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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Boardhell in Concert (Konzertberichte)


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Ivanhoe
13.11.2012, 10:20
Hier (http://www.genickbruch.com/vb/showthread.php?t=21248) werden ja häufig Konzertberichte gepostet, obwohl das Thema eher als Kalender für bevorstehende Shows vorgesehen ist. Darum habe ich mir gedacht, ich eröffne mal einen eigenen Thread für Konzertberichte, falls jemand das Bedürfnis hat, seine Erlebnisse dem Boardhell mitzuteilen. Besonders gerne natürlich mit Fotos... ;) Ich bin mal die Threads der letzten ca. zwei Jahre durchgegangen und hab nichts Derartiges gefunden – es wird also höchste Zeit. Ich gehe gleich mal mit gutem Beispiel voran.

Datum: Montag, 12. November 2012
Location: Escape Metalcorner (Wien)
Tour: "Fragments Of Death 2012"
Headliner: Graveworm
Support: Agathodaimon – Emergency Gate – Kadavrik – Adamon
Ticketpreis: 15 Euro (VVK)

Montagabend, Start in eine harte Arbeitswoche. Was passt da besser, als harte Musik… :rolleyes: Also direkt nach der Arbeit kurz nach Hause, was essen, umziehen und dann auf ins Escape. Aufgrund diverser Verzögerungen war's dann aber schon ca. 20:00 Uhr, ADAMON habe ich also verpasst und kam gerade rechtzeitig zu den letzten zwei oder drei Songs von KADAVRIK ins eher locker gefüllte Escape. Ein wirkliches Urteil über die Qualität der Band ist mir damit nicht möglich – der Sound war extrem laut und nicht gerade differenziert, die Publikumsreaktionen aber zumindest wohlwollend. Eine kurze Umbaupause später standen die derzeit angeblich unter Melodic Death Metal laufenden EMERGENCY GATE auf der winzigen Bühne. Und die hatten es auch nachdem die anfänglichen Soundprobleme gelöst waren, richtig schwer. Um es deutlich zu sagen: So eine Nullreaktion habe ich selten bei einem Publikum erlebt. Der Band waren die Bemühungen nicht abzusprechen, aber man merkte deutlich, dass die knapp 100 Leute, die da waren, sich eigentlich nur für die beiden Hauptacts interessierten. Dementsprechend kam niemand den vehementen Aufforderungen des Sängers nach einem Moshpit nach. Auch zwischen den Songs gab es keinerlei Reaktionen, nicht mal Applaus war zu bemerken. Sogar als der Frontmann Lärm für die anderen Bands des Abends (mit einem leicht verschnupften "Für die seid ihr doch hier!") forderte, gab es nur verhaltenen Applaus. Schade für die Truppe, die gefühlsmäßig einfach ein schlecht gewählter Support-Act für diese Headliner war, insbesondere weil ihre Musik live eigentlich eher nach Metalcore als nach Death Metal klingt.
Ein Blick auf die Uhr zeigte dann, dass man dem Zeitplan mindestens eine Viertelstunde hinterher hinkte. Das wurde dann leider beim Gig von AGATHODAIMON (wegen denen ich überhaupt da war) offensichtlich, die ihre Setlist stark kürzen mussten, wie ich später erfuhr. Dennoch, die Mainzer spielten super auf. Viele Hits aller Alben kamen zu Ehren, darunter bereits an zweiter Stelle das tolle "Tongue Of Thorns". Insbesondere Sänger Chris "Ashtrael" Bonner, bei dem ich vorab etwas skeptisch war, konnte voll und ganz überzeugen. Die Stimmung im Publikum war gut, auch wenn ich im Escape schon größeren Jubel erlebt habe. Aber im Vergleich zur Band davor war es ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Nach einer weiteren Umbaupause gab es schließlich noch die auf Quintett-Größe zusammengeschrumpften Italiener von GRAVEWORM zu hören. Eigentlich traurig, den Abstieg der Band zu beobachten – diese Truppe habe ich schon auf wesentlich größeren Bühnen und sogar als Headliner bei kleineren Festivals gesehen. Andererseits immer schön, wenn man eine Band im ganz kleinen Rahmen erleben kann… Dass die Jungs um Sänger Stefan Fiori jede Menge Bühnenerfahrung haben, war zu jeder Sekunde zu merken. Da passte jede Pose, speziell das synchrone Headbangen aller Musiker (mit Ausnahme des Drummers) war super. Auch die Spielfreude hat gepasst, ebenso die Setlist, die eigentlich keine Wünsche offen ließ. Höhepunkt aus meiner Sicht: Das eingängige "I, The Machine" bei dem es auch im Publikum die meiste Bewegung gab. Lediglich auf die übliche Vergewaltigung von "Fear Of The Dark" ganz zum Schluss hätte ich verzichten können – jedes Mal wenn ich das höre, denke ich, Fiori hat den Text noch nie gelesen. Was GRAVEWORM auf jeden Fall fehlt (neben vernünftigen neuen Alben, die letzten waren ja ziemlich durchwachsen) ist Keyboarderin Sabine Mair, die heuer ausgestiegen ist. Ohne die ist nämlich alles doof ;)

Fazit: Insgesamt kein herausragendes, aber immerhin ein solides Konzerterlebnis. Man merkt, dass montags ein wenig der Alkohol fehlt ;) Wenn AGATHODAIMON etwas länger auf der Bühne hätten stehen dürfen, wäre ich wohl begeisterter gewesen. Immerhin habe ich Bandleader und Gitarrist Martin "Sathonys" Wickler (einigen vielleicht auch als Metal Hammer-Redakteur bekannt) nach dem Konzert noch beim Merch-Stand getroffen und ein bisschen mit ihm geplaudert. Ein überaus freundlicher und angenehmer Zeitgenosse, der sogar seine Bandkumpels zusammengesucht hat, damit sie mir Autogramme auf die schnell noch gekaufte CD geben konnten. Von ihm habe ich dann auch erfahren, dass die Setlist stark gekürzt werden musste. Der Grund: Das Escape ist ja eigentlich eine normale Kneipe mit einem Konzertraum im Keller – hat normalerweise montags auch gar nicht offen und irgendwie wurde erst um 17:00 Uhr aufgeschlossen. Dadurch hat sich dann alles so extrem verzögert, dass die Bands nicht alles spielen konnten, was sie wollten.

Hier noch zwei Fotos:

http://i49.tinypic.com/9azon4.jpg
(Agathodaimon)

http://i48.tinypic.com/28joyq.jpg
(Graveworm)

Ivanhoe
21.11.2012, 08:24
Scheint keiner so recht das Bedürfnis zu haben, hier was zu schreiben. Oder es geht derzeit niemand auf Konzerte. Egal, ich fühl mich kreativ und schreib trotzdem was ;)

Datum: Freitag, 16. November 2012
Location: Arena (Wien)
Tour: "Into Darkness 2012"
Headliner: Pain
Support: Moonspell - Swallow The Sun - Lake Of Tears - Scar Of The Sun
Ticketpreis: 34,40 Euro (VVK)

Wie schon beim letzten Konzert (nur 4 Tage vor diesem) war ich auch diesmal viel zu spät dran. Konnte aber nichts dafür, das Seminar, auf dem ich war, hat leider länger gedauert, als gedacht. Egal, ich kam jedenfalls genau in der Umbaupause zwischen LAKE OF TEARS und SWALLOW THE SUN. Zu SCAR OF THE SUN kann ich also überhaupt nix sagen, die Band ist mir nicht mal vom Namen her ein Begriff. LAKE OF TEARS schon eher, rein vom Hörensagen war dieser Gig allerdings nicht allzu berauschend.

Bevor das Konzert dann mit SWALLOW THE SUN so richtig für mich losging, herrschte größerer Andrang am Bierstand, als vor der Bühne. Das änderte sich kurzfristig, als die Doomer zu spielen begannen, voll wurde der relativ kleine Zuschauerraum in der Arena aber nicht. Außerdem war zu beobachten, dass sich die Ränge im Laufe der Show wieder lichteten. Falls die Leute zum Feiern hier waren, ist das kein Wunder - zu elegisch und langsam ist die Musik der Finnen. Dementsprechend gab es keine Bewegung im Publikum - mir selbst hat der Gig auch nicht sonderlich gefallen, diese Musik ist mE nur unter Kopfhörern richtig genießbar. Noch dazu war der Sound ziemlich undifferenziert.

Dafür sicherten wir uns dann kurz vor Beginn des Auftritts von MOONSPELL einen guten Platz, weit vorne in der Mitte. Auch bei den Portugiesen musste das Publikum zunächst auftauen, was spätestens mit dem überraschend früh gespielten "Opium" gelang. Danach folgte eine gute, von Spielfreude geprägte Show, die traditionell mit den Höhepunkten "Alma Mater" (ein echter Killer, live noch mehr als auf CD) und "Full Moon Madness" zu Ende ging. Fazit: Sehr guter Gig von MOONSPELL, lediglich auf seine merkwürdige Maske (oder ist es ein Helm?) sollte Fernando Ribeiro verzichten. Zum Glück hat er sie nach drei Songs abgenommen... ;)

Headliner dieser Tour waren (bzw. sind) PAIN - entsprechend gut gefüllt war die Arena bei der letzten Band des Abends. Und genauso ging dann auch die Post ab, als die Jungs um den stilecht in Zwangsjacke gekleideten Peter Tägtgren mit "Same Old Song" loslegten. Danach spulten die Schweden ein solides Best-Of Programm ab, die Stimmung war die ganze Zeit über super. Erwartungsgemäße Höhepunkte gab es natürlich auch. Neben dem in der Mitte platzierten "Dirty Woman" waren es die ewigen PAIN-Klassiker "On And On" und "Shut Your Mouth", die die Fans zum Kochen brachten. Als Rausschmeißer gab es noch "Bye/Die", danach wurde die Meute in die kalte Wiener Nacht entlassen.

Fazit: Wie schon am Montag davor bei GRAVEWORM ein gutes Konzert. Nicht herausragend, aber sehr solide Arbeit aller Beteiligten. Mit der Arena ist eventuell wohl eine etwas zu große Halle gewählt worden - der gesamte hintere Teil, die "Treppe" war abgesperrt. Schade eigentlich, das war für mein Gefühl der Stimmung ein wenig abträglich. Ansonsten war ich aber zufrieden und ich denke, dem Großteil des Publikums ging es ähnlich.

Auch diesmal habe ich wieder ein paar Fotos für euch:

http://i48.tinypic.com/sb4mbm.jpg
(Moonspell)

http://i45.tinypic.com/14111uf.jpg
(Pain)

http://i46.tinypic.com/s1s49f.jpg
(Pain)

Ivanhoe
06.12.2012, 11:11
Es ist ja schon fast peinlich, aber ich poste hier trotzdem mal wieder selbst was... Ich bin offenbar recht leicht von einer musikalischen Darbietung zu begeistern und möchte dieses Gefühl dann irgendwie weitergeben. Also auf ein Neues:

Datum: Freitag, 23. November 2012
Location: Arena (Wien)
Tour: "Kreator & Morbid Angel Tour 2012"
Headliner: Kreator
Support: Morbid Angel – Nile – Fueled By Fire
Ticketpreis: 34,50 Euro (VVK)

Same old story: Die Konzerte beginnen einfach zu früh für mich – und so ging der Gig von FUELED BY FIRE völlig an mir vorüber. Als wir die Arena betraten, waren schon NILE am Werk. Bei mittelprächtigem Sound (viel zu laut/undifferenziert) holzten sich die Amis durch ihr Programm. Bewegung gab es im Publikum nicht allzu viel – eher andächtiges Schweigen ob der teilweise grandiosen Saitenläufe, die die Musiker zum Besten gaben. Aber zumindest bei "Sacrophagus" und dem finalen "Black Seeds Of Vengeance" gab es lauten Zuspruch der Fans, die wohl großteils aber eher auf Thrash als auf Death Metal eingestimmt gewesen sein dürften.

Das mussten auch die legendären MORBID ANGEL zur Kenntnis nehmen. Zwar war die Stimmung nicht schlecht, es gab sogar den einen oder anderen Moshpit, aber ein wirklich enthusiastisches Publikum sieht mMn anders aus. Dabei waren die Amis durchaus in Spiellaune. Am besten sprang der Funke erwartungsgemäß bei den im Doppelpack angebotenen Gassenhauern "Lord Of All Fevers & Plague" und "Chapel Of Ghouls" über. Auch das unzerstörbare "Where The Slime Live" wurde abgefeiert.

Wieso das Publikum wirklich in der Arena war, zeigte sich aber erst nach der finalen Umbaupause. Bereits beim Intro, bestehend aus "Personal Jesus" (Johnny Cash-Version) und "Mars Mantra" (vom aktuellen KREATOR-Album) wurde lautstark gefeiert. Als dann KREATOR furios mit "Phantom Antichrist" loslegten, gab es kein Halten mehr. Bis zum Schluss des Gigs wurde durchgehend gemosht, was die Band sichtlich freute. Entsprechend oft gab es auf der Bühne den typischen KREATOR-Katzenbuckel zu sehen. Mille Petrozza war – im Gegensatz zu dem, was ich von anderen Konzerten gehört habe – bestens bei Stimme, die leider ein wenig im zu lauten Sound unterging. War aber nicht weiter schlimm, das Publikum sang ohnehin lautstark bei allen Stücken mit. Insbesondere das neue "From Flood Into Fire" offenbarte seine Qualität als Live-Hymne, aber auch bei "Enemy Of God", "Hordes Of Chaos (A Necrologue For The Elite)" und "Voices Of The Dead" ging gesangstechnisch so richtig die Post ab. Und auch beim Finale, eingeläutet vom auf das übliche "The Patriarch"-Zwischenspiel folgenden "Violent Revolution" ließ die Energie des Publikums nur unmerklich nach. Nach dem finalen Doppelschlag "Flag Of Hate" und "Tormentor" wurden noch lautstark Zugaben gefordert – leider war dann aber endgültig Schicht im Schacht.

Fazit: KREATOR sind eine Macht. Daran gibt es nichts zu rütteln – ich würde die Ruhrpott-Thrasher sogar als derzeit weltbeste Band ihres Genres bezeichnen. Super Show, diese Truppe würde ich mir jederzeit wieder ansehen. Größter Wermutstropfen war die frühe Sperrstunde in der Arena – bereits um 23:30 mussten alle draußen sein. Kein Wunder, dass die ersten Bands häufig vor ausgesprochen lichten Reihen spielen müssen, wenn die Konzerte so früh angesetzt werden. Hier sollten sich die Verantwortlichen dringend was überlegen.

Fotos gibts auch wieder:

http://i46.tinypic.com/346ufl0.jpg
(Morbid Angel)

http://i49.tinypic.com/5v15hy.jpg
(Kreator)

http://i45.tinypic.com/2u5t7ow.jpg
(Kreator)

FearOfTheDark
06.12.2012, 11:34
Kreator... :genickbruch:
Hab ich bisher nur 1x live gesehen vor fast 3 Jahren (zusammen mit Caliban, Eluveitie, Emergency Gate... was für eine Mischung :D) und freu mich sehr aufs Beastival nächstes Jahr!
Hab auch das im Internet live übertragene Konzert aus Berlin letztes Wochenende daheim genossen. Kreator sind mit das geilste, was ich kenne ;)

Edit:
Ich wollte eig. auch zu dieser Tour (03.11. in Geiselwind), aber ausgerechnet an diesem Wochenende war das wXw/CZW-Wochenende in Oberhausen...

LastRide
06.12.2012, 20:27
Ich möchte hier nun auch mal einen Konzerbericht von letztem Dienstag (27.11.) posten. Kris Kristofferson live in Stuttgart:

Gestern war es endlich soweit, Kris Kristofferson war live in Stuttgart. Ich war mit einer Freundin da und wir beide sind restlos begeistert. Die ganze Zeit war er alleine auf der Bühne - nur er, seine Gitarre, die Mundharmonika und die Cowboystiefel. Wirklich unglaublich was für eine Aura der Kerl hat, zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl ein Schlagzeug, Bass etc. würde fehlen.

Zwischendurch erzählte Kris kleine Anekdoten, spielte alle Hits, aber auch Lieder seines neusten Albums. Für 4 Songs kam seine Tochter mit der Steelguitar auf die Bühne.
Die Texte faszinieren mich immer wieder und die unglaublich tiefe, warme Stimme ist der Wahnsinn. Hätte ihm noch stundenlang zuhören können.
Insgesamt spielt er ca.90min, zwischendurch gab es mal eine Pause - aber hey, der Mann ist 76, der darf sich auch ruhig mal eine Pause nehmen.

Setlist laut setlist.fm:


Shipwrecked in the Eighties
Darby's Castle
Me and Bobby McGee
Here Comes That Rainbow Again
Best of All Possible Worlds
Help Me Make It Through the Night
Casey's Last Ride
Nobody Wins
Closer to the Bone
This Old Road
The Heart
From Here to Forever
From the Bottle to the Bottom
(Kris Kristofferson & Rita Coolidge cover)
Jody and the Kid
Loving Her Was Easier (Than Anything I'll Ever Do Again)
Ramblin' Jack
When I Loved Her
The Promise
Good Love (Shouldn't Feel So Bad) (w/ Kelly Kristofferson)
The Hero (w/ Kelly Kristofferson)
Between heaven and here (w/ Kelly Kristofferson)
The Pilgrim, Chapter 33 (w/ Kelly Kristofferson)
The Wonder (w/ Kelly Kristofferson)
Sunday Mornin' Comin' Down
The Silver Tongued Devil and I
Love Is the Way
For the Good Times
Encore:
A Moment of Forever
Please Don't Tell Me How the Story Ends
Why Me (w/ Kelly Kristofferson)

Ein wahrscheinlich einmaliges Erlebnis, diese Countrylegende live zu sehen, es war nur genial. So hab ich nun, nach Willie Nelson vor 2 Jahren, die noch lebende Hälfte der Highwaymen live erlebt.

Der Landknecht
06.12.2012, 21:21
Viel Gelaber über Kreator, alles richtig, wunderbar

Sorry für die Verkürzung deines Zitats, aber die Wiederholung der ganzen Absätze macht wahrscheinlich Augenkrebs. Ich möchte nur eines dazu sagen: wie zur Hölle passen Kreator, Morbid Angel und Nile zusammen? Auf 'nem Festival? Okay. Da sind die Bands ja gewissermaßen getrennt voneinander. Aber zusammen als Package? Old School Death Metal trifft auf technischen Death Metal trifft auf Teutonic Thrash? Hä? Würde ich mir, glaube ich, nie reinziehen. Und du schreibst ja selbst: bei MA und Nile war die Stimmung verhältnismäßig zurückgenommen. Kann ich auch verstehen. Manche glauben zwar, jeder Metal sei einfach nur Krach, aber es gibt einfach diverse Unterschiede, und manches funktioniert zusammen einfach nicht. Ich hätte da eher Kreator + Dew Scented (nur als Beispiel, finde die Band nicht gut) + lokaler Thrasher genommen. Aber so ist's halt.

Und wie verstehen sich eigentlich Mille und David mittlerweile? Die gerieten ja damals etwas aneinander, Stichwort versuchter Rausschmiss eines Nazis bei einem Kreatorkonzert in den USA, bei dem David aber abwehrenderweise einschritt und auf die Meinungsfreiheit pochte.

FearOfTheDark
07.12.2012, 07:02
Ich möchte nur eines dazu sagen: wie zur Hölle passen Kreator, Morbid Angel und Nile zusammen?

Hast du nicht gelesen was ich geschrieben habe? :D
Kreator hab ich bisher nur 1x live gesehen vor fast 3 Jahren (zusammen mit Caliban, Eluveitie, Emergency Gate... was für eine Mischung :D

Dagegen passen doch MA und Nile viel besser, oder nicht?
Bei Emergency Gate damals waren vll 20 Leute in der Halle. Bei Eluveitie vll das doppelte. Bei Caliban wars dann viiiiiiiel zu voll (alles kleine 15-jährige Emo's die meinten jetzt mal wie wild nach vorne zu schieben) und bei Kreator wars dann angenehm. Zwar auch voll, aber dann eher die stinkenden, bärtigen Kuttenträger zum Moshen ;)

Ivanhoe
07.12.2012, 07:14
Und wie verstehen sich eigentlich Mille und David mittlerweile? Die gerieten ja damals etwas aneinander, Stichwort versuchter Rausschmiss eines Nazis bei einem Kreatorkonzert in den USA, bei dem David aber abwehrenderweise einschritt und auf die Meinungsfreiheit pochte.

Vermutlich ist das geklärt - die Tour geht ja mittlerweile auch schon recht lang, war unter anderem auch in den USA zu Gast. Das wäre wohl schwierig, wenn sich zwei der Hauptprotagonisten überhaupt nicht verstehen. Ich habe zumindest nichts Negatives gehört oder gelesen, aber andere Quellen als die Facebook-Seite von Kreator und den Metal Hammer habe ich leider nicht. Ich habe auch gar nicht an diese Auseinandersetzung gedacht - die habe ich damals (wann war das eigentlich?) nur irgendwie so am Rande mitbekommen.

Was mir allerdings schon aufgefallen ist (trotz beträchtlichem Bierkonsums): Normalerweise holen sich die Bands ja immer "Cheap Pops". Ok, falscher Ausdruck, sie versuchen Stimmung für die anderen Gruppen des Abends zu machen bzw. ihren Respekt für die zu zeigen, die vor ihnen gespielt haben bzw. noch spielen werden. Nile haben das gemacht ("All hail Morbid Angel - Cheer for Kreator!" oder so), Morbid Angel nicht. Bei Kreator bin ich mir nicht sicher, da war ich die meiste Zeit im Pit, da hört man sowas nicht wirklich.

Was die Zusammenstellung der Bands auf dieser Tour betrifft, gebe ich euch Recht. War schon ein wenig befremdlich und hat sich mMn auch in den Publikumsreaktionen gezeigt. Ich selbst war ja auch nur wegen Kreator da. Ich mag zwar die alten Alben von Morbid Angel, aber für einen Konzertbesuch reicht die Liebe dann bei Weitem nicht. Ähnlich ist es bei Nile, zu denen ich nach wie vor keinen wirklichen Zugang finde.

Gesteckt voll war die Halle trotzdem - was vermutlich zu 90 Prozent am Headliner gelegen hat. Dazu kommt, dass die Arena als drittgrößte Location in Wien dennoch eine recht kleine Halle ist (Kapazität nach eigenen Angaben: 935). Die kann eine Band wie Kreator locker füllen, eigentlich denke ich, dass für die Thrasher aus dem Ruhrpott prinzipiell die nächstgrößere Halle (Gasometer, Kapazität zwischen 2.000 und 3.000, ist aber "adaptierbar" indem der hintere Bereich abgeteilt wird, wenn nicht so viel Andrang herrscht) in Ordnung gewesen wäre. Anscheinend war aber das Publikumsinteresse nicht groß genug, um diesen Schritt "nach oben" zu rechtfertigen. Kann natürlich an dem etwas eigenwillig zusammen gestellten Band-Package gelegen haben. Ich will aber nix gegen die kleinere Variante gesagt haben - in der Arena ist der Sound sowieso besser und außerdem ist es nie ein Fehler, wenn man näher an den Bands dran ist. ;)

EDIT:

Achja, das wollte ich noch schreiben:

Bei Emergency Gate damals waren vll 20 Leute in der Halle.

Die scheinen wohl öfter die Arschkarte zu ziehen. Siehe meinen ersten Bericht in diesm Thread - Da steht zwar, dass 100 Leute da waren, beim Auftritt von Emergency Gate waren aber gerade mal 10 - 15 in Bühnennähe. Der Rest beim Bierstand, am Klo, im ersten Stock oder sonst wo. Ziemliches Trauerspiel und auch hier vor allem deshalb, weil die Band nicht annähernd ins Billing gepasst hat.

Wickaman
07.12.2012, 07:56
SEEED - Live in Graz

Heilige Scheiße, war das eine geniale Show. Sowohl alle alten Klassiker als auch die neuen Stücke wurden gespielt, plus drei Lieder vom Peter Fox-Album. Dazu zwei Zugaben und eine Dickes B/Sexyback-Version die wirklich großartig war.
War mein erstes wirklich großes Konzert und ich bin immernoch total begeistert.

http://img543.imageshack.us/img543/9572/dsc00286fi.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/543/dsc00286fi.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)
http://img266.imageshack.us/img266/581/dsc00304p.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/266/dsc00304p.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)
http://imageshack.us/photo/my-images/543/dsc00286fi.jpg/

FearOfTheDark
07.12.2012, 09:27
Die scheinen wohl öfter die Arschkarte zu ziehen. Siehe meinen ersten Bericht in diesm Thread - Da steht zwar, dass 100 Leute da waren, beim Auftritt von Emergency Gate waren aber gerade mal 10 - 15 in Bühnennähe. Der Rest beim Bierstand, am Klo, im ersten Stock oder sonst wo. Ziemliches Trauerspiel und auch hier vor allem deshalb, weil die Band nicht annähernd ins Billing gepasst hat.

Ich bin ja generell ein "Erste-Reihe-Steher" und dazu muss man halt als erstes mit in die Halle kommen und sich alle Bands "gezwungener Maßen" anschauen, wenn man den Platz behalten will.
Ich bin der Meinung, dass eigentlich jede Band wenigstens den Respekt und Applaus verdient hat für den Reisestress den sie auf sich nehmen, nur um dann vor einem zu spielen, auch wenn es dann nur 20 Leute sind. Auch wenn mir eine Band nicht absolut nicht gefällt (und das war bei EG so), applaudiere ich wenigstens zum Schluss um Respekt zu zeigen. Es ist für eine Band verdammt schwer und unangenehm nur vor einer "halben Halle", geschweige denn 20 Leuten zu spielen (weiß ich aus eigener Erfahrung), nur weil der Veranstalter/Tourmanager bei der Lineup-Zusammenstellung besoffen war...

Edit:
@Ivanhoe: Nach langer, langer Zeit kommt ja doch endlich mal Leben in den Thread und du musst nicht mehr schreiben "Es ist ja schon fast peinlich, aber ich poste hier trotzdem mal wieder selbst was..."
:D

DemonOfDeathValley2.0
07.12.2012, 10:29
Auf Ivanhoes Bericht und Koksbudes Kommentar möchte ich auch dazu noch sagen, dass die Bandzusammenstellung teilweise wirklich ganz komisch sind.

Behemoth mit Devildriver oder Cannibal Corpse mit Children of Bodom, um mal 2 Beispiele zu nennen. Ich weiß nicht, wie man darauf kommt, dass das passen könnte. Wenn ich da zurückdenke an Corpse und Bodom - unterschiedlicher konnten die Fans nicht sein. Wie Koksbude schon sagte, für die meisten ist Metal einfach nur Lärm und Krach, aber Behemoth/Devildriver und Cannibal Corpse/COB sind wirklich zwei paar Schuhe.

Übrigens, bei der Kreator/Morbid Angel/Nile Tour bin ich am 21.12 in München dabei, hoffe auf einen gemütlichen Abend :D

FearOfTheDark
07.12.2012, 11:33
...Cannibal Corpse/COB sind wirklich zwei paar Schuhe.

Vergiss nicht, dass Diablo auch dabei waren! ;) Das war wirklich das 5. Rad am Wagen.

Ivanhoe
07.12.2012, 11:43
Auf Ivanhoes Bericht und Koksbudes Kommentar möchte ich auch dazu noch sagen, dass die Bandzusammenstellung teilweise wirklich ganz komisch sind.

Behemoth mit Devildriver oder Cannibal Corpse mit Children of Bodom, um mal 2 Beispiele zu nennen. Ich weiß nicht, wie man darauf kommt, dass das passen könnte. Wenn ich da zurückdenke an Corpse und Bodom - unterschiedlicher konnten die Fans nicht sein. Wie Koksbude schon sagte, für die meisten ist Metal einfach nur Lärm und Krach, aber Behemoth/Devildriver und Cannibal Corpse/COB sind wirklich zwei paar Schuhe.

Amen! :dh: Solch abenteuerliche Mischungen habe ich ja eh auf den Festivals, die brauche ich nicht auch noch auf Tour... Das bringt mich auch gleich zum nächsten Übel, das schon einige Zeit um sich greift: Diese unglaublich übertriebenen Monster-Touren mit zeitweise mehr als 6 Bands an einem Abend. "Besten"falls auch noch unter der Woche. Da braucht sich dann niemand wundern, dass die ersten drei Bands für die Roadies spielen, weil sich sonst noch niemand in die Halle verirrt hat. Von der begrenzten Aufnahmefähigkeit ganz zu schweigen - 6 Stunden "Höllenlärm" nach einem Arbeitstag sind vielen (so auch mir) einfach zu viel. Da hat man dann die Wahl - sieht man sich nur den Headliner an (unfair den anderen Bands gegenüber) oder man ist beim Headliner schon komplett fertig mit der Welt (auch nicht unbedingt fair, und eigentlich eine Geldverschwendung...).

Da wäre doch ein zurück zu kleinen aber feinen Packages wünschenswert. Schlimmstes Beispiel ist meiner Ansicht nach übrigens der Heiden-/Pagan-Fest-Wahnsinn. Da braucht sich über Zuschauerrückgang auch keiner zu wundern. Denn erstens sind das zuviele ähnliche Bands, die einen Abend füllen sollen - das erträgt ja kaum jemand. Und zweitens kommen noch dazu die gleichen Bands Jahr für Jahr (ich glaube Korpiklaani sind die fleißigsten, die spielen teilweise das Pagan- UND das Heidenfest im selben Jahr). Wer will sowas überhaupt noch sehen?

FearOfTheDark
07.12.2012, 11:53
Amen! :dh: Solch abenteuerliche Mischungen habe ich ja eh auf den Festivals, die brauche ich nicht auch noch auf Tour... Das bringt mich auch gleich zum nächsten Übel, das schon einige Zeit um sich greift: Diese unglaublich übertriebenen Monster-Touren mit zeitweise mehr als 6 Bands an einem Abend. "Besten"falls auch noch unter der Woche. Da braucht sich dann niemand wundern, dass die ersten drei Bands für die Roadies spielen, weil sich sonst noch niemand in die Halle verirrt hat. Von der begrenzten Aufnahmefähigkeit ganz zu schweigen - 6 Stunden "Höllenlärm" nach einem Arbeitstag sind vielen (so auch mir) einfach zu viel. Da hat man dann die Wahl - sieht man sich nur den Headliner an (unfair den anderen Bands gegenüber) oder man ist beim Headliner schon komplett fertig mit der Welt (auch nicht unbedingt fair, und eigentlich eine Geldverschwendung...).

Stimme ich dir vollkommen zu!
z.B. bin ich am überlegen im April 4 Stunden nach Leipzig zu fahren zum Impericon-Festival (geht EINEN Tag, spielen aber auch 8 oder 9 Bands. Und zwar mächtig brutale!) und nachts wieder zurück nach Nürnberg, damit ich am nächsten Tag nach Würzburg fahren kann zur Progression-Tour (dort spielen auch wieder 5-6 Bands).
Beide Events haben zwar einen absoluten Hammerpreis, trotzdem sind es einfach zu viele Bands...
Wo sind die schönen Konzerte hin, wo es einen Headliner gab und 1-2 Vorbands? War auch schon auf Konzerten, wo es gleich 2 Headliner gab (beide spielten 90 Minuten) + 2 Vorbands. Selbst das war schon hart an der Grenze.
Amon Amarth in Chemnitz letztes Jahr hingegen hatten GARKEINE Vorband :D Das hatte ich zuvor auch noch nie erlebt sowas, aber war eig. ganz cool, da Amon Amarth dafür über 2,5 Stunden gespielt haben (mittendrin Pause für ca. 15 Minuten, dort spielte als "Zwischenband" Purgatory, die um einiges heftiger waren), also auch ein verdammt harter Abend.

DemonOfDeathValley2.0
07.12.2012, 11:58
Amen! :dh: Solch abenteuerliche Mischungen habe ich ja eh auf den Festivals, die brauche ich nicht auch noch auf Tour... Das bringt mich auch gleich zum nächsten Übel, das schon einige Zeit um sich greift: Diese unglaublich übertriebenen Monster-Touren mit zeitweise mehr als 6 Bands an einem Abend. "Besten"falls auch noch unter der Woche. Da braucht sich dann niemand wundern, dass die ersten drei Bands für die Roadies spielen, weil sich sonst noch niemand in die Halle verirrt hat. Von der begrenzten Aufnahmefähigkeit ganz zu schweigen - 6 Stunden "Höllenlärm" nach einem Arbeitstag sind vielen (so auch mir) einfach zu viel. Da hat man dann die Wahl - sieht man sich nur den Headliner an (unfair den anderen Bands gegenüber) oder man ist beim Headliner schon komplett fertig mit der Welt (auch nicht unbedingt fair, und eigentlich eine Geldverschwendung...).

Da wäre doch ein zurück zu kleinen aber feinen Packages wünschenswert. Schlimmstes Beispiel ist meiner Ansicht nach übrigens der Heiden-/Pagan-Fest-Wahnsinn. Da braucht sich über Zuschauerrückgang auch keiner zu wundern. Denn erstens sind das zuviele ähnliche Bands, die einen Abend füllen sollen - das erträgt ja kaum jemand. Und zweitens kommen noch dazu die gleichen Bands Jahr für Jahr (ich glaube Korpiklaani sind die fleißigsten, die spielen teilweise das Pagan- UND das Heidenfest im selben Jahr). Wer will sowas überhaupt noch sehen?

Amen to that! Diese Riesenkonzerte mit 5 oder 6, und zwar bekannten Bands, kommen ganz gerne mal unter der Woche. Ich kann mich erinnern, ist scon ein paar Jahre her, da waren Morbid Angel/Kataklysm/Keep of Kalessin/Marduk/Arsis in Linz. Alle 5 Bands höre ich sehr gerne und wollte mir alle geben. Keine Chance, bis ich in Sbg. mit der Arbeit fertig bin, heimfahre um mich umzuziehen, die Hinfahrt.. da waren Kalessin und Arsis schon fertig :mad: Dann hat man noch den Arbeitstag in den Knochen, zahlt den Vollpreis für das Ticket und ansehen tut man sich dann fast garnichts. Zumindest konnte ich damals mit den Jungs von Keep of Kalessin und mit Mortuus von Marduk ein wenig quatschen, da sie sich dann zu dem Merchstand vorne beim Eingang begeben haben :dh:

Und das Pagan/Heidefest hat tatsächlich fast immer Korpiklaani da. Oder Unleashed oder Heidevolk. Mir kommts so vor, als wenn da auf den Flyern immer die gleichen Bands stehen würden und ertappe mich dabei, dass ich die Pagan/Heidefest Flyer/Poster gar nicht mehr beachte ;)

EDIT: Ach ja, Fear of the Dark: Du spricht gerade Amon Amarth an... die waren vor 2 Jahren oder so in Österreich mit As I Lay Dying auf Tour! Soviel zu den Bandzusammenstellungen -.-

FearOfTheDark
07.12.2012, 12:12
Bei mir in Nürnberg sind die Konzerte (zumindest im Metalbereich) eigentlich IMMER Mittwochs komischerweise... -.-
Da ich wegen meiner Freundin oft in Würzburg bin, hab ich da festgestellt, dass dort die Konzerte IMMER Sonntags sind.
Voll für den Anus.

Ivanhoe
07.12.2012, 12:29
EDIT: Ach ja, Fear of the Dark: Du spricht gerade Amon Amarth an... die waren vor 2 Jahren oder so in Österreich mit As I Lay Dying auf Tour! Soviel zu den Bandzusammenstellungen -.-

War das nicht letztes Jahr? Ich war jedenfalls dort - wer hat da eigentlich noch gespielt? Waren das nicht Hatebreed? :narr:

Oder die "Unholy Alliance"-Tour 2008: Slayer - Amon Amarth - Mastodon - Trivium. Unglaublich.

DemonOfDeathValley2.0
07.12.2012, 12:55
War das nicht letztes Jahr? Ich war jedenfalls dort - wer hat da eigentlich noch gespielt? Waren das nicht Hatebreed? :narr:

Oder die "Unholy Alliance"-Tour 2008: Slayer - Amon Amarth - Mastodon - Trivium. Unglaublich.

Oder es war letztes Jahr - ich war da nicht dabei. AA habe ich schon unzählige Male gesehen, aber ein Kumpel war drüben. Ich glaube fast, da war noch Sceptic Flesh dabei.

Unholy Alliance Tour hört sich auch nicht schlecht an... not. Und ich sage es nochmal. Ich habe rein gar nichts gegen Mastodon oder Trivium aber c'mon... bitte nicht in der Zusammensetzung.

Der Landknecht
07.12.2012, 17:43
Bzgl. des Heiden/Paganfestes gibt es ja auch noch anderslautende Kritik, auch in negativer Hinsicht. Kritikpunkt ist hier die Agentur "Rock the Nation", die diese ganzen Multipackagesminifestivaltours zusammenstellt. Heidenfest, Paganfest (wo ist der Unterschied?), Extremefest, Full of Hate, Hatefest, Neckbreaker's Ball, Power Of Metal, Thrashfest usw.
Immer dieselben Bands, ähnliche Locations. Ob die Preise dafür auch teurer sind etc., weiß ich nicht, so sehr ging die von mir gelesene Kritik nicht in die Tiefe, und ich war das letzte Mal 2008 oder 2009 auf so einem Ding.

Ziltoid
07.12.2012, 17:48
Bzgl. des Heiden/Paganfestes gibt es ja auch noch anderslautende Kritik, auch in negativer Hinsicht. Kritikpunkt ist hier die Agentur "Rock the Nation", die diese ganzen Multipackagesminifestivaltours zusammenstellt. Heidenfest, Paganfest (wo ist der Unterschied?), Extremefest, Full of Hate, Hatefest, Neckbreaker's Ball, Power Of Metal, Thrashfest usw.
Immer dieselben Bands, ähnliche Locations. Ob die Preise dafür auch teurer sind etc., weiß ich nicht, so sehr ging die von mir gelesene Kritik nicht in die Tiefe, und ich war das letzte Mal 2008 oder 2009 auf so einem Ding.

Vergiss nicht das Drei-Tages-Festival "Metalfest", wo auch im Zwei-Jahres-Takt die Bands gewechselt werden. War das erste Jahr auf dem Legacyfest, im zweiten auf dem Metalfest..und dann haben sich die Bands wirklich fast 1:1 wiederholt. Rock The Nations halt.

Nekator
09.12.2012, 14:41
Gestern die "Twins of Evil" Tour (Marylin Manson & Rob Zombie) in Wien angesehen.
War schon ein ziemlicher Kontrast.. Manson hat halt sein Programm abgespult und ist dann von der Bühne verschwunden, während Zombie wirklich eine Show geboten hat und extrem viel mit dem Publikum interagiert hat. Da war Manson fast wie eine Vorband dagegen ;)
Auch von der Musik her, lag Rob Zombie imo um einiges vorne.
Einziger Nachteil war die eher kurze Auftrittszeit von einer knappen Stunde für Zombie. Alles in allem hat sich der Besuch aber mehr als gelohnt :)

Ivanhoe
10.12.2012, 08:49
Gestern die "Twins of Evil" Tour (Marylin Manson & Rob Zombie) in Wien angesehen.
War schon ein ziemlicher Kontrast.. Manson hat halt sein Programm abgespult und ist dann von der Bühne verschwunden, während Zombie wirklich eine Show geboten hat und extrem viel mit dem Publikum interagiert hat. Da war Manson fast wie eine Vorband dagegen ;)
Auch von der Musik her, lag Rob Zombie imo um einiges vorne.
Einziger Nachteil war die eher kurze Auftrittszeit von einer knappen Stunde für Zombie. Alles in allem hat sich der Besuch aber mehr als gelohnt :)

Ich war auch da ;) Und ich habe es genauso gesehen. MANSON wirkte auf mich wenig agil, ich glaub er war auch nicht ganz nüchtern - oder nuschelt der immer so bei seinen Ansagen? Ich fand die Show an sich schon recht gelungen, ob es wirklich notwendig ist, bei jedem Song ein anderes Kostüm zu tragen, ist aber eine andere Frage. War dennoch ein recht stimmiges Gesamtkonzept, wie ich finde. Musikalisch fand ich das Ganze nicht berauschend, irgendwie war der Sound auch nicht gut abgemischt. Vor allem die Stimme kam mir zu leise vor. Und wann zum Teufel ist Manson eigentlich so fett geworden? Der war doch immer extrem dürr...

ROB ZOMBIE ist hingegen DER Mann, daran gibt es nach diesem Konzert nichts zu rütteln. Unglaublich, was das für eine Show war. Wobei ich sagen muss, dass ich mir nicht viel erwartet habe, bis auf ein, zwei Songs kannte ich vorher nichts von Zombie. Dass der dann so abräumt hätte ich nicht gedacht. Die ganzen Gimmicks, Bühnenaufbauten und Videoschnipsel auf den Bildschirmen - das war schon eine einzigartige Atmosphäre. Auch die Songs kamen sehr kraftvoll und durchaus differenziert aus der PA. Am besten war - neben "Sick Bubble-Gum" ("Rock! Motherf***er! Rock! Motherf***er!" - ich war auf der Motherf***er-Seite... ;)) der Klassiker "Dragula". Einfach cool. Genau wie die Band und Mr. Zombie himself, da hat wirklich alles gestimmt. Und dass sich der Mann so viel auf der Bühne bewegt, hätte ich auch nicht vermutet. Umso besser. Lediglich auf die österreichische Flagge am Ende hätte ich verzichten können - so eine Anbiederung wäre meiner Ansicht nach nicht notwendig gewesen. Vermutlich war es als nette Geste gedacht und wurde auch ordentlich bejubelt, ich persönlich brauche Derartiges aber nicht unbedingt.

Lustig übrigens die Reaktionen der österreichischen Gratisboulevard-Blätter "Heute" und "Österreich". "Heute" schreibt nichts zu Zombie, kritisiert nur die "bizarre Horror-Show" von Manson mit "14 Kostümwechseln (mehr als bei Lady Gaga)", "nazi-ähnlichen Propaganda-Motiven" und eine "an den Ku-Klux-Klan erinnernde Nikolo-Robe" - siehe unten... "Österreich" lobt hingegen (vermutlich nur um eine andere Meinung als die Konkurrenz-Zeitung zu veröffentlichen) die Shows beider Bands, insbesondere Rob Zombie (geb. 1965), der als "legitimer Manson-Nachfolger" (geb. 1969) gefeiert wird - vollkommen verkennend, dass Rob Zombie bereits 1985 in der Band WHITE ZOMBIE tätig war, während die erste Manson-Veröffentlichung 1994 erschien.

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(Marilyn Manson)

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(Marilyn Manson)

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(Rob Zombie)

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(Rob Zombie)

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(Rob Zombie)

Nekator
10.12.2012, 09:52
Musik Heute hat da einen ganz brauchbaren Artikel imo

http://www.heute.at/freizeit/musik/art31330,833084

Die Fahne hat er übrigens von Alice Cooper übernommen, ebenso wie die Bewegungen während "Schools Out" fand ich ja extrem geil ;)

Ivanhoe
10.12.2012, 10:24
http://www.heute.at/freizeit/musik/art31330,833084

Das gibt ungefähr mein Konzerterlebnis wieder. Bei den Artikeln in Österreich und Heute hatte ich eher das Gefühl, dass die Redakteure nicht beim Konzert waren bzw. sich überhaupt nicht über die Künstler informiert haben.

Lediglich dem Musik-Heute-Kommentar zu Rokko Ramirez kann ich mich nicht ganz anschließen. Ok, es wurde bei den üblichen Gassenhauern lauthals gejubelt, aber von wirklich aufgeheizter Stimmung konnte kaum die Rede sein. Ich persönlich hätte lieber eine richtige Vorgruppe gesehen. Metal-Klassiker aufgelegt von einem DJ? Naja, die kommen vor dem Konzert sowieso immer über die Boxen. Hätte man einfach nur lauter drehen müssen.

Ivanhoe
13.12.2012, 13:14
Geht doch, langsam nimmt der Thread Fahrt auf. Steter Tropfen höhlt das Schwein. Oder so. Hier noch was, das ich schon vor einer Woche geschrieben aber zu posten vergessen habe ;)

Datum: Freitag, 30. November 2012
Location: ((szene)) (Wien)
Tour: Keine Ahnung, ist das noch die "Rostrot 2012"-Tour?
Headliner: Eisregen
Support: Sign Of Decay – Insanity – Durkheim
Ticketpreis: 25 Euro (VVK)

Irgendwie unterschätze ich bei Konzerten in der ((szene)) regelmäßig die Fußmarschentfernung zur nächsten U-Bahn-Station. So auch diesmal wieder… Aber ich bin auch zu spät zu Hause weggegangen, weshalb ich von DURKHEIM gerade noch die letzten Töne mitbekam. Reicht für eine Beurteilung nicht aus, keine Ahnung, ob die Band gut ist oder nicht. Trifft sich aber ganz gut, wenn man in der Umbaupause ankommt – kann man gleich direkt zur Tränke gehen und sich "aufwärmen".

Als dann INSANITY aus Niederösterreich loslegten, blieb mir erstmal der Mund offen stehen. Ich habe ja durchaus schon einiges gesehen, aber das hier war mit das Verrückteste. Die Band gibt es schon seit 1993 oder so – und ich habe trotzdem noch nie was von ihr gehört. Hmm… wie kann man das beschreiben… Optisch stellte ich mich zunächst auf Black Metal ein. Schönes Corpsepaint bei allen Bandmitgliedern, ein dem Genre entsprechend gekleideter Sänger, alles da. Als ich den Drummer mit seiner fluoreszierenden, pink-weißen Schmike bemerkte, ging es auch schon los. Musikalisch gab es einen eigenartigen Mix aus Hard Rock, verschiedenen Metal-Stilen und Blues zu hören, teilweise garniert mit – ja was eigentlich? – so einer Art Sprechgesang. Beste Songtitel: "Schnittlauch" ("Was ist grün und innen hohl?" "Schnittlauch! Schnittlauch"… ;)) und "Cornetto Heidelbeer" ("Für ein Cornetto Heidelbeer zeig ich meinen Beidl her…"). Alles in allem war das eine Mischung aus Knorkator, The Tiger Lillies, Alkbottle, Roland Düringer und Judas Priest, mit einer Prise Jim Morrison (die Bewegungen des Sängers…) und "Trve" Black Metal. Unglaublich – aber das zündete zumindest teilweise wirklich gut und die Publikumsreaktionen legten nahe, dass die Band im Wiener Untergrund einen gewissen Status hat. Zum Abschluss zeigte der Sänger dem Publikum noch seinen nackten Arsch und das war's dann auch schon. Wer mal die Chance hat, sich diese Chaotentruppe anzusehen, sollte es auf jeden Fall tun. Eigenwilliger geht's fast nicht mehr!

Gegen dieses Programm stanken SIGN OF DECAY, ebenfalls aus Niederösterreich, erwartungsgemäß ein wenig ab. Die waren einfach zu normal. Wobei, als "normal" kann man eine Mischung aus IN FLAMES und METALLICA eigentlich auch nicht bezeichnen. Das wurde auch durch das Fehlen des üblichen zweiten Gitarristen deutlich – dessen Lead-Parts übernahm ein Geiger (!). Gefiel mir insgesamt recht gut, durch die Geige erhielt das ganze tatsächlich eine eigene Note. METALLICA ließen insbesondere beim Klargesang grüßen, wer sich einmal den Refrain von "Burn The Roses" anhört, wird verstehen, was ich meine. Ein guter Gig, ich denke, die Band könnte mit etwas Glück noch Einiges erreichen.

Und dann "der Tod aus Thüringen", EISREGEN, die mit "N8Verzehr" ihren Gig eröffneten. Kein schlechter Einstieg, auf den sofort der erste wirkliche Höhepunkt folgte: "Krebskolonie", in Deutschland indiziert und mit Verbreitungsverbot belegt, kam in Wien zu verdienten Ehren. Wer so einen Song gleich an den Anfang seiner Show stellen kann, hat wahrlich einige Pfeile im Köcher. Es folgte Hit auf Hit – "Blutgeil", "Das liebe Beil", "19 Nägel Für Sofie", "Meine tote russische Freundin", "Elektrohexe" und so weiter und so fort. Sogar der "Eisenkreuzkrieger" kam zu unerwarteten Ehren. Sehr gut, sehr intensiv und toll dargeboten. Sänger Michael "Blutkehle" Roth, Gitarrist "Bursche" Lenz, Drummer "Yantit" und Keyboarderin "Dr. Franzenstein" zeigten sich in bester Spiellaune. Insbesondere die "Blutkehle" war ob des Zuspruches durch das Publikum sichtlich erfreut. Lediglich seine Ansagen in normaler Stimmlage wirkten ein wenig befremdlich… ;)

A pro pos "befremdlich": Dass zum Abschluss der österreichische "Nationalheld" Falco mit "Mutter, der Mann mit dem Koks ist da" geehrt wurde fand ich ok. Dass das in einer Art "Techno-Trance"-Version geschah war weniger gut. Und dass danach auch noch zwei (?) weitere Songs in dieser Richtung folgten, war eigentlich kein würdiger Abschluss. Wieso Yantit für diese mit Elektrobeats unterlegte Darbietung an die Gitarre wechseln musste, bleibt ebenfalls schleierhaft. Noch dazu wurde am Ende die Lautstärke ordentlich erhöht, was den Songs auch nicht wirklich gut getan hat und trotz Ohrenschutz recht unangenehm klang. Schade, einen solchen Abschluss hätte dieser fantastische Gig wirklich nicht gebraucht. Aber sei's drum, ansonsten gab es absolut nichts auszusetzen. EISREGEN, das habt ihr gut gemacht!

Fazit: Ein gutes Konzert mit durchweg interessanten Bands. So macht es Spaß, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen. :dh:

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(Insanity)

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(Insanity)

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(Eisregen)

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(Eisregen)

Fräulein Söckchen
13.12.2012, 13:20
Beste Songtitel: "Schnittlauch" ("Was ist grün und innen hohl?" "Schnittlauch! Schnittlauch"… ;)) und "Cornetto Heidelbeer" ("Für ein Cornetto Heidelbeer zeig ich meinen Beidl her…").

Wie ulkig ist denn das... :o :o :o

Edit: Ahja, Ivanhoe, ich find deine Photos extrem gelungen! :dh: Machst du die mit dem Handy, oder hast du eine bessere Kamera mit?

Ivanhoe
13.12.2012, 14:26
Ahja, Ivanhoe, ich find deine Photos extrem gelungen! :dh: Machst du die mit dem Handy, oder hast du eine bessere Kamera mit?

Danke! :gluck:
Nö, ist nur das Handy. Samsung Galaxy S2. Ich bin eigentlich auch recht zufrieden damit, wobei ich auch sagen muss, dass ich pro gelungenem Foto ca. 5 Versuche brauche. Und das Glück ist auch, dass die meisten Konzerte in wirklich kleinen Locations sind. Da kann man leicht bis vor die Bühne kommen - von weiter weg geht nicht viel beim Fotografieren. Eine bessere Kamera hätte ich zwar auch - aber die getraue ich mich nicht mitnehmen. Dafür ist der Alkoholkonsum meist zu "unvorsichtig" ;)

EDIT:
Achja, und damit man sich "Insanity" vorstellen kann: Insanity - Schnittlauch (Live @Escape Metalcorner) (http://www.youtube.com/watch?v=7HaoWxbx6PE)

rantanplan
16.12.2012, 03:43
Oldie Night, ich war dabei. :D

Vorweg sei gesagt, dass meine Eltern nicht mehr Auto fahren können/dürfen, ein echtes Problem hatte ich nicht damit, als mein Dad also neulich fragte, ob ich sie dort hin fahren kann. Nun liegt die Essener Grugahalle, wo dieses "Event" stattfand, etwa eine Autostunde entfernt, Leichtsinn, dein zweiter Name ist rantanplan, habe ich also in der Hoffnung, dass sowas nur 2, maximal 3 Stunden dauern kann, zugesagt, dass ich dann mit rein komm, 26 Euro zwar, aber einem geschenkten Gaul schaut man ja nicht ins Maul, billiger als Bring- und Hol-Service bei den Spritpreisen wars ja auch fast.

Tja, 2,3 Stunden, Pustekuchen, um 8 gings los, um halb 2 konnt ich sie dann bei "Tony Christie, dem "Hauptact" mal langsam loseisen, unter Verweis auf Regen draußen und sicherlich viel Verkehr nach offiziellem Ende.

Das "Oldie" war dabei vielleicht doch so wörtlich zu nehmen, dass ich von den Bands die da waren eigentlich außer The Rubettes (schonmal den Namen gehört) und Herman's Hermit (No Milk Today) auch gar nichts kannte, und ich bin eigentlich keiner, der 60er-80er jetzt generell ignoriert.

Positiv überrascht war ich von der Band "Sailor", war mir kein Begriff, erst als ich "Girls, Girls, Girls" in der Anmoderation hörte, hatte ich die Hoffnung, dass es das Lied ist, was man kennt ^^, die Jungs haben mir aber auch insgesamt echt gut gefallen. Viel Interaktion mit dem (da noch fitten) Publikum, sehr ordentliches Programm mit einem Strip-Ansatz zu "In the Navy" und einem doch respektablen "Time to Say Goodbye" am Schluss.

Ansonsten mal die Song-Contest-Sieger (als solche wurden sie anmoderiert, obwohl das ja mal Grand Prix de la blabla.... hieß) von 1981 oder so, aus England (die haben da mal gewonnen, WTF?!) gesehen, draußen bei den Rauchern mit ein paar netten Ruhrpottlern gequatscht und drinnen Kaffee getrunken.

Die Stimmung in der Halle ließ leider schon eher früh nach, keine Ahnung ob das ja durchaus ältere Publikum einfach schon müde wurde, oder woran es lag.

Ich glaube weder Oldie-Night, noch Barrierefreiheit sind hier so ganz wichtige Themen, aber ich muss schon sagen, dass in der Gruga-Halle in Essen wirklich sehr gute Vorkehrungen für Rollstuhlfahrer getroffen sind/wurden, dafür mal einen :dh:

Ivanhoe
18.12.2012, 07:27
Nachdem ich in den letzten Monaten sowieso mindestens ein Konzert pro Woche besuche, habe ich mir gedacht, ich könnte ja genauso gut einmal nach Wels fahren – ist eh schon egal. Noch dazu, wo das Line-Up wirklich viel versprach.

Datum: Samstag, 15. Dezember 2012
Location: alter schl8hof (Wels)
Tour: Creatures From The Black Abyss Tour 2012
Headliner: Cradle Of Filth
Support: God Seed – Rotting Christ – Blynd
Ticketpreis: 30 Euro (VVK)

Im "alten schl8hof" in Wels angekommen, betraten wir eine sehr schöne Halle – lediglich die (zum Glück recht schmalen) Säulen im Publikum und auf der Bühne trübten das positive Gesamtbild. Achja, und mit nur einer Biertheke ist die Location ein wenig unterversorgt… ;) Jedenfalls waren wir diesmal recht pünktlich – auf der Eintrittskarte stand als Beginn 19:00 Uhr, wir waren um ca. 19:20 Uhr da. Und haben damit leider BLYND verpasst – scheinbar war um 19:00 Uhr Konzertbeginn und nicht Einlass. Keine Ahnung, was diese Band kann, ich habe jedenfalls noch nie davon gehört. Und damit weiß ich auch nicht, ob ich etwas Wesentliches versäumt habe. Kann man nichts machen… Kaum hatte ich mein erstes Bier geholt, war die Umbaupause auch schon vorbei und die griechische Institution (naja…) ROTTING CHRIST betrat die nach einem unheilvollen Intro die Bühne. Mangelnde Spielfreude konnte man den Veteranen (seit 1987 im Geschäft) jedenfalls nicht vorwerfen – es wurde auf Teufel komm raus headgebangt. Zumindest auf der Bühne – im Publikum hielt sich die Euphorie bis auf gelegentliche Ausbrüche eher in Grenzen. So richtig warm bin ich mit der Band auch nicht geworden – erinnert mich ein wenig an die Landsleute von SEPTICFLESH: Gar nicht schlecht, aber nichts, was einem den Mund offen stehen lassen würde. Die Musik war für mich eher Death Metal-lastig, wobei ich mir darüber nach den vielen Kurskorrekturen bei ROTTING CHRIST nicht so ganz sicher bin. Es hagelte jedenfalls stampfende Riffs, was schon zum Bangen einlud – aber auf Dauer viel zu eintönig und arm an Höhepunkten war. Der beste Song (und der einzige, an den ich mich namentlich erinnern kann) war für mich das finale "Noctis Era". Schade, dabei will ich ROTTING CHRIST ja mögen, eine durchaus sympathische Band, insbesondere Sänger/Gitarrist Sakis Tolis mit seinem kauzigen Dialekt ("You have fun?").

Weiter ging es mit Veteranen aus einer ganz anderen Ecke Europas. Auf den Auftritt von GOD SEED aus Norwegen war ich wirklich gespannt. Noch unter GORGOROTH firmierend habe ich sie bereits einmal im Vorprogramm des heutigen Headliners gesehen – den sie damals locker an die Wand spielten. Das gelang diesmal nicht so ganz – obwohl das Konzert erwartungsgemäß gut und intensiv war. Wenn man sich GOD SEED ansieht, merkt man auch schnell, was GORGOROTH derzeit immer weiter in der Bedeutungslosigkeit versinken lässt. Die Band "lebt" (ähem…) ganz einfach von der unglaublichen Bühnenpräsenz von Sänger Ghaal. Das war bei GORGOROTH so und ist bei GOD SEED nicht anders. Dagegen wirken die restlichen Bandmitglieder wie graue Mäuse. Dementsprechend gingen sie dem stoisch auf der Bühne umherwandernden Ghaal aus dem Weg. Einmal kam ihm Bassist King ein wenig in die Quere – Ghaal verzog keine Mine und setzte seinen Weg unbeirrt fort, der eigentliche Band-Chef King musste einen Bogen um den Hünen machen. Unwohl fühlt man sich bei Ghaal aber auch im Publikum – er hat nach wie vor die Eigenart, während des Singens einzelne Personen aus dem Publikum zu fixieren, mit "Teufelsgruß" auf sie zu zeigen und ca. 30 Sekunden niederzustarren. Wer diesem Blick einmal ausgesetzt war, weiß wovon ich rede – mit Ghaal ist Black Metal definitiv kein Spaß. Musikalisch gab es fünf Stücke vom bisher einzigen GOD SEED-Album "I Begin" zu hören, zusätzlich wurden diverse GORGOROTH-Klassiker gespielt. Am besten kam neben dem neuen "Awake" das unverwüstliche "Exit Through Carved Stones" aus den Boxen. Aber auch Ghaals Schamanengesang bei "Alt Liv" konnte sich hören lassen. Einziger Störfaktor bei diesem Konzert: Außer Gaahl trug kein Bandmitglied Corpsepaint – das war irgendwie befremdlich, insbesondere weil man schon Live-Videos von GOD SEED mit Kriegsbemalung gesehen hat. Schade – so wirkte das Ganze nicht so stimmig wie damals bei GORGOROTH. Dazu trug auch die relativ normale Kleidung bei – auch Gaahl verzichtete auf Nieten und Spikes und begnügte sich mit einer Biker-Lederjacke.

Danach war es endlich Zeit für den Headliner. CRADLE OF FILTH, ehemals auf den größten Bühnen zuhause, müssen mittlerweile deutlich kleinere Brötchen backen. Stört mich persönlich nicht, in kleinen Clubs sind die Briten ohnehin ergreifender. Und so war es auch diesmal – nach dem etwas überraschenden Intro (nicht "The Unveiling Of O" vom aktuellen Album sondern "Tiffauges"…) ging es rasant mit "Tragic Kingdom" los. Nicht schlecht, auch wenn es im Nachhinein so wirkte, als wollte die Band den schwächsten Song der aktuellen Setlist gleich zu Beginn "loswerden". Danach ging es mit den Hits aber Schlag auf Schlag – "Cthulhu Dawn", "Funeral In Carpathia", "Summer Dying Fast" reihten sich aneinander, später folgte noch das live relativ selten gehörte "Born In A Burial Gown". Dani Filth war – im Gegensatz zu den letzten drei CRADLE-Konzerten, die ich gesehen habe – bestens bei Stimme und ließ sich auch von drei fliegenden Bierbechern nicht aus der Ruhe bringen. Einer traf ihn sogar direkt am Kopf – wäre früher wohl ein Abbruchgrund gewesen, diesmal sah der Giftzwerg darüber hinweg. Überhaupt war der Frontmann sehr gut aufgelegt, klatschte immer wieder mit dem Publikum ab, grinste den Tontechniker an, warf Wasserflaschen ins Publikum – so gut gelaunt hat man Mr. Filth lange nicht gesehen. Auch die erneut reorganisierte Band zeigte sich in bester Spiellaune, an dieser Front gab es ebenfalls nichts auszusetzen. Vor der Zugabe gab es schließlich doch noch das aktuelle Intro, im Anschluss folgerichtig das tolle "The Abhorrent". Dann noch die Evergreens "Cruelty Brought Thee Orchids" und "Her Ghost In The Fog" (das man sich live erst seit dem Abgang von Sarah Jezbel Deva überhaupt anhören kann) und den üblichen Rausschmeißer "From The Cradle To Enslave". Vom neuen Album kam neben "The Abhorrent" nur "For Your Vulgar Delectation" zu Ehren – fast als ob die Band ein wenig auf Nummer sicher gehen wollte. Schade eigentlich, auch wenn ich die alten Gassenhauer sehr gerne höre. Auszusetzen gab es an CRADLE OF FILTH an diesem Abend eigentlich wenig. Größter Minuspunkt war die Bewegungsfaulheit der Band (abgesehen vom wie immer mit Vollgas herumhüpfenden Dani Filth). Ich stand halb links und damit immer vor Gitarrist James McIllroy. Gelegentlich kam Neo-Bassist Daniel Firth auf diese Seite, Paul Allender habe ich nur verschwommen von Weitem gesehen (er war noch dazu hinter dieser lästigen Säule verborgen). Ein paar Seitenwechsel hätten der Stimmung sicher nicht geschadet… :dr: A pro pos Bassist: Daniel Firth machte seine Sache gut, ist aber weit von der Bühnenpräsenz eines Dave Pybus entfernt. Eine Anmerkung zum Schluss: Dadurch dass die Bühne im alten schl8hof so niedrig ist, merkte man, wie leer sie wirkte – vor einigen Jahren gab es hinten noch Podeste mit "lebenden" Gargoyles und ähnliche Gimmicks – das ist scheinbar nicht mehr drin. Sehr sehr schade.

Fazit: Tolles Konzert – sowohl von GOD SEED als auch von CRADLE OF FILTH, die diesmal tatsächlich ein würdiger Headliner waren. In dieser Form dürfen die Briten gerne wieder kommen – ich werde dabei sein.

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(Rotting Christ)

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(God Seed)

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(God Seed)

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(Cradle of Filth)

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(Cradle of Filth)

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(Cradle of Filth)

Der Zerquetscher
24.12.2012, 11:28
Am 21.12. im Münchner Backstage: Nile, Morbid Angel und Kreator

Nile waren wie immer live perfekt. Das klang, trotz der enorm hohen spieltechnischen Komplexität, wie auf CD. Unfassbar. Dafür ist jetzt die neue Nile endgültig meine Scheibe des Jahres.

