freue mich schon jetzt auf den DC

Den wird es wohl doch nicht geben. (http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=10160)

Goldberg070
15.02.2016, 16:39
Den wird es wohl doch nicht geben. (http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=10160)
Das wäre sehr schade. Vielleicht ändern sie ja noch ihre Meinung, wenn genügend Fans es fordern. Das Einspielergebnis gibt ihnen ja Recht.

Jefferson D'Arcy
15.02.2016, 17:25
Ich verwette meinen Arsch darauf, dass ein halbes Jahr nach der BluRay-Veröffentlichung doch noch der Director's Cut nachgeschoben wird, um nochmal Kasse zu machen - wie bei "X-Men: Days Of Future Past".

Woodstock
15.02.2016, 17:44
Ich verwette meinen Arsch darauf, dass ein halbes Jahr nach der BluRay-Veröffentlichung doch noch der Director's Cut nachgeschoben wird, um nochmal Kasse zu machen - wie bei "X-Men: Days Of Future Past".

Screen Shot = Done!
Allerdings reicht "dein Boardname" auch schon als Wetteinsatz

Kain
15.02.2016, 17:47
Ich will ja nun wirklich niemandem den Spaß an dem Film verderben, aber dieser "Anarcho-Effekt" wirkte auf mich überaus erzwungen und das in einem doch eher harmlos-mainstreamigem Rahmen. Klar, er bricht die vierte Wand, ist selbstironisch, begibt sich auf eine Meta-Ebene aber wirklich "anarchisch" finde ich ihn nun nicht. Das ist schon alles sehr kalkuliert und im Endeffekt durch seinen "Seht her, Deadpool ist nicht der Superheld den ihr sonst so kennt!"-Vorschlaghammer eher etwas anstrengend-gewollt, als aufrichtig-anarchisch. Aber es ist im Rahmen eines Blockbusters, der ja auch für die breite Masse gemacht ist, auch vollkommen okay. Von daher ist es weniger eine Kritik von mir am Film, sondern eher an der Rezeption. ;-)

Na ja, dann ist es zumindest eine gute Übertragung des Quellmaterials ...

umimatsu
15.02.2016, 18:46
Waterloo

Russischer Film von 1970 über die berühmte Schlacht, inszeniert als Duell zwischen den Oberbefehlshabern Napoleon und Wellington. Optisch durchaus beeindruckend ( 16.000 Statisten für die Schlachtszenen ) und üppig ausgestattet, verliert sich der Film im Grollen und Pulverdampf der Kanonen, ohne den Schlachtverlauf stringent aufzuzeigen. Dass die Preußen im Film eine untergeordnete Rollen spielen und Blücher überdies als gewalttätige Witzfigur dargestellt wird, kann ich den doitschen Nörglern ausnahmsweise nicht verübeln. Ohne Gneisenaus Entscheidung, das bei Ligny geschlagene preußische Heer gen Waterloo zu führen, wäre die Schlacht verloren gegangen.

Gods and Generals

479 Minuten Amerikanischer Bürgerkrieg. Fast genauso lang wie Gettysburg, aber nicht genauso gut. Während sich Gettysburg auf die gleichnahmige Schlacht konzentriert, werden in Gods and Generals die ersten beiden Jahre des Bürgerkrieges beleuchtet. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf den Südstaaten und vor allem der Karriere des wohl fähigsten Generals dieses Krieges: Thomas Jackson. Nicht wenige Historiker sind der Ansicht, der Tod dieses Mannes nach General Robert E. Lees perfekter Schlacht bei Chancellorsville habe den Südstaaten den Sieg im Bürgerkrieg gekostet. Leider schafft der Film es nicht, Jacksons Leistungen angemessen zu würdigen. Zwar wird dessen Feldherrentalent während der solide inszenierten Schlachtenszenen ansatzweise sichtbar, dennoch verliert sich der Film zu sehr in belanglosen Nebensächlichkeiten, wie dem völlig unnötigen Handlungsstrang des späteren Lincoln-Attentäter John Wilkes Booth. Hier wäre es besser gewesen, Regisseur Maxwell hätte sich allein auf den in den Südstaaten immer noch populären General konzentriert, zumal Stephen Lang ( Col. Miles Quaritch - Avatar ) diese Rolle beeindruckend ausfüllt. Auch kritikwürdig: die Darstellung der Schwarzen. Die Sklaverei spielt für deren Figuren eine untergeordnete Rolle. Sie sind ausnahmslos dem Kampf des Südens wohlgesonnen, was ich ehrlich gesagt für Unsinn halte. Alles in allem ein für historisch Interessierte durchaus lohnenswerter Film.

Deadpool

Abgesehen von der Gewaltdarstellung ein Marvelfilm wie alle anderen auch.

Der Zerquetscher
15.02.2016, 19:55
Umi, Deine Meinung zu "Gods and Generals" kann ich voll und ganz nachvollziehen. Und Deine Meinung zu "Waterloo" möchte ich bitte unterschreiben. :)

Der Landknecht
15.02.2016, 19:58
Der Film präsentiert ja ein Detail, das gut in den Kuriositäten-Thread passen könnte: Robert Duvall ist ein Nachfahre Robert E. Lees. :eek:

umimatsu
15.02.2016, 20:00
Ich war auch sehr überrascht, als ich das vorgestern las.

Zheng Yi
15.02.2016, 20:14
Was ist eigentlich aus dem dritten Teil der Bürgerkrieg Trilogie geworden? Kommt da nix mehr?

umimatsu
15.02.2016, 20:25
Was ist eigentlich aus dem dritten Teil der Bürgerkrieg Trilogie geworden? Kommt da nix mehr?

The Last Full Measure wurde nicht gedreht, da Gods and Generals an den Kinokassen kein Erfolg beschieden war. Dem Budget von knapp 60 Mio $ standen lediglich Einnahmen in Höhe von ca. 13 Mio $ Dollar gegenüber. Es gibt aber einen weiteren Film von Maxwell zum Thema Civil War, Copperhead (https://en.wikipedia.org/wiki/Copperhead_%282013_film%29).

Kain
15.02.2016, 20:58
Deadpool

Abgesehen von der Gewaltdarstellung ein Marvelfilm wie alle anderen auch.

Frage mich gerade, wo da die drei "Punisher"-Filme rangieren. :cool:

Kliqer
15.02.2016, 22:28
Zoolander 2

Das passiert, wenn man Komik nicht ernst nimmt. Ein völlig diffuser Film, mit unzähligen Rohrkrepierern und unglaublich vielen verschenkten Cameo-Auftritten. Zäh, langweilig, unlustig, unsympathisch. Hier und da wurde ein Kichern entlockt, bspw. durch Will Ferrell, dessen Auftritt den Film zwar nicht rettet, aber zumindest etwas erträglicher macht und durch den ein oder anderen Gastauftritt, bspw. den von Benedict Cumbercatch, der zwar nicht wirklich brüllend komisch war, aber immerhin angenehm skurril. Ansonsten wirkte sehr vieles unfertig und halbherzig. Schade, eigentlich mag ich Ben Stiller ja. Vor allem im ewig bemühten Vergleich zu Adam Sandler, aber traurigerweise hätte "Zoolander 2" auch fast von eben jenem stammen können.

Creed
15.02.2016, 22:45
Deadpool

Endlich ist er da, der Film mit der besten Werbekampagne und Gott sei dank war sie nicht besser als der Film.
Der Film selbst war sehr unterhaltsam, allerdings bin ich auch etwas enttäuscht. Man versucht zwar anders zu sein, aber unterm Strich ist Deadpool auch "nur" ein Superheldenfilm mit etwas Gewalt und vielen dummen Sprüchen. Das ist jetzt nicht so schlimm, ich mag Superheldenfilme, dumme Sprüche und Gewalt (in Filmen). Aber es hinterlässt doch einen faden Beigeschmack, denn da wäre mehr drin gewesen.
Auch die Action kam meiner Meinung nach zu kurz und ganz ehrlich wenn man schon auf ein R-Rating abzielt kann man auch Kunstblut verwenden. Dieses CGI-Zeug wirkt auf mich immer so halbherzig. Was mich auch ein wenig stört ist Wade Wilsons Gesicht nach dem Experiment. In den Comics ist er richtig entstellt, hier fand ich ihn noch relative ok. Vor allem wenn man bedenkt das sein Äußeres der Auslöser für seinen Rachefeldzug ist.
Trotzdem macht der Film eine Menge Spaß, das Intro ist einfach der Hammer, die ganzen Seitenhiebe sind geil, die Gags zünden und man merkt einfach das alle Spaß an dem Film hatten (vor allem Ryan Reynolds dem ich den Erfolg echt gönne). Und hoffentlich machen sie ihre Ankündigung bezüglich dem 2. Teil wahr, wird echt Zeit das Er einen Auftritt bekommt.

Unterm Strich habe ich das bekommen was ich erwartet habe (nicht das was ich mir erhofft habe), einen witzigen, etwas blutigen kurzweiligen Comicfilm.

7/10

RainMaker
15.02.2016, 23:57
Und hoffentlich machen sie ihre Ankündigung bezüglich dem 2. Teil wahr, wird echt Zeit das Er einen Auftritt bekommt.

Deadpool hat schon die perfekte Storyline um das MCU abzuschließen, da müssen sie weitermachen :D

Hab den Film inzwischen auch in O-Ton gesehen und er gefiel mir wirklich gut. Aber: Er war zu kurz und viele Sachen die die DP ausmachen kamen zu kurz. Im Endeffekt war es auch nur eine der besseren Originstories, aber immerhin nicht so generisch wie der restliche Einheitsbrei.

wyattfamily
16.02.2016, 00:10
The hateful eight
Als großer Westernfan muss ich sagen dass der Film einach nur schlecht ist. Django Unchained konnte man noch als exotisches Racheepos akzeptieren, bei the hateful eight orientiert man sich aber schon sehr an richtige Western. Und hier ist das Problem, alleine die übertriebenen Gore Effekte sind lächerlich. Hinzu kommt Quentins vorhersehbarer Stil der in diesem Film seinen Höhepunkt erreicht (WWE Booking lässt grüßen). Die Längen des Films sind das Nächste, ich mag ruhige und trockene Filme wenn sie gut gefüllt werden. Hier ist einfach alles nur belanglose Effekthascherei die scheitert an den eben schon erwähnten vorhersehbaren, und überstrapazierten Stil von Quentin. Es ist so als ob Quentin nicht bewusst wäre dass seine "coolen" Dinge nicht nur von ihm schon tausendmal schon benutzt worden, sondern auch mittlerweile von vielen anderen Filmemachern. Diese Blase in der Quentin die letzten Jahr verbracht hat, merkt man in diesem Film deutlich. Zu den Rollenbesetzungen kann ich nur sagen dass Samuel L. Jackson langsam zu einer Parodie seiner selbst verkommt, alles ist so vorhersehbar. Das ist nicht Samuels Schuld, denn er spielt die Rolle perfekt, aber ich weiß nicht was sich Tarantino dabei gedacht hat Samuel L. Jackson bei so einem vorhersehbaren Film in so eine überstrapazierte Rolle zu setzen. Kurt Russels Rolle sowie Tim Roths Rolle waren ebenso daneben, weil auch so typisch. Über die fast schon rassistische und dumpfe Mexikanerrolle verliere ich mal keine weiteren Worte, nur so viel dass die Mexikanerrollen in den Italowestern der 60er 70er! schon mehr Tiefe hatten. Der Sherrif und vor allem Madsens Rolle waren dagegen erfrischend anders (allerdings wurde auch Madsens Rolle zum Ende wieder typisch). Gut getan hat auch die Rolle von Tatum, wäre in jedem Film wohl langweilig und typisch, in hateful eight wirkt sie aber wie eine Erlösung.
Weiter gehts mit einigen fragwürdigen Szenen. Auch wenn ich nicht so der politisch korrekte Jammerlappen bin, aber diese Demütigung der Frau geht auf keine Kuhhaut zumal sie von den "guten Jungs" vollzogen wird. Eigentlich kratzt sowas ja nicht an der Qualität eines Films, sondern es ist letztendlich eine Einstellungssache, hier allerdings erzeugt das ganze einfach nur Unwohlsein. Aber selbst das würde noch gehen, wenn es sich nicht so mit dem Rest des Films beißen würde. Irgendwie beißt sich ja bei Quentin alles. Seit Kill Bill macht er nur noch durchgemixten Trash, und hateful eight ist wohl der Gipfel. Meiner Meinung nach sind sein Filme fast alle bekloppt.

Die 2 Grindhouse Filme (auch wenn der eine schon trashig war, aber es hat zumindest alles zusammengepasst) waren genau richtig und Django Unchained auch. Mit Kill Bill 1 und 2, Inglorious Basterds und jetzt hateful eight hat er jedoch nur noch lächerlichen Quatsch hervorgebracht. Trash Filme mit hohem Budget.
Quentin ist für mich nur noch jemand der auf biegen und brechen alte Erfolge in neuer Verpackung unterbringen will. Und merkt gar nicht wie schmal der Grad zwischen "Kult" und Trash ist. Er hätte bei seinen guten Gangsterfilmen bleiben sollen oder ernsthafte Filme machen sollen. Denn was er jetzt macht ist auch nichts anderes als Iron Sky und Co.

Mir wird echt schlecht wenn ihn vergangener Ruhm zu einem der besten Filmemachern werden lies :kotz:. Ein Schlag ins Gesicht für Kubrick, Sergio Leone, Coen brüder, Francis Copolla und Co. Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass es mir unbegreiflichist warum Tarantino in letzter Zeit so ins Klo greift. Gerade weil er auch ein Film Fan ist, müsste man doch erwarten dass er mit Herzblut dabei ist.

Der Landknecht
16.02.2016, 02:38
Eines hat Quentin, wenngleich sicherlich unbeabsichtigt, geschafft: der Film scheint zu polarisieren. Zwar nicht auf der Ebene des Diskurses über das Sujet, aber immerhin noch in Bezug auf die Qualität des Werks. Kann mich nicht erinnern, wann zuletzt ein Tarantino-Erguss in der Rezeption dermaßen zwischen "großartig" und "Mist" mäanderte.

umimatsu
16.02.2016, 04:45
Frage mich gerade, wo da die drei "Punisher"-Filme rangieren. :cool:

Ein guter Konter, dem ich nichts entgegenzusetzen vermag. ( Außer vielleicht, dass sie allesamt nicht von Marvel direkt produziert wurden und man das auch sieht. :) )

wyattfamily
16.02.2016, 05:22
Eines hat Quentin, wenngleich sicherlich unbeabsichtigt, geschafft: der Film scheint zu polarisieren. Zwar nicht auf der Ebene des Diskurses über das Sujet, aber immerhin noch in Bezug auf die Qualität des Werks. Kann mich nicht erinnern, wann zuletzt ein Tarantino-Erguss in der Rezeption dermaßen zwischen "großartig" und "Mist" mäanderte.

Ich denke mal weil Tarantino seinen Stil den er seit Kill Bill benutzt hier auf die Spitze treibt. Und entweder liebt man es oder nicht. Das ganze war eigentlich auch irgendwo abzusehen, denn ab Kill Bill haben die Filme immer 2 Lager gehabt, wenn auch nicht so krass wie jetzt bei the Hateful eight. Pulp Fiction sowie Reservoir Dogs sind zum größten Teil beliebt. Das zeigt mir dass sich Quentin Tarantino immer mehr auf eine Nische hinbewegt. Aber ich denke dass Tarantino jetzt wirklich mal was ändern muss, denn irgendwann hat sich sein Ruf ganz verflüchtigt.

Wölfpack
16.02.2016, 06:39
Tarentinos Filme sind eine eigene Welt und jetzt TH8 ist einer der besten Filme, die ich den letzten Jahren gesehen habe. Dies soll was heißen, da ich dank Amazon Video, Lovefilm und TV schon einiges gesehen habe. Jetzt die Tage wird Deadpool geschaut. Freue mich schon. :sasmokin:

Solche Filme mit solch einem Humor sind eben Filme für Leute mit Humor. Wer keinen hat, keinen braucht und keinen Will, für den sind solche Movies nichts. Die können sich eher nach der Abendmesse mit dem Pfarrer einen bibeltreuen Film ansehen, oder sonntags mit den Hausfrauen einen Pilcher-Marathon veranstalten.

Der Landknecht
16.02.2016, 06:48
Tarentinos Filme sind eine eigene Welt und jetzt TH8 ist einer der besten Filme, die ich den letzten Jahren gesehen habe. Dies soll was heißen, da ich dank Amazon Video, Lovefilm und TV schon einiges gesehen habe. Jetzt die Tage wird Deadpool geschaut. Freue mich schon. :sasmokin:

Solche Filme mit solch einem Humor sind eben Filme für Leute mit Humor. Wer keinen hat, keinen braucht und keinen Will, für den sind solche Movies nichts. Die können sich eher nach der Abendmesse mit dem Pfarrer einen bibeltreuen Film ansehen, oder sonntags mit den Hausfrauen einen Pilcher-Marathon veranstalten.

Das ist aber ganz schön herablassend.

Sephirod
16.02.2016, 06:52
Ein guter Konter, dem ich nichts entgegenzusetzen vermag. ( Außer vielleicht, dass sie allesamt nicht von Marvel direkt produziert wurden und man das auch sieht. :) )

Das ist doch bei Deadpool auch der Fall oder ich kapiere nicht auf was du hinaus willst. :D

Zheng Yi
16.02.2016, 07:25
The Last Full Measure wurde nicht gedreht, da Gods and Generals an den Kinokassen kein Erfolg beschieden war. Dem Budget von knapp 60 Mio $ standen lediglich Einnahmen in Höhe von ca. 13 Mio $ Dollar gegenüber. Es gibt aber einen weiteren Film von Maxwell zum Thema Civil War, Copperhead (https://en.wikipedia.org/wiki/Copperhead_%282013_film%29).

Schade, häte den Film gerne gesehen.

Copperhead kannte ich noch nicht. Danke für den Tip. :dh:

Kain
16.02.2016, 08:02
Ein guter Konter, dem ich nichts entgegenzusetzen vermag. ( Außer vielleicht, dass sie allesamt nicht von Marvel direkt produziert wurden und man das auch sieht. :) )

Passt dann das "wie alle anderen auch" noch?

Wölfpack
16.02.2016, 08:20
Das ist aber ganz schön herablassend.

Stimmt, ist gegenüber Pilcherfans unschön. My bad.
Im Grunde meinte eher natürlich eher alle Zuschauer von RTL2 und Vox mit ihren Knallersendungen, wie Shopping-Queen, Die Geissens, Frauentausch und so weiter und so fort. :)
Eben hohes Niveau für Leute mit Niveau und so.

Jefferson D'Arcy
16.02.2016, 08:29
Stimmt, ist gegenüber Pilcherfans unschön. My bad.
Im Grunde meinte eher natürlich eher alle Zuschauer von RTL2 und Vox mit ihren Knallersendungen, wie Shopping-Queen, Die Geissens, Frauentausch und so weiter und so fort. :)
Eben hohes Niveau für Leute mit Niveau und so.

Macht das was du geschrieben hast nicht besser, egal gegen welche Personengruppe gewettert wird.

Ich halte "Deadpool" auch für einen sehr guten Film, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. 1. ist es nicht die beste Comic-Verfilmung aller Zeiten und 2. gibt es durchaus Leute mit anderem Humorverständnis. Es haben verdammt viele Leute Gefallen an dem Film gefunden, dass gibt jetzt aber keinem das Recht, jeden bei dem dies nicht so ist zu verurteilen und so zu tun, als würden alle die den Film gut finden zu einem Kreis der Auserwählten gehören.

Kain
16.02.2016, 08:37
Da berufe ich mich mal auf Ambrose Bierce:

Ein ziemlich berühmter Autor fragte mich einmal, warum wir über Witz lachen. Ich antwortete: "Tun wir ja gar nicht - jedenfalls die von uns nicht, die Witz verstehen." Vielleicht bringt Witz uns zum Lächeln oder lässt uns zusammenzucken - aber Lachen, Lachen ist der billigere Preis, den wir für eine minderwertige Unterhaltung entrichten, nämlich für Humor. Es gibt Leute, die über alles lachen, wenn sie nur das Gefühl haben, man erwarte es von ihnen. Da man ihnen beigebracht hat, alles Lustige sei Witz, glauben diese umnachteten Personen, aller Witz sei lustig... Humor ist tolerant, sanft; sein Spott streichelt; Witz sticht zu, bittet um Vergebung - und dreht die Waffe noch einmal in der Wunde. Humor ist süßer Wein, Witz trockener; wir wissen, welchen der Kenner vorzieht.

Tja, Witz hat die Figur des Deadpool so gar nicht ...

PappHogan
16.02.2016, 10:32
Deadpool erinnert mich zu sehr an den Comedian aus den Reihen der Watchmen mit einer großen Prise Wolverine.
Auch wenn es gravierende Unterschiede gibt, der Comedian ist Zyniker aus Überzeugung mit einem sehr scharfen Verstand.
Deadpool ist eine Art missbrauchte Kreatur, die aufgrund dieser Vergangenheit und seiner Entstellung nun auf Rache an allem und jedem aus ist.
Er tauchte im Marveluniversum wohl um 1991 auf, was eben den Verdacht nahelegt:
"Seht mal, komplizierte Helden sind gerade in Mode, gebrochene, zynische Typen!
Sowas brauchen wir auch!"
(1987 erschien ja mit "der dunkle Ritter" eine sehr düstere Batman-Adaption, davor 1985 die Watchmen).
Na ja, wie auch immer hoffentlich ergeht es dem Film besser dem letzten, in dem Ryan Reynolds einen Comic-Helden spielte.

Kain
16.02.2016, 10:49
Die Ähnlichkeit siehst nur Du, fürchte ich. Deadpool ist eine gewollte Kopie von Deathstroke the Terminator. Wade Wilson eine Kopie von Slade Wilson. Deathstroke ist der tödliche Streich und Deadpool ein Vorrat an (gewaltsamen) Tod. Mit dem Unterschied, dass der eine als ernsthafte Figur angelegt ist, während der andere für Kalauer bekannt ist. Wobei das auch nicht von Anfang an so war. In seinen ersten Auftritten in "New Mutants" bzw. "X-Force" ist er noch nicht ganz schlimm. Außer was die Qualität der Hefte angeht. Zudem war er da doch recht offensichtlich ein Schurke. Eine Annäherung an die "gute Seite" erfolgte zwar relativ bald, da er sich in X-Force-Mitglied Syrin verknallt hat, aber eigentlich war er ein Gegner der Truppe. Er entstammt natürlich dem "Dark Age" der US-Comics, der Grim-&-Gritty-Phase der 90er, die sich natürlich stark an Elementen aus "Watchmen" und "Batman: The Dark Knight" bedient. Ohne diese, besonders "Watchmen", wirklich begriffen zu haben. Moore kritisiert zurecht, dass man sich im Nachhall von WM zu sehr und fast ausschließlich auf diesen Aspekt der Serie geworfen hat, obwohl es ihm nie darum ging, Comics härter zu machen sondern um narrative und visuelle Dinge, die bei den Superhelden vor der "British Ivasion" noch nicht angekommen waren (man muss bedenken, dass die Superhelden in dieser Hinsicht anderen Comics von Beginn an immer einige Jahre hinterherhingen). Wenn im Genre bleiben, wurde aber genau das in den 90ern größtenteils von Splashseiten und Pin-up-Zeichnern über Bord geworfen, die sich einen feuchten Kehricht um Storytelling und Pacing geschert haben.

EDIT:

Deathstroke wiederum ist im Übrigen eine Kopie des Taskmasters. Beide Figuren wurden innerhalb weniger Monate von George Pérez erfunden, der sein Konzept aus "Avengers" mehr oder weniger mit zu den "New Teen Titans" brachte. NTT von Wolfman und Pérez sollten für jeden Comicfan ein Muss sein. Zumindest ein Teil davon. Die beiden waren ja recht lange mit den Jungen Giganten beschäftigt.

Fox Black
16.02.2016, 11:04
Ich hab Deadpool eher immer als eine Mixtur aus Wolverine (Fähigkeiten) und Spider-Man (Look & große Klappe) gesehen, aber, dass es da Parallelen zu Deathstroke gibt stimmt schon. Aber ist ja nicht der einzige Marvel-Charakter, der erstaunliche Ähnlichkeiten zu einem DC-Charakter hat! ;)

Kain
16.02.2016, 11:09
Nun ja, die kopieren ja munter voneinander. Wobei DC da sicher einen Vorsprung hat, da sie etwas früher dran waren.

Die Fähigkeiten der Wilsons stimmen übrigens auch ziemlich überein. Mal abgesehen von Slades gesteigerter Intelligenz. Aber mit Deadpools Manie hat man da ein anderes kognitives Extrem gefunden. Zu Wolverine besteht natürlich die Weapon-X-Verbindung. Aber die hat man in den 90ern so ziemlich jedem halbwegs geheimnisumwitterten Kasper aus dem Mutantenumfeld untergejubelt.

Fox Black
16.02.2016, 11:18
Nun ja, die kopieren ja munter voneinander. Wobei DC da sicher einen Vorsprung hat, da sie etwas früher dran waren.

Die Fähigkeiten der Wilsons stimmen übrigens auch ziemlich überein. Mal abgesehen von Slades gesteigerter Intelligenz. Aber mit Deadpools Manie hat man da ein anderes kognitives Extrem gefunden. Zu Wolverine besteht natürlich die Weapon-X-Verbindung. Aber die hat man in den 90ern so ziemlich jedem halbwegs geheimnisumwitterten Kasper aus dem Mutantenumfeld untergejubelt.

Vielleicht sind die beiden Wilsons ja insgeheim verwandt und daher die Ähnlichkeiten! Spielen halt nur für verschiedene Vereine! :D

Von den Weapon X-Projekten sind mir bisher nur folgende bekannt:

- Weapon 0 = Captain America
- Weapon 3 = Skinless Man
- Weapon 7 = Nuke
- Weapon X = Wolverine
- Agent Weapon X = Sabertooth
- Agent Weapon X = Deadpool
- Weapon 12 = Huntsman
- Weapon 13 = Fantomex
- Weapon 14 = Stepford-Sisters
- Weapon 15 = Ultimaton
- Weapon Infinity = Deathlok

Kain
16.02.2016, 11:26
Dass aus dem X die römische zehn wurde kam ja erst später. Da wurde dann auch Cap hinzugefügt. Wenn man auf den Stand vor Morrison zurückgeht, dann sind folgende Figuren auf die eine oder andere Art mit dem Projekt verbunden:

- Wolverine
- Sabretooth
- Maverick/Agent Zero
- John Wraith
- Mystique
- Aldo Ferro
- "Der Professor" (alias Truett Hudson)
- Vindicator/Guardian (in Andeutungen)
- Mastodon
- Dr. Cornelius
- Arthur Barrington
- Shiva
- Silver Fox
- Deadpool
- Garrison Kane
- Slayback
- Copycat
- Wild Child
- Reaper

Und vermutlich noch einige mehr. Als russische Entsprechung könnte man noch Omega Red und Epsilon Red zählen.

EDIT:

Und nach Morrison kam ja noch die ganze Verbindung zu Romulus.

mumu
16.02.2016, 12:27
Under the Skin

Was genau möchte dieser Film sein? Möchte er überhaupt so etwas wie einem Genre entsprechen? Und muss er das?
Under the Skin ist ein "merkwürdiger" Film, man merkt aber sofort das ebend genau dieses Gefühl nicht zu wissen was man sich gerade anschaut, ganz bewusst genutzt wird. Das Erzähltempo ist schon aufreizend langsam und die wortkarge Scarlett Johansson strahlt zudem Ruhe aus. Es wird wenig erklärt, der Zuseher bekommt stattdessen immer wieder Bilder zu sehen, die im kompletten Gegensatz zum sonstigen Szenario stehen und eher neue Fragen aufwerfen. Auch nach dem Ende des Films ist man nicht wirklich schlauer. Warum tut die Hauptperson dies, warum jenes? Wirklich sicher ist man sich nicht.
Trotz, oder gerade deswegen, sollte man diesen Film angeschaut haben. Denn durch den Score, die Bildgewalt und der schroffen Landschaft Schottlands ist der Film für sich ein Kunstwerk. Und da Kunst im Auge des Betrachters liegt, gibt es von mir auch keine Wertung.

Ohne Wertung

Light Yagami
16.02.2016, 14:19
Jin-Roh

Der Film spielt in der fiktiven Welt der Kerberos Saga, in einem wirtschaftlich aufblühenden Japan der 1950er Jahre, also zehn Jahre nachdem Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewann und nun auch Japan beherrscht. Die Bevölkerung wird unterjocht und gewaltsame Auseinandersetzungen der Polizei mit Aufständischen sind an der Tagesordnung. Aus diesem Chaos hebt sich eine Terrorgruppe, genannt „Die Sekte“, mit Attentaten sowie Terroranschlägen besonders hervor. Um diesen inneren Feind ohne den Einsatz des Militärs zur Strecke zu bringen, gründet die Regierung die „Hauptstadtpolizei“. Deren Kern ist die Spezialeinheit Kerberos, die mit Technik der Wehrmacht (z.B. MG 42) ausgestatteten gepanzerten Kampfmonturen gegen die Rebellen vorgeht. Innerhalb der Spezialeinheit entwickelt sich unbemerkt eine geheime Spionageorganisation, die sich „Wolfsbrigade“ (Jin-Roh) nennt.

Kazuki Fuse ist ein Mitglied der Spezialeinheit und sogar eines der Besten. Bei einer Straßenschlacht jagt die Spezialeinheit eine Gruppe der Terroristen in der Kanalisation, weil sie von dort aus ihre Bomben und speziell präparierte Molotowcocktails verteilen. Fuse stellt einen der Bombenkuriere, ein junges Mädchen, das eine Bombe mit sich trägt. Statt sie jedoch getreu seinen Anweisungen zu erschießen, zögert er und fragt das Mädchen nach dem Grund für ihr Handeln. Als weitere Soldaten dazustoßen, zündet das verängstigte Mädchen die Bombe und sprengt sich damit in die Luft. Fuse überlebt dank Kampfanzug unverletzt, wird aber nach der Anhörung vor einem Gericht vom Dienst in der Einheit suspendiert und wieder auf die Akademie geschickt.

So, mehr sollte man dann auch nicht dazu sagen wenn man keinen Spoiler auspacken will.

Ich war hin und weg und kann jetzt verstehen warum man mir immer wieder sagte dass ich den Film unbedingt mal gesehen haben muss als Anime Fangirl. Teilweise schwer zu ertragen und ich könnte ihn mir nicht jeden Tag ansehen aber trotzdem ein Meisterwerk.

Zheng Yi
16.02.2016, 14:49
Einer meiner Lieblingsanimes. Schon ewig nicht mehr gesehen. Das sollte ich ändern.

Robobob
16.02.2016, 21:06
Tarentinos Filme sind eine eigene Welt und jetzt TH8 ist einer der besten Filme, die ich den letzten Jahren gesehen habe. Dies soll was heißen, da ich dank Amazon Video, Lovefilm und TV schon einiges gesehen habe. Jetzt die Tage wird Deadpool geschaut. Freue mich schon. :sasmokin:

Solche Filme mit solch einem Humor sind eben Filme für Leute mit Humor. Wer keinen hat, keinen braucht und keinen Will, für den sind solche Movies nichts. Die können sich eher nach der Abendmesse mit dem Pfarrer einen bibeltreuen Film ansehen, oder sonntags mit den Hausfrauen einen Pilcher-Marathon veranstalten.

In ein paar Jahrzehnten werden sich alle fragen, was die Leute einst an Tarantino's Filmen gut fanden. Mal abwarten ob du diese Meinung dann immer noch hast bzw. großmäulig herumposaunst.

Kliqer
16.02.2016, 22:13
In ein paar Jahrzehnten werden sich alle fragen, was die Leute einst an Tarantino's Filmen gut fanden. Mal abwarten ob du diese Meinung dann immer noch hast bzw. großmäulig herumposaunst.

Erzähl mir mehr! Wie wird man über die Filme von Wes Anderson, Paul Thomas Anderson, Woody Allen und Uwe Boll denken? Sollte ich nächstes Wochenende angeln gehen? Und: Wenn ich von Rotwein auf Weißwein umsteige, werde ich es in drei Jahren bereuen?

Robobob
16.02.2016, 22:47
Erzähl mir mehr! Wie wird man über die Filme von Wes Anderson, Paul Thomas Anderson, Woody Allen und Uwe Boll denken? Sollte ich nächstes Wochenende angeln gehen? Und: Wenn ich von Rotwein auf Weißwein umsteige, werde ich es in drei Jahren bereuen?

Alles besser als Tarantino.

Woodstock
17.02.2016, 00:17
Alles besser als Tarantino.

Uwe Boll ist besser als Tarantino ? Mach dich nicht lächerlich

Kliqer
17.02.2016, 08:43
Uwe Boll ist besser als Tarantino ? Mach dich nicht lächerlich

Ach komm, Woody. Spar dir die Mühe. Es ist doch offensichtlich, dass es hier nicht um eine objektiv-inhaltliche Kritik an Tarantino geht, sondern nur um Gebashe des Bashens wegen. Da lohnt es sich doch gar nicht weiter drauf einzugehen.

PappHogan
17.02.2016, 09:09
Ach, die X-te Tarantino-Diskussion.

Er kann es gut, das hat er mit seinen frühen Filmen bewiesen, auch mit "Jackie Brown", Ja genau das ist für mich der beste Tarantino, eben WEIL er sich zurückgenommen hat und statt von schrillem Trash sich mal von den kleinen, gut durchdachten Thrillern der 1970er Jahre hat inspirieren lassen.

Und mein Schatz schaut sich die Shopping-Queen nur deshalb an, weil sie vom Fach ist (Modebranche).
A pro po schriller Trash: Manchmal ist es verkehrt, seine Freundin das Programm aussuchen zu lassen, dann passiert nämlich folgendes:

Die Hebamme II, 2015, Regie: Bin zu faul zum Googeln.
Eine schrille Posse um eine Hebamme im Jahr 1804 in Wien, die Medizin studieren will, mit einem gestöhrten Mörder aneinandergerät, einer Art Wunderheiler usw usf.
Unorginell, irgendwo zwischen Frankenstein, Kostümdramolett, NineInchNails-Video, dazu ein für diese Uhrzeit ungewöhnlich hoher Gore-Faktor (teilweise schlecht umgesetzt, Das Blut sieht aus wie Tomatensaft), fertig ist der SAT1 Filmfilmfilmfilm, oder wie die das nennen, ich nenne es Trash, kein einziger Schauspieler kann irgendwelche Anteilnahme erzeugen.

umimatsu
17.02.2016, 09:15
Uwe Boll ist besser als Tarantino ? Mach dich nicht lächerlich

Sogar Ed Wood war besser als Tarantino. ;)

@ Kain

Mal nachgeschaut. Alle Punisher-Streifen sind keine Eigenproduktionen Marvels, sondern entweder Lizenzverfilmungen oder Co-Produktionen. Insofern bleibt meine Aussage bestehen. Im Übrigen wird es dich vielleicht überraschen, wenn ich dir sage, dass es durchaus großartige Marvelcomics gibt ( z.B. Civil War, Deadpool Pulp ), allerdings erreichen die Filmumsetzungen oftmals nicht deren Tiefe und das ist in Relation zu dem Aufwand, der betrieben wird, durchaus bedauerlich.

Sephirod
17.02.2016, 09:23
Ich kann ja verstehen wenn man vieles an Tarantino nicht mag. Wenn man auf die Gewalt nicht steht, die teilweisen verkopften Dialoge, das leicht trashige oder andere Sache. Aber die Qualität absprechen finde ich hart. Finde in seinen Filmen stimmt viel. Sehr gute Soundtracks, die gut bis perfekt in die Szenen passen und diese nochmals unterstreichen. Motive die sich durch den kompletten Film ziehen und immer wieder subtil auftauchen, das Zusammenspiel der Charakter, ältere Schauspieler wieder den Fokus in starken Rollen zu geben etc. Man merkt einfach das er schon so viel Filme in seinem Leben gesehen hat und eben genaue Vorstellungen hat von dem was er macht.

Der Vergleich mit Uwe Boll ist hart, kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen das jemand der halbwegs offen für Filme ist z.B. Pulp Fiction schlechter findet als den Max Schmeling Film mit Maske...Den ich dank einer Sneak mal "genießen" durfte.

Excalibur
17.02.2016, 09:49
Sogar Ed Wood war besser als Tarantino. ;)

Ed Wood war ein Regisseur, der mit viel Herzblut, viel Liebe zum Produkt arbeitete, aber aufgrund von handwerklichen Unvermögen dennoch Trash produzierte. Das ist die Form von Trash, die einen Charme hat, die man für das, was es ist, lieben kann, da die Verantwortlichen dahinter wirklich etwas gutes produzieren wollten.
Ein Uwe Boll hingegen ist für mich ein Grenzgänger. Sicher hat er Projekte, an denen er sehr hängt. Auf der anderen Seite zeigen seine billigen Lizenzproduktionen aber auch, dass es ihm vor allem bei diesen um das gute Geld geht. Dies ist beispielsweise auch der Grund, weshalb ich die gezielt schlecht produzierten Asylum-Produktionen als ordentlichen Trash ablehne.

Der Vergleich von zumindest Wood zu Tarantino ist nicht so weit hergeholt. Beide lieben Filme sowie das Filmemachen, beide besitzen einen Trash-Charme. Bei Tarantino ist dieser durchaus gezielt eingesetzt, bei Wood aufgrund der fehlenden Mittel. Der Unterschied ist, dass Tarantino seine Trash-Elemente in Hochglanzroduktionen einbaut, weshalb seine Filme meist einen ganz eigenen Charme entwickeln. Sie sind kein Trash, trotz gezielter Elemente, dafür sind sie handwerklich zu stark. Konventionell sind sie dadurch aber noch lange nicht. Streitbar auf jeden Fall.
Ich mag Tarantino, aber ich liebe ihn nicht.

Duke Skywalker
17.02.2016, 10:00
@ Kain

Mal nachgeschaut. Alle Punisher-Streifen sind keine Eigenproduktionen Marvels, sondern entweder Lizenzverfilmungen oder Co-Produktionen. Insofern bleibt meine Aussage bestehen. Im Übrigen wird es dich vielleicht überraschen, wenn ich dir sage, dass es durchaus großartige Marvelcomics gibt ( z.B. Civil War, Deadpool Pulp ), allerdings erreichen die Filmumsetzungen oftmals nicht deren Tiefe und das ist in Relation zu dem Aufwand, der betrieben wird, durchaus bedauerlich.

Deadpool ist ebenfalls keine Eigenproduktion, sondern stammt wie die X-Men und Fatastic 4 aus dem Hause 20th Century Fox. Deswegen fällt Deadpool auch als "Endlösung" für das Marvel Cinematic Universe raus. ;)

umimatsu
17.02.2016, 10:03
Deadpool ist ebenfalls keine Eigenproduktion, sondern stammt wie die X-Men und Fatastic 4 aus dem Hause 20th Century Fox. Deswegen fällt Deadpool als "Endlösung" für das Marvel Cinematic Universe raus. ;)

Na gut, jetzt habt ihr mich. Ich gelobe Besserung.

Edit:

Was ich dann aber nicht verstehe: warum wurde im Vorfeld so ein Wirbel um das Rating gemacht? Gab Marvel Vorgaben, oder musste 20th Century Fox überzeugt werden, den Film mit Rated R zu releasen? Der Erfolg von Deadpool lässt mich hoffen, dass die PG-13 Strategie der Studios vielleicht wieder etwas gelockert wird. Insofern begrüße ich den Streifen, auch wenn ich ihn nicht gut finde.

@ Excalibur

War ironisch gemeint.

Kain
17.02.2016, 10:14
@ Kain

Mal nachgeschaut. Alle Punisher-Streifen sind keine Eigenproduktionen Marvels, sondern entweder Lizenzverfilmungen oder Co-Produktionen. Insofern bleibt meine Aussage bestehen. Im Übrigen wird es dich vielleicht überraschen, wenn ich dir sage, dass es durchaus großartige Marvelcomics gibt ( z.B. Civil War, Deadpool Pulp ), allerdings erreichen die Filmumsetzungen oftmals nicht deren Tiefe und das ist in Relation zu dem Aufwand, der betrieben wird, durchaus bedauerlich.


Was hat das mit meiner ursprünglichen Frage zu tun?!

Deadpool

Abgesehen von der Gewaltdarstellung ein Marvelfilm wie alle anderen auch.

Frage mich gerade, wo da die drei "Punisher"-Filme rangieren. :cool:

Wie Du die ganzen Filme findest ist mir ziemlich egal, das ist Deine Sache.

umimatsu
17.02.2016, 10:28
Was hat das mit meiner ursprünglichen Frage zu tun?!.

Du willst also wieder meinen üblichen Marvel-ist-scheiße-Rant hören? Den wollte ich mir mit der Aussage nämlich verkneifen. Meine Meinung zu den Filmen ist hinreichend bekannt. Ich will und muss sie nicht ständig wiederholen.

Kain
17.02.2016, 10:33
Ich kenne die sicher nicht zu jedem einzelnen Film. Und zumindest der mit Lundgren stammt aus einer ganz anderen Zeit.

Duke Skywalker
17.02.2016, 10:39
Was ich dann aber nicht verstehe: warum wurde im Vorfeld so ein Wirbel um das Rating gemacht? Gab Marvel Vorgaben, oder musste 20th Century Fox überzeugt werden, den Film mit Rated R zu releasen? Der Erfolg von Deadpool lässt mich hoffen, dass die PG-13 Strategie der Studios vielleicht wieder etwas gelockert wird. Insofern begrüße ich den Streifen, auch wenn ich ihn nicht gut finde.
.

Die größte Überzeugungskraft hatten am Ende sicher die im Vergleich zu z.B. "Wolverine" schmalen Kosten von laut imdb.com unter 60 Millionen Dollar. "Wege des Kriegers" kostete das doppelte und wurde sicherheitshalber mit PG-13 Rating ins Kino (die wesentlich bessere R-Rated Extended Version gab es dann fürs Heimkino) geschickt. Der Erfolg war allerdings (gerade im Vergleich zu Deadpool) nicht gerade phänomenal. Entsprechend könnte Deadpool hier wirklich zu einem Umdenken bei den großen Studios führen und die Angst nehmen, dass die Zielgruppe bei einem R-Rating zu klein wird.
Wobei ich auch mal sagen muss, dass bei den Marvel/Disney Filmen das PG-13 Rating auch bislang vollkommen ausreichte und ich da nichts vermisst habe.
Das sie durchaus anders könnten (und Disney nicht generell Gewalt verbietet) zeigen sie in ihren Netflix Serien. Ich freue mich schon riesig auf den Punisher in der neuen Daredevil Staffel. :dh:

umimatsu
17.02.2016, 10:54
Ich kenne die sicher nicht zu jedem einzelnen Film. Und zumindest der mit Lundgren stammt aus einer ganz anderen Zeit.

Mir missfällt so ziemlich alles an Marvelfilmen, was seit Iron Man und X-Men 1 & 2 gedreht wurde. Liegt nicht daran, dass ich Comics hasse ( Das Gegenteil ist der Fall! ), sondern an den "gewöhnungsbedürftigen" Verfilmungen. Kliqer hat 2 oder 3 Seiten vorher mit sehr schönen Worten beschrieben, woran das liegt. Der Punisher mit Lundgren ist ebenfalls ein miserabler Film. Allerdings nicht, weil es eine Lizenzverfilmung eines Marvel-Comics ist, sondern weil der Film außer billig gemachten Actionsequenzen und übertriebenen Gewaltdarstellungen nichts bietet ( selbiges gilt bis auf die Gewalt auch für Pyuns Captain America ).

wyattfamily
17.02.2016, 10:58
Wenn ein Umdenken zwecks R-Rating stattgefunden hat bei den Comicverfilmungen, dürfte der Weg für Lobo endlich frei werden. Schade halt dass Lemmy gestorben ist, ich hätte zu gerne einen Cameo Auftritt von Motorhead in einem Lobo Film gesehen :(

Kain
17.02.2016, 11:14
( selbiges gilt für Pyuns Captain America ).

Das musste ich jetzt googlen. War da so viel Gewalt? Kann ich mich gar nicht daran erinnern. :confused:

umimatsu
17.02.2016, 11:20
Da habe ich mich jetzt missverständlich ausgedrückt. Pyuns Captain America ist nicht überbordend gewalttätig, versprüht aber den üblichen, billigen, inhaltslosen Cannon-Charme. Superman 4 ist, wenn ich mich nicht täusche, ebenfalls von Cannon produziert worden, was man dem Film auch ansieht.

Echoes
18.02.2016, 09:47
Deadpool (mit Ryan Renolds, Ed Skrein, Morena Baccarin)
Rotz. Zumindest für mich persönlich, aber kann die Freude an dem Film durchaus verstehen.
Zuerst ein paar gute Gedanken: Man hat es geschafft, einen Film zu kreieren, der sich irgendwie von den anderen Marvel-Streifen abhebt. Fluch und Segen. Die Actionsequenzen sind alle ganz ansehnlich. Der Anzug und die Mimik von ihm sind gut gemacht. Die Nebencharaktere sind nett anzusehen, insbesondere Morena Baccarin als Freundin Vanessa hat mich sehr erfreut. Die Frau hat Ausstrahlung!
Und dann kommen schon die negativen Seiten. Ich hasse es, wenn ein Film dir massiv suggerieren möchte, so anders zu sein und so gar nicht "marvel-typisch". Auch dieser Hau-ruck-ins-Gesicht-Humor nach dem Motto "Jetzt lach endlich!" fand ich insbesondere im ersten Drittel extrem anstrengend. Jeder zweite Satz war darauf ausgelegt, einen Lacher hervorzurufen. Zugegeben, es gab eine Handvoll Gags, die bei mir gezündet haben, aber 90 % verpufft in Fremdscham. Im Grunde waren die Trailer vor dem Film bezeichnend für das, was im Streifen selbst dann geboten wurde: Comicbuch-Verfilmungen und Bad Neighbours. Seth Rogen-Schwanz-Humor.
Gut, es mag gut getroffen sein und der Film spielt mit seiner FSK16-Einstufung, was so auch explizit von den Fans befürwortet worden war, aber ich glaube so einen "Erwachsenencomicfilm" kann man auch weniger plump gestalten. So war dann bei den Gags das Publikum auch hörbar geteilt in zwei Lager: Die, die bei den ewigen "Hoden", "verfickt", "Schwanzlutscher"-Wortsalven lachen konnten - und solchen, die es genossen haben, wenn Deadpool die vierte Wand durchbricht oder Referenzen zu anderen Filmen in seine Witze einbaut. So wird dann der "Comicfilm für Erwachsene" sehr schnell in Teilen sehr kindisch.