Morbid Angel waren noch besser als das letzte Mal. Klar, Vincent ist inzwischen alt und alles andere als der Beauty, als der er einst galt, aber ihre Sache haben sie handwerklich gut gemacht, weshalb das alles optisch trotzdem was her machte. Sie haben übrigens zuvorderst Songs der Altars of Madness gespiel. Vor drei Jahren in München waren es noch viel mehr Songs von der Blessed are the Sick - egal. War genauso Oberspitzenklasse wie Nile.

Kreator waren zwar selbstredend technisch nicht entfernt so beeindruckend wie die beiden Bands zuvor und hatten obendrein nicht den lupenreinen Sound, der angesichts der eher simplen Musik angezeigt gewesen wäre, doch waren sie wesentlich besser als wir das vermutet hätten (Ich habe sie zum ersten Mal live gesehen). Der Onkel hat sie in den 90ern (so 1992,'93) x-mal gesehen und damals haben sie offenbar live regelmäßig eher enttäuscht. Nein, Hut ab. Daumen hoch für Kreator auf der Bühne. Das war ordentlich,... rechtfertigt für mich innerlich ein wenig, dass ich auch von Kreator alles im Regal stehen habe.

:dh:

Total Lihin
24.12.2012, 12:13
Nile waren wie immer live perfekt. Das klang, trotz der enorm hohen spieltechnischen Komplexität, wie auf CD. Unfassbar. Dafür ist jetzt die neue Nile endgültig meine Scheibe des Jahres.

Das macht mich wirklich höchst neidisch, ich will die auch noch einmal live sehen! Auch wenn Dallas Frisur nicht mehr so cool ist wüe früher :boxer:

OrtensLaw
30.12.2012, 23:46
So, da bin ich wieder und noch im alten Jahr möchte ich euch meine Konzerte der letzten Wochen schildern. Wenn ich es schon nicht gebacken kriege, zu den PPV's etwas niederzuschreiben, weil ich momentan an vielen Dingen kaum noch Interesse habe, Wrestling leider inbegriffen, dann soll es wenigstens der Musik erlaubt sein, das ich mich hin und wieder mal zu Wort melde.

Das erste von 4 Stück an der Zahl, war Triggerfinger am 06.12., also genau zum Nikolaus, in Berlin.
Auf dem Hinweg, mussten wir leider einen kleinen Umweg auf uns nehmen, weil eine Auffahrt gesperrt war. In der schweinekalten Hauptstadt suchten wir dann minutenlang nach einer Parkmöglichkeit, weswegen wir leider etwas zu spät ankamen und die Vorband schon zu spielen begann, als wir unsere Jacken abgaben.
Beim Support handelte sich es um die englische Rockband Antlered Man. Welche sofort gut ins Ohr ging und für meinen Geschmack erfrischend anders rüber kam. Speziell "Buddhist Soup" kann ich empfehlen. Leider war es, wie meist üblich, nach einer halben Std. schon wieder vorbei.
Nach weiteren 30 Min. war es dann soweit und das belgische Trio kam unter tosendem Applaus auf die Bühne. Für die unter Euch, die nicht mit diesen Herren vertraut sind, sei gesagt das ihr Repertoire ruhigen bis kraftvollen Blues-Rock umfasst. Bei welchem eigentlich kein Kopf still halten kann. Also die Jungs machen definitiv Laune und sie hatten wirklich Spaß am Spielen obwohl ich mir stärkeres Mitsingen vom Publikum gewünscht hätte.
Und als könnte ein Konzert Abend nicht schöner sein, habe ich diesmal mein erstes Plektrum gefangen. Ja, ich weiß, für manche ist das nix besonderes mehr aber für mich schon!:lacher:
Anschließend gabs noch Smallltalk mit dem Sänger von AM und mein Ticket wurde signiert.

Das nächste Konzert war dann am 08.12. in Erfurt und zwar bei den Toten Hosen. Hier war ich ausnahmsweise mal allein unterwegs. Ist zwar bei den Wartezeiten immer etwas seltsam aber sobald es losging, spielte das keine Rolle mehr.
Ja , was soll ich sagen? Es war einfach spitzenklasse. Die Herren rund um und mit Campino sind einfach nicht tot zu kriegen und waren kein bisschen müde.
2 Std. pure Spielfreude, ein wie immer gut aufgelegter Frontmann und ein Grossteil ihrer beliebtesten Evergreens wurden zum Besten gegeben.
Ich war schon lange nicht mehr so durchgeschwitzt, wie an diesem Abend. Bei jeder Gelegenheit, die sich bot, bin ich mit gesprungen, habe lauthals mitgesungen und war einfach happy. Hinterher tat mir wieder der Rachen weh beim Essen aber egal.
Schön anzusehen waren auch die Fahnenschwenker/innen untermalt von bengalischen Fackeln.
Die Stimmung vor Ort war auch ausgelassen und es wurde gut mitgemacht. So könnte es immer sein aber das ist ne andere Baustelle.
Auf die Vorband geh ich auch mal kurz ein, nämlich Royal Republic. Jene haben mir auch gut gefallen und obwohl ich der Meinung bin, sie vorher noch nie gehört zu haben kam mir ihr letzter Titel "Everybody Wants to Be an Astronaut" schmerzlich bekannt vor.
Hinterher "durfte" ich dann ca. ne 3/4 Std. eingequetscht in der Meute und zum Teil heisser Miezen auf meine Garderobe warten. Also dass sollte man auf jeden Fall mal besser koordinieren. 2 Kabinen mit je 2 vollkommen überforderten Frauen standen zur Verfügung, während die Security nur lässig zuschaute. Keine Ahnung ob da noch was eskaliert ist aber manchmal schien es kurz davor zu sein.
Naja egal, danach wurde noch das obligatorische Tour Shirt gekauft und es ging nach Hause.
Wo ich dann mit meinem alten Herren bis 3 Uhr früh noch'n paar Biere zischte.

Aber wo kämen wir denn hin, wenn das schon alles gewesen wäre? Richtig, nirgendwo hin.
Und so schlug ich quasi am selben Tag und nach nicht einmal 5 Std. Schlaf gegen 08:00 wieder die Glüsen auf. Schliesslich wollte ich ja um 9 schon wieder im Zug nach München sitzen. Wo ich mir mit meinem Kumpel dann die Twins of Evil gegönnt habe.
Als "Vorband" gab es diesmal einen eher untypischen DJ zu "bestaunen". Welcher alte Klassiker von bspw. Metallica und Black Sabbath gekonnt zu versauen wusste. Mal ganz ehrlich, was hat man sich dabei gedacht. Versteht mich nicht falsch, jede Vorband hat es schwer und ich bin auch der Letzte der den armen Tropf da ausgebuht hätte. Aber dann sollte man doch soviel Logik aufweisen und sowas unpassendes lieber sein lassen. Stattdessen hätte man ruhig die Zeit bei den beiden Hauptakteuren drauflegen können. Nungut, ist nicht zu ändern gewesen.
Unter grosser Missgunst der Anwesenden Besucher verschwand der Typ auch so schnell er konnte.
Nach ca. 30 Min. kam dann der etwas aus dem Leim gegangene Antichrist auf die Bühne.
Bei ihm war ich vorweg mehr als nur skeptisch. Man hat da ja so einiges über seine Auftritte der letzten Jahre gehört und gelesen.
Aber ich muss fairer Weise zugeben, das er ganz anständig drauf war. Stimmlich, wie auch von der Performance. Klar, er reicht natürlich nicht mehr an die Form von vor 10 Jahren heran aber wenn man jetzt nicht zu akribisch nach Fehlern sucht, konnte man doch recht zufrieden sein. Viel schlimmer war da eher die kurze Spieldauer und die teils schlecht abgemischte Technik.
Dann vergingen noch einmal geschlagene 45 Min. bis erneut der Vorhang fiel. Das Warten hat sich aber definitiv gelohnt.
Vorab muss ich ja schon sagen, das ich nie gedacht hätte Rob Zombie mal Live und in Farbe zu sehen. Der Mann ist einfach göttlich. Ein mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Bühnenbild, immer wieder neue Kostüme(wie zum Teil auch schon bei MM), Figuren, Fahrzeuge etc. wurden aufgefahren. Stimmlich konnte man bis auf die typischen Stellen bei "Lords of Salem" und "Dragula" wirklich nichts anmeckern. Im Hintergrund liefen auf grossen Monitoren herrlichst verschärfte und abgedrehte Videos zum Teil mit der süssen Sheri Moon.
Also alles in allem ein kleines Meisterwerk was da produziert wurde.
Leider war auch hier nach 70 Min. schluss. Aber anderswo spielt er auch höchstens mal 1 Titel mehr, von daher also zu verschmerzen.
Am Montag danach war ich dann dank Zug Chaos erst Abends um 7 wieder daheim aber es hat sich gelohnt.

Als letzten Event im Bunde gab ich mir am 2. Weihnachtsfeiertag noch das Dark End Festival in Leipzig. Mit dabei waren Roterfeld, Unzucht, Lord of the Lost, Megaherz und natürlich Mono Inc..
Also gefallen haben sie mir allesamt und gut gespielt haben sie auch.
Es gab ein Amy McDonald und Iggy Pop Cover zu hören, eine leicht ähnelnde "Captain Spaulding" Maskerade zu sehen und man durfte etwas dem Werdegang des Headliners inmitten des Publikums lauschen.
Wenn auch für den 26.12. das Werk 2 recht gut gefüllt war, muss ich hier aber mal die Stimmung anprangern. Keine Ahnung ob manchen noch der Festtagsbraten zusetzte oder ob Leipzig manchmal einfach nur kein Bock hat. Ich meine, ich bin auch nicht der Typ der jetzt wild Pogo tanzt und bei den Bands war ich keinesfalls firm was die Texte betrifft. Aber jubeln, klatschen, einfache Zeilen mitgrölen, mit dem Kopf nicken und vor allem aufgefordeten Blödsinn mitmachen tue ich eigentlich immer. Versteh einer manchmal die Leute. Man könnte beihnahe behaupten, es wurde von den Musikern teils Gute Miene zu bösem Spiel gemacht.
Naja egal, mir hat's wie immer gefallen und das ist ja die Hauptsache.

So, das war es vorerst wieder. Ich hoffe euch gefallen die "paar" Zeilen und ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr! Mal schauen, wie es weitergeht. Bis Anfang März ist erstmal nix weiter geplant. Das muss aber bei mir nix heissen.:dh:
Also denn, bis die Tage.

Fräulein Söckchen
05.01.2013, 19:22
Ja, ich war ja wie angekündigt (http://www.genickbruch.com/vb/showthread.php?t=21248&page=22) auf dem ersten der beiden Neujahrskonzerte von Bobby Chen, und es war der absolute Hammer. Über 4 Stunden :eek: hat es gedauert, mit Gastauftritten von anderen Stars (die allerdings nicht alle nach meinem Geschmack waren), jeder Menge Spaß und (fast) allen Hits von Bobby Chen. Sollte ich nächstes Jahr wieder die Gelegenheit haben (sprich: in Taipei sein und keinen Besuch von Familie oder Freunden haben über Silvester), dann gehe ich 100%ig wieder hin. Allerdings würd ich mir dann eine bessere Karte kaufen, weil die billigste Kategorie war jetzt nicht so optimal (direkt in der Sichtlinie Lisi-Bühne war ein dicker Holz-Handlauf eines Geländers :boxer:).

Hier ein kleiner Zusammenschnitt (http://www.youtube.com/watch?v=71cnEKEevjg)* (inklusive Protestlied gegen ein Atommülllager auf der sog. "Orchideeninsel (https://de.wikipedia.org/wiki/Orchideeninsel)", ein Lied gesungen von einem der anderen Bandmitglieder (ein Ureinwohner), und ab ca. min 4.00 "One Night in Beijing" mit Pekingoper-Mitwirkung.... das Lied is so geil)

Außerdem:
Lisis Lieblingslied Nr. 1 (http://www.youtube.com/watch?v=w8ClXtmhaig) (da sieht man auch die ziemlich coole Bühne)
und
Lisis Lieblingslied Nr. 2 (http://www.youtube.com/watch?v=NJI6ZjIl5hE) :smlove: (das muß ich für's Karaoke nächste Woche üben ;))

*) Der Titel des Videos heißt übrigens übersetzt "Auf mein Konzert kommen die Leute, die noch nicht gestorben sind", was ein Zitat ist, ca. 3. Minute im Video oder so. Das ist eine Anspielung (natürlich) auf den nicht passierten Weltuntergang, aber auch darauf, daß Bobby Chen halt schon einige Jährchen dieses Konzert gibt - es war das 19-jährige Jubiläum dieses Jahr. ;)

Der Landknecht
17.01.2013, 21:00
So, hier nun mein kleiner Konzertbericht, allerdings ohne Fotos, da ich meine Kamera vergessen hatte.

Am Mittwoch Mittag rief mich mein Kumpel an. "Ey, Alter, hast heute nun Bock auf Agnostic Front?"
Ich musste überlegen. Erstens gab es Essen bei meinem Vater, zweitens bin ich kein besonders spontaner Mensch, es sei denn, die spontane Idee kommt von mir oder ich bin betrunken. Beides war zu dem Zeitpunkt, 12 Uhr, nicht gegeben. Nach kurzer Überlegung sagte ich dann aber doch zu. Schließlich sollten neben Agnostic Front auch noch Neaera, Hatebreed, Ignite und mir unbekannte Bands spielen. Aufgrund des Essens musste ich aber den Einlasstermin, 16:30, verstreichen lassen. So verabredeten wir uns für also für 17:30. Vorher besudelte ich mich bei meinem Vater natürlich noch mit Sauce. Zum Glück ist es Winter, also schon früh dunkel draußen, und im Dock's, wo das Konzert ja stattfinden sollte, war es, klar, nicht sonderlich heller.
Wir fuhren also um 17:30 mit seinem klapprigen Auto zum der Stadt Hamburg nächst nahen Bahnhof, da es vom Bahnhof unserer Stadt, Hin- und Rückreise zusammengerechnet, glatt 7€ teurer gewesen wäre. Die Entscheidung sollten wir trotzdem, zeitlich und auch beinahe finanziell, bereuen.
Um etwa 18:30 Uhr waren wir also auf St. Pauli. Gute Uhrzeit, da haben die Nutten noch Ausgangssperre - die hatten sie auf unserer Rückreise natürlich, leider, nicht mehr. Es sind nur Menschen, aber sie nerven ohne Ende.
Ab zum Dock's und hoffen, dass es Karten gibt. Gab's. Also zwei Tickets für je 35€ geholt und ab in den Laden. Die erste Band, namentlich The Acacia Strain, hatten wir bereits verpasst, und es spielte gerade Neaera. Und wie sie spielte. Die Jungs aus Münster zockten ein Metalcorebrett, das immer wieder frappierend an Amon Amarth erinnerte. Ich kannte sie vorher nur namentlich, aber von denen wird sich was besorgt.
Nach dem Konzert rauchten wir draußen erst mal eine, um zu merken, dass wir die nächste Band, namentlich Sticktoyourguns, verpasst hatten. Die spielte wohl höchstens 30 Minuten, wenn nicht weniger. Das allerdings ist ein typisches Problem - entweder vom Dock's oder von St. Pauli unter der Woche. Um halb 12 ist Schicht im Schacht, Ende im Gelände. Bei so vielen Bands wurde die Spielzeit somit erheblich gekürzt, trotz des frühen Einlasses um 16:30. Sticktoyourguns also verpasst, aber dafür spielte nun H2O auf. Und wieder muss ich schreiben: und wie! Wer auf Pennywise steht, steht auf H2O. Wunderbare Gesangslinien, wunderbare Melodien. Und am Ende zockten die New Yorker Black Sabbath. Ein herrliches Gefühl, auch wenn es einen veränderten Text gab. Während der Band passierten allerdings zwei unschöne Dinge: die Frauen hinter uns störten sich daran, dass mich mein bereits alkoholisierter Kumpel ständig anquatschte und ihnen deswegen die Sicht nahm. Und es gab eine Prügelei im Moshpit, der im Übrigen auch viel zu voll war. Shit happens. Mein Kumpel allerdings wurde aufgrund des vllt. berechtigten Einwandes der Frauen, den er im Übrigen auch falsch interpretierte, ein wenig sauer und ausfallend. Ich verzog mich daher erst mal zum Rauchen. H2O werden trotzdem noch geholt, die Musik war wirklich Klasse.
Danach kam dann die Legende, die Ikone, der Gott der Hardcoreszene, nicht nur der New Yorker. Agnostic Front spielte auf. Das allerdings verwunderte mich ein wenig. Hatebreed NACH Agnostic Front? Na ja, okay. Aber Ignite danach? Wohl kaum. Und es stellte sich als richtig heraus: Ignite sollte nicht auftreten. Ich hörte gerüchteweise was von Rückenbeschwerden des Sängers. Für mich passt sowas eher zum Schlagzeuger, aber ich weiß nicht, was wirklich der Grund war. Na ja, bevor Agnostic spielte, erst mal noch eine rauchen. Und hey, der Prügelknabe aus dem Moshpit kam auch heraus. Mit nacktem Oberkörper. Bei -5°C. Entweder sehr viel Alk oder andere Drogen. Er ließ es sich auf jeden Fall nicht nehmen, erneut eine Schlägerei vom Zaun zu brechen. Eventuell mit denselben Leuten, eventuell mit anderen. Keine Ahnung. Danach ward er allerdings nicht mehr gesehen, während die Security von einem weiteren alkoholisierten Mann bepöbelt und beinahe geschlagen wurde. Welch sympathische Herrschaften.
Agnostic Front spielte dann, mein Kumpel ging in den Moshpit und zog mich mit. Ich verneinte das, aber das wollte mein Kumpel nicht akzeptieren. Der Alkoholgehalt seines Blutes war deutlich. Also sog ich mir eine Geschichte über Platzangst und Hyperventilierung aus den Fingern, und danach war Ruhe. Er im Moshpit, ich oben auf der Empore. Ich entschuldigte mich bei den beiden Frauen für sein Benehmen, und als er hochkam, um die Leute allesamt zu beleidigen, weil sie "gar nicht Hardcore sind, wenn sie hier oben langweilig herumstehen", hätte ich mir am liebsten das Mikro des Sängers geschnappt und mich bei allen entschuldigt. Ansonsten war es ein Agnostickonzert. Einfach nur "endgeil". Das ist einfach eine saugute Liveband.
Danach kam also noch Hatebreed. Ich trank draußen gerade meine dritte oder vierte Cola und rauchte 'ne Zise, da kam mein Kumpel wieder und spielte sich als Messias des Metal auf. "Ich höre seit 30 Jahren Metal und Hardcore, ihr habt doch alle keine Ahnung". Just legte er sich mit einem Typen an. Dieser war tätowiert, 195 Zentimeter groß, etwa 115 muskulöse Kilo schwer und sichtlich genervt. Ich schickte meinen Kumpel rein und - you guessed it - entschuldigte mich.
Zwischendurch traf ich noch meinen Bekannten aus alten Tagen und jetzigen Acronym-Sänger (unbedingt anchecken, geile Band) und wurde aufgrund meiner Jacke mehrfach für die Security gehalten. Gab lustige Gespräche:
"Hi, ich brauche einen Stempel, um rauszukommen."
"Das ist ja toll für dich."
"Ey, was bist du denn für 'ne asige Security?"
"Bin ich doch gar nicht."
"Ups."
Außerdem quatschte mich eine volltrunkene Frau voll, wie Scheiße mein Job ja sei, schließlich müsse ich herumstehen, stempeln und könne gar nicht die Musik genießen. Und lächeln dürfe ich wohl auch nicht. Ich sei das ärmste Schwein in dem Laden. Ich nippte an meiner Cola und nickte nichtssagend dazu. Irgendwann war sie dann weg und Hatebreed begann. Ich hielt mich gut versteckt, sodass mein Kumpel mich nicht finden konnte, denn ich wollte nun wirklich nicht mit einem pöbelnden Typen assoziiert werden.
Hatebreed selbst - ja, was soll ich dazu schreiben? Stumpfer, auf die Fresse hauender Hardcore. Passt im Endeffekt nicht zum Rest des Line-Ups, das aus eher melodiösen Bands bestand. Hatebreed war energetisch, machte Laune, aber war auf Dauer halt etwas eintönig, wenngleich schön brutal. Aber das macht Neaera besser; die Band hat ebenfalls typische Stampfattacken, kombiniert das aber mit Melodie. Für die gab's bei ihrer Nennung durch den Hatebreedsänger übrigens die größten "Pops", noch vor Agnostic Front. Nice.
Und dann war das Konzert zu Ende. Im Großen und Ganzen war es sehr gut, die Leute gingen ab, es wurde gemosht, gepogt, gecrowdsurft, gewallofdeatht. Einzige Wermutstropfen: meines Kumpels Alkoholpegel, die Schlägereien und das Ausfallen Ignites, auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Trotzdem war es am Ende des Abends ein zufriedenstellendes Konzert, an das ich mich gerne zurückerinnere, noch dazu, da ich es kann. Also das Erinnern, denn ich trank ja keinen Alkohol.

Ach so, ja. Und dann kam die Rückreise. Letzter Zug, 0:35. Ich habe die Waden auf der Lehne des Sitzes, aber der Schaffner, typisch Metronom, der offensichtlich ein Magnet für asoziale Mitarbeiter ist, kommt direkt mit einem unfreundlichen "Füße runter oder du wirst rausgeschmissen" um die Ecke. Das nutzte mein Kumpel - you guessed it - um zu pöbeln. Zum Glück war der Schaffner schnell weg, und letzten Endes kamen wir ungeschoren, wohlbehalten an unserem Zielort an, um dort merken zu dürfen, dass die Batterie des Autos dysfunktionalen Einflusses ausgesetzt gewesen sein muss. Das Auto startete nicht. So mussten wir uns ein Taxi rufen, kamen später, als gewollt, zu Hause an und bezahlten beinahe noch drauf. Um 1:30/2:00 lag ich dann mit etwas schmerzenden Füßen im Bett und freute mich meines Lebens.

Nachtrag: mein Kumpel ist eigentlich ein total netter, sympathischer Mensch. Aber der Alkohol, der Alkohol.
Nachtrag Nr. 2: es ist nüchtern übrigens sehr lustig anzuschauen, wie die Leute um einen herum langsam aber sicher degenerieren. Schwankende Menschen, glasige Blicke, prügelnde Idioten, schwachsinnige Konversationen. Es war mehrfach wirklich amüsant. :)

Der Landknecht
19.01.2013, 02:32
So, komme gerade von der Record Release Party, respektive vom Konzert der Band Alien Limb Sign, Vorbands waren Kill Mechanic oder so und Aletrut oder so, keine Ahnung. Erste Band spielte Melo-Death, der durchaus zu gefallen wusste, zweite Band war der absolute Reinfall. Miesester Pagan Metal seit... Äonen. Einzig der Sänger wusste zu gefallen. Die Gitarrenfraktion war schwach, die Sängerin höchstens Eye Candy, der Keyboarder gar nicht zu hören und der Schlagzeuger unauffällig. Ach, der Basser war ziemlich stark. Der sollte die Band verlassen und in 'ner Tech-/Prog-Death-Band spielen.
Und Alien Limb Sign sind halt Alien Limb Sign. Schwierig einzuordnen und durchaus nett anzuhören.
Ich war der Fahrer, dementsprechend durfte ich mich wieder mal an glasigen Blicken erfreuen. Meine Güte, waren meine Mitfahrer am Ende des Abends besoffen. Schön auf der Heimfahrt eingenickt, hehe.

Edit: Ach so, die Venue war das Bambi Galore in HH-Billstedt.

loco_74
19.01.2013, 08:10
@ Bunnlos: hätte mich auch stark gewundert, wenn Ignite bei dem "Festival" mit dabei gewesen wären. Waren nirgends angekündigt und Zoli (der Sänger) scheint leider nur noch Zeit für Pennywise zu haben :(

H2O sind immer lustig und Agnostic Front sind eben Agnostic Front. Da herrscht immer Testosteron Überschuss im Publikum und A.F. waren die einzige Band bei locker über 1000 gesehenen, bei der ich nicht im Pit war. Wenn um einen rum nur 100-150 kg, 1,90-2,10m große Skinheads stehen (bzw pogen und diven), sollte einem die Gesundheit dann mal etwas Abstand wert sein.

Der Landknecht
19.01.2013, 15:37
@ Bunnlos: hätte mich auch stark gewundert, wenn Ignite bei dem "Festival" mit dabei gewesen wären. Waren nirgends angekündigt und Zoli (der Sänger) scheint leider nur noch Zeit für Pennywise zu haben :(


Äh, doch. Sie standen auf der Dock's-Seite und waren auch auf den Tickets abgedruckt.

Hardcore Mr.A
19.01.2013, 17:46
Die erste Band, namentlich The Acacia Strain, hatten wir bereits verpasst, und es spielte gerade Neaera. Und wie sie spielte. Die Jungs aus Münster zockten ein Metalcorebrett, das immer wieder frappierend an Amon Amarth erinnerte. Ich kannte sie vorher nur namentlich, aber von denen wird sich was besorgt.

Von Neaera sollte man sich unbedingt was besorgen, die Alben "Armamentarium" und "Forging The Eclipse" sind so ziemlich das Beste was man an Metalcore (ohne Cleangesang) bekommen kann, absolut empfehlenswert.
The Acacia Strain kann aber auch ganz nett sein, wenn man sich mit dem (Gitarren) Sound anfreunden kann.

OrtensLaw
14.04.2013, 02:00
So, da will ich doch mal diesen Thread wiederbeleben.

Wenn es auch schon ein Weilchen zurück liegt, war ich am 02.03.2013 bei Coppelius in der Leipziger Moritzbastei.
Ein wirklich gemütlicher Schuppen, in den im Höchstfall 350 Leute reinpassen.
Vorband war etwas gewöhnungsbedürftig aber net schlecht. Wobei mir grade der Name entfallen ist.
Und Coppelius selbst waren erste Sahne.
Obwohl Butler Bastille krankheitsbedingt ausgefallen ist, hats einen riesen Gaudi gemacht, den Jungs zuzuschauen. Ein wirklich abwechslungsreiches Programm wurde einem geboten. Man merkt wirklich das sie Freude am Spielen haben und theoretisch auch noch nen Zacken hätten dranhängen können.
Es ist auch erstaunlich, wie die Fangemeinde hier gewachsen ist. Mehrheitlich sind hier wirklich alle gut mitgegangen. Es wurde auch ein Fan auf die Bühne geholt um den nächsten Song anzumoderieren und bei selbigem mitzumoshen.
Ich hatte also wirklich meinen Spaß und das trotz ordentlicher Erkältung!:freak:
Geile Randbemerkung wäre noch der Schlagzeuger Nobusama, welcher im Outro Karaoke like das Konzert beendete und in entsprechenden Chören lauthals angefeuert wurde.
Jedem, dem diese Richtung gefällt, sei es ans Herz gelegt, schaut euch diese Truppe definitiv mal an!

Als nächstes großes Event steht dann Rammstein in der Berliner Wuhlheide an.
Wie ich mich darauf freue.:gluck:
In diesem Sinne, Tschau und bis zum nächsten Mal.

Fräulein Söckchen
21.04.2013, 21:42
So... Begleitet Miss Socko weiter auf ihrer tapferen Mission, dem gemeinen BoardHeller die taiwanesische Populärkultur nahezubringen.

(Achtung, dieses Ding ist viiiiiel länger geworden als geplant. Deswegen hab ich die Vorgeschichte in einen Spoiler hineingebastelt, damit man das nicht unbedingt lesen muß. Auch wenn sie natürlich *erhobener Zeigefinger* zum Verständnis der Geschichte bla... na, Scherzerl! Das Wesentliche ist allerdings, daß ich darin ein Nacktphoto verlinkt habe.*)

Wie aufmerksame Beobachter des Userbilder-Threads schon bemerkt haben, war ich gestern auf dem Konzert von Huang Pinyuan (http://www.facebook.com/HuangPinYuan317) - witzigerweise mein mittlerweile drittes innerhalb von ein bisserl mehr als einem Monat. Wenn ich mir denke, daß ich vor nicht allzulanger Zeit noch in Österreich gesessen bin und vor mich hingeträumt habe, ob ich jemals die Chance haben werde, meine heißgeliebten chinesischen Heulbojen (Zitat ©mein Bruder) live zu sehen... Naja, guter Schnitt mittlerweile, würd ich sagen. Aber zurück zum Konzert. Das war nämlich eigentlich ein Mini-mini-halbprivat-Konzerterl vor geschätzen 50 Leuten – und ich war eine davon. :cool:

* HAHAHA, reingefallen! :D

Verzeiht, wenn ich an dieser Stelle ein bisserl aushole. Am 16. März war ich das erste Mal auf einem Konzert von Huang Pinyuan (ab jetzt abgekürzt mit "HPY"). Ich war erwartungsgemäß die einzige "Ausländerin" dort. Zwischendurch hat HPY eine Runde durchs Publikum gemacht und Hände geschüttelt, dazu hat er weitergesungen (dieses Lied (https://www.youtube.com/watch?v=21MFVyx5mPI) (hab jetzt irgendeine Liveversion und nicht das offizielle Video (http://youtu.be/s-62HoQFtEg) verlinkt, denn das ist von der GEMA gesperrt, glaub ich)).

Ich bin recht günstig gesessen, am Gang und genau auf HPYs Weg zurück auf die Bühne. Als er bei mir angekommen ist, hab ich ihm halt schüchtern meine Hand entgegengestreckt (war ja furchtbar aufgeregt, immerhin mag ich seine Musik schon sehr lange recht gern und dieses Konzert war so eine Art "Dream comes true"-Geschichte). Er hat meine Hand genommen, mich angeschaut und mein Aussehen registriert, RIESENaugen gemacht, zum Singen aufgehört und mich gefragt, wo ich herkomme ("Woah, Österreich!"), mir gedeutet, daß ich aufstehen soll (Hilfe!), ein paar Schritte mit mir getanzt (HILFE!!), mich umarmt (Mmmhh...*schmacht*)...und dann gottseidank wieder von mir abgelassen, weil sonst wär ich ihm dort in Ohnmacht gefallen. :D

Anyway, ein paar Tage später wurde ich über Facebook von einem Mädel aus Hongkong kontaktiert, die den HPY-Fanclub in Hongkong leitet und zu der Zeit gerade in Taiwan war, weil HPY mit dem Fanclub Taiwan eine kleine Autogrammstunde veranstaltet hat - und wie mir später zugetragen wurde, hat er scheinbar bei dieser Autogrammstunde die Fanclub-Leute gefragt, ob sie mich kennen bzw. ob sie mich ausfindig machen können. Was ihnen offensichtlich geglückt ist, denn eure Miss Socko ist seitdem stolzes Mitglied des HPY-Fanclubs Taiwan. Mitgliedsnummer 51 oder so, ist kein besonders großer Fanclub. :salook:

Und über den Fanclub bin ich auch zu diesem Minikonzert gekommen, das HPY im Restaurant seines Bruders (http://www.facebook.com/JoyFishThaifood) in Taichung (https://de.wikipedia.org/wiki/Taichung)gegeben hat, anläßlich des einjährigen Jubiläums des Restaurants und gleichzeitig Geburtstag seines Bruders. Das "Konzert" war eine Kombination aus Buffet-Abendessen und dann eben ein sehr kuscheliger Liederabend (kuschelig im wahrsten Sinn des Wortes, weil die 50 Leute sind ganz knapp in das winzige Lokal reingegangen - wo sie zuerst alle Tische rausgeräumt hatten :D).

Und es war ehrlich ein absoluter Hammer. Ich übertreibe nicht, wenn ich jetzt sage, daß dieses Konzerterlebnis ab jetzt mein "Favorit" ist (Vorher haben sich Opeth und Udo Jürgens ex aequo diese Ehre geteilt, knapp gefolgt von Limp Bizkit und In Flames ;)). Abgesehen jetzt einmal von der generell recht "intimen" Stimmung, wobei das "Familiäre" natürlich noch dadurch unterstützt wurde, daß es im familieneigenen Restaurant stattgefunden hat, ist HPY auch wirklich ein "Star zum Angreifen". Er ist ein unglaublich netter und natürlicher Kerl, der eine Engelsgeduld mit seinen Fans hat, ständig für Photos zur Verfügung steht etc.

Was aber wirklich den Ausschlag gegeben hat, daß er in meiner persönlichen Rangliste Opeth und den guten Udo überholt hat, ist die Tatsache, daß er live besser klingt als auf Platte. Das ist für mich bis jetzt nur Opeth und eben Udo Jürgens gelungen. Die restlichen Konzerte, auf denen ich bis jetzt war, waren zwar teilweise extrem cool etc., aber vom Sound her immer... naja, "live" halt ;). Nur Opeth (was mich damals völlig aus der Fassung gebracht hat, wenn man bedenkt, wie kompliziert die auf Platte schon klingen!) und der Udo haben live besser geklungen als von der CD. Und nun eben HPY, was mich extrem überrascht hat, denn andere taiwanesische/chinesische Sänger (Richie Ren z.B.) sind live eher "naja". Aber HPY ist an dem Abend eine absolute Wucht gewesen. Wahrscheinlich war es aber auch das Umfeld - er war sehr gelöst, die Stimmung war gut, er konnte die ganze Zeit sitzen (und mußte nicht hin und her hüpfen wie auf einer Bühne...), die Akustik in dem winzigen Lokal war überraschend gut... Anyway, egal, was es war, er ist jetzt meine Nr. 1. :dh:

So, aber jetzt tatsächlich zum Konzert: Nachdem ich aus Taipei angereist bin, war ich (mit großzügig kalkuliertem Spielraum) schon um einiges zu früh dort und bin noch in die Vorbereitungen hineingeplatzt. Dabei ist schon einmal dieses Photo (http://sphotos-g.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash4/387352_10152744921520697_2128728147_n.jpg) entstanden, das eh auch schon im Userbilder-Thread verlinkt ist.

Und nach dem Essen hat dann eben das Konzert (http://sphotos-e.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-prn1/603784_10152744922300697_1814134680_n.jpg) angefangen. HPY (http://sphotos-c.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash4/378358_10152744922355697_1535797477_n.jpg) hat zuerst einige seiner eher bekannteren Lieder gespielt, u.a. auch dieses hier (https://www.youtube.com/watch?v=Ppjy1c4u05E), was eines meiner Lieblingslieder ist - Letzteres kann man daran ablesen, daß ich etwas zu laut mitgesungen habe. Sollte sich also jemand dafür interessieren, wie ich klinge, wenn ich Chinesisch singe, dann ist ca. ab Minute 2:10 ein guter Tipp. Ich bin die einzige Stimme, die nicht wie ein feines Silberglöckchen klingt. :salook:
(das "Klingkling" im Hintergrund sind übrigens die metallenen Eßstäbchen, die sie scheinbar nach dem Abendessen sortiert haben :D)

Nachdem es eben auch der Geburtstag seines (älteren) Bruders (http://sphotos-f.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-prn1/164635_10152744921515697_1347379096_n.jpg) war, haben die beiden ein Lied gemeinsam gesungen (https://www.youtube.com/watch?v=_o4szhCqooQ), das ich vorher garnicht gekannt habe, und zwar mit dem passenden Titel "Bruderliebe". War ziemlich lustig! :king:

Der Rest vom Konzert war dann im Endeffekt ein "Was wünscht ihr euch? Ok, kriegt ihr..."

Mich hat er auch gefragt, was für ein Lied ich mir wünsche. Hab ich mir ein eher unbekanntes Lied gewünscht, das ursprünglich in einer Fernsehserie vorgekommen ist, wo HPY die Hauptrolle gespielt hat (ich hab die sogar hier schon einmal erwähnt (http://www.genickbruch.com/vb/showthread.php?t=59469)... und vielleicht nominiere ich ihn bei unserer Serien-Charakter-Wahl als Kanonenfutter, schauma mal.. :D). Das Lied ist noch dazu auf Taiwanesisch, was einmal mehr recht große Augen verursacht hat, daß die Ausländerin sich gerade dieses Lied wünscht. Haha! Er hat dann gemeint, ich wäre überhaupt die erste Ausländerin, die auf eines seiner Konzerte gekommen ist (ich würd eher sagen, die erste, die er wahrgenommen hat, weil so eine Pionierrolle glaub ich nämlich nicht, daß ich einnehme ;)). Es wäre "sein erster Schritt zu internationaler Berühmtheit. ;)"
Hahaha, ich hab mir dann gedacht, ja, zumindest die BoardHeller und meine FB-Freunde kennen ihn dann. :D
Ja, das ist das Lied: *klick (https://www.youtube.com/watch?v=JibRE0SpeOs)* Was er da am Anfang des Videos noch sagt war: "Ich singe jetzt einmal, und nachher plaudern wir weiter."

Zum Abschluß hat es dann noch sein vermutlich berühmtestes Lied (https://www.youtube.com/watch?v=FzmmAjg6VFc) (auch Nr. 1 von seinen Liedern in den Karaoke-Charts... ich vermute, weil der Text watscheneinfach ist :boxer:), natürlich wieder mit Miss-Socko-Gesangseinlage (ca. ab 3:15), weil das singe ich auch regelmäßig beim Karaoke, und dann noch ein ganz frisch komponiertes Lied mit dem passenden Titel "Ich will nicht 'Auf Wiedersehen' sagen (https://www.youtube.com/watch?v=AvGKuiXwtdU)" (welches unglaublichen Gusto auf eine neue Platte macht.. hoffentlich bald!) gegeben. Das war dann noch ein toller Ausklang.

Anschließend war dann noch einmal großes Photographieren, Fans mit HPY (http://sphotos-e.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-frc3/431785_567445919955072_1644178466_n.jpg), Fans mit Fans, Fans mit Bruder, Bruder mit HPY (und Fans).. etc. etc., und dann haben wir gerade noch den letzten High Speed Train heim nach Taipei erwischt.

So... phu.

Das wollte ich nur einmal alles runterschreiben, danke für’s Lesen. Bussi. :smlove:

DocKeule
09.05.2013, 10:48
Meat Loaf Farewell Tour Tour in Oberhausen...

Nachdem meine erste selbst gekaufte CD eine Meat Loaf Single war, ich den Dicken aber noch nie live gesehen hatte (ich muss auch zugeben, daß die Alben heute eher selten in die Playlist wandern), wollte ich die letzte Chance noch mal nutzen. Und damit war ich nicht allein. Die Arena dürfte nahezu ausverkauft gewesen sein.

Die Stimme ist weit von seiner Höchstform entfernt. Teilweise war er ganze Songs neben der Tonlage. Ich hatte irgendwie das Gefühl, daß er sich immer auf den Höchsten Ton des Liedes konzentriert und den Ton, sobald er zumindest in die Nähe kommt, dann nicht mehr loslässt, auch wenn die Original-Melodie schon wieder tiefer wäre. Viele Passagen hat er mehr gesprochen, als gesungen.

Was den Abend gerettet hat, war eine sentimentale Melancholie auf beiden Seiten der Bühne (er selbst hat auch deutlich gemacht, daß der sich seiner Limitierungen durchaus bewußt ist) und eine sehr selbstironische Inszenierung.

An der Setlist gibt es nichts zu meckern. Im erstem Set wurden Songs von verschiedenen Alben gemischt. Das zweite Set bestand aus dem kompletten "Bat out Of Hell" Album mit Videoeinspielern von den damals Beteiligten vor jedem Song. Das hat zwar den Fluss etwas gestört, dürfte ihm aber wertvolle Minuten zum Luftholen verschafft haben.

Ich verstehe nicht, warum man auf Biegen und Brechen versucht hat, das Material originalgetreu zu spielen und ihm nicht hier und da ein oder zwei Halbtöne entgegen gekommen ist (das kann schon viel ausmachen). Eigentlich muss bei den Proben schon nicht zu übersehen gewesen sein, daß er die Songs nicht mehr im Original singen kann.

Trotzdem insgesamt ein netter Abend.

OrtensLaw
08.06.2013, 15:12
Mahlzeit liebe Leutz.

Meine Wenigkeit hat sich gestern ins Ilvers nach Erfurt verschlagen lassen.
Auf dem Programm stand Jonas and the massive Attraction.
Also machte ich mich auf, die Spätschicht eher beendend, mir mal wieder was auf's Ohr dreschen zu lassen.
Im I-net hab ich im Vorfeld ja schon etwas Recherche betrieben, wie die Räumlichkeiten so aufgemacht sind. Und es hat sich bewahrheitet. Ein wirklich kleiner aber verdammt gemütlicher Club, welcher sogar mit einem Sensor betriebenen Papierspender aufwarten konnte.:D
Nee mal im Ernst, war wirklich eine nette Location!
Nun machte sich vorher etwas Verwirrung breit. Sowohl auf der Band Page wie auch auf Eventim stand "Beginn 20 Uhr" aber auf der Club Page 21 Uhr. Ich nahm also das worst case Szenario in Kauf, das schlimmstenfalls die Vorband schon spielt, wenn ich aufkreuze.
Allerdings geschah nix von all dem. Erst kurz nach 22 Uhr gings dann endlich los.
Als Entschädigung kostete das Bier vom Fass in der Happy Hour nur 1,80€. Weswegen ich mir prompt noch 2 zusätzliche Krüge reinschüttete.
Aber ich schweife schon wieder zunehmends ab. Die Musik, die Musik, ja die Musik.:lacher:
Als Support spielte die Erfurter Kombo New Shore, welche laut Flyer dem Progressive Rock verbunden sind. Ihr könnt mich gern steinigen aber weder kann ich all die Splitter Genres im Rock/Metal Bereich so klar unterscheiden noch interessiert mich dieses "Experten Gedöhns" sonderlich!
Egal, die Jungs waren gut drauf und haben mir gefallen und das ist doch die Hauptsache.
Man hat ca. ne 3/4 Std. ordentlich den Kopf geschüttelt bevor sie sich dann auch schon wieder verabschiedet haben.
Dann gings an die Umbauphase für den Headliner. Und hier machte sich, im positiven Sinne, die Größe der Örtlichkeit bemerkbar. Beide Bands laufen locker flockig durch den Club, bauen auf/um und kippen als Ritual(nehm ich mal an) noch nen Jägermeister und ne Büchse Red Bull bevor es los geht. Ein Mitglied von NS kam mir sogar auf dem Sch***haus entgegen.
Nunja weiter im Text. Um ca. 23:15 begann dann JatmA zu spielen. Und von da an wurde ein eh schon geiler Abend immer geiler. Sorry, aber anders kann ich es nicht wiedergeben.
Die Jungs stammen aus Kanada und gingen sofort gut ins Ohr. Ich bin ja durch meinen Vater darauf aufmerksam geworden aber live ist eben nun mal live.
Die Truppe war wirklich super drauf, hat hier und da was zum auflockern daher geplappert und zwischenzeitlich weitere Jägermeister gekippt.:gluck:
Über was ich aber am meisten erstaunt war, war diese immense Energie und die stattliche Spielzeit von gut 100 Min. und das obwohl geschätzt vielleicht nur 50 bis 60 Leute, sich vor der Bühne tummelten!
Aber genau die geringe Anzahl machte aber recht gut mit und hatte hörbar ihren Spaß. Ich selbst stand zum Schluß sagar unmittelbar vorm Sänger und hab mir einen abgezappelt.:o
Danach gabs noch ne signierte CD und Handshakes bzw. respektierliches Schulterklopfen mit der gesamten Band.
Also, das war wirklich einer der intensivsten und schönsten Konzertabende, die ich je erlebt habe. Weshalb ich auch so ausführlich und detailreich schreibe. Und bekanntlich kommt das Beste ja zum Schluss. Dieses Erlebnis kostete mich gerade mal nen schlappen 10er an der Abendkasse!
Als nächstes steht dann planmäßig Iron Maiden am 18.06. in Berlin an.
Bis dahin, macht's gut.

OrtensLaw
21.08.2013, 20:07
So, wenn hier auch kaum noch jemand schreibt, möchte ich dennoch meine Konzerteindrücke der letzten Monate mit euch teilen.

Als erstes fangen wir mal mit Iron Maiden an. Wir haben uns also am 18. Juno in die Landeshauptstadt aufgemacht um die Jungs im Rahmen der England Tour zu bestaunen.
Nun haben wir oder der gute Herr Dickinson uns wohl den denkbar ungünstigsten Tag dafür heraus gesucht.
Es war nämlich der fehlpigmentierte Barack "yes we can" Obama aus Übersee auf Staatsbesuch in Berlin. Also wimmelte es nur so vor Sicherheitsbeamten, Jacket Trägern und stark gepanzerter Artillerie.
Gott sei Dank behinderte uns das ganze "Spektakel" aber nicht sonderlich auf unserer Route.
Wir kamen entspannt und überpünktlich an der O2 Arena an. Wo wir gleich mal unverschämte 15€ für ne lumpige Schotterfläche von Parkplatz löhnen durften. Bei solchen Preisen kann man dann auch falsch parken und kommt aufs selbe raus und das mit Beaufsichtigung des ortsansässigen Ordnungsamtes inklusive.:o
Drinnen angekommen, verlief sich noch alles, weil alle auf der Empore standen und der Lungenpflege frönten.
Als Vorband gab es leider,wie woanders, kein Sabaton sondern die mir bis Dato unbekannte Truppe Voodoo Six. Welche mir aber trotzdem gut gefiel. Allein das Intro mit "The Great Escape" von Elmer Bernstein, verbreitete schon gute Laune.
Nach gewohnt langer Umbaupause kamen sie, die einzig waren, dann auf die Bühne.
Von da an wars einfach nur wunderschön. Wenn sie auch schon alle in die Jahre gekommen sind, merkt man es ihnen aber nicht an. Der gute Bruce fegt über die Bühne als ob er noch in seinen 20gern wäre. Und der Rest, bis auf den Drummer (welcher sich ja immer versteckt hält),
sprang auch desöfteren auf und ab und hatte meist ein breites Grinsen im Gesicht.
Die Spielzeit mit gut 100 Min. konnte sich ebenfalls sehen lassen. Einzig und allein die soundtechnische Abmischung war etwas mau. Das Mikro war leider zu oft zu leise oder verschluckte ganze Passagen. Weiter hinten auf den Rängen soll die Akkustik sogar sehr dünn ausgefallen sein.
Bei aller Ehre aber sowas darf in diesem Ausmaß nicht passieren. Denn es ist zum einen nicht das erste mal, das die Jungs dort spielen und bei den heutigen Ticketpreisen erwarte und verlange ich anähernd Perfektion.
Dennoch werde ich gerne und öfters an diesen Abend zurück denken!

Als nächstes stand dann vom 11. - 13. Juli das Rockharz Festival in Ballenstedt an.
Diesmal mit dem Kumpel im Schlepptau, welcher sich letztes Jahr einen Tag vorher die Gräten gebrochen hat. Und meinen Vater konnte ich ebenfalls wieder dafür begeistern.
Diesmal waren wir schon am Mittwoch, dem Warm Up Day, zu Gange.
Was sich auch bei den rasch ausverkauften T-Shirts als Vorteil raus stellte.
An jenem Tag war nur ein kleinerer Teil des Geländes zugänglich auf welchem die Devil's Wall Stage prangerte.
Hier gaben sich schonmal 5 Bands ein Stelldichein. Und mit Megaherz endete um 0Uhr die Vorrunde.

Am Donnerstag schlugen wir gegen halb 2 wieder auf und durchforsteten erst einmal den Soulfood Music Stand.
Bei welchem ich für schlappe 17€ 4 Cd's erstanden habe. 3 davon noch neu verpackt und bei einer lediglich der Umkarton angedengelt. Hier waren auch 2 Alben der hier und auch sonst so gern verteufelten Band Freiwild dabei, ätsch.:narr:
Die erste Band, zu welcher wir uns dann gesellten, waren die Grailknights.
Mein Ersteindruck war, nach den Superhelden Outfits für Arme zu urteilen, was soll das denn sein. Aber es war eine spaßige Truppe, welche sich selbst nicht allzu ernst nahm und mir ganz gut ins Ohr ging.
Als klassische und "ruhigere" Highlights waren dann noch Mono Inc mit der wirklich süßen Katha Mia dabei und Subway to Sally.
Als richtiges Metal Brett haben wir uns dann noch Vader und Kreator gegönnt. Bei letzterem war eine Staubentwicklung sondersgleichen zu betaunen, meine Fresse.

Am Freitag betraten wir dann um die Mittagszeit wieder das Infield.
Als erstes komplett betrachtetes Werk schauten wir uns die Grindfuckers an.
Man, das sind vielleicht ein paar Knalltüten. Scheinbar harmlose Texte und frühere "Chartstürmer" werden hier mit Wollust dahin gegrunzt, geil.:genickbruch:
Weitere Schmankerl waren dann Alestorm, Dark Tranquility, Eluveitie, Iced Earth, Accept, Soulfly und als spaßigen Rausschmeißer Feuerschwanz.

Am Samstag und somit auch schon letzten Tag des Events lief bei unserer Ankunft gerade Akrea.
Da es das Wettter gut mit uns meinte und kein einziger Tropfen Regen fiel, suchten wir bis Nachmittags erstmal Sitzgelegenheiten und vor allem den Schatten auf.
Nach mehreren kleinen aber feinen Acts empfand ich Dr. Living Dead doch als recht stimmig und gut.
Danach wären dann noch Van Canto, Ensiferum, JBO, Eisbrecher, Avantasia, Finntroll und als krönender Abschluß Fiddler's Pink, ähm Green meinte ich natürlich, noch erwähnenswert gewesen.
Bei Avantasia soll noch angemerkt werden, das es zwar ne tolle Show war und sie mir zum wiederholten Male vom Stil her gefallen haben aber manches war doch arg übertrieben.
Zum einen die enorme Spielzeit von 2 Std., was bis Dato noch kein Headliner dort spendiert bekommen hat. Und dann diese dermaßen übertriebene Selbstbeweihräucherung von Herrn Sammet, meine Güte. Was der gelabert hat, ging ja auf keine Kuhhaut. Deshalb wurde sogar etwas überzogen, das muss man sich mal vorstellen.
Bei dem Typen könnt ich mir gut vorstellen, wie er sich jedes Mal einen keult, wenn er bei Facebook ne neue Freundschaftsanfrage bekommt.:killer:
Und als letztes im Bunde haben ja bekanntlich Fiddler's Green gespielt.
Da war ich wirklich baff, als sie sogar die Meute noch zu einer Wall of Folk und einer Art "Jump the Fuck Up" animieren konnten, klasse.
Als Randnotizen seien noch erwähnt, das wir z. Bsp. mit jemandem ins Gespräch kamen, welcher mit stolzen 68 Lenzen noch auf Festivals geht und sonst sogar regelmäßig das WOA besucht.
Hierfür den allergrößten Respekt! Keine Ahnung wie es bei mir in dem Alter aussehen wird, mal schauen.:salook:
Negatives gibt es leider auch zu berichten. Wenn ich es auch nur durch nachträgliche Recherche erfahren hab und nicht selbst gesehen habe.
Die Security muss unter aller Sau gewesen sein, es gab ne schwere Verbrennung, weil sich irgendwelche Kiddies nicht im Griff hatten, ein Mann ist an Spätfolgen eines Kollapses sogar gestorben usw.. Und das sind ungelogen nur ein paar Beispiele.
Da wirds einem ganz anders, selbst beim Lesen schon.

Dann folgte die größere Hausnr., nämlich Wacken.
Bei welchem das Billing, für mich zumindest, allein schon mit 3 hochkarätigen Headlinern, das Geld wert war.
Nachdem wir unser Zeltlager aufgebaut und später unsere Bändchen am Handgelenk hatten gings zum Merchstand. Und jedes Mal ist es dasselbe, nämlich eine Farce.
Da stehen Leute schon eine gefühlte Ewigkeit an, um sich letzten Endes trozdem nicht für ein Motiv entscheiden zu können. Dann wird jedes T-Shirt noch anprobiert, so als ob sie vorher noch nie bei nem Konzert waren. Meine Güte und vor allem die Ruhe die diese Leute weg haben, die würde mir vielleicht auch mal ganz gut tun.:rolleyes:
Nach diesem Trauerspiel gings dann,eher unüblich, schon am Mittwoch die ersten Bands angucken.
In erster Linie handelte es sich hier um Metal Battle Finalisten aus aller Herren Länder.
Und zum Schluß gaben wir uns dann doch mal Mambo Kurt. Von mindestens genauso vielen geliebt wie gehasst, stand er da mit seiner "Heimorgel" auf der Bühne und entlockte auch dem scheinheiligsten und truesten Metaller rythmische Bewegungen und eine Textsicherheit, welche mir schon etwas Angst bereitete. Und das wohlgemerkt bei Cover Versionen der Ärzte, Deichkind und jetzt kommts knüppeldick sogar Scooter.
Also ich bin ja recht tolerant und fands lustig aber mir brauch niemand mehr mit solch abgedroschenen Sätzen kommen wie, das is kein Metal oder XY gehören nicht nach Wacken.
Mein Gott, man soll doch Spaß haben und Kurti spielt ja nun nich auf den Main Stages.

Am Donnerstag gabs wie immer gegen 11 das Gruppenfoto und dann gings ins Dorf.
Wo wir erstmal die Wacken-Wall in Augenschein nahmen, weil ein leider viel zu früh verstorbener aus unserer Gruppe dort verewigt wurde.
Der Großteil wollte dann wieder ins Metal-Place aber ich diesmal nicht.
Es war zum einen dermaßen überfüllt und zum anderen hatte ich eh die ganzen Tage zeitweise mit dem Kreislauf zun. Also gingen wir zum Bäcker und gönnten uns nen Baguette und nen Kaffee.
Nach dieser Stärkung machten wir uns dann gemütlich und in aller Ruhe zum Infield auf. Wo wir uns erstmals auch mal Skyline angetan haben und es nicht bereuten.
Danach kamen Annihilator und Thunder dran.
Als ersten großen Act gabs dann die Legende Deep Purple zu sehen, bei welchen man allerhand barbusiges Weibsvolk auf den Monitoren bestaunen durfte.
Als wir nach dem vermeintlichen Ende uns dann einen guten Platz für Rammstein gesichert haben, gab DP witziger Weise noch eine Zugabe, naja dumm gelaufen.
Gegen 22:15 startete dann die Band auf die ich mich am meisten gefreut habe.
Man merkte Till und seinen Mannen wirklich die Spielfreude und die Überwältigung durch die begeisterten Fans an. Kleinere Highlights waren dann ein Flake mit Cro Maske und ein Paul welcher bei Mein Teil provozierende Gesten in Richtung Till nebst Flammenwerfer machte.
Letzterem rutschte bei Links2,3,4 sogar ein "Geil" heraus.:lacher:
Der Auftritt von Heino wiederum war in meinen Augen eher unnötig.
Es war jetzt für mich kein Weltuntergang aber so hilflos wie er da stand und sich seine paar Zeilen raus gequält hat, tats echt nicht Not ihn dafür auf die Bühne zu holen.

Am Freitag knüppelten uns dann schon ab 11Uhr Neaera und Gojira ordentlich was auf die Lauscher. Bis einschließlich Powerwolf waren wir dann sogar noch in den ersten Reihen vor der True Stage bis ich die Reißleine zog und mir ne Auszeit gönnte.
34 Grad und ein wolkenfreier Himmel sind dann einfach zu viel für mein Gemüt.
Halbwegs wieder fit gings dann zu den Pretty Maids, Agnostic Front, Sabaton und Corvus Corax.
Motörhead haben wir uns diesmal geschenkt, da wir nicht die grössten Fans sind und es eh nach 3 Titeln abgeblasen wurde, weil Lemmy einfach nur fertig war. Jeder der da war weiss warum.
Doro schauten wir uns nur von der Party Stage aus an und selbst das war schon grenzwertig.
Ich fand ihren Stil eh noch nie so bewegend aber dieses ellenlange pseudocoole englische Gelaber hats dann endgültig zunichte gemacht.
Also sollte die mal mit Edguy zusammen auftreten dann prügeln sich die beiden wahrscheinlich jedesmal ums Mikro, wenn sie ihren ach so tollen Metalheads nen Schnitzel an die Backe labern wollen.:boxer:
Amorphis war für uns dann die letzte Band des Abends. Hier sind wir dann bei der Hälfte auch schon abgedampft, weils einfach nicht gepasst hat. Ihr ruhiges Akustik Set, was sie gespielt haben, war ja nicht das schlimme ansich. Es war einfach nur, für den mittlerweile 3. Tag, definitiv die falsche Uhrzeit. Sowas genießt man dann doch eher lieber in Ruhe und an hellichtem Tage.

Am Samstag schließlich liessen wir dann als erstes Fear Factory auf uns "wirken".
Danach gabs die herrlich durchgeknallten Reiter und als Lamb of God einen hingedroschen haben, hat es das erste Mal richtig schön geschifft.
Was dann zu herrlichsten Schlammschlachten bei Anthrax und Co führte.
Dann gings wieder nach links zu Danzig, bei welchem einen schon das anfängliche Bass Gewitter ordentlich den Herzmuskel massierte.
Einer weiteren Siesta geschuldet ließen wir Trivium kurzerhand aus, welche übrigens fast die lauteste der ganzen 3 Tage zu sein schien.
Um das Freudenfest endgültig zu besiegeln gabs dann noch den Großmeister Alice Cooper und als wirklich nette Dreingabe noch Nightwisch. Welche mit Fräulein Jansen zumindest bei den neueren Titeln zu gefallen wussten.

Das war es also, das größte Metal Mekka auf Gottes grüner Erde. Erschöpft, brünstig riechend aber dennoch mit einem breiten Grinsen im Konterfei hat man sich dann am Sonntag Morgen wieder auf den Nachhauseweg begeben.
Karten fürs nächstjährige Jubiläum sind auch gesichert, also was will man mehr.

Am 13.8. fuhr ich mit meinem Erzeuger zum wiederholten Male nach Berlin. Diesmal ging es zu Tenacious D in die Zitadelle Spandau.
Eine wirklich nette Location, welche ich beim nächsten Mal und mehr Zeit in Petto auch mal genauer unter die Lupe nehmen werde.
Wettermäßig hatten wir schonmal Glück, alles was es an Regen gab kam schon vorher runter.
Als "Vorband" gabs dann die Ein Mann Combo Sasquatsch zu bestaunen.
Welcher, in recht kurzer Zeit diverse Rock Klassiker zum Besten gab und in nem passenden Big Foot Kostüm über die Bühne heizte.
Nach mehr als 45 Min. kamen die langersehnten Rocker dann in Mönchskutten auf die Bühne.
Die beiden hatten wirklich ihren Spaß, welchen ihnen das gesamte Publikum auch lautstark erwiderte. Gerade bei Stücken wie Kickapoo, Tribute, Beelzeboss und Gently waren alle aus dem Häuschen. Zwischendurch gabs sogar nen extra für Deutschland gedrehten und gesprochenen Kurzfilm der beiden zu sehen. Bei dem sich der Großteil der anwesenden Fans vor Lachen halb weggeschmissen hat.
Nach ca. 100 Min. und recht lieblosen Plektren Würfen wars dann leider auch schon wieder vorbei und man machte sich an die 2 1/2 stündige Rückfahrt.

Als letztes im Bunde war ich gestern bei SOAD in der Berliner Wuhlheide.
Dieses Mal hatten wir sogar das Glück nahe der Kindl Bühne nen Parkplatz zu kriegen.
Drinnen haben wir uns an einer Bratwurst gelabt und nebenbei von Rammstein beschallen lassen.
Danach machten wir uns auf zum eigentlichen Konzertgelände. Im Vorfeld dachte ich mir noch, wenn bis kurz vor knapp noch massig Tickets bei Eventim etc. zu ordern waren, wird es dann voll oder eher nicht. Was soll ich sagen es war knackenvoll. In der letzten halben Std. füllte sich auch noch der letzte freie Platz.
Obwohl 19Uhr Beginn sein sollte, ließ man sich noch gute 30 Min. Zeit, bis endlich mal der Support anfing zu Spielen.
Eigentlich sollte The Pretty Reckless die Ehre zuteil werden aber wegen kurzfristiger Absage sind dann Hawk Eyes eingesprungen.
Kennen tue ich keine von beiden, letztere waren aber recht stimmig und kamen eigentlich auch ganz gut an.
Die Umbaupause kam mir rein subjektiv diesmal nicht so lange vor und ab den ersten Tönen von Aerials war im Innenraum wirklich die Hölle los. Also solch eine Energie der Massen und das konstant über den ganzen Auftritt hinweg, habe ich das letzte Mal 2011 bei Slipknot erlebt.
Es war wirklich überwältigend und absolut geil.
Spielfreude ansich hatten sie wirklich. Vor allem Serj schien echt baff zu sein, was sich da vor ihm abspielt. Leider war die Laufzeit mit 80 Min. nicht gerade sonderlich lang.
Einerseits haben sie, wie gewohnt, alles recht straff durchgezogen. Wo andere Bands die fehlende Zeit auch nur künstlich strecken. Aber im Vergleich dazu haben sie 2011, wo ich leider nicht anwesend war, fast 25 Min. mehr gezockt! Schade eigentlich.
Ich hab sowieso bei manchen Bands keinen Blassen wonach sie sich ihre Spielzeit gestalten.
Man sollte doch meinen, das man bei mehr oder weniger gleichen Preisen auch die selbe Leistung bekommt, naja.
Nach dem Konzert spielte sich noch eine Szene ab, bei der ich am liebsten ausgerastet wäre.
Da wird doch tatsächlich ein Drumstick soweit bis zu mir geworfen, dass er genau im Wellenbrecher und damit nur wenige cm vor meinen Füßen landet. Ich tippe natürlich prompt die Security an und was macht diese Pissnelke? Anstatt ihn mir zu geben schießt er ihn erstmal weg. Mittlerweile haben das natürlich noch ein paar andere mitbekommen und dieser Saftsack gibts dann so ner blöden Tussi, grinst sich noch eins und dann stellt sich dieser Hobbit mit einem Grinsen, was zum reinhauen prädestiniert gewesen wäre, hin und denkt er is der King.
Ich meine, ich bin nich der Typ der zuschlägt aber wenn ihm jemand mit weniger Nerven und dafür mehr Alkohol in der Blutbahn ein paar geklinkt hätte für diese Aktion, hätte ich es dem Futzi von Herzen gegönnt.:gluck:
Als kleine Wiedergutmachung gabs dann auf dem Weg nach draußen noch Tour Shirts für 15€ statt 30.
So ganz koscher kam mir das zwar nicht vor aber erstens sahen dieses Variationen einen Tick besser aus und warum soll ich mich für die gleiche Qualität, nur weils offiziell ist, immer doppelt abzocken lassen.
Nachts um halb 3 hab ich dann noch mit meinem Vater 2 kühle Blonde gezischt und dann waren wir auch bereit für die Falle.

So nach Stunden des Schreibens hab ich wieder aufgeholt und wünsche euch evtl. viel Spaß beim Lesen.
Etwaige Rechtschreibfehler oder Schnitzer in der Grammatik könnt ihr gerne behalten.
In dem Sinne, bis die Tage.

Der Ju
09.09.2013, 19:40
Da ich natuerlich waehrend meine Zeit in den Staaten wissen wollte, wie sich ein Konzert auf amerikanischem Boden anfuehlt, hab ich mir kurzerhand Tickets fuer die Monster Energy Rock Allegiance Tour geholt. Lineup hoerte sich fuer mich brauchbar an und der Preis war fuer mich auch OK, wenn man bedenkt das mein Platz in der zwoelften Reihe war.

Datum: Mittwoch 28. August 201.
Location: Freedom Hill Amphitheatre (Sterling Height's, Michigan)
Tour: "Monster Energy Rock Allegiance Tour 2013"
Headliner: Volbeat
Support: HIM, All that Remains, Airbourne
Ticketpreis: 50 $ (VVK)

Anisch muss man sagen das Freedom Hill eine wirklich geile Location von der Lage und von der Aufmachung ist. Was allerdings doch schon ein bisschen die Stimmung truebt: Sitzplaetze direkt vor der Buehne und Ordner die penibel darauf schaun das jeder auf seinem bezahlten Platz bleibt. Ich muss auch gestehen, dass es das erste Mal war das ich Sitzplatzkarten fuer ein Rockkonzert hatte. Effektiv gesessen bin ich allerdings nur zwischen den Bands.

Airbourne
Haben mir durchaus wieder gut gefallen. (Hab sie schon bei RiP gesehen). Der Auftritt litt aber ganz akut unter dem desinteresses der Amis fuer Vorbands. So kam es halt das Airbourne kurzerhand ihr 30 minuetiges Programm vor gefuehlten 100 Leuten runterspielte und sich dann wieder verabschiedete.

All that Remains
Haben kurzfristig abgesagt da einer aus der Band krank wurde

HIM
Eine Band die ich eigentlich ganz gern hoere, auch wenn ich von Ihrem Auftritt bei RiP vor ein paar Jahren wirklich entaeuscht war. (Viel zu softe Lieder, zuwenig mir bekannte Lieder). Allerdings muss ich zugeben das mich die Jungs um Ville Valo eines besseren belehrt habens. Gleich von Anfang an drueckten die Jungs auf die Tube und haben durchweg alle von mir favorisierten Lieder zum besten gegeben. Dank des Ausfalls von All that Remains waren HIM auch fuer knappe 100 Minuten auf der Buehne. Alles in allem konnte man sich HIM auf jeden Fall anschauen, auch wenn es fuer mich kein Grund waere eine Headliner Tour von Ihnen zu besuchen. Erstaunlicherweise haben waehrend HIM auch immer mehr Zuschauer ihren Weg zu den Plaetzen gefunden sodass doch deutlich mehr Stimmung aufkamm als bei Airbourne.

Volbeat
Mein ganz klare Highlight des Abends. Ich muss zugeben das ich mich seit diesem Jahr wirklich als Fan der vier Jungs aus Daenmark bezeichne. Wie auch Airbourne hatte ich Volbeat schon diese Jahr bei RiP gesehen und ich finde das die Jungs bei diesem Konzert mich nochmal mehr begeistert haben. Liegt vielleicht daran das sie knappe 120 - 130 Minuten gespielt haben. (Vermutlich auch wegen des Ausfalls von All That Remains)
Die Songauswahl war wirklich genial und es wurden Lieder von allen Alben zum besten gegeben. Natuerlich waren auch mal wieder die typischen Spielechen mit dem Publikum dabei wie die Songwunsch-Runde. Diesmal wurden Johnny Cash's Ring of Fire, Slayer's Reign in Blood sowie was Anthrax gespielt, bei dem ich leider den Songtitel nicht verstanden hab. Das Publikum ist auch wirklich gut mitgegangen und ich war wirklich erstaunt das so eine bombastische Stimmung war. (Hatte ich nicht erwartet nach den Vorbands). Genial waren auch Michael Poulsen Bergruessungsworte ans Publikum: "Welcome to our Concert. We're Anthrax with three new Members!"

Alles in alle ein durchaus gelungenes Konzert. Allerdings ist mir doch das stehen, moshen, pogen inmitten der verschwitzten Menge lieber als diese "Jeder-hat-seinen-Stehplatz" Verhalten.

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OrtensLaw
13.09.2013, 15:27
Hi Folks!

Wieder sind ein paar Wochen vergangen und wieder hab ich 2 Konzerte besucht.
2013 war, ist und wird definitiv ein sehr teures Jahr für mich.:boxer:

Jedenfalls war ich am 7.9. vor der Peißnitzbühne in Halle unterwegs.
Es handelte sich hier um ein kostenloses Open Air Namens "It's only Rock".
Und da es bekanntlich in der heutigen Zeit kaum noch etwas umsonst gibt und Halle nicht weit entfernt ist, nahm ich die Gelegenheit beim Schopfe.

Als erstes traten Racy Rock auf, eine Glam Rock Band, welche gerne Cover Songs zum Besten gibt.
Die Jungs hatten als Anheizer natürlich einen schweren Stand, haben es aber mit Bravour gemeistert.
Zu diesem Zeitpunkt war noch sehr wenig los und man klapperte schonmal den Platz etwas ab.
Neben 2 Bierbuden und nem Grill gabs sogar nen Merch Stand. Wo die Shirts sogar bis in Grösse 5XL zu haben waren und mit moderaten 15€ zu Buche schlugen.
Hier machte es sich direkt nebenan auch schonmal der Headliner bequem.

Als nächtes traten dann Caroozer auf die Bühne. Eine Truppe aus Leipzig, die der etwas härteren
Gangart verfallen sind. Hier versammelten sich wenigstens schonmal ein paar Leute, mich eingeschlossen, vor der Bühne. Immerhin gabs ab hier schon die ersten Headbanger zu verzeichnen.
Trotz relativ verhaltener Stimmung und noch spärlicher Besucherzahl, ließen es sich die Jungs nicht nehmen sogar auf Wunsch ne Zugabe von Motörhead zu spielen.
Übrigens gabs für einen rosa Hasen, welcher seinen Junggesellen Abschied feierte, noch ne Bierdusche.:lacher:

Die Helligkeit schwand, der Bierverbrauch nahm zu und die Animal Boys standen auf dem Plan.
Hierbei handelte es sich um eine Ramones Coverband, die einen echt guten Job ablieferte.
Vom Outfit, dem Posing über die straffe Spielart bis hin zur obligatorischen "1234" Einleitung bei nahezu jedem Titel, hat alles gesessen.

Als letzte "Vorband" gab sich Zoes Idol die Ehre. Ab hier hab ich mich dann auch bis zum Schluss wieder vor der Bühne eingefunden.
Es war ne nette Mischung aus Rock und Metal Elementen oder vielleicht doch umgekehrt?
Auch hier gabs die geforderte Zugabe ohne sich groß bitten zu lassen.

Danach hab ich mir schnell noch ne Bratwurst geklemmt und nen Bier organisiert und dann gings auch schon zu Pothead vor.
Bis dato kannte ich die Truppe nur von Platte bzw. diversen Mitschnitten auf YT.
Und ich muss sagen, wirklich ne geile Rockband, die reinhaut.
Die Jungs kommen vollkommen ohne Gelaber aus und sind trotzdem sympathisch. Auch gab es kein sinnloses Geschnörkel drumherum, nur ein bisschen Lichtspiel.
So muss das aussehen und so kann es doch ebenfalls funktionieren.
Neben meinen Lieblings Titeln "Indian Song" und "You should talk" gabs einiges vom neuen Album aber auch zur Genüge ältere Stücke.
Spielzeit war so ca. 90 Min. und für eine "Benefiz" Veranstaltung ne ordentliche Leistung.

Also, alles in allem ein wirklich geiler Abend, mit netten Bands, netten Leuten und super Wetter.
Auch der Bühnenumbau lief jedes Mal reibungslos ab und ging recht flott von statten ohne das es zu soundtechnischen Problemen gekommen wäre.
Und zu guter Letzt noch nen schönen Gruß an Steffi vom Bierwagen, welche immer nett und für nen Spaß zu haben war.:dh:


Jetzt am Dienstag hat es mich mit meinem alten Herren mittlerweile zum 5. Mal in diesem Jahr nach Berlin verschlagen. Diesmal wegen Soundgarden.
Normalerweise hätte ich bei den Kartenpreisen und der weiten Anfahrt, das ganze nicht auf mich genommen aber es kam anders.
Nach mehreren Fehlschlägen, über Ebay ein relativ günstiges Angebot zu bekommen, bekam ich bei lastfm ne Chance. Ich durfte mir dann in Halle 2 Stk. zum Preis von gerademal 50€ abholen!
Dafür hatten wir aber in Berlin mit der rechtzeitigen Ankunft weit weniger Glück.
Da man sich nicht blind auf sein Navi verlassen darf, manche Strassen fast parallel verlaufen und ich auch noch Talent habe mich zu verfahren, ging das natürlich gewaltig in die Hose.
Als wir dann endlich die Columbiahalle erspähten, mussten wir auch noch drei Str. weiter um nen Parkplatz kämpfen und kamen somit leider erst zum letzten Titel der Vorband an.
Dieser eine Song von Graveyard war aber sehr gut, fand ich.:o
Nachdem ich nun mein Bier in der Hand und nen guten Platz ergattert hatte, kam ich auch endlich wieder runter von den Strapazen und meinem "kleinen" Wutanfall zuvor.:smlove:
Als Entsschädigung gabs dann aber 2 Std. satt was auf die Ohren von den Jungs aus Seattle.
Grade bei den Amis ist man doch desöfteren weitaus kürzere Spielzeiten gewohnt. Hier war davon aber keine Spur. Auch hier hielt sich das Gelaber im angehmen Rahmen. Lediglich bei nem Musikwunsch gabs mal etwas mehr Smalltalk mit nem Fan.
Wenn auch der Klassiker "Black Hole Sun" fehlte, war es ein sehr schönes Konzert, muss ich wirklich sagen.
Zum Abschluss gabs noch nen ordentliches Bassgewitter, bei dem wirklich alles durchgerüttelt wurde und nen überteuertes T-Shirt.
Was aber manch andere gelöhnt haben, war erstaunlich. Teilweise gingen da Summen von 100€ pro Nase über den Tisch. Naja, wer's hat.:dh:

So das wars dann auch schon wieder und als nächstes steht planmäßig ASP im Erfurter Stadtgarten an. Also bis dahin, Tschau.

Ivanhoe
24.09.2013, 13:07
Nach dem Festival-Sommer war ich endlich mal wieder auf einem Konzert. Wurde auch Zeit, aber zwischen Herbsttourneen und Festivals ist halt immer irgendwie Saure-Gurken-Zeit.

Datum: Mittwoch, 18. September 2013
Location: ((szene)) (Wien)
Tour: Blodsvept Over Europe
Headliner: Finntroll
Support: Týr - Skalmöld
Ticketpreis: 26 Euro (VVK)

Auch wenn man in der erwähnten Saure-Gurken-Zeit ausgehungert nach Konzerten ist – eine Show mitten unter der Woche muss nicht unbedingt sein. Nicht nur, dass man am nächsten Tag arbeiten muss und darum den Bierkonsum nicht so freien Lauf lassen kann, wie man gerne möchte – nein, man hat auch am Konzerttag Stress um nach der Arbeit rechtzeitig zur Location zu kommen. Diesmal wäre es sich aber ganz gut ausgegangen. "Wäre", denn: Auf den Tickets stand 20:00 Uhr als "Beginn". Tja, um 20:05 waren wir da, nur um festzustellen, dass SKALMÖLD ihre Show bereits hinter sich hatten. Wieder mal dumm gelaufen und bereits zum zweiten Mal diese großartige Band verpasst. Es soll einfach nicht sein.

Wie knapp es mit der Zeit diesmal wirklich war, zeigte sich sogleich. Kaum das erste Bier geholt und die Halle betreten (seit wann steht das Mischpult nicht mehr am Balkon, sondern mitten im Publikum??), erklang um 20:15 Uhr auch schon das Intro für den Auftritt von TÝR. Die Männer von Österreichs und Deutschlands Gegner für die Quali zur Fußball-WM, den Färöer Inseln, legten dann sogleich mit "Hold The Heathen Hammer High" los. Bei schauderhaft schlechtem Sound, wohlgemerkt. Da hat wohl jemand gepennt, das hörte sich eher nach Proberaum einer Schulband an… Zum Glück besserte sich diese Situation bereits beim zweiten Song, "Blood Of Heroes" vom aktuellen Album "Valkyrja". Von diesem starken Longplayer wurden im Laufe des Gigs außerdem "Mare Of My Night", "Another Fallen Brother" und der Titeltrack (als Rausschmeißer) zum Besten gegeben. Für viele andere Songs war demnach kein Platz – immerhin schafften es die Top-Titel "Tróndur Í Gøtu" und "Sinklars Vísa" auf die Setlist, dazu gab es das immer gern gehörte "Shadow Of The Swastika", gewidmet einem "Idiot from Germany" (oder war es richtigerweise eh "Österreich"? War leider nicht zu verstehen.). Schade, dass die Nordmänner nicht mehr Spielzeit hatten und auf einige ihrer Evergreens verzichten mussten. Wenigstens "Hail To The Hammer" hätte ich gern gehört. Das Publikum war dennoch bester Laune und es gab anständigen Jubel und Applaus, speziell für die hervorragenden, mehrstimmigen Gesangseinlagen. Leider fehlt es der Band nach wie vor ein wenig an Charisma, auch wenn Frontmann Heri Joensen mittlerweile schon etwas mehr aus sich herausgeht und nicht mehr ganz so unterkühlt wirkt. Die größte Spielfreude strahlte einmal mehr Bassist Gunnar H. Thomsen aus.

Nach dieser guten, wenn auch viel zu kurzen Performance füllte sich der Bereich vor der Bühne noch ein wenig mehr. FINNTROLL enterten die Bühne und sorgten – zumindest bei mir – erst mal für ungläubiges Staunen. Ich hatte diese Band immer als relativ "ernsthafte" Truppe in Erinnerung. Soweit das halt im Humppa-Hörner-Sauf-Folk-Metal möglich ist. Aber zumindest merkte man den Finnen meiner Ansicht nach immer ihre Black Metal-Basis an und auch optisch wirkten sie immer eher kriegerisch-düster. Dem ist jetzt offenbar nicht mehr so, auch wenn es Kriegsbemalung und sogar leichtes Corpsepaint zu sehen gab. Als erstes fallen aber die aufgeklebten Spitzohren auf. Ja, spitze Ohren, und zwar keine eher kleinen, wie Elben oder Vulkanier sie haben, sondern riesige, eben troll-mäßige… :rolleyes:. Wie die beim Headbangen halten ist mir ein Rätsel, vielleicht sind sie ja nicht aufgeklebt, sondern echt? Wundern würd's mich nicht. Nur Drummer Samu "Beast Dominator" Ruotsalainen verzichtete auf dieses …hmm… sagen wir mal: Gimmick. Dafür hatte Bassist Sami "Tundra" Uusitalo sogar eine Nase aufgeklebt, wenn mich nicht alles täuscht. Auch outfit-mäßig hat man sich neu erfunden – regierten früher schwarze, sehr stylische Röcke, ist nun keine einheitliche Linie mehr zu sehen. Sänger Mathias "Vreth" Lillmåns stach mit Militärjacke und Lederhose noch am ehesten hervor. Übrigens benutzte er kein klassisches Mikrophon, sondern so ein rundes Ding, das eher an ein vorsintflutliches Radiomikro erinnerte. Irgendwie bizarr das Ganze. Aber sei's drum, es zählt ja die Musik, und die war gut, wenn auch gerade zu Beginn ein bisschen zu laut bzw. undifferenziert. Das Publikum dankte es mit Headbangen und Moshpits, was den Trollen auf der Bühne sichtlich Spaß bereitete. Songtechnisch ging es mit "Blodsvept" zwar brachial los, aber die Songs des 2013er Albums scheinen noch nicht richtig beim Publikum angekommen zu sein. Erster wirklicher Höhepunkt war meiner Ansicht nach das an vierter oder fünfter Stelle gespielte "Nattfödd", das erste wirklich alte Stück bei dieser Show.

Tja, und bei mir, der ich sowieso nur wegen TÝR da war, war dann auch schon bald Schicht im Schacht. FINNTROLL waren gut, aber ich habe die Band schon zu häufig gesehen, ohne dass der letzte Funke an Begeisterung übergesprungen ist. Vielleicht wäre das gegen Ende mit den wirklichen Klassikern á lá "Trollhammaren" oder "Jaktens Tid" noch gelungen, aber so lange konnte und wollte ich wochentag-bedingt nicht mehr bleiben. Ist natürlich nicht die Schuld der Band.

FAZIT: Viel habe ich an diesem Abend nicht gesehen, aber immerhin hat die Band, die ich unbedingt sehen wollte, sehr gut aufgespielt. Dass ich SKALMÖLD einmal mehr verpasst habe war hingegen nicht schön – keine Ahnung, ob das irgendwo angekündigt war. Ich hab jedenfalls nichts davon mitbekommen. Ansonsten war das Konzert aber gut, auch FINNTROLL haben – soweit ich sie gesehen haben – eine solide Performance hingelegt. An ihre neue Optik konnte ich mich allerdings nicht gewöhnen.

Hier noch ein paar Fotos:

http://i39.tinypic.com/4q33va.jpg
(Týr)

http://i43.tinypic.com/2d9xu2p.jpg
(Týr)

http://i39.tinypic.com/2hn24vn.jpg
(Finntroll)

Der Landknecht
24.09.2013, 13:20
Finntroll habe ich ebenfalls schon mehrfach gesehen, allerdings noch nie in diesem Gimmick. Wie dem auch sei: vollends hatten sie mich live nie überzeugt, obschon ich ihren Output durchaus goutiere, wobei ich in den letzten Jahren den Faden verloren habe. So richtig kenne ich nur noch die Nattfödd, danach hat's aufgehört. Aber darum geht es mir gerade nicht. Ich schrieb ja "hatten mich nie überzeugt", und das Plusquamperfekt ist mit Absicht da, denn auf dem Tuska 2010 waren sie großartig, was ich ja auch in meinem Bericht von damals schrieb. Damals flashte mich die Band mördermäßig.
Ich sollte mir die Band mal wieder zu Gemüte führen. Midnattens Widunder und Jaktens Tid gefielen mir damals außergewöhnlich gut, so gut, dass ich sogar ein Shirt, welches ich auch hin und wieder gerne anziehe, von ihnen habe.
Týr scheint mir auch eine Band, die ich mal näher begutachten sollte, zu sein. Ich kenne so wirklich nur die Eric The Red, und die gefällt mir sehr.
Allein mit Skálmöld kann ich gar nichts anfangen. Finde die sterbenslangweilig.

ViddyClassic
26.09.2013, 09:54
Gestern dann also Macklemore & Ryan Lewis in der o2 World.

Was habe ich mir Gedanken gemacht... die Akustik in der o2 soll bei Konzerten immer grottenschlecht sein. Was ist, wenn die Leute auf den Rängen keine Stimmung machen? Und er soll ja immer soviel labern zwischen den Liedern.

Yadda, yadda. Das war eine Party mit 13.000 Menschen. Keiner (!) saß. Alle haben gefeiert. Und wenn Macklemore geredet hat, dann über sein Leben, seine Geschichte. Warum er seit 5 Jahren clean ist und wie er den Durchbruch geschafft hat. Oder was die Geschichte von "Same Love" ist. Wichtige Sachen, die durchaus Gehör verdient haben. Ganz großes Kino, dass Macklemore nicht einfach starr 2 Stunden seine Hits runterspult und das war es dann, ihm geht es um die Message und die kam über.

Die Hits gabs trotzdem. Viel von The Heist, viel von der VS. EP. Nur diesen Pfosten "Chance the Rapper" als Act zum Anheizen hätten sie sich sparen können. Was war das? UH UH GOD DAMN. JUICE JUICE JUICE. Ja ist ja gut.

Gazelle
26.09.2013, 13:58
Gestern dann also Macklemore & Ryan Lewis in der o2 World.

Was habe ich mir Gedanken gemacht... die Akustik in der o2 soll bei Konzerten immer grottenschlecht sein. Was ist, wenn die Leute auf den Rängen keine Stimmung machen? Und er soll ja immer soviel labern zwischen den Liedern.

Yadda, yadda. Das war eine Party mit 13.000 Menschen. Keiner (!) saß. Alle haben gefeiert. Und wenn Macklemore geredet hat, dann über sein Leben, seine Geschichte. Warum er seit 5 Jahren clean ist und wie er den Durchbruch geschafft hat. Oder was die Geschichte von "Same Love" ist. Wichtige Sachen, die durchaus Gehör verdient haben. Ganz großes Kino, dass Macklemore nicht einfach starr 2 Stunden seine Hits runterspult und das war es dann, ihm geht es um die Message und die kam über.

Die Hits gabs trotzdem. Viel von The Heist, viel von der VS. EP. Nur diesen Pfosten "Chance the Rapper" als Act zum Anheizen hätten sie sich sparen können. Was war das? UH UH GOD DAMN. JUICE JUICE JUICE. Ja ist ja gut.

Juice ist wirklich nicht so überragend, aber ansonsten finde ich Chance the Rapper ziemlich stark. Family (http://www.youtube.com/watch?v=n4K3-ETM3J4), So Good (http://www.youtube.com/watch?v=jjmiLp47Yg8) und vor allem Favorite Song (http://www.youtube.com/watch?v=8mtA9GvpzwU) zum Beispiel gefallen mir richtig gut. Sein neues Mixtape insgesamt ist meiner Meinung nach durchwachsen, aber einige Perlen sind dabei. Macklemore + Chance The Rapper hört sich richtig gut an, obwohl ich mir Konzerte drinnen vor so großer Kulisse immer etwas komisch vorstelle.

ViddyClassic
26.09.2013, 15:51
Keine Ahnung wie er aus dem Studio ist, aber live war das mit das Schlechteste, was ich jemals gesehen habe. Und gehört.

edit: Auch die YouTube-Links geben mir gar nichts. Die Beats sind streckenweise okay, aber seine Stimme und sein Stil gehen mir hart auf die Eier. Absolut nicht mein Fall. Aber Jedem, wie es ihm gefällt. ;)

OrtensLaw
06.10.2013, 23:34
Mahlzeit, ick bins mal wieder.

So, dieses Mal verschlug es uns nach Erfurt zu ASP.
Am Tag der "Einheit" machten wir uns auf zum Stadtgarten. Welcher zu Beginn noch sehr sporadisch von Menschenvolk befüllt schien. Aber das sollte sich noch ändern, wie so oft halt.
Mit nem Cerveza in der Hand, haben wir uns relativ weit vorn und zentral nen Platz gesucht.
Knackenvoll war es eh den ganzen Abend lang nicht. Was allerdings nichts gegen die drückenden Temperaturen im Saal ausrichten konnte.:heuler:
So nun zur Mucke.
Als Vorband gabs Extize auf die Hörmuscheln. Eine recht elektronisch veranlagte Band, welche zu Beginn noch mit weißen Masken auftrat. Das Publikum war hier mal wieder äußerst verhalten.
Von einem kleineren Teil, wie auch von mir, gabs aber dennoch respektierlichen Applaus.
Kurz nach 9 gaben sich dann die Herren mit und um Alexander Spreng die Ehre.
Da die Tour unter dem Motto/der CD "Maskenhaft" lief, kam der Frontmann beim Starttitel mit blecherner Maske auf die Bühne. Und von da an war wieder recht gute Stimmung. So wie eigentlich immer dort.
Auch hatte ich gedacht, das hier etwas Pyro aufgefahren wird, leider Fehlanzeige. Bei StS hat's doch auch geklappt, naja wer weiß.
Das soll aber nur meckern auf hohem Niveau darstellen. Die Show war trotzdem spitze und unterhielt die ganzen 2 Std. spitzenmäßig.
Der Smalltalk vom Sänger sei noch kurz erwähnt. Spätestens nachdem er etwas gegen die Handyfilmerei meckerte, welche dann auf so nem Quatsch wie Facebook/YT und Co hochgeladen werden muss, war Herr ASP mir eh sympathisch. Wenn auch mit nem Augenzwinkern zu sehen, meinte er dann noch ob wir denn alle wählen waren. Und fügte noch hinzu, wohl eher nicht, sonst wärs ja anders ausgegangen.
Klar, war das alles etwas überspitzt formuliert aber ich fand's trotzdem amüsant und vor allem richtig!:dh:
Danach gabs wie immer das obligatorische Tour-Shirt und daheim nen Besuch beim ortsansässigen Fast Food Tempel.
Einziger Wehmutstropfen war das ich um 7Uhr wieder raus zur Arbeit musste.
Aber von nix, kommt ja bekanntlich auch nix, nich wahr?:boxer:

Sodele, dat wars dann auch schon wieder von mir. Das nächste Konzert kommt aber bestimmt!
Macht's gut und pennt schön.:sleep:

loco_74
07.10.2013, 19:26
War letzten Freitag auf dem Westend Festival in Dortmund:

1. Vorband war Truckfighters, verpasst.
2. Vorband Kvelertak: hörte sich für mich wie 45-50 Minuten mit einem Song an. Hat zwar gerockt, war aber auch mächtig eintönig
Hauptband boysetsfire: naja, nach ca. 6-7 Jahren wieder gesehen und wahrscheinlich auch zuviel drauf gefreut. War nicht schlecht, Kumpel der den Live Stream gesehen hat fands Weltklasse....war insgesamt recht kurz, daher fehlten auch einige Songs und Absperrungen passen einfach nicht zu Punk/Hardcorebands.

Nächstes Konzert wird wohl Skindred in Köln sein.

Akaone de Souza
19.10.2013, 10:20
Dürfte für Punko auch interessant sein.

Kitty in a Casket

26.10.2013 Geiselwind - Eventzentrum Strohofer /w Country Trash, Johnny Flesh & CO (GERMANY)
30.10.2013 Erfurt - Engelsburg (GERMANY)
31.10.2013 Köln, Underground, Hell Nights /w the Other, the Fright (GERMANY)
01.11.2013 Hamburg, Hafenklang, Hell Nights /w the Other, the Fright (GERMANY)
02.11.2013 Leipzig, Conne Island, Hell Nights /w the Other, the Fright (GERMANY)
20.12.2013 Rheinberg /w Betontod, Toxpack, Spitfire (GERMANY)

Erfurt könnte bei mir klappen, Ich frag mich nur warum dort keine andere Acts dahinter stehen.

Save_us_222
19.10.2013, 10:42
Dürfte für Punko auch interessant sein.

Kitty in a Casket

26.10.2013 Geiselwind - Eventzentrum Strohofer /w Country Trash, Johnny Flesh & CO (GERMANY)


Verdammt und ich muss auf nen 30. Geburtstag :sleep:

Akaone de Souza
19.10.2013, 10:49
Verdammt und ich muss auf nen 30. Geburtstag :sleep:

Einfach mit dem Argument "Die Frontfrau ist so scharf" den Geburtstag dorthin verlegen. ;-)

Save_us_222
19.10.2013, 12:03
Einfach mit dem Argument "Die Frontfrau ist so scharf" den Geburtstag dorthin verlegen. ;-)

Ist leider von ner Arbeitskollegin :dr: sonst würd ich das schon machen ;-)

CM Landratomaniac
19.10.2013, 12:10
Dürfte für Punko auch interessant sein.

Kitty in a Casket

26.10.2013 Geiselwind - Eventzentrum Strohofer /w Country Trash, Johnny Flesh & CO (GERMANY)
30.10.2013 Erfurt - Engelsburg (GERMANY)
31.10.2013 Köln, Underground, Hell Nights /w the Other, the Fright (GERMANY)
01.11.2013 Hamburg, Hafenklang, Hell Nights /w the Other, the Fright (GERMANY)
02.11.2013 Leipzig, Conne Island, Hell Nights /w the Other, the Fright (GERMANY)
20.12.2013 Rheinberg /w Betontod, Toxpack, Spitfire (GERMANY)

Erfurt könnte bei mir klappen, Ich frag mich nur warum dort keine andere Acts dahinter stehen.Habe zwei Karten, aber werde meine Freundin wohl ein wenig ignorieren, um nicht zu sagen konsequent übersehen, bis das Konzert vorbei ist. Ich freu mich sowohl optisch als auch musikalisch tierisch darauf. Endlich mal wieder eine Schmalztolle herzaubern und ein schickes Hemd und Stiefel anziehen. Und nicht zu vergessen: Bart rassieren und Koteletten stehen lassen. :cool:

Kliqer
19.10.2013, 14:03
Don Francis (Nachtwerk, Koblenz)

...jaja. Halbe Stunde Unsinn gröhlen, nicht wenig Kohle abkassieren und dann nur Wasser aus 'ner Smirnoff-Flasche trinken. Ein Spaß war es. :D

ElGarnelo
19.10.2013, 14:09
Argh. Falscher Thread... Kann gelöscht werden -.-

Fräulein Söckchen
19.10.2013, 14:56
Sagts einmal, Burschen, sollen wir vielleicht die Threads Konzertberichte und Konzertkalender (http://www.genickbruch.com/vb/showthread.php?t=21248&highlight=konzertkalender)zusammenlegen? ;)

Anyway, ich war gestern auch auf wieder einmal einem Konzert. Einem leicht bizarren, muß ich zugeben. Es war schon mein zweites von Bobby Chen (https://en.wikipedia.org/wiki/Bobby_Chen), und diesmal in einem kleineren Rahmen als das letzte (http://www.genickbruch.com/vb/showpost.php?p=1580242&postcount=33), was doch ziemlich groß (und im Vergleich sehr "gesittet" war). Die Karte war billig, und ich hab sie mir eigentlich nur gekauft, weil ich mich trösten wollte, nachdem ich für ein anderes Konzert (Wu Bai (https://en.wikipedia.org/wiki/Wu_bai)) keine mehr ergattert hab.

Ja... Ich weiß zwar aus Erzählungen und v.a. von entsprechenden Youtube-Videos, daß der gute Bobby Chen gern dem Alkohol zugeneigt ist, auch auf der Bühne, und daß seine Konzerte mitunter etwas "eigenwillig" sind, aber das einmal live zu erleben, war schon ziemlich amüsant. :D

Das Ganze hat sich entwickelt zu einer 4-stündigen Jam-Session, bei welcher er eher neuere und nicht so bekannte Lieder gesungen hat (was jetzt nicht so ein Problem war, auch wenn ich mir schon den einen oder anderen Hit mehr gewünscht hätte), nach nicht einmal einer halben Stunde schon angefangen hat, Whiskey zu saufen und dann so ca. ab der Hälfte ständig seinen Einsatz verpaßt oder den Text vergessen hat... Die Zugaben waren "irgendwas", und am Schluß hat er einfach beschlossen, daß das Konzert jetzt aus is (obwohl er vorher gesagt hat, daß er ein bestimmtes Lied noch als letztes singen wird... aber vielleicht is er nach 4 Stunden trinken einfach umgefallen ;)). Der Vorhang ist zugegangen, die Zuschauer haben sich angeschaut, wissend gekichert, sind aufgestanden und gegangen. Mein Sitznachbar hat noch zu mir gemeint, das sei normal. :D

Trotz der Skurrilität war es aber ein sehr gelungener Abend, denn abgesehen vom ausgesprochen hohen Unterhaltungsfaktor ist Bobby Chen halt doch eine musikalische Größe - der könnte "Alle meine Entlein" singen, und es wäre cool. ;)

Mein Sitzplatz in der 3. Reihe war außerdem ein Hammer, ich hab einige tolle Photos (https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10153339802335697.1073741834.714675696&type=1&l=cbd5b95f9a) machen können und außerdem Videos von zwei meiner Lieblingslieder ("Überfülltes Paradies (https://www.youtube.com/watch?v=wjErCt1FuDA)" und "Roter Luftballon (https://www.youtube.com/watch?v=rCsykyg3CLU)"). Allerdings war er da schon ziemlich illuminiert... :D

Akaone de Souza
19.10.2013, 18:28
Habe zwei Karten, aber werde meine Freundin wohl ein wenig ignorieren, um nicht zu sagen konsequent übersehen, bis das Konzert vorbei ist. Ich freu mich sowohl optisch als auch musikalisch tierisch darauf. Endlich mal wieder eine Schmalztolle herzaubern und ein schickes Hemd und Stiefel anziehen. Und nicht zu vergessen: Bart rassieren und Koteletten stehen lassen. :cool:

War mir irgendwie schon klar, das du bereits Karten haben wirst. Ich überlege was Ich anziehe, damit Ich anziehend wirke und wegen mir Köln ausfällt. xD
Aber mal im Ernst. Ich hab so absolut keine Ahnung. Ich liebe die Musi zu sehr, laufe aber keineswegs so rum und habe auch in diese Richtung rein garnichts. Deadline-Hoodie wäre wahrscheinlich auch uncool.

Wo wir schon bei Deadline sind:

01.05.14 - BERLIN - Core Tex stage
02.05.14 - COTTBUS - Gladhouse
03.05.14 - EISENACH - Alter Schlachthof

Bei meiner Idee, nur wegen denen zum WFF 13 zu fahren, hatte ja jemand gesagt, das wäre Schwachsinn. Guter Mann, hatte wirklich Recht gehabt. Eisenach nimmt mir sowas von keiner! Notfalls bin Ich da krank. ;-)

OrtensLaw
24.11.2013, 22:05
So, nach längerer Abstinenz ballere ich euch gleich mal 5 Konzertberichte vor'n Latz!:lacher:

Als erstes hätten wir da das Event, welches auf den klangvollen Namen "Gothic meets Klassik" hörte und sich eigentlich auf 2 Tage aufteilte. Nun bin ich recht günstig "nur" an Karten für den Samstag gekommen. Aber der allein, war auch schon erste Sahne.
Location war Haus Auensee in Leipzig, wo ich zuletzt 2011 den Guano Apes beiwohnte.
Ich hatte hier auch kurzerhand wieder meinen alten Herren mit im Schlepptau.
Als Anheizer, wenn man so will, gaben sich Lord of the Lost die Ehre.
Die Jungs gaben gleich richtig Gas und das Publikum machte schon gut mit.
Leider war nach 30 Min. schon wieder Schluss aber die hatten es in sich.
Hier gabs schon die ersten "Zugabe" Rufe!

Kurzer Umbau, dann kamen Funker Voigt.
Eine recht elektronische Kombo aber dennoch gefielen sie mir recht gut.
Live ist eh immer was anderes.
Hatte vorher noch nix von denen gehört. Was aber kein Nachteil darstellen sollte.
Hier war dann glaube ich nach 45 Min. Sense.

Wieder Umbau, mal kurz nach dem Vater geguckt ob er noch stehen kann und dann wieder zurück ins Getümmel.:D
Nun waren Oomph an der Reihe.
Dies ist eine Band, welche ich zwar definitiv nicht zu einem Solo Konzert besuchen würde aber dennoch schauenswert sind und man ruhig mitnehmen kann.

Nun zu der Band, auf welche die Besucher scheinbar am meisten gewartet haben, nämlich Combichrist.
Zuletzt hatte ich sie 2011 als Support von Rammstein gesehen.
Dort hatte ich sie auch weit weniger "Fan freundlich" und energiegeladen in Erinnerung.
Also sie waren echt gut drauf und speziell der Sänger stand kaum ne Sekunde still und machte von Anfang bis Ende Druck. Im positiven Sinne, versteht sich.
Auch der Drummer Joe Letz war wie ein Tier an den Trommelstöcken, Respekt!

Als Headliner gabs dann noch Subway to Sally auf die Lauscher.
Komischerweise verkrümelten sich hier schon ein Großteil der Zuschauer nach Hause, seltsam.:confused:
Diese Gelegenheit nutzte ich natürlich um noch weiter nach vorn zu dringen.
Wo selbst mein Erzeuger sich dann auch dazu gesellte.
Die Stimmung war aber dennoch sehr gut, trotz gewisser Abwanderungserscheinungen.
Zum Einstand flog der gute Herr Fish erstmal auf die Fresse. Rappelte sich aber schnell wieder auf.
Später "warf" er sich noch in die ersten Reihen, wo auch ich ihn kurz tragen durfte.
Pyro gabs diesmal keine. Der Veranstalter hatte wohl ein bissl Schiss. Zumindest hab ich das der Anspielung vom Frontmann so entnommen, naja.
Da es mittlerweile nun auch Mitternacht durch war, wurde Frau Smitt noch ein Geburtstagssträusschen überreicht und ein Ständchen gesungen.
Kurz nach 1 Uhr war dann auch Schluss.

Insgesamt war es auf jeden Fall ein lohnenswerter und schöner Abend.


Den darauf folgenden Mittwoch war ich dann bei den Editors.
Selber Ort, selbe Halle.
Als Vorband gabs hier Balthazar.
Die gefielen mir richtig gut, war mal was anderes.
Die Keyboarderin hatte zusätzlich öfters mal ihre Geige mit bei und spielte zum Spaß auch mal damit Ukulele.:dh:
Nach ner guten halben Std. wars auch schon wieder vorbei. Wer wollte, konnte dann später nen Plausch am Merch Stand mit ihnen halten.

Nach längerer Pause traten dann die Editors auf die Bühne.
Kannte sie vorher auch nur von YT Schnipseln, war aber positiv angetan von ihrer Vorstellung.
Kein sinnloses Palaver, sondern gut 100 Min. Spielfreude und ne super Lichtshow.
Das Klavier kam auch zum Einsatz und man könnte meinen, dass das Kabel fürs Mic manchmal zu kurz schien, weil Herr Smith über Tische und Bänke klettern musste.
Also alles in allem Daumen nach oben.:dh:


Nur 2 Tage später war ich schon wieder dort. Diesmal wegen der guten Tarja.
Diese Stimmgewalt wollte ich immer schon einmal Live erleben.
Als Vorband gabs Teodasia, ne Truppe aus Italien, wie ich weiss.
An sich gefielen sie mir recht gut. Nur diese hyperaktive, übertrieben freundliche Art der Sängerin war doch etwas too much.
Die ist auf der Bühne rumgehampelt, wie auf nen Fass Red Bull, naja wenns schön macht.:o

Der Vorhang wurde hochgezogen und die Anwesenden fieberten natürlich der ehemaligen Nightwish Stimme entgegen.
Nach ca. 40 Min.! kam sie dann endlich unter tosendem Applaus auf die Bühne.
Die Frau ist wirklich ne Wucht. Stimmlich sowieso. Kaum eine andere erzeugt bei mir so dermaßen wiederholte Gänsehaut, wie sie.
Auch an sich war sie gut drauf. Aufgrund des enormen Feedbacks strahlte sie die gesamte Zeit über beide Ohren. Und als das Konzert schon vorbei zu sein schien, liess sie sich nach langem "Zugabe" Rufen nicht weiter bitten, rief den Rest der Band nochmal raus und schob noch "Over the Hills" als zweite Zugabe nach.
Echt klasse Sache.


Am 09.11. war ich dann in der Arena Leipzig bei Volbeat zu Gast.
Der einzigste Kritikpunkt sei vorweg erwähnt. Nämlich die übertrieben hohe Parkgebühr von 10€.
Das letzte Mal waren es noch 5, ne ne ne.
Natürlich ist es schön sein Vehikel gleich vor Ort abstellen zu können und ein evtl. Knöllchen würde weit mehr kosten aber man kanns auch übertreiben, naja so viel dazu.

Bevor es überhaupt richtig losging, fiel hinter mir schon speziell ein Typ negativ auf.
Voll wie'n Top schlenkerte und schuppte er schon recht provokant alles umher was sich ihm in den Weg stellte. Stellenweise wärs bald zu ner Schlägerei gekommen, wenn seine Kumpels nicht geschlichtet hätten.
Nix gegen Pogo, wer's mag solls machen aber ohne Rücksicht auf Verluste muss ja nun auch nicht sein.
Egal, jetzt was zur Mucke.
Als ersten Support gabs Teenage Bottlerocket, ne anständige Punk Band die es recht eilig hatte.
Gefiel mir aber irgendwie, dem Rest der Halle mehr oder weniger. Naja wie immer halt.

Als 2. Anheizer gabs Iced "Motherfuckin" Earth zu sehen.
Auch hier hätte die Beteiligung noch etwas besser ausfallen können, war aber schon ganz gut.
Und wenn man sich überlegt, das vor ein paar Jahren(überspitzt formuliert) wahrscheinlich sie die Headliner gewesen wären. Schon erstaunlich wie sich alles wendet. Natürlich in eher kleineren Hallen aber trotzdem.

Während der Umbaupause kochte die Meute immer weiter hoch und kurz nach Neun war es dann soweit.
Als kleines Western Intro gabs Rod Sinclair am Banjo.
Allein das war schon unbeschreiblich, wie alle zum Takt mitklatschten. Ich denke mal auch das dieser Herr auch recht ergriffen von der enormen Resonanz war.
Dann gabs nen ordentlichen Knall(bin wirklich zusammen gezuckt:o) und der Vorhang fiel.
Von da an gabs beinahe 2 Std. kein halten mehr.
Pogo, Circle Pits und ausgelassene Tanzeinlagen wo man nur hin sah. Einfach nur geil!
Auch Herr Poulsen war sichtlich überwältigt, mittlerweile vor so einer riesen Crowd spielen zu dürfen. Und über die geniale Stimmung vor Ort sowieso.
Als spaßige Einlagen gabs dann noch kurz angeteaste Cover Versionen von "Ring of Fire" und "Keine Lust". Letztere klang zwar etwas holprig aber es sei ihm verziehen.:dh:
Auch die Bühnenshow war recht imposant. Es gab ordentlich Pyro, Knall und Bumms und abwechselnd schwenkende Scheinwerferleisten.
Also die Jungs haben wirklich was aufgefahren und sind wirklich angekommen, wie man so schön sagt.
Ich hoffe nur, dass das nicht eine allzu utopische Ticketpreis Politik zur Folge hat.
Ich habe nämlich für diesen Gig schon 50 Ocken hingeklatscht.:eek:


So, zu guter Letzt war ich dann ne Woche drauf nochmal vor Ort, diesmal bei Placebo.
Hier war auch ein deutlich höheres Frauenaufkommen zu verzeichnen. Was aber keine Kritik sein soll.:smlove:

Anfangs war's noch recht leer aber später füllte es sich doch zunehmends.
Support waren Toy. Eine, laut I-Net, recht psychedelische Truppe.
Waren nich übel aber so richtig wollte der Funke nich überspringen, naja.

Und wieder hiess es warten und wieder geschlagene 40 Min..
Dann kamen sie endlich, die mit dem Placebo Effekt.
Nee, mal im Ernst, war echt klasse.
Manche sagen ja dem Frontmann recht weibische Gesänge nach aber ich fands ziemlich gut.
Auch die Bühnen Show war recht nett. Hier empfand ich das Motto "weniger, ist manchmal mehr" als sehr angenehm.
Es gab "lediglich" abwechselnde Leinwandprojektionen und bei einzelnen Titeln spielten die Jungs hinter halbdurchsichtigen Wänden. Neben passender Lichtshow war das schon alles. Hat für meinen Eindruck aber gepasst!

So, das waren sie, all meine Eindrücke der letzten Wochen.
Unterschiedlicher konnten die Konzerte vom Stil her wohl kaum sein. Aber ich bin da, vor allem in letzter Zeit, ziemlich tolerant geworden und probiere gern mal was aus. Bis jetzt wurde ich auch nicht enttäuscht.
Und dann muss ich nochmal ne Lanze für Leipzig brechen. In der Vergangenheit hab ich hin und wieder das schwache Publikum dort bemängelt. Aber bei jedem der Konzerte war ne gute bis grandiose Stimmung, Respekt hierfür.
Kommt wahrscheinlich, wie überall auf der Welt, auf den Einzelfall an.

So, das wars und ich wünsche euch allen hiermit eine geruhsame Nacht. Wenn nix dazwischen kommt, klingelt nämlich morgen um 4 der Wecker.:eek::sleep:

PS: Rechtschreibfehler könnt ihr gerne behalten.

Hardcore Mr.A
24.11.2013, 22:43
Das ist schon wirklich verrückt, das eine Band wie Iced Earth für eine Band wie Volbeat mittlerweile die Vorband geben muss, eigentlich würds nur umgekehrt Sinn machen. Versteh ich nicht.

FearOfTheDark
25.11.2013, 13:11
Letzten Samstag (23.11.) haben meine Freundin, mein bester Kumpel und ich uns von Nürnberg auf die Reise nach München gemacht. Dort hat meine absolute Lieblingsband gespielt und es war nun das dritte Mal, dass ich die Band live gesehen habe (fast 3 Stunden Special Show in Chemnitz letztes Jahr und wenige Tage später als Headliner am SummerBreeze).
Die Rede ist von Amon Amarth!
Die haben im Kesselhaus gespielt. Vor dem Einlass haben wir einen Fan aus Marokko getroffen, der die ganze Tour begleitet und auf diese Amon Amarth Tour gute 2 Jahre gespart hat. Respekt! ;)
Die Halle war ziemlich groß und sehr ansehnlich. Die Bühne war verdammt rießig! Wir standen erste Reihe.

Erste Band des Abends war Hell. Eine Art Powermetal, der musicalähnlich inszeniert war. Musikalisch unspektakulär und der Sänger nervte mich ziemlich (penetrante Stimme und während eines Songs peitschte er sich selbst auf seinem nackten Oberkörper aus und schrie dabei wie ein Mädchen). Ich fand den Auftritt langweilig, obwohl sie schon eine recht gute Bühnenpresenz hatten. Das Publikum ging gut mit und einige sangen auch die Texte mit, was dem Sänger sehr gefallen hat. Musikalisch hätte mir das vielleicht vor 5 Jahren gefallen, als ich noch nicht so sehr in Death Metal und Deathcore vertieft war. Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, aber sie dürften so 25 Minuten gespielt haben. Der Sound hier war glasklar und druckvoll, allerdings sehr leise.

Zweite Band war dann Carcass. Wenigstens Death Metal ;) Wenn mir auch leider etwas zu oldschoolig. Hat mir jetzt auch nicht so wirklich gut gefallen, aber als Vorband war es echt okay. Da hab ich schon viel schlechteres "ertragen müssen". Diese Band sagte mir nur vom Namen was, aber es wurde hierbei gemosht und gecrowdsurfed, dass die Fetzen flogen. Carcass hatte 2 Videoleinwände, die fast die ganze Zeit sehr verstörende Bilder gezeigt hatten (Bilder von Religiösen Symbolen wie Jesus-Fisch, Judenstern, Hakenkreuz mit Sternen..., dazwischen Videoausschnitte von Operationen/Obduktionen von Menschen [Darm aufschneiden, Lunge zerlegen usw] und beim letzten Song ein kleiner Pimmel mit dicken Eiern :D ).
Der Sound war mies. War zwar lauter als bei Hell, aber dafür sehr undefiniert und matschig. Ich hatte schon Angst, dass Amon Amarth deshalb ein Reinfall wird. Spielzeit ca. 40 Minuten.

Während der 20 Minuten Umbau hat sich das Publikum selbst warm gemacht und sich selbst gefeiert. So eine geile Stimmung hab ich selten erlebt, obwohl ich jährlich sehr viele Konzerte besuche! Die Pausensongs (u.A. "Motörhead - Ace of Spades" und "Iron Maiden - Run to the Hills" wurden so laut mitgesungen, dass sogar die Roadies auf der Bühne ihren Spaß hatten! Sehr geil!

Dann ging das Licht aus und ein episches Intro wurde gespielt. Amon Amarth betraten unter fettem Jubel die Bühne und legten gleich mal mit dem Titeltrack des aktuellen Albums los. Die Band war sichtlich gut gelaunt und hatte Spaß beim Spielen. Sie ließen sich feiern und teilten mit, dass sie heute eine gute Show abliefern werden - und das taten sie auch! Der Sound war glasklar und perfekt, auch von der Lautstärke her. Einer der besten Sounds, die ich bisher bei Indoor-Konzerten erlebt habe :genickbruch:
Die Bühnenshow und Lichttechnik war auch perfekt und niemals übertrieben. Bei "Runes to My Memory" wurden 2 rießige "Felsbrocken" mit rot leutenden Runen auf die Bühne gefahren. Sah schon sehr cool aus.
Hab nur 2 Bilder gemacht, weil meine Handy-Kamera nicht so gut ist. Aber hier mal die 2 Bilder: rote Runen-Felsen (https://fbcdn-sphotos-f-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn2/q71/s720x720/1454738_662057310484005_1552362130_n.jpg) und Bühne gesamt (https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn2/q77/s720x720/1465373_662057833817286_715197911_n.jpg).

Es wurde gemosht, gecrowdsurfed, es gab Circlepits und wirbelnde Haare. Außerdem wurde auch kräftig gehüpft.
Ich persönlich habe keinen Song vermisst und fand die Setlist wahrlich perfekt :smlove: Etwas ältere Songs (wobei "Death in Fire" denke ich das älteste war) und neuere Songs gut gemischt, wobei der Schwerpunkt natürlich auf dem lezten Album lag.

Nach etwas über 1,5 Stunden, einem gefangenen Plektrum (ENDLICH eins von AA!) und gut ausgepowert fuhren wir wieder heim.
Perfektes Konzert, was die 2-stündige Reise mehr als Wert war :genickbruch:

Hier die Setlist von Amon Amarth:
1. Deceiver of the Gods
2. Father of the Wolf
3. Death in Fire
4. Free Will Sacrifice
5. As Loke Falls
6. We Shall Destroy
7. Runes to My Memory
8. Varyags of Miklagaard
9. The Last Stand of Frej
10. Guardians of Asgaard
11. Warriors of the North
12. Destroyer of the Universe
13. Cry of the Black Birds
14. War of the Gods

Zugaben:
15. Twilight of the Thunder God
16. The Pursuit of Vikings

Ivanhoe
25.11.2013, 15:19
Sehr cool, FearOfTheDark. Ich bin auch dabei - und zwar heute, wenn diese Tour in Wien Station macht. Bin schon sehr gespannt... Wobei ich Amon Amarth heuer bereits einmal bewundern durfte (Nova Rock), aber so eine Headliner-Show ist halt doch was anderes.

Carcass kennt man natürlich, wobei ich dem ganz großen Hype, der damals um die Band herrschte, nicht folgen konnte. War wohl zu extrem für mich, und heute, nach Genuss der aktuellen CD, bin ich auch der Meinung, dass das zu "oldschoolig" ist, wie du es so schön beschrieben hast. Mal sehen, wie das live wird.

Und Hell kenne ich bisher auch nur auf CD, die gefällt mir allerdings sehr gut.

Ich wünschte nur, es wäre nicht Montag. :( Morgen arbeiten kann nix.

FearOfTheDark
25.11.2013, 16:57
Dann wünsche ich natürlich mal viel Spaß ;)

y2jforever
25.11.2013, 23:31
Royal Republic Vorband: Montreal
am 20.11.2013 im ZFW in Dortmund
Kartenpreis: 22,70 € im Vorverkauf

Location: Es gibt im ZFW zwei mögliche Räume für Konzerte. Bisher war ich immer nur in dem kleinen (gehen vielleicht 400 Leute rein). Die große Halle war mit 1350 (zumindest hat Adam in der Show die Zahl genannt) sehr gut gefüllt. Das ZFW ist mit dem Auto gut zu erreichen (3 Minuten von der A43 entfernt) und es gibt 3 mittelere Parkplätze die direkt zum ZFW gehören. Als wir um circa 19:45 ankamen (Vorband began um 20:00) waren auch noch ein paar Parkplätze frei. Außerdem ist das ZFW wohl nur 2 Bus bzw U-Bahn Haltestellen vom Dortmunder Hauptbahnhof entfernt, wobei man mit der U-Bahn wohl einmal umsteigen muss. Es sollte also vom Hauptbahnhof aus im Zweifel auch zu Fuss gut zu erreichen sein. Die Halle war zu diesen Zeitpunkt ich würde mal sagen zu 3/4 gefüllt. Es gibt für 1 Euro eine Garderobe und Getränke gibt es direkt in der Halle. Zu den Preisen kann ich leider nix sagen (irgendwie kein Durst an dem Abend gehabt und deswegen nicht geguckt). Die Bühne könnte jedoch etwas höher sein. Mit meinen 1,75 hatte ich bei Royal Republic von recht weit hinten etwas Probleme was zu sehen. Das Problem habe ich aber bei den meisten mittleren Hallen.

Vorband: Montreal began um ziemlich genau 20:00 und spielte bis 20:45. Beim Publikum, das sie zu Beginn des Konzertes nur punktuell kannte, sind sie gefühlt ganz gut angekommen. Kann ich selbst nicht wirklich beurteilen, da ich sie mindestens zum 10 mal live gesehen habe. Zumindest um uns herum kam im Laufe des Konzertes dann Bewegung in die Leute, Refrains wurden mitgesungen etc.. Die Jungs haben die Leute auf jeden Fall gut angeheizt und ein paar CDs sind nach dem Konzert wohl auch verkauft worden. Wie üblich waren Yonas, Hirsch und Max Power nach dem Konzert auch wieder für Autogramme und ein bissel Smalltalk zu haben. Mir als langjährigen Fan haben natürlich mal mindestens die Hälfte der Lieder gefehlt die ich hören wollte aber lassen wir das. Können ja nicht immer über 2 Stunden im Sonic Ballroom sein :D

Royal Republic fing dann erst um 21:10 an, so dass die gute Stimmung nach der Vorband irgendwie schon wieder etwas verflogen war. Da hätte man auch 10 Minuten vorher anfangen können. Als die Jungs dann anfingen war das Publikum aber sofort wieder da. RR wirkt auf der Bühne locker und scheint wirklich Spass an der ganzen Sache zu haben. Die Anekdote, dass Adam da er aus Schweden kommt Campino nicht kannte als dieser ihn Backstage beim Rock am Ring darauf ansprach, dass man mal gemeinsam auf Tour gehen sollte und deswegen die ganze Sache fast versaut hätte war durchaus lustig. Negativ fand ich jedoch, das Royal Republic nur bis 22:25 spielten, also circa 75 Minuten. Die Band hat allerdings auch erst zwei Alben, keine Ahnung auf wieviel Spielzeit man da insgesamt kommen würde.

Insgesamt bin ich mit dem Konzert durchaus zufrieden gewesen und habe für mein Geld 2 Stunden Musik bekommen, die mir wirklich gefallen hat. Würde also jederzeit wieder hingehen.

Note: 2-

Mr. Boardie Lee
26.11.2013, 11:30
Royal Republic Vorband: Montreal
am 20.11.2013 im ZFW in Dortmund
Kartenpreis: 22,70 € im Vorverkauf
...


Ich habs mir in Mannheim gegeben (müsste der 16. gewesen sein), eigentlich ne recht coole Location, wenn man nur die Garderobe nicht draußen in der Kälte gehabt hätte. Aber okay...

Zu Montreal: Die kannte ich vorher überhaupt nicht. Gefallen mir aber ziemlich gut und haben echt für Stimmung gesorgt. Mein Kumpel hat sich die CD von ihnen geholt und hats nicht bereut :dh:

Zu RR: Die Campino-Story brachte er bei uns auch. Generell hat er wieder sehr viel mit dem Publikum geredet. Ich finde das gut und das braucht man bei der Band auch (nach dem dritten Lied hab ich schon um Luft geringt, ich bin echt nicht mehr in der besten Verfassung). Hätten sie länger gespielt wär ich wohl umgefallen :killer:

War aber echt ein geiles Konzert von den Jungs. Viel Power. Macht richtig Spaß.

Wenn ich grad dabei bin erzähl ich euch noch vom 23.11.
Da war nämlich Maybebop im Grazer Orpheum zu Gast. Wer sie nicht kennt: Ist eine A-Capella-Gruppe aus 4 Personen. Ich hab sie vorher auch nicht gekannt und mir mal nix erwartet. War aber großartig.
Alle 4 sind sehr gute Sänger, fast jeder Ton passt perfekt und, wie bei solchen Gruppierungen üblich, kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Persönliche Highlights waren die Eröffnung der Show, das spontane Singen eines Liedes über die vom Publikum vorgegebenen Begriffe "Zentralmatura", "Lehrer", "Jungscharlager" und "Gospelchor aus Oberwart" im Stile der Neuen Deutschen Welle und das gemeinsame Singen mit einem Freiwilligen aus dem Publikum.
Auch sonst war der Abend sehr unterhaltsam und ich trauere den 22 Euronen auf keinen Fall nach.

y2jforever
26.11.2013, 15:42
Zu Montreal: Die kannte ich vorher überhaupt nicht. Gefallen mir aber ziemlich gut und haben echt für Stimmung gesorgt. Mein Kumpel hat sich die CD von ihnen geholt und hats nicht bereut :dh:

Dabei ist die Malen nach Zahlen mMn noch die schlechteste CD von denen :D Hat er sich dann wenigsens die CD von den Jungs signieren lassen?

Freut mich auf jeden Fall sehr, dass sie so gut ankommen :)

Mein GOAT Walter
26.11.2013, 16:14
Hat er sich dann wenigstens die CD von den Jungs signieren lassen?

Hier muss ich mal kurz nachhaken - holst Du Dir prinzipiell Autogramme? Ich find das immer n bisschen peinlich. - Lieber anstoßen :gluck:

y2jforever
26.11.2013, 16:44
Hier muss ich mal kurz nachhaken - holst Du Dir prinzipiell Autogramme? Ich find das immer n bisschen peinlich. - Lieber anstoßen :gluck:

Ne nicht prinzipiell. Es ist nur bei Montreal (und bei einigen anderen kleinen Bands) durchaus üblich, dass die danach noch Fotos mit sich machen lassen, Eintrittskarten, CD, T-Shirts etc signieren oder man einfach ein bissel Smalltalk macht. Fanpflege nennt man das wohl und gerade Montreal reagiert dabei eigentlich immer sehr positiv. Gut, sind ja normal auch so grob 20 Leute die da zu verarzten sind und nicht 2000 ;-) Anstoßen ist bei mir immer schwer, weil ich meistens fahre. In sofern lieber etwas Smalltalk. Ich habe irgendwo ne signierte Eintrittskarte von vor ein ein paar Jahren. Ansonsten habe ich noch Autogramme von Keule und das wars.

Edit: Wenn ich ne CD direkt dort kaufe, würde ich die normal schon unterschreiben lassen denke ich. Meine "Malen nach Zahlen" wurde mir aber leider geschenkt, machste nix ;)

Mr. Boardie Lee
26.11.2013, 19:08
Dabei ist die Malen nach Zahlen mMn noch die schlechteste CD von denen :D Hat er sich dann wenigsens die CD von den Jungs signieren lassen?

Freut mich auf jeden Fall sehr, dass sie so gut ankommen :)

Nein hat sich die kurz bevor (oder kurz danach?) ihr Auftritt vorbei war geholt um sich dem Gedränge zu entziehen.
Wirklich? Das sollte ich ihm berichten, nicht, dass er eine gute Band verpasst :gluck:

y2jforever
26.11.2013, 22:40
Nein hat sich die kurz bevor (oder kurz danach?) ihr Auftritt vorbei war geholt um sich dem Gedränge zu entziehen.
Wirklich? Das sollte ich ihm berichten, nicht, dass er eine gute Band verpasst :gluck:

Man kann in die anderen Alben ja bei Youtube zumindest gut reinhören. Vielleicht findet man sogar alles

Ivanhoe
28.11.2013, 13:17
Wie etwas weiter oben angekündigt, habe auch ich die laufende, sehr todesmetallische "Deceiver Of The Gods"-Tour besucht. FearOfTheDark hat ja auch schon etwas dazu geschrieben, und zwar vom Konzert in München. Hier zum Vergleich ein Bericht aus Wien:

Datum: Montag, 25. November 2013
Location: Gasometer (Wien)
Tour: Deceiver Of The Gods
Headliner: Amon Amarth
Support: Carcass - Hell
Ticketpreis: 30 Euro (VVK)

Konzert-Montag heißt: Heim von der Arbeit, kurz was essen, ein paar Minuten Pause und ab dafür. In diesem Fall war mal wieder der Wiener Gasometer der Ort des Geschehens, was mir im Vorfeld aus zwei Gründen nicht so gut gefiel: Einerseits ist der Sound in dieser Location immer grottig, andererseits schien mir die Halle für einen Montag und für diese Bandauswahl zu groß. Beide Vorurteile erwiesen sich überraschenderweise als vollkommen unbegründet. Die Bude war nämlich ziemlich voll und der Mann am Mischpult hatte einen ausgezeichneten Tag. :dh:

Wer regelmäßig bei meinen Konzertberichten reinschaut, wird es schon ahnen: Ich habe die erste Band, nämlich HELL, verpasst. Leider, hätte ich wirklich gern gesehen. Aus meiner Sicht trägt der Veranstalter aber zumindest Mitschuld – wenn auf den Tickets steht, dass um 20:00 Uhr Beginn ist und man um 20:15 dort ist, erwartet man, zumindest noch ein oder zwei Songs der Vorgruppe zu hören. Ok, ich könnte wirklich mal früher weggehen, aber trotzdem scheint der Beginn wieder vorverlegt worden zu sein, ohne dass das irgendwo stand. Denn: Nach Betreten der Halle standen bereits CARCASS auf der Bühne und waren mitten in ihrem Set. Keine Ahnung, bei welchem Song sie gerade waren, dafür kenne ich die Band nicht gut genug. Als erstes Stück bewusst bei diesem Konzert mitbekommen habe ich dann "Cadaver Pouch Conveyor System" von der aktuellen Platte "Surgical Steel". Danach wurde das auf den Videoleinwänden …ähem… "geschmackvoll" dargestellte "Genital Grinder", wenn ich es richtig verstanden habe, den im Publikum anwesenden Lokalmatadoren von PUNGENT STENCH gewidmet. Die haben offenbar im Jahre Schnee mal auf einer Tour als Vorgruppe von CARCASS agiert. Nette Geste :dh:. Ansonsten gab es noch die aktuelle Auskoppelung "Captive Bolt Pistol" und am Schluss natürlich das mächtige "Heartwork" zu hören, bei dem die Post im Publikum so richtig abging, bevor auch schon der Umbau für den Headliner startete.
Meine Meinung zu CARCASS: Die meisten kennen das ja – es gibt so Bands, auf die ganz viele Leute schwören, mit denen man aber nie etwas anfangen konnte bzw. die man immer irgendwie links liegen gelassen hat. CARCASS waren bei mir so ein Fall – die waren bis zu ihrer (temporären) Auflösung anno 1995 in aller Munde und werden auch heute noch voller Ehrfurcht behandelt. Nach diesem Konzert kann ich mir zumindest teilweise vorstellen, wieso das so ist. Live hat der "oldschoolige" (wie auch schon von FearOfTheDark beschriebene) Death Metal des Quartetts eine unglaubliche Durchschlagkraft und geht sofort in Beine und Genick. Daran gibt es trotz der für meine unbedarften Ohren teilweise ziemlich ähnlich klingenden Songs absolut nichts auszusetzen. Eine wirklich gute Show von einer Band, die sich allerdings etwas mehr auf der Bühne bewegen könnte. Wirkte ziemlich statisch, keiner der Musiker wollte seinen ca. Quadratmeter-großen Wohlfühlraum so wirklich verlassen.