Auch wenn ich mir die Fantastic Four-Verunglimpfung gar nicht erst gegeben habe, kann ich für mich bisher festhalten: Mit Abstand der Marvel-Film, der mir am wenigsten gefallen hat.


Filmjahr 2016 - meine Rangliste:


The Revenant
Legend
The Hateful Eight
Deadpool

Sephirod
18.02.2016, 11:57
So in der letzten Zeit habe ich auch ein paar Filme gesehen:

The Hateful Eight
Ich muss ehrlich gestehen das ich in der ersten Stunde nicht so rein gekommen bin, war mir dann doch ein wenig zu viel. Unterscheidet sich dann doch von einigen Tarantino Filmen, aber hat dennoch das was man daran liebt drin. Die Idee es fast nur einem Gebäude spielen zu lassen bringt schön den Ton herüber das es auch ein Theaterstück sein könnte. Hat mir im großen und ganzen dann aber doch sehr gut gefallen. Die zweite Hälfte reißt es dann wieder raus. Schöne Gewalt, gute Dialoge und ein schöner Twist. Samuel L. Jackson hat mir hier mit Abstand am besten gefallen. Wird nicht mein Lieblingsfilm von ihm, aber auf keinen Fall schlecht.

Deadpool
Habe genau das bekommen was ich wollte. Von Deadpool bin ich eigentlich kein großer Fan, aber der Film hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Witze und Anspielungen haben bei mir alle gezündet und so ist der Charakter eben. Kann verstehen wenn das einem nicht gefällt, auf der anderen Seite wäre dann das Geschrei genau so groß wenn man den Charakter nicht so gemacht hätte. Vom Cast her und von allem hat mir der Film gut gefallen. Keine Minute die langweilig war, hat genau das getroffen auf was ich gehofft habe. Der zweite Teil mit Cable kann sehr gerne kommen.

Star Wars - Episode 3
Nachdem ich The Clone Wars fertig schaute wollte ich irgendwie wieder Episode 3 schauen. Meiner Meinung nach hat man immer noch sehr viel Potential verschenkt. Dennoch wohl der beste Film der Prequel Trilogie. Kein Meisterwerk, aber ein solider Film.

Kliqer
18.02.2016, 23:34
The Boy

Handwerklich mittelmäßig, mit uninspirierter Regie, generisch bis zum geht nicht mehr und mit erschreckend wenigen und erschreckend unerschreckenden Jumpscares. Aber:

Der Twist am Ende hatte zumindest Potential. Oft denke ich mir bei Horrorfilmen, bei denen absichtlich offen gelassen wird, ob nun alles einen irdischen oder übernatürlichen Auslöser hat, dass sie in der Regel dazu tendieren, explizit Geister o.ä. zu präsentieren, anstatt es in der Schwebe zu lassen oder einen irdischen Auslöser heranzuziehen. "The Boy" macht es anders: Er macht recht schnell klar, dass es sich hier um etwas fantastisches handelt, um den Geist eines toten Jungens, der in eine Puppe gefahren ist. Am Ende kommt heraus, dass besagter Junge noch lebt, dort versteckt wurde, weil er im Kindesalter ein anderes Mädchen umgebracht hat und quasi "hinter den Wänden" des alten Hauses lebt und somit für all die Handlungen der Puppe verantwortlich ist. Dieser "Twist" hat mich, obwohl er tatsächlich nicht besonders überraschend sein dürfte, irgendwie überrascht. Ich hatte, bei der Aufmachung des Films, nicht damit gerechnet.

Nicht alles ergibt Sinn, aber ich honoriere immerhin den Versuch mal ein etwas anderes Finale zu liefern. Der Rest war natürlich magere Standardkost, lässt sich aber im Hintergrund der Auflösung nochmal in einem etwas besseren Licht betrachten.

Sephirod
19.02.2016, 14:50
Crimson Peak
Der letzte Film von Guillermo del Toro. Wenn man seine Art kennt dann erkennt man sie hier unverkennbar wieder. Hat mich gut unterhalten, durch die teilweisen negativen Kritiken habe ich mir ehrlich gesagt was schlechteres erwartet und war dann positiv überrascht. Das Genre des Films kann man wirklich nicht benennen, aber Gothik Romance passt schon irgendwie. Das Ende hat dann noch einen kleinen Twist und rundet den Film schön ab. Nach einiger Zeit hat er ein bisschen nachgelassen, aber dennoch unterhaltsam. Schade das Benedict Cumberbatch und Emma Stone abgesagt haben. Finde sie hätten hier perfekt rein gepasst, aber Tom Hiddlestone spielt die Rolle auch sehr überzeugend.

Howard - Ein tierischer Held
Eine Verfilmung auf die Marvel wohl nicht so stolz sein wird. Hatte auch gar nicht gewusst das George Lucas hier seine Finger im Spiel hat. Aber die ganzen negativen Kritiken kann ich auch hier nicht bestätigen. Ist natürlich kein Überfilm, aber ein Film mit viel 80er Jahre Charme. Einige Lacher sind dabei, auch wenn man den Film natürlich ein bisschen derber hätte machen können.

Der Landknecht
19.02.2016, 14:59
George Lucas und Marvel? Das kreiert unangenehme Erinnerungen an eine bestimmte Ente. Ach, und an Duck Tits.

Kain
19.02.2016, 15:06
Howard the Duck? :p

Der Landknecht
19.02.2016, 15:11
Howard the Duck? :p

Jopp. Starring: Tim "Wigi Wigi Wigi Wigi" Robbins (https://www.youtube.com/watch?v=_95JFqbearc) und, mit sehr viel Stolz, den Beinahe-aber-dann-doch-nicht-so-richtig-Päderasten Jeffrey Jones.

Duke Skywalker
19.02.2016, 15:19
Und über genau den Film hat Sephirod doch geschrieben. :D

Als Kind habe ich Howard immer sehr gerne geschaut. Wird Zeit mal zu überprüfen ob der mir immer noch Spaß macht.

Der Landknecht
19.02.2016, 15:20
Ach, Shit. Ich kannte den deutschen Titel nicht. Außerdem habe ich schon drei Bier intus. Jetzt ergibt der Smiley von Kain auch einen Sinn. :D

Sephirod
19.02.2016, 15:32
Da ich durch die Marvel Sammlung ein paar Ausgaben von ihm hier habe dachte ich das ich den Film mal schaue. Hat echt seinen Charme. :D

Kann mich auch daran erinnern das der früher relativ oft im TV kam und ich die Ente total eklig fand. Irgendwie erinnere ich mich auch dran das der Super Mario Film irgendwie oft kam. Oder ich war einfach nicht oft am TV und dann hatte ich Pech das immer das kam. :o

Der Landknecht
19.02.2016, 15:34
Howard The Duck ist rein von der Produktionsqualität nur minimal besser (oder eher: weniger schlecht) als der berühmt-berüchtigte Captain America. "Heil Hitler!!!".

Duke Skywalker
19.02.2016, 15:42
Howard The Duck ist rein von der Produktionsqualität nur minimal besser (oder eher: weniger schlecht) als der berühmt-berüchtigte Captain America. "Heil Hitler!!!".

Das finde ich nicht. Man kann streiten ob z.B. das Howard Kostüm überzeugend ist, aber IMO sieht man das George Lucas bei dem Film einige Moneten verbrannt hat.

Kain
19.02.2016, 15:55
Da ich durch die Marvel Sammlung ein paar Ausgaben von ihm hier habe dachte ich das ich den Film mal schaue. Hat echt seinen Charme. :D



Kannst Du nicht vergleichen. Gerber war an Howard recht ... sagen wir mal eigen. Das war keine wichtige Figur, keiner von Marvels Bestsellern. Insofern hatte er hier viel Freiheit. Das enthält eine Menge Sozialsatire und Scherze auf einer Metaebene. Steve Gerber meinte dazu mal, dass der Witz an der Sache sei, dass gar keinen Witz gebe. Das beschreibt es wohl ganz gut. Der Film hat damit mehr oder weniger gar nichts zu tun.

Akira
19.02.2016, 18:58
Eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich hier was geschrieben habe...

Haben sich natürlich viele Filme angehäuft, der letzte war Deadpool:
Unglaublich, wieviel Potenzial nicht genutzt wurde. Der Anfang mit dem Intro war nett, ebenso war die Erzählstruktur erfrischend anders und über den Humor kann man ja streiten. Aber ab der zweiten Hälfte mutiert er immer mehr zum typischen Mainstream-Marvelfilm. Mit viel mehr Blut (wie umimatsu ja schon betreffend geschrieben hat). Insgesamt gefällt er mir dennoch besser als die bisher gesehenen Marvelfilme, allerdings habe ich mir schon mehr erhofft (wobei es den "Geist von Deadpool" schon recht gut einfängt. Für Hollywoodverhältnisse.). Was mich als Comicleser mitunter störte waren ein paar Abweichungen wie diese hier:
Wieso ist Ajax der Doktor, der an Deadpool herumexperementiert? Im Comic ist er ein Aufseher, der zuvor auch an diesem Waffe X Projekt teilgenommen hat. Wieso sollten sie also einen Mutanten weitere Mutanten produzieren lassen? Wirkt irgendwie nicht sonderlich vertrauenswürdig.
Bei Blind Al hätte man auch noch eine ganze Ecke fieser sein, aber dann hätte es der Film wohl nicht ins Kino geschafft.
Insgesamt freut mich der Erfolg von einer R-Rated Comicverfilmung schon, allerdings habe auch ich die Befürchung, dass Hollywood die falschen Schlüsse daraus zieht und uns mit einen Schwarm r-rated Filmen "beglückt", die in dieser Form keiner braucht.

Ansonsten handele ich noch ein paar Filme kurz ab:

Bleiben wir erst einmal bei Marvels Comichelden und deren Verfilmungen. Habe die letzten beiden Punisher Verfilmungen aus den Jahren 2004 und 2008 angesehen:
Wollte diese beiden Filme eigentlich dafür nutzen, mich eventuell ein bisschen mehr mit den Comics zu beschäftigen. Allerdings schaffen dass die Filme nicht wirklich, da alles unterer Durchschnitt ist: die Action ist nicht wirklich innovativ und das Drehbuch hat man ganz vergessen, worunter vorallem die Charaktere zu Leiden haben.

Dann gab es noch zwei Scorsese-Filme:
Taxi Driver:
Ein melancholischer Film mit Großstadt-Anti-Werbung. Fand dazu irgendwie keinen richtigen Draht, wobei die fast 2 Stunden auch nicht unbedingt langweilig waren.
Da gefiel mir Gangs of New York schon um Einiges besser.
Beide Filme kann man natürlich schlecht vergleichen, da vorallem Gangs of New York bildgewaltiger und monumentaler ist. Da ist es eigentlich regelrecht ein Verbrechen, dass dieser Film seiner Zeit bei den Oscars leer ausging. Aber wer nimmt die schon noch Ernst...

Deshalb gehen wir zu einem Kontinent, wo sie kaum eine Rolle spielen: nach Asien bzw. Japan mit folgenden vier Filmen:
Sasori I: Scorpion
Sasori II: Jailhouse 41
Sasori III: Den of the Beast
Sasori IV: Grudge Song
Schon interessant, mit was Toei (produziert unter Anderem den Anime zu One Piece und Dragonball) vor einigen Jahrzehnten Geld verdiente: (S)Exploitationfilme. Und das was Hollywood fehlt hat Sasori zu Genüge: geniale Einfälle, kein Effektfeuerwerk, eine nette kleine und nicht zu komplizierte Geschichte und mit Meiko Kaji eine passende Hauptdarstellerin. Ach ja und viele nackte Frauen. Die teils grässliche Gewaltakten zu erdulden haben (spielt ja auch zum Großteil in Gefängnissen) und man als Zuschauer richtig mitleidet. Dazu einen Soundtrack, den die Meisten wohl eher aus Kill Bill kennen. Wobei diese Filme imo alles andere als schlecht sind, wenn man einen etwas anderen Filmgeschmack besitzt.

Und dann noch einmal in den Westen, wobei ich zu folgenden drei Filmen wirklich nicht viel schreiben muss:
Für ein paar Dollar mehr, Zwei glorreiche Halunken und der Schwarze Falke
Alles Meisterwerke mit einer guten Charakterdarstellung, einer spannenden Story sowie eine Musikuntermalung, die seinesgleichen sucht. Wobei mir die Sergio Leone Filme dann doch besser gefielen als der Schwarze Falke, der weit weniger actionlastiger ist, dafür aber viel mehr auf die Persönlichkeit des Hauptcharakters eingeht.
Im Grunde alles Filme, die man sehen sollte.

Der Landknecht
19.02.2016, 19:07
Interessant. Für mich ist Taxi Driver einer der besten Scorsese-Filme. Dafür konnte ich mit Raging Bull nicht so viel anfangen. Ach, und mit dem Remake von "Ein Köder für die Bestie". Da wurde in meinen Augen viel Potential verschenkt.

Akira
19.02.2016, 19:15
Bin irgendwie nicht so der Scorsese-Fan. Habe von ihm (neben den zwei genannten) sonst nur noch Departed gesehen. Die Filme sind zwar alles andere als schlecht, treffen aber nicht unbedingt meinen Geschmack. Bei Taxi Driver dauert es zudem etwas, bis er mal an Fahrt aufnimmt. Das mag beim erstmaligen Sehen vielleicht noch spannend und interessant sein, aber beim zweiten Mal? Müsste ich in ein paar Monaten ausprobieren, um die Frage selbst zu beantworten. :boxer:

Der Landknecht
19.02.2016, 19:18
Bin irgendwie nicht so der Scorsese-Fan. Habe von ihm (neben den zwei genannten) sonst nur noch Departed gesehen. Die Filme sind zwar alles andere als schlecht, treffen aber nicht unbedingt meinen Geschmack. Bei Taxi Driver dauert es zudem etwas, bis er mal an Fahrt aufnimmt. Das mag beim erstmaligen Sehen vielleicht noch spannend und interessant sein, aber beim zweiten Mal? Müsste ich in ein paar Monaten ausprobieren, um die Frage selbst zu beantworten. :boxer:

Die eventuelle Vorhersehbarkeit des Films ist ja auch nicht wirklich das Anliegen. Da geht's um die psychologische Studie eines psychisch labilen Manns. Departed ist im Übrigen, trotz Oscargewinn für beste Regie (oder so), auch kein Film, der in Sachen Scorsese zu empfehlen ist. In meinen Augen ein höchst mittelmäßiger Film, der den Oscar nur aus einer Konzessionsentscheidung heraus gewonnen hat.

Akira
19.02.2016, 19:26
Die eventuelle Vorhersehbarkeit des Films ist ja auch nicht wirklich das Anliegen. Da geht's um die psychologische Studie eines psychisch labilen Manns. Departed ist im Übrigen, trotz Oscargewinn für beste Regie (oder so), auch kein Film, der in Sachen Scorsese zu empfehlen ist. In meinen Augen ein höchst mittelmäßiger Film, der den Oscar nur aus einer Konzessionsentscheidung heraus gewonnen hat.

Departed fand ich anfangs noch interessant, wird allerdings zunehmend schwächer und vom Ende war ich etwas enttäuscht. Ist aber auch schon etwas länger her, als ich den das letzte Mal gesehen habe.
Bei Taxi Driver ging es mir eher um folgendes: es geht primär um Travis, er ist psychisch mehr als angeschlagen und gerade das was er als nächstes vorhat, was man so vielleicht nicht unbedingt erwartet; das fand ich spannend.

Excalibur
19.02.2016, 20:01
Departed ist im Übrigen, trotz Oscargewinn für beste Regie (oder so), auch kein Film, der in Sachen Scorsese zu empfehlen ist. In meinen Augen ein höchst mittelmäßiger Film, der den Oscar nur aus einer Konzessionsentscheidung heraus gewonnen hat.Magst du dies näher erläutern. Ich mag den Film sehr und würde einfach gerne hören, was dir
a) entweder nicht so gut gefallen hat
oder
b) ob höchst mittelmäßig bei dir schlicht bedeutet, dass der Film gut ist, aber nicht besonders heraus sticht und deshalb mittelmäßig ist?

Excalibur
20.02.2016, 01:48
Ich kann eigentlich fast allen Seiten zu Deadpool beipflichten. Alles in allem verfolgt der Film doch eine klassische Formel und wirkt auch nicht zwingend humorvoller als andere Marvel-Filme, mal abgesehen davon, dass der Humor sich doch eher an ältere Teenager und Erwachsene richtet. Mehr Gewalt gab es zudem auch, aber nun nichts, was mich vom Hocker gerissen hätte. Zu beiden Punkten, also Gewalt und Humor, gab es aber signifikante Spitzen nach oben, was in meinen Augen die stärksten Szenen im Film waren.
Ansonsten blieb vieles sehr grau, vor allem die Settings. Die Indoor-Sachen sahen allesamt sehr stimmungsvoll aus, Outdoor hingegen doch recht langweilig - wie auch der farblose Antagonist.
Alles in allem finde ich den Film gut, wenngleich er aufgrund seiner Origin-Story seine zu langen Längen besitzt. Es freut mich aber für Ryan Reynolds, dass er mit diesem Herzensprojekt einen sehr großen Erfolg zu haben scheint und somit eine Fortsetzung sicher sein sollte. In dieser dann aber bitte die Zügel noch lockerer lassen. Die Gagdichte kann noch nach oben geschraubt werden, die Gewalt weiter ins Groteske gesteigert werden.
Ein Film, der allen Marvel-Fans gefallen wird, Nicht-Marvel-Fans aber auch nicht neu zum Franchise holt.

2/4 --- 6/10

Top 10 (2016):
1. The Hateful Eight (4/4 --- 9/10)
2. The Revenant (4/4 --- 8/10)
3. The Big Short (3/4 --- 8/10)
4. Creed (3/4 --- 7/10)
5. Deadpool (2/4 --- 6/10)
6. Legend (3/4 --- 6/10)*
7-10. TBA

*Im Laufe des Jahres in der Gunst gesunken oder gestiegen.

Jefferson D'Arcy
20.02.2016, 04:07
GEBALLTE LADUNG - DOUBLE IMPACT (https://www.youtube.com/watch?v=xh15llDy2Zs)

Stumpf ist Trumpf.

Vor einer Woche spontane Gönnung des limitierten Mediabooks (http://static.gameware.at/mirror/DerivedProductCovers/Zoomed/BR-DOIMMA.jpg) von NSM Records. Neben "Hard Target" einer meiner liebsten Filme von Van Damme, der in meinen Augen einen ganz eigenen Charme hat. Obwohl Anfang der 90er erschienen, wird in Nuancen noch 80er-Jahre-Charme versprüht und der zweifache Van Damme ist in manchen Szenen äußerst amüsant. Natürlich kein cineastisches Meisterwerk, aber ein Film den ich in Abständen immer wieder gerne sehe.

6.5/10

Van-Damme-Wertung:

8.5/10

PappHogan
20.02.2016, 11:29
Die eventuelle Vorhersehbarkeit des Films ist ja auch nicht wirklich das Anliegen. Da geht's um die psychologische Studie eines psychisch labilen Manns. Departed ist im Übrigen, trotz Oscargewinn für beste Regie (oder so), auch kein Film, der in Sachen Scorsese zu empfehlen ist. In meinen Augen ein höchst mittelmäßiger Film, der den Oscar nur aus einer Konzessionsentscheidung heraus gewonnen hat.

Kann man kaum besser beschreiben, "Departed" ist für mich eher durchschnitts-Thrillerware mit einem kaum noch erträglichen Jack Nicholson.
"Taxi Driver" ist für mich der wohl beste Scorsese, die Musik von Bernhard Hermann ist einfach unvergesslich.
Es gibt da zwei Filme, die bei Martin Scorsese oft übergangen werden, "Zeit der Unschuld" und "Die Farbe des Geldes".
Zu ersterem habe ich keinen Bezug gefunden, zweiterer ist für mich einer seiner besten.
Na ja, das ist für mich als altem Paul Newman-Fan natürlich leicht.

wyattfamily
20.02.2016, 16:34
The Revenant
Gleich vorweg, ein großartiger Film. Der Film bietet eigentlich alles: Tolle Schnitte, Kameraeinstellungen, schöne Landschaftsaufnahmen (wenn gleich man in der ein oder anderen Szene, leider das sterben der Natur mitbekommt da eine Szene nur in einem Mini Wäldchen spielt) und einen hervorragenden Di Caprio. Von der Handlung her hat man ein survival/Rache Plot der hier und da ab und zu ins philosophische abdriftet. Alle Figuren in den Film handeln vollkommen glaubhaft ohne dass es aufgesetzt wirkt. Ich erkannte sofort den großartigen Seraphim Falls als Inspiration für diesen Film und das war wohl auch eine gute Inspiration. Ich kann den Film nur empfehlen :dh:

mumu
20.02.2016, 20:14
Der Marsianer

Matt Damon muss mal wieder gerettet werden. Diesmal ist er ein zurückgelassener Astronaut auf dem Mars, der ums Überleben kämpft.
Der Cast ist mehr als gut und macht seinen Job durchweg stark. Matt Damon selbst, sticht noch einmal heraus. Das ist aber auch eine Grundvoraussetzung, damit so ein Film irgendwie funktionieren kann. Der Hauptdarsteller/in muss einfach passen. Der Plot an sich ist simpel, braucht aber auch nicht mehr um zu funktionieren.
Was mir sehr gefallen hat ist die Art wie Regisseur Scott die Geschichte inszeniert. Er erzählt die Geschichte in einem ruhigen Tempo, auch verzichtet er darauf es zu sehr zu übertreiben was "Katastrophen" angeht um es Damon noch schwerer zu machen. Generell hatte ich den Eindruck das sich Scott, sofern möglich, daran versucht hat "realistisch" zu bleiben. Sehr Vieles was Damon macht, könnte imo theoretisch durchaus funktionieren. Hinzu kommen ein schöner Score, tolle Bilder und eine gute Brise an Humor. Einer der besten Filme Scotts seit langem, der offensichtlich langsam aber sicher sein Mojo wieder findet.

6,5 / 10 Punkte

Maidelinho
21.02.2016, 11:31
Alvin und die Chipmunks - Road Chip

Ich hatte viel zu lachen. Der Film weiß zu gefallen. Ähnlich aufgebaut wie die ersten drei, aber doch irgendwie einzigartig. Ist lustig gemacht, vor Allem die Szene mit dem Funk. Für jeden der gerne Comedy sieht absolut empfehlenswert. Wurde absolut unterhalten.

In zwei Wochen gehe ich in Zoomania. Pets und Angry Birds - Der Film sind für mich auch noch Pflicht dieses Jahr.

Der Zerquetscher
21.02.2016, 19:13
Mit einer Woche Verspätung, eben: Deadpool

Das Kino hat sich schlappgelacht. Und ich kann es gut verstehen. Der Humor ist zwar zum großen Teil mittelweit unter der Gürtellinie, zündet bei einem Ferkel wie mir aber voll.

Mit diesem Superheldenkram werde ich hingegen wohl nie klar kommen. Was ist daran sehenswert, wenn ein Computer-Blechtyp per Mausklick 20 Meter durch die Luft geschoben wird, um ein CGI-Gebäude einzureißen?! Da geht bei mir fast automatisch der Mund zum Gähnen auf.

Ansonsten gerät die Angelegenheit herrlich gnadenlos und null verkorkst politisch korrekt. Deadpool zu einem weiblichen Gegner:

"Ist es jetzt sexistisch, wenn ich dich schlage? Oder wenn ich dich nicht schlage?"