Über fehlendes Charisma oder zu wenig Bewegung auf und vor der Bühne kann man sich bei AMON AMARTH hingegen nicht beschweren. Die Schweden sind eine der herausragendsten Bands der letzten Jahre – ich habe, als Fan der ersten Stunde, die Karriere der Truppe von Beginn an mitverfolgt und freue mich über den nach wie vor ungebrochenen Zuspruch des Publikums, der sie in immer größere Hallen führt. Das unermüdliche Touren macht sich sichtlich bezahlt. Ich weiß gar nicht, wie oft ich AMON AMARTH seit meinem ersten Konzert (2003) live gesehen habe, aber allein heuer waren es zwei Gigs. Auch der Band merkte man die Freude deutlich an, vor allem Frontmann Johan Hegg wollte unter seinem stattlichen Bart gar nicht mehr mit dem Grinsen aufhören. A pro pos "stattlich" – der Mann mit dem Organ eines Donnergottes hat wohl wieder etwas an Gewicht zugelegt… ;) Sieht aber immer noch deutlich gesünder aus als Gitarrenheld Olavi Mikkonen, dessen Optik in letzter Zeit ein bisschen in Richtung "Kandidat für Herzkaspar" tendiert. Vielleicht ist er ja fitter, als er aussieht – aber dass er gefühlt jedes Gitarrensolo seinem Kollegen Johan Söderberg spielen ließ, kam mir auch irgendwie merkwürdig vor. Oder ist das immer so und mir nur noch nie aufgefallen?
Musikalisch gab es von den sympathischen Death Metallern eine Setlist, an der man praktisch nichts aussetzen konnte, Schwerpunkt natürlich auf dem aktuellen Album "Deceiver Of The Gods". Das wäre dann auch der einzige mögliche Kritikpunkt – die ganz alten Alben wurden völlig außen vor gelassen, was mich persönlich aber nicht so störte, wie es anderswo zu lesen war.
Die Songs waren nicht ganz identisch mit der weiter oben von FearOfTheDark geposteten Liste – "We Shall Destroy" wurde, wenn ich mich nicht völlig verhört habe, durch das ebenfalls von der aktuellen Platte stammende "Coming Of The Tide" ersetzt. Und statt "Live For The Kill" gab es das aus meiner Sicht ohnehin stärkere "Free Will Sacrifice" zu hören. Am besten kamen beim Wiener Publikum (und auch bei mir) "Deceiver Of The Gods" (bei dem das Gitarrenintro vom Publikum mit "Oh-oh-oh"-Chören á lá "Fear Of The Dark" mitgesungen wurde, was die Band aufgrund der Lautstärke offenbar positiv überraschte), das unverwüstliche "Death In Fire", "As Loke Falls", "Varyags Of Miklagaard" und "Guardians Of Asgaard" (bei dem ich mir Gesangsunterstützung von Jeff Walker von CARCASS gewünscht hätte…) an. Auch die von FearOfTheDark schon beschriebenen Runen-"Steine" bei "Runes To My Memory" wurden gebührend bejubelt. Am meisten Gemoshe gab es erwartungsgemäß beim superschnellen "Destroyer Of The Universe".
Und auch die zwei Zugaben hatten es in sich, wobei mir beim grandiosen "Twilight Of The Thunder God" der Sound plötzlich etwas matschig vorkam. Der unvermeidliche Rausschmeißer "The Pursuit Of Vikings" wurde natürlich ordentlich gefeiert, zeigt in seiner Einfachheit aber auch sehr deutlich, welche Entwicklung AMON AMARTH in punkto Songwriting mittlerweile durchgemacht haben. So richtig zum Feiern geeignet ist der Song aber allemal. Auch die von mir nicht erwähnten Stücke wurden sehr gut dargeboten und kamen – von einer ausgesprochen geschmackvollen Lichtshow unterstützt – super zur Geltung. Lediglich bei zwei Songs schien mir die Stimmung ein wenig nachzulassen, nämlich beim letzten Song vor der Zugabe, "War Of The Gods" und beim aktuellen "Warriors Of The North", wobei es bei letzterem nur ein wenig dauerte, bis das Publikum voll mitging.

FAZIT: Ein rundum gelungener Konzertabend mit dem Wermutstropfen, HELL komplett verpasst zu haben. Schade, aber immerhin war der Rest richtig stark. In dieser Form stellt sich die Frage, wer AMON AMARTH überhaupt aufhalten kann – wohl nur sie selbst, aber das kleine Zwischentief, das es zumindest im Bereich der Studioalben mit "Surtur Rising" gab, wurde mit "Deceiver Of The Gods" eindrucksvoll überwunden. Und die Live-Qualitäten der schwedischen Deather standen ohnehin nie zur Debatte. So kann's weitergehen – und ich freue mich auf AMON AMARTH in Wacken 2014, hoffentlich mal mit Wikinger-Schiff auf der Bühne, das habe ich nämlich noch nie live erlebt.

Hier noch ein paar Fotos:

http://i40.tinypic.com/2n7iiw2.jpg
(Carcass)

http://i41.tinypic.com/j7e16u.jpg
(Amon Amarth)

http://i40.tinypic.com/4t6fj6.jpg
(Amon Amarth)

http://i44.tinypic.com/2d9clsg.jpg
(Amon Amarth)

Fräulein Söckchen
28.11.2013, 13:29
Wie zum Bericht von FearOfTheDark, der mich zum Kauf des neuen Albums motiviert hat, auch für dich, Ivanhoe: Toller Bericht und schöne Photos. :dh: Ich wär gern dabeigewesen. Ich mag Amon Amarth zeitweise sehr gerne, und auch Carcass hab ich früher punktuell immer wieder gerne gehorcht. Meine musikalischen Präferenzen haben sich in den letzten Jahren zwar ein bisserl verlagert (geographisch und stilmäßig), aber wenn ich hin und wieder einmal auf den richtigen Metal stoße, paßt das auch ganz wunderbar. Vor allem sehne ich mich schon lange wieder einmal nach einem Live-Konzert. Leider wird das wohl so bald nicht wieder passieren.

FearOfTheDark
28.11.2013, 22:04
Ebenfalls cooler Bericht ;)
Diese "a"-Banner an den Bühnenseiten gab es bei uns in München nicht, obwohl die Bühne viel größer war als bei euch in Wien (zumindest von den Bildern her)...
Stimmt, "Live for the Kill" war eigentlich "Free Will Sacrifice", hab ich mich total vertan :boxer:
Aber "We Shall Destroy" haben die bei uns sicher gespielt, weil ich mir da noch dachte, dass ich den Song schon lange covern (http://www.youtube.com/playlist?list=PL21F33ECE42F440FF)wollte, wenn das Main-Riff nicht so schwer zu spielen wäre :king:
Ansonsten coole Fotos auch (bei dir sieht man den "Runenstein" viel besser :dh: Den hätte ich gern bei mir im Wohnzimmer!

Ivanhoe
29.11.2013, 10:25
Ebenfalls cooler Bericht ;)
Diese "a"-Banner an den Bühnenseiten gab es bei uns in München nicht, obwohl die Bühne viel größer war als bei euch in Wien (zumindest von den Bildern her)...

Danke!

Was die "a"-Banner betrifft: Die waren an denselben Stellen platziert wie die beiden Videowalls bei Carcass. Wundert mich, dass es das bei euch nicht gab. Wobei für mein Dafürhalten die Bühne im Gasometer in Wien schon recht groß ist - kann gut sein, dass es auf den Fotos nicht so wirkt. Oder München ist wirklich viel größer.

Aber "We Shall Destroy" haben die bei uns sicher gespielt, weil ich mir da noch dachte, dass ich den Song schon lange covern (http://www.youtube.com/playlist?list=PL21F33ECE42F440FF)wollte, wenn das Main-Riff nicht so schwer zu spielen wäre :king:
Ansonsten coole Fotos auch (bei dir sieht man den "Runenstein" viel besser :dh: Den hätte ich gern bei mir im Wohnzimmer!

In Wien war es "Coming Of The Tide", ich kann mich an die Ansage genau erinnern. Zunächst war ich mir trotzdem unsicher, weil auch im Konzertbericht von stormbringer.at von "We Shall Destroy" die Rede war und bisher "Coming Of The Tide" auf der Tour angeblich nie gespielt wurde. Allerdings scheint es für Wien nun auch auf setlist.fm so auf. Hab ich also doch richtig gehört... :dh: Auf setlist.fm habe ich außerdem gesehen, dass in Leipzig "We Shall Destroy" durch das ebenfalls grandiose "Blood Eagle" ersetzt wurde. Da haben die Schweden offenbar doch einige Stücke vom neuen Album einstudiert.

Ja, der Runenstein wäre eine gute Dekoration fürs Wohnzimmer. Bei dir ganz besonders - da würden die Gitarren-Cover dann gleich doppelt so gut wirken :) Hier noch ein Bild, auf dem man das Teil noch besser sieht:

http://i44.tinypic.com/2vaeh3m.jpg

Ivanhoe
02.12.2013, 13:34
Yeah, vergangenen Montag bei AMON AMARTH und gestern, Sonntag, war schon das nächste Konzert angesagt. Mittlerweile gewöhnt man sich sogar langsam dran, am nächsten Tag arbeiten zu müssen – aber so richtig kann man irgendwie nicht die Sau rauslassen, wenn man weiß, dass der Montag auf dem Fuß folgt. Allerdings scheinen das auch die Veranstalter zu wissen und lassen Konzerte, auf die ein Werktag folgt, wenigstens so enden, dass man zu einer halbwegs vernünftigen Zeit im Bett ist.

Datum: Sonntag, 1. Dezember 2013
Location: Arena (Wien)
Tour: Raiding of Europe 2013
Headliner: Satyricon
Support: Chthonic
Ticketpreis: 26 Euro (VVK)

Überraschung: Zwei Bands waren in der Arena am Start und ich habe beide zur Gänze gesehen. Geht doch! Beim Eintreffen in der Halle war zunächst noch Verwunderung angesagt: Die Zuschauerzahl schien mir sehr überschaubar, es wurde sogar der hintere Teil der Arena, die "Treppe" gesperrt und die Bar im oberen Stock war gar nicht geöffnet. Irgendwie auch erwartungsgemäß bei einem Sonntags-Konzert. Als dann aber die super-sympathischen CHTHONIC aus Taiwan loslegten, füllte sich der Saal zusehends. Waren wohl mehr Leute an der Theke bzw. draußen beim Rauchen, als es zunächst den Anschein hatte. Gut so, denn die Asiaten lieferten eine brachiale und von immenser Spielfreude geprägte Show ab. Ich weiß auch nicht, was ich erwartet habe, definitiv etwas "Verrücktes", was auch immer das heißen mag. Dieses Vorurteil wurde zumindest optisch einigermaßen bestätigt. Geschminkt waren natürlich alle Bandmitglieder, wobei Gitarrist und Drummer relativ "normal" aussahen. Der Sänger erinnerte kleidungstechnisch ein wenig an die Finnen von TURISAS, dazu gab es eine ausgesprochen hübsche Bassistin, die mit einem ziemlich offenherzigen Outfit punkten konnte und einen Keyboarder, der seine Klamotten nebst Maske wohl von SLIPKNOT geborgt hatte. Wildes Dauerheadbangen lieferten alle. Musikalisch sind CHTHONIC nicht leicht zu beschreiben – am ehesten vielleicht als Melange aus GRAVEWORM, CRADLE OF FILTH und einer großen Brise Melodic Death Metal. Obendrauf krallte sich der Sänger gelegentlich eine Geige, um damit die Leads zu spielen, ein paar Chöre und schönen Background-Gesang von der Bassistin. Klingt jetzt erstmal sehr wirr, war aber tatsächlich ziemlich homogen und gut anzuhören. Ich hätte ja nicht geglaubt, dass ein eher dürrer Taiwanese so brüllen kann, aber der Sänger hat's echt drauf. Nach der Ankündigung durch die Band, nach der Show für Autogramme und Fotos am Merch-Stand zur Verfügung zu stehen, hatten die Jungs und das Mädel aus Fernost endgültig beim Publikum gewonnen. An Songtiteln sind mir nur "Next Republic" und der Piraten-Kracher "Sail Into The Sunset's Fire" in Erinnerung geblieben – die waren allerdings sehr gut. Bei CHTHONIC muss ich jedenfalls mal genauer reinhören – schön, wenn es sich auszahlt, die Vorband anzusehen.

Nach dieser energetischen Show stellte sich natürlich die Frage, ob die norwegischen Altmeister von SATYRICON eine ähnliche Performance abliefern würden. Noch dazu, wo das aktuelle Album "Satyricon" (das mir sehr gut gefällt!) nicht gerade für sein hohes Tempo bekannt ist. Alle diesbezüglichen Bedenken wurden von Satyr, Frost und ihren vier für mich namenlosen Mitstreitern schnell zerstreut. Dabei ging es mit dem aktuellen Intro "Voice Of Shadows", das nicht vom Tonband kam, sondern live eingespielt wurde (mit Satyr an der dritten Gitarre, zu der er überflüssigerweise auch bei einigen anderen Songs griff), noch ziemlich getragen los. Gleich darauf gab es aber mit dem für mich völlig überraschenden "Hvite Krists Død" vom uralt-Werk "The Shadowthrone" (1994) in medias res. Eine sehr gut, ziemlich düstere Darbietung. Gleich danach zeigte Frost bei einem kurzen Drumsolo, wie schnell er sein kann, bevor mit "Now, Diabolical" und "Black Crow On A Tombstone" zwei absolute Hits folgten. Vor allem bei ersterem wurde deutlich, welch begnadeter Black Metal-Fronter Satyr eigentlich ist. Der Norweger hat nicht nur eine sehr prägnante, sondern live auch unglaublich mächtige Stimme. Da machte es dann auch nichts, dass er sich ob des Jubels im Publikum den einen oder anderen Grinser nicht verkneifen konnte. Eigentlich sehr sympathisch, auch die Ansagen, die mit sehr viel Danke und noch mehr Verbeugungen garniert waren, wirkten eher höflich als Black Metal-typisch.
Vom aktuellen Album kamen dann das umjubelte "Our World, It Rumbles Tonight" und das old-schoolige, aber nicht so euphorisch aufgenommene "Ageless Northern Spirit" zum Zug, bevor das eine wilde, wütende Version von "Possessed" in den Saal gefeuert wurde – das hatte tatsächlich nix von Black n' Roll oder so, sondern klang nach Black Metal, wie er in den 90ern gedacht war. An neuen Stücken gab es dann noch das KVELERTAK-ähnliche "Nekrohaven" (live unglaublich gut!) und den laut Ansage "most defining track of the new album", nämlich "The Infinity Of Time And Space" (eher eine Verschnaufpause). Danach wurde mit "Forhekset" nochmal tief in die Mottenkiste gegriffen. Nach zwei weiteren Songs ("To The Mountains" und "The Pentagram Burns"), war es auch schon Zeit für die Zugabe.
Die bestand (natürlich!) aus "Mother North", das für mein Gefühl doppelt so schnell gespielt wurde, wie üblich – hier konnte sich Frost nochmal so richtig austoben, unglaublich, was der Mann leistet. Und auch "K.I.N.G." und das wirklich finale "Fuel By Hatred" wurden rausgeballert, dass es nur so eine Art hat. Ein grandioser Zugabenblock war es allemal.
Nach diesem Gewitter kamen alle Bandmitglieder nochmal zur Verbeugung nach vorne und entließen das Publikum endgültig in die frostige Wiener Nacht. Oder war es gar nicht so kalt und das waren nur die Nachwirkungen der Show? Ich weiß es nicht…

FAZIT: Eine tolle Show von beiden Bands des Abends. Dass SATYRICON aber nochmal so aus sich herausgehen, hätte ich eigentlich nicht erwartet. Auf der Bühne wurde durchgehen gebangt – der Basser und einer der Gitarristen waren bereits nach zwei Songs so schweißgebadet, dass man dachte, die hätten zwischendurch in ihren Klamotten geduscht. Langsamer machten sie trotzdem nicht. An Meister Satyr war hingegen kaum Schweiß zu sehen, der Mann wirkt einfach topfit und gut trainiert. Noch mehr allerdings Frost, den man nur zu Ende zu Gesicht bekam und der sich regelrecht hinter dem Drumkit zu verstecken schien. Der bleiche Schlagzeuger hat scheinbar kein Gramm Fett an seinem Oberkörper. Unglaublich. Wirklich merkwürdig war aber sein fast mexikanisch wirkender Bart. Passt zwar irgendwie zur Musik auf dem aktuellen Album, weniger zu norwegischem Black Metal. Aber sei's drum, eine Maschine hinter den Kesseln ist er in jedem Fall.

http://i39.tinypic.com/r2283r.jpg
(Chthonic)

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(Chthonic)

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(Satyricon)

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(Satyricon)

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(Satyricon)

http://i40.tinypic.com/zyd0k9.jpg
(Satyricon)

DemonOfDeathValley2.0
09.12.2013, 14:13
Jetzt wollte ich gerade einen Bericht über Satyricon und Chthonic aus dem Backstage in München gestern schreiben und sehe, dass Ivanhoe bereits vor 1 Woche am Wiener Konzert war. Ein Konzertablauf, der sich fast genauso liest wie mein Abend gestern :D

Ich war gestern mal zur Abwechslung der auserwählte Fahrer und machten uns um ca. 18 Uhr auf den Weg nach München. Ziemlich pünktlich kamen wir drei dann auch an, wo dann bei der ersten Bierbestellung (und Mineralwasser für mich als braven Fahrer) Chthonic auch schon mit dem ersten Song anfingen. Naja, was soll man sagen? Ivanhoe schrieb es schon bereits, die Band ist wirklich so ne Art Mischung aus Melodic Death Metal und Cradle of Filth. Und der gute Mann am Keyboard sah aus, als wenn ihm Corey Taylor damals seine alte Maske mit den grünen Dreads weitervererbt hätte. Das alles war zwar ganz nett, aber für mich waren die Taiwanesen etwas zu abgedreht. Nach den ersten 4 Songs ging es dann mal raus zum rauchen und von Chthonic habe ich dann auch nichts mehr gesehen, da wir mit einigen Leuten draußen ins reden kamen und Spaß hatten. Übrigens war es zum bersten voll gestern - die Show war ausverkauft. Hätte ich mir niemals erwartet an einem Sonntag, aber ich habe auch damit gerechnet, dass Satyricon im Werk (also in der größeren Halle) spielen werden und nicht in der kleineren Club-Halle nebenan. Gegenüber in der noch kleineren dritten Halle war auch noch ein Hardcore-Konzert, also war schon einiges los gestern. Gehört sich ja auch so :)

Dann gings wieder rein, wo wir uns einen sehr guten Platz an der Bar ergatterten, wo man auch sehr gut auf die Bühne sehen konnte. Satyricon fingen mit Voice of Shadows, dem Intro vom neuen Album an, bis dann Satyr rauskam und ein " Kampen mot Gud og hvitekrist er igang!" rauskrächzte. Absolut G-E-I-L! Hab Satyricon schon ein paar Mal live gesehen, aber "Hvite Krists dod" habe ich noch nie live gehört. Eines meiner absoluten Lieblingssongs von Satyricon und mein persönliches Highlight gestern. Es folgten The Age of Neros "Black crow on a Tombstone" sowie "Our World, it rumbles tonight" vom aktuellen Album. Weiter gings mit weiteren Lieblingssongs von Satyricon von mir, "Now, diabolical" und Volcanos "Repined Bastard Nation".

Dann folgte einen Ankündigung von Satyr, dass heute (8.12) Dimebags Todestag wäre und stimmte "The Infinitiy of Time and Space" an (für meinen Geschmack aber etwas zu langsam), dass vom "Walker upon the wind" gefolgt wurde. Das war ein Brett! Hatte live etwa gefühlt doppelt soviel Kraft als auf CD. Heftiger Headbang-Alarm.

Es folgte ein weiteres persönliches Highlight, das alte "Forhekset" wurde ausgepackt. Also bei meinen früheren Satyricon-Konzerten hatte ich immer das Gefühl, dass Satyricon nur Sache ab 2002 (Mother North ist die Ausnahme) spielen und diesmal gibts gleich Hvite krists dod und Forhekset. Einfach Top :dh: Allein dafür hat sich die Karte schon gelohnt. Es folgten noch "To The Mountain" und "The pentagram burns" bis es dann auch schon Zeit für die Zugaben war. (2 Songs habe ich jetzt vergessen zum aufzählen, da ich einen aufgrund von einer Pinkelpause versäumt habe und einen nicht gekannt habe).

"Mother North" war dann die erste Zugabe und hier gings episch zu in der Halle, als jeder die bekannte Melodie mitsang. Einfach kultig der Song, der nur noch vom noch kulitgeren Videoclip übertroffen wird. Wieder mal übelst zum headbangen animierend. Ok, da muss ich mich korrigieren, eigentlich animiert ein ganzes Satyricon-Konzert zum headbangen! Nach Mother North ging mit "Fuel for Hatred" nochmal ordentlich die Post ab, bevor die Show dann endgültig mit "K.I.N.G" abgeschlossen wurde.

Fazit: Die 26 Euronen haben sich, wie schon oben angesprochen, mit Hvite krists dod und Forhekset für mich schon ausgezahlt :) Der Gig bestand aus 90% von Songs, die ich schon jahrelang kenne und liebe, mitgröhlen, headbangen und 10% aus verschnaufen. Eine absolut tolle Show. Die beiden Altmeister Satyr und Frost haben es einfach drauf. Immer wieder ein Fest! Und man kann es nicht oft genug sagen, Frost ist ein absolutes Biest an den Drums. Eine schier unerschöpfliche Energie hat der Mann. Fotos habe ich leider keine gemacht, da ich mein Handy im Auto vergessen habe, aber einer meiner Kumpel hat welche gemacht, die sehen aber, oh Wunder, ziemlich gleich aus wie Ivanhoes ;)

Fräulein Söckchen
09.12.2013, 14:42
Jetzt seh ich das erst, daß Ivanhoe (und auch der Demon) Chthonic gesehen haben. Sehr schön! Ich hab mich mit denen bis jetzt nur sehr periphär befasst, aber schön langsam kriege ich Lust, die zumindest einmal live anzuschauen, wenn es sich ergibt. Muß ich direkt einmal schauen, wann sie das nächste Mal in Taipei auftauchen. :dh:

Shao Khan
19.01.2014, 17:36
Ich bin Mal ein bisschen unorthodox, aber ich habe gerade die Gewinnmitteilung von der Wacken Homepage bekommen.

Fpr das Trans-Siberian Orchestra Konzert in Frankfurt, am Dienstag 21.01., (Festhalle), habe ich nun 2 Karten gewonnen. Die zweite Karte wäre aktuell noch zu vergeben. Falls es hier Interessenten gibt, kann man sich gerne via PN melden.

OrtensLaw
09.02.2014, 20:32
Hallo liebe Leutz.

Meine Wenigkeit fand sich am letzten Mittwoch bei Skindred im Leipziger Club Conne Island ein.
Erster und einziger Wehmutstropfen war, das die erste Vorband Namens Maplerun schon ne halbe Stunde vor offiziellem Beginn anfing zu spielen.
Wenn es heißt 21 Uhr, dann sollte dies doch bindend sein, naja egal.
Ich war auf jeden Fall rechtzeitig mit ner Hülse Bier anwesend, um schonmal ein gar nicht so übles Cover von SoaD's "Toxicity" hören zu dürfen.
Auch sonst war die Combo recht nett und ging schonmal gut ab.

In der ersten Umbaupause holte ich den nächsten Hopfenblütentee und frönte der eigenen Lungenpflege.
Als zweiten Support Act hatte man Soil auf dem Plan.
Wo auch der Moshpit schon gut abging. Hier war ich auch über die Textsicherheit der Besucher erstaunt. Aber ich kann mich ja auch nicht um jede Band kümmern.
Highlights waren hier die Coverversion von Black Betty und bei ihrem letzen Stück "Halo" mischte sich der Frontmann unters Volk und riss jedes Mal beim Refrain sein Mikro empor. Absolut geil!

Noch ne Umbau- und Raucherpause später kamen sie dann auf die Bühne, die Herren aus Newport mit ihrem verrückten aber dennoch unterhaltsamen Mix aus Metall, Hip Hop, Reggae, Ska, Punk und was weiß ich nich noch alles.
Als Doppelintro gabs von ACDC Thunderstruck und danach den Imperial March aus Star Wars.
Allein das kam schon gut.
Von da an war dann richtig Action angesagt. Zumindest in der vorderen Hälfte der Halle. Aber auch in der zweiten, wo ich mich befand wurde noch gut mitgemacht.
Ich habe die Jungs ja das erste Mal auf'm WOA 2011 bestaunen dürfen. Aber das hier gebotene empfand ich noch als wesentlich besser.
Nicht nur der etwas ungewöhnliche Mix aus den bereits erwähnten Stilrichtungen bringt sich rhythmisch gut ein. Sondern auch die Wahnsinns Stimmung, die diese Band erzeugt, ist einfach genial. Wer sie schon einmal Live erlebt hat, wird mir sicherlich zustimmen.Der Frontmann nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn er jemanden erspäht, der nur lustlos dasteht und sich nicht bewegt.
Er hat auch die wenigen Handy Filmer prompt aufgefordert, den Mist sein zu lassen.:dh:
So hab ich dann beim "bouncen" auch fleißig mitgemacht und den T-Shirt Propeller vollzogen.
Bei "Nobody" gabs sogar nen verhältnismäßig grossen Circle Pit.
Als witzige Einlage gabs dann noch nen Tease von Macklemore, bei welchem sich doch die wenigsten trauten mitzusingen.:lacher:
Also, alles in allem ein sehr unterhaltsamer Abend, der sich einem da bot.
Schade war, das durch die Verlegung diverser Termine leider Viza als Vorband rausfiel.
Die Jungs hätte ich gern wieder gesehen.

So, das wars vorst wieder. Als nächstes stehen die Broilers am 08. März in Leipzig an.
Bis dahin, macht's gut.

Ivanhoe
25.02.2014, 21:07
Eines der ersten Konzerte über die ich im Rahmen dieses Threads berichtet habe, waren CRADLE OF FILTH. Vergangenen Freitag (21. Februar 2014) habe ich mir die Engländer wieder angesehen – diesmal auf Co-Headliner-Tour mit dem polnischen Todes-Kommandos BEHEMOTH.

Datum: Freitag, 21. Februar 2014
Location: Gasometer (Wien)
Tour: European Satanist
Headliner: Behemoth
Support: Cradle Of Filth – In Solitude – Svarttjern
Ticketpreis: 30 Euro (VVK)

Kurz nachdem wir die noch sehr locker gefüllte Halle betreten hatten, legten auch schon SVARTTJERN los. Wie am Namen unschwer zu erkennen, handelte es sich dabei um Black Metal der ganz alten Schule. Mit mächtig viel Kalk in der Fresse, reichlich Nieten und allem was sonst noch so dazugehört. Der Bassist hatte sich sogar ein verkehrtes Kreuz auf seinen Wanst gepinselt (zumindest hoffe ich, dass das kein Tattoo war). Der Sänger kreischte sich durch die großteils sehr schnellen Stücke – richtig überzeugen konnte mich das Ganze jedoch nicht. Lediglich in den etwas langsameren, groovigeren Passagen kam Stimmung zum Headbangen auf. In diesen Phasen erinnerte die Band sogar ein wenig an CARPATHIAN FOREST, was als Kompliment zu verstehen ist. Song kannte ich keinen, die Ansagen waren in meinen Ohren unverständlicher Kauderwelsch, sodass ich nicht sagen könnte, welches Stück mir gefallen hat. Prinzipiell gefällt mir solche Musik jedoch, nur ist eine so große Halle dafür denkbar ungeeignet, zumindest wenn die Band keine Sau kennt. Mehr als ein bisschen wohlwollenden Applaus und schüchternes Headbangen im Infield konnten SVARTTJERN jedenfalls nicht einsacken.

Das dicke Ende kam aber erst mit IN SOLITUDE nach. Die jungen Schönlinge (und das als einzige Band des Abends, die ohne wilde Schminke auskam) aus Schweden haben bisher drei Alben im Gepäck und sind mir persönlich überhaupt noch nie aufgefallen – maximal der Name war mir ein Begriff, kann aber auch gut sein, dass ich den mit irgendeiner anderen Band verwechsle. Positiv war zunächst zu bemerken, dass der Sound, der bei SVARTTJERN (genreüblich?) eher mau war, sich wesentlich verbessert hatte. Mehr Gutes kann ich leider nicht berichten – musikalisch und optisch passte das nicht ansatzweise zu dem, was vorher und nachher auf das Publikum losgelassen wurde. Nervöses Herumgehampel auf der Bühne traf auf peinlich berührtes Schweigen davor. Zumindest schien es mir von meiner Position von der Biertheke aus so zu sein. Musikalisch gab es eine Art Heavy Metal, der zumindest entfernt von KING DIAMOND inspiriert gewesen sein dürfte – freilich ohne auch nur ansatzweise dessen stimmungsvolle Atmosphäre zu erreichen. Vor allem die Gesangseinlagen zerrten an den Nerven, waren aber auch irgendwie nicht so richtig gut abgemischt, hatte ich das Gefühl. Instrumental ist mir auch nicht viel in Erinnerung geblieben – so stellte sich zum Schluss eigentlich nur die Frage, wer diese Band eigentlich auf das Billing gepackt hatte.

Nach einer recht kurzen Umbaupause war es dann auch schon Zeit für die nächste Band. CRADLE OF FILTH machten den Anheizer für BEHEMOTH. Und das ganz gut, wie ich finde – nach einigen schwierigen Jahren scheint sich das einstige Flaggschiff des kommerziell erfolgreichen Black Metal (ja, ich weiß…) wieder einigermaßen erholt zu haben. Vor allem Dani Filth war einmal mehr recht gut bei Stimme – auch wenn die ganz großen Zeiten lang vorbei sind und wohl auch nicht wieder kommen. Den Gang auf die Bühne mitsamt gehörntem Stab und irgendeinem Fetzen-Mantel hätte er sich meinetwegen sparen können, das erinnerte mich ein bisschen zu sehr an die Konkurrenz aus Norwegen (DIMMU BORGIR). Trotzdem, die Show hatte was, auch die Auswahl der Songs stimmte aus meiner Sicht. Nur auf das eigentlich unvermeidliche "From The Cradle To Enslave" wurde komplett verzichtet – als Zugabe gab es diesmal "Funeral In Carpathia" auf die Ohren. Was allerdings schon auffiel: Beide (!) Stamm-Gitarristen Paul Allender (familiäre Gründe) und James McIllroy (anstehende Nackenoperation) waren vor der Tour ausgefallen. Vor allem der mit großer Bühnenpräsenz gesegnete Allender fehlte mir und konnte von seinem Ersatzmann (Richard Shaw) nur leidlich vertreten werden. McIllroy ging mir nicht so sehr ab, auch wenn es merkwürdig war, einen Glatzkopf mit Namen Ashok zu sehen, wo normalerweise Haar bis an die Hüfte regiert. Die Keyboarderin/Sängerin dürfte auch wieder ausgetauscht worden sein, zumindest kam es mir so vor, als ob ich hier eine neue Stimme hören würde. Sehr cool fand ich, dass es diesmal im Hintergrund eine Videowall gab, auf der Kurzfilme und zu den Song passende CRADLE-Videos gespielt wurden. Sehr stimmungsvoll!

Nach dieser Show war die Stimmung gut und der Auftritt von BEHEMOTH wurde von entsprechenden Sprechchören gefordert. Los ging es mit dem Intro und bereits da zeigte sich, dass BEHMOTH es ebenso wie CRADLE OF FILTH schaffen, durch Optik zu überzeugen. Sogar noch ein Stück eindrucksvoller – während man bei den Engländern das Gefühl hatte, dass aufgrund der Abwesenheit zweier wichtiger Stützen nur Frontmann Dani Filth so richtig hinter dem steht, was die Band atmosphärisch erzeugen möchte, agierten die Polen als vollkommene Einheit. Dem kam auch der Bühnenaufbau entgegen – mit Podesten neben dem Schlagzeug und beeindruckenden Mikro-Ständern für alle Band-Mitglieder. Zwar haben BEHMOTH, ebenso wie die Band davor, ein wenig mit ihrem zierlichen Frontmann zu kämpfen, der möglichst böse wirken soll. Allerdings hat Nergal, der erst kürzlich nach einer Stammzellen-Spende eine Leukämie-Erkrankung besiegen konnte, den Vorteil, sich a) hinter einem imposanten Mikrophon und seiner Gitarre "verstecken" zu können und b) wesentlich besser bei Stimme zu sein. Noch dazu weil er bei den Vocals kraftvoll von seinen Mitstreitern unterstützt wird. Am besten von BEHEMOTH wirkte auf mich übrigens Bassist Tomasz "Orion" Wróblewski, der mit Aussehen, Frisur und Statur eines Uruk-hai punkten konnte. Beeindruckend. Die Songs kamen nach dem Intro ein wenig undifferenziert aus den Boxen, sorgten aber trotzdem für diverse Moshpits und Begeisterung beim Publikum. Besonders "Conquer All", "Slaves Shall Serve" und – natürlich – "Ov Fire And The Void" konnten überzeugen. Aber auch "At The Left Hand Ov God", "Chant For Eschaton 2000" und die neuen Stücke "The Satanist" und "Furor Divinus" wurden gut aufgenommen. Der Höhepunkt war dann die Zugabe, nämlich der Rausschmeißer der aktuellen Platte ("The Satanist"): "O Father O Satan O Sun" ist einfach ein grandioses Stück Musik - und eine Live-Hymne vor dem …ähem… Herrn. Cooler Abschluss eines guten Konzertabends!

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(Svarttjern)

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(In Solitude)

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(Cradle Of Filth)

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(Cradle Of Filth)

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(Behemoth)

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(Behemoth)

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(Der Behemoth-"Ork")

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(Behemoth)

FearOfTheDark
25.02.2014, 21:25
Oh man Behemoth hab ich 2012 am Breeze gesehen (Headliner glaub ich sogar) und kannte die vorher nur vom Namen. Danach auch nie wieder damit befasst. Bis ich extrem gehyte Rezensionen des neuen Albums las... jetzt würde ich die auch gern mal wieder live sehen :(

Ich war die letzten 2 Wochen auch auf 3 Konzerten, hab aber weder große Lust noch Zeit so ausführlich wie bei Amon Amarth zu schreiben... deshalb nur in Punkten:

(in Klammern, wie oft ich die Band hiermit live gesehen habe)

07.02. Nürnberg / Rockfabrik
ICED EARTH (3), Warbringer (1), Elm Street (1)
- Elmstreet: 5/10 Punkten
- Warbringer: 6,5/10 Punkten
- Iced Earth: 9/10 Punkten (bester Livesound, den ich bisher je gehört habe!)

14.02. Geiselwind / Live-Music-Hall
KATAKLYSM (2), Krisiun (1), Fleshgod Apocalypse (2)
- Fleshgod Apocalypse: 8/10 Punkten
- Krisiun: 5/10 Punkten
- Kataklysm: 8,5/10 Punkten

Sound war leider das ganze Event grottenschlecht. Fast nur Drums waren hörbar :dr:

15.02. Würzburg / Posthalle
TRIVIUM (1), Miss May I (2), Battlecross (1)
- Battlecross 7,5/10 Punkten
- Miss May I: 6/10 Punkten
- Trivium: 9,5/10 Punkten!

Waren sehr anstrengende 2 Wochen mit viel Reisen und wenig Schlag. Bin froh, dass ich jetzt erstmal nen guten Monat "Event-Pause" hab ;)

DemonOfDeathValley2.0
26.02.2014, 08:49
Ich war auch schon auf ein paar Konzerten in diesem Jahr, habe aber auch nicht wirklich die Zeit wie Ivanhoe alles so schön nieder zu schreiben... dafür lese ich solche größeren Berichte von ihm umso lieber :) Ich mach es so wie FearoftheDark. In Klammer gibts die Anzahl der gesehenen Konzerte der jeweiligen Band. Dazu ein paar Sätze.

06.01.2014:
Arena Wien, Wien, Österreich
Lamb of God (3), Decapitated (1), Huntress (1)

Huntress war ganz... interessant. Dabei kann man es belassen. Ich habe mir vorher noch 2-3 Videos auf Youtube angesehen muss aber sagen, dass es für mich live nicht ganz so schlimm war wie ich aufgrund der Videos befürchet habe. Decapitated war knallhart. So wie man die Jungs auch von den Platten kennt... hier gabs bereits die ersten wilden Headbang-Einlagen. Lamb of God war wie immer herausragend (wie ich finde). Alle Hits, alles drum und dran, nichts hat gefehlt. Gute Energie, guter Sound - gibts nichts zu meckern. Diesmal hörte ich auch das erste Mal den Song "Vigil" live von ihnen, wohl mein Lieblingssong von LoG.

06.02.2014
Tonhalle, München, Deutschland
Steel Panther (2), Sleekstain (0)

Die Vorband haben wir mal ganz klassich versäumt, da wir auf der Autobahn Richtung München 2 Stunden lang im Stau standen wegen eines Unfalls. Ich kenne die Band Sleekstain aber auch gar nicht... zum Glück haben wir die Halle noch ganz knapp erreicht bevor Steel Panther anfing denn ein Steel Panther Konzert ist eine einzige große Party. Jeder Song kann mitgesungen/mitgegröhlt werden, Bier, Möpse, saulustige Ansagen zwischen den Songs... herrlich. Ich mag die Typen :D Sound war richtig gut, es waren sehr viele Leute da (ausverkauft), fand es aber nur schade dass sie Fat Girl nicht gespielt haben. Ansonsten ein tolles Konzert - wie schon gesagt: Eine einzige große Party. Wen kümmerts da noch, ob die Mädchen bezahlt sind oder nicht die die Band auf die Bühne holt, wo sie dann oben ohne herummachen. Das gehört zu Steel Panther dazu, die haben einen Ruf zu verteidigen :sasmokin:

07.02.2014
Backstage, München, Deutschland
Behemoth (16-18), Cradle of Filth (3), Svarttjern (1), Inquisition (0), In Solitude (1)

Nach Steel Panther am Kultfabrikgelände geblieben und weitergefeiert, in München gepennt, aufgestanden, danach gleich weiter ins Hofbräuhaus, Augustiner und Hard Rock Cafe. Um die Zeit bis zu diesem Konzert zu überbrücken :) Svarttjern bekam leider nur am Rande mit, was ich schade finde, denn ich mag ihr Album Misantrophic Path of Madness. Aber naja, seis drum. Werden mir schon noch mal irgendwann, irgendwo unterkommen. Inquisition und In Solitude habe ich mir nicht angehört, da ich draußen vor der Halle mit Münchner Bekannten geredet habe. Dann kam Behemoth...eine meiner Lieblingsbands! Wie man in der Klammer oben sehen kann, habe ich die schon ziemlich oft sehen können. Aber jedes Mal einfach immer wieder geil. War auch das erste Mal seit seeeehr langer Zeit, dass ich mal wieder in der ersten Reihe war bei einem Konzert (oder Festival), denn für gewöhnlich stehe ich nicht gerne da vorne wo nur geschoben und gedrängt wird. War aber auch nicht so nervig diesmal...

Blow your trompets Gabriel, weiter zu Slaves shall serve, As above so below, At the left hand ov god, Christians to the Lions, Decade of Therion... alles wurde rausgeworfen. Und ich bangte mich wie immer in Trance bei Behemoth, dazu das mitsingen der jeweiligen Songs. Da man aber diesmal 3 neue Stücke spielte fehlte diesmal leider u.a. Demigod. War schade, immerhin ist der Song bzw. das gesamte Demigod-Album wohl mein liebstes von ihnen. Egal, das Konzert war trotzdem wie immer top!

Weiter geht’s bei mir am 27.3 mit Vital Remains (endlich mal!) und Gorgoroth in Kufstein und am 28.3 mit Hate und Kampfar in München. Bisher ein gutes Jahr was die Konzerte angeht :dh: Kataklysm, Fleshgod A. Und Krisiun hatte ich leider keine Zeit, da wollte ich urspünglich auch hin. Schade deshalb, weil das aktuellste Kataklysm Album bei mir fast andauernd durchläuft. Gefällt mir extrem gut das Teil.

FearOfTheDark
26.02.2014, 09:05
06.01.2014:
Arena Wien, Wien, Österreich
Lamb of God (3), Decapitated (1), Huntress (1)

Da bin ich richtig neidisch. Seit JAHREN versuche ich die schon live zu sehen, aber immer kommt was dazwischen :( Ich liebe Decapitated (auch wenn ich es extrem schade finde, dass Drummer Krimh nicht mehr dabei ist :dr:)

Backstage, München, Deutschland
Behemoth (16-18), Cradle of Filth (3), Svarttjern (1), Inquisition (0), In Solitude (1)


Junge, hast du keine Hobbies?! :D
Bei mir ist J.B.O. die meistgesehene Band mit 10 Konzerten und ich dachte schon, dass sei übertrieben viel :o

DemonOfDeathValley2.0
26.02.2014, 09:30
Da bin ich richtig neidisch. Seit JAHREN versuche ich die schon live zu sehen, aber immer kommt was dazwischen :( Ich liebe Decapitated (auch wenn ich es extrem schade finde, dass Drummer Krimh nicht mehr dabei ist :dr:)



Junge, hast du keine Hobbies?! :D
Bei mir ist J.B.O. die meistgesehene Band mit 10 Konzerten und ich dachte schon, dass sei übertrieben viel :o

Da du Krimh ansprichst: Ich wusste wirklich sehr lange nicht dass der Mann Östereicher ist! Hat mich ganz schön überrascht als ich das erfuhr. Ihr Deutschen habt ja Kreator, Sodom, Destruction und andere wirklich bekannte, große Metalbands, da hat Österreich noch nicht wirklich so viel bekanntes. Belphegor, Pungent Stench, vielleicht noch The Sorrow (:kotz:)... da freut es mich immer, wenn ein österreichischer Musiker bei einer bekannten Band unterkommt :) Auch wenn er ja wie du sagst nicht mehr am Schlagzeug sitzt.

Behemoth IST eines meiner Hobbies :D Die sind aber auch Spitzenreiter bei mir was die Häufigkeit angeht. Gleich dahinter Belphegor und wohl Marduk. Da bin ich auch schon im zweistelligen Bereich. Hat sich halt irgendwie so ergeben über die Jahre bei den Bands.

Das erste mal habe ich Behemoth in Salzburg (ich glaube 2005 war das) gesehen und dann immer jährlich zumindest 1 Mal. Kann mich noch erinnern, dass ich sie alleine 2008 wohl 4 Mal gesehen habe (Metalcamp 2008 bzw heißt ja jetzt Metaldays, Summer Breeze 2008 und 2 Tour-Konzerte) Da ist aber auch zum Teil immer ein Kumpel von mir schuld, das ist der größte Behemoth-Fan den ich kenne. Der ist damals 2010 sogar nach Polen nach Katowice und noch ne andere Stadt gefahren (da war ich aber nicht dabei) um bei den ersten Konzerten nach Nergals überstandener Krankheit dabei zu sein. Also der schaut auch immer dass er mich da mitschleppt. Muss er ja gar nicht, ich würde sowieso mitkommen ;)

FearOfTheDark
26.02.2014, 09:40
Ja, ich fand das auch sehr cool, dass Krimh ein deutschsprachiger ist ;)
Deutschland hat halt wirklich extremst viele große Bands :eek:

Krimh hat ja auch ne Zeit lang bei Behemoth ausgeholfen, weil mit deren Drummer was war.

OrtensLaw
09.03.2014, 13:59
Moin, Moin Leute.
Hier mal ein kleiner Abriss meines gestrigen Broilers Konzertes.

Vorab sei gesagt, das ich diesmal diese Abzocke von Parkgebühr direkt an der Arena Leipzig nicht unterstützt habe und wohl auch in Zukunft nicht mehr werde. Diesmal habe ich in einer Nebenstrasse gegenüber mein Vehikel abgestellt. Sonst war ich einfach nur zu faul zum Suchen.:D

Anyway,die Düsseldorfer hatten ihr neues "Baby" mit im Gepäck. Gemeint ist natürlich ihr aktueller Longplayer Noir. Welcher zwar hier und da wesentlich ruhiger daher kommt als ihre vorigen Werke. Aber dennoch zu gefallen weiß und auch qualitativ sich schon von ihrer dreckigeren OI-Punk Zeit positiv abhebt ohne aber unbedingt gleich den Stempel "zu kommerziel" aufgedrückt zu bekommen.
Darüber hinaus hatten sie natürlich auch viele Stücke vergangener Platten als auch die ihrer Anfangstage am Start.
Insgesamt ballerten sie einem reichliche 2 Std. schnellen wie auch melodischen Punkrock um die Ohren.
Zwischendurch gabs immer mal wieder symphatischen Smalltalk mit den anwesenden Fans.
Allein wie alle abgingen als sich Sammy ein "Sterni" in den Schlund kippte, einfach nur geil.
Unter den Besuchern tummelten sich allerdings auch mehr oder weniger zwielichte Gestalten.
Zum einen weiß ja jeder mit etwas Grips, das ein Skinhead nicht automatisch für einen Neonazi steht. Aber bei manchen war ich mir nicht ganz schlüssig. Kann also sein, muss aber nicht...
Das Publikum im Allgemeinen war auch wieder bestens unterwegs. Schon während des ersten Titels suchte ich mir, ein paar Reihen weiter hinten, einen etwas ruhigeren Platz.
Ich finds ja schön, wenns so ausgelassen zur Sache geht, ich selbst brauchs aber nunmal nicht.
Alles in allem war es ein geniales Konzerterlebnis, bei welchem ich schöne Erinnerungen sowie auch ein netten Broilers Bier Becher mit nach Hause nahm.:lacher:
Zum Ausklang der Nacht kehrte ich noch in die heimische Kneipe ein und kippte mit meinen Kumpels noch ein paar Cuba Libre bevor wir dann nach Hause torkelten und den Samstag, Samstag sein liessen.

So das wars erstmal wieder, das nächste mal werde ich von Popa Chubby berichten.
Vielleicht etwas unüblich aber ich lasse mich gerne überraschen. Also bis dahin, macht's gut.:smlove:

frank85
09.03.2014, 15:03
Anyway,die Düsseldorfer hatten ihr neues "Baby" mit im Gepäck. Gemeint ist natürlich ihr aktueller Longplayer Noir. Welcher zwar hier und da wesentlich ruhiger daher kommt als ihre vorigen Werke. Aber dennoch zu gefallen weiß und auch qualitativ sich schon von ihrer dreckigeren OI-Punk Zeit positiv abhebt ohne aber unbedingt gleich den Stempel "zu kommerziel" aufgedrückt zu bekommen.
Darüber hinaus hatten sie natürlich auch viele Stücke vergangener Platten als auch die ihrer Anfangstage am Start.
Insgesamt ballerten sie einem reichliche 2 Std. schnellen wie auch melodischen Punkrock um die Ohren.
Zwischendurch gabs immer mal wieder symphatischen Smalltalk mit den anwesenden Fans.
Allein wie alle abgingen als sich Sammy ein "Sterni" in den Schlund kippte, einfach nur geil.
Unter den Besuchern tummelten sich allerdings auch mehr oder weniger zwielichte Gestalten.
Zum einen weiß ja jeder mit etwas Grips, das ein Skinhead nicht automatisch für einen Neonazi steht. Aber bei manchen war ich mir nicht ganz schlüssig. Kann also sein, muss aber nicht...
Das Publikum im Allgemeinen war auch wieder bestens unterwegs. Schon während des ersten Titels suchte ich mir, ein paar Reihen weiter hinten, einen etwas ruhigeren Platz.
Ich finds ja schön, wenns so ausgelassen zur Sache geht, ich selbst brauchs aber nunmal nicht.
Alles in allem war es ein geniales Konzerterlebnis, bei welchem ich schöne Erinnerungen sowie auch ein netten Broilers Bier Becher mit nach Hause nahm.:lacher:
:


Hört sich sehr gut an, schön dass sie auch ein paar alte Sachen spielen. 2 Stunden Spielzeit ist ja auch nicht unbedingt selbstverständlich, aber je länger sie spielen desto besser. Da freu ich mich schon auf nächsten Samstag :dh:.

OrtensLaw
09.03.2014, 16:21
Es waren sogar knapp 135 Min. und die Setlist umfasste stolze 29 Titel.
Also das Preis/Leistungsverhältnis stimmt hier noch!
Auch wenn hier wie bei allen anderen auch die Preise langsam aber stetig angehoben werden.
Und übrigens wünsche ich dir viel Spaß.:dh:

Ivanhoe
10.03.2014, 08:41
07.02.2014
Backstage, München, Deutschland
Behemoth (16-18), Cradle of Filth (3), Svarttjern (1), Inquisition (0), In Solitude (1)

Wie haben dir Cradle of Filth gefallen? Oder hab ich was überlesen?

DemonOfDeathValley2.0
10.03.2014, 11:27
Wie haben dir Cradle of Filth gefallen? Oder hab ich was überlesen?

Ich mag Cradle of Filth eigentlich schon, habe sie aber an diesem Abend leider nicht mehr gesehen (kamen nach Behemoth). Da wir da ja in München einen "kleinen" Partymarathon angerissen haben war einer von meinen 3 Kumpels schon so fertig, dass wir beschlossen gleich nach Behemoth heimzufahren. War sicher am besten, der Gute war wirklich nicht mehr fähig noch irgendwas auf die Reihe zu bringen... weder die deutsche Sprache noch sonst etwas :boxer: Aber ist nicht weiter schlimm, die werden mir schon noch wieder mal unterkommen :)

y2jforever
10.03.2014, 23:00
Jecken Pogo am 28.02.2014

Der Jecken Pog war ein Eintages Punkfestival im Stahlwerk in Düsseldorf. Von 17:00 bis 00:30 traten dabei insgesamt 7 kleinere bis mittelgroße Bands auf.

Anreise
Das Stahlwerk in Düsseldorf (FB Page) (https://www.facebook.com/pages/Stahlwerk-Jack-Daniels-Pilgerst%C3%A4tte/502647789752433?rf=407614245979303) ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ gut zu erreichen. Von Düsseldorf Hbf aus sind es 3 Stationen mit der U-Bahn und noch 3 Minuten Fussweg. Wir waren allerdings wie eigentlich immer mit Auto unterwegs und die Parkplatzsuche hat schon ein paar Minuten gedauert weil es keine eigenen Parkplätze gibt. Außerdem ist Düsseldorf zum Autofahren irgendwie immer nervig, wofür die Veranstalter allerdings wenig können. Insgesamt ist die Anreise aber recht problemlos.

Location
Das Stahlwerk selbst ist im Prinzip eine alte Maschienenhalle die ich schätze mal 2000-3000 Leuten Platz bietet mit einem Vorraum. In diesem war auch die Gaderobe. Dazu gab es noch eine weitere kleine genau im Durchgang zur Haupthalle. 2 Euro für Gaderobe empfinde ich persönlich allerdings schon als relativ viel. Außerdem standen gerade zu Beginn und am Ende die Leute die eine Schlange zur Gaderobe gebildet haben schon ziemlich im Weg weil dort halt nicht so extrem viel Platz war. Gerade im Durchgang zur Haupthalle. Die Klos waren relativ direkt am Eingang aber insgesamt in einem vernünftigen Zustand. Es gibt keinen wirklich seperaten Außenbereich sondern ein Teil des Weges zur Halle wurde abgespert und man konnte durch zwei von den eigentlichen Notausgängen dorthin gelangen. Für den Einlass selbst war das kein Problem aber der Raucherbereich war doch ziemlich überfüllt, Besonders weil es keine Bändchen, Stempel oder ähnliches gab so das man die Location kurz verlassen konnte. Und bei 7 Stunden Veranstalltung will man ja normalerweise auch als Nichtraucher mal irgendwo 5 Minuten Luft schnappen was man so halt im Raucherbereich tuen musste. Was ich persönlich als sehr störend empfand war ausserdem, dass es keine Möglichkeit gibt sich irgendwo hinzusetzen. Bei 7 Stunden ist es ja dann doch ganz nett wenn man sich zwischendrin mal 5 Minuten irgendwo hinsetzen kann wenn gerade keine Band spielt. Ein weiterer Minuspunkt des Stahlwerks ist die Qualität der Musikanlage. Ich und auch meine Bekannten hatten Probleme den Gesang zu verstehen. Bei den Bands die man schon kennt geht das meistens aber bei den beiden Bands die ich wenig bis garnicht kannte war dies schon ein Problem. Die Getränkepreisen waren mit 3 € für 0,3er Bier und 2,50 € für 0,25er Softdrink aber ok. Wenn man die Wahl hat eine bestimmte Band entweder im Stahlwerk oder in einer anderen Location zu sehen würde ich persönlich die andere Location vorziehen.

Lineup
Das Lineup war für mich natürlich ein absolutes Highlight:
17 Uhr: Bandgeek Mafia - Consequences (http://www.youtube.com/watch?v=w63mUODobMM)
18 Uhr: Montreal - Das falsche Pferd (http://www.youtube.com/watch?v=8mzVGQmuvag)
19 Uhr: Korsakow - Was solls (http://www.youtube.com/watch?v=X8OtIuMwP-A)
20 Uhr: Jaya the Cat - Closing Time (http://www.youtube.com/watch?v=q1NJhjvaOEA)
21 Uhr: Special Guest: Massendefekt - Wellenreiter (http://www.youtube.com/watch?v=WR6VL7mW0Xs)
22 Uhr: Keule - Liebe auf den 1. Mai (unplugged) (http://www.youtube.com/watch?v=6GhBpnujqwk)
23 Uhr: Sondaschule - Nie im Radio (http://www.youtube.com/watch?v=iNz3DwcACKU) (bis circa 0:30)
Mit Montreal, Massendefekt, Keule und der Sondaschule waren immerhin 4 Bands dabei die ich schon zwischen 3 mal (Keule) und keine Ahnung wie oft (Montreal und Sondaschule) live gesehen habe.

Konzert
Die ersten 6 Bands haben jeweils circa von voll bis 40 gespielt, die Sondaschule am Ende 90 Minuten.
Bandgeek Mafia habe ich leider verpasst, weil in 2 Minuten Fussweg von der Halle ein angeblicher Amoklauf stattfand und eine Freundin die mit war deswegen nicht in die Gegend wollte bis dieser gefasst wurde. Kann ich in diesem Fall sogar verstehen auch wenn sich im Nachhinein herausgestellt hat, das er "nur" seine Scheidungsanwälte umgebracht hat.
Montreal haben gerockt wie immer. Mich hat gewundert das sie so früh spielen und Keule so spät aber gut. Spass hat es auf jeden Fall gemacht. Wie immer bei Montreal. Das Publikum wurde hier gut angeheizt.
Korsakow fand ich nicht so gut, was aber daran gelegen haben kann, das ich die Texte wegen der Sch*** Soundanlage nicht wirklich verstehen konnte.
Jaya the Cat habe ich vor 4 Jahren schon auffem Ruhrpott Rodeo gesehen. So richtig überzeugen sie mich nicht. Kann man sich angucken wenn man eh da ist aber extra für sie früher kommen würde ich nicht. Von extra hinfahren oder extra ne Karte kaufen ganz zu reden.
Massendefekt haben zum Glück recht viel von den alten Sachen gespielt und nur ein, zwei Lieder von der neuen CD die ein paar Tage vorher erschienen ist. Ich habe keine Ahnung ob die neue CD gut oder schlecht ist, weil ich sie einfach noch nicht habe. Ich finde es nur immer nervig, wenn Bands nur weil eine neue CD da ist nur noch Sachen davon spielen. Gerade wenn die CD noch so frisch ist kennt kaum einer die Stücke was dann durchaus negativ für die Stimmung werden kann. Gerade wenn man eh nur 40 Minuten spielt und dann viele von den alten Klassikern weglassen müsste. Insgesamt wie immer gute Unterhaltung von den Jungs.
Keule ist eine Band die extrem viele Faxen auf der Bühne macht und richtig Spaß macht. Hier wurde auch viel von der ersten CD gespielt und wenig von der zweiten. Was auch gut ist. Die zweite ist nämlich nicht wirklich gut während die erste ein richtiger Knaller ist :)
Sondaschule war wie immer brilliant. Auch wenn auf der Bühne dreist gelogen wurde. Torro hatten sie angeblich seit 10 Jahren nicht gespielt und ich habe den Song an dem Abend bereits zum dritten Mal live gehört. Irgendwas passt da nicht. Aber alles in allem wie immer eine sehr geile Performance :)

Insgesamt bin ich mit der Veranstaltung zufrieden gewesen was aber auch nicht schwer ist, wenn man mir vier Bands für die ich jeweils einzeln schon Geld bezahlt habe für 22,70 € irgendwo hinstellt :D

frank85
23.03.2014, 16:19
Es waren sogar knapp 135 Min. und die Setlist umfasste stolze 29 Titel.
Also das Preis/Leistungsverhältnis stimmt hier noch!
Auch wenn hier wie bei allen anderen auch die Preise langsam aber stetig angehoben werden.
Und übrigens wünsche ich dir viel Spaß.:dh:

Es war auch in Saarbrücken sehr genial. Konzertdauer waren knapp 2 1/2 Stunden, reine Spielzeit etwas kürzer. Sammy war an dem Abend sehr redselig :D.
Songauswahl hätte mich auch nicht besser treffen können, von den ganz alten bis zu den ganz neuen Songs von allem etwas dabei :dh:. Sehr gefreut hab ich mich über "An all den Schmutz", hatte ich bisher noch nicht live gehört.

OrtensLaw
23.03.2014, 20:33
Ups, grade erst gesehen.
Freut mich, das es dir auch gefallen hat.
Ja der Sammy hat auch in Leipzig gern geplappert.:dh:

OrtensLaw
30.03.2014, 17:05
Mahlzeit

Wie versprochen kommt heute mein Bericht zum Popa Chubby Konzert.
Dreh und Angelpunkt war das HSD in Erfurt, wo er regelmäßig spielt aber wir erst jetzt die Chance wahrgenommen haben.
So war ich letzten Freitag mit meinem Vater und seinem Kumpel vor Ort.
Eins noch vorweg, im Blues Bereich kenne ich mich gar nicht weiter aus. In erster Linie wollte ich meinem Erzeuger damit eine Freude machen. Natürlich habe ich vorweg ein paar Stücke Probe gehört und sie für gut und stimmig empfunden. Außerdem bin ich in letzter Zeit eh offen für diverse Musik Richtungen, welchen ich früher die kalte Schulter gezeigt hätte.
Anyway, ohne große Suche fanden wir schnell den Weg zur Location und zu meinem Erstaunen war auch relativ viel "Jungvolk" anwesend. Dachte eigentlich vermehrt auf die gediegenere Altersklasse zu treffen. Ist aber wahrscheinlich wie immer nur Klischee.
Wir krallten uns also jeder ein Bier und erkundeten erstmal die kleinere Räumlichkeit.
Bis zu 800 Leute sollen wohl reinpassen, mehr als 500 waren es wohl aber nicht.
Planmäßig hieß es, 21 Uhr ist Beginn aber der verschob sich um ne gute !/4 Stunde.
Dann kam der etwas strammere Herr Horowitz, wenn auch im ersten Moment etwas unscheinbar, samt Gefolge durchs Publikum und in Richtung Bühne gelaufen.
Dies geschah mit Gehstock und wahrscheinlich Knie wie Hüftproblemen. Allerdings wiegt der gute Mann auch um die 150 Kg! Im Gegensatz zu früher hält er seine Konzerte zwar deshalb nur noch im Sitzen ab, aber das tut dieser Richtung keinen Abbruch.
Ganz im Gegenteil, Energie und Stimmgewalt waren mehr als nur ausreichend vorhanden.
Dieser Mann spielt mit soviel Liebe und Hingabe, das es einfach nur ein Traum ist. Stellenweise waren seine Variationen beinahe schon Metal lastig, zumindest in manchen Passagen.
Mir bekannte Stücke waren Hendrix's "Hey Joe" und Cohen's "Hallelujah".
Alles darüber hinaus habe ich entweder nicht erkannt oder es entzieht sich komplett meiner Kenntnis.:dh:
Zwischendurch gabs auch verspielte wie amüsante Duelle gegen den Bassisten und Drummer, sowie auch etwas "funny smalltalk" mit den Besuchern. Scheint grundsätzlich ein sympathischer Typ zu sein.
Nach reichlichen und straff durchgespielten 2 Std. ging dann ein schöner, wenn für mich auch etwas unüblicher, Abend zu Ende.
Hinterher nahm sich der Frontmann sogar noch die Zeit für eine Autogrammstunde.
Ich bekam unsere Tickets signiert, gab ihm einen beherzten Klaps auf die Schulter und zog mit vollster Zufriedenheit über diesen tollen Abend von Dannen.

So, das wars erstmal wieder. Mal schauen, wohin es mich als nächstes verschlägt.
In diesem Sinne, macht's gut und nen schönen Sonntag noch.

Ivanhoe
23.04.2014, 13:26
Mir war langweilig - d. h. es folgt jetzt eine ganze Menge Text... ;)

Datum: 16. bis 19. April 2014
Location: Div. Locations in Oslo / Norwegen
Festival: Inferno Metal Festival Norway 2014
Bands: 53, national & international
Publikum: limitiert auf 1.500 pro Tag
Ticketpreis: 195 Euro (VVK)

Ja, richtig gelesen: 195 Euro kostet der Festivalpass für vier Tage Inferno. Die größte bzw. bekannteste Band am Festival: DIMMU BORGIR. Und da soll sich nochmal jemand beschweren, dass Wacken teuer ist. Aber gut, ich weiß ja, auf was ich mich eingelassen habe. Und bis zur nächsten Kreditkartenabrechnung ist noch ein bisschen Zeit, mir graut allerdings schon ein bisschen davor. Es bleibt ja nicht bei der Eintrittskarte, dazu kommen noch Flug, Hotel und natürlich Essen und Trinken. Bier in Norwegen? Günstig ist es, wenn es ca. 10 Euro kostet. *schluck* Egal, ausgezahlt hat es sich trotzdem. Denn das Festival war klein, die Locations in verschiedenen Osloer Lokalen waren cool und die Norweger waren außerordentlich freundlich. Gut organisiert war das Ganze auch noch, also alles im grünen Bereich.

[Mittwoch, 19. April 2014]
Los ging es am Mittwoch mit dem sogenannten "Club Day". Viele Bands in vielen Lokalen, die größte Bühne des Festivals, das Rockefeller, wurde dafür allerdings nicht genutzt. Für uns ging es im John Dee, das die kleine Bühne des Rockefeller repräsentiert, los. Und zwar mit KAMPFAR, die dem Festival einem dem Namen entsprechenden, infernalischen Start gaben. Meines Erachtens eine gute, energiegeladene Show und der perfekte Einstieg ins Geschehen. Nur schade, dass nach einer halben Stunde schon wieder Schluss war.

Immerhin ermöglichte uns das einen rechtzeitigen Wechsel ins ca. 10 Minuten entfernte Victoria. Der Weg war nicht so schwer zu finden, wir folgten einfach Rauschbart Gunnar Sauermann und seinem Kollegen Robert Müller vom Metal Hammer. Vor allem Sauermann lief uns in der Folge bei jedem Konzert mehrfach über den Weg bzw. wir sahen ihn andauernd im Fotograben. Bin schon gespannt, wie ausführlich der Hammer übers Festival berichtet. Jedenfalls war das Victoria eine sehr interessante Location in einem alten Theater oder Varieté, zumindest ließen Ausstattung, Optik und Bestuhlung im hinteren Bereich darauf schließen. Dazu passend präsentierten sich HAMFERð in feinem Zwirn. Prinzipiell denkt man bei Metal von den Färöer Inseln ja zunächst an so etwas wie TÝR, also flotte, mitsingbare Wikinger-Hymnen. Damit hat diese Band aber nichts am Hut – die Insulaner zelebrierten elegischen Death Doom, der sich für mich ein bisschen nach AHAB anhörte. Die Ansagen von Sänger Jón Aldará kamen eher schüchtern rüber und optisch wirkten die Jungs fast wie eine Schülertruppe. Die Musik war aber spitze, zumindest wenn man auf die ganz langsame Schiene steht und auch mit in der Landessprache vorgetragenen Texten leben kann. Der Sänger hat es allerdings drauf – nämlich die Bandbreite von grabestiefem Gegrunze bis hin zu tenormäßigem Klargesang. Sehr interessant.

Danach ging es auch schon wieder zurück ins John Dee, wo bereits seit einigen Minuten GLITTERTIND am Werk waren. Die Norweger sind wohl so eine Art Local Heroes, zumindest legten das die euphorischen Publikumsreaktionen und der vollgepackte Zuschauerraum nahe. Musikalisch gab es eine Art Folk-Punk, ähnlich wie es die DROPKICK MURPHYS unter anderen Vorzeichen machen. Das norwegische Publikum sang jedenfalls dankbar mit und auch mir hat die energetische Show, an der die Band sichtbar Spaß hatte, sehr gut gefallen.

Dann wechselten wir zum letzten Mal an diesem Abend das Lokal und gingen zurück ins Victoria. Dort am Start: die norwegischen Grammy-Gewinner und Noise-Rocker ÅRABROT. Auch das war nichts, was man jeden Tag sieht. Die Optik war schonmal außergewöhnlich – Sänger/Gitarrist Kjetil "K:N" Nernes sah aus wie eine Art Amish (ohne Bart, dafür mit Hut und Hosenträgern), der Bassist ähnelte eher Kurt Cobain (gleiche Frisur, Bart, Holzfällerhemd), dazu ein Schlagzeuger, der zumindest aus der Ferne ein bisschen nach Tyrion Lannister (mit anderer Frisur) aussah und eine Keyboarderin/Percussionistin/Schreierin, die in ihrem Kittel wie die Angehörige irgendeiner Naturreligion wirkte. Uff. Ähnlich chaotisch war die Musik – Noise Rock wie man ihn sich vorstellt eben. Interessant, dass trotzdem alles wie aus einem Guss wirkte. Ausgesprochen hypnotisch und auch verstörend, das Ganze, aufgelockert nur durch den mittendrin gespielten, aktuellen Hit " Ha-Satan Deofol". Der letzte Song, keine Ahnung, wie der hieß, war gefühlt eine 15-minütige Lärmkaskade, der man sich einfach nicht entziehen konnte. Die einzige Befreiung daraus war dann als der letzte Akkord verklungen war. Vorher wagte offenbar niemand, den Saal zu verlassen. Unglaubliche Show, so etwas habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Danach war aber Schicht im Schacht, war ein anstrengender Tag.

[Donnerstag, 20. April 2014]
Der Donnerstag war kalt und verregnet. Um die Zeit bis zu den abendlichen Konzerten totzuschlagen, waren wir ein bisschen unterwegs, Museum und so. Was für die Kultur tun halt. Am Abend ging es für uns im Rockefeller mit den Death Thrashern von IMPIETY aus Singapur (!) los. Heftige Musik, ein bisschen erinnerte das Soundgewitter an AURA NOIR. War also wieder ein Einstieg nach Maß in den zweiten Festivalabend. Danach blieben wir nach einem kurzen Blick zu KRYPTOS, die gerade im angeschlossenen John Dee auf der Bühne standen, gleich im Rockefeller, wo es bald mit FLESHGOD APOCALYPSE weiterging. Auch die Italiener traten gut gekleidet auf – die Männer auf der Bühne trugen zu dezent weißem Make-Up einen leicht beschädigten Frack, die Dame ein Kleid und eine venezianische Maske. Das hatte jedenfalls echt Stil, auch dass das Keyboard quasi in ein klassisches Klavier eingebaut war und der Pianist davor saß, statt zu stehen, war großartig. Die Musik war laut, heftig und wirklich gut. Vor allem die Stimme von Frontmann Tommaso Riccardi war ausgesprochen mächtig.

Unsere guten Plätze am Balkon verließen wir danach nicht mehr, auch wenn wir dadurch leider SYN : DROM im John Dee verpassten. Aber auf der großen Bühne hatten sich immerhin DIMMU BORGIR angekündigt, die "something very special" präsentieren wollten. Gut, man wusste zumindest, dass sie in ihrer zweistündigen Show eines ihrer Alben komplett zum Besten geben würden, aber welches es sein würde, war offen. Die Spannung war also groß, man wusste ja auch nicht, in welcher Hälfte der Show das Album gespielt wurde. Los ging es dann zunächst mit einer Panne: Am Beginn des Sets wurde es verabsäumt, den Vorhang fallen zu lassen – die Band tobte bereits zu den Klängen von "Allegiance", war aber nicht zu sehen. Zum Glück war das schnell behoben und es konnte wirklich losgehen. Als nach dem Opener gleich "Progenies Of The Great Apocalypse" und "Lepers Among Us" gespielt wurden, war auch ohne Shagrats norwegische Ansagen und das Backdrop klar, dass die Wahl auf das Album "Death Cult Armageddon" gefallen war. Eh nicht schlecht, aber irgendwie hatte ich mir da etwas Großartigeres erwartet. Abgesehen davon war die Show zwar wirklich gut, aber für meinen Geschmack auch etwas zu routiniert. Der wieder etwas erschlankte Shagrath wirkte streckenweise regelrecht gelangweilt/genervt und war nur höchst selten zum Headbangen motiviert. Der Rest der Band war allerdings in guter Form, wenn sich auch das Fehlen von Mustis (weniger) und ICS Vortex (mehr) nach wie vor bemerkbar macht. Letzterer hatte ja immer die Klargesang-Einsätze – die wurden einmal mehr aus der Konserve eingespielt. Wäre ja ok, wenn nicht Shagrath diese dümmliche Angewohnheit hätte, so zu tun, als ob er da singen würde. Playback-Show, anyone? Was das betrifft hätte ich mir gewünscht, dass man für diese Show, die ja etwas Spezielles sein sollte, irgendwelche Gastmusiker geholt hätte. Keine Ahnung, den Klargesang wird ja jemand anders auch übernehmen können, bei "Progenies Of The Great Apocalypse" wäre Abbath cool gewesen, irgendwas in der Richtung. Aber leider: Fehlanzeige. Nun gut, nach der ersten Hälfte der Show und den letzten Klängen von "Heavenly Perverse" ging es kurz vor der Bühne und der zweite Part konnte beginnen. Und der hatte es in sich, konnte man nun doch auf alle Hits zurückgreifen und nicht nur auf ein Album. Und wie sie das taten: "The Serpentine Offering", "Puritania", "Kings Of The Carnival Creation", "Gateways" usw. – alles dabei, wobei man ganz alte Sachen schmerzlich vermisste. Als Zugabe gab es dann noch "Dimmu Borgir" und das unvermeidliche "Mourning Palace", dann war endgültig Feierabend.
Fazit: Ganz konnten mich DIMMU BORGIR diesmal nicht überzeugen. Die Band wirkte satt und schafft es nach wie vor nicht, das Fehlen zweier Stützen so richtig zu kaschieren. Vor allem die erwähnte Playback-Geschichte nervt unglaublich, zumindest geht es mir so. Das Glück der Band ist es, so extrem starke Nummern in der Hinterhand zu haben. Und eine dazu passende Optik: Die Outfits haben gepasst, die Schminke ist nicht verlaufen, die Bühnendekoration war gut und die Pyros waren opulent. Zu denen hat man wohl auch etwas Schwefel gemischt, dem Gestank nach zu urteilen. Sehr passend… ;) Bejubelt wurden die DIMMUS jedenfalls, und mir hats – von erwähnten Kritikpunkten abgesehen – ja auch gefallen. Wer ein bisschen was vom Auftritt sehen möchte, kann dieses qualitativ sehr gute Live-Video des absolut geilen Songs "Vredesbyrd (https://www.youtube.com/watch?v=pz_0LWunKXc)" anklicken.

[Freitag, 21. April 2014]
Und dann war auch schon der Freitag da. Ein Tag, an dem nur eine Band antrat, die ich unbedingt sehen wollte – der Rest war mir entweder völlig unbekannt oder ich konnte gut drauf verzichten. Nun, zunächst hieß es, den Tag zu überstehen – was angesichts strahlenden Sonnenscheins und angenehmer Temperaturen kein großes Problem war. Zu den Konzerten gings dann mit einiger Verspätung – aber die einzige Pflichtband an diesem Abend, MGŁA im John Dee, ging sich locker aus. Und hier kann ich Freund Humppathetic gar nicht genug danken, mich im "Song des Tages"-Thread auf die Polen aufmerksam gemacht zu haben. Ohne Intro, ohne irgendwelchen Schnickschnack legte die Band furios und krachend, dabei aber auch immer mit diesen feinen Melodien zu perfektem Sound los – ich glaube mit dem Song "With Hearts Toward None III". Welche Lieder dann folgten, konnte ich nicht identifizieren, weil mir der Backkatalog nicht gut genug bekannt war und – konsequenterweise – auf jegliche Ansage verzichtet wurde. Auch Dankesworte wurden keine gesprochen, nach dem Set verließen die vier Musiker schnurstracks die Bühne und wurden nicht mehr gesehen. Optisch war das Konzert ebenfalls der ähem… helle Wahnsinn. Die Musiker tragen in einfachen Lederjacken mit Kapuzenpullis auf. Die Kapuzen hatten alle vier durchgehend auf dem Kopf, die Gesichter darunter waren mit schwarzen Tüchern verhüllt. Meist sahen sie stur geradeaus, aber wenn man mal von einem angeblickt wurde, weiß man, wie sich der Blick des Nazgul anfühlen muss. Unglaublich – und ich kann mich nur wiederholen: So etwas habe ich noch nie gesehen.

Was für ein Kontrastprogramm wartete anschließend im Rockefeller… Die einstigen Gothic-Heroen TRISTANIA, um die es mittlerweile sehr still geworden ist, gaben sich die Ehre. Nicht ganz passend für das Festival und eine Band, die ich früher schon nicht unbedingt gebraucht habe. Und daran ändert auch dieses Konzert nichts – Gegrunze, abwechselnd mit Elfengesang, dazu Songs die irgendwo zwischen Eingängigkeit und Rohheit pendeln ohne eines der beiden zu erreichen – das kann nix. So sah man sich lieber im Merchandise- und Tatto-Bereich (!) um. Auch nicht schlecht, wobei es hier auch einiges an zweifelhaftem Material gab. Überhaupt: Selten so viele Typen mit Burzum-Shirt gesehen, war aber irgendwo auch zu erwarten. Cool war hingegen, dass das Festival neben den üblichen Fotografen einen Maler (!) hatte, der die Auftritte diverser Bands live mitmalte (außer DIMMU BORGIR, angeblich "aus Angst, dass der Maler in Flammen aufgeht"). Ungefähr wie ein Gerichtszeichner, nur dass der Typ mit Papier und stiften neben den Fotografen vor der Bühne stand, sich das Hirn aus der Rübe schüttelte und wild drauflos kritzelte. Echt geil. Wen es interessiert: Hier (http://denungeherrholm.smugmug.com/)seine Homepage, hier (https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151388920448207.1073741840.129048968206&type=1)ein paar seiner Bilder vom Inferno.

Zurück zur Musik: Nach den Gothic-Typen stand eine weitere Band an, die bei den meisten Besuchern wohl eher für Fragezeichen anstatt Begeisterung sorgte: HATEBREED. Ja, die Jungs haben echt Punch. Muss man zugeben, vor allem, wenn der Sound so gut ist. Aber: Das ist nicht nur ein Metalfestival, das ist vor allem ein Festival, wo hauptsächlich Black- und Death Metal gespielt wird. Und hier lässt man eine Hardcore-Institution als Headliner auf die Bühne? Strange… Dementsprechend war der Saal nicht gerade brechend voll, eine Anzahl an Zuschauern fand sich aber doch ein. Viel mehr als beifälliges Kopfnicken und höflichen Applaus konnte sich das Gros der Leute allerdings nicht abringen, wenn man von zwei oder drei Hardcore-Kids absieht, die mit ihren Moves im Publikum aber eher Ärger hervorriefen, als Mitstreiter zu finden. Einer davon löste auch prompt fast eine Schlägerei aus und wurde von der prinzipiell sehr liberalen Security rausbegleitet (auf Umwegen kam er später irgendwie zurück…). Nicht einmal das Jeff Hanneman gewidmente SLAYER-Cover "Ghosts Of War" konnte so richtig das Eis brechen. Nach den sogar in Metalkreisen bekannten Klassikern "I Will Be Heard" und "Destroy Everything" war dann Schluss. Mein Fazit: Auch wenn Brüllwürfel Jamey Jasta noch so oft den gemeinsamen Geist von Hardcore und Metal beschwört und sich enthusiastisch für den warmen Empfang bedankt – das passt leider hinten und vorne nicht, wie schon damals bei der gemeinsamen Tour mit AMON AMARTH. Sorry Boys, ihr seid nicht unsympathisch, aber einfach nicht passend gebooked. Um 1:00 Uhr wären noch BLASPHEMY drangekommen, aber darauf verzichteten wir dann doch. Im Nachhinein natürlich schade, aber mittlerweile schlug die Müdigkeit (und der Alkohol, den ich mir trotz der hohen Preise in guten Mengen zuführte) gnadenlos zu.

[Samstag, 22. April 2014]
Am letzten Festivaltag war das Wetter ebenfalls schön – diesmal wollten wir aber pünktlich zur ersten Band im Rockefeller sein, das wir dann den ganzen Abend nicht mehr verließen, weil die Bands entsprechend hochkarätig waren. Los ging es bereits um 18:15 Uhr mit dem japanischen Black Metal-Urgestein SIGH. Und das war gleich ein guter Einstieg – auf der Bühne gab es einen kleinen Altar mit allerhand Utensilien, die während der Show zum Einsatz kamen – gleich zum Start präsentierte Sänger/Mastermind Mirai Kawashima mit seiner Hand den brennenden Teufelsgruß, danach gab es Feuerspucken durch Mitstreiterin Dr. Mikannibal, Kunstblut, brennende Bibeln und das simulierte Strangulieren bei "Hangman's Hymn". Dazu die schrille Wahnsinnsmusik von SIGH – das lässt man sich gerne gefallen. Interessant an der Band ist auch, wie sehr hier das Augenmerk auf die beiden Frontleute gelegt wird – Bassist, Gitarrist und Drummer verschwinden noch mehr im Hintergrund als bei AC/DC. Um "Dr. Mikannibal" machte man sich während des Gigs auch ein bisschen Sorgen – die Dame mit der gutturalen Brüllstimme ist nämlich schwanger, wie auf ihrem Bauch zu lesen war. Das hielt sie aber nicht davon ab, auf der Bühne herumzuspringen, sich heißes Wachs auf den Körper zu tropfen und wie am Spieß zu brüllen. Das nennt man wohl Hingabe an die Musik. Als Abschluss gab es nach dem Band-eigenen Hit "Me-Devil" noch eine durch sympathisch-japanischen Akzent leicht entstellte Version des VENOM-Gassenhauers "Black Metal". Cool!

Die andere Seite des Black Metal präsentierten dann die beiden nachfolgenden Bands. Zunächst die stilecht bemalten GEHENNA, die bereits seit 1993 ihr Unwesen treiben. Die Musik der Truppe ist typisch norwegischer, stark unterkühlter Black Metal – genauso, wie man sich das so vorstellt. Bewegung auf der Bühne gab es so gut wie keine, die Ansagen waren spärlich bis nicht vorhanden und die Songs auf das Notwendigste reduziert. Wozu sie allerdings einen Keyboarder brauchen, bleibt wohl das Geheimnis der Band. Ich konnte jedenfalls nichts von ihm hören. Noch eine Spur minimalistischer gab sich danach das Drei-Mann-Kommando TULUS. Die Band, hervorgegangen aus KHOLD, trat in normalen Straßenklamotten auf, verzichtete auf Schminke und ließ nur die Musik sprechen. Charismatisch geht anders – wobei Sänger/Gitarrist Blodstrup durchaus mit seiner Abbath-mäßigen Haltung und Gangart punkten konnte. Musikalisch war die Truppe allerdings über jeden Zweifel erhaben – nochmal nordischer Black Metal, nochmal Eiseskälte. Sehr schön.

Nach diesem norwegischen Doppelschlag war es an der Zeit für eine Band aus wärmeren Gefilden. ROTTING CHRIST stiegen nach einer Umbaupause mit "Χ Ξ Σ" in ein brachiales Set ein. Die Nacken der Musiker wurden auf "Rotorbangen" programmiert und los ging es. Für meinen Geschmack allerdings viel zu gleichförmig – bis auf das sehr gute "King Of A Stellar War" ist nicht viel hängen geblieben. Die Griechen sind natürlich sehr sympathisch, da gibt es nichts – aber ähnlich wie mit ihren Landsleuten von SEPTICFLESH werde ich damit wohl nie etwas anfangen können. Die Musik, die sie aktuell machen, klingt ein wenig nach BEHEMOTH, freilich ohne deren Qualität auch nur ansatzweise zu erreichen. Highlight des Konzertes war dann auch, als SIGH-Fronter Mirai Kawashima – bereits in Straßenklamotten – zu einigen Gast-Vocals auf die Bühne kam und entsprechend bejubelt wurde. Nun gut, zum Headbangen hat die Musik von ROTTING CHRIST so oder so gereicht – Begeisterung sieht aber anders aus. Leider.

Nach Japan, zweimal Norwegen und Griechenland wurde das Festival von einer schwedischen Truppe abgeschlossen: WATAIN betraten mit einer Fackel pünktlich um 1:00 Uhr die geschmackvoll umgebaute Bühne (blutrote Beleuchtung, ein Altar vor dem Drumkit, Knochenhaufen vor Feuerschalen, Hintergrund wie ein Kirchenbild, umgedrehte Kreuze – also alles, was man so braucht). Achja, den infernalischen Gestank, der von der Bühne und/oder der Band ausging, habe ich vergessen zu erwähnen. Nun, ich meine irgendwo mal ein Zitat eines berühmten Landsmannes von WATAIN gelesen zu haben, der nicht mehr unter uns weilt (also "Dead" ist), der sich Black Metal genau so vorgestellt hat. Wobei er wohl eher einen satanistischen Hintergrund im Kopf hatte, den ich bei WATAIN nur in Ansätzen ausmachen konnte. Von dieser ganzen Show kann man natürlich halten, was man will – mir hat das Ganze jedenfalls ausgezeichnet gefallen. Rein optisch war es schonmal eine runde Sache – der Aufzug der Band war unglaublich räudig und abgefuckt, samt der üblichen Kriegsbemalung. Dazu stimmungsvoll-düstere Beleuchtung, ständiger Nebel und diverse Flammensäulen. Insgesamt konzentrierte sich das Geschehen natürlich auf Frontmann Erik "E" Danielsson, der mir weniger wie ein böser Satanist als wie ein verrückter Schamane/Totenbeschwörer vorkam. Mit den Bandmitgliedern als eine Art Zombies die er aus wer weiß welcher Hölle beschworen hat. So ungefähr kann man sich das jedenfalls vorstellen. Seine gesamter Habitus, seine Bewegungen, sein Herumgetänzle, immer wieder die Rückkehr zum Altar, um dort irgendwelche Beschwörungen zu vollführen – all das machte einen absolut authentischen, teilweise sehr verstörenden Eindruck. Dazu noch die Musik: Mal extrem hypnotisch, mal nordisch klirrend, mal hymnisch, mal dreckig. Aber für Black Metal-Verhältnisse immer relativ eingängig. Insgesamt eine unglaublich intensive Show, von der ich wirklich froh bin, sie gesehen zu haben – da mögen andere über WATAIN denken, was sie wollen, mir hat es gefallen.

Fazit zum Festival
Trotz unglaublich hoher Preise war das Inferno eine Reise wert und ich überlege ernsthaft, nächstes Jahr zum 15. Jubiläum wieder dabei zu sein. Das Festival war wirklich familiär und dementsprechend intensiv. Die Musik war - auch wenn das für Außenstehende schwer zu glauben sein mag - wahnsinnig abwechslungsreich. Auch das Drumherum hat gepasst – überall in der Stadt sah man Festivalgäste, die auch überall sehr freundlich aufgenommen wurden. Einfach schön, wenn man so gemeinsam feiern kann. Das Billing war ebenfalls in Ordnung – der Verzicht auf ganz große Namen (abgesehen von DIMMU BORGIR) hat sicher nicht geschadet und für mich sogar dazu geführt, mal neue Bands kennenlernen zu können.

Der Landknecht
23.04.2014, 14:25
Mgla und Tulus sind Klasse. Tulus aber hat, glaube ich, seit Äonen nichts mehr veröffentlicht. Schade.

Ivanhoe
24.04.2014, 08:56
Tulus aber hat, glaube ich, seit Äonen nichts mehr veröffentlicht. Schade.

Laut dieser (http://www.metal-archives.com/bands/Tulus/1378)Seite (und so stand das auch in der offiziellen Festival-App) ist die letzte Veröffentlichung, "Olm Og Bitter", von 2012. Also nicht sooo lange her. ;)

Der Landknecht
24.04.2014, 13:59
Laut dieser (http://www.metal-archives.com/bands/Tulus/1378)Seite (und so stand das auch in der offiziellen Festival-App) ist die letzte Veröffentlichung, "Olm Og Bitter", von 2012. Also nicht sooo lange her. ;)

Ach, genau. Ich hatte was von längerer Veröffentlichungspause im Kopf und dachte, diese dauere bis heute an. Aber mit Pause hatte ich ja Recht.

Milford Cubicle
10.05.2014, 22:36
So, bin grad echt gefrustet und muss das mal von der Seele schreiben. Vor etwa einer Stunde ging das Lower Tuned Festival (http://www.lowertunedreality.de/) in der Stadtmitte Karlsruhe zu Ende. Ein paar interessante Bands wurden angekündigt, allerdings wollte ich nur wegen Monuments hin. Enttäuscht wurde ich dann schon am Eingang, denn Monuments schafften es nicht rechtzeitig nach Karlsruhe. Cool, Tourauftakt der Band gleich mal verkackt. Immerhin gab es 5€ pro Ticket zurück und das Versprechen, dass die anderen Bands länger spielen dürfen. Okay, ich gebe dem eine Chance. Neberu hatten ziemliche Probleme die nun unmotivierte Crowd zu begeistern, aber sie spielten ihr Set runter und konnten überzeugen. Fuck You and Die waren dann was anderes und haben sowas wie Stimmung in den Laden gebracht, sehr gut. Kadinja fand ich persönlich dann nicht so gut, da Gesang und Melodie eher weniger zusammengepasst haben (einzeln aber ein ziemliches Brett), aber ist ja Geschmackssache. Dann kam aber für mich die Enttäuschung schlechthin: Vitja. Zwar geile Musik, aber eigentlich hätten sie knapp 50 Minuten spielen sollen, am Ende waren es genau 22. Vermutlich hatten sie mehr erwartet, es war wenig Bewegung in der Crowd, aber dann einfach so ein Set hinzurotzen geht in meinen Augen gar nicht. So enttäuscht bin ich noch nie aus nem Konzert rausgegangen, geht gar nicht. Schade, da ich denke, dass die anderen Bands und auch der Veranstalter aus der ganzen Situation echt das Beste gemacht haben, was noch so ging.

FearOfTheDark
14.05.2014, 07:37
War gestern Abend bei der Progression-Tour in Nürnberg.
- Caliban (Headliner) (ca. 90 Min)
- The Ghost Inside (Co-Headliner) (ca. 60 Min)
- The Devil Wears Prada (ca. 45 Min)
- I Killed the Prom Queen (ca. 30 Min)
- Breakdown of Sanity (ca. 30 Min)

Da wegen der Anzahl der Bands schon um 18 Uhr statt 20 Uhr Einlass war, musste ich direkt nach der Arbeit zum Löwensaal fahren, da es sich nicht gelohnt hätte heimzufahren :boxer:
War dann also gegen 16:45 vor der Halle und langweilte mich die ganze Zeit, weil ich keine Begleitung für dieses Konzert hatte. 10 Minuten vor Einlass fängt es schlagartig monsunartig zu regnen an und ich war komplett durchnässt. Yay.
Immerhin konnte ich mich - wie immer - die ganze Zeit in der ersten Reihe festklammern.

18:30 Uhr fing dann Breakdown of Sanity an. Die Schweizer waren bis zu diesem Zeitpunkt die beste Band des Abends (:D). Ich fand sie ziemlich cool, hab sie zwar letztes Jahr auf der "Never Say Die"-Tour gesehen, konnte mich aber nicht mehr erinnern wie sie mir gefallen haben. Schöner, richtig harter "in die Fresse"-Metalcore :dh: Die Halle war schon trotz der frühen Stunde voll. Zu recht! Sound war gleich von Beginn an sehr gut.
Für Schweizer haben die teilweise ganz schön schnell gespielt :salook:
8/10 Punkten

Danach I Killed the Prom Queen. Typischer 0815-Metalcore mit FÜRCHTERLICHEM Gesang! Jeder der meint, Parkway Drive oder Bring me the Horizon wäre nur kratziges Geschrei, der hat diese Band noch nicht gehört... selten was gehört, was mir so missfallen hat. Publikum ging auch nicht mit und die Halle war evtl. halb gefüllt.
2/10 Punkten

The Devil Wears Prada. Gut, immerhin hatte ich im Vorfeld schon einige Songs gehört und deshalb war mir schon klar, dass es mir nicht gefallen wird. Es gibt genau EINEN Song, der mir gefällt (Escape), aber der war live so schlecht, ich hätte weinen können. Die Band ist live so schlecht... Die Gitarristen haben einen fürchterlichen Sound, der Bass verzerrt (das dürfen nur Lemmy und DeMaio!) und der Sänger hatte schon nach dem 2. Song keine Stimme mehr. Keine Puste, keine Technik und keine Stimme: Spitzensänger ;) Der - ich nenne es mal ganz vorsichtig - "Cleangesang" des Gitarristen war peinlich. Im Studio unglaublich guter, hoher und klarer Gesang. Live etliche Tonlagen tiefer gesungen. Gut, "gesungen" ist übertrieben. Der einzige, der wirklich richtig gut war, war der Drummer.
Immerhin nicht so katastrophal wie IKtPQ.
3,5/10 Punkten.

Dann wurde die Halle plötzlich extrem voll. The Ghost Inside haben als nächsten ihren astreinen Hardcore performt. Eigentlich nicht so meine musikalische Baustelle, aber war eigentlich ganz nett. Auch diese Band hatte ich bereits schonmal gesehen, daher wusste ich, wie das Publikum abgehen würde. Ich war das ganze Konzert eigentlich nur damit beschäftigt, nicht von den Crowdsurfern erschlagen und am Gitter zerquetscht zu werden. Viele waren wegen dieser Band hier und die Stimmung war hier auch am Besten.
6/10 Punkten

In der Pause zu Caliban hab ich mir ein Stück Pizza vom Imbiss geholt (eine der bestinvestierten 3 € meines Lebens :genickbruch: ). Als ich mich dann wieder auf den Platz in der ersten Reihe vorgekämpft hatte, durfte ich die Aufbauten eines unglaublich geilen Bühnenbildes bestaunen. Ein rießiges Schild mit leuchtender Schrift: "Welcome to Ghost Empire" und 2 Zombie-Vogelscheuchen mit Gasmasken. HIER (https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-prn2/t1.0-9/q77/s720x720/10338740_741416465881422_5979831338482421337_n.jpg ) und HIER (https://scontent-b-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-frc3/t1.0-9/q71/s720x720/10262232_741416439214758_966790519685585344_n.jpg) könnt ihr es euch ansehen.

Dann fingen Caliban an und spielten fast nur Songs der letzten beiden Alben "Ghost Empire" und "Nemesis". Perfekt, ich liebe das neuere Zeug!
Die Halle war zwar noch sehr gut gefüllt, aber deutlich leerer als bei TGI grade. Stimmung war aber echt genial und der Sound war ab dem 2. Song auch ziemlich perfekt, wo im Löwensaal aufgrund des Saales (oval statt eckig) eigentlich immer mieser Sound ist :dh:
Ein Hit nach dem anderen wurde performt und es wurde geklatscht, gemosht, gewallofdeathed, gesprungen und gesungen. SO muss eine Band auftreten!
So ging mein hervorragendes 4. Caliban-Konzert zu Ende.
9/10 Punkten.

Als ich die Halle verließ, stellte ich leider fest, dass das Wetter genau so war, wie als ich die Halle betrat. Wenn nicht Schlimmer... nach einer guten Stunde war ich dann bis auf die Knochen durchnässt daheim angekommen. Und jetzt nach 4 Stunden Schlaf sitze ich wieder im Büro :killer:

OrtensLaw
15.05.2014, 00:09
So, lange verschollen aber trotzdem noch am Leben!:lacher:
Hier meine Konzert Eindrücke der letzten Wochen.

Am 4. April stand im Leipziger "Täubchenthal" alles unter dem Motto Stoner Rock.
Recht kurzfristig entschloss ich mich mit meinem alten Herren hier vorbeizuschauen.
Recht cooler, etwas auf Retro gehaltener Club, welcher von aussen einer unscheinbaren Fabrikhalle gleicht.
Drinnen angekommen, krallten wir uns erst einmal jeder ein kühles Blondes und spähten den Merch Stand aus, um die Wartezeit zu überbrücken.
Als dies Geschichte war, trat die erste Band auf die Bühne, mit Namen Lord Dying.
Grundsätzlich war die Truppe nicht verkehrt aber die Stimme des Sängers fand ich etwas unpassend. Es glich stellenweise mehr einem einzigen Gebrüll als alles andere, naja.

Als zweites gab sich The Shrine die Ehre. Welche mir doch deutlich besser gefielen.
Der Sänger nutze zwar "motherfucker" recht inflationär aber jedem das Seine.
Das Ende kam etwas abrupt, weil irgendwas schief gelaufen zu sein schien.
So genau weiß ich das gar nicht mehr...

Nun zu der Band, wegen welcher wir in erster Instanz gekommen waren, nämlich Red Fang.
Diese hatte ich auf dem Rock Harz 2012 das erste Mal gesehen und als einen der wenigen Geheimtipps empfunden.
Die Jungs gingen gut ab, sowie das Publikum auch. Der Sänger muss gewaltige Nackenschmerzen nach einem Auftritt haben, so wie der seinen Head gebanged hat.:o
Spätestens bei "Wires" waren wirklich alle happy über einen gelungenen Abend.


So, als nächtes gehen wir in eine komplett andere Richtung.
Um genau zu sein, zu Within Temptation nach Erfurt.
Was ich etwas schade fand, war die Tatsache, das der Support in Form von Delain schon vor offiziellem Beginn startete.
Solche "Regelungen" finde ich vollkommen indiskutabel. Wenn es heisst, es geht um halb Neun los, dann kann man nicht einfach früher anfangen, naja. Gott sei Dank habe ich sie schon einmal Live gesehen. Von daher war es noch zu verschmerzen.
Wie gesagt, als ich die Halle betrat spielten sie schon und es war auch schon erstaunlich voll zu diesem frühen Zeitpunkt.
Delain heizten das anwesende Volk schonmal gut ein waren definitiv ein würdiger Support, welcher auch mal länger als ne halbe Std. spielt.

So, während der Umbaupause, welche gerade mal 20 Min. dauerte, sicherte ich mir einen besseren Platz weiter vorne.
Schliesslich wollte ich das Schnuckelchen Sharon schon aus näherer Entfernung begutachten.
Bei manchen ihrer Outfits brauchte man wirklich kaum noch Fantasie...:sasmokin:
Aber ich weiche schon wieder zunehmends ab.
Beginnen wir mal mit dem Bühnenbild, welches einer Pyramide glich, wenn man so will.
Links wie rechts befanden sich einmal der Keyboarder und der Drummer. Geteilt wurde das Ganze von einer Treppe, auf welcher die Frontfrau gen festen Boden schreitete. Wo sich dann noch Bassist und zwei Gitarristen tummelten.
Über diesem Szenario prangerte eine grosse Leinwand, welche passend zum jeweiligen Stück das entsprechende Video lief.
Ganz selten kam auch Pyro in Form von ein paar Feuerbällen zum Einsatz.
Musikalisch hat sich WT auf jeden Fall die letzen Jahre von einem etwas härteren Klang zu einem poppigeren Stil gewandelt.
Manche Leute stoßen sich daran auf, ich nehme es halbwegs gelassen.
Stimmlich war auch nix zu meckern obwohl ich da schon verschiedenes gehört habe.
Das einzige Manko, war da dieses inflationäre Gefuchtel mit der Pommesgabel und das scheinbar deplatzierte Gequatsche. Aber nun gut, das soll auch mehr eine Randbemerkung sein als alles andere.


Am 9. Mai konnte ich durch glückliche Umstände zum wiederholten Male mit meinem Kumpel zu Völkerball.
Wieder in Leipzig, wieder im Hellraiser. Ich find diesen Club einfach klasse!
Hier braucht es eigentlich keiner weiteren Erklärung.
Rammstein Cover Band spielt Rammstein Songs, fertig!
In gut 2,5 Std. Netto Spielzeit feuerten sie einem wieder neben 2 Titeln ihres eigenen Projektes, allerhand Klassiker um die Ohren, welche man von Till und Co. das letzte Mal vor 10+ Jahren gehört hat.
Die Stimmung war ausgelassen und ich empfand es einen Ticken voller als beim letzten Mal.
Es scheint sich also rumzusprechen oder nur Zufall?
Lustig fand ich, als ich mich nach ein paar Bieren mit meinem Kumpel etwas wilder gestikulierend einbrachte. Links von uns schaute eine Dame andauernd skeptisch rüber.
Also entweder war sie nur erschrocken oder sie versteht den Sinn eines Konzertes nicht wirklich, egal.


Als letztes im Bunde und damit wieder in eine komplett andere Richtung gehend, war ich gestern Abend bei The Sisters of Mercy im alten Schlachthof in Dresden.
Selten habe ich in einer fremden Stadt so gut zu einem Konzert gefunden. Auch die Parkplatz Situation war optimal. Direkt am Gebäude und mit 3€ Gebühr zudem noch mehr als fair.
Warum kann das nicht öfters der Fall sein.:heuler:
Aufgemacht war das Objekt auf jeden Fall sehr angenehm. Sowohl von der Gestaltung der Räumlichkeiten, sowie deren Komfort.
Der Einzige Nachteil hier, war die miserable Belüftung im Konzert Saal.
Erst dachte ich, es liegt nur an meiner Erkältung, das ich so schnell transpiriere aber anderen im näheren Umfeld erging es ebenso wie mir.
Anyway, kommen wir zu den wichtigeren Themen im Leben, der Musik.
Als Vorband hatte man, die mir bis dato unbekannte Band, Losers mit im Gepäck.
Diese Truppe gefiel mir aber sehr gut, muss ich sagen. Keine Ahnung ob ich mich damit blamiere, aber ich würde sie vielleicht als härtere Version von Placebo bezeichnen. Stellenweise zumindest, keine Ahnung.:boxer:

Es folgte eine längere Umbaupause, der Saal füllte sich deutlich und kurz vor halb 10 gings dann endlich los.
Ich hatte die Sisters noch nie Live gesehen, war aber durch meinen Vater gewarnt...
...denn Nebel machte sich breit, viel Nebel. Hatte ich den Nebel schon erwähnt.:D
Naja, vielleicht etwas too much aber wenn man weiter vorne nen Platz ergattert hat, ist es zu verschmerzen gewesen.
Auch mit der sonstigen showtechnischen Untermalung gab man sich recht spartanisch.
Das soll aber nicht unbedingt eine Kritik sein.
Gespielt wurden überwiegend die alten Sachen. Hier und da gabs ein paar "neue" Stücke.
Schon interessant, das die Band seit 1990 kein offizielles Nachfolger Album rausbgebracht hat, obwohl genügend Stoff vorhanden ist.
Der Sänger schien auch in einer eigenen Welt zu leben. Immer den Glimmstängel haltend, schruppte er ohne wirkliche Kommunikation sein Programm runter. 2, 3 mal schmiss er eine unangezündete Kippe in die erste Reihe, das wars dann auch schon mit der Interaktion.
Auch wenn dies etwas enttäuscht klingen mag, sind das alles nur reine Feststellungen.
Im Prinzip gefiel mir der Auftritt. Man darf halt nur nicht zuviel drum herum erwarten.


So, habe ich erstmal wieder aufgeholt. Morgen geht es zu Nine Inch Nails nach Berlin. Freu mich schon. Na dann, bis die Tage.

Total Lihin
06.06.2014, 16:24
Hier meine Eindrücke vom gestrigen Asta Festival bei uns an der Uni. Nur etwas kurz gehalten, da ich stark alkoholisiert war :salook:

Keule: Witziges Duo aus einem Gitarristen und einem Ukulelisten/Sänger. Ist meiner Meinung nach allerdings nur etwas für Festivals, ernsthaft kann man deren Musik nicht verfolgen. Dennoch zwei sehr sympathische und witzige Typen, die für gute Stimmung sorgen.

Flo Mega: Hatten einen mega langen (und für Festival Verhältnisse unverhältnismäßigen) Soundcheck. Die Musik hat mich allerdings sehr begeistert, da ich Flo bislang nur vom Namen kannte. Sehr geiler Funk/Soul mit drei Bläsern und normaler Band. Erinnert mich ein bisschen an Jan Delay, nur ohne Jan Delay Stimme. Gute Musik, gute Band.

Miss Platnum: Komplett überbewertet dank Gastauftritten und guten Connections zu Marteria/Seeed etc. Eine sehr sympathische Künstlerin mit guter Band, aber die Musik ist einfach nix. Das ganze wirkt zu sehr konstruiert, ist kein guter Pop, kein guter Dub, kein guter Rock-Pop, einfach eine schwache Mischung von allem. Ich brauche diese Musik nicht und schon gar nicht als Co-Headliner auf einem Festival.

Alligatoah: Sehr gute Show, der Mann weiß sich zu inszenieren. Seine Texte sind großartig, seine Musik gefällt mir nicht ganz so. Dennoch beeindruckt die Show, das ganze wirkt wie eine Mischung aus Theater und Stand Up. Daumen hoch dafür, sehr cool. Konnte mich mit Alligatoah live besser anfreunden, als nur mit seiner Musik.

OrtensLaw
08.06.2014, 22:39
Judden Tach!
Hier mal wieder meine Konzerteindrücke der letzten Wochen.

Am 15. Mai habe ich mich mit meinem alten Herren mal wieder in der Zitadelle Spandau in Berlin eingefunden. Anlass hierfür waren die Nine Inch Nails.
Als Support gab es Cold Cave auf die Lauscher. Leider mit ner halben Std. Verspätung. Keine Ahnung warum und weshalb.
Ging so in Richtung Synthpop und kam recht spartanisch daher. Konnte man sich aber dennoch anhören. Das Publikum verhielt sich noch ruhig aber das sollte sich noch ändern...

Es folgte der, wie immer langatmige, Umbau der Bühne und ca. gegen 20:45 rum gings dann endlich los mit Herrn Reznor. Ich bin relativ unbefangen zum Konzert gefahren und wollte mich einfach überraschen lassen. Bis auf ein paar gängige Stücke und Probehören in diverse Alben, habe ich mich nämlich nicht weiter intensiv mit dieser "Band" beschäftigt.
Dies sollte allerdings kein Nachteil sein, wie sich später heraus stellte.
Auch wenn ich bei zu elektronischen Klängen vorsichtig bin, so gefiel mir dieser interessante Mix aus eben Elektro, Industrial Elementen und Rock doch recht gut.
Ein wirklich vielseitiges Repertoire was da aufgefahren wurde. Auch mit welcher Energie der Frontmann zu Werke ging, Respekt!
Das anwesende Volk ging hier auch richtig gut mit. Zumindest, was ich einsehen konnte.:dh:
Nach ca. 110 Min. war es dann leider schon wieder vorbei. Aber es hat sich definitiv gelohnt.


Nun kommen wir zu einer echten Legende im Music Biz, nämlich niemand geringeres als Peter Gabriel.
Auch hier war Berlin wieder die erste Wahl. Schauplatz war diesmal die Waldbühne.
Eine wirklich beeindruckende Location. Sei es von der schieren Größe, der Akustik sowie der besonderen Atmosphäre.
Stichtag war der 25. Mai, das Wetter war bombig, vielleicht schon zu warm. Es lief wirklich alles erste Sahne. Parkplatz in unmittelbarer Nähe. Mit 8€ grade noch zu verschmerzen. Der Einlass lief reibungslos und zügig, was will man mehr.
Es kam einem so vor als wäre man auf einem Treffen der Generationen unterwegs. Von Jung bis alt war alles vertreten. Und auch wenn ich mir persönlich etwas mehr an gesanglicher Beteiligung seitens der Zuschauer gewünscht hätte, war es trotz der Gemütlichkeit eine gute Stimmung. Ein Jeder wippte mit den Füßen, nickte mit dem Kopf und jubelte und klatschte eifrig mit.
Nun aber zur musikalischen Untermalung.
Zu Begin betrat, unter grossem Beifall, der Großmeister himself die Bühne und stellte die "Vorband" vor. Jennie Abrahamson & Linnea Olsson waren diejenigen welchen, die die Ehre hatten. Ungefähr 20 Min. lang bekam man einen kleinen Eindruck ihrer Künste, bevor sie dann als Begleitgesang dem Hauptact beiwohnen durften.

Um halb 9 ging es dann endlich zur Sache.
Zuerst gab es eine Ansprache über den Ablauf des Konzertes. Das es sich nämlich in 3 Teile aufteilen sollte. In den akustischen, den elktrischen Teil und zum dritten in das gesamte Album "So" von 1986. Bemerkenswert war hier z. Bsp. auch, dass die gesamten Ansprachen in deutsch abgehalten wurden! Zwar per Spickzettel aber immerhin.
Auch grundsätzlich ziehe ich vor diesem Mann den Hut. Eine klasse inszenierte Bühnenshow, welche ihresgleichen sucht. Mit riesigen schwenkbaren Scheinwerfern, welche gelegentlich von schwarz maskierten Mannen manövriert wurden. Eine grosse Leinwand für diverse Projektionen. Und ein futuristisch anmutendes Konstrukt beim Titel "The Tower That Ate People", bei dem ein grosser Ring herabgelassen wurde, welcher sich dann teilte und eine Stoffhülle um den ehemaligen Genesis Frontmann zog, samt mehr oder weniger spiralförmiger Zwischenstücke.
Keine Ahnung, wie ich es sonst beschreiben soll.:boxer:
Es gab zudem eine amtliche Spieldauer von 140 Min. und das mit einer konstant gut gehaltenen Stimmlage. Man darf ja nicht vergessen, der gute Mann ist mittlerweile 64 Jahre alt.
Auch war er sich für gelegentlich Späße und Tanzeinlagen ebenfalls nicht zu schade.
Wenn man sich da andere in seinem Alter vor Augen hält...
Also alles in allem ein wirklich sagenhaftes und grossartiges Konzerterlebnis!
Mit einem langanhaltenden und laustarken Chorus zu "Biko" ging ein wunderschöner Abend dann auch zu Ende. Wissentlich meinem Vater damit eine grosse Freude gemacht zu haben!:gluck:


Als letztes im Bunde war ich dann noch am vergangenen Mittwoch bei Kings of Leon in Hannover.
Diesmal leider alleine, da mein Kumpel kein Urlaub bekommen hat.
Nunja, machte ich mich allein auf die "weite" Reise bei doch recht durchwachsenem Wetter.
Wobei es sich während die Musi spielte, recht gut gehalten hat.
Angekommen auf dem Expo Plaza, wurde man erstmal von Bier und Fressbuden erschlagen.
Hatte ein wenig was von Kirmes.:salook:
Egal, um Punkt 19 Uhr gings dann auch schon los. War richtig verblüfft über die Pünktlichkeit...
Als erstes spielten Mighty Oaks aus Berlin. Recht sympathische Truppe mit einem doch eher ruhigeren Stil. Die 30 Min. mit Ihnen konnte man sich aber auf jeden Fall mal antun.

Als zweiten Support hatte man Biffy Clyro aus Schottland einfliegen lassen.
Die meisten hier im Board werden sie wohl kennen. Ich persönlich habe sie lediglich am Rande mal mitbekommen.
Gingen wirklich gut ab die Jungs und kamen mir Live verhältnismäßig härter vor als vom TV.
Aber auch hier war nach ca. 40 Min. schon wieder Schluss.

Um ca. 21:15 begaben sich dann die Gebrüder Followill unter tosendem Applaus auf die Bühne.
Auch wenn in manchen Zeitungsartikeln bzw. Kritiken dieses Konzert etwas durch den Kakao gezogen wurde, war ich begeistert.
Und das ist doch die Hauptsache, was gehen mich die Meinungen irgendwelcher eingebildeten Schreiberlinge an.
Jedenfalls gab es ein anständiges Set von immerhin 25 Songs zu bestaunen. Die Jungs selber waren für meinen Geschmack auch gut drauf. Ein bisschen Smalltalk hier und da. Stimmlich war auch alles dufte. Bühnenshow ging auch in Ordung mit diversen Videos im Hintergrund, Laserspiel und nem kleinen Feuerwerk am Ende von "Sex on Fire". Was wollen die Leute denn noch mehr?
Einzig und allein der Ticketpreis ist mit 66 € etwas happig aber ich hab eh weniger bezahlt, von daher.:mexiko:
Was die Stimmung anbelangt, würde ich sagen es passte zum Wetter.
Nicht durchgehend schlecht aber definitiv Luft nach oben.


So, das war es vorerst mal wieder.
Wenn es die Musikgötter gut mit mir meinen fahre ich evtl. als nächstes zu Pearl Jam.
Das ist aber leider noch nicht fix.
In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal.

Johnny Bravo
09.06.2014, 18:30
Keule: Witziges Duo aus einem Gitarristen und einem Ukulelisten/Sänger. Ist meiner Meinung nach allerdings nur etwas für Festivals, ernsthaft kann man deren Musik nicht verfolgen. Dennoch zwei sehr sympathische und witzige Typen, die für gute Stimmung sorgen.

Keule weiss einfach immer zu gefallen :) Übrigens ist der Gitarrist der ehemalige Sänger aus "Band ohne Namen".

y2jforever
12.06.2014, 10:57
Keule weiss einfach immer zu gefallen :) Übrigens ist der Gitarrist der ehemalige Sänger aus "Band ohne Namen".

Von der neuen CD bin ich ehrlich gesagt nicht so begeistert. Da ist nix drauf was mich wirklich umhaut. Die erste war aber super :)

y2jforever
12.06.2014, 13:06
Festivalbericht zum Ruhrpott Rodeo 2014

Für einen meiner besten Freunde und mich ist das Rodeo inzwischen seit 2010 der Fixpunkt im Festivalkalender. Dieses Jahr ging das Punkfestival im Hünxe zum ersten mal über 3 Tage und ging auch zum nicht am Pfingstwochenende sondern an Christi Himmelfahrt (Do. 29.05. - Sa. 31.05) über die Bühne. Die Karte für alle 3 Tage kostete im Vorverkauf 73 Euro (andere Preise für Tageskarten etc hab ich leider auf der HP nicht mehr gefunden)

Location: Flugplatz "Schwarze Heide" in Hünxe
Oder um es genauer zu sagen: ein Feld in der Nähe des Flugplatzes schwarze Heide. Insgesamt geräumig genug für die 8500 Leute auf dem Festivalgelände, so dass man wenn man nicht gerade ganz nach vorne will immer genug Platz hat um sich auch ein bisschen zur Musik zu bewegen. Bei vielen anderen Festivals hat man ja doch ziemlich viel Gedränge. Positiv hervorzuheben waren dieses Jahr die Sitzgelegenheiten im Essensbereich. Davon gab es nämlich so viele, dass man eigentlich immer wenn man gerade mal ne Band nicht sehen wollte gut einen Platz bekommen hat. Ist wenn man den ganzen Tag auf einem Festival ist ja nicht verkehrt. Da der Boden noch vom Dauerregen der Tage davor aufgeweicht war, war so eine gemütliche Bank dann doch die bessere Option. Negativ aufgefallen sind dafür dieses Jahr die Pissuare weil man es irgendwie nicht gebacken bekommen hat, diese in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu leeren ...

Anreise:
Wir sind immer mit dem Auto da. In diesem Fall funktioniert die Anreise problemlos. Von der A3 aus fährt man noch 5 Minuten Landstraße. Parkplätze gibt es eigentlich genug, nur wenn man direkt vorm Top Act kommt reicht das Parkplatz-Feld eventuell nicht aus. Auf tiefergelegte Autos sollte man bei der Anreise aber verzichten ;) Vom Parkplatz aus läuft man dann noch grob 5 Minuten bis zum eigentlichen Gelände, so dass man sich auch zwischendrin immer wieder gut ins Auto zurückziehen kann um was zu trinken/essen oder einfach nur zu quatschen. Wenn man nicht mit dem Auto kommt gibt es vom nächstgelegenen Bahnhof aus Shuttle Busse die recht regelmässig verkehren. Wie gut das funktioniert und ob man zu dem Bahnhof überhaupt gut hinkommt kann ich allerdings nicht sagen.

Preise:
Die Karte für alle 3 Tage kostete wie bereits geschrieben 73 Euro was ich bei 3 Tagen mit einigen guten, auch international bekannten Bands für durchaus fair halte. Zelten kostete meine ich nen 10er extra, Parken ist umsonst. Getränke gab es für 2,50€ für 0,3er Cola/Bier. Leider gab es nur Sinalco Cola aber irgendwas ist ja immer.

Line-Up:
Das komplette Line-Up (download link) (http://www.ruhrpott-rodeo.de/index.php/downloads?download=3:zeitplan-running-order-2013) bestand dieses Jahr aus 45 Bands, die über 3 Tage verteilt zu bewundern waren. Während es Donnerstags nur von 15:00-0:00 Programm gab, wurden an den anderen beiden Tage jeweils von 13-1 Uhr Bands geboten. Top-Acts waren dabei Pennywise (Do), Terrorgruppe + Bad Religion (Fr) und Cock Sparrer (Sa). Insgesamt waren gefühlt dieses Jahr mehr internationale Bands dabei als die letzten Jahre. Es gab zwei Bühnen, wobei die eine deutlich kleiner war. Auf der Hauptbühne spielten die Bands zwischen 45 und 60 Minuten, während die Bands auf der Nebenbühne nur 30 Minuten zur Verfügung hatten. Problematisch war hier allerdings der Sounds auf der Nebenbühne, da man die Bands in mehr als 20 Meter Entfernung kaum noch gehört hat und wenn Soundscheck auf der Hauptbühne war einfach garnix mehr mitbekommen hat.

Fazit: Insgesamt war ich mit dem Rodeo dieses Jahr wieder zufrieden, auch wenn es in den letzten Jahren schon stärkere Rodeos gab. Das Reunion Konzert der Terrorgruppe war mein persönliches Highlight und Cock Sparrer wusste zugefallen. Etwas enttäuscht war ich von Pennywise und Bad Religion. Christian Steiffen war wie erwartet lustig und 500 Punks die ihn mit "Wir woll´n den Steiffen sehen" auf die Bühne gesungen haben hatte irgendwie was. Wenn das Line-Up halbwegs passt, sind wir nächstens Jahr auf jeden Fall wieder da.

Zum Abschluss noch das ein oder ander Stück von den vertretenden Bands, willkürlich und nach persönlichem Geschmack ausgewählt :D
Donnerstag:
3. Wahl - Fliegen (http://www.youtube.com/watch?v=KrxmDVTEuTM) (20:00)
Christian Steiffen - Ich hab´ die ganze Nacht von mir geträumt (http://www.youtube.com/watch?v=3HPReIRfRb0) (22:30 Nebenbühne)
Pennywise - Fuck Authority (http://www.youtube.com/watch?v=H-Yihs6S0Ac)

Freitag:
Massendefekt - So wie du (http://www.youtube.com/watch?v=h8512ALZnGg) (15:30)
Lokalmatadore - Fussball, Ficken, Alkohol (http://www.youtube.com/watch?v=3GJJiJVpC_0) (18:25)
TV Smith - Gary Gilmores Eyes (http://www.youtube.com/watch?v=cqx18CHDxbI) (20:30 Nebenbühne, die Version ist die von TV Smiths Bands "The Adverts" aus den späten 70ern)
Millencolin - Penguins And Polar Bears (http://www.youtube.com/watch?v=A4Ee8OWpmqA) (21:00)
Terrorgruppe - Keine Airbags für die CSU (http://www.youtube.com/watch?v=O8wh5vwOmfo) (22:25)
Abstürzende Brieftauben - Konrad K. (http://www.youtube.com/watch?v=6y0VsIZCucY) (23:25 Nebenbühne)
Bad Religion - Punk Rock Song (http://www.youtube.com/watch?v=qf_g3bdzfe4) (23:55)

Samstag:
Götz Widmann - Zöllner vom Vollzug abhalten auf der A4 (http://www.youtube.com/watch?v=HurN3a3sEqc) (13:00)
Das falsche Pferd - Das falsche Pferd (http://www.youtube.com/watch?v=8mzVGQmuvag) (16:00 Nebenbühne, die erste offzielle Montreal Coverband kommt ans Original einfach nicht rann :D )
4 Promille - Ich werd´mich ändern (http://www.youtube.com/watch?v=_Swzb-DKGl4) (17:15)
Emscherkurve 77 - Wir ham´den Punk verstanden (http://www.youtube.com/watch?v=aKQgP5U935s) (19:10 Nebenbühne)
Turbonegro - I got a Knife (http://www.youtube.com/watch?v=WteGefeMiMc) (22:30)
Cock Sparrer - England Belongs To Me (http://www.youtube.com/watch?v=eU8P0Ufwpl8) (0:00)

Johnny Bravo
12.06.2014, 14:47
Von der neuen CD bin ich ehrlich gesagt nicht so begeistert. Da ist nix drauf was mich wirklich umhaut. Die erste war aber super :)

Ich find das zweite Album fast genauso stark. "Ja genau" vorneweg, aber auch "Dick sein ist Fett", "Ist doch geil so" "Blumen im Haar" finde ich stark. Und auch den Rest kann man gut hören, unterscheidet sich allerdings schon arg von der ersten Platte.

y2jforever
12.06.2014, 19:16
Ich find das zweite Album fast genauso stark. "Ja genau" vorneweg, aber auch "Dick sein ist Fett", "Ist doch geil so" "Blumen im Haar" finde ich stark. Und auch den Rest kann man gut hören, unterscheidet sich allerdings schon arg von der ersten Platte.

Vielleicht ist es dieses "unterscheidet sich arg" was mich stört. "Ja genau" ist wirklich gut, das stimmt, den hatte ich nicht mehr auffem Schirm. Ansonsten bleibe ich bei "Liebe auf den 1. Mai" mit meiner "Prinzessin an Kasse 5", die ich "gestern Nacht auf YouPorn gesehen" habe :D

Mein GOAT Walter
13.06.2014, 11:58
Terrorgruppe - Keine Airbags für die CSU (http://www.youtube.com/watch?v=O8wh5vwOmfo) (22:25)

Hey, mal ne Frage - sind Terrorgruppe nicht unter anderem Namen unterwegs: The Bottrops? Ein Freund erzählte mir von der Namensänderung...

y2jforever
13.06.2014, 12:32
Hey, mal ne Frage - sind Terrorgruppe nicht unter anderem Namen unterwegs: The Bottrops? Ein Freund erzählte mir von der Namensänderung...

Jain. Der Sängern MC Motherfucker hatte die Terrorgruppe 2005 verlassen um sich Solo-Projekten zu widmen. Damals hat die Band aber schon keine Konzerte gegeben. Die anderen 3 Mitglieder von damals (Johnny Bottrop, Slash Vicious, Steve Maschine West) haben dann mit einem neuen Sänger die Bottrops gegründet. 2013 gab man dann die Wiedervereinigung der Terrorgruppe bekannt und das erste Konzert sollte beim Rodeo stattfinden. Es gab aber dann doch schon 2 Warm Up Konzerte in Berlin. Von der aktuellen Besetzung der Bottrops ist aber nur Johnny Bottrop selbst dabei, dazu MC Motherfucker von der ursprünglichen Besetzung der Terrorgruppe und Zip Schlitzer der auch einige Zeit bei der Terrorgruppe dabei war. Dazu noch 2 neue.

Ich habe die Bottrops allerdings nie live gesehen. In sofern weis ich nicht, ob die da dann Songs von der Terrorgruppe gespielt haben.

Total Lihin
24.06.2014, 00:04
Wie versprochen, hier der Konzertbericht zum Onkelz Wochenende:

Wir (mein Bruder, ein Kumpel und ich) starteten am Freitag mit einem vollgepackten Kastenwagen gegen 6:45 Uhr morgens aus meinem Heimatdorf bei Hannover. Es dauerte keine 15 Minuten, bis die erste Dosel pfandfreies Amstel aufgerissen wurde. Ohne Probleme kamen wir bis zum ersten Frühstück an einer Autobahnraststätte bei Burger King, wo auch schon die ersten Leute in Onkelz Shirts unterwegs waren. Für eine Kirschtasche und ein McFlurry ging es zum angrenzenden McDrive, wo wir fast in den Müllbereich gefahren wären, weil wir dachten, es wäre die McDrive Einfahrt. Selbst wenn wir unsere Bestellung gesungen hätten (http://www.youtube.com/watch?v=CCf5sVfm0Po), hätten wir nix bekommen, da es die Kirschtasche erst ab 11 Uhr gibt. Mit der Ansage "Dann fahren wir halt zu Burger King" legten wir schnellstens den Rückwärtsgang ein und hupten noch ein paar gut aussehende junge Frauen an, bevor es wieder auf die Autobahn ging. Ohne Probleme kamen wir durch und je näher wir Hockenheim kamen, desto größer wurde die Dichte an Onkelz Fans auf Raststätten (die von frühstückenden Rentnern auf Bänken misstrauisch beäugt wurden) und auf der Bahn. Kurz vor Hockenheim hatte nahezu jedes Auto einen Onkelz Aufkleber, ein bo Logo aufgetaped und irgend etwas anderes onkeliges am Auto. Es schien, als würde sich ganz Deutschland auf den Weg zum Konzert machen. Direkt an einem (der acht) Campinggelände hielten wir für einen letzten Toilettengang bei McDonals an, bevor wir ein Campinggelände suchten, dass nah am Konzertgelände war.