Eine Frage wie der Film. Nicht salonfähig. Und auch nicht doof. Dafür sympathisch. 8/10

Kliqer
21.02.2016, 20:07
Mit einer Woche Verspätung, eben: Deadpool

Das Kino hat sich schlappgelacht. Und ich kann es gut verstehen. Der Humor ist zwar zum großen Teil mittelweit unter der Gürtellinie, zündet bei einem Ferkel wie mir aber voll.

Mit diesem Superheldenkram werde ich hingegen wohl nie klar kommen. Was ist daran sehenswert, wenn ein Computer-Blechtyp per Mausklick 20 Meter durch die Luft geschoben wird, um ein CGI-Gebäude einzureißen?! Da geht bei mir fast automatisch der Mund zum Gähnen auf.

Ansonsten gerät die Angelegenheit herrlich gnadenlos und null verkorkst politisch korrekt. Deadpool zu einem weiblichen Gegner:

"Ist es jetzt sexistisch, wenn ich dich schlage? Oder wenn ich dich nicht schlage?"

Eine Frage wie der Film. Nicht salonfähig. Und auch nicht doof. Dafür sympathisch. 8/10

Ich finde den Film höchst salonfähig. Er ist mMn sogar extra für den Salon gemacht. ;-)

Kain
21.02.2016, 20:09
Den Film kenne ich nicht, aber das trifft auch auf die Vorlage zu. Auf den ersten Blick nicht salonfähig aber im Grunde genauso wie Kliqer den Film beschreibt. Würde mich also nicht wundern, wenn er da recht hat.

Der Zerquetscher
22.02.2016, 05:46
Ich finde den Film höchst salonfähig. Er ist mMn sogar extra für den Salon gemacht. ;-)

Wie kommst Du darauf, Kliqer? Ich meine, viel derber geht nicht. Vom Analsex bis zum Kaviar in der Unterhose. Wann wäre ein Film für Dich denn dann nicht salonfähig? :D

Echoes
22.02.2016, 09:22
Gestern Film-Doppelschicht eingelegt. Einmal was, was ich noch nachholen wollte und dann nochmal im Kino gewesen.

Alles steht Kopf
Hält für mich dem Hype nicht stand. Ich mag Animationsfilme prinzipiell und Alles steht Kopf ist definitiv einer der Besseren. Die Grundidee ist verdammt gut, alles ist liebevoll umgesetzt, die Aussage ist klar und schön dargestellt. Da gibt es nichts zu meckern. Optisch in Ordnung, da hat das Setting nicht viel hergeben können, aber lupenrein umgesetzt.
Dennoch bin ich froh, damals kein Geld für den Streifen im Kino ausgegeben zu haben. Er hatte ein paar unterhaltsame Szenen, in denen meine Freundin und ich uns wissend angeschaut haben, weil da vieles passend, allzu passend dargestellt wurde. Besonders die Sachen mit den "Fakten" und "Meinungen", die oft verwechselt wurden, zündete bei mir grandios. :D
Etwas schade empfand ich dann, dass das Geschehen im Kopf zur "Returning Home"-Story verkam, in der Freude und Kummer dann weder heimkehren müssen. Sicher, man kann jetzt metaphorisch diesen Gedanken spinnen und das alles so erklären, aber für den Film selbst fand ich es schade. Generell hätte ich gehofft, dass das Mädchen selbst eine größere Rolle spinnt, stattdessen haben die Emotionen eher die Hauptrolle. War bewusst so gewollt, ist verstanden, aber dennoch fehlte mir da etwas. Auch empfand ich Kummer als einfach nur nervig.
Fazit: Kann man wegen der Idee mal gesehen haben, aber in Sachen Humor und Optik kein Referenzwerk.


The Boy (mit Lauren Cohan, Rupert Evans)
Walking Dead & The Man In The High Castle schlagen Game of Thrones, wenn auch nur hier. So kann man meine Entscheidung beschreiben, als ich vor der Wahl stand, ob ich mir The Forest mit Natalie Dormer oder eben jenen The Boy anschaue. Beide hatte ich nur im Blick wegen der durch "meine" Serien bekannten DarstellerInnen. Der Plot hat mich bei The Boy dann etwas mehr interessiert, weshalb ich mir dann den Streifen gegeben habe. Und das Ding hat mich nicht enttäuscht!
Kurz zur Story, falls noch nicht bekannt: Greta (Lauren Cohan) will die Kindermädchen-Rolle bei einer alten Familie in einem burg-ähnlichen Haus übernehmen für den jungen Brahms. Wie sich dann recht schnell zeigt, handelt es sich bei Brahms jedoch nicht um einen kleinen Jungen, sondern um eine Puppe, um die sie sich sorgen muss - natürlich allein im fremden Haus. Im Laufe des Films eröffnet sich ihr dann die ganze Geschichte um Brahms, wie und warum, etc.
Die erste Hälfte hält dann das, was der Storyumriss verspricht: Kopfhorror ohne Überraschungen. Großes, düsteres Haus, Frau allein, creepy Setting durch die bleiche Puppe. Das schreibt sich von selbst mit einigen mysteriösen Vorfällen und Jumpscares.
Die zweite Hälfte des Films wird dann interessanter, da untypischer bis hin zum Ende, das mich dann doch angenehm überrascht hat.
Für eingelfleischte Psychohorror-Fans wird der Film zu bieder sein, aber für Leute wie mich, die mit Horror nicht viel am Hut haben, ist das ein guter Ansatz.
Leider nur etwas schade, dass das Ende selbst dann so offen gehalten wurde. Brahms scheint zu leben, die Puppe ist mehr oder minder repariert und alle Zeichen stehen auf Sequel. Das hätte man auch weniger sequel-anteasernd lösen können. Ein düsteres "Greta bleibt im haus bei Brahms"-Ende hätte ich noch als reizvoll empfunden.

Filmjahr 2016 - meine Rangliste:


The Revenant
Legend
The Boy
The Hateful Eight
Deadpool

Kliqer
22.02.2016, 10:57
Wie kommst Du darauf, Kliqer? Ich meine, viel derber geht nicht. Vom Analsex bis zum Kaviar in der Unterhose. Wann wäre ein Film für Dich denn dann nicht salonfähig? :D

Der Film ist mit jeder Faser seines Seins ein Mainstream-Blockbuster, ergo "für den Salon gemacht". Von der generellen Aufmachung, der Story-Struktur, der Präsentation seines Protagonisten, der Actionsequenzen, der Handlung und auch was die Komik angeht. Das ist in meinen Augen alles höchst konventionell, sowohl vom ästhetischen, als auch dramaturgischen Aspekt. Die Komik ist zwar mitunter derb, aber ich habe sie nicht als kontrovers, noch aufrichtig "politisch inkorrekt" aufgefasst. Sie war kalkuliert-offensiv, ohne wahrhaftige Chuzpe. Denn, um nicht salonfähig zu sein, reicht es mMn nicht, eine Frau - in Comic-Atmosphäre - ins Gesicht zu schlagen oder über Analsex zu reden. Sowas sieht man heutzutage doch überall. Da ist "Deadpool" kein rebellischer Vorreiter, sondern Teil einer Witzkultur, die von Online-Plattformen wie 9gag schon längst ihren Weg in Sitcoms und Comedy-Filme gefunden hat.



Filmjahr 2016 - meine Rangliste:


The Revenant
Legend
The Boy
The Hateful Eight
Deadpool


"The Boy" besser als "Hateful Eight" und "Deadpool". Interessant! ;-)

Echoes
22.02.2016, 11:10
[...]


"The Boy" besser als "Hateful Eight" und "Deadpool". Interessant! ;-)

Möglicherweise hält meine Rangliste keinem cineastischen Anspruch stand, dem gebe ich wohl Recht, aber The Boy fand ich alles in allem unterhaltsamer und stimmiger als die anderen beiden Streifen. Aus einer rein subjektiven Sicht. Wenn ich bei Deadpool einfach Fremdscham habe, dann kann ich den Film einfach nicht gutheißen. :D

Milford Cubicle
22.02.2016, 11:15
Der Film ist mit jeder Faser seines Seins ein Mainstream-Blockbuster, ergo "für den Salon gemacht". Von der generellen Aufmachung, der Story-Struktur, der Präsentation seines Protagonisten, der Actionsequenzen, der Handlung und auch was die Komik angeht. Das ist in meinen Augen alles höchst konventionell, sowohl vom ästhetischen, als auch dramaturgischen Aspekt. Die Komik ist zwar mitunter derb, aber ich habe sie nicht als kontrovers, noch aufrichtig "politisch inkorrekt" aufgefasst. Sie war kalkuliert-offensiv, ohne wahrhaftige Chuzpe. Denn, um nicht salonfähig zu sein, reicht es mMn nicht, eine Frau - in Comic-Atmosphäre - ins Gesicht zu schlagen oder über Analsex zu reden. Sowas sieht man heutzutage doch überall. Da ist "Deadpool" kein rebellischer Vorreiter, sondern Teil einer Witzkultur, die von Online-Plattformen wie 9gag schon längst ihren Weg in Sitcoms und Comedy-Filme gefunden hat.


Auch wenn der Besuch im Kino bei mir noch aussteht würde ich dir da im Vorfeld schon recht geben. Auch das Marketing war eigentlich nicht so schlecht gemacht für Leute, die bisher wenig oder keine Berührungspunkte mit Deadpool hatten. Als eher unkonventioneller (Anti-)Held abseits von Captain America, Iron Man oder Thor wirkt er insbesondere in den Aktionen und dass er die 4. Wand brechen kann vielleicht weniger für den "Mainstream" geeignet, ist es aber voll und ganz. Da spielt meiner Meinung nach auch noch viel die Denke hinein, dass Comics grundsätzlich eher was für Kids sind und somit braver und eine positive Message verbreiten müssten, als es Deadpool ist/tut.

Der Zerquetscher
22.02.2016, 13:24
Der Film ist mit jeder Faser seines Seins ein Mainstream-Blockbuster, ergo "für den Salon gemacht". Von der generellen Aufmachung, der Story-Struktur, der Präsentation seines Protagonisten, der Actionsequenzen, der Handlung und auch was die Komik angeht. Das ist in meinen Augen alles höchst konventionell, sowohl vom ästhetischen, als auch dramaturgischen Aspekt. Die Komik ist zwar mitunter derb, aber ich habe sie nicht als kontrovers, noch aufrichtig "politisch inkorrekt" aufgefasst. Sie war kalkuliert-offensiv, ohne wahrhaftige Chuzpe. Denn, um nicht salonfähig zu sein, reicht es mMn nicht, eine Frau - in Comic-Atmosphäre - ins Gesicht zu schlagen oder über Analsex zu reden. Sowas sieht man heutzutage doch überall. Da ist "Deadpool" kein rebellischer Vorreiter, sondern Teil einer Witzkultur, die von Online-Plattformen wie 9gag schon längst ihren Weg in Sitcoms und Comedy-Filme gefunden hat.


Natürlich ist "Deadpool" ein Mainstream-Film. Da würde ich nicht widersprechen. Klar ist er das,.. er ist immerhin eine Marvel-Comicverfilmung. Aber ist er deshalb salonfähig? Echt nicht. ;)

Die Duden-Definition von "salonfähig (http://www.duden.de/rechtschreibung/salonfaehig)":

1) (in den Umgangsformen o. Ä.) in den Rahmen der Gesellschaft passend; der Etikette der Gesellschaft entsprechend, schicklich

2) einen einigermaßen guten Ruf genießend, ein einigermaßen gutes Image habend; akzeptabel, respektabel

Nicht salonfähig ist doch eine Sache, wenn sich jemand oder viele daran stören. Und ganz offensichtlich ist das bei "Deadpool" der Fall. Wäre der Film "schicklich" (sic!), dann wäre Echoes sicher nicht dazu geneigt, "Fremdscham" zu empfinden. Der Protagonist furzt beim Verlassen des Zimmers. Ihm wird ins Arschloch geschossen. Fäkalhumor ist Dauerthema, sexuelle Belästigung von Schulkindern als Ulk verkauft. Der überwundene Gegner wird nicht verschont, sondern mit einem Späßchen auf den Lippen getötet (und nach geltendem Recht ermordet). Das ist potentiell alles Mögliche. Primitiv, rotzig, urkomisch oder verwerflich. Aber es ist mit Sicherheit nicht salonfähig, denn die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung würde sich sittlich und ethisch am Film stoßen, würde sie ihn sehen. Und genau dieser Zusammenhang ist ja sozusagen eine Zutat für die Rezeptur des Films. Ohne diesen Hintergrund würde nicht ein einziger Mensch im Kino lachen.

Salonfähig wäre für mich Humor wie der bei der "Big Bang Theory". Da kommt niemand auf die Idee sich zu beschweren, denn wirklich niemandem wird ans Bein gepisst.

Kliqer
22.02.2016, 13:37
Natürlich ist "Deadpool" ein Mainstream-Film. Da würde ich nicht widersprechen. Klar ist er das,.. er ist immerhin eine Marvel-Comicverfilmung. Aber ist er deshalb salonfähig? Echt nicht. ;)

Die Duden-Definition von "salonfähig (http://www.duden.de/rechtschreibung/salonfaehig)":

1) (in den Umgangsformen o. Ä.) in den Rahmen der Gesellschaft passend; der Etikette der Gesellschaft entsprechend, schicklich

2) einen einigermaßen guten Ruf genießend, ein einigermaßen gutes Image habend; akzeptabel, respektabel

Nicht salonfähig ist doch eine Sache, wenn sich jemand oder viele daran stören. Und ganz offensichtlich ist das bei "Deadpool" der Fall. Wäre der Film "schicklich" (sic!), dann wäre Echoes sicher nicht dazu geneigt, "Fremdscham" zu empfinden. Der Protagonist furzt beim Verlassen des Zimmers. Ihm wird ins Arschloch geschossen. Fäkalhumor ist Dauerthema, sexuelle Belästigung von Schulkindern als Ulk verkauft. Der überwundene Gegner wird nicht verschont, sondern mit einem Späßchen auf den Lippen getötet (und nach geltendem Recht ermordet). Das ist potentiell alles Mögliche. Primitiv, rotzig, urkomisch oder verwerflich. Aber es ist mit Sicherheit nicht salonfähig, denn die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung würde sich sittlich und ethisch am Film stoßen, würde sie ihn sehen. Und genau dieser Zusammenhang ist ja sozusagen eine Zutat für die Rezeptur des Films. Ohne diesen Hintergrund würde nicht ein einziger Mensch im Kino lachen.

Salonfähig wäre für mich Humor wie der bei der "Big Bang Theory". Da kommt niemand auf die Idee sich zu beschweren, denn wirklich niemandem wird ans Bein gepisst.

Mhm, ich weiß ja nicht. Ich glaube, die Tatsache, warum sich "viele" daran stören - wobei ich nicht glaube, dass es viele tun, gemessen an der bisherigen Reaktion - ist nicht, weil der Film nicht "schicklich" ist. Sondern weil er u.a. mit dem Holzhammer seine Art von Komik auf den Zuschauer einprügelt, einen kalauernd-zotigen Dampfplauderer als Helden hat und eben nicht im Ansatz so unkonventionell ist, wie er vorgibt zu sein. Das ist dann keine Kritik an den "Umgangsformen", sondern an der grundsätzlichen Machart. Wenn von Fremdscham die Rede ist, dann nicht, weil der Film nicht politisch korrekt ist, sondern weil er in gewissen Situation auf Teufel komm raus witzig sein möchte, es aber nicht ist. Zumindest war das bei meiner Rezeption der Fall.

Ich habe auch bisher noch nirgendswo gelesen, dass die Komik bei Deadpool irgendwie "verwerflich" sei o.ä. Die Kritikpunkte kommen eigentlich durchgehend woanders her.

Kain
22.02.2016, 13:38
Schämt man sich nicht fremd, weil man etwas dämlich findet? Das dürfte Salonfähigkeit nicht ausschließen. Und stört sich denn jemand an "Deadpool"?

Der Zerquetscher
22.02.2016, 13:57
Mhm, ich weiß ja nicht. Ich glaube, die Tatsache, warum sich "viele" daran stören - wobei ich nicht glaube, dass es viele tun, gemessen an der bisherigen Reaktion - ist nicht, weil der Film nicht "schicklich" ist. Sondern weil er u.a. mit dem Holzhammer seine Art von Komik auf den Zuschauer einprügelt, einen kalauernd-zotigen Dampfplauderer als Helden hat und eben nicht im Ansatz so unkonventionell ist, wie er vorgibt zu sein. Das ist dann keine Kritik an den "Umgangsformen", sondern an der grundsätzlichen Machart. Wenn von Fremdscham die Rede ist, dann nicht, weil der Film nicht politisch korrekt ist, sondern weil er in gewissen Situation auf Teufel komm raus witzig sein möchte, es aber nicht ist. Zumindest war das bei meiner Rezeption der Fall.

Ich habe auch bisher noch nirgendswo gelesen, dass die Komik bei Deadpool irgendwie "verwerflich" sei o.ä. Die Kritikpunkte kommen eigentlich durchgehend woanders her.

Ist Deadpool (nicht) konventionell? Hmm,.. vielleicht sollten wir einen Referenzfilm bemühen. Er ist mit Sicherheit mustergültig konventionell, wenn wir ihn mit "Naked Lunch" vergleichen. Und er ist wenig konventionell, wenn wir ihn mit "Spiderman" vergleichen. Klar ist seine Dramaturgie komplett vorhersehbar. Aber das allein ist nur eines von vielen Indizien für Konvention. Ein anderes wäre "der Etikette der Gesellschaft entsprechend". Und das hoffe ich im Falle "Deadpool" doch nicht.

Was mich angeht. Ich mag dieses Rotzige. Gerne auch Verblödelte. Und furchtbar gerne auch total Versaute. Ich will keinem etwas beweisen und bin mit mir selbst vollkommen im Reinen. Und dazu gehört in meinem persönlichen Fall, dass ich neben Filmen wie "Apocalypse Now" oder "Gran Torino" (oder "Naked Lunch", der für mich unmissverständlich die Spreu vom Weizen trennt, was genuines (!) Interesse an unkonventionellem Filmschaffen anbelangt) eben auch eine Hauptfigur kultig finden kann, die sich in die Hose macht. Stehe ich dazu. :)

Kliqer
22.02.2016, 14:12
Ist Deadpool (nicht) konventionell? Hmm,.. vielleicht sollten wir einen Referenzfilm bemühen. Er ist mit Sicherheit mustergültig konventionell, wenn wir ihn mit "Naked Lunch" vergleichen. Und er ist wenig konventionell, wenn wir ihn mit "Spiderman" vergleichen. Klar ist seine Dramaturgie komplett vorhersehbar. Aber das allein ist nur eines von vielen Indizien für Konvention. Ein anderes wäre "der Etikette der Gesellschaft entsprechend". Und das hoffe ich im Falle "Deadpool" doch nicht.

Wenn es jetzt um den Film an sich geht, dann ist "Deadpool" mustergültig konventionell. Geht es um die Figur, dann sehe ich da auch zahlreiche Referenzcharkatere, von Iron Man bis zu Figuren aus "Game of Thrones". Anti-Helden gibt es ja wie Sand am mehr. Da sehe ich nicht, wie Deadpool da irgendwie herausragend. Vielleicht mag er in mancher Hinsicht noch etwas derber, zotiger und frecher sein, aber Unkonvetionalität im Sinne einer gewissen Subversivität oder gar Innovation sehe ich da nirgends. Muss natürlich auch nicht zwangsläufig der Fall sein, klar.

Was "die Etikette der Gesellschaft" anbelangt, so kommt es doch auch immer darauf an, in welcher "Gesellschaft" er sich bewegt. Und ich sprach ja schon an, dass Deadpool diesbezüglich "Teil einer Witzkultur, die von Online-Plattformen wie 9gag schon längst ihren Weg in Sitcoms und Comedy-Filme gefunden hat", ist. Natürlich rülpst man in der Kirche nicht laut, bei einem Abend unter Freunden ist es aber alles andere als "unkonventionell". ;-)

Was mich angeht. Ich mag dieses Rotzige. Gerne auch Verblödelte. Und furchtbar gerne auch total Versaute. Ich will keinem etwas beweisen und bin mit mir selbst vollkommen im Reinen. Und dazu gehört in meinem persönlichen Fall, dass ich neben Filmen wie "Apocalypse Now" oder "Gran Torino" (oder "Naked Lunch", der für mich unmissverständlich die Spreu vom Weizen trennt, was genuines (!) Interesse an unkonventionellem Filmschaffen anbelangt) eben auch eine Hauptfigur kultig finden kann, die sich in die Hose macht. Stehe ich dazu. :)

Ich finde Deadpool ja auch nicht deswegen nicht lustig - also größtenteils - weil er irgendwie versaut, vertrottelt oder rotzig ist. Das sind gar keine Kriterien für mich, die über gut oder schlecht entscheiden. Ich liebe "Dumm und Dümmer". Ich finde "South Park" gut. Und so weiter. Deadpool finde ich einfach anstregend aufgrund seiner zu sehr gewollten Komik. "SEHR HER, ICH BIN LUSTIG!", ein Plappermaul, das sich selbst zu gut findet. Ich mag das schon bei Dr. Cox aus "Scrubs" nicht, der von vielen geliebt wird und der alles andere als "unsittlich zotig" ist, den ich aber aus den gleichen Gründen nicht mag wie Deadpool. Dieser "Fremdscham" hat also weniger etwas damit zutun, dass ich ihn für unsittlich halte, sondern resultiert daraus, dass jemand mit allen Mitteln versucht lustig zu sein, ohne, dass ich ihn so empfinde.

Der Zerquetscher
22.02.2016, 21:31
Jetzt verstehe ich Dich, glaube ich. Das kann ich natürlich nachvollziehen. Einen Typen, den ich nur bemüht witzig fände, fände ich auch zum Kotzen. Und Geschmäcker sind nunmal (Gott sei Dank) verschieden. Wenn Dir der Kerl von seiner Art her quer liegt, dann lässt sich da wenig machen und muss auch gar nicht sein.

Ich habe eben in einem der örtlichen Arthouse Kinos übrigens einen Film gesehen, den wir vermutlich beide (!) sehr, sehr witzig fänden. Hmm, ja,.. eine kleine Perle der Komik. Aber dazu die Woche mehr,... :)

Creed
22.02.2016, 23:02
Spotlight

Da hatte ich echt mal Glück in einer Sneak Priview. Der Film erzählt die Geschichte von einem Journalistenteam, das einen Missbrauchsskandal im Erzbistum Boston aufdeckt.
Die Geschichte finde ich immer wieder schockierend und finde es gut das solche Filme gemacht werden. Aber auch so ist es ein sehr guter Film. Die Geschichte ist packend und spannend erzählt, ist allerdings sehr Dialoglastig. Die Schauspieler machen alle einen klasse Job vor allem Mark Ruffalo hat mir gut gefallen. Auch den von Liev Schreiber gespielten Chef fand ich interessant, der Charakter war einfach so undurchschaubar das wusste zu gefallen.
Allerdings kam mir das Ende etwas zu plötzlich.

Ich fand es schade das man nicht die Auswirkungen gezeigt hat. Man hätte ja original Nachrichtenberichte zeigen können oder so was in der Art. Allerdings war die Liste mit den ganzen Fällen krass, vor allem das immer mehr eingeblendet wurden. Das hat echt Eindruck hinterlassen.

Alles in allem ist Spotlight echt starker Film, der hoffentlich seine Wirkung nicht verfehlt.

8/10

Der Zerquetscher
24.02.2016, 08:27
Vorgestern im einzigen Augsburger Kino, das den Film zeigt:

Hail, Caesar!

Die Coens, verantwortlich für den Meilenstein "The Big Lebowski" oder den Spaß "Burn after Reading" legen ein weiteres Mal weit vor. Wem "Deadpool" zu prollig (oder gewollt witzig) ist, der darf, wenn er mag, sich etwas intellektueller unterhalten. Mit der zweiten Topkomödie dieses Jahres. Aber Vorsicht, ein bisschen wird man gefordert. 8/10 (http://www.ofdb.de/review/283286,677868,Hail-Caesar)

Kliqer
24.02.2016, 11:04
Vorgestern im einzigen Augsburger Kino, das den Film zeigt:

Hail, Caesar!

Die Coens, verantwortlich für den Meilenstein "The Big Lebowski" oder den Spaß "Burn after Reading" legen ein weiteres Mal weit vor. Wem "Deadpool" zu prollig (oder gewollt witzig) ist, der darf, wenn er mag, sich etwas intellektueller unterhalten. Mit der zweiten Topkomödie dieses Jahres. Aber Vorsicht, ein bisschen wird man gefordert. 8/10 (http://www.ofdb.de/review/283286,677868,Hail-Caesar)

Auf den habe ich mich auch sehr gefreut. Allerdings läuft er hier scheinbar überhaupt nicht. Sehr ärgerlich.

umimatsu
24.02.2016, 11:18
Wem "Deadpool" zu prollig (oder gewollt witzig) ist, der darf, wenn er mag, sich etwas intellektueller unterhalten. Mit der zweiten Topkomödie dieses Jahres. Aber Vorsicht, ein bisschen wird man gefordert. 8/10 (http://www.ofdb.de/review/283286,677868,Hail-Caesar)

Bislang hörte ich stets das Gegenteil. Angeblich sei der Film lustig, inhaltlich aber "unheimlich platt". Wer sagt nun die Wahrheit: Du, oder meine Freunde und Bekannten? :o Bis spätestens Ende nächster Woche weiß ich Bescheid, so lange läuft der hier komischerweise noch.

Der Zerquetscher
24.02.2016, 14:14
Bislang hörte ich stets das Gegenteil. Angeblich sei der Film lustig, inhaltlich aber "unheimlich platt". Wer sagt nun die Wahrheit: Du, oder meine Freunde und Bekannten? :o Bis spätestens Ende nächster Woche weiß ich Bescheid, so lange läuft der hier komischerweise noch.

"Unheimlich platt"? Also, Geschmäcker mögen verschieden, Humor anders gelagert sein. Aber wer ernsthaft sagt, "Hail, Caesar!" sei "unheimlich platt" ist entweder in seiner Auffassungsgabe oder aber in seinen Ausdrucksmöglichkeiten limitiert. :D

Wüssten Deine Freunde (ohne anschließend nachzugucken), wer Henryk Sienkiewicz und Robert Taylor sind?

umimatsu
24.02.2016, 19:55
Wüssten Deine Freunde (ohne anschließend nachzugucken), wer Henryk Sienkiewicz und Robert Taylor sind?

Ich soll dich fragen, welchen Robert Taylor du meinst. Die beiden Schauspieler, den Erfinder des Internets, den Leichtathlet? :p

Der Zerquetscher
24.02.2016, 21:04
:D

Den in der Hauptrolle von "Quo Vadis?".

Was wäre denn der Meinung Deiner Freunde nach ein Beispiel für eine intelligente Komödie, wenn die Coens ihnen zu platt sind?

Umi, bin gespannt, was Du vom Film hältst. ;)

umimatsu
24.02.2016, 21:16
Was wäre denn der Meinung Deiner Freunde nach ein Beispiel für eine intelligente Komödie, wenn die Coens ihnen zu platt sind?

Nicht die Coens sind ihnen zu platt, dieser Coen ist es. :)

Umi, bin gespannt, was Du vom Film hältst. ;)

Ich werde ihn vermutlich mögen. Wie auch alles andere der beiden Brüder.

Der Landknecht
26.02.2016, 18:45
Ich will mir ja eigentlich demnächst, also dann, wenn er auf DVD erscheint, Deadpool angucken, aber mein Bruder meinte gerade auf FB, Deadpool sei tatsächlich der schlechteste Marvel-Film überhaupt. Ich bin über die Maßen konsterniert. :D

Woodstock
26.02.2016, 20:53
Ich will mir ja eigentlich demnächst, also dann, wenn er auf DVD erscheint, Deadpool angucken, aber mein Bruder meinte gerade auf FB, Deadpool sei tatsächlich der schlechteste Marvel-Film überhaupt. Ich bin über die Maßen konsterniert. :D

Also, "der schlechteste Marvel Film überhaupt", dass kann ich nicht unterschreiben. Der Film hat mit Sicherheit sehr viel Luft nach oben, aber da gibt es schlechtere ;)

umimatsu
26.02.2016, 21:03
Sicario

In Minute 48 oder 49 brüllt die Hauptdarstellerin ihren Chef an, er möge ihr erklären, was hier vor sich geht, für sie ergebe nichts einen Sinn. In gewisser Weise nimmt Emily Blunt die Reaktion des Zuschauers vorweg, der bei dem zerfaserten Skript auch nicht weiß, wohin die Reise gehen soll. Für einen Thriller ist Sicario nicht spannend genug, für ein Drama zu seicht. Da ist es dann auch nur konsequent, wenn der Film am Ende seine Hauptfigur komplett aus den Augen verliert und einer Nebenfigur die Bühne bereitet. Schade um Emily Blunt und Roger Deakins famose Kameraarbeit.

Excalibur
26.02.2016, 22:20
Sicario

In Minute 48 oder 49 brüllt die Hauptdarstellerin ihren Chef an, er möge ihr erklären, was hier vor sich geht, für sie ergebe nichts einen Sinn. In gewisser Weise nimmt Emily Blunt die Reaktion des Zuschauers vorweg, der bei dem zerfaserten Skript auch nicht weiß, wohin die Reise gehen soll. Für einen Thriller ist Sicario nicht spannend genug, für ein Drama zu seicht. Da ist es dann auch nur konsequent, wenn der Film am Ende seine Hauptfigur komplett aus den Augen verliert und einer Nebenfigur die Bühne bereitet. Schade um Emily Blunt und Roger Deakins famose Kameraarbeit.

Wobei ich die Fahrt gen Mexiko und zurück als ziemlich spannend empfinde. Würde aber auch sagen, dass der Film zum Ende schwächer wird.

Der Zerquetscher
27.02.2016, 08:09
Ich halte "Sicario" für den besten Thriller des letzten Jahres. Seine Figurenzeichnung und die Entwicklung der Geschichte sind für die Prämisse des Films zumindest ungewöhnlich. Die Bilder sind schmutzig, aber dennoch irgendwie schick. Und die Szene beim Grenzübergang von Juarez nach El Paso, das sehe ich wie Excalibur, ist mit das Spannendste, das es seit langem im Kino zu sehen gab. War übrigens selbst schon dort (in El Paso) und kann diesen schon auf den ersten Blick ins Auge springenden Gegensatz USA/Mexico nur als bizarr schildern. Sorry, Umi. Bin da bei 9/10. :hitman:

Duke Skywalker
27.02.2016, 09:22
The Revenant

Ich bin sehr froh den noch im Kino erwischt zu haben, denn dafür wurde dieser Film gemacht. Brillant gefilmt und eine Klangkulisse, die einen Mitten ins Geschehen zieht. Leider ist das Survival-Rache-Epos (mehr gibt der Film inhaltlich tatsächlich nicht her) etwas zu lang geraten und wenn DiCaprio minutenlang stöhnend und mit schmerzverzerrter Fratze über den Boden kriecht, dann hat das was von Passionsspielen. Mitunter ist das schon etwas anstrengend. In seinen besten Momenten ist "The Revenant" aber so packend und gleichzeitig wunderschön, dass ich das locker verzeihen kann. :dh:

Am Ende schaut Leo direkt in die Kamera und seine wässrigen Augen schreien "Gibt mir den Oscar!!". ;)

Landnani
27.02.2016, 17:53
Also, "der schlechteste Marvel Film überhaupt", dass kann ich nicht unterschreiben. Der Film hat mit Sicherheit sehr viel Luft nach oben, aber da gibt es schlechtere ;)

Dein Bruder hat ne Spaßbremse gefrühstückt.

Deadpool ist großartig. Bisher der unterhaltsamste Film des Jahres. Der Charakter ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber besser als CaptAm I, Thor II und die Mehrzahl der Ironmänner ist der allemal.

umimatsu
27.02.2016, 18:01
Dein Bruder hat ne Spaßbremse gefrühstückt.

Nachdem ich Humppas Bruder kennenlernen durfte, muss ich diese Aussage verneinen.

Daniel Prophet
27.02.2016, 18:05
Deadpool ist halt anders als die ganzen anderen Marvel-Filme, die es zuletzt gab. Dass der dann nicht jedem gefällt, überrascht ja nicht wirklich. Mir persönlich gefällt er, aber ich kann schon verstehen, wenn man dem Film nichts abgewinnen kann. Ist halt ein Film so gut wie ohne Story, in dem es eigentlich nur um die Bilder geht.

Kliqer
27.02.2016, 18:15
Umi hat diesen Link auf FB gepostet. Drückt meine Meinung sehr gut aus. (https://www.youtube.com/watch?v=FlEdA8EUkFE)

umimatsu
27.02.2016, 18:19
Umi hat diesen Link auf FB gepostet. Drückt meine Meinung sehr gut aus. (https://www.youtube.com/watch?v=FlEdA8EUkFE)

Als er über die zynische Vernunft spricht, schließt er sich und andere Marvel-Kritiker - mich eingeschlossen - hoffentlich mit ein. ;) Denn auch wir rennen wider besseren Wissens immer wieder in diese Filme und regen uns ob ihrer Qualität auf. :D

Kliqer
27.02.2016, 18:22
Als er über die zynische Vernunft spricht, schließt er sich und andere Marvel-Kritiker - mich eingeschlossen - hoffentlich mit ein. ;) Denn auch wir rennen wider besseren Wissens immer wieder in diese Filme und regen uns ob ihrer Qualität auf. :D

Das ist ja auch die einzige Legitimation, diese zu kritisieren. Ansonsten heißt es "Du hast den Film doch gar nicht gesehen, woher willst du wissen, dass er doof ist!". ;-)

Jefferson D'Arcy
27.02.2016, 19:38
Das ist ja auch die einzige Legitimation, diese zu kritisieren. Ansonsten heißt es "Du hast den Film doch gar nicht gesehen, woher willst du wissen, dass er doof ist!". ;-)

Klingt aber nach einem sehr traurigem Dasein, wenn man permanent Filme schaut, bei dem man - aufgrund des persönlichen Gustos - zu 90% vorher ausschliessen kann, dass diese einem gefallen ;)

Kliqer
27.02.2016, 19:43
Klingt aber nach einem sehr traurigem Dasein, wenn man permanent Filme schaut, bei dem man - aufgrund des persönlichen Gustos - zu 90% vorher ausschliessen kann, dass diese einem gefallen ;)

So viele Filme, von denen ich schon vorher weiß, dass sie mir nicht gefallen, gibt es gar nicht, dass ich es permanent tun könnte. ;-)

Jefferson D'Arcy
27.02.2016, 19:46
So viele Filme, von denen ich schon vorher weiß, dass sie mir nicht gefallen, gibt es gar nicht, dass ich es permanent tun könnte. ;-)

Na zum Glück, dass Gefühl jedes Mal vor so einem Film wäre wahrscheinlich nicht besonders erhebend :p

umimatsu
27.02.2016, 19:46
Klingt aber nach einem sehr traurigem Dasein, wenn man permanent Filme schaut, bei dem man - aufgrund des persönlichen Gustos - zu 90% vorher ausschliessen kann, dass diese einem gefallen ;)

Man kann es sich natürlich auch einfach machen und nur das gucken, was einem gefällt. Als Filmfan kommt das für mich allerdings nicht in Frage.

Kain
27.02.2016, 19:48
Klingt aber anstrengend ...

umimatsu
27.02.2016, 19:50
Klingt aber anstrengend ...

Ist es nicht. Schund, Durchschnitt und Meisterwerke gleichen sich in etwa aus.

Kain
27.02.2016, 19:53
Du schaust quasi so gut wie jeden Film?

umimatsu
27.02.2016, 19:56
Du schaust quasi so gut wie jeden Film?

Jepp. Ich bin filmsüchtig.

Kain
27.02.2016, 19:58
Das wäre mir definitiv zu viel. Aber gut, wenn Dir das gefällt ...

umimatsu
27.02.2016, 20:03
Das wäre mir definitiv zu viel. Aber gut, wenn Dir das gefällt ...


Ich sag ja, es gleicht sich alles aus.

Kain
27.02.2016, 20:06
Ja, ich will Dich auch nicht abhalten. Mir entgehen vermutlich viele Filme, die mir sogar gefallen würden, sähe ich sie mir denn an. Da hält sich mein generelles Interesse einfach in Grenzen. In den letzten Jahren habe ich mich immer mehr auf Filme beschränkt, die auf etwas beruhen, das ich vorher schon gelesen habe.

Duke Skywalker
27.02.2016, 22:20
Umi hat diesen Link auf FB gepostet. Drückt meine Meinung sehr gut aus. (https://www.youtube.com/watch?v=FlEdA8EUkFE)

Das ist schön. Leider ist deine Kritik so relevant wie meine in Bezug auf Horrorfilme. Zielgruppen. Lest was drüber.

umimatsu
27.02.2016, 22:38
Das ist schön. Leider ist deine Kritik so relevant wie meine in Bezug auf Horrorfilme. Zielgruppen. Lest was drüber.

Zielgruppe hin oder her - es gibt Aspekte wie Kameraarbeit, Schnitt, Montage und Handlung auf deren Grundlage auch ein zielgruppenfremder Rezipient einen Film bewerten kann.

Duke Skywalker
27.02.2016, 23:00
Du willst mir erklären das die technischen Aspekte scheiße sind? Das sich Kameraarbeit, Schnitt, CGI etc. bei den Marvelfilmen auf niedrigem Niveau bewegen?

Kinderschreck
28.02.2016, 00:11
Deadpool ist großartig. Bisher der unterhaltsamste Film des Jahres. Der Charakter ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber besser als CaptAm I, Thor II und die Mehrzahl der Ironmänner ist der allemal.

So siehts aus. Zusammen mit "Guardians of the Galaxy" der mit Abstand beste Marvel-Film.

"The Revenant" habe ich diese Woche auch endlich gesehen. Ziemliche Grützwurst. Von mir aus darf Leo gerne noch ein weiteres Jahr mit leeren Händen nach Hause gehen.

Der Zerquetscher
28.02.2016, 09:49
Umi hat diesen Link auf FB gepostet. Drückt meine Meinung sehr gut aus. (https://www.youtube.com/watch?v=FlEdA8EUkFE)

Der Typ, der da redet, ist nicht dumm. Auch das Setting bei ihm da im Arbeitszimmer sowie sein Auftreten gefallen mir. Und mit vielem, was er da sagt, wenn nicht gar dem meisten, hat er auch vollkommen recht. Finde ich (Als Marvel-Kritiker fällt es mir übrigens vielleicht zu leicht da zuzustimmen). Ich kann mich furchtbar irren, aber ein Problem habe ich mit dem Kerl,.. er wirkt wie einer der Leute, die zum Lachen in den Keller gehen (oder überhaupt nie lachen) und keinen gesunden Pups lassen können, weil ihnen im Leben fast alles irgendwie quer sitzt.

Deadpool hat natürlich eine breite Palette an Marvel-Konventionen in seinen Genen. Aber er ist eben sauwitzig. Und das sind die anderen Marvel-Filme (für mich) nicht. Und damit steht und fällt die Sache für 90% des Publikums (mich eingeschlossen). Ergo ist es dem Mann vermutlich auch nicht möglich, auch nur einem Filmfan den Spaß an Deadpool zu vergällen. Und das, wie gesagt, obwohl er viel Wahres sagt. ;)

Kain
28.02.2016, 10:03
Ich kann mich furchtbar irren, aber ein Problem habe ich mit dem Kerl,.. er wirkt wie einer der Leute, die zum Lachen in den Keller gehen (oder überhaupt nie lachen) und keinen gesunden Pups lassen können, weil ihnen im Leben fast alles irgendwie quer sitzt.


Das liegt vermutlich daran, dass er zu viel abliest statt frei zu sprechen.

Duke Skywalker
28.02.2016, 10:22
Wie kann Deadpool eine Selbstparodie auf das Marvel CU sein, wenn Marvel den Film gar nicht produziert hat? Die Kritik hat den völlig falschen Aufhänger und der Kritiker beweist leider, wie wenig er sich mit der Thematik beschäftigt hat.

Yajack Landratasady
28.02.2016, 10:22
So siehts aus. Zusammen mit "Guardians of the Galaxy" der mit Abstand beste Marvel-Film.

"The Revenant" habe ich diese Woche auch endlich gesehen. Ziemliche Grützwurst. Von mir aus darf Leo gerne noch ein weiteres Jahr mit leeren Händen nach Hause gehen.

Wie gut, dass Geschmäcker verschieden sind. Ich habe The Revenant gestern Abend gesehen und mir hat er gut gefallen. Die Story war gut und es gab schöne Landschaftsaufnahmen. Und Leonardo DiCaprio war top in der Rolle. Einzig die Länge kann man kritisieren. Der Film hätte gern ein paar Minuten kürzer sein können.

Dafür finde ich sämtliche Marvel- und DC-Filme ziemliche Grützwurst.

Der Zerquetscher
28.02.2016, 11:05
Das liegt vermutlich daran, dass er zu viel abliest statt frei zu sprechen.

Hm,.. lass deine Menschenkenntnis spielen, Kain. Glaubst du, der Typ ist ein lustiger Zeitgenosse? Ablesen hin oder her. Ich bin mir da nicht sicher. Und das muss man eben sein, um "Deadpool" seinen Unterhaltungswert abgewinnen zu können,.. wenn man nicht ohnehin schon Comic-Fan ist.

Kain
28.02.2016, 12:14
Keine Ahnung. Ich bin Marvel- bzw. Comicfan kann aber mit der Figur des Deadpool nichts anfangen. Direkt gesagt halte ich sie für ziemlich dumm. Die Beschreibungen von Kliqer und einigen anderen lassen vermuten, dass der Comic recht gut übertragen wurde. Insofern bin ich da schon bei ihm. Ob das jetzt was über seinen Humor aussagt weiß ich nicht. Er nimmt sich eine Spur zu ernst, nicht nur in diesem Video. Bei einigen Gelegenheiten macht sich das Ablesen stark negativ bemerkbar (z. B. ab etwa 3:20 im Video zu "Deadpool"). Und durch den deutlich spürbaren Ableseton wirkt er auch nicht sonderlich authentisch.

Der Landknecht
28.02.2016, 12:27
Der Mann bringt schon gerne mal recht amüsante Zitate. Lachen kann der sicherlich.

umimatsu
28.02.2016, 12:30
Wie kann Deadpool eine Selbstparodie auf das Marvel CU sein, wenn Marvel den Film gar nicht produziert hat? Die Kritik hat den völlig falschen Aufhänger und der Kritiker beweist leider, wie wenig er sich mit der Thematik beschäftigt hat.

Warum soll er diese Unterscheidung treffen? Die lizenzierten Filme unterschieden sich in ihrer Machart nicht von den Eigenproduktionen Marvels. Die eigentliche Problematik liegt viel tiefer, nämlich darin, dass fast ausnahmslos alle Blockbuster nach Schema F gestrickt werden und Marvel, in der Abschicht, möglichst viel Geld mit dem MCU zu verdienen, seinen Teil dazu beiträgt, indem man sämtliche Ecken und Kanten der Vorlagen herausfeilt und stromlinienförmige, gefällige Produkte veröffentlicht. Ich vertrete nicht Adornos und Horkheimers Ansatz, dass Kultur selbstzweckhaft sei, man mit ihr nichts verdienen darf. Dass aber künstlerische Aspekte den monetären zunehmend untergeordnet werden, sehe ich durchaus kritisch.

Um auf Deadpool zurückzukommen. Ich höre und lese sehr häufig, der Filme treffe die Comicvorlage, die als Parodie auf das Superheldengenre angelegt sein soll, sehr genau; Fox habe sich mit der Umsetzung sehr viel Mühe gegeben. Wenn das zutrifft ( was ich nicht beurteilen kann, da ich nur einen Band besitze ), ist der von dir hervorgebrachte Punkt irrelevant und der Kritiker durchaus im Recht.

Du willst mir erklären das die technischen Aspekte scheiße sind? Das sich Kameraarbeit, Schnitt, CGI etc. bei den Marvelfilmen auf niedrigem Niveau bewegen?

"Scheiße" ist deine Aussage, nicht meine. Du findest auf youtube Analysen zuhauf, warum Marvel-Filme ( und nicht nur die ) auch unter den von dir angesprochenen Aspekten betrachtet, allenfalls Mittelmaß sind (https://youtu.be/doaQC-S8de8?t=249). Zugegeben, der Vergleich zwischen Kurosawas Seven Samurai und The Avengers ist ungewöhnlich, jedoch wird der Kontrast zwischen "Können" und "Unvermögen" so auch deutlich.

Kain
28.02.2016, 12:48
Um auf Deadpool zurückzukommen. Ich höre und lese sehr häufig, der Filme treffe die Comicvorlage, die als Parodie auf das Superheldengenre angelegt sein soll, sehr genau; Fox habe sich mit der Umsetzung sehr viel Mühe gegeben. Wenn das zutrifft ( was ich nicht beurteilen kann, da ich nur einen Band besitze ), ist der von dir hervorgebrachte Punkt irrelevant und der Kritiker durchaus im Recht.


Er scheitert aber eben auch in der Vorlage auf ganzer Linie.

Dröseln wir das mal auf:

Deadpool ist ursprünglich als Gegner für Cable auf den Seiten von "New Mutants" bzw. dann "X-Force" aufgetreten. Er war damals noch lange nicht eine solche Laberbacke wie heutzutage. Im Tonfall eine Spur sarkastisch. Dadurch hat er eine relativ hohe Beliebtheit erlangt obwohl er sich im Grunde kaum von anderen waffenstarrenden Figuren der 90er-US-Comics wie Cable, Garrison Kane oder die 3/4 der Image-Figuren unterscheidet. Er hat dann Interesse an einem Mitglied von X-Force, Syrin, entwickelt. So wurde die Möglichkeit geschaffen, ihn nicht nur als Bösewicht einzusetzen.

In der ersten fortlaufenden Serie mit ihm hat man das Gequassel schon deutlich nach oben geschraubt. Wobei er da wenig parodistisch war. Eher ein Spider-Man für die Mutanten. Mit Schwertern und der Bereitschaft, auch mal jemanden zu töten. Das ganze hat sich dann immer weiter zu der Figur entwickelt, die heute eigentlich nur noch Blödsinn vor sich hin quatscht und dabei massenweise Gegner metzelt. Irgendwann kamen dann auch die Stimmen im Kopf dazu und DP hat erkannt, dass er eine Comicfigur ist. Das soll dann wohl die Parodie auf das Superheldengenre sein. Ich finde das allerdings eher unfreiwillig komisch und dadurch kann ich das nicht als echte Parodie anerkennen. Aber gut, jeder wie er mag.

Die vierte Wand wurde schon Jahre vorher von She-Hulk durchbrochen, die mit ihrem Autoren und Zeichner John Byrne und den Lesern gesprochen hat. Das war wesentlich besser gemacht als bei "Deadpool". Bei DP ist es einfach nur Selbstzweck.