Das war dann auch schnell gefunden, C7 war der Campingplatz unserer Wahl. Hier zeichnete sich zum ersten mal ab, dass die Ordner keinen Plan hatten. Nach einigem Hin und Her hatten wir dann endlich unsere Campingbändchen und fanden eine kleine Ecke auf dem scheinbar vollen Campingplatz, direkt an der Landstraße, die das Gelände begrenzte. Glücklicherweise reisten unsere Nachbarn am nächsten Morgen vor dem Aufstehen ab und waren so seriös, dass sie ihren Müll tatsächlich eintüteten und stapelten und wir danach einen perfekten Campingplatz hatten, der ausreichend Platz für unseren Pavillon bot. Unser Platz (http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/gbversionxuvldqayw0.jpg) stand also [der sitzende Kopfkratzmann bin ich; der unkenntlich gemachte mein Bruder] und unserer Fahrer holte den Alkoholkonsum nach, dem wir schon während der Fahrt frönten. Das war alles gegen 14 Uhr. Irgendwann machten wir uns schon hart angeschlagen auf den Weg zum Konzertgelände und das ging echt schnell. Unterwegs trafen wir noch Jörg von den Autohändlern [Konversation: "Ey Jörg, lass mal n Foto machen - wir gucken auch jeden Sonntag deine Sendung." Jörg: "Sehr gut!" Kumpel: "Läuft ja nix anderes" :killer:

Nachdem wir dieses Monstrum, was sie Bühne nannten (http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/img20140623waxbt2cq5nrp.jpg), bereits aus der Ferne betrachten konnten, mussten wir noch einmal über den Ring und um die gesamte Bühne herum, bis wir im linken Teil des Innenraums angekommen waren. Dort war es (selbst ganz hinten) unglaublich voll und man konnte sich aus eigener Kraft kaum bewegen. Ganz am Ende des Innenraums und vor den Dixie Klos (http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/img20140623wa0fmxayzb2s.jpg), konnte man einigermaßen normal gehen und wir gelangten in den rechten Teil des Innenraums, wo alles viel entspannter war und man sich normal bewegen konnte. Die Bühne war tatsächlich unvorstellbar groß, das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht live gesehen hat. Auf diesem Bild (http://hhr.onkelz.de/wp-content/uploads/2014/06/image147.jpg) kann man die Dimension des ganzen nur erahnen. Das Konzert war großartig, wir hatten riesigen Spaß, allerdings: An dieser Stelle endet erst einmal der Bericht des ersten Tages, da wir drei einen fast kompletten kollektiven Gedächtnisverlust aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums erlitten. Zum Konzert gibt es genaues im nächsten Teil, da das Konzert am Samstag exakt das gleiche wie am Freitag war. Einer wusste sogar nicht einmal mehr, dass Moses Pelham ein Feature hatte und ein Orchester die Onkelz begleitete :boxer:

Aber es gab ja noch den zweiten Tag. Nachdem wir morgens in unseren Zelten, die quasi auf dem Weg standen, fast von drei Dixieklo LKWs überrollt wurden, wurde gefrühstückt und wieder getrunken, sowie der Abend ein wenig rekapituliert. Wir freundeten uns mit unseren Nachbarn an und hatten am Ende fast unsere ganze Gasse bei uns unterm Pavillon sitzen, der sich als beste Investition des Wochenendes entpuppte, da die Sonne wie verrückt brannte. Allerdings hielt sich der Alkoholkonsum im Rahmen, schließlich wollten wir dieses mal die Show komplett erleben. Es ging also wieder spät zum Konzertgelände, allerdings dieses mal deutlich schneller, da ein weiterer Eingang zum Innenraum geöffnet wurde und wir ohne Umweg über die Strecke in den Innenraum gelangten. Erneut standen wir relativ weit hinten, wo es aber deutlich entspannter war und wir trotzdem noch die Band sehen konnten. Limp Bizkit (die ersten Vorbands haben wir beides Male verpasst) spielten wieder ein Best Of ihrer Songs und fügten noch einige Cover von Metal Klassikern der Setlist hinzu, sodass die Stimmung wesentlich besser eingeheizt wurde. Danach folgte wie am Tag zuvor die "Tit Cam", junge Frauen (meistens auf den Schultern von Männern) wurden in Großaufnahme auf allen Leinwänden gezeigt und entblößten ihre Brüste, was sich als die beste Vorband herausstellte. Die Stimmung war [zumindest bei den Männern] super, Frauen, die wohlwissend auf den Schultern saßen und dann nichts zeigen wollten, wurden so lange ausgebuht, bis sie etwas zeigten. Ein klasse Warm Up und keinem wurde langweilig während der Umbaupause. Dann legten die Onkelz los und zeigten genau das gleiche, wie am Abend zuvor. Zur Überraschung aller betrat zuerst Ben Becker die Bühne und hielt eine pathetische Rede über die Onkelz und das Comeback und heizte das Publikum so noch mehr an. Seine Stimme klang deutlich rauer als am Vortag, scheinbar waren wir nicht die einzigen, die etwas mehr getrunken haben. :D

Dann startete das Konzert, rechts neben der eigentlichen Bühne und unter einer riesigen LED Wand öffnete sich ein Vorhang, hinter dem das Orchester der Neuen Philharmonie Frankfurt steckte und als Intro 28 in einer großartigen Version spielte. Anschließend enterten die Onkelz mit "Hier sind die Onkelz" die Bühne, voller Kraft, voller Energie, als wären sie nie weg gewesen. Bereits der zweite Song sorgte für eine Überraschung, so war es "Mutier mit mir". Textlich passt das ganze jedoch hervorragend: "Nimm meine Hand, lass Vergangenes sterben/Dies ist die Zeit neu geboren zu werden/Mutier mit mir". Es ging munter weiter und bei "Koma" kam es - nach Ben Becker und dem Orchester - zur dritten Überraschung des Abends: Moses Pelham hatte ein Rap Feature im Song. Nett, aber jetzt auch nichts, was es vorher nicht schon einmal gegeben hätte. Bei "Wir ham' noch lange nicht genug" rastete die Meute zum ersten mal richtig aus. Man merkte der Band an diesem Tag übrigens deutlich an, dass sie gelöster waren. Sie wirkten nicht ganz so verkrampft, der Druck war abgefallen, sie konnten befreiter aufspielen als Freitag. Und die Crowd war noch aktiver, ging noch mehr mit, drehte noch mehr durch als am Freitag. Direkt nach "Wir ham' noch lange nicht genug" folgte eine Ansprache von Sänger Kevin (!). Er sprach ausführlich darüber, wie die Drogen sein Leben bestimmten und was für Scheiße er deshalb gebaut habe. Vor zwei Jahren schloss er seine Therapie erfolgreich ab, wofür er großen Applaus erntete. Er beendete seine Rede mit der Ansage, dass die Leute die Finger von den Drogen lassen sollen, da sie einen nur kaputt machen würden. Außerdem resümierte er, dass das einzige, was man aus seiner Vergangenheit lernen könne, das sei, dass man nie mit Drogen anfangen soll und man davon auch wieder los kommen kann. Man brauche nur den Willen und Glauben an sich selbst. Eine emotionale Ansprache, die so ziemlich Kevins erste eigene Konzertansprache gewesen sein dürfte. Hoffentlich bleibt er seinen Worten und sich selbst treu und wird nicht wieder rückfällig. Passend zur Ansprache folgte "Hast du Sehnsucht nach der Nadel" und nach diesem Song hielt auch noch Weidner (der sich sonst mit seinem ewigen Geschwafel übrigens angenehm zurück hielt) eine Ansprache zum Thema Kevin. Überraschend ehrlich gab er zu, dass sie die Fans 2005 belogen hatten, aber nur, um ihren "Freund und Bruder Kevin" nicht der Presse zum Fraß vorzuwerfen. Es folgte eine gemixte Reaktion des Publikums, aber Stephan erzählte weiter. Sie hätten nie daran geglaubt, noch einmal gemeinsam auf der Bühne zu stehen und hatten jeden Tag Angst, dass Kevin nicht mehr leben würde. Eine offene und ehrliche Ansprache, ich fand es gut. Es folgte der Song "Der Himmel kann warten". 17 Songs später spielte das Orchester wieder alleine [bei einigen Songs unterstützten sie die Onkelz] "Panamericana" und die vier Musiker begaben sich über den 100 Meter langen Steg zu einer kleinen Bühne in der Mitte der Menschenmenge. Dort spielten sie ein Akustikset, bestehend aus "Wieder mal 'nen Tag verschenkt", "Ich bin in dir", "Bin ich nur glücklich, wenn es schmerzt" und "Nichts ist für immer da". Anschließend ging es - begleitet vom Orchester mit "Panamericana" - zurück auf die eigentliche Bühne und es folgte "Die Firma" mit nettem Pyro Einsatz. Nach Erinnerungen verzogen sich die Onkelz zum ersten mal von der Bühne und starteten dann ihre einzige Zugabe, bestehend aus fünf Songs. Es ging mit "Feuer" los und passend zum Songnamen schossen im Refrain wahnsinnig hohe Feuersäulen auf der Bühne in die Luft, die auf dem Dach der Bühne fortgesetzt wurden. Ich bin von Rammstein einiges gewohnt, aber diese Dinger waren krass. Selbst bei uns (ca. 150 Meter von der Bühne entfernt) hat man noch die Hitze gespürt. Die Onkelz beendeten die ca. dreistündige Show mit dem Motto des Abends, nämlich "Nichts ist für die Ewigkeit". Die vier Jungs aus Frankfurt ließen sich feiern, während das Orchester mit einer Version von "Baja" das Konzert beschloss.

Insgesamt waren die Konzerte großartig. Pe gewohnt sicher an den Drums, Gonzo ist an der Gitarre eh kaum zu schlagen, auch wenn ein paar Verspieler drin waren, Kevins Stimme ist so stark wie lange nicht mehr. Deutlich besser als in den letzten Jahren der Onkelz um 2005. Er hat viel mehr Volumen und klingt wesentlich stärker, als es noch während der Drogenabhängigkeit der Fall war. Stephan auch sicher am Bass bei ein paar Verspielern und einem textlichen Versinger, über den er aber selber lachen musste. Zur Zukunft sagte Weidner mehrmals, dass sie bleiben würden. Präziser wurde er aber leider nicht. Keine Tour und kein Album wurden angekündigt. Mein einziger Wehrmutstropfen war, dass die Setlist (http://www.setlist.fm/setlist/bohse-onkelz/2014/hockenheimring-hockenheim-germany-6bc04ee6.html) nicht ganz meinen Wünschen entsprach. Natürlich waren (freudige) Überraschungen wie "Nr. 1", "Koma", "Paradies", "Bin ich nur glücklich, wenn es schmerzt" und "Macht für den, der sie nicht will" dabei, aber mir fehlten viele alte Songs wie "Kneipenterroristen", "So sind wir", "Nekrophil", "Bomberpilot" etc. Es hätte also gerne ein bisschen tiefer in die alte Song Schublade gegriffen werden können, aber alles in allem waren es zwei wunderbare Konzerte und ich freue mich unglaublich, dass ich Teil dieses Stücks Onkelz- und Musikgeschichte gewesen sein konnte.

Edit: Die Wegbeschilderung vom Konzertgelände zu den Campingplätzen war übrigens eine Katastrophe, bzw. nicht vorhanden. Getoppt wurde das ganze nur von den Ordnern, wo vier von fünf keinen Plan von gar nichts hatten.

Iceman.at
24.06.2014, 20:00
Gonzo ist an der Gitarre eh kaum zu schlagen, auch wenn ein paar Verspieler drin waren,

Netter Bericht Diva, aber den Satz kann ich so nicht wirklich stehen lassen. Mann kann über die Onkelz ja viel diskutieren, ob rechts oder nicht, über die Fans usw, da misch ich mich nie ein, weils eine tote Diskussion ist. Aber der Satz Gonzo ist an der Gitarre eh kaum zu schlagen hat mir einen ziemlichen Lachflash versetzt, noch dazu mit dem Zusatz der Verspieler.
Ich war ja letztens Novarock, und da hab ich mindestens 15 Gitarristen gesehen, die Gonzo ganz locker schlagen. Bei Bands wie Black Stone Cherry oder Iron Maiden sogar mehrere pro Band. :D

Total Lihin
24.06.2014, 22:55
Ich finde, dass Gonzos Gitarrenspiel immer ein wenig unterschätzt wird, weil die Onkelz musikalisch einfachste Musik machen. Ich weiß, dass es weitaus bessere Gitarristen gibt (habe früher ja nur Metal in allen Variationen gehört), aber seine Soli sind präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und ich lege dir gerne seine ersten beiden Solo Alben ans Herz, insbesondere Barra da Tijuca. Zum gutem Gitarrenspiel gehört imo nicht nur das Beherrschen technisch anspruchsvoller Passagen, sondern auch das Wissen, wie man welche Soli wo einsetzt. Und darin ist Gonzo großartig und genau das macht ihn, zusammen mit seinem spielerischen Können, zu einem äußerst starken Gitarristen, auch wenn es technisch deutlich bessere gibt (z.B. alle Nile Gitarristen).

FearOfTheDark
30.06.2014, 08:56
Gestern war ich spontan bei Bam Margera's FuckFace Unstoppable in der Posthalle Würzburg. Ich hatte absolut keine Ahnung, was die Band für Musik machte und es war mir auch egal. Ich wollte nur mein Idol aus Teenagertagen sehen und für 15 € war das auch ganz fair ;)

Es war das schlechteste Konzert auf dem ich je war.

Die Vorband war 0815-Punkrock mit bisschen Emocore Einfluss... grauenhaft. Zum Schluss haben sie "Gangnam Style" gecovert und dachten, das wäre cool. Ich hab mich selten so fremdgeschämt. 40 Minuten Zeitverschwendung.

Dann die Band vom Bam Margera (Jackass, Viva la Bam usw.). Die Show wurde eröffnet von einem strunzbesoffenen Brandon Novak (u.a. "Viva la Bam"), der einen Song von Phil Collins sang, während im Hintergrund vom Band das Original lief. In der einen Hand das Mikro, in der anderen eine halbleere Flasche Wein. Bekleidet war er nur mit einem Schal und Schuhe... das ganze Konzert über :o
Dann kam die gesamte Band und sang wohl einen Song, der irgendwas mit "little dick" heißen muss, da im Refrain die ganze Zeit "little dick" gebrüllt wurde und Bam permanent auf Novak's wirklich kleinen Pimmel zeigte :killer:
Jess, Bams Bruder, ist ein wirklich guter Drummer. Auch die beiden Gitarristen und der Bassist (der wie Ryan Dunn aussah. RIP), waren echt gut. Dann war da noch eine Art DJ, der ab und an ein paar Samples abspielte und eine Dame, die nur mit Tanga, BH und Netzstrumpfhose bekleidet auf der Bühne rumhampelte und die ganze Zeit entweder Kippe oder Weinflasche im Mund hatte. Theoretisch sexy, allerdings sah die Dame (Edit: lt. Recherche ist das seine Ehefrau Nicole Boyd) so dermaßen abgefuckt aus, dass sie mir irgendwie leid tat :kotz: Die Band hatte 3 "Sänger": Novak, Bam und ein anderer. Alle 3 waren so besoffen, dass sie ständig umgefallen sind und/oder über die Kabel und/oder die Monitorboxen gestolpert sind. Bam sah außerdem ziemlich aufgedunsen und dick aus :boxer:
Ansagen? Nope... viel mehr als "Hello Germany" brachte Bam nicht mehr über seine besoffenen Lippen. Ab und an stammelte er noch irgendwas, was aber auch scheinbar seine nüchternen Instrumentalisten nicht verstanden haben. Zumindest haben sie so geschaut.

Irgendwann nach knapp einer Stunde haben die einfach die Mikros auf den Boden geknallt und sind gegangen. Keiner war sich sicher, ob das wirklich das Ende war. Als dann allerdings die gesamte Band (ausgenommen Bam, der scheinbar zu famous ist um mit den Fans abzuhängen) zum Merch-Tisch kamen, war klar: aus.

Stimmung war ganz gut. Es gab keine Absperrung vor der Bühne und es waren vielleicht 150 Leute da... 4 Reihen waren es :boxer: Der Rest der rießigen Halle war einfach leer... naja.

Der beste Part war dann noch nach dem Konzert draußen vor der Halle:
Im 2. Stock ist das Fenster des Backstage-Raums und ein Pulk von Fans (vll 30 Leute) riefen gemeinsam "Bam, Bam, Bam!" als plötzlich diese Dame kam und ihren nicht sehr schönen Arsch zum Fenster raushielt. Novak machte das natürlich auch. Dann winkte noch kurz Bam aus dem Fenster, als plötzlich etliche Fans ihre Schuhe auszogen und versuchten in das Fenster reinzuwerfen :D Die kamen dann alle unterschrieben wieder runter (außer ein Schuh... der landete auf dem Dach :o armer, dummer Kerl). Bam und seine Leute schmissen dann noch Chips, Äpfel, Bananen, Gummibärchen, Schokoriegel und allerhand Zeugs aus dem Fenster. Dann kamen noch Klopapier und Bierflaschen geflogen, die die Fans versuchten zu fangen. Das ganze ging ca. 40min, bis die Security (2 Leute! WTF) genug hatte und die Sache beendete. Es sah da aus wie Sau... und bei dem Lärm hat es mich echt gewundert, dass die Polizei nicht kam. Schließlich ist die Polizeiwache direkt im Nachbargebäude :D

Novak, der immer noch hackevoll war und etwas nach "grünem Tabak" roch, kam dann noch runter um Fotos zu machen. Bam leider nicht... was ich echt schade fand, denn er gilt eigentlich als sehr fanfreundlich und mittlerweile waren es ja nur noch ca. 15 Leute, die auf ein Foto mit ihm warteten. Aber naja. Er ist eben zu famous. Novak ging dann mit einer ebenfalls besoffenen jungen Dame in der Hand wieder in den Backstageraum und verabschiedete sich.

Das nach dem Konzert war tausendmal besser als das Konzert selbst... traurig.

Mein GOAT Walter
30.06.2014, 10:49
Gestern war ich spontan bei Bam Margera's FuckFace Unstoppable in der Posthalle Würzburg. Ich hatte absolut keine Ahnung, was die Band für Musik machte und es war mir auch egal. Ich wollte nur mein Idol aus Teenagertagen sehen und für 15 € war das auch ganz fair ;)

Es war das schlechteste Konzert auf dem ich je war.


:o:o ...

Muss ich mir auch antun. CKY hab ich auch zweimal live gesehen.. Mehr oder weniger wegen der Besetzung... Das klingt so herrlich beschi**en, was du da schreibst, das muss ich erleben! 15€ ist echt günstig. FFU ist auch das Schlechteste, was je um Bam herum gemacht wurde.. Da ist selbst Gnarkill weitaus besser. (in meinen Augen sowieso Kult!) Leider kommen die nicht in den Norden.

FearOfTheDark
30.06.2014, 11:17
:o:o ...

Muss ich mir auch antun. CKY hab ich auch zweimal live gesehen.. Mehr oder weniger wegen der Besetzung... Das klingt so herrlich beschi**en, was du da schreibst, das muss ich erleben! 15€ ist echt günstig. FFU ist auch das Schlechteste, was je um Bam herum gemacht wurde.. Da ist selbst Gnarkill weitaus besser. (in meinen Augen sowieso Kult!) Leider kommen die nicht in den Norden.

Das willst du dir echt antun? :killer:
Ich kannte FFU vorher nicht. Und muss ich auch jetzt nicht, die Musik gefällt mir nicht ;) Gnarkill ist tatsächlich Kult :gluck:

Berlin steht/stand glaub ich auf der Agenda. Das dürfte das nördlichste gewesen sein (abgesehen von UK, was jetzt noch kommt).

OrtensLaw
26.07.2014, 15:10
Sodele, da bin ick wieder.

Wie schon zuletzt angedeutet, hab ich doch noch die Chance bekommen, mit meinem Vater am Pearl Jam Konzert teilnehmen zu dürfen. Der Ticketbörse sei Dank, habe ich 2 Tage zuvor zu einem Top Preis noch Karten bekommen.
Zum Teil wurden sie ja regelrecht verramscht aber auch egal.

Schauplatz war wieder Berlin und wieder die Wuhlheide.
Noch vor der Ankunft dachte ich mir, ob da wohl die ganzen "bekloppten" wegen dem WM Spiel gegen die USA rumstreunern? Gott sei Dank, Fehlanzeige aber dafür herrschte wie immer eine bescheidene, fast desaströse Parksituation.
Also für alle als Tip, wenn man an der Strasse "An der Wuhlheide" etwas entlang fährt, dann erblickt man nach einer Weile einen Netto-Markt auf der linken Seite und links davor kann man in eine Wohnsiedlung fahren.:dh:

Nachdem wir diese Hürde gemeistert haben, liefen wir durch den anliegenden Park und dann direkt zur Ticketkontrolle. Dort haben wir uns dann neben dem Haupteinlass angestellt und haben vielleicht 5 Min. gewartet. Erste Sahne fand ich schonmal und das trotz Scannen und Ausweis vorzeigen.
Drinnen angekommen, klemmten wir uns jeder ne Bratwurst und nen Bierchen. Danach schlenderten wir erstmal ein wenig auf dem Areal umher.
Kleine Randbemerkung, wenn man in Berlin nen Roster haben will, geht man auf jeden Fall hungrig nach Hause.:o
Als wir uns dann das Szenario von oben anschauten, fragte mein Vater, welche Vorband wohl spiele. Ich entgegnete, gar keine, die spielen bis Schluss is. Sein Blick war Gold wert.
Nunja, 19 Uhr begab ich mich dann runter in den Innenraum um nen brauchbaren Platz zu ergattern.
Das anwesende Folk war auf jeden Fall international angehaucht. Stellenweise musste man raten woher sie alle kamen.
Kurz nach 8 kamen sie dann, die Herren um Eddie Vedder, auf die Bühne.
Jener welcher musste ersteinmal innehalten, so herzlichst wurde er empfangen.
Dann gings aber los. Erst ruhig und besonnen, doch so später der Abend und je mehr ein gewisser Himmelskörper den Horizont verlies, stieg das Tempo zunehmend an. Dennoch wurde immer mal wieder zwischendurch ein Fenster zum Luft holen gelassen.
Welches sich die Band selbst kaum ließ.
Was ich sehr geil fand, war die punktuelle Textsicherheit der anwesenden Crowd.
Jede Zeile, jeder Ton und das dann noch bestens getimed, wurde zurückgefeuert bzw. lauthals mitsgesungen, klasse.
Zwischendurch wurde dann die eine oder andere Flasche Wein geleert, was auch seinen Tribut zollen sollte.
So ganz fließend kamen die Ansagen zw. den Songs dann nämlich nicht mehr rüber. Allerdings fand ich das eher sympathisch als alles andere. Zumal nach mittlerweile 2 Std. Spielzeit und das tagtäglich, es wohl jedem verziehen sei!
Grundsätzlich war Eddie eh gut drauf. Er turnte da in kurzen Hosen, wie ein kleiner Schuljunge umher und kletterte später sogar noch das Gerüst linker Hand hinauf. Wo ich schon ein bissl Bammel hatte.
Dann gab es noch einen göttlichen Diss gegen David Garrett. Der sich wie die schlimmste Variante von Bono aufführen würde. Seine Musik wäre schrecklich aber Eddie hat sich trotzdem das ganze Konzert angetan, weil es in der Wuhlheide aufgenommen wurde, welche er so sehr mag.:gluck:
Er war auch sehr bedacht darauf, das im Innenraum kein allzu großes Gedränge entstand und forderte mehrmals höflich dazu auf, ein paar Schritte zurück zu gehen. Wahrscheinlich hat er die Roskilde Tragödie immer noch im Hinterkopf.
Was ich richtig süß fand, war die Anmoderation von "Bee Girl". Dafür pickte er sich in den ersten Reihen ein kleines Mädchen aus, welches mit Ohrenschützern bei ihrem Vater auf den Schultern saß. Als der dann den Nahmen raus bekam, stimmte der auf 3 ein "Hey Mathilda" an.
Und beide gaben sich dann aus der Ferne Handküsschen, fast zum dahinschmelzen.:salook:
Anyway, im letzten Zugabenblock gabs dann noch "I believe in Miracles", "Alive", und "
Rockin' in the Free World" und die Welt war schön. Es ging für mich, ungelogen, eines der schönsten Konzerte ever nach fast 3 Std. dann doch leider zu Ende.
Allein hierfür Chapeau! Pearl Jam.


Ne Woche drauf, war ich dann bei Interpol in Leipzig zu Gast.
Da ich leider den Sold Out verpennt habe, habe ich erst unmittelbar vorm Einlass ne Karte bekommen. War wirklich auf den allerletzten Drücker.
Drinnen obligatorisch nen Bier geholt und den Merch Stand inspiziert. Aber um ehrlich zu sein 25€ für ein designtechnisch doch eher uninspiriertes T-Shirt hinzulegen, erschien mir dann doch etwas unsinnig.
Jedenfalls war zu Beginn noch alles weit verlaufen, man holte sich ein weiteres Cerveza und dann irgendwann suchte man sich einen guten Platz. Ich glaube, das ich selten so weit vorne(3. Reihe ca.) stand.
Als Support gab es Childhood, welche auch irgendwie in die Indie Richtung einzuordnen sind.
Die Jungs haben einen schönen abwechslungsreichen Stil gespielt, gefiel mir gut.
Erst so ein bisschen chillig(eigentlich hasse ich das Wort), dann wieder ein Stück weit Groove dabei um dann wieder ins rockige umzuschwenken, wirklich nett gemacht.
Nach den üblichen 30 Min. war es dann auch schon wieder vorbei.

Dann begann wieder das nervige Warten während des Umbaus. Gehört dazu aber geht mir trotzdem auf den Sack, sorry.
Inzwischen füllte es sich zunehmends, obwohl es nicht wie in einer Sardinenbüchse war. Also prinzipiell wohl noch nicht ganz ausgereizt, vom Platz her.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, erlosch das Licht dann gänzlich und die Herren im feinen Zwirn betraten die Bühne.
Weitgehend kommentarlos aber dennoch stets mit einem Lächeln im Gesicht, spielten die 4 ihre Hits runter. Ohne dabei jetzt aber lieblos zu wirken, falls es sich so anhören sollte.
Meine Lieblingstitel "Evil" und "Lights", mit welchen ich auch auf diese Band aufmerksam wurde, gab es auch zu bestaunen.
Die ersten Reihen, mich eingeschlossen, hatten definitiv ihren Spaß. Weiter hinten wars leider ruhiger, naja.
Also alles in allem ein schönes Konzert, nur leider etwas zu kurz. Zwar wurden die ca. 75 Min. recht straff durchgezogen aber bei ihrem letzten Auftritt in Leipzig haben sie immerhin 3 Titel mehr gezockt.
Aber über solche Verhältnismäßigkeiten habe ich mich ja in der Vergangenheit schonmal geäußert.


Wieder eine Woche später ging es zum mittlerweile 3. Rockharz Festival in Folge auf das Fluggelände Asmusstedt.
Am Mittwoch bereits machten wir uns auf, die ersten von immerhin 50 Bands zu bewundern. Doch es kam anders...
Wo wir es im Vorjahr reibungslos und zeitnah zur ersten Band aufs Gelände schafften, lief diesmal irgendwas schief.
Ab Ballenstedt staute es sich ungemein bis hin zum Camp Ground. Keine Ahnung, was da genau los war. Wahrscheinlich irgendein organisatorisches Problem beim Vergeben der Zeltflächen etc..
Keine Ahnung, da wir täglich pendelten.
Nun ergab sich aus dieser Misere, das wir erst kurz vor halb 7 an der Bändchenausgabe standen und als wir endlich im Infield waren, hatte es sich mit "Words of Farewell" und "21 Octayne" leider schon erledigt.
Nunja, nützt ja kein Meckern was.
Da ich persönlich an den offiziellen Tagen keinen Bock auf Anstehen hatte, stellte ich mich umgehend mit einem Bier in der Hand am Merchstand an.
Was sich auch als die bessere Wahl rausstellen sollte.
Zum einen waren die jeweiligen Motiv Shirts wie immer schnell vergriffen und das "fähige" Personal hätte einem nur die ineterssanten Bands verhagelt.
Also, wie es sein kann, das trotz der Anzahl an potenziellen Angestellten so lange gewartet werden muss, verstehe wer will.
Da liefen etliche Komparsen im Hintergrund umher anstatt zu verkaufen.
Aber die Krönung war die Triene, welche die Shirts oben an der Galerie anbrachte.
Mit einer Seelenruhe und Minutiösität wurde da jedes Teil und jede Falte im rechten Winkel ausgerichtet und möglichst lotrecht befestigt. Bis ich dann endlich mein Wunsch Artikel hatte, ging die nächste Band beinahe flöten.
Dann wurde noch gleich die Wühlkiste von "Soulfood Music" anvisiert.
Pünktlich zu Brainstorm fand ich mich dann vor der "Devils Wall Stage" ein.
Also, die Jungs haben richtig Laune gemacht. Schön kerniger Rock, welcher mir Live noch besser gefiel als von CD.
Dann gab es zum letzten Mal für diesen Tag ne Pause und dann folgte Rhapsody of Fire.
Ich habe sie ja vor 3 Jahren schonmal auf Wacken gesehen aber irgendwie nich so verinnerlicht.
Sie gefielen mir richtig gut. Sowohl in musikalischer wie stimmlicher Abwechslung.
Ich habe aber auch schon für mich fetsgestellt, das die gleichen Bands ganz einfach persönlicher und intrerssanter wirken, wenn es alles etwas kleiner und familiärer daher kommt.

Am Donnerstag schlugen wir dann so gegen halb drei auf. Von Battle Beast haben wir leider nur noch die letzten Töne vernommen. Zu Insomnium habe ich mich dann das erste Mal vor die Bühne gestellt. Was sich nicht als Fehler erwiesen hat. Als nächtes gab es dann D-A-D, wo derselbe Effekt wie bei RoF eintrat. Eine Band die ich sonst nicht weiter beachtet hätte.
Amorphis gingen auch gut ab. Kannte ja live "nur" vom letzten Jahr ihr Acoustic Set aber die können auch anders, sehr schön.
Saltatio Mortis war auch spitze und von einer Energie des Sängers geprägt, welche man nicht alle Tage sieht.
Hier habe ich mich auch mal dazu herab gelassen, mit mehreren Sympathisanten die Arme verschrenkend auf und ab zu springen, war lustig.:dh:
Der Tages Headliner hieß Sabaton.
Wie immer schön brachial und die typischen "noch ein Bier" Chants durften natürlich nicht fehlen.
Was sich leider als Running Gag durch das verbleibende Festival zog.
Leider war die Abmischung hier auch nicht optimal. Der Gesang von Joakim ging stellenweise fast schon unter.
Zum Ausklang des Abends dann noch Korplikaani mit finnischem Party/Sauf-Metal.
Dann gings nach Hause.

Der Freitag begann mit Heretoir. Ganz nett, zum Wachwerden eben.
Hämatom waren auch ganz nett.
Das erste richtige Highlight für mich war dann Bullet, welche ich beim letzten Mal verasselt hab.
Gefolgt von Xandria, um welche ich mich das letzte Mal vor 10+ Jahren gekümmert habe.
Als noch das Sahneschnittchen Lisa Middelhauve am Gesang tätig war.
Aber auch aktuell gefielen sie mir richtig gut.
Danach gabs herrlichen Trash-Metal von Destruction auf die Hörmuscheln.
War auch nicht zu verachten. Schöne die potenzielle Fleischmütze geschüttelt.:lacher:
Bei Equilibrium und Ektomorf(Ersatz für Soilwork) habe ich dann mal das Gelände erkundet bzw. Siesta gemacht. Beides nette Truppen aber so richtig haben sie mich nicht überzeugt. Vielleicht das nächste Mal. Manchmal hört man eben nur so sporadisch hin und beim nächsten Mal fetzen die Bands richtig.
Arch Enemy mit der "Neuen" standen der lieben Angela kaum in etwas nach. Ausser das Growling war nicht ganz so tief. Obwohl es erstaunlich war was dieses Schnuckelchen da aus ihren Lungen gepresst hat!
Helloween tangierte mich jetzt nich so sehr und lief sozusagen im Hintergrund.
Children of Bodom waren diesmal der Head und auch unsere letzte Band des Tages.
Wie gewohnt sehr geil und überzeugend das ganze.

Am letzten Tag war Motorjesus unser Auftakt. Schöner gängiger Rock, was will man mehr.
Als nächtes dann das neue Projekt des Grailknights Schöpfers "Gloryhammer".
War genauso dufte und auch schon relativ gut besucht.
Dann hieß es erstmal was spachteln gehen.
Vom ganzen Festival Einheitsbrei, kann ich auf jeden Fall den Vegi-Stand empfehlen.
Zwar kostete so ne kleine Schale Reispfanne immerhin 4€, war aber verdammt lecker.
Ansonsten sind dort die Boulettenburger, Fischbrötchen und die belegten Teiglinge(Name vergessen) zu empfehlen.
Bei Kissin Dynamite, Primal Fear, Unleashed und Legion of the Damned haben wir das Geschehen gemütlich von einer Bierbank aus beobachtet. Sowie auch bei den Bands der vergangenen Tage, welche nicht weiter erwähnt wurden.
Bei Sonic Syndicate hats dann das erste Mal erwähnenswert geregnet. Zumindest was unsere Anwesenheit betrifft und das trotz Katastrophenwarnung.
Tiamat wollte ich mir definitiv nicht entgehen lassen. Zum Einen, weil sie nachträglich betrachtet, eines meiner absoluten Highlights waren und weil manaufgrund des Sängers nicht weiß, ob es überhaupt weitergeht. Somit könnte man vielleicht ihre Abschiedstour gesehen haben.
Knorkator war dann wieder Pflicht und herrlich erfrischend zugleich.
Wo der Stumpen immer wieder diese Energie hernimmt, keine Ahnung.
Powerwolf finde ich zwar gut, habe sie aber schon mehrfach und bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen. Von daher nochmal Siesta.:mexiko:
Es ging allmählich auf den Endspurt zu und es wurden noch einmal die letzten Reserven aktiviert.
In Extremo wartete dann mit einem Best Off Set auf. Obwohl ich dachte, es gibt was neues zu hören. War aber auch nicht weiter schlimm.
Als Rausschmeißer für uns zumindest, gabs dann noch Feuerengel.
Welche zwar definitiv nicht schlecht waren und sich genauso Mühe geben wie alle anderen. Allerdings, wenn man schon Coverbands vergleichen möchte, dann gefallen mir Völkerball besser.
Aber jedem das Seine.
Btw wurde, als es einen kleineren Stromausfall gab, "Eisgekühlter Bommerlunder" zur Überbrückung angestimmt. Fand ich witzig, irgendwie.

Eigentlich waren wir alle kaputt und froh endlich nach Hause fahren zu dürfen. Und was passiert? De Karre springt net an.
Weil moi so schlau war die Kofferraumbeleuchtung über Nacht anzulassen, mussten wir noch den "Gelben Engel" befähigen. Allerdings Security wie auch der ADAC alle sehr freundlich und hilfsbereit!

So, das war es vorerst wieder. Ich hätte noch viel mehr schreiben können und hab diverse Bands wie Details ausgelassen. Allerdings will ich mit Schreiben auch mal fertig werden und in ner Std. gehts zum Geburtstag.
Also dann, Tschau und bis nach Wacken.

Ivanhoe
05.08.2014, 12:48
Wacken 2014 ist Geschichte – und ich war dabei. Da möchte ich natürlich auch mal die Mit-User teilhaben lassen, vielleicht interessiert es den einen oder anderen… ;)

Datum: 31. Juli bis 2. August 2014
Location: Wacken, Schleswig-Holstein
Festival: Wacken:Open:Air 2014
Bands: ca. 130, national & international
Publikum: 75.000
Ticketpreis: 170 Euro (inkl. VVK-Gebühren, keine Abendkasse bzw. Tagespässe)

[Vorgeschichte]
Ich war bisher einmal in Wacken, nämlich 2010. War damals ein Geburtstagsgeschenk, sonst wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, auf ein so weit entferntes Festival zu fahren, wo es doch wesentlich nähere Alternativen gibt. Wie dem auch sei, es hat mir bzw. unserer Gruppe damals sehr gut gefallen und wir haben schon damit gerechnet, dass wir irgendwann wieder kommen. Trotzdem ist die Entscheidung dann relativ spontan gefallen. 2014 stand aber immerhin das 25-Jährige Jubiläum an, daher war mit schnellem Ausverkauf zu rechnen und wir mussten fix zugreifen. Hat sich gelohnt – eine halbe Stunde nach unserer Bestellung von 7 Karten war sold-out. In der Rekordzeit von 48 Stunden, die allerdings im Vorverkauf für Wacken 2015 nochmal unterboten werden sollte.
Nachdem wir unsere Tickets erhalten hatten, begann dann erstmal die Warterei auf Bands. Einige gute waren schon bekannt, aber der ganz große Kracher, der vom Festival auch als "eine Band die allen gefallen wird und die noch nie in Wacken war" angepriesen wurde, war noch nicht dabei. Auch der "Adventkalender" brachte keine Besserung. Klar, einige gute Nummern, aber auch viel Müll und am 24. Dezember, als jeder mit Iron Maiden, Metallica oder AC/DC rechnete, gab es Megadeth. Das war schon irgendwo enttäuschend, wie sich auch an einem regelrechten Shitstorm auf Facebook bemerkbar machte, der spätestens zu diesem Zeitpunkt begann und bis zum Festival nicht mehr endete. Dass später noch Iced Earth und Death Angel absagen mussten ist zwar nicht die Schuld der Veranstalter – adäquater Ersatz wurde aber nicht angeboten. Und der versprochene Mega-Headliner blieb vollkommen aus, stattdessen gab es die üblichen Verdächtigen, die ohnehin jedes zweite Jahr in Wacken und auf allen anderen Festivals sind.
Ich persönlich sehe das jetzt nicht so dramatisch wie viele andere. Grundsätzlich wäre aber für den Preis, den Wacken verlangt, zumindest eine der ganz großen Bands angebracht gewesen, damit das Preis-Leistungs-Verhältnis wenigstens etwas günstiger für das Festival ausfällt. Immerhin waren Iron Maiden, Black Sabbath und Metallica auf Tour und haben diverse Festivals gespielt. Und das "größte Metalfestival der Welt" bekommt keine dieser Bands? Merkwürdig. Aber nun zum Festival…

[Donnerstag, 31. Juli 2014]
Anreisetag. Eigentlich merkwürdig, dass bereits am Mittwoch (30. Juli) Bands spielen (wenn auch unbekannte), auf den Karten aber steht, dass das Festival von 31. Juli bis 2. August dauert. Nunja, immerhin startet man, wenn man erst am Donnerstag kommt, nicht gleich mit einem kompletten Kater in den ersten Festivaltag. Wir kamen gegen Mittag mit dem ersten Bus vom Flughafen Hamburg an. Dieser Shuttleservice ist wirklich eine gute Sache, wie ich finde. Ging völlig problemlos vonstatten. Nach Ankunft und passieren der ersten Kartenkontrolle ging es erstmal auf den Campingplatz, wo unsere Zelte bereits aufgebaut auf uns warteten. Ja, richtig gelesen! :dh: Aufgrund der weiten Anreise aus Österreich per Flugzeug haben wir uns diesmal für ein "Zelthotel" entschieden. Ich kann diesen (http://www.mein-zelt-steht-schon.de/)Anbieter einfach nur jedem empfehlen. Super-freundlich, sympathisch und kompetent: die Zelte (ein 3-Mann-, zwei 2-Mann-Zelte) waren geräumig, gut verzurrt und sauber, das Sonnensegel war zweckmäßig und die Stühle waren ebenfalls in Ordnung – und das alles zu einem durchaus vernünftigen Preis. Noch dazu in sehr zentraler Lage – Spaziergänge ins Dorf waren genauso bequem zu bewerkstelligen wie der Gang aufs Festivalgelände.
Nach dem "einchecken" und "einrichten" der Zelte ging es dann erstmal zur Bandausgabe. Der Weg dorthin war dann doch etwas beschwerlicher als erwartet. Grund war vor allem, dass der Punkt, zu dem man musste, auf den großen Übersichtskarten viel zu unauffällig markiert war. Das geht definitiv besser – nach einiger Fragerei und Rennerei haben wir es dann aber doch geschafft und unsere Wristbands und den gut gefüllten "Full Metal Bag" bekommen. Ohne lange Wartezeit, wohlgemerkt.
So ausgestattet ging es dann zum ersten Rundgang über das Festivalgelände (das Infield war noch geschlossen). Was sofort auffiel, war die unglaubliche Staubentwicklung, die uns auch die folgenden Tage noch quälen sollte. Deshalb bestellt Wacken normalerweise wohl immer Regen… ;) Nach kurzem Rundgang und einem Snack (gibt ja unglaublich große Auswahl an Essen) setzten wir uns vor die Beergarden-Stage wo grad YE BANISHED PRIVATEERS einige Songs zum Besten gaben. Gar nicht so schlecht, aber auch ein wenig leise für mein Gefühl. Gleiches galt für die danach spielenden LOS VAGABUNDOS, mit denen ich aber auch musikalisch überhaupt nix anfangen konnte. Egal, wir tankten jedenfalls gleich mal ordentlich Bier und es stellte sich recht schnell heraus, dass die 0,3-Liter-Becher gefährlich schnell zur Neige gingen. Wir waren 7 Leute, d. h. es gab dort erstmal 7 Runden Bier, die extrem schnell durch die ausgedörrten, staubigen Kehlen flossen. Gut angeheitert ging es dann zurück zum Zelt um den "Metal Bag" zu verstauen und die Adjustierung für den Abend herzustellen. Ein wenig beim Zelt sitzen und dumm labern war noch drin, dann war es auch schon Zeit für HAMMERFALL auf der Black Stage. Die Schweden hatten eine spezielle "Glory To The Brave"-Show angekündigt und genau so war es auch – wobei die Lieder nicht in der Original-Reihenfolge gespielt wurden. Egal, war jedenfalls wirklich gut. Eine besondere Freude war das Wiedersehen mit dem ursprünglichen HAMMERFALL-Drummer und langjährigen IN FLAMES-Gitarristen Jesper Strömblad, der bei "The Dragon Lies Bleeding" als Gitarrist auf der Bühne war. Weitere Gäste waren ex-Drummer Patrick Räfling und ex-Gitarrist Stefan Elmgren. Schöne Sache. Außerdem kamen nach den Songs von "Glory To The Brave" auch noch ein paar andere Stücke (darunter die Live-Premiere des mittelprächtigen, neuen "Bushido") zu Ehren, bis nach "Hearts On Fire" endgültig Schicht im Schacht war. War insgesamt wirklich eine sehr gute Show, wie ich finde.
Weiter ging es dann auf der True Metal Stage mit STEEL PANTHER. Nunja, deren Humor werde ich wohl nie verstehen und auch musikalisch ist das nix, was bei mir auch nur ansatzweise ankommt. Immerhin gab es viel nackte Brüste im Publikum, was auch immer wieder über die Video-Walls eingeblendet wurde. Wir sahen uns die Hälfte des Gigs von weiter hinten an und gingen dann wieder in den Biergarten. Kam einfach nicht an bei uns – wie es dem Rest des Festivalpublikums damit geht, kann ich nicht beurteilen, mir schien das Infield aber nicht gesteckt voll zu sein.
Danach zeigte sich erstmals die Gefahr der schnell vernichteten kleinen Biere. Denn SAXON hörten wir aufgrund ausufernden Alkoholkonsums und einer damit verbunden Trägheit nur aus dem Biergarten zu uns herüberschallen. Egal, diese Band gehört zu den Klassikern, mit denen ich noch nie viel anfangen konnte. Um halbwegs nüchtern zu werden gingen wir dann kurz ins Wackinger Village, auf der Suche nach gutem Essen. Auch dort wurden wir fündig – allerdings leider auch beim Met-Stand.
Das endete damit, dass wir für ACCEPT gar nicht mehr ins Infield gingen, sondern uns den Gig mit der speziellen "Restless And Wild"-Show von ganz hinten ansahen. Was geboten wurde war gar nicht übel, aber "Restless And Wild" klingt mit Udo Dirkschneider halt einfach besser als mit dem - von mir an sich sehr geschätzten - Mark Tornillo. Das merkt man einfach, wenn ein komplettes Album aus der Udo-Ära gespielt wird. Schade, dass man den German Tank nicht zu einem Gastauftritt überreden konnte – damit wäre das Ganze wohl ähnlich gut geworden wie der HAMMERFALL-Gig. Nett war es trotzdem als Abschluss für den ersten Abend.

[Freitag, 1. August 2014]
Aufgewacht wie das blühende Leben. Naja, nicht ganz, aber in Anbetracht des Alkoholkonsums vom Vorabend ging es recht gut. Nach einem Kaffee, der von einem netten jungen Mann jeden Morgen auf dem Campground ausgeschenkt wurde, ging es erstmal zum Duschen (ja, ich bin so "untrve") und Notdurft verrichten. Da es erst ca. 7 Uhr früh war alles kein Problem, gegen 8 Uhr war die Warteschlange aber schon gefühlte Kilometer lang. Einen weiteren Kaffee und einen Snack aus dem Frühstückszelt später öffneten wir bei unseren Zelten auch schon das erste Dosenbier. Gar nicht mal so gut – also brachen wir relativ bald ins Dorf auf.
Dort gingen wir erstmal direkt zum uns bereits von 2010 bekannten "Metal Place". Einfach zu geil dort – und so verpassten wir natürlich die Vormittags-/Mittags-Bands, u. a. CHTONIC und SKID ROW, die um 11 (!) bzw. 12 Uhr (!!) ran mussten. Auch ENDSTILLE (13 Uhr), KNORKATOR, FIVE FINGER DEATH PUNCH und HELLYEAH waren uns zu früh. Selber schuld, könnte man sagen – allerdings fragt man sich teilweise trotzdem, wer die Running-Order zusammenstellt. Black Metal in der Mittagshitze = Desaster :dr:
Jedenfalls haben wir ca. 6 Stunden im "Metal Place" gesoffen, um dann rechtzeitig zu HEAVEN SHALL BURN wieder vor der Bühne zu sein. Deren Show war nicht übel, eine Woche zuvor bei den MetalDays in Slowenien haben sie mir aber weit besser gefallen. Liegt wohl an der Größe des Festivals. Darauf folgten CHILDREN OF BODOM, die mich auch schon mehr überzeugt haben. Für mich persönlich keine wirkliche Festival-Band, sondern eher was für die Halle, wo man jeden Ton richtig hört. Hier war einiges ein wenig vom Wind verblasen. Während APOCALYPTICA ging es dann doch eher wieder ans Trinken, wobei die letzten paar Songs wieder vor der Bühne angeschaut wurden. Vor allem das finale "Hall Of The Mountainking" war große Klasse. Danach galt es, eine Entscheidung zu treffen. MOTÖRHEAD oder CARCASS? Irgendein Idiot hatte nämlich beide Bands auf 21 Uhr gesetzt. Unglaublich. Wir entschieden uns für Lemmy, man weiß ja nie, wie lange der Kerl noch lebt. Ob die Entscheidung richtig war kann ich nicht sagen – CARCASS waren sicher gut, MOTÖRHEAD aber auch nicht schlecht. Abgesehen von der Setlist, der es gehörig an Schwung fehlte. Oder war es doch Lemmy, der nicht in Fahrt kam, wie es Humppathetic in der TV-Übertragung gesehen haben will? Keine Ahnung, jedenfalls kam nur bei den ganz großen Klassikern so richtig Stimmung auf. Bei "Killed By Death" stand dann auch noch DORO auf der Bühne (muss die Tante eigentlich sogar dann auf die Bühne, wenn sie gar nicht im Line-Up auftaucht?). Auffällig: Lemmy, der ordentlich Gewicht verloren hat, kann offenbar nicht mehr richtig sprechen, jedenfalls nuschelte er noch mehr vor sich hin als früher und war kaum zu verstehen. Als zwischendurch mal Phil Campbell eine Ansage machte, war das eine regelrechte Wohltat. Trotzdem wirkte die Band ganz gut gelaunt und konnte im Großen und Ganzen überzeugen. Vielleicht war das einfach noch ein bisschen "Ringrost", der hier nach der langen Pause zu bemerken war.
Nach dieser passablen Show trat eine weitere Band an, bei der man immer wieder Sorge wegen Gesundheitsproblemen haben muss: SLAYER. Und was wir zu sehen bekamen war nicht weniger als die beste SLAYER-Show der vergangenen Jahre. Zumindest die beste, auf der ich war. Das ging schon los mit dem Opener: Das seit gefühlten Ewigkeiten als Einstieg gespielte "World Painted Blood" wurde von "Hell Awaits" abgelöst. Absolut geil. Auch was folgte, war durchaus erfrischend: "The Antichrist", "Necrophiliac", "Mandatory Suicide", "Captor Of Sin", "Born Of Fire" usw. – alles Stücke, die ich lange nicht (bzw. noch nie) live von SLAYER gehört habe. Absolut cool auch das Finale, bestehend aus "Black Magic" (!), "South Of Heaven" und "Angel Of Death". Die Amis haben wirklich alles richtig gemacht, einen so geilen Gig hätte ich von den in letzter Zeit arg gebeutelten Thrashern echt nicht erwartet. Übrigens sieht Tom Araya mittlerweile echt scheiße aus, auch wenn er das hinter einem Charles Manson-Gedächtnisbart zu verstecken versucht. Aber seine Blicke, die er während des Konzertes ins Publikum wirft, sind Gold wert. Kerry King war wie immer eine Bank, Gary Holt wirkt immer noch wie ein Fremdkörper (vermutlich weil er einfach zu fit/jung aussieht) und Paul Bostaph konnte Dave Lombardo gut ersetzen. Vielleicht war diese Frischzellenkur an den Drums nötig, um SLAYER wieder Schwung zu verleihen. Egal, nach diesem Erlebnis waren wir vollkommen verausgabt und sahen uns Teile der Show von KING DIAMOND nur mehr von außerhalb des Infields an. War ganz gut, hatte ich den Eindruck, aber so wirklich mitbekommen habe ich nichts mehr. Eigentlich hätten wir gerne noch VREID oder W.A.S.P. angesehen, das war aber absolut nicht mehr drin. Also ab ins Zelt und Tilt.

[Samstag, 2. August 2014]
Kritik zur Running-Order bzw. den teilweise beschissenen Spielzeiten der Bands habe ich ja schon mal zart angedeutet. Am letzten Festival-Tag wurde es noch etwas …hmm… "merkwürdiger". Nur geile Bands den ganzen Tag – aber zu welchen Zeiten: ARCH ENEMY waren um 12 Uhr (!) der Anheizer (gleichzeitig mit PRONG), danach folgten SODOM (13:15), BEHEMOTH (14:30) und DEVIN TOWNSEND PROJECT (16:00). Dazwischen natürlich die eine oder andere kleinere Band. Und das alles bei Gluthitze und Staub des Todes. Wir haben davon jedenfalls bis auf einzelne Songs nicht viel mitbekommen – lediglich zu ARCH ENEMY waren wir kurz im Infield (neue Sängerin: gut!), dort wurde es aber sehr schnell viel zu heiß, sodass wir beschlossen, wieder den "Metal Place" zu beehren. Auch diesmal gingen die Biere nur so dahin und kaum, dass wir es uns versahen, war es schon Zeit für EMPEROR. Ja, auch die Black Metal-Legende musste bei Tageslicht auf die Bühne, nämlich um 17:30 Uhr. So etwas gehört verboten. Das Konzert war allerdings sehr gut, wobei es mir besonders "I Am The Black Wizards" und "Wrath Of The Tyrant" angetan hatten. Zum Abschluss gab es übrigens die BATHORY-Verneigung "A Fine Day To Die". Eine feine Show, die sich stimmungsvolle Dunkelheit verdient hätte.
Danach folgte ein erwartetes Highlight: AMON AMARTH standen auf der True Metal Stage. Und das Publikum ließ sich trotz Gluthitze gerne zum Wikinger-Mosh pitten. Die ganze Show über war die Stimmung großartig, und der Band sah man das Vergnügen, die Meute mit ihrem Death Metal zu begeistern, jederzeit an. Vor allem Ober-Wikinger Johan Hegg bekam das Grinsen gar nicht mehr aus seinem – vermutlich von einer Sonne-Alkohol-Kombi – stark gerötetem Gesicht. Auch die beiden auf der Bühne aufgestellten, betretbaren Drachenköpfe wurden von allen Bandmitgliedern immer wieder genutzt. Tolle Sache. Die Crowdsurfer flogen tief, der Moshpit staubte – was will man mehr. Wenn so Ragnarök aussieht: Sei's drum, Hauptsache AMON AMARTH spielen dazu auf. Nach dem finalen Doppelschlag "Twilight Of The Thunder God" und "The Pursuit Of Vikings" brauchten wir jedenfalls gleich mehrere Biere zur Erholung.
Da wir schon an der True Metal Stage waren, gingen wir dann ein paar Schritte zur benachbarten Party Stage, um uns kurz an J.B.O. zu ergötzen. Naja, ich glaub, dafür bin ich mittlerweile zu alt. Irgendwann fand ich die Rosa Armee Fraktion ja mal ganz lustig, aber das war dann doch eher zum Fremdschämen, finde ich.
Zum Glück gab es zeitgleich auf der Black Stage ja noch eine Alternative: MEGADETH, die die Party-Stage ohnehin ordentlich übertönten. Ja, ich war enttäuscht, als am 24. Dezember Dave Mustaine & Co aus dem Adventkalender gezogen wurden. Aber bereits die Show, die ich eine Woche vor Wacken auf dem MetalDays-Festival von MEGADETH gesehen hatte, hat mich eines Besseren belehrt. Und so war es auch in Wacken, wenn auch aufgrund der Festival-Größe nicht so intensiv. Ein wirklich guter Gig mit einem für seine Verhältnisse gut gelaunten Mustaine (der wohl einiges im Tee hatte, zumindest kamen mir seine Ansagen so vor). Etwas viel Solo-Gegniedel vielleicht, aber was soll's. Der Sound war einfach hervorragend und ließ Kracher wie "Tornado Of Souls", "Sweating Bullets" und natürlich "Symphony Of Destruction" erst so richtig zur Geltung kommen. Nur das Fehlen von "A Tout Le Monde", das bei den MetalDays noch auf der Setlist war, habe ich nicht verstanden. Trotzdem: In dieser Form sind MEGADETH tatsächlich eine wesentlich bessere Live-Band als ich gedacht hätte.
An dem, was folgte, werden sich wohl die Geister scheiden. Taten sie wohl auch schon während des Festivals, wenn ich die Reaktionen von Band und Publikum richtig deute. Den meiner Ansicht nach besten Festival-Slot (Samstag, 22 Uhr) hatten nämlich AVANTASIA ergattert. Nun, ich mag Tobias Sammet grundsätzlich. Sowohl AVANTASIA als auch EDGUY hatten tolle Alben. "Hatten"? Ja, hatten – bei EDGUY gab es meiner Ansicht nach seit "Mandrake" nichts mehr Vernünftiges zu hören, bei AVANTASIA haben mich maximal die ersten drei Scheiben begeistert, vor allem aber die ersten zwei. Danach… äh… ja. Dementsprechend konnte ich mit einigen Teilen dieser Show recht wenig anfangen, was die Songs selbst betrifft. Highlights waren meiner Ansicht nach "Avantasia" (mit Sammet/Michael Kiske am Mikro), "Farewell" (Sammet/Kiske/Amanda Somerville) und das finale Medley "Sign Of The Cross/The Seven Angels". "Reach Out For The Light" (Sammet/Kiske) war auch noch in Ordnung, aber der Rest war eher mittelprächtig für meinen Geschmack. Lag wohl hauptsächlich an den Songs selbst – denn die Sänger fand ich allesamt großartig, vor allem Michael Kiske war unglaublich, fast wie in besten HELLOWEEN-Zeiten. Am Start waren neben Sammet die bereits erwähnten Michael Kiske und Amanda Somerville, dazu noch Bob Catley (Magnum), Eric Martin (Mr. Big) und Ronnie Atkins (Pretty Maids). Ich denke, Wacken war für Sammet sicher der passende Rahmen für die Abschiedsshow der "The Mystery World Tour"… Aber ich bin wohl das falsche Publikum, mir war das zwischendurch ehrlich gesagt etwas zu schlagerhaft, obwohl ich sonst sehr vorsichtig mit solchen Ausdrücken bin. Und wenn ich die Ansagen von Tobias Sammet richtig deute, haben sich noch dazu die Fans, die vor der Black Stage bereits auf den Gig von KREATOR warteten, ein wenig mit ihm angelegt (oder umgekehrt?). Ich weiß nicht, welche Schmähungen von dort auf den Sänger einprasselten, jedenfalls schoss er von der Bühne aus ein wenig zurück, versuchte dann aber auch wieder die Situation zu beruhigen, vermutlich weil er es mit Aussagen wie "depressive people over there" wohl etwas übertrieben hatte. Vielleicht stand jemand aus dem Forum dort in der Nähe, der das aufklären kann? Was mir nicht gefallen hat: Ich verstehe ja, dass Sammet die Kritik, die ihm von den Thrashern zuteil wurde, nicht gefällt – aber deshalb zu sagen, AVANTASIA wäre "Gay Metal", also quasi "gay" als Schimpfwort zu gebrauchen, fand ich nicht so angebracht. "Pussy Metal" hat er auch gelegentlich gesagt (auch schon zu EDGUY-Zeiten), das passt besser. Lustig war hingegen, als er fragte, ob "child-eating, vegan Thrash Metal-Fans" anwesend wären und im "Tralala-Mitsingpart" plötzlich ein herzhaftes "Phoooobiaaaa!" einstreute.
Nach gut anderthalb Stunden hatte das AVANTASIA-Spektakel dann ein Ende und die Thrash-Heroen von KREATOR schickten sich an, die Black Stage zu betreten. Dazu fällt mir jetzt auch gar nicht so viel ein – einfach die übliche, tolle KREATOR-Show mit den sympathisch-kauzigen Ansagen von Mille (der übrigens nicht auf die Anspielungen von Sammet einging, der während der AVANTASIA-Show immer wieder Dinge wie "I love Mille, he's my brother" sagte). Jedenfalls legten die Ruhrpott-Thrasher mit "Phantom Antichrist", "From Flood Into Fire" und "Warcurse" furios los und Wacken ging ebenso furios mit. Eigentlich gab es bis zum finalen "Flag Of Hate/Tormentor" keine Verschnaufpause – war wirklich großartig, aber mir ging schon nach vier Songs komplett der Saft aus. Darum hätte ich persönlich die Slots von KREATOR und AVANTASIA lieber vertauscht gesehen (weil man bei KREATOR einfach mehr Power braucht) – aber da gibt's wohl auch 10.000 Gegenmeinungen.
Nach diesem brachialen Gig hätte es noch Einiges zu sehen gegeben (darunter für mich CREMATORY und KOLDBRANN), aber wir konnten einfach nicht mehr, außerdem war um 6 Uhr Tagwache, um den bereits gebuchten Bus zu erwischen.
Am Zeltplatz wurden wir dann noch von VAN CANTO (wenn ich dieses Gebrumme noch einmal hören muss… :mad: ) zwangsbeschallt, die wohl mit Gästen beim Publikum punkten konnten. TARJA TURUNEN und DORO (schon wieder, diesmal mit einer Vergewaltigung von "Fear Of The Dark", zumindest glaube ich, dass sie es war) konnte ich raushören, glaube ich. Auch SCHANDMAUL waren am Campground wohl lauter als vor der Bühne – und zu deren Gedudel schlief ich dann irgendwann ein.
Am nächsten Tag früh auf, Zelte ausgeräumt, bei der "Rezeption" ausgecheckt und ab zum Flughafen. Alles problemlos, außer dass der Flug um 4 Stunden nach hinten verschoben wurde. Aber was soll's, das war dann auch schon egal, man hatte ja noch Festiva-Endorphine in sich.

Fazit zum Festival
Das war das zweite Mal Wacken für mich – und wieder muss ich sagen, dass es eine Reise wert war. Bands gesehen habe ich nicht so viele (dafür, dass so viele gespielt haben), aber es war trotzdem ein tolles Festival. Und wer so viel Alkohol trinkt, dass er diverse Bands einfach nicht schafft, ist ohnehin selbst schuld. Aber der "Metal Place" ist einfach zu geil und wenn diverse gute Bands in der Mittagshitze spielen, ist die Versuchung, dort im Schatten zu sitzen, eindeutig zu groß. Aber ansonsten gibt es (fast) nur Positives, ich geb' das mal in Listenform wieder:


POSITIV:
+ Organisation: Anreise, Abreise, Wege, Security-Check – alles top. Nur die Bändchenausgabe war kaum zu finden, die müsste auf den großen Karten besser markiert sein.

+ Atmosphäre: Ich fand es trotz der riesigen Menschenmassen relativ entspannt. Weder auf dem Campground noch am Festivalgelände sind mir irgendwelche Idioten aufgefallen. Es gab geile Mosh- und Circlepits, massenhaft Crowdsurfer und sogar die eine oder andere Wall of Death, wenn ich mich nicht irre. Und weil immer alle von den "Touristen" reden: Ich hätte eigentlich keine gesehen. Auch Musik und Lautstärke am Campground waren ok für meinen Geschmack.

+ Freundlichkeit: Personal, Securities und nicht zuletzt Dorfbewohner waren supernett und freundlich. Unglaublich eigentlich – so kennt man das in Österreich kaum.

+ Securities: nicht nur nett sondern meines Erachtens auch kompetent. Alle, die wir gefragt haben, wussten, wohin man sich wenden kann, wenn man dieses oder jenes braucht, die Crowdsurfer wurden gut aufgefangen, die Security-Checks gingen schnell vonstatten – ich finde keinen Anlass zur Beschwerde.

+ Verpflegung: Das Essen war meines Erachtens sehr gut. Lediglich von diesem "Mega-Burger"-Laden könnte man sich trennen, den Fraß kriege ich wirklich nicht runter (bringt aber vermutlich sehr viel Umsatz). Auch die Auswahl war top – Pizza, Gegrilltes, Flammkuchen, Kebab, Süßes, Pommes, Fisch, Pulled Pork, Knoblaubrot, Frühstück im Frühstückszelt usw. usf. Alles da – ich hab sogar so ne "Tim Mälzer-Pizza" um stolze 10 Euro gegessen. War köstlich.

+ Bier-Tender im Infield: Bier geht immer schnell zur Neige, wenn man vor der Bühne steht. Aber dafür gibt’s ja nette Jungs, die den ganzen Tag mit einem Bierfass am Rücken durch das Infield rennen und die Leute versorgen. Super Sache – weiß nicht, ob es das schon immer gab, aber mir hat's gefallen.

+ Thekenpersonal: Die Jungs und Mädels waren meiner Ansicht nach sehr schnell – vor allem für den Andrang, den sie zeitweise zu bewältigen hatten.

+ Wasserstationen im Infield: Ja, das konnte Einiges, vor allem, weil im Metal-Bag ein Plastikschlauch war, den man so oft man wollte, auffüllen konnte. Das war echt sinnvoll – lediglich zwei kleine Punkte haben gestört: Die Wasserstationen waren nicht so gut ausgeschildert bzw. es gab zu wenige davon (oder es waren zu wenig Wasserhähne pro Station). Achja, vielleicht ist es ja möglich, einen Produzent zu finden, bei dem das Wasser aus den Schläuchen nicht so grauenvoll nach Plastik schmeckt.

+ Wacken: Ja, auch das Dorf kann Einiges, vor allem der "Metal Place". Auch wenn das Festival wohl alles dafür tut, die Leute im Gelände zu halten, war auch der Ort immer einen Besuch wert und gesteckt voll. Finde ich einfach super, dort gibt's einige nette Plätze um zu essen und zu trinken.

+ Infield-Toiletten: Mich betrifft es zwar kaum, aber die Spülklos am Infield sind schon toll, vor allem für Frauen. Waren wohl auch immer halbwegs sauber. Aber auch die Pissoirs für Männer können was. Gut gemacht.

+ Personalisierte Tickets: Einfach super. Ging auch alles problemlos vonstatten – schade, dass das für nächstes Jahr aufgrund des Rechtsstreits nicht mehr möglich ist.


NEUTRAL:
+/- Diebstahl: Wenn gleich nach der Ankunft der Mitarbeiter vom Zelthotel sagt, dass schon diverse Zelte ausgeräumt wurden, muss man erstmal schlucken. Da gab es wohl ein massives Problem – aber da uns nichts gestohlen wurde, kann ich nicht sagen, dass das für mich ein negativer Punkt wäre.

+/- Staub from Hell: Nungut, wenn es regnet, passt es auch niemandem. Aber die Staubentwicklung war unglaublich – ich huste jetzt noch Dreck vom Holy Wacken Land aus der Lunge. Ob man dagegen wohl etwas machen könnte? Vermutlich nicht.

+/- Wackinger Village/Wasteland: Naja, wer's braucht. Gibt schon ein paar coole Sachen da und ist wohl auch hilfreich, damit das Infield nicht immer ganz so voll ist. Aber so wirklich notwendig finde ich das Ganze eigentlich nicht.

+/- Line-Up: Ja, in Wacken ist immer für jeden etwas dabei. So auch diesmal. Aber die ganz große Nummer hat gefehlt, was schade ist. Andererseits hat man zu später Stunde für einen Mega-Headliner meist eh keine Energie mehr.

+/- Festivalgröße: Meines Erachtens ist die Obergrenze erreicht, auch wenn man sicher 100.000 Karten verkaufen könnte. Da will wohl niemand – mir war bereits heuer fast zu viel los.


NEGATIV:
- Preise: Allein der Eintrittspreis ist eine Wucht. Und da braucht auch niemand sagen, dass in Wacken so viel geboten wird – allein von den Bands her bekommt man hier nichts, was nicht auch auf anderen Festivals spielt. Vor allem heuer – da hatten andere (günstigere) Festivals ganz andere Kaliber. Das ganze Drumherum ist hingegen teilweise echt überflüssig. Und auch die Preise für Verpflegung sind nicht ohne – kaum ein Essen, das unter 5 Euro zu haben ist. Und Bier? 3,50 Euro für 0,3 Liter ist halt schon ein Wahnsinn, vor allem, wenn man bedenkt, dass man für den gleichen Preis im Vorjahr noch 0,4 Liter bekommen hat. Eigentlich eine Frechheit.

- Keine Wasserstationen zwischen Infield und Campground: Im "Niemandsland", wo die Verkaufstände, Fressbuden, der Biergarten usw. ist, hätte es ruhig auch gratis Wasserstationen geben können. Dort war es fast am Staubigsten. Ein Auffüllen war zwar im "Klowagen" möglich, ich war mir aber nicht sicher, ob das Wasser dort überhaupt Trinkwasser war.

- Campground-Toiletten: Davon kann es einfach nie genug geben. Und die können auch nicht oft genug sauber gemacht werden. Jedenfalls war die Dixie-Anzahl erschreckend gering, zu gering. Und die Spülklos/Dusch-Zelte sollten vielleicht auch mal vergrößert werden. Da geht sicher noch was.