Der weist im Übrigen Parallelen zu DCs Lobo auf. Mit dem Unterschied, dass Alan Grant und Simon Bisley in "Lobo: The Last Czarnian" wirklich anders, anarchistisch, direkt und schlag mich tot waren. Der "Main Man" wurde danach allerdings auch zu einer Witzfigur, die dem heutigen Deadpool gar nicht so unähnlich ist. Die Nachfolger von Grant und Bisley haben sich nur auf die oberflächlichen Sachen gestürzt: Raue(re) Sprache, ein Mehr an Gewalt und lockere Sprüche. Den Geist von "Lobo: The Last Czarnian" konnte danach keiner mehr einfangen. Der Unterschied ist, dass Lobo zumindest mal gut war während Pool da angefangen hat, wo die Geißel des Universums schlussendlich hin manövriert wurde. Eigentlich ein recht typischer Vorgang für US-Comics (vgl. mit den Folgen von "Watchmen").

Kliqer
28.02.2016, 12:54
Das ist schön. Leider ist deine Kritik so relevant wie meine in Bezug auf Horrorfilme. Zielgruppen. Lest was drüber.

Und deswegen darf ich sie nicht äußern? Weil ich (angeblich) nicht zur Zielgruppe gehöre? Was ist die Zielgruppe? Die, die jeden "Marvel"-Film abfeiert, egal was? Und was bedeutet "relevant"? Natürlich interessiert es Tim Miller nicht, was irgendein Kerl in ein Wrestlingforum schreibt. Dennoch: Ich bin Film-Fan, ohne großartige Einschränkungen bei dem, was ich gut finden kann. Ich würde nie einen "Marvel"-Film aus Prinzip doof finden, gebe jedem Film eine Chance, egal, was ich vorher erwarte. Deswegen nehme ich mir einfach das Recht heraus, meine Kritiken hier zu veröffentlichen, ob ich deiner Meinung nach zur Zielgruppe gehöre, dies relevant ist oder nicht. Sorry.

Ich verstehe auch nicht ganz, warum du bei jeder Kritik an den "Marvel"-Filmen so dünnhäutig wirkst. Ist doch alles halb so wild. ;-)

Übrigens finde ich "Deadpool" ja auch gar nicht so unerträglich. Also den Charakter schon, den Film selbst nicht.

Hm,.. lass deine Menschenkenntnis spielen, Kain. Glaubst du, der Typ ist ein lustiger Zeitgenosse? Ablesen hin oder her. Ich bin mir da nicht sicher. Und das muss man eben sein, um "Deadpool" seinen Unterhaltungswert abgewinnen zu können,.. wenn man nicht ohnehin schon Comic-Fan ist.

Sorry, Zerquetscher, aber ich finde es irgendwie etwas anmaßend, den Charakter bzw. Humor dieses Menschen daran zu bewerten, wie er sich in einem 7minütigen YouTube-Video präsentiert. Es geht in dem Video ja auch nicht darum, ein Feuerwerk der Comedy abzubrennen, sondern um eine filmwissenschaftliche Analyse. Und die ist mMn nach punktgenau.

Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass man ein besonders humorvoller Mensch sein muss, um über "Deadpool" zu lachen. Tatsächlich glaube ich sogar das Gegenteil. Ein ausgeprägter Humor - also der kognitive Prozess bzw. das Bindeglied zwischen der Produktion und Rezeption von Komik - scheint mir keine Grundvoraussetzung, um den Film "lustig" finden zu können. Und zwar, weil die Humorantenne des jeweiligen Zuschauers in keinster Weise irgendwie fein ausgeprägt sein muss. Denn es wird ja mit dem Vorschlaghammer eingeprügelt, dass bzw. was gerade lustig ist. Da steht "Deadpool" Mario Barth, Atze Schröder & Co. eigentlich in wenig nach. Und auch das ist mMn Komik für Menschen ohne Humor.

Das soll jetzt nicht heißen, dass jeder, der "Deadpool" lustig findet, keinen Humor hat, sondern einfach, dass ich auch den Umkehrschluss dieser recht radikalen These nicht für richtig halte.

Wie kann Deadpool eine Selbstparodie auf das Marvel CU sein, wenn Marvel den Film gar nicht produziert hat? Die Kritik hat den völlig falschen Aufhänger und der Kritiker beweist leider, wie wenig er sich mit der Thematik beschäftigt hat.

Marvel mag zwar nicht direkt draufstehen, aber steckt doch auf jeden Fall drin. Es ist vielleicht, in institutioneller Hinsicht kein offizieller Marvel-Film, aber wenn man sich anguckt, wer daran beteiligt ist, ist es doch die selbe Schose. Lauren Shuler Donner, Executive Producer bei "Deadpool" und u.a. allen X-Men-Filmen, Simon Kinberg, der als Produzent und Drehbuchautor für einig X-Men-Teile und "Fantastic Four" aktiv war, Marvel Entertainment ist Teil der "Production Companies", und so weiter...

Kain
28.02.2016, 12:58
Wobei Du da nur Filme aufzählst, die nicht von Marvel selbst gemacht wurden. ;)



"Scheiße" ist deine Aussage, nicht meine. Du findest auf youtube Analysen zuhauf, warum Marvel-Filme ( und nicht nur die ) auch unter den von dir angesprochenen Aspekten betrachtet, allenfalls Mittelmaß sind (https://youtu.be/doaQC-S8de8?t=249). Zugegeben, der Vergleich zwischen Kurosawas Seven Samurai und The Avengers ist ungewöhnlich, jedoch wird der Kontrast zwischen "Können" und "Unvermögen" so auch deutlich.


Als jemand, der sich mit so etwas überhaupt nicht auskennt und darauf auch bestenfalls selten achtet: Kann das nicht auch einfach die derzeitige Herangehensweise an solche Sachen sein?

Kliqer
28.02.2016, 13:04
Wobei Du da nur Filme aufzählst, die nicht von Marvel selbst gemacht wurden. ;)

Die aber trotzdem allesamt nach dem Marvel-Schema ablaufen. ;-)

Rein "handwerklich" halte ich die Marvel-Filme (und alles was noch "irgendwie so" dazu gehört) übrigens recht tadellos. Also zumindest sind mir spontan nie irgendwelche Kritikpunkte bzgl. Schnitt o.ä. aufgefallen.

Kain
28.02.2016, 13:05
Das ist wohl so, ja ...

Der Zerquetscher
28.02.2016, 13:17
Sorry, Zerquetscher, aber ich finde es irgendwie etwas anmaßend, den Charakter bzw. Humor dieses Menschen daran zu bewerten, wie er sich in einem 7minütigen YouTube-Video präsentiert. Es geht in dem Video ja auch nicht darum, ein Feuerwerk der Comedy abzubrennen, sondern um eine filmwissenschaftliche Analyse. Und die ist mMn nach punktgenau.

Ich sage ja nicht, dass der Typ keinen Humor hat. Kenne ihn ja nicht (genug). Ich sage allerdings, dass ich das Gefühl habe, dass er kein besonders fröhlicher, unbeschwerter Zeitgenosse ist. Die Leute, die ich so in den letzten Tagen getroffen habe, und die "Deadpool" mochten, waren das übrigens allesamt. Hmm,..

Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass man ein besonders humorvoller Mensch sein muss, um über "Deadpool" zu lachen. Tatsächlich glaube ich sogar das Gegenteil. Ein ausgeprägter Humor - also der kognitive Prozess bzw. das Bindeglied zwischen der Produktion und Rezeption von Komik - scheint mir keine Grundvoraussetzung, um den Film "lustig" finden zu können. Und zwar, weil die Humorantenne des jeweiligen Zuschauers in keinster Weise irgendwie fein ausgeprägt sein muss. Denn es wird ja mit dem Vorschlaghammer eingeprügelt, dass bzw. was gerade lustig ist. Da steht "Deadpool" Mario Barth, Atze Schröder & Co. eigentlich in wenig nach. Und auch das ist mMn Komik für Menschen ohne Humor.

Sehe ich anders. Mario Barth ist für mich unerträglich. "Deadpool" fand ich echt dufte witzig. Klar ist das kein Coen-Humor, aber für mich herrlich rotzig. Geschmacksache.

Kain
28.02.2016, 13:22
Liegt vielleicht an der Verpackung? Einmal ein Film, einmal eine Comedyshow (oder was auch immer die passende Bezeichnung sein mag).

Kliqer
28.02.2016, 13:25
Ich sage ja nicht, dass der Typ keinen Humor hat. Kenne ihn ja nicht (genug). Ich sage allerdings, dass ich das Gefühl habe, dass er kein besonders fröhlicher, unbeschwerter Zeitgenosse ist. Die Leute, die ich so in den letzten Tagen getroffen habe, und die "Deadpool" mochten, waren das übrigens allesamt. Hmm,..

Wie gesagt, es geht um eine wissenschaftliche Filmanalyse. Soll er im Clowns-Kostüm rumspringen und Wasser aus einer Blume spritzen? ;-)

...es ist in meinen Augen eine völlig angemessene Präsentation. Man muss mMn auch nicht in jeder Situation beweisen, was für ein unbeschwerter Kollege man ist. Und ich sehe generell keinen Hinweis darauf, dass er es nicht ist, außer, dass er "Deadpool" nicht mag, was ich - als fröhlich-unbeschwerter Zeitgenosse - gut nachvollziehen kann.

Übrigens, auch wenn es hier den Anschein machen könnte, bin ich keineswegs auf einem Feldzug gegen "Deadpool" unterwegs. Und mich beschäftigt der Film auch weit weniger, als es hier den Eindruck erweckt. Und ich fand bspw. "Dirty Grandpa" und "Zoolander 2" auch weit unwitziger, habe sogar gute Freunde, die "Deadpool" sehr gut fanden. Und so weiter. Deswege: Alles okay. ;-)

Sehe ich anders. Mario Barth ist für mich unerträglich. "Deadpool" fand ich echt dufte witzig. Klar ist das kein Coen-Humor, aber für mich herrlich rotzig. Geschmacksache.

"Heute Abend mach ichs mehr selbst". "Ich trage einen roten Anzug, damit die Bösen nicht sehen, wie ich blute. Der Typ hat das Konzept verstanden, er trägt eine braune Hose."...;-)

Nee, ich weiß. Es ist etwas unfair, einzelne Zeilen herauszuheben. Aber Sprüche wie diese gab es einfach zu viele für mich. Find ich höchst uninspiriert und unlustig. Teilweise eben auf schlechtem Stand Up-Niveau, was aber auch der Frequenz geschuldet war, in der die Gags rausgehauen wurden. Da wäre weniger mehr gewesen. Ich muss auch keine "Coen-Komik" haben, wie gesagt, ich lache mich über "Dumm & Dümmer" tot. Und so weiter. Es ist nicht so, dass die Komik, die in "Deadpool" präsentiert wird grundsätzlich eine ist, die ich nicht mag, weil sie mir zu derb oder "rotzig" ist. Auf keinen Fall. Nur finde ich Deadpool selbst sehr anstrengend und zu gewollt komisch. Wie Dr. Cox bei "Scrubs", nur noch weniger geistreich bzw. mit weniger charakterliche Ambivalenz. Die braucht es auch nicht unbedingt, wenn das Gesagte wenigstens wirklich lustig ist. War es in meinen Augen nicht. Ich fange an mich zu wiederholen. Ich bin still. :salook:

Der Zerquetscher
28.02.2016, 17:28
Eben war mein Schwager (und meine Schwiegereltern) zu Besuch, und obwohl er "Deadpool" prinzipiell mochte, hat er exakt das gesagt, was Du eben hier sagst, nämlich, dass beim Film "weniger mehr gewesen" wäre. Vor allem die "ersten 10 Minuten" mochte er nicht. Egal,...

Ich selbst gehe sogar so weit zu sagen, dass ich Will Ferrell gern mag. Bis auf die Anchorman-Filme (die sogar mir zu verblödelt sind) stehe ich auf seine Sachen. Bin bei diesem Fäkalzeug also anfällig. Mein Bruder ist null so. Meine Eltern sind null so gepolt. Da bricht sich bei mir irgendwas Bahn, was von meiner Sozialisation her unterdrückt wurde,... zu lange,.. viel zu lange... :D

Was mich mal tierisch interessieren würde, wäre die Frage, bei welchem Film der Typ oder irgendwer, der "Deadpool" unwitzig findet, am Boden liegt vor Lachen. Wenn der Typ wirklich gut drauf sein kann, dann muss er doch bestimmt auch Komödien vorstellen, die ihn zum Kringeln bringen. Vieleicht kann mir Umi da helfen, weil er ihn besser kennt.

Kliqer
28.02.2016, 19:36
Was mich mal tierisch interessieren würde, wäre die Frage, bei welchem Film der Typ oder irgendwer, der "Deadpool" unwitzig findet, am Boden liegt vor Lachen. Wenn der Typ wirklich gut drauf sein kann, dann muss er doch bestimmt auch Komödien vorstellen, die ihn zum Kringeln bringen.

Wieso? Er kann auch ein lustiger, fröhlicher Mensch sein, der es trotzdem nicht mit der filmischen Ausschlachtung von Komik hat. Es ist ein Trugschluss, dass die lustigsten Menschen die sind, die am meisten/einfachsten Lachen. Genau so ist es ein Trugschluss, dass es vor allem traurige Menschen sind, die Dramen gucken. Oder dumme Menschen, die Spaß an "Fast and Furious" haben. ;-)

...abgesehen davon: Was spielt es für eine Rolle, was für eine Art Mensch eine Person ist, wenn sie einen Film aus den richtigen Gründen kritisiert. Spielt doch keine Rolle, wenn die Argumente treffsicher und nachvollziehbar sind.

Aber sei es drum. Die besten Komödie, die ich in letzter Zeit gesehen habe war "What We Do In The Shadows". Ich fand "Forgetting Sarah Marshall" gut, "Anchorman 2" hatte mMn seine guten Momente, auch wenn das Viele anders sehen. "Hot Fuzz", "Dumm und Dümmer", "Tropic Thunder", "Verrückt nach Marry", "Ich, Beide & Sie", "Top Secret", "Die nackte Kanone", und so weiter. Die Filme haben alle so gut wie nichts gemeinsam, außer, dass ich sie eben lustig finde. Manche sind dümmlich und albern, manche zotig und obszön, manche clever und subtil, manche beißend und satirisch. Kann alles lustig sein.

Kain
28.02.2016, 20:12
Kein "Monty Python"? Ich heul hier gleich. :mad::p

Creed
28.02.2016, 20:15
"Scheiße" ist deine Aussage, nicht meine. Du findest auf youtube Analysen zuhauf, warum Marvel-Filme ( und nicht nur die ) auch unter den von dir angesprochenen Aspekten betrachtet, allenfalls Mittelmaß sind (https://youtu.be/doaQC-S8de8?t=249). Zugegeben, der Vergleich zwischen Kurosawas Seven Samurai und The Avengers ist ungewöhnlich, jedoch wird der Kontrast zwischen "Können" und "Unvermögen" so auch deutlich.

Naja ich weiß nicht so recht. Mir ist es wichtig das ich das gesehene gut erkennen kann, also nicht verwackelt oder so. Ob die Kamera sich jetzt immer in die gleiche Richtung bewegt oder nicht ist mir da relative egal.
Das man in einer Szene redet um die Story voran zu bringen finde ich jetzt auch nicht schlimm, schließlich ist das kein Stummfilm und das einer gestorben ist würde man bei "Avengers" auch ohne Dialog verstehen.
Klar ist "Avengers" kein zeitloser Klassiker, aber von Unvermögen würde ich da jetzt auch nicht sprechen.


Dröseln wir das mal auf:

Deadpool ist ursprünglich als Gegner für Cable auf den Seiten von "New Mutants" bzw. dann "X-Force" aufgetreten. Er war damals noch lange nicht eine solche Laberbacke wie heutzutage. Im Tonfall eine Spur sarkastisch. Dadurch hat er eine relativ hohe Beliebtheit erlangt obwohl er sich im Grunde kaum von anderen waffenstarrenden Figuren der 90er-US-Comics wie Cable, Garrison Kane oder die 3/4 der Image-Figuren unterscheidet. Er hat dann Interesse an einem Mitglied von X-Force, Syrin, entwickelt. So wurde die Möglichkeit geschaffen, ihn nicht nur als Bösewicht einzusetzen.

In der ersten fortlaufenden Serie mit ihm hat man das Gequassel schon deutlich nach oben geschraubt. Wobei er da wenig parodistisch war. Eher ein Spider-Man für die Mutanten. Mit Schwertern und der Bereitschaft, auch mal jemanden zu töten. Das ganze hat sich dann immer weiter zu der Figur entwickelt, die heute eigentlich nur noch Blödsinn vor sich hin quatscht und dabei massenweise Gegner metzelt. Irgendwann kamen dann auch die Stimmen im Kopf dazu und DP hat erkannt, dass er eine Comicfigur ist. Das soll dann wohl die Parodie auf das Superheldengenre sein. Ich finde das allerdings eher unfreiwillig komisch und dadurch kann ich das nicht als echte Parodie anerkennen. Aber gut, jeder wie er mag.

Die vierte Wand wurde schon Jahre vorher von She-Hulk durchbrochen, die mit ihrem Autoren und Zeichner John Byrne und den Lesern gesprochen hat. Das war wesentlich besser gemacht als bei "Deadpool". Bei DP ist es einfach nur Selbstzweck.


Ich habe Deadpool eigentlich nie als Parodie verstanden. Für mich war er immer ein "Held" der sein Ding durchzieht und auf alles andere scheißt. Aber ich hatte nie den Eindruck das man mit ihm Superhelden-Comics verarschen will. Es ist einfach unterhaltsamer Schwachsinn. Wenn man sieht wie Deadpool nach einem Kopfschuss in seiner "Traumwelt" als Dorothy verkleidet durch Oz hüpft muss ich einfach lachen (solche Szenen habe ich im Film vermisst). Ich kann aber auch gut verstehen wenn man so was nicht.
In seiner MARVEL NOW! Reihe die ich gerade lese hat er auch ein wenig Tiefe bekommen und man sieht das er im Inneren eigentlich ein ziemliches Wrack ist, was er mit seiner lockeren Art versucht zu überspielen. Klar ist jetzt nix bahnbrechendes, aber trotzdem ganz interessant und ich hoffe das sie in den zukünftigen Filmen auch ein wenig in die Richtung gehen, was ich aber sehr bezweifel.

Paul Heyman Guy
28.02.2016, 21:20
Icebreaker (1999)

Hier hat Bam Bam Bigelow als Scott Bigelow als SWAT Team Mitglied einen kleinen Gastauftritt.

Oh Weh den Film wollte ich echt schon länger mal ansehen, Sean Astin, Bruce Campbell, Stacey Keach klingt gut war es aber nicht. Bruce Campbell mit fast kahl geschorenen Schädel ist hier als Hauptbösewicht ein Witz. Sean Astin ist kein Actionfilmstar und so überzeugt er auch nicht in seiner Rolle als Held. Er wäre ein gutes Sidekick aber hier nicht als Haupt Good Guy ist er schlecht.

Action ist auch so spärlich vorhanden, das Budget muss auch sehr niedrig gewesen sein.

Ein Flop, unbekannt und zu Recht vergessen. Einmal ansehen hat gereicht und leider bereut 4/10.

NarrZiss
28.02.2016, 22:59
Ich kann die Kritik an Deadpool übrigens sehr gut nachvollziehen. Ich bin noch nicht komplett durch,aber schon lange tierisch angenervt und habe nach so ca 20-30 Minuten angefangen mich mit anderen Sachen zu beschäftigen. Bisher würde ich so 2-3 Punkte vergeben.

Excalibur
28.02.2016, 23:51
Hail, Caesar!

Viel Humor, ein bisschen Witz, sehr sehr schöne Bilder, gute Schauspieler. Eine Hommage an die goldenen 50er, gleichzeitig ein Blick in eine dunklere Epoche der 50er Jahre. Hier ist durchaus eine Kritik oder zumindest ein Denkansatz vorhanden, den es zu Hinterfragen lohnt. Vielleicht nicht der beste Film der Brüder, aber sicher nicht der schlechteste. Kann man jedem empfehlen.

3/4 --- 7/10


Top 10 (2016):
1. The Hateful Eight (4/4 --- 9/10)
2. The Revenant (4/4 --- 8/10)
3. The Big Short (3/4 --- 8/10)
4. Hail, Caesar! (3/4 --- 7/10)
5. Creed (3/4 --- 7/10)
6. Deadpool (2/4 --- 6/10)
7. Legend (3/4 --- 6/10)*
8-10. TBA

Bisher ein super Kinojahr für mich. Noch kein vollkommener Krepierer.

Der Zerquetscher
29.02.2016, 07:50
Aber sei es drum. Die besten Komödie, die ich in letzter Zeit gesehen habe war "What We Do In The Shadows". Ich fand "Forgetting Sarah Marshall" gut, "Anchorman 2" hatte mMn seine guten Momente, auch wenn das Viele anders sehen. "Hot Fuzz", "Dumm und Dümmer", "Tropic Thunder", "Verrückt nach Marry", "Ich, Beide & Sie", "Top Secret", "Die nackte Kanone", und so weiter. Die Filme haben alle so gut wie nichts gemeinsam, außer, dass ich sie eben lustig finde. Manche sind dümmlich und albern, manche zotig und obszön, manche clever und subtil, manche beißend und satirisch. Kann alles lustig sein.


Du magst "Anchorman 2", Kliqman?!! :eek: Saugeil. Der war sogar mir zu verblödelt. Aber das finde ich einfach nur sympathisch. Ich bin beeindruckt. :D

Richtig genial aus Deiner Liste sind für mich "Hot Fuzz", der mit das beste an Komödie ist, was mir überhaupt einfällt. Aber auch "Tropic Thunder" ist zum Schießen. Shadows und Marshall kenne ich allerdings jetzt nicht.

Wieso? Er kann auch ein lustiger, fröhlicher Mensch sein, der es trotzdem nicht mit der filmischen Ausschlachtung von Komik hat. Es ist ein Trugschluss, dass die lustigsten Menschen die sind, die am meisten/einfachsten Lachen. Genau so ist es ein Trugschluss, dass es vor allem traurige Menschen sind, die Dramen gucken. Oder dumme Menschen, die Spaß an "Fast and Furious" haben. ;-)

Okay. Stimmt natürlich.

Mein GOAT Walter
29.02.2016, 08:52
Nach Jahren auf dem Board und dem immer wieder aufkommenden Benotungsverfahren, muss ich dann doch mal fragen =

6. Deadpool (2/4 --- 6/10)

Wofür steht die erste Benotung? :boxer:


Edit =

PK – Andere Sterne, Andere Sitten

"..kam am 19. Dezember 2014 in die Kinos und ist der erfolgreichste Bollywoodfilm aller Zeiten"

Gehört zu den wenigen Filmen, die ich nicht zu Ende gucken konnte / wollte und vorher ausgemacht habe. Kann ich gar nicht so viel zu schreiben, ohne den Film jetzt böse zu zerreissen. Dennoch nimmt man da vom Ansehen viel mit, einfach, weil es eine komplett andere Machart ist, die in Indien anscheinend so viel ausmacht. Die Dialoge, das ständige Gesinge, die Art von Humor.. kaum zu glauben, dass der Streifen in vielen Städten zu solch großer Furore sorgte.


Silver Linings

Bradley Cooper, Robert de Niro, J-Law = Cooler Film, schöne Geschichte. Geht ein bisschen unter die Haut und beweist erneut, wie facettenreich Bradley Cooper doch sein kann.

The Source Code

"Speed" trifft auf "Und täglich grüßt das Murmeltier". Jake Gyllenhaal gewohnt gekonnt. Happy end dazu. Passt.

The Revenant

Schon coole Szenarien, Leo auch wieder stark. Authentisch dargestellter Überlebenskampf. N Oscar hierfür? Für n Film, der n zweites Mal remaked wurde? Weiß ich nicht. Der Film erinnert mich stark an "Wallhalla Rising".

Whiplash

Puhh. Sehr guter Film. Grandioser Soundtrack. Great ending. Ein sehr intensiver Musikfilm und eine Öde an John Cena's Slogan "never give up".

Spectre

Der letzte Craig Bond? Ich hoffe. Will diesen "neuen" Bond, der zu sehr Pussy ist, Gefühle und Schwächen hat und zeigt nicht mehr sehen. Casino Royale war derbe. Quantum Trost mittelprächtig. Skyfall wieder besser und Spectre zwar schon gut abschließend, aber dennoch ein Film, wo selbst Waltz mal nicht überzeugen konnte. In Spectre kommt alles zum Abschluss und ausgerechnet klein Christoph ist der Oberschurke von allen? Ein für mich zu mickriger Gegner. Und ich will wieder explodierende Kugelschreiber!

Der_Wrestling_Fan
29.02.2016, 09:58
[...]
Und ich will wieder explodierende Kugelschreiber!


gibt es in Spectre nicht sogar einen explodierenden Kugelschreiber. Mit dem befreit Bond sich doch aus dem Folterstuhl von Blofeld. Oder war das eine explodierende Uhr.

Zudem geht Spectre doch wieder sehr in die Schiene des "alten" Bonds, der unbesiegbar und deutlich gefühlsärmer ist. Gerade bei den Schießereien merkt man das und kann über Kimme und Korn Gegner in hoher Entfernung töten (als er und das Bondgirl nach besagter Explosion aus dem Wüstenlager fliehen). Zudem gibt es wieder Q und ein Auto mit Gadgets wie Flammenwerfer. Gerade Spectre macht da eine ordentliche Rolle rückwärts zu den alten Titeln.

Mein GOAT Walter
29.02.2016, 10:15
Es war eine explodierende Uhr... ;) (Das mit dem Kugelschreiber wurde ja auch von Q erwähnt, desw. mein geäußerter Wunsch. Du hast schon recht, in dem Film beruft man sich wieder mehr auf den klassischen Bond. Fand den Film auch nicht schlecht; hab mich wohl nur an Waltz gestört; gerade weil Leute wie Mikkelsen und Javier Bardem in meinen Augen eine wesentlich bessere Bedrohung darstellten.. Darüber hinaus halte ich Christoph ja für einen außerordentlich großartigen Schauspieler.

Sephirod
29.02.2016, 13:27
Finde es echt lustig wie Deadpool hier polarisiert, großteils im Negativen. :D

Der Landknecht
29.02.2016, 14:34
Ich werfe einfach mal ein paar Sachen rein: Anchorman 1 war gut. Anchorman 2 war eine Frechheit.
Deadpool... ich weiß nicht, ob ich mir den angucken werde. Außer GotG fand ich jeden Marvelfilm der letzten Phase (also sprich: seit dem inflationären Hinausballern diverser Verfilmungen) schwach.
Die Marvel-Diskussion hier nimmt mittlerweile sehr groteske Züge an.
Noch was? Gestern Spectre geguckt (bis 20 Minuten vor Schluss) und am Anfang enttäuscht vom Song. Heute gehört, dass der den Oscar gewonnen hat. Na ja...
Ach, für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Kino und PC-Monitor. Ein Film muss einfach wirken, egal, wie er präsentiert wird. Im Kino bin ich stellenweise sogar eher abgelenkt von Idioten, die wahlweise mit Popcorn schmeißen (nur bei der RHPS cool!), simsen (!) oder Stuss babbeln oder generell sprechen.

Gazelle
29.02.2016, 18:41
Für mich ist die Rezeptionssituation Kino auch deutlich anders als beispielsweise vor dem Fernseher oder Laptop. Stichwort Dispositiv. Filme im Kino wirken intensiver und kommen bei mir tendenziell besser weg. Dennoch kann auch ein Film vor dem Fernseher eine große Wirkung erzielen. Das hängt dann aber auch von der Qualität des Films ab. Wenn mich ein Film fesselt, lasse ich das Handy und alles andere genau so links liegen wie im Kino.
Spielfilme im Fernsehen mit Werbung dagegen würde ich noch mal ausschließen, denn da geht bei mir auf jeden Fall die Spannung und Konzentration verloren.

Zum Thema: Colonia Dignidad
Ich war lange nicht mehr so unschlüssig nach einem Film und ein eindeutiges Urteil kann ich immer noch nicht geben, obwohl es schon 4 Wochen her ist, das ich den Film gesehen habe. Schwere Kost hart aufbereitet, ein hervorragender Mikael Nyqvist, Emma Watson und Daniel Brühl dagegen etwas gesichtslos und zu einfach und beliebig in ihren Figuren. Die wenigen Actionszenen viel zu plump. Das Thema an sich dagegen hochinteressant und es macht sich schon Spannung breit. Insgesamt ist mir der Film zu konventionell, um richtig gut wegzukommen. Aber auch kein absoluter Reinfall. 5/10

Duke Skywalker
01.03.2016, 17:19
Und deswegen darf ich sie nicht äußern? Weil ich (angeblich) nicht zur Zielgruppe gehöre? Was ist die Zielgruppe? Die, die jeden "Marvel"-Film abfeiert, egal was?

Ich feier mit Sicherheit nicht treudoof jeden Marvel Film ab, aber mir gefällt grundsätzlich die Filmreihe und die dort angewandte (Erfolgs-)Formel. Was mich "nervt" (oder besser in diesem Moment genervt hat) ist nicht die negative Kritik an Deadpool (dem Trailer nach zu urteilen, ist die Chance sogar ziemlich groß, dass er mir selber nicht gefällt -> nicht mein Humor), sondern die sich ständig wiederholende Grundsatzkritik an der Machart der Marvelfilme.
Wahrscheinlich hast du auch schon mal mit einem Fan von japanischen Wrestling (oder ROH) über die WWE diskutiert? Das ist weitaus anstrengender, als eine durchaus kritische Auseinandersetzung über das Produkt mit einer Person, die dem Sports Entertainment grundsätzlich positiv gegenüber steht.
Die WWE wird immer mal wieder Nuancen ihres Produktes ändern, aber letztlich immer eine Wrestlingseifenoper bleiben. Und genauso verhält es sich auch mit den Marvel Filmen. Je nach Regisseur und Autor wird es Unterschiede bei der Gewichtung der einzelnen Elemente geben, aber wir werden keine 180 Grad Drehung in der Ausrichtung und Machart des Franchise mehr erleben, die aber nötig wäre, damit überhaupt die Chance besteht, dass dir mal eines der Werke wirklich und ohne Einschränkung gefällt. Wir sind also an einem Punkt wo ich längst gesagt hätte "is nix für mich".
Wer nicht gerne Achterbahn fährt, der soll in die Geisterbahn gehen. Aber wider besseres Wissens mitfahren und sich anschließend auskotzen kann ich weniger verstehen. ;)

umimatsu
01.03.2016, 18:30
Der Hauptkritikpunkt an der WWE ist momentan wohl das durchwachsene Booking. Mit Marvel ist es genauso, denn die meisten Filme des MCU erzählen keine guten Geschichten. Dich mag es nicht stören, ich finde es schade. Es wird viel Geld in Effekte, Marketing und Schauspieler gesteckt, während die Drehbüchern keine besondere Aufmerksamkeit zuteil wird. Das ist auch insofern bedauerlich, weil viele Comics des Marvel Universiums intelligent sind und zum Nachdenken anregen. Man kann von Nolans Batman-Filme halten was, man will, aber die Symbiose aus Anspruch und Unterhaltung ist meiner Meinung nach gelungen. Erfolgreich waren die drei Filme noch dazu.

Also warum zur Abwechslung nicht ein Kinofilm, der in Richtung Daredevil geht? Etwas düsterer, erwachsener und erzählerisch ausgefeilter. Es müssen ja nicht alle 10 Minuten F-Bombs und Squibs platzen. Denn diesbezüglich hat Kain vollkommen recht: sie machen weder einen Film, noch Wrestling besser.

Kain
01.03.2016, 18:33
Wobei ich Dir Nolan-Bat widersprechen muss. Prätention ist meines Erachtens das Gegenteil von Anspruch. Und damit sind die drei Filme bis zum Rand gefüllt. Selbst die ersten beiden, die ich mag, weil sie noch genug Stärken haben. Für den dritten Teil wurden die über Bord geworfen wenn Du mich fragst. Angefangen bei dem wandelnden Darth-Vader-Witz.

umimatsu
01.03.2016, 18:47
Wobei ich Dir Nolan-Bat widersprechen muss. Prätention ist meines Erachtens das Gegenteil von Anspruch. Und damit sind die drei Filme bis zum Rand gefüllt. Selbst die ersten beiden, die ich mag, weil sie noch genug Stärken haben. Für den dritten Teil wurden die über Bord geworfen wenn Du mich fragst. Angefangen bei dem wandelnden Darth-Vader-Witz.

Prätentiös sind seine Filme definitiv, aber nicht nur. Apropos Batman. Einer comicgetreuen Verfilmung von All Star Batman & Robin, the Boy Wonder wäre ich nicht abgeneigt. :)

Kain
01.03.2016, 18:51
The goddamn Batman! :D Müssen sie erstmal im Comic fertigstellen.

Ich mag "Batman Begins" und "The Dark Knight". Aber Teil 3 finde ich fürchterlich. Aber auch wenn ich sie mag, würde ich sie nicht als per se gute Filme ansehen. Wie es "Lawrence von Arabien" sicher ist, auch wenn ich den z. B. stinklangweilig fand. Gut, ich war vermutlich zu jung. Aber das war so nachhaltig, dass ich mir den Film wohl nie wieder ansehen werde.

Der Zerquetscher
02.03.2016, 05:34
Ich bin ja, obwohl mir andere Agenten Geschichten wie die Bourne-Reihe oder Mission Impossible gefallen, ein Mensch, der sonderbarerweise mit dem Spion ihrer Majestät nicht so viel anfangen kann. Connery war für mich erhaben, danach ist es nur noch nett. Und ich kenne auch nicht alle Filme, schloss gestern aber wieder eine Bildungslücke.

Der Hauch des Todes (GB, 1987)

Der erste von zwei Bond-Filmen mit Timothy Dalton, der hier also Neuling war. Worum geht's? Ein paar Russen mit Allmachtsphantasien *gibt es heute auch noch* kochen ihr eigenes Kriegs-Süppchen. Dabei wechselt man angenehm oft den Schauplatz, so dass die insgesamt ansehnliche Angelegenheit nie langweilig wird. Wien, England, Gibraltar und das weniger schöne Afghanistan stehen unter anderem auf der Reiseroute. Am Ende stellt sich Bond auf die Seite der romantisch verklärten Mudschaheddin *Rambo 3*, die (wie ein Jahr später) Tausendundeiner Nacht entflohen scheinen. Dazwischen hüpft Bond-Girl Maryam D'Abo rum, die mir ausnahmsweise mal als Love Interest nicht zusagt, und lässt sich geduldig ihre Stradivari zerballern, die sie dauernd mitschleift, um anschließend von Bond gehypt und aus dem Ostblock geflohen auf Welttournee zu gehen. War intellektuell nicht eben überfordernd, hat mir aber gefallen. 7/10

PappHogan
02.03.2016, 14:23
Na Bitte, geht doch!

Es gibt noch andere Filme als dieses sogenannte MCU, oder marvelsche filmische Selbstbefriedigung.
Aber das liegt ja nicht nur an Marvel, sondern alle wollen keinerlei Risiko mehr bei den Großproduktionen eingehen, daher wird alles zu einem Einheitsbrei, bei dem am Ende kaum noch wer weiss, ob er nun Transformers oder die Anvengers schaut.
Die einzige Qualität dieser Filme: Sie bringen Geld.

Kliqer
02.03.2016, 14:44
Lawless

Shia Lebouf, Tom Hardy, Guy Pearce und Gary Oldman (der viel zu kurz kommt) in einem Film über eine Bande von Brüdern, die zur Zeiten der Prohibition Alkohol herstellen und verkaufen. Optisch einwandfrei, rasant, schauspielerisch mehr als solide. Dazu ist er anständig brutal und einfach durchgehend unterhaltsam. Von der Aufmachung her, scheint der Film stark in Richtung "Gangster Epos" zu schielen, schafft aber den Sprung von einem eher simpleren Actionfilm, der eben in den 1930ern spielt zu einem epochalen Antihelden-Märchen nicht ganz. Dafür fehlt es hier und da an Substanz und Tiefe. Z.B. ist mir Guy Pearce, der den augenbraunlosen, grotesk gemittelscheitelten Special Deputy-Bösewicht zwar fabelhaft spielt, einfach zu eindimensional böse. Er sieht böse aus, er macht böse Sachen. Er ist mehr ein plakativer Comic-Bösewicht als eine "echte Person", die aus mehr besteht als nur einem monochromen Set an Emotion. Dennoch: Der Film macht Spaß, ist zwar, wie gesagt, recht einfach, aber keineswegs blöde. Die Kostüme sind toll, die Kulissen ebenfalls, die Schauspieler machen ihre Sache gut, die Geschichte ist spannend. Empfehlenswert.

Brokeback Mountain

Ich weiß nicht wie viele Männer-Karten ich noch habe, deswegen sage ich vorsichtshalber lieber nicht, dass ich den Film eigentlich mag. ;-)

umimatsu
02.03.2016, 16:23
Im Alleingang (https://www.youtube.com/watch?v=BGuOJGwlX4M)


Im Kalten Krieg war noch Geld zu verdienen, jetzt, zu Zeiten der globalen Abrüstung verliert die amerikanische und russische Rüstungsindustrie Milliarden. Die Lösung, die einige U.S.-Geheimdienstbosse für die Situation haben ist zynisch, unvorstellbar und größenwahnsinnig * ureigene amerikanische Eigenschaften, existent seit 1776 *, sie wollen den 3. Weltkrieg provozieren. Das soll ein Vietnam-Veteran, ein menschliches Wrack, für sie erledigen: Er soll ein amerikanisches Passagierschiff versenken, es soll so aussehen, als wären die Russen schuld am Untergang und Tod tausender Unschuldiger. Die Russen bekommen Wind von den Plänen, sie wollen den Krieg mit allen Mitteln verhindern. Sie schicken einen ihrer besten Männer, Major Shatokhin. Aber es bleibt nur wenig Zeit die atomare Katastrophe zu verhindern.


PappHogans Beitrag vor längerer Zeit über einen russischen Rambo-Klon war die Initialzündung für die Suche nach dem Film, von dem damals im DDR-Fernsehen Ausschnitte gezeigt wurden, die mich wie auch bei Иди́ и смотри́ / Idi i smotri völlig in ihren Bann zogen. Während letztgenannter Film als Meisterwerk gilt, ist Im Alleingang eine ziemliche Enttäuschung. Wo Rambo II und III nicht vorhandene inhaltliche Werte wengistens mit routiniert inszenierten Actionsequenzen übertünchen, bietet der russische Counterpart nichts außer gähnende Langeweile und unerträgliche Propaganda. Trailer verlinkt im Titel.

Hail Hitler, äh, Caesar

Ich werde mir neue Freunde suchen müssen. Der Film ist vielleicht nicht so gut wie einige andere Streifen der Coens, aber keinesfalls platt. Definitiv ein sehenswerter Seitenhieb auf den Filmbetrieb in Hollywood.

Der Zerquetscher
02.03.2016, 17:42
Hail Hitler, äh, Caesar

Ich werde mir neue Freunde suchen müssen. Der Film ist vielleicht nicht so gut einige andere Streifen der Coens, aber keinesfalls platt. Definitiv ein sehenswerter Seitenhieb auf den Filmbetrieb in Hollywood.

:D Christoph, hätte ich Geld wetten können, hätte ich drauf gewettet, dass Du mir da recht gibst. Ich meine, der Coen Humor kann einem unter Umständen nicht so liegen. Das wäre auch völlig okay. Geschmäcker sind verschieden. Aber "platt" ist eine objektiv formulierte Aussage, die zumindest hier schlicht nicht zutrifft.

Sag mal, welchen Charakter fandest Du am lustigsten?

Für mich war es ganz klar Josh Brolin und seine mimisch minimalistischen Reaktionen auf den Unsinn, der um ihn herum passiert.

umimatsu
02.03.2016, 17:59
Mir gefiel Josh Brolin auch mit am Besten. In komischen Rollen (https://www.youtube.com/watch?v=kxkaa0mpKH4) sehe ich ihn unheimlich gerne.

Duke Skywalker
02.03.2016, 18:12
Terminator Genysis

Ein Hauptbösewicht der die Helden nicht töten kann, weil er sich dadurch selber auslöschen würde...
Darf das Franchise jetzt bitte endlich in Frieden ruhen?

umimatsu
02.03.2016, 18:16
Ein Hauptbösewicht der die Helden nicht töten kann, weil er sich dadurch selber auslöschen würde...


Eine ungewollt ( selbst-) ironische Stelle in diesem Schund.

ViddyClassic
02.03.2016, 18:26
Mir gefiel Josh Brolin auch mit am Besten. In komischen Rollen (https://www.youtube.com/watch?v=kxkaa0mpKH4) sehe ich ihn unheimlich gerne.

Brolin ist echt gut. Einer der wenigen Gründe, warum man sich das Oldboy-Remake angucken kann.

Excalibur
03.03.2016, 00:16
Brolin spielt natürlich spitze, ebenso wie Ralph Fiennes einfach eine sehr gute Rolle macht. Clooney war da schon eher Humor mit dem Holzhammer, aber dennoch... seine grenzdebilen Schauspiel-Vorgaben haben mich verzückt. :D

Fox Black
03.03.2016, 18:07
007 - Spectre
Ja, ganz so gelungen wie "Skyfall" ist er nicht geworden, aber um Welten besser als "Ein Quantum Trost". Über den Titelsong kann man sich streiten. Beim blossen Anhören klingt er recht lahm, passt hier aber immerhin gut zur Introsequenz. Der Oscar war trotzdem nicht gerechtfertigt für diese Nummer. Dafür kann der Film mit Christoph Waltz (Django Unchained) gut auftrumphen, der bereits bei seiner Einführung im Halbschatten mehr Gänsehaut-Feeling versprüht als es Mathieu Amalric als Dominic Green je in der Lage gewesen wäre. Mit Javier Bardem und Mads Mikkelsen nimmt Waltz sich in Sachen Brillanz allerdings nicht viel. Leider hat Monica Bellucci (Shoot 'Em Up) erschreckend wenig Screen-Time, wovon Léa Seydoux (Mission: Impossible – Phantom Protokoll) als eigentliches Bond-Girl umso mehr bekommt. Nach Eva Green ist sie auch das bisher einzige BG der Craig-Ära, das zu überzeugen weiß. Batista (Guardians of the Galaxy) macht als wortkarger Vollstrecker einen guten Job und darf Bond in der "Liebesgrüße aus Moskau"-Reminenz im Zug ordentlich Saures geben. Ohnehin versprüht "Spectre" wieder leicht den Charme und Witz der Connery-Bonds, wo es in "Skyfall" storybedingt recht düster zuging. Auch des Oberschurken Domizil hat schon was klassisch bond-mäßiges an sich. Inhaltlich plätschert "Spectre" zuerst etwas vor sich dahin, was auch Vorfolgungsjagden in Mexiko, Rom und den Alpen kaum besser machen, aber dafür dreht der Film in der letzten Stunde in Sachen Intensität ordentlich auf und man darf sich auf den nächsten Bond-Film freuen, der garantiert hier dran anschließen wird.
8/10

Der Landknecht
03.03.2016, 18:09
8/10 für einen so schnarchigen Film, in dem Waltz vollkommen unterfordert wird, weil kaum präsent?
Die ersten zehn Minuten waren Klasse, danach breitet sich gepflegte Langeweile aus. Gebe dem Werk 4/10.

Fox Black
03.03.2016, 18:16
8/10 für einen so schnarchigen Film, in dem Waltz vollkommen unterfordert wird, weil kaum präsent?
Die ersten zehn Minuten waren Klasse, danach breitet sich gepflegte Langeweile aus. Gebe dem Werk 4/10.

Ich glaub Waltz wird im nächsten Bond-Film erst so richtig aufspielen dürfen. "Spectre" diente ja im Grunde nur dazu seinen Charakter ordentlich einzuführen. Da kommt noch was! Sei unberuhigt! ;)

Der Landknecht
03.03.2016, 18:19
Wer wird denn den nächsten Bond inszenieren? Weiß man das schon? Wenn's wieder Mendes wird, sehe ich eher schwarz. Skyfall war in meinen Augen auch eher nett. Und ehrlich gesagt erwarte ich in einem Bond einen aktiven, präsenten Bösewicht und keinen Aufbau für den nächsten Film.

Fox Black
03.03.2016, 18:20
Wer wird denn den nächsten Bond inszenieren? Weiß man das schon? Wenn's wieder Mendes wird, sehe ich eher schwarz. Skyfall war in meinen Augen auch eher nett. Und ehrlich gesagt erwarte ich in einem Bond einen aktiven, präsenten Bösewicht und keinen Aufbau für den nächsten Film.

Genau genommen waren doch alle bisherigen Craig-Bonds mehr oder weniger Aufbauarbeiten auf das jeweils nächste Abenteuer. Und wenn Waltz nicht nochmal auftritt dann hätte Bond auch gleich von seiner Lizenz gebrauch machen können.

Der Landknecht
03.03.2016, 18:24
Genau genommen waren doch alle bisherigen Craig-Bonds mehr oder weniger Aufbauarbeiten auf das jeweils nächste Abenteuer. Und wenn Waltz nicht nochmal auftritt dann hätte Bond auch gleich von seiner Lizenz gebrauch machen können.

Das ist doch, was ich kritisiere. Haut Waltz am Ende ein "Das war alles ich" raus. Eine solch platte Standortbestimmung eines Antagonisten habe ich seit "Harry Potter und der Halbblutprinz" nicht mehr gesehen. Da bringt es auch nichts, dass er im nächsten Film wieder den Bösewicht mimt. Es hätte was in Spectre passieren müssen, tat es aber leider nicht.

Duke Skywalker
03.03.2016, 18:32
Hat Waltz sein Mitwirken nicht davon abhängig gemacht ob Craig wieder den Bond gibt? Wegen der Kontinuität und so.
Es könnte also gut sein, dass man unfreiwillig der Tradition folgt und erneut einen neuen Blofeld präsentiert. :D
Allgemein ist noch so gut wie nix Fix was Bond 25 betrifft. Weder Hauptdarsteller noch Regisseur. Es gibt ja einige prominente Namen, die das Franchise lieben. Christopher Nolan z.B.
Oder vielleicht wird der Tarantino Bond (https://www.mi6-hq.com/sections/articles/cr_quentin_tarantino_timeline.php3) ja doch noch Wirklichkeit. Dann wäre Waltz auch sicher dabei. ;)

Fox Black
03.03.2016, 18:35
Oder vielleicht wird der Tarantino Bond (https://www.mi6-hq.com/sections/articles/cr_quentin_tarantino_timeline.php3) ja doch noch Wirklichkeit. Dann wäre Waltz auch sicher dabei. ;)

Und Oscar #3 gleich mit! :o

Was mich in "Spectre" eher verwundert hat was die Einbeziehung von Silva (Jarvier Bardem), da ich immer gedacht habe, dass er unabhängig von der Spectre-Organisation gehandelt hat und sich eigentlich nur an M rächen wollte.