- Running-Order: Ich weiß nicht, ob das irgendwie lösbar wäre – aber Bands wie Arch Enemy oder Sodom zu Mittag spielen zu lassen, ist keine gute Idee. Auch Black Metal sollte nicht unbedingt bei Tageslicht stattfinden. Dann lieber ein paar Bands weniger und dafür die wirklich beliebten zu vernünftigen Zeiten. Und bitte, liebes Festival-Team, trennt euch endlich von Müll wie Russkaja, Bülent Ceylan, Santiano und Konsorten. Auch wenn es immer Leute gibt, die das anschauen – fehlen wird es sicher niemandem.

- VVK-Start: Ich wollte nächstes Jahr ohnehin nicht unbedingt fahren. Aber für alle, die gern wiederkommen möchten, ist der VVK-Start in der Nacht denkbar ungünstig. Manche sind da noch nicht mal daheim. Ist schon klar, dass es eigentlich egal ist, wann man startet, weil immer welche durch die Finger schauen werden, wenn "Sold-out" ist. Aber denen, die gerade erst so viel Geld in Wacken gelassen haben, sollte man zumindest eine faire Chance geben.

- Kommunikationspolitik der Veranstalter: Wer einen solchen Shitstorm am Laufen hat wie Wacken seit Dezember, kann zwar im Prinzip alles noch schlimmer machen, wenn er die (teilweise) berechtigten Fragen der Fans beantwortet – aber gar nichts zu sagen, nicht mal, dass etwas schief gegangen ist oder Ähnliches, halte ich für einen schweren Fehler. Da kamen immerhin Vorwürfe wie "nach dem frühen 'sold-out' hat sich Wacken nicht mehr bemüht, einen würdigen Headliner zu finden" und ähnliches. Wenn das 100-mal kommt, muss man eigentlich mit einem offiziellen Statement reagieren. Ich gebe zu, dass ich ob dieser Nicht-Kommunikation weit mehr angepisst war als wegen des fehlenden Headliners.

EDIT: Ein paar Fotos werden bei Gelegenheit noch folgen. Vielleicht. ;)

FearOfTheDark
05.08.2014, 13:21
Schöner Wacken-Bericht :dh:
Danke für die Info mit dem Zelt-Service. Die Preise scheinen wirklich fair. Muss ich mir merken, wenn ich mal wieder ein Festival besuche!

Ivanhoe
05.08.2014, 13:50
Schöner Wacken-Bericht :dh:
Danke für die Info mit dem Zelt-Service. Die Preise scheinen wirklich fair. Muss ich mir merken, wenn ich mal wieder ein Festival besuche!

Danke! Ja, die Zeltmiete lohnt sich definitiv, vor allem bei langer Anreise oder wenn man das Gerümpel extrem weit schleppen muss wie zB beim Nova Rock. Und so: nix aufbauen in der Hitze, nix abbauen und nass irgendwie in fie Tasche quetschen. Einfach gut. Und groß genug sind die Teile auch. Ist was kaputt, wirds von den Typen vor Ort ersetzt, auch wenn zB keine Luft in der Matratze ist. Nur die Sturm-/Regenfestigkeit konnten wir diesmal nicht testen...

Achja, falls man es braucht kann man auch Generator, Griller und ähnliche Utensilien zwischen den Zelten nutzen. War Platz genug. :Dh:

FearOfTheDark
05.08.2014, 13:55
Danke! Ja, die Zeltmiete lohnt sich definitiv, vor allem bei langer Anreise oder wenn man das Gerümpel extrem weit schleppen muss wie zB beim Nova Rock. Und so: nix aufbauen in der Hitze, nix abbauen und nass irgendwie in fie Tasche quetschen. Einfach gut. Und groß genug sind die Teile auch. Ist was kaputt, wirds von den Typen vor Ort ersetzt, auch wenn zB keine Luft in der Matratze ist. Nur die Sturm-/Regenfestigkeit konnten wir diesmal nicht testen...

Achja, falls man es braucht kann man auch Generator, Griller und ähnliche Utensilien zwischen den Zelten nutzen. War Platz genug. :Dh:

Klingt richtig, richtig gut :dh:
Aber wo die das Zelt aufbauen, kann man sich ja nicht raussuchen, oder? Das könnte ein Nachteil sein.

Shao Khan
05.08.2014, 14:31
Wie im Festival-Thread angekündigt gibt es in diesem Jahr einen Bericht zum Wacken Open Air von Mir und hier kommt davon der erste Teil. Vermutlich werden zwei weitere folgen.

W:O:A 2014
Des Berichtes 1- Teil

Sonntag 27.7.

Nachdem mein Bruder und Ich Alles in seinem Auto verstaut hatten ging es gegen 22:30 los. Allerdings nicht, wie es zu erwarten war in den hohen Norden, sondern erstmal knappe 100km nach Süden. Ziel der Fahrt: Mannheim.
Dort fuhren wir zu unserem Cousin (Dr. Fu-Man-Shu), welcher die Tür öfnnete und ich mich verblüfft anschaute, als ich ihm ein Ticket unter die Nase hielt und sagte "Freu dich du fährst nach Wacken!" Die Sache wurde schnell - binnen 10 Minuten diskutiert - und dann wurde gepackt und verladen.
Um exakt 0:00 Uhr rollten wir dann endlich auf der Autobahn gen Norden, wie wir schon früh (Höhe Darmstadt) erkennen mussten, waren wir Nicht die Einzigen, die zu dieser Zeit und mit diesem Ziel unterwegs waren.

Montag 28.7.

Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.
Um kurz nach 9 Uhr kommen wir in der Dorfmitte von Wacken an und springen alle drei noch schnell zum Geldautomaten. Die Fahrt geht weiter, bis wir am Wechsel der Ortschaften Wacken und Gribbohm, auf Höhe des W:O:A-Towers auch schon wieder stehen. Die Schlange derer, die Campen wollen beginnt hier!
Es dauert unglaubliche 4,5 Stunden bis wir die knappen 5km dann bis zu unserem Campground zurückgelegt haben und auf Campground J geführt werden. Kurz zuvor hatte ein Traffic-Mitarbeiter noch zu Mir gesagt, das wir auf P kommen würden, aber naja ok. Das heisst für uns im Endeffekt wir sind knappe 24 Stunden früher dort als sonst und trotzdem ziemlich genau soweit entfernt vom Festivalgelände als sonst auch.
Ergo wird erstmal ausgepackt und nach kurzem rum SMS en organisieren wir mehr Platz für eine Kutsche von Kumpels des Onkel Doc, die um Mitternacht hier sein wollen. Daqs Freihalten wird toleriert und klappt auch einwandfrei.
Die Zelte stehen, der Grill steht - Erstmal Essen!
Es folgt der Gang zur Bandausgabe und das Abholen eben jener Bänder. Dann wird der Gang fortgesetzt. Ab ins Dorf zum Office und gleich mal das WOA 2014 T-Shirt abgreifen und die Dorfbewohner begrüßen. Dann zurück ins Camp und Einweihung des Grills und Vernichtung des ersten Apfelweinfasses. 5l mit 3 Personen in 2 Stunden. Also Start für Fass Nummer 2. Die neue Verpflegungsstrategie scheint aufzugehen. Während mein Bruder, alias der Fahrer, dann relativ zügig mit Einbruch der Dunkelheit die Segel streicht, harren der Doc und Ich noch aus.

Dienstag 29.7.

Tatsächlich kurz nach 0:00 Uhr kommt die SMS, das die angekündigte Nachhut in Wacken ist. Wir schnappen uns also den Rest des Fasses und machen uns auf den Weg um die Nachhut willkommen zu heissen. Tatsächlich funktioniert es reibungslos, als wir dem Einweiser mitteilen, das das Fahrzeug mit dem Kennzeichen ... zuz uns gehört und wir auf J für die Leute dort Plätze haben, dass er dieses Fahrzeug nach der obligatorischen Ticketprügfung auch durchwinkt und uns folgen lässt. Auftrag erfolgreich ausgeführt.
Die vier Insassen bauen auf. Ich falle halbtot (habe seit meinem Geburtstag am 26.7. nicht geschlafen gehabt) ins Zelt und werde dann irgendwann wieder wach. Im Zelt ist es heiß und von draußen dringt der Duft von frischen Steaks an meine Nase. Idealer Zeitpunkt zum Aufstehen.
Den Tag verbringen wir mit Dingen, die man beim Campen und im Urlaub eben so tut, die Fässchen Nummer drei und vier sterben den Heldentod. Die Banausen an Neuankömmlingen verschmöhen den guten Trunk und die Musik der Nachbarn - Eine Mischgruppe aus Österreichern, Schweizern und Württembergern - ist soweit sehr gut und akzeptabel, das wir nicht an eine eigene Beschallung denken und relativ schnell ein großes Camp aus den beiden Kleinen kombinieren. Einen Lachflash bekomme ich als der farbige Lawrence anföängt in einem übelsten österreichischen Dialekt mit uns zu kommunizieren. Das war auf jeden Fall unerwartet. Aber allesamt aus der Gruppe waren sehr nett und das Klima freundlich. Gezecht und Gefeiert wird bis in die Nacht hinein.

Mittwoch 30.7.

Endlich geht das Programm los und der Metal Markt auf!
Das ist ein guter Grund aufzustehen und erstmal mit Konterradler zu beginnen.
Gegen kurz vor 12:00 machen wir uns dann auf den Weg zum Metal Markt. Die Shopping Tour des Jahres beginnt und der Eintritt ist sowieso egal, den kann man bei den Ständen wieder raushandeln.
Leider werde ich ob meines Primärziels leider nicht fündig.
Little Big Horn von Running Wild in der Vinyl Version ist nicht zu finden, also lege ich mir Alternativziele zu Recht und komme unter Anderem an eine hübsche Iced Earth Box in der Alle 10 Alben mit Matt Barlow am Gesang drinstecken. Diese CD's sind verpackt, wie die Ur-Schallplatten und alles darin ist Retro. Selbst schwarze CD's hat man verwendet und die Trackrillen der Vinyla hat man auf der Oberseite nachgebildet. Meines Erachtens ein würdiger Ersatz für die gesuchte Platte. Einige weitere Cd's wechseln den Besitzer (mehr dazu dann im "Eure letzte Einkäufe"-Thread).
Gegen 14:00 Uhr geht es dann zurück über das Holy Wacken Land zum Bullhead City Circus. Kurz vor der Wrestlingshow ist es mir tatsächlich gelungen dort den Captain Mightypants und einen Begleiter aufzustöbern. Eine kurze Begrüßung, aber da mein Bruder vollbepackt mit Metal Markt Einkäufen wartet, bleibt es bei der Begrüßung und der Verabredung sich am folgenden Tag zum Wrestling nochmal zu treffen. Am Rande bekommen wir die Showeröffnung und den Kampfstart mit.
Die Einkäufe werden dann auf den Campground gebracht und im Auto sicher verstaut. Dann begebe ich mich wieder zurück zum Gelände, da ich mir Rabbit at War mal anschauen möchte. Naja gut den Weg hätte ich mir sparen können. Rammstein für Arme meets Gruftis oder so ähnlich. Nichts was mich wirklich bewegt hätte. Aber der Song "Trotz Therapie" war relativ eingängig - Dennnoch nicht gut.
Treffpunkt mit Breuder und Cosuin am Eingang zum Zelt, was auch gut geklappt hat und dann gemeinsam John Diva and the Rockets of Love anschauen. Yay! Wie Geil die drauf waren. Das Programm mit klassischem 80's Hair und Glam Gedöns und einfach nur einer Top-Stimmung. Ein erstes Highlight des Festivals und die spielen hier sogar fast ein Headliner-Programm. 90 Minuten später ist die Show zu Ende. Ich bin fertig, nicht nur weil's im Zelt langsam unerträglich warm und müffelnd wurde, sondern weil mir auch immernoch Etwas Schlaf zu fehlen scheint. Während sich die anderem am Feuerchen niederlassen, verziehe ich mich ins Zelt und falle schnell in den Schlaf.

Abschluss des 1. Teils
Gesehene Bands: 2 (Rabbit at War, John Diva and the Rockets of Love)
Sehen gewollte Bands: 4 (Rabbit at War, Megabosch, John Diva and the Rockets of Love, Vogelfrey)
Zeit vor einer Bühne: 135min.
Zeit im Holy Wacken Land unterwegs: 85min.
Wrestlingkämpfe gesehen: 0.5
Geld für Merchandise (WOA): 18€
Geld für Merchandise (Bands): 0€
Geld für Metal Markt: 240€
Geld für Verpflegung (Supermarkt): 8,96€
Geld für Verpflegung (WOA): 4€

DemonOfDeathValley2.0
05.08.2014, 14:32
Ein sehr, sehr guter (wie immer) Festivalbericht Ivanhoe! Ich fahre das nächste Jahr das erste Mal rauf nach Wacken (genau dieses Festival ist sich bisher nie ausgegangen in all den Jahren), da kommt mir so ein umfangreicher Bericht sehr recht.

Das es teuer wird, ist mir klar. Hab mir auch nichts anderes erwartet vom W:O:A.

Das mit den Festivaltouristen inklusive nie enden wollenden "WAAACKEEEN" und "HEEELGAAA" Herumgeschreie bekommt man eh von jedem überall erzählt, scheint aber bei dir nicht wirklich ein Problem gewesen zu sein.

Das mit dem Diebstahl habe ich auch schon gehört, scheint auch heuer ein Problem gewesen zu sein. Naja sein Smartphone, etc. sollte man auch besser daheimlassen. Wenn einem Schuhe, Stiefel, Shirts oder das andere Standardzeug gestohlen wird werde ich aber auch sauer (einem Kumpel wurden 2007 am Brutal Assault zB eben genau die Schuhe gestohlen wo wir alle am pennen waren :freak:). Den Campingsessel verkrafte ich ja noch, aber doch bitte nicht die Klamotten.

Ansonsten hört es sich ja ganz nett an! Das mit der Running Order ist halt so ne Sache... jedem Recht machen wird man es nie können, aber man hätte zum 25. Geburtstag schon wie du erwähntest Sabbath oder das erste Mal Metallica oder AC/DC versuchen können zu verpflichten.

Der Landknecht
05.08.2014, 15:11
Ivan, hast du mit Absicht "Ließ sich pitten" geschrieben? :D

Ich fand's übrigens originell, dass Amon Amarth auf Death in Fire verzichtet hat. Muss auch nicht jedes Mal sein. Die Band hat genügend andere gute Songs.

Ivanhoe
05.08.2014, 16:05
Ivan, hast du mit Absicht "Ließ sich pitten" geschrieben? :D


Jep... :) Das war schon am MetalDays-Festival unser Running Gag. "Dürfte ich um den nächsten Mosh pitten?" Dann eine kleine Verbeugung und los ging es.

Ich glaub da gab's mal ein T-Shirt dazu.

Ein sehr, sehr guter (wie immer) Festivalbericht Ivanhoe!

Danke für die Blumen! :D


Das es teuer wird, ist mir klar. Hab mir auch nichts anderes erwartet vom W:O:A.

Das mit den Festivaltouristen inklusive nie enden wollenden "WAAACKEEEN" und "HEEELGAAA" Herumgeschreie bekommt man eh von jedem überall erzählt, scheint aber bei dir nicht wirklich ein Problem gewesen zu sein.

Das mit dem Diebstahl habe ich auch schon gehört, scheint auch heuer ein Problem gewesen zu sein. Naja sein Smartphone, etc. sollte man auch besser daheimlassen. Wenn einem Schuhe, Stiefel, Shirts oder das andere Standardzeug gestohlen wird werde ich aber auch sauer (einem Kumpel wurden 2007 am Brutal Assault zB eben genau die Schuhe gestohlen wo wir alle am pennen waren :freak:). Den Campingsessel verkrafte ich ja noch, aber doch bitte nicht die Klamotten.

Ansonsten hört es sich ja ganz nett an! Das mit der Running Order ist halt so ne Sache... jedem Recht machen wird man es nie können, aber man hätte zum 25. Geburtstag schon wie du erwähntest Sabbath oder das erste Mal Metallica oder AC/DC versuchen können zu verpflichten.


Zu teuer: Jep, ich hab es ja auch gewusst. Geht mir auch nicht drum, dass alles überraschend teuer ist, als Festivalbesucher weiß man das ohnehin. Nur das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt meiner Ansicht nach nicht mehr so wirklich, da können die Organisatoren schön reden so viel sie wollen. Ich hab weit über 300 Euro am Festival gelassen (fast nur für Fressen und Saufen, das Ticket noch gar nicht eingerechnet), was ich schon verkraften kann. Aber wenn man bedenkt, dass ich eine Woche davor bei den MetalDays war, wo ungefähr die gleichen Bands (und andere der gleichen Größenordnung) am Start waren und ich dort für 4 Tage nur rund 170 Euro ausgegeben habe, komme ich ein bisschen ins Grübeln. Wie gesagt, ich denke, ich kann es mir leisten - aber ganz gerecht fühlt sich dieses Verhältnis nicht an, zumal das Line-Up halt ziemlich 08/15 war. Eine wirklich große Band hätte diesen persönlichen Eindruck wohl geändert.

Zu den Festivaltouristen: Ich habe tatsächlich keinen einzigen "Helga"-Schrei gehört. "Waaaaackeeen!" gelegentlich, aber auch nicht übermäßig oft und nie in der Nacht. Das hatte ich von 2010 ganz anders in Erinnerung - war diesmal überhaupt nicht schlimm.

Zu den Diebstählen: Ich hatte eh immer alle Wertsachen bei mir. Aber ungut ist halt trotzdem, wenn dein Zelt durchwühlt wird oder so, auch wenn sie dir nix klauen. Aber wie gesagt, uns ist eh nix passiert. Aber der Typ vom Zelthotel hat gesagt, dass die Leute teilweise beklaut wurden, während sie in den Zelten waren. Was davon zu halten ist, weiß ich nicht - wenn's wirklich so war, sollte man wohl auch am Campingplatz über Ordner/Securities oder irgendwelche "Patroullien" nachdenken. Die Polizei war wohl informiert, war auch relativ präsent, hatte ich das Gefühl. Hat offensichtlich nicht viel genutzt.

Zur Running-Order: Natürlich kann man es nicht allen recht machen - ich hätte gerne Kreator und Avantasia getauscht gehabt, 20.000 andere (in Etwa) wohl nicht, 10.000 weiteren war es vermutlich völlig egal. Oder so. Und das ist auch in Ordnung so. Was die andere Geschichte betrifft: Ich muss jetzt nicht zwangsläufig den Über-Headliner beim Festival haben. Allerdings geht es mir gehörig gegen den Strich, wenn der Veranstalter erst große Versprechungen macht, dann nix liefert und nicht mal Stellung bezieht. Das ist eher das, was die Leute so verärgert hat, glaube ich. Aber was soll's, ausverkauft ist trotzdem wieder, also wohl alles richtig gemacht.

Wie auch immer, war auf jeden Fall ein cooles Festival und irgendwann komm ich sicher wieder. Habe ja zum Glück keinen "Zwang", jedes Jahr zu fahren und über den frühen Ausverkauf zu jammern. ;)

EDIT:

Hab ich erst jetzt gesehen...

Klingt richtig, richtig gut :dh:
Aber wo die das Zelt aufbauen, kann man sich ja nicht raussuchen, oder? Das könnte ein Nachteil sein.

Nö, kann man nicht. Diesmal war es so, dass der Bereich von "Mein Zelt steht schon" super-zentral war. Vom Busterminal waren es ca. 200 m in den Campingplatz "hinein", wenn man so will. Dort war der Campingbereich mit allen, die dort gebucht hatten, alles in allem recht locker und platzmäßig eher großzügig aufgestellt, sodass man gemütlich herausen sitzen konnte. Bis zum Festivalgelände waren es auch nicht mehr als 200-300 m. Viel idealer geht es eigentlich nicht, habe ich das Gefühl. Nah am Dorf, nah am Festivalgelände und doch so weit weg, dass es halbwegs ruhig ist.

FearOfTheDark
06.08.2014, 07:17
EDIT:

Hab ich erst jetzt gesehen...



Nö, kann man nicht. Diesmal war es so, dass der Bereich von "Mein Zelt steht schon" super-zentral war. Vom Busterminal waren es ca. 200 m in den Campingplatz "hinein", wenn man so will. Dort war der Campingbereich mit allen, die dort gebucht hatten, alles in allem recht locker und platzmäßig eher großzügig aufgestellt, sodass man gemütlich herausen sitzen konnte. Bis zum Festivalgelände waren es auch nicht mehr als 200-300 m. Viel idealer geht es eigentlich nicht, habe ich das Gefühl. Nah am Dorf, nah am Festivalgelände und doch so weit weg, dass es halbwegs ruhig ist.

Also auch genügend Platz, dass sich noch 2-3 Zelte von Freunden und ein Pavillon mit einfinden können? Dann wäre es wirklich perfekt.

Ivanhoe
06.08.2014, 08:57
Also auch genügend Platz, dass sich noch 2-3 Zelte von Freunden und ein Pavillon mit einfinden können? Dann wäre es wirklich perfekt.

Puh... das geht wohl nicht, weil der gesamte Bereich von mein-zelt-steht-schon quasi abgegrenzt ist und ich nicht glaube, dass das "Fremdzelte" rein dürfen. Wenn man aber z. B. einen Platz am Rand dieses Bereiches hat, kann man mit etwas Glück gleich "anschließend" seine Freunde einquartieren (ist ja auch nicht wirklich abgegrenzt, lediglich so eine Art Absperrband ist dazwischen). ich persönlich glaube, dass man solche Sonderwünsche problemlos bei den Zeltvermietern äußern kann. Ich hatte mehrmals Mailkontakt mit denen und die waren sehr entgegenkommend. Da lässt sich also sicher was machen.

FearOfTheDark
06.08.2014, 09:00
Danke für die Auskünfte :gluck:

Ivanhoe
06.08.2014, 09:18
Danke für die Auskünfte :gluck:

Gern geschehen!

Übrigens, weil ich grad in Carlos W:O:A-Bericht (gute Arbeit, übrigens! :dh: ) das Stichwort "SMS" gelesen habe: Hatte eigentlich sonst noch jemand Probleme mit dem Handynetz? Von uns konnte während des Festivals niemand telefonieren (ganz sporadisch hat es so halbwegs funktioniert), SMS kamen verspätet oder überhaupt erst am nächsten Tag an. So war es natürlich schwierig, etwas auszumachen oder verloren gegangene Gruppenmitglieder zu finden. Einer von uns musste den gesamten Samstag-Abend allein verbringen, weil er uns einfach nicht mehr fand und SMS nicht durchkamen. Ich glaube, es war einfach alles überlastet - oder liegt es daran, dass wir als Ausländer automatisch einfach ein Scheiß-Netz zugewiesen bekommen haben?

Wacken-Shirt hab ich mir übrigens keines gekauft. Da war dann doch die frühe Ankunft von Carlo ein Vorteil... egal zu welchem Zeitpunkt wir an den Wacken-Merch-Ständen vorbeikamen - die Schlangen waren unglaublich lang. Da hatte ich echt keinen Bock drauf. Vielleicht bestell ich mir mal eines nach.

DemonOfDeathValley2.0
06.08.2014, 10:18
Zu teuer: Jep, ich hab es ja auch gewusst. Geht mir auch nicht drum, dass alles überraschend teuer ist, als Festivalbesucher weiß man das ohnehin. Nur das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt meiner Ansicht nach nicht mehr so wirklich, da können die Organisatoren schön reden so viel sie wollen. Ich hab weit über 300 Euro am Festival gelassen (fast nur für Fressen und Saufen, das Ticket noch gar nicht eingerechnet), was ich schon verkraften kann. Aber wenn man bedenkt, dass ich eine Woche davor bei den MetalDays war, wo ungefähr die gleichen Bands (und andere der gleichen Größenordnung) am Start waren und ich dort für 4 Tage nur rund 170 Euro ausgegeben habe, komme ich ein bisschen ins Grübeln. Wie gesagt, ich denke, ich kann es mir leisten - aber ganz gerecht fühlt sich dieses Verhältnis nicht an, zumal das Line-Up halt ziemlich 08/15 war. Eine wirklich große Band hätte diesen persönlichen Eindruck wohl geändert.

Hast du am MetalDays tatsächlich "nur" 170 EUR liegengelassen? Ich habe damals wo ich da unten war sicher über 400 gebraucht... gut, da war ich aber von Mittwoch nachmittag bis Dienstag Abend da. Also 1,5 Tage vor der ersten Band und nach der letzten Band gleich nach Hause. Ticketpreis und die Preise fürs mitgebrachte Essen und Trinken nicht eingerechnet :mexiko:

Ich denke mal du hast im Gegensatz zum Metaldays am Wacken soviel gebraucht, weil du da raufgeflogen bist und ihr dementsprechend auch kein Bier oder Essen selber mithattet. Oder etwa doch? Weil wenn ihr keine eigene Verpflegung hattet, wirds natürlich gleich mal teuer. Egal wo. Falls ihr schon eigene Verpflegung mithattet, is da ja einiges an Knete da weitergegangen :)

Und das mit dem mein-zelt-steht-schon ist ja was ganz feines. Das wär definitiv eine Überlegung wert nächstes Jahr!

Und Carlo, deinen Bericht hab ich auch erst jetzt gesehen. Sehr gut und vor allem sehr detailreich. Freu mich auf die anderen Teile :dh:

Ivanhoe
06.08.2014, 11:00
Hast du am MetalDays tatsächlich "nur" 170 EUR liegengelassen? Ich habe damals wo ich da unten war sicher über 400 gebraucht... gut, da war ich aber von Mittwoch nachmittag bis Dienstag Abend da. Also 1,5 Tage vor der ersten Band und nach der letzten Band gleich nach Hause. Ticketpreis und die Preise fürs mitgebrachte Essen und Trinken nicht eingerechnet :mexiko:

Ich denke mal du hast im Gegensatz zum Metaldays am Wacken soviel gebraucht, weil du da raufgeflogen bist und ihr dementsprechend auch kein Bier oder Essen selber mithattet. Oder etwa doch? Weil wenn ihr keine eigene Verpflegung hattet, wirds natürlich gleich mal teuer. Egal wo. Falls ihr schon eigene Verpflegung mithattet, is da ja einiges an Knete da weitergegangen :)

129 Euro hatte ich auf meiner Abrechnung (bei den MetalDays gibt's ja seit dem Vorjahr eine Paycard, wo man zum Schluss eine Abrechnung bekommt). Dazu gekauft habe ich ein Shirt, ein paar Dosen Bier und einen Kaffee außerhalb des Camps. Mehr fällt mir jetzt nicht ein - ok, noch 15 Euro für mitgebrachtes Fleisch und Bier. Ja, der Unterschied war tatsächlich, dass wir Grill mithatten. Und auch einige Biere am Campingplatz. Dennoch war das extrem billig. Immerhin war ich 4 volle Tage dort. Aber stimmt natürlich, wenn man quasi kein Essen im Festivalgelände braucht, steigt man wesentlich günstiger aus.

Im Gegensatz zu Wacken, wo wir tatsächlich nix mit hatten und das Essen recht teuer ist.

Von daher: Alles richtig, was du schreibst ;)

Shao Khan
06.08.2014, 16:28
Zu allererst Danke an die bisherigen Leser meines 1. Berichtteils (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=1877662&postcount=125).
Es geht weiter:

W:O:A 2014
Des Berichtes 2. Teil

Donnerstag 31.7.

Erstmal raus aus dem viel zu warmen Zelt. Im übrigen eine massive Umgewöhnung für mich, da ich die letzten 9 Besuche auf dem WOA in meinem Auto geschlafen hatte, aber da ich dieses Mal zum ersten Mal nicht der Fahrer war, musste notgedrungen zum Zelt gegriffen werden. Mit Luftmatratze und Co übrigens auch recht bequem.
Nach dem Aufstehen ein Konterradler und auf geht die Fahrt ins Dorf zum Edeka um sich mit Fleisch einzudecken. Das funktioniert einmal mehr sehr gut. Fasziniert stelle ich dabei fest, das man zum ersten Mal seit 1999 auf die Idee gekommen ist, den ausfahrenden PKW einen Aufkleber mit ihrer Herkunftslocation auf dem Campground zu verpassen. Zwar demnach Nichts Neues, aber auf jeden Fall wieder eine positive Entwicklung. Die zweite positive Entwicklung gibt es bei der Einfahrt nach dem Shopping. Die Security ist freundlich und hilfsbereit. Das hat man in den letzten Jahren auch öfter Mal vermisst. Wunderbar so gefällt das dann doch.
Also zurück am Zelt und Griillplatz, wo uns Österreicher Lawrence seine Grillkünste präsentieren will und dabei fast den eigenen Pavillion abfackelt. Aber lustig wars und gut war das Essen auch.
Dann steht ein Kleidungswechsel an und ich muss leider feststellen, das das gestern auf dem Metalmarkt gekauft Allover-Shirt von Blind Guardian bereits 5 Lächer aufweist! Daher wird es wieder ausgezogen und die Kleidung anderweitig gewechselt. Somit steht dann auch ein erneuter Besuch beim Metal MArkt an. Hemd umtauschen!
Der Blick auf die Uhr verrät - Fuck schon 12! Also schnell machen und ab zum Metal Markt. Das Hemd wird halbwegs ohne Murren umgetauscht und ich bekomme das Geld zurück. Es erfolgte lediglich der Hinweis, das das Hemd ein gebrauchtes Original sei und sowas schonmal vorkomme, woraufhin ich mitteile, das an dem Stand nirgendwo Etwas von Gebrauchtware bei den Shirts steht und schon sind wir uns einig. Beim Gehen fällt mir ein Metallica Master of Puppets Stage Set in die Augen. Prompt wird entswchieden dieses zu kaufen, da ein entsprechender Platz in der Vitrine noch frei wäre. Dazu wird die neue Alestorm bei einem anderen Stand zurücklegen lassen, da man es hier ausnahmsweise Mal genau mit dem Release nimmt und sioe erst morgen verkaufen darf. Das war früher eher selten der Fall.
So nachdem das erledigt war geht es weiter mit dem Programm.
Ye Banished Privateers stehen auf der Beergarden Stage bereit und da wir dort gerade vorbeikommen, verweilen ein wenig und schauen uns das Ganze Mal an. Naja gut es war okay - Aber nicht berauschend. Wir (Der Doc, mein Bruder, ein Kumpel vom Doc und Ich) erreichen nun das eigentliche Ziel, das wir hatten erreichen wollen - nämlich die Wackinger Stage, wo sich Mr. Hurley und die Pulveraffen einfinden. Die finden wir kollektiv einfach nur geil und ich glaube nicht nur die Band auf der Bühne war "Blau wie die See, voll wie unser Laderraum, geladen wie ein Bordgeschütz, breit so wie die Ärsche von den Weibern in Tortuga und dicht wie der Nebel vor Kap Horn."
Es machte jedenfalls Riesenspaß und obendrein floss der Met nahezu in Strömen. Damit war leider entschieden das Juodvarnis im Zelt nicht von unserer Anwesenheit profitieren können, da wir nun im Anschluß zwar den Weg ins Zelt einschlagen, allerdings das Wrestling gerade beginnt und die Band schon von der Bühne verschwunden ist. Leider kann ich den Captain Mightypants dieses Mal nicht aufspüren und so schauen wir uns einfach nur die gesamte Show an. Nach der Show versuche ich nochmal den Captain aufzuspüren, bin dabei aber wieder erfolglos. Dafür sind wir uns einig, das Bad Bones und Heimo einfach nur geil sind! Außerdem finde ich es äusserst tragisch das Heavy Metal Thunder, der sich den Bullhead City Wrestling Title holt, nicht zu "Heavy Metal Thunder" von Saxon zum Ring kommt. Mitte der Show verlässt uns der Kumpel vom Doc, weil er Megabosch sehen will - Achja wollte ich ja auch noch ... Tja dieses Mal wieder nicht.
Die Show endet und der Doc geht zurück zum Zelt und nimmt mein Metallicaset freundlicher Weise mit, da ich mit meinem Bruder nun den Gang ins Infield antrete.
Skyline sind schon auf der Bühne als wir ankommen und damit ist das FEstival auch offiziell eröffnet! Gäste haben die Jungs natürlich auch wieder am Start. Leider die gleichen wie eigentlich immer. Doro, Onkel Tom und Udo Dirkschneider rocken mit der Band und der Meute. Wir lassen uns berieseln und schauen beim Merch-Stand vorbei. Ein Megadeth und ein Avantasia Shirt werden neu erworben.
Darauf folgend heißt es für meinen Bruder und Mich Sitzblockade. Während Bülent Ceylan seine Show abzieht. Die akkustisch zumindest nicht schlecht war "Sind Brasilianer anwesend? - Ihr tut mir Leid!" und ähnliche Sprüche sind von ihm zu hören. Immer knapp am Rande des wirklich guten Geschmacks, aber es wirkt und funktioniert. Anschließend wieder eine Umbaupause und dann kommt in dieser Pause ein Typ mit nem Mikrofon bei uns vorbei und fragt uns ob er uns einige Fragen stellen dürfte. Er sei vom Wacken-Radio. Gut warum auch nciht.
Kurze Erklärung dazu: Ich trage das neue Bushido-Shirt von Hammerfall und mein Bruder das 15-years-of-Glory Shirt von Hammerfall, dazu habe ich einige Hammerfall-Aufnäher auf der Kutte und mein Bruder gar den Renegade-Backpatch und oh Wunder, als nächstes sind Hammerfall dran! In der Tat eines der Konzerte, auf das ich mich am meisten gefreut habe.
die Fragen des Reporters werden beantwortet und es kristallisiert sich heraus, das er mit seinem Näschen wohl Recht und hatte und zwei Hammerfall-Fans gefunden hatte.
Die angesprochenen Hammerfall legen auch gleich gut los und, wie angekündigt, spielen sie, wenn auch nicht in der Originalreihenfolge, das gesamte Glory to the Brave Album. Dazu gibt es Gäste, nämlich zwei ehemalige Hammerfall-Mitglieder, Stefan Elmgren und Jesper Strömblad. Der eine ist nun Pilot, der andere spielt bei In Flames. Das Alles macht großen Fun und das nach dem Album auch noch Zeit für "Any Means necessary" und "Bushido", sowie "Hearts on Fire" ist rundet das Programm noch recht schön ab.
Steel Panther lassen wir dann einfach Mal Steel Panther sein und ersparen uns den peinlichen Auftritt. Naja leider nicht ganz, denn als wir zu Saxon wieder ins Infield kommen müssen wir den Höhepunkt der Peinlichkeiten mit ansehen und diese freizügigen Damen aus dem Publikum auf der Bühne sind zum Teil wohl einfach nur blau! Naja egal - Achso ja - Schön waren die Mädels leider auch allesamt nicht und Megabosch habe ich schon wieder verpasst, weil Essen wichtiger war.
Also legen Saxon auch schon auf der Bühne los und lassen natürlich ihre Klassiker nicht fehlen. Für mich immer der Höhepunkt "Crusader" und "Princess of the Night", die natürlich auch beide gespielt und abgfefeiert werden. Da es mittlerweile auch dunkel geworden ist, wirkt die Show auch durchaus besser, als die von Hammerfall, die schon klasse war, aber leider durch massives Tageslicht gestört wurde. Ein kleiner Schauer während des Saxonauftritts stört hier auch gerade Mal so Keinen. einige freuen sich sogar darüber. Es entsteht die Meinung, das Wacken ohne Regen einfach nur staubig wäre. Diese Meinung sollte sich später hinaus bestätigen.
Die alten Männer sind feritg und die anderen alten Männer sind mir egal. Accept entern die Bühne, mein Bruder ist Feuer und Flamme und ich gehe!
Denn draußen auf der Wackinger Stage geht es für mich mit Nachtgeschrei weiter. Oder wenigstens mit den letzetn beiden Liedern ihrer Show, denn der Rest überlagerte sich leider mit Saxon. Trotzdem macht es Spaß und gerade "Glut in euren Augen" bekomme ich noch vollständig mit. Der Konzertabschluß meines Tages ist dann auf der W.E.T. Stage mit Masterplan. Unglaublicherweise habe ich die Jungs erst das dritte Mal Live gesehen. Naja gut sind sie allemal, aber es ergibt sich eben nicht immer. Vor Allem wenn man oft nur auf Festivals unterwegs ist, wie ich und eher selten ein Einzelkonzert, aus Kostengründen, aufsucht. Es wird Alles runtergeledert was Masterplan bieten können und geschlossen wird mit einer anständigen Cover Version von "Eagle fly free". Damit kann man glücklich sein und sich zum Zeltplatz zurückbegeben, wo es dann noch gute drei Stunden mit Party und Gerede und Apfelwein weiterging.

Abschluss des 2. Teils

Gesehene Bands: 10 (Rabbit at War, John Diva and the Rockets of Love, Ye Banished Privateers, Mr. Hurley und die Pulveraffen, Skyline, Hammerfall, Steel Panther, Saxon, Nachtgeschrei, Masterplan)

Sehen gewollte Bands: 15 (Rabbit at War, Megabosch, John Diva and the Rockets of Love, Vogelfrey, Ye Banished Privateers, Mr. Hurley und die Pulveraffen, Skyline, Hammerfall, Steel Panther, Saxon, Nachtgeschrei, Masterplan, Fiddler's Green, Russkaja, Juodvarnis)

Zeit vor einer Bühne: 500min.
Zeit im Holy Wacken Land unterwegs: 130min.
Wrestlingkämpfe gesehen: 5.5
Geld für Merchandise (WOA): 18€
Geld für Merchandise (Bands): 39€
Geld für Metal Markt: 305€
Geld für Verpflegung (Supermarkt): 21,93€
Geld für Verpflegung (WOA): 47€

Ivanhoe
06.08.2014, 19:15
Wiederum schön geschrieben, Carlo. :gluck:

Eine kleine Korrektur: Jesper Strömblad spielt schon seit einigen Jahren nicht mehr bei In Flames, weil er seine "inneren Dämonen besiegen möchte". ;) Jaja, ich bin ein Besserwisser. Manchmal.

Shao Khan
07.08.2014, 16:45
Heute soll es also wieder weitergehen.
Die Teile 1 und 2 meines 4 teiligen Berichtes findet ihr hier (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=1877662&postcount=125)und hier (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=1878162&postcount=135).

W:O:A 2014
Des Berichtes 3. Teil

Freitag 1.8.

Ich erwache aus meinenm Schlaf und stelle fest, das es halbwegs frisch ist. Was ich nicht bemerkt hatte war ein kleiner Schauer in der Nacht. Daraufhin fällt mir auf, das hier gar Keiner im Camp ist. Also greif ich zum üblichen Konterradler und muss voll entsetzen feststellen, dass ich mich vergriffen hatte und ein Mixery Blue erwisht habe (Bier+Ernergy). Nix gegen Energydrinks aber im Bier?!? Naja ich würg den Stoff runter und erfahre, dass heute kein Einkaufen stattfinden wird, weil sich wohl schon Alle verstreut haben. Der Blick auf die Uhr verrät mir das es halb 11 ist und um 11 hätte ich mir eigentlich Russkaja anschauen wollen. Naja gut fällt das eben aus, dafür gibt es am Frühstücksstand erstmal Eier mit Speck (Bohnen wäre cooler gewesen).
Ich unterhalte mich also ein bisschen mit den verbliebenen Nachbarn und lerne ein paar Dinge über Tirol und die Bodenseeregion der Schweiz, ehe sich auch unsere Mannen langsdam wieder einfinden und ein mittägliches feucht-fröhliches Gelage entsteht.
Gegen 13 Uhr geht es dann wieder los. Mit Brüderchen und Cousin geht es zu Mr. Hurley und die Pulveraffen zur Wackinger Stage. Spaß, Party und Met, das ist ein brauchbares Konzept und macht natürlich noch mehr Spaß. Hier trennen sich wieder die Wege. Der Doc und Ich ziehen weiter zum Zelt, wo die Excremantory Grindfuckers gerade aufspielen. Sehen wollte ich die eigentlich gar nicht, aber das "Fata Morgana" Cover macht große Laune, womit es dann nach dem Abschluß hinüber zum Wasteland geht, wo eigentlich Megabosch spielen sollten, die ich nun aber wieder nicht zu sehen bekomme, da der dortige Fahrplan umgeworfen wurde. Naja auf dem Weg raus zum Infield (hmm klingt komisch - is aber so) werden der Doc und Ich zum Sitz-Tjosten angeworben, aber aus irgendeinem Grund zieht mein lieber Cousin dann doch den Schwanz ein und ich siege durch Nichtantritt des Gegners! Neben der totalen Vernichtung definitv der schönste Sieg. Ich nehme meinen Preis (1l Met im Horn) in Empfgang und lass es mir damit bis zum Infield-Eingang gut gehen, wo das Horn konfisziert wird, aber der Inhalt natürlich zuvor noch zum Teil in meinem Bauch landet, ein wenig bekommt auch der gute Fabi ab.
Im Infield angekommen geht es weiter mit Heaven Shall Burn. Ein Act auf den ich sehr gespannt war. Alles in Allem war die Show okay. Nicht wirklich besonders, aber was die Thüringer da anboten machte durchaus Lust auf mehr. Genial zum Abschluß das "Valhalla" Cover und ein Gruß an die Götter des Metal, die Götter aus Krefeld und an Hansi Kürsch. (So der Wortlaut)
Nach dem Auftriitt ist es an der Zeit sich endlich kulinarisch zu stären. Warum kostet an einem Stand die Pizza 10€ und an einem anderen nur 5€ und warum kostet Spanferkel mal 6€ und Mal 8€? Mit diesen tiefgreifend philosophischen Fragen beschäftigen wir uns über den Mittag, bis die Zeit der Entscheidung ansteht. 4 Acts zeitgleich, die ich gerne sehen wollte. Santiano und Children of Bodom spielen gar direkt nebeneinander auf der Black bzw Party Stage. Onkel Tom und Hämatom wären, wenigstens nacheinander aber den gesamten Zeitraum der anderen beiden Auftritte im Zelt.
Da sich der Tag mittlerweile aus frisch in Richtung drückend schwül und heiß entwickelt hat, wird beschlossen das Zelt zu meiden und wieder ins Infield zurückzukehren. In den Spielpausen der Einen Band hört man hier doch wunderbar die Andere. Also gibt es ein Medley aus Children of Bodom und Santiano auf die Ohren. Ungewohnt in der Konstellation, aber spätestens mit "Lake Bodom" haben mich die Chuildren in ihrer vollen Gewalt. Ich bekomme am Rande noch mit, das Biff Byford einen Gastauftritt bei Santiano hinlegt, aber das war es dann auch von Chantys. Hammergeile Performance der Children, aber leider auch hier ein wenig durch den hellen Tag vermiest, der die Optik einfach unglaublich in Mitleidenschaft zieht.
Weiter geht es im Programm, aber Apocalyptica interessiert mich Mal so Null Komma Null, also bleibt der Doc allein vor der Bühne zurück, während ich mir Schatten und ein kaltes Getränk suche.
Zu Motörhead kehre ich ins Infield zurück, finde natürlich keinen Begleiter wieder, aber egal. Tja Motörhead war eigentlich noch nie so ganz mein Ding. Seit 2001, als ich sie das erste Mal live sah, bis heute, bleibt das auch so. Klingt Live einfach Alles gleich. Während ich auf den Alben noch Unterschiede ausmachen kann und mit "Ace of Spades" und "Bomber" durchaus gut gefallen ist das Live für mich alles ein akkustischer Einheitsbrei in dem ich keinen Song erkenne. Das war allerdings schon vor 13 Jahren so und liegt nicht an der insgesamt recht schwachen Performance der Engländer rund um Lemmy.
Danach heißt es wieder eine Band abfeiern. Trotz des Todes von Jeff Hannemann ist und bleibt Slayer eine Institution! Naja einige finden den Auftritt irgendwie zwischen solala und Mau - Mir gefällt er sehr gut und eine großartige Bühnenshow hätte ich von Slayer auch gar nicht erwartet. Für die Showenthusiasten spielt ja morgen Avantasia. Slayser liefern Thrash vom Allerfeinsten und die Zeit vergeht wie im Flug, als "Angel of Death" dann auch verklingt und die Show endet.
Positionswechsel rüber zur Party Stage. Dort werden die Spielmänner von Saltatio Mortis aufspielen. Eigentlich hatte ich mir nach dem Split mit einer gewissen Frau in meinem Leben und den Erlebnissen von unter Anderem 16 Konzerten eben jener Spielmänner in einem Sommer (2012) vorgenommen mich nie mehr auf ein Konzert der Band zu begeben - von wegen Erinnerungen und sowas - Aber in diesem Moment als das Intro zu laufen beginnt, scheiß ich darauf einen dicken Haufen und befinde ich bester Partylaune! Zumal mich gerade auch das erste Stück "Früher war alles besser" mit der tollen Zeile "Früher war alles besser, wer das glaubt ist ein Idiot." oder dem Hinweis "Wie gut das alle früher, heute schon von gestern sind." immer weiter von meinen potenziellen Erinnerungen und meinem Vorhaben abbringen. Wie immer ist die Show einfach grandios und Alea in einer Topform. Sehr gut gefällt mir auch, das es eine Rockshow wird und man keine Stücke a la "Dessous le ponte de Nantes" oder so zu hören bekommt. Leider taucht Doro nicht auf der Bühne auf, so daß es kein "Salome"-Duett gibt - In der Tat stelle ich gerade fest, das es "Salome" gar nicht gab. Naja gut war dann eben Pech.
In der Tat hatte dieser Tag eigentlich recht wenig Programm für mich parat, zumal die Überlappung von 4 Acts im Endeffekt doch schon sehr extrem war.
Ich kehre also zum Zelt zurück und die illustre Runde der zusammengewürfelten Camps feiert wieder in die Nacht hinein. Wir müssen dabei feststellen, das unser eingeplkanter Apfelweinvorrat von 15 Fässern zur Neige geht und für den letzten Tag/Abend nur noch Eines übrig ist. Dazu aber auch noch diverse Biere und Mischgetränke. Mein Captain Morgan stirbt heute den Heldentod und ich falle nachdem letzen Schluck aus der 1,5l Pulle auch umgehend in mein Zelt!

Abschluss des 3. Teils


Gesehene Bands: 16+1 (Rabbit at War, John Diva and the Rockets of Love, Ye Banished Privateers, Mr. Hurley und die Pulveraffen (2mal), Skyline, Hammerfall, Steel Panther, Saxon, Nachtgeschrei, Masterplan, Excrementory Grindfuckers, Santiano, Children of Bodom, Motörhead, Slayer, Saltatio Mortis)

Sehen gewollte Bands: 22 (Rabbit at War, Megabosch, John Diva and the Rockets of Love, Vogelfrey, Ye Banished Privateers, Mr. Hurley und die Pulveraffen, Skyline, Hammerfall, Steel Panther, Saxon, Nachtgeschrei, Masterplan, Fiddler's Green, Russkaja, Juodvarnis, Santiano, Onkel Tom, Hämatom, Children of Bodom, Motörhead, Slayer, Saltatio Mortis)

Zeit vor einer Bühne: 920min.
Zeit im Holy Wacken Land unterwegs: 190min.
Wrestlingkämpfe gesehen: 5.5
Geld für Merchandise (WOA): 18€
Geld für Merchandise (Bands): 39€
Geld für Metal Markt: 305€
Geld für Verpflegung (Supermarkt): 21,93€
Geld für Verpflegung (WOA): 88€


@ Ivanhoe: Danke für die Info. Ich habe mich nur an die Worte von Joacim Cans erinnert, der sagte nach Hammerfall wollte Jesper bei In Flames noch mehr erreichen.
Außerdem Danke für das Lob.

Ivanhoe
07.08.2014, 19:10
Nach dem Auftriitt ist es an der Zeit sich endlich kulinarisch zu stären. Warum kostet an einem Stand die Pizza 10€ und an einem anderen nur 5€ und warum kostet Spanferkel mal 6€ und Mal 8€? Mit diesen tiefgreifend philosophischen Fragen beschäftigen wir uns über den Mittag, bis die Zeit der Entscheidung ansteht.

Eine dieser philosophischen Fragen ich dir beantworten kann, mein junger Padawan. Die 10-Euro-Pizza hast du am Stand von "Starkoch" Tim Mälzer gesehen, vermute ich. Wir haben dort eine gegessen - war kein Pizzastück, sondern eine ganze Pizza, wenn auch nicht sonderlich groß. 10 Euro waren auch ganz schön teuer dafür - aber besser als die anderen Pizzastücke war sie allemal. Wer so einen Starkoch auf Wacken braucht? Keine Ahnung. Geschmeckt hats mir, aber wenn er nicht da gewesen wäre, hätte mir auch nichts gefehlt.

Beim Spanferkel bin ich mir nicht sicher, ich habe aber dafür die Gegenfrage, was der Unterschied zwischen "Pulled Pork" und "Dampfschwein" ist. Gab es beides, hat gleich ausgesehen und sehr ähnlich geschmeckt. Ob es auch gleich viel gekostet hat, weiß ich nicht mehr.

Shao Khan
07.08.2014, 19:21
Eine dieser philosophischen Fragen ich dir beantworten kann, mein junger Padawan. Die 10-Euro-Pizza hast du am Stand von "Starkoch" Tim Mälzer gesehen, vermute ich. Wir haben dort eine gegessen - war kein Pizzastück, sondern eine ganze Pizza, wenn auch nicht sonderlich groß. 10 Euro waren auch ganz schön teuer dafür - aber besser als die anderen Pizzastücke war sie allemal. Wer so einen Starkoch auf Wacken braucht? Keine Ahnung. Geschmeckt hats mir, aber wenn er nicht da gewesen wäre, hätte mir auch nichts gefehlt.

Beim Spanferkel bin ich mir nicht sicher, ich habe aber dafür die Gegenfrage, was der Unterschied zwischen "Pulled Pork" und "Dampfschwein" ist. Gab es beides, hat gleich ausgesehen und sehr ähnlich geschmeckt. Ob es auch gleich viel gekostet hat, weiß ich nicht mehr.

Okay das mit Tim Mälzer kann natürlich sein. Gebraucht hätte es den dort sicher nicht und die 10€ hab ich auch nicht dort gelassen.

Zum Pulled Pork: Meines Wissens ist Dampfschwein im Endfeffekt lediglich die deutsche Übersetzung des Gerichtes "Pulled Pork". Zumindest wüsste ich dabei keinen Unterschied.

Shao Khan
08.08.2014, 10:54
Heute wird der Wackenbericht also abgeschlossen und am Ende auch mit einem Fazit versehen.
Die Teile 1 (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=1877662&postcount=125), 2 (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=1878162&postcount=135) und 3 (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=1878548&postcount=137) sind evtl bekannt, nun folgt also Teil 4:

W:O:A 2014
Des Berichtes 4. Teil

Samstag 2.8.

Ich werde früher wach als am Vortag und es erscheint mir auch irgendwie wärmer, obwohl es laut Termometer eher ein wenig kühler sein soll. Naja dafür hat man dann wohl Etwas mehr Sonne und Staub. Mit Blick auf meine rechte Schulter stelle ich fest, das diese sich zu schälen beginnt - zu viel Sonne - Naja Shit Happens, denke ich mir dabei und ziehe das morgentliche Konterradler durch. Es wird zum Einkaufen ins Dorf gefahren und erstmal das Frühstück gegrillt. Im Übrigen gab es diesem Jahr leider keine kulinarischen Ergüsse, wie der Erdbeercreme-Gurken-Sparerib-Döner aus dem Vorjahr oder den Zitronenkuchen-Ketchup-Bockwurst-HotDog von vor zwei Jahren. Irgendwie Schade, aber man kann ja auch nicht jedes Jahr kreativ sein.
Pünktlich für den 13:15 Show von Sodom sind wir am Infield. Einmal mehr bleibt festzustellen Thrash Metal am Mittag ist nicht so ganz das wahre, aber die Jungs rocken natürlich wie die Hölle! "Stalinorgel" wird einmal mehr abgefeiert und dann ist der zu kurze Auftritt auch schon vorrüber. Auf dem Weg zurück zum Campground geschieht etwas, was ich schon gar nicht mehr für möglich gehalten hätte. Auf der Wastelandstage beginnen Megabosch zu spielen und ich sehe sie also in diesem Jahr doch noch. "Welcome to Paradise City" ist einfach ein so geiler Song und "Es ist geil!" macht Spaß beim Mitgröhlen. Da nun wieder eine längere, persönliche Programmpause ansteht, wird nach dem Gig - das ist das schöne an der Wastelandstage - noch ein bisschen mit dem Sänger und dem Basser von Megabosch gesmalltalked, ehe auch die sich zu ihrem Campground (in der VIP Area) zurückziehen.
Über Mittag geschieht nicht viel, außer das ich mir den zweiten Sonnenbrand und einen leichten Sonnenstich zuziehe. Das hält mich aber im Endeffekt auch nicht mehr vom Abfeiern des Festivals und der noch kommenden Bands ab. Auf dem Campground werden über Mittag diverse Frei.Wild Tracks gespielt und mitgegröhlt und Alle haben Spaß dabei. "Da kann die Band gar nicht so böse sein ...) Langsam aber sicher sickern Infos über die 2015er Bands durch und als ich dann die Bestätigung als Einblendung bei der Hauptbühne, kurz vor Amon Amarth sehe bin ich ganz hin und weg. Trans Siberian Orchestra, Savatage - Das ist schon omg! Dazu Running Wild, nochmal live auf der Bühne - Meine Helden der Jugend! noch mehr omg! Mit Ensiferum und dem Resr kann man auch immer Spaß haben und ne tolle Party feiern, damit ist klar ich werde am Montagfrüh wieder Tickets ordern.
Back to Prgram!
Also nun ist es 19 Uhr geworden und Amon Amarth wollen uns überrollen! Das schaffen sie auch sehr gut und, auch wenn die Show natürlich nicht ganz so krass gut ist, wie bei Wikinger-Show vor ein paar Jahren, so ist dennoch gut gemacht und die Songs, wie immer saugeil umgesetzt. "Twilight of the Thunder God", "Pursuit of Vikings" und "Guardians of Asgard" dürfen natürlich nicht fehlen und werden auch in diversen Pits zelebriert. Einfach nur der Hammer, auch wenn ich mich bei "Guardians of Asgard" übelst aufs Maul lege. Aber auch das gehört dazu.
Achso vor Amon Amarth durfte ich mich noch über die Metal Markt Stümper aufregen, die mir zwar wenigstens das Digipak der neuen Alestorm zurückelegt hatten und ich eben dieses auch abholte, aber eigentlich hatte ich natürlich die Box haben wollen! Naja mal schauen ob ich die demnächst irgendwo her bekomme.
Der W beginnt nun im Zelt zu spielen und ich bin nicht dort! Mein Bruder eilt noch dorthin, aber ich bleibe heute erstmal der Main Stage treu, denn nach Amon Amarth haben hier nun Megadeth das Heft in der Hand.
Auf diesen Auftritt habe ich mich auch schon sehr gefreut und ich werde nicht wirklich enttäuscht, leider kann ich mich aber auch nicht in Begeisterung üben. Das Alles wirkt ein bisschen sehr statisch. Ein bisschen wie Slayer 2.0. Als dann mit "Peace sells" und "Symphony of Destruction" doch noch ein wenig Bewegung auf die Bühne und das Publikum kommt ist der Auftritt aber auch schon fast vorrüber. Für eine Festivalshow bin ich mit dem Ergebnis zufriden, aber auf einem Konzert hätte ich mir mehr erwartet.
Es gibt noch ein paar Minuten J.B.O., dank der leichten Zeitversetzung des Programms und somit konnte ich auch diese, auf der Partystage, noch geniessen. Immerhin wird gerade "Ein guter Tag zum Sterben" gespielt, ehe man sich verabschiedet.
Darauffolgt mein absolutes Highlight mit meiner Meinung nach spielfilmreifer Performance. Avantasia sind an der Reihe und fesseln die Zuschauer direkt auch mit Videosequenzen zu den einzelnen Liedern. Das man mit "Spectres" eröffnet war zu erwarten, genauso wie Songs wie "Avantasia", "Farewell" oder "Dying for an angel". Der ehemalige (oder noch immer) Mr. Big Frontmann hat eine Klassestimme, aber ich muss sagen, die "Dying for an angel" Albumversion mit Klaus Meine ist mir sympathischer. Bob Catley ist und bleibt einfach ein genialer Partner für Tobi Sammet und Michael Kiske war an diesem Abend absolut on fire! Wie in besten Helloween-Zeitn rockt er das Haus und ist wird fast zum Showstealer. Vor dem abschließenden Medley aus "Sign of the Cross" und "The Seven Angels" spielt Tobi noch Etwas mit dem Publikum.
Es entsteht ein irgendwie lustiger Dialog auf der Bühne. "Da draußen sind um die 100000 Menschen! Von denen mögen 5000 nicht den Puss-Metal, den wir spielen und 5000 ist es sowieso egal wer oder was da auf der Bühne ist. Außerdem sind da wohl noch 10000, die nur auf Mille und Kreator warten. Das heisst es sind immernoch 80000 die Avantasia sehen wollen! Das ist so geil!"
Daraufhin geht Tobi hinüber zur anderen Bühne, wo gleich Kreator spielen sollten und verlangt, das diese ihm den (Mittel)Finger zeigen! Naja so ein bisschen Spiel zwischen den Fans und den Genres darf halt auch Mal sein. Man weis ja das Mille und Tobi eigentlich gut miteinander können und daher ist das finde ich eigentlich alles auch noch soweit im Lot. Das kommt das Medley und Avantasia ist vorrüber und hat eine starke Vorlage geliefert, für das was TSO nöchstes Jahr bringen muss.
Während diesem Auftritt hätte ich eigentlich gerne auch Firkin gesehen, aber das ging leider nicht, da diese im Zelt spielten und mit Avantasia wichtiger war.
Apropos wichtiger. Eigentlich war mir weder Kreator noch Van Canto wichtiger, aber eine Entscheidung musste nun getroffen werden. Ich hatte diese Entscheidung lange hinausgezögert.
Letztlich fiel die Entscheidung auf Van Canto.
Bereuen sollte ich diese Wahl nicht. Chris Boltendahl als Gastmusiker bei "Rebellion" und "Master of Puppets". Dazu Tarja - Okay die hätte ich nicht gebraucht. Auch wenn mir da viele Widersprechen mögen, aber ich kann mit dieser Stimme eindach gar Nicht! Die Show war insgesamt saugut und kurzweilig. Auch Victor Smolski und Mike Terrana durften kurz mitwirken, ehe "The Mission" den Auftritt zum Ende brachte und einfach alle Mitwirkenden auf die Bühne durften.
Daraufhin folgt die letzte Entscheidung des Fstivals. Crematory oder Schandmaul.
Hier siegte irgendwie einfach die Faulhait. Da ich ohnehin schon an der Main Stage war, blieb ich einfach dort und lies mich zum Abschluss von Schandmaul berieseln.
Naja gut Schandmaul ist nicht Saltatio Mortis. Die Musik war okay, aber nicht wirklich rockig und eher ermüdend. Was für einen Festivalabschluss vielleicht ganz okay sein mag, aber mir persönlich nicht allzugut gefiel.
Zurüpck zum Zelt und ab hinein!

Sonntag 3.8.

Um kurz vor 8 wird aufgestanden und zusammengepackt und um halb 9 rollt auch schon das Auto gen Heimat. Der Verkehr wird sehr großzügig umgerleitet, so das wir in Neumünster auf die A7 kommen. Das erste Mal, seit ich zum WOA fahre kommen wir von Norden ohne Stau durch den Elbtunnel und auf geht es weiter. Naja dank Baustellen stehen wir bis Hannover doch des Öfteren Mal im Stau und am Ende sind es knappe 11 Stunden, bis wir den Onkel Doc in Mannheim ausladen können. Gegen 21:30 kommen wir dann bei meinem Bruder an, wo dann mit aller Macht wachgeblieben wird um die Tickets für 2015 zu ordern. Das ganze gelingt und ich habe 3 Tickets bestellen können und freue mich schon mächtig auf das nächste Jahr und meinen 12. Auftritt beim WOA.

Abschluss des 4. Teils und Ende des Berichts

Gesehene Bands: 24+1 (Rabbit at War, John Diva and the Rockets of Love, Ye Banished Privateers, Mr. Hurley und die Pulveraffen (2mal), Skyline, Hammerfall, Steel Panther, Saxon, Nachtgeschrei, Masterplan, Excrementory Grindfuckers, Santiano, Children of Bodom, Motörhead, Slayer, Saltatio Mortis, Sodom, Megabosch, Amon Amarth, J.B.O., Megadeth, Avantasia, Van Canto, Schandmaul)

Sehen gewollte Bands: 32 (Rabbit at War, Megabosch, John Diva and the Rockets of Love, Vogelfrey, Ye Banished Privateers, Mr. Hurley und die Pulveraffen, Skyline, Hammerfall, Steel Panther, Saxon, Nachtgeschrei, Masterplan, Fiddler's Green, Russkaja, Juodvarnis, Santiano, Onkel Tom, Hämatom, Children of Bodom, Motörhead, Slayer, Saltatio Mortis, Sodom, Amon Amsrth, Megadeth, J.B.O., Avantasia, Firkin, Kreator, Van Canto, Crematory, Schandmaul)

Zeit vor einer Bühne: 1425min. (23 Stunden 45 Minuten)
Zeit im Holy Wacken Land unterwegs: 275min.
Wrestlingkämpfe gesehen: 5.5
Geld für Merchandise (WOA): 18€
Geld für Merchandise (Bands): 39€
Geld für Metal Markt: 324€
Geld für Verpflegung (Supermarkt): 31,42€
Geld für Verpflegung (WOA): 113€


Fazit
Also anfangen will ich das Fazit Mal beim Preis, den ich weiterhin eigentlich ganz okay finde.
170€ - Dabei wollte ich 32 Band sehen. Das heisst 5,31€ je Band, die ich sehen wollte. Am Ende habe ich 24 Band gesehen also 7,08€ je Band gezahlt. Das ist sehr ordentlich, wie ich finde. Außerdem, incl der 30€ für verfrühte Anreise am Montag, sind 200€ für eine Woche Camping-Urlaub ohne Musik schon ein ordentlicher Preis. Und aus diesem Grund sehe ich keinen Grund um über den Gesamtpreis irgendwas Negatives zu sagen.
Großes Lob geht in diesem Jahr an die Securities, die wirklich einiges gelernt haben und in diesem Jahr eher in Richtung hilfsbereit und freundlich tendierten. Das war sehr gut.
Negativ aufgefallen war eigentlich primär die Preispolitik bei den Essensständen, wo man wirklich kaum ein Nahrungsangebot unter 5€ finden konnte, was recht üppig ist. Den Preis von 10€ für ein Maß Bier (oder Softdrink) finde ich soweit wieder in Ordnung, wie auch die 3€ Pfand auf den 1l Becher, oder 1€ auf den kleinen Becher, der meiner Ansicht nach auch nicht überteuert war.
Insgesamt habe ich 525,42€ auf dem Festival gelassen. Das ist schon fast das untere Ende, meiner sonst üblichen WOA-Ausgaben. Die Karte und die Anfahrt oben drauf, dann sind es 807,44€ für den Gesamturlaub.
Da bei mir gilt Wacken Open Air = Jahreshaupturlaub sind die Kosten absolut in Ordnung. Ich hatte schon höhere Ausgaben, und war nur zweimal günstiger unterwegs (als das Festival noch 99 Mark kostete natürlich und vor 2 Jahren ,als ich Hartz IV Bezieher war)
Die Party war Klasse, auch auf dem Campground ist mir kein unangebrachtes Verhalten aufgefallen. Die Dixies waren, wo ich mich aufhielt vollkommen in Ordnung. 10 Dixies und 1 Pinkelpilz je Campgroundabschnitt sind solide, könnten aber erweitert werden. Da aber alle 6 Stunden der Dixie-Reinigungsdienst anrückte war es eigentlich immer gut zu benutzen.
Die Wassertoiletten mit Service waren natürlich öfter Mal überrannt, aber das ist auch ein Normalzustand, man muss eben wissen,wann man am besten Kacken geht.
Im Infield eine Wasserversorgung unterzubringen fand ich eine großartige Idee, genauso wie die Idee im Infield spülbare Toiletten am Eingang zusätzlich zu den Dixies an den Seiten zu errichten.