Stormbringer
03.03.2016, 18:36
Soweit ich weiß, wird Mendes definitiv nicht wieder auf dem Regiestuhl sitzen.

umimatsu
03.03.2016, 18:55
"Spectre" diente ja im Grunde nur dazu seinen Charakter ordentlich einzuführen.

Ich sehe in Spectre keine ordentliche Einführung seines Charakters. Dafür hat Waltz einfach zu wenig Screentime. Mehr als 4/10 gab's von mir auch nicht.

Milford Cubicle
03.03.2016, 22:28
Deadpool (OV)

Es gibt Filme, auf die wartet man gerne. Deadpool sollte so ein Film werden. Um es kurz zu machen: Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Ja, Deadpool ist unterhaltsam, ich finde den Soundtrack sehr gut und auch die Geschichte ist absolut solide. Die Charaktere sind zudem auch sympathisch, nicht nur Deadpool, sondern auch deine Sidekicks. Aber ich habe Probleme mit dem Film. Nummer 1: Der Gegner. Ich finde ihn einfach nicht gefährlich genug, ja, er ist ein Arschloch, aber irgendwie wirkt es nie so, als ob er Deadpool wirklich an den Rand einer Niederlage drängen könnte. So fehlten mir bei den Szenen mit den beiden irgendwo der Biss und die Spannung. Das wäre auf jeden Fall ausbaufähig. Dann Nummer 2: Das brechen der 4. Wand. Ich finde das an sich gar nicht schlecht, wenn man versucht mit dem Publikum zu interagieren, aber hier war mir das ein bisschen zu viel, hat sich doch ziemlich abgenutzt. Ebenso wie Punkt 3: Der Humor im Allgemeinen. Ich meine damit nicht das Gefluche oder die Sprüche inhaltlich, sondern eher die gute alte "Delivery", die an einigen Punkten für mich einfach nicht gepasst hat. Insgesamt fand ich den Film unterhaltsam, aber an sich hätte er noch um einiges schonungsloser sein können, als er letztlich war. Summa summarum: solider Film, gut gemacht, nette Action, insgesamt aber noch ausbaufähig.

6.5/10

Excalibur
04.03.2016, 01:59
Und Oscar #3 gleich mit!
Bezweifle ich. Dafür müsste man ihn erstmal als etwas anderes Casten als das, was er zweimal bei Tarantino zeigen durfte - und das habe ich noch nicht gesehen.



13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi (2016 - Michael Bay)
Was soll man sagen? Was kann man erwarten? Tatsächlich ist 13 Hours bei weitem nicht so Bayerisch (bitte in englischer Aussprache), wie seine letzten Filme. Es ist ein erwachsenes Thema, welches hier angesprochen wird und so wird sich redlich Mühe gegeben, dies auch entsprechend in Szene zu setzen... und doch haut Bay dann teilweise in die altbekannten Kerben, von denen er die Finger lassen sollte.
Zunächst das Gute: Der Film bietet ein paar gelungene Aufnahmen, der Soundtrack unter der Fuchtel von Hans Zimmer kann als gelungen und stimmungsvoll bezeichnet werden und allgemein ist die Soundkulisse schön satt und deftig. Weiter wird die Unübersichtlichkeit, wer denn nun eigentlich Freund und wer Feind ist, ebenfalls gut rüber, wie auch die tatsächlich erlebte Gewalt, bei der nicht weg geguckt wird. Besonders gut gefallen hat mir die Optik der Explosionen. Wäre dieser Film ein stumpfer Actioner a la Commando gewesen, dann wäre er vielleicht auch richtig gut geworden.
Das Problem an der ganzen Geschichte ist aber, dass der Film nicht so wirklich weiß, was er sein möchte. Auf der einen Seite kann man folgende Botschaften klar aus dem Film herausnehmen: 1.) Die USA haben in diesem Konflikt nichts zu suchen, sondern Libyen muss es irgendwie selbst schaffen. 2.) Die armen Privatarmeen werden nicht genügend gewürdigt. 3.) Die militärisch Verantwortlichen sollten mehr auf jene Hören, die Erfahrung mit solchen Einsätzen haben. 4.) Konflikte sind brutal. Irgendwo kann man das sicher als Anti-Kriegsfilm bezeichnen. Gleichzeitig wird aber versucht, den Kampf der Männer (ja, seine misogynistische Ader hat Bay hier nicht abgelegt) als heroisch und cool darzustellen. Das passt nicht zusammen.
Dazu ist die Kameraarbeit leider, mal abgesehen von den angesprochenen Shots, weitestgehend unbrauchbar. Als Zuschauer verlor ich bald aufgrund der übertriebenen Shaky-Cam (die auch in ruhigen Szenen verwendet wird) die Übersicht. Zudem ist sie häufig zu nah an den Akteuren, während ein paar sinnlose Schwenks in einem Cut im Nichts veröden. Das ist keine Filmkunst, sondern plump.
Kommen wir zur Gegenseite, also wenn man so möchte, zu den Libyern. Tja, eigentlich sind alle irgendwie Feind, alle irgendwo gesichtslos und Finster, mit der Ausnahme von ein paar gezeigten Protagonisten. Das sie sich im Kampf auch noch durch das sogenannte Zombieland nähern, die Einstellung hier auch eher an Zombiefilme erinnert und sie schließlich auch wie Zombies abgeschossen werden, ist für mich Symbolkraft genug. Ach - und als illoyal und feige werden sie im übrigen auch dargestellt. Böse halt.
Den Heroen ergeht es bei der gesichtslosen Präsentation im Übrigen kaum besser. Auch sie sind allesamt eindimensional, da hilft es auch nicht, dass die Schauspieler wie John Krasinski und David Denman (beide aus The Office bekannt) eine gute Performance abliefern - zu sagen haben sie nämlich nicht wirklich was. Eher sind die Dialoge ermüdend und repetitiv.
Ach - und repetitiv sind außerdem auch alle Szenen irgendwie - und zu lang ist der Film auch noch. Tjoa... mehr möchte ich da eigentlich gar nicht sagen. Bay sah hier wohl eine lohnenswerte Geschichte und sicher gibt es die da auch irgendwo, so geht das aber nicht. Dennoch sollte er nicht aufgeben, denn besser als die letzten Transformer-Streifen ist dieser Film allemal.

1/4 --- 4/10


Top 10 (2016):
1. The Hateful Eight (4/4 --- 9/10)
2. The Revenant (4/4 --- 8/10)
3. The Big Short (3/4 --- 8/10)
4. Hail, Caesar! (3/4 --- 7/10)
5. Creed (3/4 --- 7/10)
6. Deadpool (2/4 --- 6/10)
7. Legend (3/4 --- 6/10)*
8. 13 Hours - The Secret Soldiers of Benghazi (1/4 --- 4/10)
9-10. TBA

Der Zerquetscher
04.03.2016, 05:19
Ah, danke Excalibur, für die Einschätzung. Wir wollen komende Woche einen Action-Doppelschlag austeilen (oder einstecken). Nämlich amk Montag die Secret Soldiers (von dem wir eigentlich hofften, dass er unter der Ägide Bays misslungen trashig werden würde) und "London has Fallen", von dem wir hoffen, dass er ordentlich hinlangt. Jetzt schauen wir mal.

Der Landknecht
04.03.2016, 05:21
Top 10 (2016):
1. The Hateful Eight (4/4 --- 9/10)
2. The Revenant (4/4 --- 8/10)
3. The Big Short (3/4 --- 8/10)
4. Hail, Caesar! (3/4 --- 7/10)
5. Creed (3/4 --- 7/10)
6. Deadpool (2/4 --- 6/10)
7. Legend (3/4 --- 6/10)*
8. 13 Hours - The Secret Soldiers of Benghazi (1/4 --- 4/10)
9-10. TBA

Goat fragte das ja schon, erhielt aber keine Antwort, daher frage ich auch nochmal: wie genau ist dein Bewertungssystem zu verstehen? Einmal ist 4/4 'ne 8/10, ein anderes Mal eine 9/10.

NarrZiss
04.03.2016, 05:45
Goat fragte das ja schon, erhielt aber keine Antwort, daher frage ich auch nochmal: wie genau ist dein Bewertungssystem zu verstehen? Einmal ist 4/4 'ne 8/10, ein anderes Mal eine 9/10.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und seinen Beitrag (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=2055333&postcount=12)aus dem Thread "Eure Bewertungskriterien" herausgesucht. Das dürfte die Frage beantworten. ;)

Der Landknecht
04.03.2016, 06:28
Aha, also ist die eine Skala etwas sub-, die andere dafür etwas objektiver.

Edit: danke!

Excalibur
04.03.2016, 08:08
Ah, danke Excalibur, für die Einschätzung. Wir wollen komende Woche einen Action-Doppelschlag austeilen (oder einstecken). Nämlich amk Montag die Secret Soldiers (von dem wir eigentlich hofften, dass er unter der Ägide Bays misslungen trashig werden würde) und "London has Fallen", von dem wir hoffen, dass er ordentlich hinlangt. Jetzt schauen wir mal.
Also, es gab im Kino auch welche, die sich amüsierten - aber meiner Meinung nach zielt der Film gar nicht darauf, in irgendeiner Weise lustig oder ironisch zu sein, wie beispielsweise ein Bad Boys. Klar gibt es mal eine kleine Auflockerung, aber ansonsten wird die repetitive Action eher durch tragende und kleistrige Dramatik sowie Pathos unnötig und langwierig unterbrochen. Ich würde an eurer Stelle zumindest versuchen, London Has Fallen, dem ich mehr Spaßpotential zurechne, an zweiter Stelle zu gucken, da durch die Wackelkamera 13 Hours auch noch anstrengend für die Augen ist - anders als ein Mad Max beispielsweise, der hier aufgrund der Oscars nochmal im Kino läuft. ;)

Goat fragte das ja schon, erhielt aber keine Antwort, daher frage ich auch nochmal: wie genau ist dein Bewertungssystem zu verstehen? Einmal ist 4/4 'ne 8/10, ein anderes Mal eine 9/10.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und seinen Beitrag (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=2055333&postcount=12)aus dem Thread "Eure Bewertungskriterien" herausgesucht. Das dürfte die Frage beantworten. ;)
Und ich dachte, ich hätte schon darauf geantwortet. Aber ja, in dem Topic steht eigentlich alles drin.

Der Zerquetscher
04.03.2016, 14:50
Also, es gab im Kino auch welche, die sich amüsierten - aber meiner Meinung nach zielt der Film gar nicht darauf, in irgendeiner Weise lustig oder ironisch zu sein, wie beispielsweise ein Bad Boys. Klar gibt es mal eine kleine Auflockerung, aber ansonsten wird die repetitive Action eher durch tragende und kleistrige Dramatik sowie Pathos unnötig und langwierig unterbrochen. Ich würde an eurer Stelle zumindest versuchen, London Has Fallen, dem ich mehr Spaßpotential zurechne, an zweiter Stelle zu gucken, da durch die Wackelkamera 13 Hours auch noch anstrengend für die Augen ist - anders als ein Mad Max beispielsweise, der hier aufgrund der Oscars nochmal im Kino läuft. ;)

Der Film SOLL NICHT DARAUF ABZIELEN, LUSTIG ODER IRONISCH ZU SEIN. Er soll unabsichtlich lustig und schmalzig sein. So wie "Transformers 2", bei dem wir im Kino am Boden gelegen waren. :D

Für einen Bay gebe ich sogar gern das Geld fürs Ticket aus.

Excalibur
04.03.2016, 15:13
Der Film SOLL NICHT DARAUF ABZIELEN, LUSTIG ODER IRONISCH ZU SEIN. Er soll unabsichtlich lustig und schmalzig sein. So wie "Transformers 2", bei dem wir im Kino am Boden gelegen waren. :D

Für einen Bay gebe ich sogar gern das Geld fürs Ticket aus.
Schmalzig ist er, unabsichtlich lustig tendenziell nicht. ;)

umimatsu
04.03.2016, 15:30
Wo siehst du den Streifen im Vergleich zu Black Hawk Down? Die Inhaltsbeschreibung lässt auf einen Film gleichen Kalibers schließen.

@ Volker

Hast du den Trailer zu London has fallen gesehen?

Excalibur
04.03.2016, 15:48
Wo siehst du den Streifen im Vergleich zu Black Hawk Down? Die Inhaltsbeschreibung lässt auf einen Film gleichen Kalibers schließen.

@ Volker

Hast du den Trailer zu London has fallen gesehen?
Ich musste auch die ganze Zeit an Black Hawk Down denken. Ähnlich selbstgerecht, ähnliche Prägung der Antagonisten. Grundsätzlich würde ich Black Hawk Down aber sogar mehr Mut zusprechen (aber sicher nicht viel) und vor allem eine besser Übersicht/ bessere Kameraarbeit.

Der Landknecht
04.03.2016, 15:50
Black Hawk Down hat eine bessere Kameraarbeit/Übersicht? Ich will den anderen Film nicht sehen. :freak:

umimatsu
04.03.2016, 15:51
Ich musste auch die ganze Zeit an Black Hawk Down denken. Ähnlich selbstgerecht, ähnliche Prägung der Antagonisten. Grundsätzlich würde ich Black Hawk Down aber sogar mehr Mut zusprechen (aber sicher nicht viel) und vor allem eine besser Übersicht/ bessere Kameraarbeit.


Okay, dann werde ich den auslassen. BHD ist ein ganz schlimmer Film, sowas brauche ich aktuell gar nicht.

Excalibur
04.03.2016, 16:03
Black Hawk Down hat eine bessere Kameraarbeit/Übersicht? Ich will den anderen Film nicht sehen. :freak:
Im Durchschnitt schon. Bays neuer Film hat zwei, drei Einstellungen, die zu gefallen wissen. Aber tatsächlich bekam ich durch dieses übertriebene Gewackel fast schon so etwas wie Motion Sickness, was ich vorher noch nie hatte. Und wie gesagt: Es gibt tw. schwenks mit der Kamera, welche einfach abgebrochen werden und so im Nichts enden, die schlicht keinen Sinn besitzen.
Okay, dann werde ich den auslassen. BHD ist ein ganz schlimmer Film, sowas brauche ich aktuell gar nicht.
Nö, würde ich aktuell auch niemanden empfehlen wollen. Das einzig positive an dem Film ist im Grunde die Soundkulisse, die wirklich satt ist. Und John Krasinski, den finde ich einfach sympathisch.

Der Zerquetscher
04.03.2016, 19:13
Wo siehst du den Streifen im Vergleich zu Black Hawk Down? Die Inhaltsbeschreibung lässt auf einen Film gleichen Kalibers schließen.


Christoph, wir reden wir von einem Michael Bay Film. Da ist die Optik hui und der Inhalt pfui. Ich gebe "Transformers 2" 2 oder 3 Punkte. Sein unbeabsichtigter Unterhaltungswert für mich ist aber ziemlich hoch.

Bei Black Hawk Down, den ich, wie Du weißt, liebe, ist Ridley Scott am Werk. Das ist doch bitte eine andere Hausnummer. Und es stimmt, BHD ist zwar ein Antikriegsfilm, aber einer, der ein Hoch auf Kameradschaft anstimmt. Na und? Stört keinen Menschen weltweit außer uns Deutsche, die wiedermal kulturell oder moralisch alles besser wissen.

Also,.. auf gut Deutsch: Ich erwarte mir nicht nur von den Soldiers of Bengasi einen Mist.... Ich erhoffe mir einen Mist. :D


@ Volker

Hast du den Trailer zu London has fallen gesehen?

Ja, und ich gebe zu, der sieht nicht so dolle aus. ;) Aber, wie gesagt, solange er hinlangt, ist mir das recht. Das CGI, das Du hundsgemeiner Kerl mir etwas madig gemacht hast, sieht man an allen Ecken und Enden. Aber mal sehen. Oldschool (mit CGI) ist mir lieber als gar kein Oldschool.

*Mann, ich höre gerade aus dem Musikthread Humppis "Darkspace" und scheiße, das Zeug rockt,... geil,...*

Der Landknecht
04.03.2016, 19:16
Michael Bay kann unfreiwillig unterhaltsam sein. Gebe, ohne zu zögern, Armageddon 8/10. Der Film ist in seiner Art einfach so unfassbar schlecht-großartig, dass es eine wahre Freude ist. Nichtsdestotrotz werde ich ihm niemals Pearl Harbor verzeihen. Da hilft auch nicht seine halbgare "Ist ja keine Dokumentation"-Entschuldigung nichts. 0/10

Der Zerquetscher
04.03.2016, 19:21
Klar, "Pearl Harbor" ist nicht zu ertragen. Nicht mal aus Gaudi.

Der Landknecht
04.03.2016, 19:30
Klar, "Pearl Harbor" ist nicht zu ertragen. Nicht mal aus Gaudi.

Ganz ehrlich: als Gaudi könnte ich sogar diesen Film genießen, denn Bay hat sowieso nicht den Anspruch (selbst, wenn er es wollte), einen echten Kriegsfilm zu drehen. Aber die Art, mit der er in diesem Film übelsten Geschichtsrevisionismus betreibt, ist an Ekel erzeugender Widerwärtigkeit nicht zu über-, oder besser, unterbieten.

umimatsu
04.03.2016, 20:14
@ Quetschi

Ich musste bei dem CGI-Auto am Ende des Trailers ganz hart lachen. Bei so einer Produktion erwarte ich dann doch etwas besseres CGI. Aber vielleicht waren einige Effekte nur Platzhalter, weil sich der Film zum Zeitpunkt des Trailereleases noch in der Postproduction befand.

Duke Skywalker
04.03.2016, 20:52
Die CGI im Vorgänger waren auch schon Teils unerträglich schlecht und leider zahlreich vorhanden.

wyattfamily
04.03.2016, 21:52
Ich hab das Gebashe von Pearl Harbor und Armageddon nie verstanden.
Und ich bin jemand der sehr viel Wert auf Anspruchsvolle Filme legt. Armageddon sowie Pearl Harbor sind halt Blockbuster in Überlänge mit viel Pathos nichts anderes als ein Gladiator, HDR oder James Ryan. Dumpfe 90 Minüter wie diverse Comicverfilmumgen, Transformers oder Fast and the Furious sind da doch viel plumper. Ich kann genauso nicht nachvollziehen wie man den neuem Godzilla über den Klee lobt und den von 98 nieder macht. Hat der neue Godzilla doch genau das selbe wenn nicht sogar schlimmer was man an den 98er kritisiert hat. Aber ich denke manche Dinge sind selbstläufer. Gut Armageddon und Pearl Harbor wird ja überwiegend im Deutschland übertrieben kritisiert. Die Deutschen können ihre Polit Bitchigkeit keine 2 Sekunden beiseite lassen traurig. Da sind Bürgerkriegs geschüttelte Menschen aus anderen Ländern nicht halb so verbittert. Liegt immer noch quer die Niederlage vom WW2 :lacher:

Excalibur
04.03.2016, 22:28
Ich hab das Gebashe von Pearl Harbor und Armageddon nie verstanden.
Und ich bin jemand der sehr viel Wert auf Anspruchsvolle Filme legt. Armageddon sowie Pearl Harbor sind halt Blockbuster in Überlänge mit viel Pathos nichts anderes als ein Gladiator, HDR oder James Ryan. Dumpfe 90 Minüter wie diverse Comicverfilmumgen, Transformers oder Fast and the Furious sind da doch viel plumper. Ich kann genauso nicht nachvollziehen wie man den neuem Godzilla über den Klee lobt und den von 98 nieder macht. Hat der neue Godzilla doch genau das selbe wenn nicht sogar schlimmer was man an den 98er kritisiert hat. Aber ich denke manche Dinge sind selbstläufer. Gut Armageddon und Pearl Harbor wird ja überwiegend im Deutschland übertrieben kritisiert. Die Deutschen können ihre Polit Bitchigkeit keine 2 Sekunden beiseite lassen traurig. Da sind Bürgerkriegs geschüttelte Menschen aus anderen Ländern nicht halb so verbittert. Liegt immer noch quer die Niederlage vom WW2 :lacher:
Naja, da gehört schon mehr dazu. Pearl Habor liefert eben eine Menge Kritikpunkte, die man auch moralisch angreifen kann, mal davon abgesehen, was der Film handwerklich macht. Und ich würde beispielsweise nicht von einer WW2-Niederlage, sondern eher Befreiung sprechen. Heute würde ich nicht gerne in Nazi-Deutschland leben... obwohl die Wahlprognosen in Sachsen-Anhalt schon beängstigend sind. ;)

wyattfamily
05.03.2016, 14:13
Naja, da gehört schon mehr dazu. Pearl Habor liefert eben eine Menge Kritikpunkte, die man auch moralisch angreifen kann, mal davon abgesehen, was der Film handwerklich macht. Und ich würde beispielsweise nicht von einer WW2-Niederlage, sondern eher Befreiung sprechen. Heute würde ich nicht gerne in Nazi-Deutschland leben... obwohl die Wahlprognosen in Sachsen-Anhalt schon beängstigend sind. ;)

Naja Pearl Harbor ist für mich Titanic 2.0
Ein gefühlsduseliger Liebesfilm, das haben die meisten aber nie wirklich verstanden und wollten einen guten Kriegsfilm. Ich finde Josh hat seinen Job in dem Film gut gemacht, lediglich unser Null Talent Affleck hat halt nichts drauf. Man muss ihm aber zu Gute halten dass er durch sein Aussehen damals in die Rollen gut gepasst hat. Bei Batman wird dies aber leider nicht so sein (mir grauts wie kann man dieses Null Talent nur zum Batman machen)

Fox Black
05.03.2016, 14:15
Affleck bringt immerhin mehr Talent mit als Til Schweiger! Und der bessere Regisseur ist er sowieso.

RUFIO!
05.03.2016, 14:48
Naja Pearl Harbor ist für mich Titanic 2.0
Ein gefühlsduseliger Liebesfilm, das haben die meisten aber nie wirklich verstanden und wollten einen guten Kriegsfilm. Ich finde Josh hat seinen Job in dem Film gut gemacht, lediglich unser Null Talent Affleck hat halt nichts drauf. Man muss ihm aber zu Gute halten dass er durch sein Aussehen damals in die Rollen gut gepasst hat. Bei Batman wird dies aber leider nicht so sein (mir grauts wie kann man dieses Null Talent nur zum Batman machen)

ich freue mich auf affleck als Batman .Er macht seine Arbeit gut als Dark Knight. Endlich mal jemand der wirklich aussieht wie Batman . Schon allein seine Größe .Ich war nie Fan von Bale ,der sah als Batman einfach nur komisch aus . Und ich freue mich ebenfalls auf den Batman einzelfilm wo Affleck auch Regie führen wird:)

Der Zerquetscher
05.03.2016, 14:51
Affleck ist alles andere als ein "Null-Talent". Zwar ist er kein begnadeter Schauspieler, wie es etwa ein Jack Nicholson einst war, aber er macht seine Sache gut. Außerdem kommt Affleck aus dem Independent Bereich (was viele gar nicht wissen) und wurde erst mit Armageddon groß und bekannt - und verhasst. Der Ruf ist aber nicht fair, denn in den letzten Jahren hat er mehrfach bewiesen, was er kann. Übrigens gerade und vor allem als Regisseur. "Town" war ordentlich, "Argo" sogar ein Genuss.