Alles in Allem sehr gelungen. Endlich ein Wacken ohne Sturm und Schäden an meinem Auto (okay da das z Hause stand, zählt das vielleicht nicht wirklich). Also leiber wieder ein staubiges Wacken, als eines wo mein Auto absäuft.
See you in Wacken, rain or shine!
Stay Heavy!

E N D E

FearOfTheDark
08.08.2014, 11:14
Sehr schöner Bericht mal wieder :dh:
Aber Van Canto statt Kreator sehen? Da hört bei mir jedes Verständnis auf :killer:

Nichtsdestotrotz: :gluck:

Ivanhoe
08.08.2014, 11:38
Aber Van Canto statt Kreator sehen? Da hört bei mir jedes Verständnis auf :killer:


Word! :boxer: Mir hat das Gebrumme schon vom Campingplatz aus gereicht, wo ich noch den letzten Klängen lauschen "durfte". Und auch deine Vorliebe für Avantasia kann ich nach deren Show so ganz und gar nicht teilen - aber Geschmäcker sind halt sehr verschieden.

Ansonsten ist dein Bericht top - auch wenn ich finde, dass du etwas unkritisch bist, was die Preise betrifft. Eintrittskarte um 170 Euro finde ich nach wie vor am oberen Limit, vor allem wenn eine ganz große Band fehlt. Auch Bier am Festivalgelände empfand ich eher als teuer, vor allem, weil diese kleinen Scheiß-Becher so schnell leer waren (und wenn man bedenkt, dass voriges Jahr der größere Becher gleich teuer war). Beim Essen gebe ich dir voll und ganz recht.

Ist ja klar, dass man vorher weiß, auf was man sich ungefähr einlässt. Aber ein wenig Kritik bezüglich der Preispolitik ist meines Erachtens durchaus angebracht, speziell, wenn man das mit anderen Festivals vergleicht, die die gleichen Bands am Start haben und dennoch wesentlich günstiger sind. Für den Großteil des Drumherum am W:O:A fehlt mir einfach das Verständnis (falls die Tickets deshalb so viel kosten).

Noch kurz was zu den Ankündigungen für 2015, die ich auch vor der Show von Amon Amarth erstmals auf den Videowalls gesehen habe: Kann es tatsächlich sein, dass der Jubel im Publikum am größten war, als "Sabaton" zu lesen war? Kam mir so vor...

FearOfTheDark
08.08.2014, 11:41
Noch kurz was zu den Ankündigungen für 2015, die ich auch vor der Show von Amon Amarth erstmals auf den Videowalls gesehen habe: Kann es tatsächlich sein, dass der Jubel im Publikum am größten war, als "Sabaton" zu lesen war? Kam mir so vor...

War nicht dabei.
Aber würde mich nicht wundern! Sabaton sind sau "over" geworden in den letzten Jahren und eigentlich stets das/ein Highlight auf jedem Festival :genickbruch:
Sabaton ist so ziemlich die einzige "nicht harte/brutale" Band, die ich neben dem ganzen Death Metal Gedöhns noch regelmäßig höre und versuche auf Konzerte zu gehen ;)

Shao Khan
08.08.2014, 11:48
Sehr schöner Bericht mal wieder :dh:
Aber Van Canto statt Kreator sehen? Da hört bei mir jedes Verständnis auf :killer:

Nichtsdestotrotz: :gluck:

Word! :boxer: Mir hat das Gebrumme schon vom Campingplatz aus gereicht, wo ich noch den letzten Klängen lauschen "durfte". Und auch deine Vorliebe für Avantasia kann ich nach deren Show so ganz und gar nicht teilen - aber Geschmäcker sind halt sehr verschieden.

Ansonsten ist dein Bericht top - auch wenn ich finde, dass du etwas unkritisch bist, was die Preise betrifft. Eintrittskarte um 170 Euro finde ich nach wie vor am oberen Limit, vor allem wenn eine ganz große Band fehlt. Auch Bier am Festivalgelände empfand ich eher als teuer, vor allem, weil diese kleinen Scheiß-Becher so schnell leer waren (und wenn man bedenkt, dass voriges Jahr der größere Becher gleich teuer war). Beim Essen gebe ich dir voll und ganz recht.

Ist ja klar, dass man vorher weiß, auf was man sich ungefähr einlässt. Aber ein wenig Kritik bezüglich der Preispolitik ist meines Erachtens durchaus angebracht, speziell, wenn man das mit anderen Festivals vergleicht, die die gleichen Bands am Start haben und dennoch wesentlich günstiger sind. Für den Großteil des Drumherum am W:O:A fehlt mir einfach das Verständnis (falls die Tickets deshalb so viel kosten).

Noch kurz was zu den Ankündigungen für 2015, die ich auch vor der Show von Amon Amarth erstmals auf den Videowalls gesehen habe: Kann es tatsächlich sein, dass der Jubel im Publikum am größten war, als "Sabaton" zu lesen war? Kam mir so vor...

Also Thema Van Canto / Kreator:

Ich habe Van Canto zuvor 1 Mal live gesehen, das war 2 Tage vor Release ihres ersten Albums, hier in nem Mainzer Jugendzentrum. Da träumten sie von einem Konzret in der coface Arena ;)
Kreator habe ich mehrfach Live gesehen. Ich find die saugut und hab auch fast alle Alben hier, aber in diesem Moment hatte mich Van Canto einfach, u.a. wegen der Geheimniskrämerei um die Special Guests mehr interessiert und abgesehen von Tarja, waren die Gäste ja auch top.

Ankündigungen 2015:

Also für mich persönlich sind Savatage und Running Wild die großen Highlights gewesen, aber ja da Sabaton aktuell wohl einfach die Band sind, war der Jubel dort am größten. Das habe ich auch so empfunden.

Preispolitik und Kritik und Drumrum:

Ich sehe das eben einfach von meinem Standpunkt und den hab ich im Fazit ja auch erläutert. Was meine Gesamtkosten für die Woche angeht und das Umlegen des Preises auf das was mir geboten wurde, bin ich mit diesem Gesamtpaket zufrieden. (Und 1000€ für nen Jahresurlaub sind durchaus ein Rahmen, den man gutheißen kann.)
Was die kleinen Biere angeht - Wer kauft 0,3l wenn er 1,0l haben kann?
Vor 2 oder 3 Jahren hatten sie schonmal mit den 0,3l Bechern experimentiert und auch '99 als ich das erste Mal dort war waren es 0,3l Becher. Daher ist die Menge eigentlich okay. Das man den Inhalt verringert und den poris behalten hat ist vielleicht nicht ganz okay, dafür ist der 1l Becher aber nicht teurer geworden, zumindest erinnere ich mich auch letztes Jahr 10€ dafür gezahlt zu haben.
Klar geht wohl einiges der Kosten auf das Drumrum zurück. Was soll ich sagen mir gefällt der Wackinger/Wasteland Bereich. Diese Feuershows müssten zwar evtl nicht sein, aber onst ist's eigentlich ok.

OrtensLaw
09.08.2014, 14:49
So, meine Wenigkeit war ja nun auch beim WOA.
Leider hatte ich aber gewisse "Anlaufschwierigkeiten", dazu später mehr.

Am Mittwoch kamen wir so gegen 16Uhr auf T an und nach der üblichen Begrüßung der "Drecksau-Party" Members, wurde das Edel-Tippi aufgebaut. Währenddessen auch schon das erste Büchschen gekillt.
Irgendwann machten wir uns dann auf zum Bändchen holen und was futtern gehen. Hier zeichnete sich bei mir schon ab, das mit meinem Kreislauf was nicht stimmt. Kurzer Check im Sani-Zelt, soweit erstmal alles ok. Dann schlenderten wir noch etwas übers Gelände und wollten eigentlich nen Shirt erwerben. Allerdings waren an einem Stand alle "sold out" und am nächsten ne riesen Schlange. So richtig interessiert hats mich diesmal auch irgendwie nicht.
So gegen 21:30 haben wir uns dann John Diva im Zelt gegönnt.
Ich muss sagen, das war wirklich mein Geheimtipp des Festivals.
Schön die ganzen Oldies und Klassiker gespielt und das, meines Erachtens nach, sehr gut.
Auch das Drum-Solo von "Slash" fand ich witzig, wie er da mit den Händen zum Schluß rumtrommelte. Auch die Crowd ging hier schön ab. Hat das ganze nochmals positiv unterstrichen.

Danach gabs noch Mambo Kurt. Im Prinzip zählt hier nur der Fun-Faktor und ein gewisser Kult.
Wie z. Bsp. bei der Melodie von Super Mario alle abgegangen sind, war schon ulkig.
Mein Kumpel schüttelte immer nur lachend den Kopf und kam da nicht so ganz drauf klar.
Danach gings wieder zurück zum Zelt und mit nem 5.0ler in der Hand ließ man den Abend ausklingen.


Am Donnerstag kam dann für mich der dicke Hammer. Die bereits erwähnten Kreislaufprobleme wurden immer schlimmer. Das Ende vom Lied war, das ich nach dem Frühstück erst zu den Sani's und dann ins Krankenhaus Itzehoe gebracht wurde. Und somit leider einen kompletten Tag verschenkt habe. Ich war so schlau und bin zwei Tage vorher noch auf'n Brocken gewandert mit nem Kumpel und war vollkommen dehydriert und mit hoher Wahrscheinlichkeit hab ich mir dadurch noch nen Sonnenstich eingefangen.
Nunja, einerseits war es zwar ärgerlich aber andererseits habe ich es lieber abgeklärt als das ich das komplette Wacken ausfalle, weil gar nichts mehr geht.
Schließlich haben mich die netten Schwestern und Ärzte wieder einigermaßen gut aufgepeppelt, so dass ich Freitag Mittag pünktlich zu Knorkator wieder auf dem Infield war.
Ich war auch kein Einzelfall bzw. war ich einer der harmlosen Fälle, welche vom Wacken eingeliefert wurden.
Im Übrigen sei es noch erwähnt, das mich ein Pärchen, wo der Mann neben mir lag, sogar noch auf einen Eiskaffee/Kaffee eingeladen und wieder im Dorf zum Haupteingang gebracht hat.
So habe ich immerhin auch mal die anderen Seiten des Festivals kennengelernt:dh:


Die restlichen zwei Tage habe ich mich dann so gut es ging vor der Sonne versteckt.
So wenig Bier bzw. soviel Wasser habe ich glaube ich noch nie auf nem Festival getrunken.
Aber damit konnte ich dennoch gut leben.
Entweder haben wir uns auf das 1. OG vom "American Spirit" Stand verkrochen oder uns nahe der Fressmeile gestellt, wenn die Sonne schon rum war.
Zwar hat man dadurch nicht alles so hautnah miterleben können aber ich hatte keine andere Wahl als zu Flüchten, wenn der Planet drückte. Noch nen Tag verpassen, sollte nicht das Ziel sein.
Immerhin haben wir auf die Art aber nen Teil von Skid Row und Bring me the Horizon gesehen.
Heaven Shall Burn, Children of Bodom, Apocalyptica, Arch Enemy, Devin Townsend, Amon Amarth und Empereror sogar komplett.
Bei Knorkator, Lemmy,Slayer, King Diamond und Megadeth sogar vor der Bühne gestanden.

Auf die letztgenannten will ich auch nochmal kurz eingehen.
Knorke wie gewohnt schön durchgedreht und eben etwas anders.

Lemmy war zwar meiner Meinung nach den Umständen entsprechend recht gut drauf. Allerdings merkt man ihm schon gewaltig die Blessuren, welche die Zeit und sein Lebenswandel mitbringen, dennoch gewaltig an. So hart, wie es auch klingen mag, diesem Mann wird man wohl auf der Bühne die letzte Ölung geben.

Slayer war ein absolutes Brett. Ordentlich laut und bassgewaltig. Auch wenn ich keine Referenz bezüglich eines Live Auftrittes dieser Band habe, so bilde ich mir ein, dass sie einen guten Tag hatten. Zumindest, was man immer so liest und hört.

King Diamond ist so ein zweischneidiges Schwert.
Zum Einen war das Bühnenbild, die Show ansich, der musikalische wie instrumentale Hintergrund wirklich klasse.
Auf der anderen Seite zerstörte dieser doch extrem hohe Gesang leider zu viele gute Nummern. Stellenweise glich es schon einem Kater der mit zwei Backsteinen entmannt wurde.:boxer:
Sorry, wenn ich da den eingefleischten Fans auf die Füße trete aber das ging irgendwann gar nicht mehr.
Zumal der King ja auch anders kann, wenn er will.
Eine Std. haben wir uns das ganze angetan, dann mussten wir kapitulieren.

Bei Megadave war ich dann wirklich gespannt. Viele sagen ihm ja ein großes Ego und gewisse Allüren nach. Dann war gleich zu Beginn auch noch der Strom weg bzw. ein Technik Patzer aufgetreten.
Er trotzte aber allen Kritikern und machte seine Aufgabe recht gut und ohne Zicken.
Hiermit habe ich auch endlich alle der Big 4 zu Gesicht bekommen.
Hat ja nur 11 Jahre gedauert...


Meinem zum Teil desolaten Zustand zum Trotz, hab ich dennoch das Beste draus gemacht und das Jubiläum hinter mich gebracht und meinen Spaß gehabt.
Ob ich allerdings nächstes Jahr wieder dabei bin bzw. überhaupt nochmal hinfahre steht in den Sternen.
Dafür ist meiner Meinung nach dieses Jahr, vorsichtig ausgedrückt, von Seiten der Orga zuviel schief gelaufen. Das habe ich ja an anderer Stelle schonmal ausführlicher beschrieben.
Es sind halt mehere kleine wie große Kritikpunkte, welche mich zum Nachdenken gebracht haben ob man diesem Hype Jahr für Jahr blind folgen muss.
Für diesen Stress sowie die Kosten, muss ich nicht unbedingt nach Wacken fahren.
Dafür habe ich das Rockharz schon zu sehr lieben gelernt und hoffe, das es dort in einem gemütlichen Rahmen bleibt.
Ich warte den X-mas Kalender ab und dann kann ich immer noch entscheiden ob Top oder Flop.
In diesem Sinne, bis demnächst.

Ivanhoe
09.08.2014, 15:47
Slayer war ein absolutes Brett. Ordentlich laut und bassgewaltig. Auch wenn ich keine Referenz bezüglich eines Live Auftrittes dieser Band habe, so bilde ich mir ein, dass sie einen guten Tag hatten. Zumindest, was man immer so liest und hört.

Dieser Eindruck hat dich nicht getäuscht. Meiner Ansicht nach war das - wie schon beschrieben - definitiv der beste Slayer-Auftritt der vergangenen Jahre. Also auch schon von vor Jeff Hannemans Tod. Absolut geil! :dh:

OrtensLaw
09.08.2014, 22:39
Dieser Eindruck hat dich nicht getäuscht. Meiner Ansicht nach war das - wie schon beschrieben - definitiv der beste Slayer-Auftritt der vergangenen Jahre. Also auch schon von vor Jeff Hannemans Tod. Absolut geil! :dh:

Also hat mich mein Gefühl doch nicht getrübt.:dh:

FearOfTheDark
17.09.2014, 09:02
RAGE haben für ihre 30th Anniversary Tour angekündigt, dass man sich noch lange an den Abend erinnern wird. Recht hatten sie. Leider :(

Location: Der Hirsch, Nürnberg
Headliner: RAGE (D)
Support: Soundchaser (B), Lion Twin (D)

Soundchaser begannen den Abend. Eine Band aus Belgien. Ich würde es am ehesten als harten Heavy Metal mit Thrash- und Progressive-Einflüssen betiteln. Ich kannte die Band nicht, aber fand sie sehr geil! Die drei Leute haben echt gut Stimmung gemacht und der Gitarrist/Sänger hatte eine Ausstrahlung die seinesgleichen sucht :dh:

Sympatische, lustige Ansagen zwischen den Songs sorgten für gute Stimmung. Alle 3 beherrschten ihre Instrumente überragend gut. Was der Sänger alles mit seiner Stimme und an der Gitarre kann, war unglaublich beeindruckend. Viele Grüße an Tobias Sammet und Michael Kiske: Der Mann konnte eindeutig höher singen!
Eine ganze Stunde Spielzeit gab man den Leuten und es hätte meinetwegen noch viel mehr sein können.

9/10 Punkten

Dann kam der Schocker des Abends:
Nach 30-minütiger Pause (obwohl der Umbau nur 10 Minuten dauerte) kamen Peavy und Victor mit besorgtem und traurigem Blick auf die Bühne und verkündeten, dass der ihr Drummer André grade in die Notaufnahme des Krankenhauses gefahren wurde und die Show nicht stattfinden wird. Sie konnten/wollten keine näheren Auskünfte geben, versicherten aber, dass sie sich um einen Nachholtermin bemühen. Tickets bleiben gültig oder können zum vollen Preis erstattet werden. "Wir hatten eine mega Jubiläumsshow vorbereitet und wollten, dass ihr euch lange an diesen Abend erinnern werdet, aber so war das nicht geplant. Es tut uns schrecklich leid!". Mit diesen Worten gingen sie wieder von der Bühne.

Bevor Soundchaser anfingen, habe ich André noch in der Location herumlaufen sehen. Muss wirklich ein Notfall gewesen sein, denn auch Soundchaser hypten zum Abschluss ihres Auftritts noch den Auftritt von RAGE, also auch sie wussten von nichts. Fuck. Hoffentlich ists nichts ernstes.

Viele Leute verließen jetzt schon die Halle und schimpften rum. "Abzocke", "Verarsche" waren Worte, die von einigen Leuten zu hören waren. Egoistische Bastarde! :mad:
Klar war es ärgerlich, auch ich hätte gerne mein 6. RAGE-Konzert erlebt, aber da kann man nix machen.

Jetzt kamen Lion Twin auf die Bühne und versuchten noch Stimmung zu machen, aber es war nicht mehr viel zu retten. Obwohl uns die Band gar nicht gefallen hat, blieben mein Kumpel und ich die ca. 30 Minuten in der ersten Reihe stehen. War eine billige Version von DORO, nur dass die Sängerin leider so gar nicht singen konnte.
Aber aus Respekt und fairnesshalber sind wir nicht - wie leider die Hälfte der Leute - früher gegangen. Die Band kann schließlich nichts für die Situation und sollte es nicht "ausbaden" und vor einer leeren Halle spielen müssen.

Keine Bewertung.

Man kann nur hoffen, dass André schnell wieder auf die Beine kommt und dass ich am Nachholtermin auch Zeit habe, da ich schon sehr viel geplant habe.
Dank der sehr guten ersten Band war der Abend keine komplette Enttäuschung.

Ivanhoe
17.09.2014, 09:44
Fuck... Da kann man nur hoffen, dass es dem Mann bald besser geht. Klingt wirklich nach einer schlimmen Geschichte.

Unglaublich, wie dumm das Publikum reagiert hat. Heimgehen verstehe ich ja noch - wenn man nur wegen einer Band da ist und die spielt nicht, sehe ich das schon irgendwo ein. Wobei ich persönlich mir lieber die "Lückenbüßer" angesehen hätte, als gar nichts. Aber wie man da von "Abzocke" reden kann ist mir unbegreiflich. Noch dazu, wo die Tickets gültig bleiben oder zurückgegeben werden können. Idioten. :freak:

Ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm für den Betroffenen war es heuer beim Volbeat-Konzert beim MetalDays-Festival in Slowenien. Da hatte Sänger Michael Poulsen plötzlich (wie man später erfuhr aufgrund einer Viruserkrankung) keine Stimme mehr - nach 3 Songs war Schluss mit lustig. Auch da waren die Publikumsreaktionen ähnlich - als ob die Band zum Spaß das Konzert abbrechen würde... :dr:

FearOfTheDark
19.09.2014, 07:11
Gestern haben RAGE auf ihrer Facebook-Seite folgendes gepostet:

Hallo zusammen,
aufgrund gesundheitlicher Probleme bei André mussten wir leider die Show in Nürnberg im Hirsch am Konzertabend absagen. Sorry an alle Fans für die Umstände! Der Nachholtermin steht schon fest: 15.12.2014. Alle Tickets behalten ihre Gültigkeit. Wer sein Ticket zurückgeben möchte, bekommt sein Geld zurück. André befindet sich aber zum Glück wieder auf dem Wege der Besserung und alle anstehenden Konzerttermine werden stattfinden. Rage on!
Euer Victor

Freut mich, dass es scheinbar nichts schlimmes war. Bis Mittwoch hat er noch Zeit sich zu erholen, dann geht die Tour weiter. Und es gibt einen Nachholtermin, der grade so für mich passt. Genau wenige Tage zwischen zwei anderen Konzerten. Das war knapp :dh:
Aber ein bisschen mehr Infos hätten es schon sein dürfen.

OrtensLaw
29.09.2014, 17:18
So, meine Wenigkeit und Begleitung war am vergangenen Samstag bei Joe Bonamassa in Göttingen.

Manchmal kommen wirklich die glücklichsten Umstände zusammen, die man sich ausdenken kann.
Normalerweise wären mir Konzerte, bis auf ein paar Ausnahmen, dieser Preisklasse entschieden zu teuer.
Es geschah aber anders als gedacht und so habe ich, mit einer gewissen Dreistigkeit, last minute 3 Karten zu einem unschlagbaren Schnäppchenpreis ergattern können.
In besagter Stadt angekommen, war es wie fast immer und überall eine Katastrophe nen Parkplatz zu finden.
Gott sei Dank ließ uns ein Betreiber der Spielothek, welche sich auf dem Gelände der
Lokhalle befand, hinterm Haus parken. Das war unsere letzte Hoffnung! Die Zeit war eh schon so knapp, dass während wir noch schnell auf die Toilette huschten, schon die ersten Töne angestimmt wurden.
Herr Bonamassa schien so oder so sehr viel Wert auf Pünktlichkeit zu legen. Was sich den restlichen Abend fortführte.
Nachdem wir das erste kurze Stück verpassten und uns im Dunkeln endlich zu unseren Sitzplätzen vorgearbeitet hatten, begann es ein unvergesslicher Abend zu werden.

Das Konzert war geteilt, einmal in einen Acoustic Part und in ein Electro Segment.
Der erste Teil war verhältnismäßig ruhiger aber dafür wesentlich rythmischer.
Auch die soundtechnische Abmischung war erste Sahne.
Selten habe ich mehrere Instrumente so klar rausgehört!
Und das bei gleichzeitigem Spiel von Mandoline, Gitarre, Keyboard, sämtlicher Percussion etc..
Während die Gitarren munter hin und her wechselten gingen wir auf der Tribüne schon gut ab.
Man merkte spätestens bei der Vorstellung der Bandmitglieder, das hier auch ein echter Entertainer am Werke ist, welcher auch immer wieder mal für den ein oder anderen Lacher sorgte.
Sowohl in einzelnen Nummern als auch so, ohne dabei aber in einen unnötigen Redefluss zu verfallen.
Auch die Bands, bei welchen die Begleitmusiker schon Erfahrungen sammelten lesen sich wie das "Who is Who" der Musik Geschichte.
Dazu zählen Größen wie Dream Theater, Alice Cooper, Van Halen und viele mehr.

Nach etwa einer Std. gab es eine kurze Verschnaufpause, welche wiederum auch kürzer ausfiel als angesagt.
Machte aber nix, wir waren diesmal pünktlich.
Nun wurde es zum Teil lauter und brachialer. Ein Drum Set gesellte sich ebenfalls zur illustren Runde dazu.
Einmal ging es in rockige Gefilde, wo eigentlich kein Mensch ruhig sitzen bleiben kann. Um dann wieder umzuschwenken auf ruhige Passagen und Solis und mit Krawall wieder zurück zum Ursprung.
Also Abwechslungsreicher geht es kaum!
Wobei es hier insgesamt etwas verwaschener klang, was aber mehr jammern auf hohem Niveau darstellt als alles andere.

Als dann schließlich das letzte Stück des offiziellen Teils angezupft wurde hielt es auf dem Parkett kaum noch jemand auf seinem Stuhl. Auch von der TRibüne strömten viele nach vorne. Mich und meinen Kumpel eingeschlossen.
So standen wir die letzten 20 min., bei einer stattlichen Nettoleistung von ca. 160 min., vor der Bühne und genossen den Gitarrengott samt Zugabe auch aus der Nähe.
Aber irgendwann geht auch der schönste Abend leider zu Ende.
Es gab die obligatorischen Würfe von Plektren und Drumsticks und ne Verbeugung.
Und ein denkwürdiges Ereignis war passe´.

So, ich hoffe Ihr hattet etwas Spaß beim Lesen. Ich für meinen Teil bin dann als nächstes bei den Blues Pills am Donnerstag.
Macht's gut.:king:

Ivanhoe
24.11.2014, 14:37
Schon ewig auf keinem Konzert mehr gewesen – wenn man es genau nimmt, eigentlich seit Wacken nicht mehr, und das war bekanntlich Anfang August. Unglaublich. Daher wurde es nun wieder Zeit, MACHINE HEAD hatten sich zu einem Gastspiel in Wien angesagt, leider (was Alkohol betrifft) an einem Sonntag.

Datum: Sonntag, 23. November 2014
Location: Gasometer (Wien)
Tour: Killers & Kings
Headliner: Machine Head
Support: Darkest Hour – Diablo Blvd – Devil You Know (?)
Ticketpreis: 30 Euro (VVK)

Einlass war diesmal um 19 Uhr, da unser Interesse an den Vorgruppen aber enden wollend war, trafen wir uns erst eine Stunde später an der Halle. Dann erstmal ein schnelles Stehbier an der Theke, bevor es in eigentlichen Saal ging, der – obwohl es bis zum Headliner noch lange hin war – schon gesteckt voll war. Drin angekommen hörten wir noch die letzten Töne von DIABLO BLVD. Kann ich jetzt nicht viel dazu sagen, bis auf den Bandnamen war mir diese Truppe kein Begriff, ich meine aber, unlängst etwas Positives darüber im Metal Hammer gelesen zu haben. An den Gesichtern der Leute, die sich die Show gegeben haben, war irgendwie auch nix abzulesen. Egal. Danach ging es jedenfalls recht bald mit DARKEST HOUR weiter. Von dieser Band habe ich noch viel weniger gehört – nicht mal namentlich war sie mir ein Begriff. Immerhin gibt es sie, wie mir Tante Wiki erzählte, bereits seit 1995. Nun, das Intro war ziemlich …hmm… gewagt, bestand es doch aus "Also sprach Zarathustra" und ließ damit entsprechend Großes erwarten. Ganz so episch war die Band aus der Heimatstadt von Batista dann aber nicht, auch wenn das Gebotene nicht übel war. Eine Mischung aus Metalcore und Death Metal, bei der man nicht umhin kam, nach drei oder vier Songs eine gewisse Eintönigkeit zu bemerken. Im Gedächtnis geblieben ist mir nur das Stück "A Paradox With Flies" (https://www.youtube.com/watch?v=5GCbMT-4fz8), das war wirklich eine starke Nummer. Ansonsten denke ich nicht, dass DARKEST HOUR eine Band sind, die ich auf dem Radar behalten muss. Danach gab es erstmal ein bisschen Rätselraten bei uns – auf den Karten stand als Supportband DEVIL YOU KNOW, also die Truppe des Ex-KILLSWITCH ENGAGE-Sängers Howard Jones. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob diese Band vielleicht vor DIABLO BLVD dran war oder überhaupt nicht aufgetreten ist. Zwar kein Beinbruch für mich, aber die hätte ich eventuell schon ganz gerne gesehen.

Aber sei's drum, es waren ja sowieso alle nur für eine Band da. Und MACHINE F***IN' HEAD wussten das und gaben sich keinerlei Blöße an diesem Abend. Als Intro gab es das gefühlte Ewigkeiten dauernde "Diary Of A Madman" (https://www.youtube.com/watch?v=6-5D75nnA18) von OZZY OSBOURNE zu hören, danach ging es mit "Imperium" (https://www.youtube.com/watch?v=Ys1rRnG6vzM), gewaltiger Lautstärke und noch gewaltigerem Groove in die Vollen. Und "Groove" ist auch das richtige Stichwort – selten erlebt man in der Betonkugel des Gasometer, die eigentlich denkbar schlecht für Konzerte geeignet ist, eine derartig fette und doch differenzierte Soundwand, wie sie MACHINE HEAD an diesem Abend aufgefahren haben. Da saß wirklich alles, zumindest, wenn es um die Instrumente geht. Der Gesang war stellenweise etwas leise, und dass der Sound eigentlich auf die volle Packung ausgelegt war, bemerkte man auch während der langen und langweiligen Ansprache von Robb Flynn, in der er darüber quasselte, wie super Heavy Metal doch war und immer noch ist. Nett gemeint, Robb, aber das war mir einfach zu lang und noch dazu schwer verständlich, weil das Mikro wohl eher auf "Brüllen" eingestellt war. Auch beim Song nach dieser Ansprache, dem balladesken "Darkness Within" (https://www.youtube.com/watch?v=_qtA4tg_4G4) kam der Gesang und die akustische Gitarre nicht sonderlich gut zur Geltung.

Das war aber auch das einzige Haar, das in der Suppe zu finden war (wenn man von den T-Shirt-Preisen absieht – 30 Euro? C'mon…). Die Setlist war hervorragend – es kam tatsächlich von jedem Album zumindest ein Stück zum Einsatz. Neben unsterblichen Klassikern wie "The Blood, The Sweat, The Tears" (https://www.youtube.com/watch?v=IwXwB9cY9Zo), "Ten Ton Hammer" (https://www.youtube.com/watch?v=pjl5AKpsDoU), "Old" (https://www.youtube.com/watch?v=YWGaASV5N4s) und – natürlich – dem unkapputbaren "Davidian" (https://www.youtube.com/watch?v=_mWPPBW4DU8) kam daher auch mittelaltes und brandneues Material zur Vorführung. Zu ersterem gehörten "Locust" (https://www.youtube.com/watch?v=jxjeqCd6Zm0), "Beautiful Mourning" (https://www.youtube.com/watch?v=j09AsYqoJZo) und die Zugabe "Halo" (https://www.youtube.com/watch?v=-BsRTIH_zic), zu letzterem die drei Songs des neuen Albums ("Bloodstone & Diamonds"), die gespielt wurden: "Now We Die" (https://www.youtube.com/watch?v=zSiKETBjARk), "Killers & Kings" (https://www.youtube.com/watch?v=bstwRXenUKQ) sowie das alles überragende "In Comes The Flood" (https://www.youtube.com/watch?v=OFAh_VBiTv0). Dieser Song hat tatsächlich das Zeug dazu, eine neue Hymne für MACHINE HEAD zu werden – das wusste ich bereits nach Anhören des Albums, nach dem Live-Vortrag bin ich mir dessen sicher.

Fazit: Eine durch und durch gelungene Show. Ich persönlich hätte mir zwar wenigstens eine namhaftere Band als Support gewünscht (waren da nicht CHILDREN OF BODOM eingeplant, mit denen sich Robb Flynn dann überworfen hat?), aber was soll's. War auch so sehr schön. Übrigens hat sich Neo-Bassist Jared MacEachern meines Erachtens sehr gut eingefügt, auch wenn ihm die beeindruckende physische Präsenz des geschassten Gründungsmitgliedes Adam Duce ein wenig fehlt. Trotzdem – hat er gut gemacht und das allein zählt.

Ein paar Fotos gibt es hier zu sehen:

Klick! (http://www.fotos-hochladen.net/view/201411232153047nx6be0kd1.jpg)
Klick! (http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/20141123222022lepqx2f7dt.jpg)
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OrtensLaw
30.11.2014, 16:58
Eigentlich wollte ich ja schon zu den Blues Pills was schreiben aber irgendwie ist es untergegangen.
Und jetzt sind es schon wieder zu viele Konzerte gewesen, als das ich jetzt ausführlich auf sie eingehen möchte.Da wäre ich morgen noch nicht fertig.:boxer:

Hier zumindest mal eine Liste davon:

02.10. Blues Pills in Leipzig/Moritzbastei (S The Arkanes, Vintage Caravan)
09.10. New Model Army in Jena/F-Haus (S Goldner Anker)
17.10. Deathstars in Leipzig/Hellraiser (S The Dead and Living)
26.10. In Flames in Leipzig/Haus Auensee (S While she Sleeps, Wovenwar, Papa Roach)
30.10. Guano Apes in Leipzig/Haus Auensee (S Susanne Blech:kotz:)
07.11. Airbourne in Leipzig/Werk 2 (S Kadavar, Bonafide)
13.11. Augustines in Leipzig/Täubchenthal (S The Arkells)
14.11. Pothead in Halle/Schorre
22.11. Beatsteaks in Leipzig/Arena (S Bilderbuch:kotz:)

Ich wär noch zu gern zu Smashing Pumpkins heute gefahren aber es sollte nicht sein.
Zum einen entwickelt sich die Preispolitik bei vielen Bands zum negativen.
In diesem Beispiel wären es inkl. Versand über 70€ gewesen.
Zum anderen, selbst wenn ich noch ne Karte günstiger bekommen hätte, fahre ich nicht auf Verdacht nach Berlin.

So, das wars erstmal wieder.
Ich wünsch noch einen schönen Restsonntag.

OrtensLaw
08.02.2015, 20:47
Hi, will ich diesen Thread doch mal wiederbeleben.

Am vergangenen Freitag war ich mal wieder im Hellraiser Leipzig.
Und zwar wegen Lordi.
Recht kurz entschlossen, löste ich ein Ticket an der Abendkasse und leitete somit mein Konzertwochenende ein.

Erster Support waren Palace.
Echt geiler und eingängiger Heavy Metal, welche ruhig auch noch etwas länger hätten spielen können.
Haben mir wirklich gut gefallen.

Danach gabs Sinheresy aus Italien.
Diese gingen in eine wesentlich melodischere Richtung.
Der Gesang teilte sich hierbei auf einen "etwas" feisteren Herren und eine recht zierliche aber recht süße Dame auf.
Gefiel mir ebenfalls.

Dann gabs endlich die Monster aus Finnland!
Ich hab sie zum ersten Mal gesehen und war begeistert.
Von der Bühnenshow, über die Backround Sängerinnen bis hin zur Spieldauer stimmte alles.
Es gab auch diverse Soli der einzelnen Mitglieder.
Am besten war natürlich als der Gitarrist "Seven Nation Army" anstimmte.:mexiko:
Unterm Strich also ein gelungener Abend.


Gestern war ich wieder auf maskierte Musiker gebürstet und besuchte mit meinem Kumpel den Henkersknoten in Berlin.
Diesmal war die Max Schmeling Halle Schauplatz des Treibens.
Organisatorisch haben sich die Herren und Damen allerdings nicht mit Ruhm bekleckert.
Direkt an der Halle, welche für immerhin rund 12000 Besucher ausgelegt war, gab es schonmal keine Parkmöglichkeiten.
Das hieß, einmal komplett herum fahren und dann wieder für unverschämte Gebühren sein Vehikel abstellen.
Der nächste Kritikpunkt geht an den Einlass.
Dieser war einfach, vom Personal her, total unterdimensioniert.
Ehe wir nämlich mit einem Bier in der Hand im Innenraum standen, war es schon 10 nach 7.
Beginn war 19:30 und wir waren bei weitem nicht die letzten!:killer:

Nunja, Schluss mit den Nebensächlichkeiten...
Widmen wir uns den wichtigeren Dingen.

Korn war leider nicht vor Ort, obwohl ich nicht nachvollziehen kann warum.
Ebenfalls um diesen Zeitraum herum in Europa und uns mal wieder ausgelassen, naja.
Das Ausland wird ja eh meistens mit den besseren Supports beglückt.

Dafür bekamen wir "nur" King 810.
Auch wenn die Stimmung hier gen Null zu sinken drohte, fand ich sie gar nicht mal so übel.
Vom Stil her ganz passabel und die Jungs haben sich Mühe gegeben, keine Frage.

Dann kam die leidliche Umbaupause, welche wir für menschliche Bedürfnisse nutzten.
Um 10 vor 9 ging es dann los, erst mit einem "seichten" Intro, dann viel der Vorhang und die nächsten 90 Min. vergingen wie im Fluge.
Das letzte Mal waren wir ja in der Columbiahalle, diesmal kam die grössere Bühne entsprechend zum Tragen.
Bis auf ein Drum Solo fuhr man die Show auf, die man von Live Auftritten von Slipknot gewohnt ist.
Höhenverstellbare Plattformen für die Precussion und die Background Vocals, viel Platz zum rum turnen für Corey und Sid und natürlich entsprechende Pyro.
Die Jungs waren wirklich gut drauf und gönnten einem keine einzige Verschnaufpause.
Selbst der Zugabenblock ließ nicht lange auf sich warten.
Die Setlist war okay, wenn ich mir auch gern 1 oder zwei Titel mehr gehabt hätte, welche live noch nicht meine Ohren wohlwollend penetrierten.
Nunja, sei's drum, der Abend war trotzdem Sahne.
Als Randbemerkungen sei zum einen erwähnt, das man auf Konzerten leider immer komplette Vollidioten antreffen muss. Bleibt ja leider bei der Masse nicht aus.
Gemeint sind die Leute, welche ohne Rücksicht auf Verluste wie eine Dampframme gleich durch mehrere Reihen brechen mit ihrem "Pogo".
Ich bin nicht zimperlich, wenn ich mehrere halbe Bierduschen abbekomme und habe auch kein Problem mal angerempelt zu werden aber es muss auch Grenzen geben.
Zumal wir schon recht weit hinten standen aus diversen Gründen.
Ja und dann hab ich mal ne Frage ans Boardhell.
Ich bin mir ziemlich sicher einen gewissen Ulf Hermann im Soundbereich gesehen zu haben.
Kann mir einer das bestätigen, der vielleicht auch da wahr?

Ansonsten bis zum nächsten Mal.

Ivanhoe
09.02.2015, 14:34
Datum: Freitag, 6. Februar 2015
Location: Gasometer (Wien)
Tour: "Heroes Tour 2015"
Headliner: Sabaton
Support: Battle Beast - Delain
Ticketpreis: 33,30 Euro (VVK)

Die "Overness" von SABATON hat für mich etwas von der WWE-Zeit von Jeff Hardy, bevor er die Promotion verlassen hat. Den Jubel für Hardy konnten damals viele nicht verstehen - und genauso viele schütteln auch den Kopf, wenn in Wacken 2014 die Schweden als einer der Headliner für 2015 angekündigt werden und lautstarker Beifall unter den Besuchern aufbrandet. Und so ähnlich war es auch beim Konzert in Wien, um das Fazit vorweg zu nehmen: SABATON können derzeit praktisch nichts falsch machen, sie sind so unglaublich over, dass sich selbst etablierte Bands und auch Gruppen mit "zeitgemäßerer" Musik schwer tun, ähnliche Euphorie beim Publikum auszulösen. Zumindest ist das meine Beobachtung.

Nun also SABATON auf Headliner-Tour in Wien. Vorgruppe 1, BATTLE BEAST haben wir leider mal wieder verpasst, dabei hätte ich zu gerne "Let It Roooooooaaaaaar" gehört. Ganz generell wäre es mir lieber gewesen, wenn die Finnen den Platz von Vorgruppe 2, DELAIN, gehabt hätten. Deren Stil erinnerte ein wenig an eine Mischung aus NIGHTWISH und LACUNA COIL (grob gesagt). Das Publikum war brav und hat ordentlich gejubelt, mir war das Ganze nicht packend genug, wenn ich ehrlich bin. Denn im Gegensatz zu den (vermeintlichen?) Vorbildern aus Finnland und Italien fehlen den Niederländern einfach die Hits. Und ohne die ist es schwierig zu punkten, wenn die Bands davor und danach massig davon am Start haben. Immerhin konnte die Sängerin bei mir Sympathiepunkte mit ihrer weißen Fransen-Jacke abstauben.

Wie laut das Wiener Publikum werden kann, zeigte sich allerdings erst im Anschluss. Die Halle war sowieso gesteckt voll, obwohl sie mir im Vorhinein für eine Band wie SABATON fast zu groß vorkam. Noch ein Zeichen dafür, wie sehr man mit den Schweden aktuell rechnen muss. Jedenfalls gab es bereits vor dem klassischen Intro (bestehend wie üblich aus "The Final Countdown" und "The March To War") lautstarke "Sabaton! Sabaton!"- und natürlich auch "Noch ein Bier!"-Sprechchöre. Als das Konzert dann stilecht mit "Ghost Divison" losging, gab es kein Halten mehr. Jeder Refrain wurde vom Publikum mitgesungen, dass es nur so eine Art hatte. Zwischen den Songs war keine Ruhe, ständig begannen die Sprechchöre von Neuem. Die Band konnte - und auch das hab ich bereits bei einigen SABATON-Shows bemerkt, die ich besucht habe - ihr Glück kaum fassen. Zumindest interpretiere ich die Dauergrinser auf der Bühne so. Einmal tat Sänger Joakim Brodén dem Publikum auch den Gefallen und zog sich ein bisschen Bier rein. Einen "Pfiff" nennt man das wohl - von den großen Bieren, die er früher gelegentlich ge-ext hat, war keine Rede mehr. Ich bilde mir ein, dass er auch irgendeine Erklärung dafür gab, aber mittlerweile zeigte mein eigener Bierkonsum schon Wirkung, sodass ich nicht mehr so recht weiß, was er da laberte.

Bezüglich Setlist können die Herren aus Schweden inzwischen auch aus dem Vollen schöpfen, wie ich finde. Von der aktuellen CD "Heroes" kamen gleich sechs Nummern zum Einsatz: "To Hell And Back" (gleich als zweiter Song des Abends), das grandiose "Soldier Of 3 Armies", die Neueinspielung "7734" und gleich danach "Resist And Bite", bei dem es sich Brodén nicht nehmen ließ, selbst zur Gitarre zu greifen (merkwürdiger Anblick übrigens!). Später noch "Far From The Fame" und - im Zugabenblock - "Night Witches". Unglaublich eigentlich - andere Bands haben ja immer ein wenig "Angst", zu viele neue Nummern einzubauen. Und was machen SABATON? Sie nehmen sechs von 16 Songs vom aktuellen Album und gehen einfach davon aus, dass das schon so passt. Und so war es auch - an den Publikumsreaktionen war keine Spur von Irritation ob der Songauswahl zu erkennen.

Gab natürlich auch genug Klassiker zu hören - und auch die üblichen Auswahlspielchen. "Swedish Pagans" wurde vom Publikum gewünscht (angeblich nicht auf der Setlist... wer's glaubt... ;)), bei "Carolus Rex" entschieden sich die Fans für die englische Variante während "A Lifetime Of War" a) "Carolean's Prayer" aus dem Rennen kickte und b) auf Schwedisch dargeboten wurde. Die Auswahl zwischen "Uprising" und "White Death" entschied Letzteres für sich, auch wenn ich hätte schwören können, dass der Jubel für "Uprising" lauter war...

Und was gab's sonst noch? Neben dem Üblichen, also dem Finale aus "Primo Victoria" und "Metal Crüe" war natürlich auch "Gott Mit Uns" auf der Setlist. Gesungen wurde im Refrain aber nicht der Wahlspruch von Gustav Adolf II., sondern "Noch ein Bier / As we all drink united / All together / Noch ein Bier". Und zwar nicht nur vom Publikum, sondern auch von der Band auf der Bühne. War eine lustige Sache, wobei mir der "Noch ein Bier"-Gag langsam doch etwas zu ausgelutscht ist.

Überhaupt müssen SABATON ein wenig aufpassen. Die Jungs sind meines Erachtens grundsympathisch und machen alles richtig. Auf und abseits der Bühne. Aber: Die Gags wiederholen sich langsam doch recht auffällig. Da muss man vorsichtig sein, dass man es nicht übertreibt, finde ich. Wobei Joakim Brodén mittlerweile zum Glück nicht mehr ganz so viel quasselt wie noch vor ein paar Jahren. Sei's drum, es war ein ausgesprochen unterhaltsamer Abend.

Fazit: SABATON zeigen einmal mehr, wo der Hammer hängt. So beliebt ist meines Erachtens derzeit keine Band aus dieser Generation. AMON AMARTH können da vielleicht noch mithalten, aber abgesehen davon hört man eher selten derart ohrenbetäubenden Jubel für eine Gruppe, die trotz allem eher aus der zweiten Reihe kommt. Mir hat's jedenfalls gefallen und ich bin schon gespannt, wie es mit SABATON weitergeht. Der Tour-Album-Tour-Rhythmus dieser Band ist ja wahrhaft mörderisch.


EDIT: Nachdem ich mir das alles jetzt noch einmal durchgelesen habe, muss ich doch noch ein Wort zur Setlist verlieren. Ja, es ist super, wenn die Band sich traut, so viele neue Stücke einzubauen. Aber ein bisschen ambivalent bin ich in Bezug auf die gespielten Songs dann doch, und zwar, was die älteren Stücke betrifft. Beim Konzert ist mir das in meiner alkoholbedingten Euphorie nicht wirklich aufgefallen, aber: Die Stücke abseits von "Heroes" waren mehr oder weniger die selben, die seit einiger Zeit stur durchgezogen werden. Ja, sie sind gut, aber irgendwie hätte ich mir da der Abwechslung wegen eine andere Mischung erwartet. Von "Coat of Arms" hätte ich diesmal vielleicht lieber "Aces in Exile" oder "Screaming Eagles" gehört, von "The Art Of War" vielleicht nicht nur "Ghost Division" und von "Attero Dominatus" habe ich das Titelstück schmerzlich vermisst. Gut, die von mir genannten sind nun auch keine Songs, die noch nie gespielt wurden, aber ein bisschen Abwechslung zur letzten Tour wäre das schon gewesen. Zumindest ist das mein Gefühl, kann mich aber auch täuschen.

Milford Cubicle
12.02.2015, 00:18
Gestern "Enter Shikari" gesehen in der Posthalle Würzburg. Eintritt lag bei 30€, Arcane Roots haben supportet, haben auch nen ziemlich guten Job gemacht. War noch nie in der Posthalle, insgesamt aber ne sehr nette Location, gut geeignet für Konzerte mittelbekannter Bands. Waren aber letztlich auch nicht sooo viele Leute da, bzw. hatte ich irgendwie mehr erwartet. Mag "Enter Shikari" wirklich sehr gerne und hatte da etwas mehr erwartet, wenn ich bedenke, was sie bei den Festivals so abreissen. War mal ganz nett, einige der neuen Songs live zu hören, aber irgendwie hat mir die Power gestern gefehlt. Sowohl von Seiten der Band, aber auch vom Publikum. War irgendwie alles sehr kuschlig, da ging es bei den Festivalauftritten deutlich härter ab und auch bei den Live Shows, die ich so übers Internet gesehen hab.

Das Ende des Konzerts war dann doch abprupt, kein "Tschö", einfach letzten Song gespielt, das Publikum stand noch vor der Bühne und hätte als Abschluss noch "Sorry, You're not a Winner" erwartet, was eigentlich immer gespielt wird. Bei der Tour scheinbar nicht. War irgendwie merkwürdig, die Stimmung. Standen dann bestimmt auch noch so 3 Minuten vor der Bühne, bevor realisiert wurde: Ahja, jetzt ist Ende?! Kann den Abend schwer einordnen, unzufrieden war ich nicht, aber irgendwie hatte ich doch ein bisschen mehr erwartet.

Ivanhoe
20.04.2015, 15:31
Datum: Sonntag, 19. April 2015
Location: ((szene)) (Wien)
Tour: “The Dawn Of A New Age 2015″
Headliner: Satyricon
Support: Vredehammer – Oslo Faenskap
Ticketpreis: 27,60 Euro (VVK)

Gefühlsmäßig war mein letztes SATYRICON-Konzert gar nicht so lange her. Tatsächlich fand die letzte Einzelshow, die ich besucht habe, bereits im Dezember 2013 statt, dann gab es noch einen Auftritt bei den Metaldays 2014. Naja, da kann man tatsächlich nicht sagen, dass es eine Band ist, die man selten sieht. Dennoch: SATYRICON waren am 19. April 2014 in Wien, da konnte man einfach nicht zu Hause bleiben. Auch wenn der Termin mit einem Sonntag denkbar ungünstig angesetzt war. Immerhin fand das Konzert in der kleinen ((szene)) statt, also mit garantiert gutem Blick auf die Bühne.

Um die Kräfte, die an diesem Wochenende eh schon arg strapaziert waren, ein wenig zu schonen (vor allem in Hinblick auf den montäglichen Arbeitstag), wurde beschlossen, erst relativ spät zur ((szene)) zu fahren. Dadurch habe ich von OSLO FAENSKAP nichts gesehen. Von den darauf folgenden VREDEHAMMER zumindest ein paar Songs. War gar nicht schlecht, was da geboten wurde, aber für ein seriöses Urteil habe ich zu wenig mitbekommen. Die Stimmung schien aber sehr gut zu sein.

Danach ging es dann aber ans Eingemachte. Wobei, “danach” ist immer so ein dehnbarer Begriff… Die Wartezeit zwischen Vorgruppen und Headliner zog sich einmal mehr wie Kaugummi. Dementsprechend groß war die Erlösung, als endlich das immer noch aktuelle SATYRICON-Intro “Voice Of Shadows” erklang. Der Anfang der Show war mit “The Rite Of The Cross” meiner Ansicht nach ein wenig verhalten, spätestens mit dem darauf folgenden “Our World, It Rumble Tonight” tauten Fans und Band dann aber endgültig auf. Auf der Bühne präsentierte man sich gut eingespielt und routiniert – fast schon ein bisschen zu routiniert für meinen Geschmack. Aber auch so: Die Posen haben gesessen und können eigentlich nie verkehrt sein – da sind wahre Berserker am Werk, die Nackenmuskeln aus Stahl haben müssen. So richtig geil wurde es dann mit dem Doppelpack “Now, Diabolical” und “Black Crow On A Tombstone” – wer da nicht den Kopf kreisen ließ, dem war nicht mehr zu helfen. Auch die älteren Songs wurden gebührend gefeiert (“Filthgrinder”, “The Dawn Of A New Age” und das selten gehörte “Walk The Path Of Sorrow”), wobei die Stimmung für mein Dafürhalten bei den neueren Sachen ein wenig besser war. Tatsächlich war im Mittelteil der Show eher aufmerksames Zuhören als wildes Headbangen angesagt. Noch dazu, weil Satyr zwischendurch ankündigte, dass man den Spirit des Proberaumes auf die Bühne bringen und daher eine Runde jammen wollte. Nunja, ich halte nicht so viel von solchen Ideen, das mag ganz nett für Musiker sein, aber ich finde es genauso überflüssig, wie Gitarren- und Drumsolos. Dem Großteil des Publikums ging es wohl ähnlich, in den 10 Minuten (oder wie lange das war), in denen man auf der Bühne “improvisierte” (was mir übrigens nicht sehr authentisch vorkam), war es im Zuschauerraum sehr ruhig.

Aber auch eine solche Phase geht vorbei und SATYRICON kehrten mit “With Ravenous Hunger” und “The Wolfpack” wieder zum regulären Set zurück. Durchaus triumphal. Danach gab es natürlich noch “Mother North”, angesagt als Möglichkeit zu den Moment zu feiern, indem man gemeinsam singt. Zum einen weil Österreich und Norwegen so viel gemeinsam haben, zum anderen weil wir alle am Sonntagabend hier versammelt waren und “die anderen Idioten” eben nicht. War eine ganz gelungene, nette Ansage von Satyr und der Fan-Gesang bei “Mother North” ist sowieso immer großartig. Ganz schön flott wird das Stück live immer dargeboten, ist mir bei den letzten Konzerten auch schon aufgefallen. Dann war erst einmal Schluss – zumindest verbeugte man sich gemeinsam vor dem Publikum. Frost kam für seine Verhältnisse regelrecht aus sich heraus und animierte die Meute mit Gestampfe auf den Bühnenboden zu noch mehr Applaus. A pro pos: Sollten IRON MAIDEN mal beschließen, einen Film über ihr Maskottchen Eddie zu machen, könnte ich mir Frost (oder Iggy Pop) in dieser Rolle gut vorstellen. Viele derart sehnige Typen gibt es nicht. Wahnsinn, wie Frost aussieht – der muss außerdem ein wirklich merkwürdiger Typ sein. Aber sein Schlagzeugspiel ist über jeden Zweifel erhaben – und auch wie er sich dabei bewegt, wie er zu jedem Schlag ausholt… Das hat schon was, auch wenn er sich hinter der Vielzahl seiner Kessel zu verstecken scheint.

Schluss war zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht, eine Zugabe folgte noch. Zunächst griff Meister Satyr bei “Fuel For Hatred” selbst zur Gitarre, forderte einen Moshpit und bekam ihn auch. War tatsächlich noch etwas Energie im Publikum vorhanden, was der alte Fuchs natürlich erkannt hat. Danach gab es noch das unvermeidliche – und großartige – “K.I.N.G.” bevor endgültig Schluss war. Eine letzte Verbeugung der gesamten Band, einmal Plektren und Sticks für die Zuschauer – und schon war der Spuk vorbei und die Headbanger wurden zu den Klängen von “Natt” in die …ähem… Nacht entlassen.

Fazit: SATYRICON sind eine Macht. Live bläst die Band alles weg – und das in grandioser, erhabener Manier. Dennoch muss ich sagen, dass mir die beiden vergangenen Shows, auf denen ich war, etwas besser gefallen haben. Diesmal war der Mittelteil und vor allem diese Gejamme nicht so ganz mein Ding. Cool war im Gegenzug, dass man bei “Die By My Hand” eine neu arrangierte Version zu hören bekam. Die steht auf dem aktuellen “Live At The Opera” und funktioniert tatsächlich sehr gut. Grundsätzlich bleibt es jedenfalls dabei: Daumen hoch für SATYRICON, ich freue mich schon auf unsere nächste Begegnung.

FearOfTheDark
09.05.2015, 13:42
Ich brauche nicht viele Worte um das AC/DC Konzert gestern Abend in Nürnberg zu beschreiben. Laut offiziellen Angaben waren ca 80.000 Leute auf dem Zeppelinfeld (Rock im Park Gelände).

Wenns euch interessiert, könnt ihr HIER (https://www.dropbox.com/sh/b9op9olm21sqjky/AAAIHakEWDfig4Hn5rnPnrSna?dl=0) meine Bildergalerie sehen:
HIER (https://www.youtube.com/watch?v=fYfHeDPlq5E) ein Zusammenschnitt einiger kurzer Videoclips die ich gemacht habe. Keine High-End-Aufnahmen, aber man bekommt einen guten Eindruck von meinem Erlebnis aus der 1. Reihe ;)

Leider zerstört YouTube die Bildqualität Auf meiner Aufnahme ist das Bild immer recht scharf. Gerade bei dem Konfetti-Regen sieht das auf YouTube arg schlimm aus.
Es war mein erstes AC/DC Konzert (und wohl auch das letzte). Jahrelang hab ich auf diesen Moment gewartet und als es endlich losging hatte ich mega Gänsehaut und sogar Freundentränen in den Augen. So ein Feeling hatte ich bei so etwas noch nie :genickbruch:

ViddyClassic
21.05.2015, 14:09
Fozzy zusammen mit Nonpoint auf Tour:
http://www.eventim.de/Tickets.html?affiliate=EVE&doc=artistPages%2Ftickets&fun=artist&action=tickets&erid=1417475&includeOnlybookable=true&xtmc=fozzy&xtnp=1&xtcr=1

Augsburg, 14.11.15
Wien, 15.11.15
Berlin, 18.11.15
Ludwigsburg, 19.11.15
Köln, 22.11.15

Ich denke, ich werde mir Fozzy zum zweiten Mal geben. Krass aber, dass man inzwischen fast den dreifachen Preis nimmt. ;)

Hells Guardian
21.05.2015, 15:42
Fozzy in Köln klingt sehr gut.

Albums
30.05.2015, 03:35
Amon Amarth in Chemnitz letztes Jahr hingegen hatten GARKEINE Vorband Das hatte ich zuvor auch noch nie erlebt sowas, aber war eig. ganz cool, da Amon Amarth dafür über 2,5 Stunden gespielt haben (mittendrin Pause für ca. 15 Minuten, dort spielte als "Zwischenband" Purgatory, die um einiges heftiger waren), also auch ein verdammt harter Abend.






Darf ich vorstellen: Ein Bot

FearOfTheDark
30.05.2015, 19:00
Amon Amarth in Chemnitz letztes Jahr hingegen hatten GARKEINE Vorband Das hatte ich zuvor auch noch nie erlebt sowas, aber war eig. ganz cool, da Amon Amarth dafür über 2,5 Stunden gespielt haben (mittendrin Pause für ca. 15 Minuten, dort spielte als "Zwischenband" Purgatory, die um einiges heftiger waren), also auch ein verdammt harter Abend.

Das war vor 2 Jahren ;) Da war ich auch :dh:
Hab das btw. auch noch nie erlebt (auch seither nicht), dass es keine Vorband gab. Hab hier irgendwo in dem Thread sogar einen Bericht von dem Konzert geschrieben und 2 Bilder verlinkt.

OrtensLaw
10.06.2015, 19:58
Hier mal meine Konzerte der letzten Monate.
Aus Zeitgründen nur aufgelistet.;)

21.02. The Subways in Erfurt/Stadtgarten (S Kill it Kid, Purple)
13.03. King Dude in Leipzig/Club "E35" ( S Cult of Youth, Death of Abel)
01.05. Tito & Tarantula in Erfurt/HSD (S Legendary)
13.05. Gov't Mule in Torgau/Kulturbastion
29.-31.05. Rockavaria in München
07.06. Rise Against in Leipzig/Haus Auensee (S Man with a Mission, Donots)
08.06. Slash ft. Myles Kennedy & The Conspirators in Berlin/ZItadelle Spandau (S L7)

mumu
13.06.2015, 14:06
Ich pack es mal hier rein.

Foo Fighter Dave Grohl bricht sich während Konzert das Bein, lässt sich behandeln, und macht danach weiter! (http://m.spiegel.de/panorama/leute/a-1038660.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=grohl%20foo&source=web&cd=1&ved=0CCAQqQIwAGoVChMIroXPzt2MxgIVgnEUCh26CgDT&url=http%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fpanorama%2Fleute %2Ffoo-fighters-frontmann-dave-grohl-bricht-sich-bein-bei-konzert-a-1038660.html&ei=ICp8Va71M4LjUbqVgJgN&usg=AFQjCNEETeLaK4_u2lujfbVv26-l1-l9YA&bvm=bv.95515949,d.d24)

Harter Hund, dieser Dave Grohl. Damit dürfte er ab jetzt Heldenstatus bei den Fans genießen.

Yajack Landratasady
13.06.2015, 14:22
Ich pack es mal hier rein.

Foo Fighter Dave Grohl bricht sich während Konzert das Bein, lässt sich behandeln, und macht danach weiter! (http://m.spiegel.de/panorama/leute/a-1038660.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=grohl%20foo&source=web&cd=1&ved=0CCAQqQIwAGoVChMIroXPzt2MxgIVgnEUCh26CgDT&url=http%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fpanorama%2Fleute %2Ffoo-fighters-frontmann-dave-grohl-bricht-sich-bein-bei-konzert-a-1038660.html&ei=ICp8Va71M4LjUbqVgJgN&usg=AFQjCNEETeLaK4_u2lujfbVv26-l1-l9YA&bvm=bv.95515949,d.d24)

Harter Hund, dieser Dave Grohl. Damit dürfte er ab jetzt Heldenstatus bei den Fans genießen.

Geiler Typ! Andere Rockstars hätten das (zurecht) nicht gemacht. :dh:

Woodstock
20.06.2015, 15:48
Gestern ACDC in Köln auf der Jahnwiese..
über 5 Stunden im Auto gesessen, Schwester eingesammelt, genervt vom Regen und anderen Autofahrern
3 Stunden im Regen stehen, Vorband hören, die gar nicht mal so schlecht war
Dann ging es los und es war der Wahnsinn! 2 Stunden nur Gewinne Gewinne Gewinne und Hits Hits Hits, ach ja man stand immer noch im Regen.. aber wurscht... nur zu unseren Nachbarn muss man sagen.. Regenschirme sind weder RocknRoll noch Heavy Metal noch Ostfriesland...
Aber egal... danach war dann mit einem ordentlichen Feuerwerk, das gezuppel zu Ende und wir sind wieder Richtung Heimat aufgebrochen.
Morgens um viertel vor 4 wieder in heimischen Gefilden. Tanken waren natürlich alle zu, also mit den letzten 2 Litern im Tank nach Hause gerömert.

Fazit : Geiel! Nuff said!

Haskins
23.06.2015, 22:44
Gerade heim gekommen vom Wu-Tang Konzert, war insgesamt mein 5. Gig den ich besucht habe, bin mit wenig Erwatung hin da man beim Clan nie weiß wer dabei ist und wer nicht. Durfte Sie zweimal komplett erleben und zweimal nur die Hälfte, so auch diesmal, am Start waren GZA, U-God, Masta Killah, Inspectah Deck und Capadonna, dazu war ein gut gelaunter Streetlife (der viele Meth Parts übernahm) und ein gut gefakter Ghostface(denke mal wer von Killarmy), beim rappen erst nicht aufgefallen aber sobald er normal das Publikum angesprochen hat wusste man, neeee du bist nicht der Echte :D
Die Show war solide, die Jungs waren bemüht, das Publikum (im Vorfeld wissend das nicht alle dabei sind) äußerst friedvoll und energisch, bei Triumph war dann auch Abriss. Hat Spaß gemacht, aber es ärgert mich 40 Euro ausgegeben zu haben.

Echoes
01.08.2015, 12:09
Durfte gestern vom Combichrist-Konzert im Leipziger Hellraiser berichten. Kleiner Kindheitstraum ging damit in Erfüllung. :)

Ich hatte Combichrist bereits vor zwei Jahren auf dem GothicMeetsKlassik live gesehen, damals jedoch mit Orchester arrangiert, was natürlich Welten sind. Hatte mir schon vor zehn jahren vorgenommen, mir die Truppe mal live anzusehen. Damals machten sie eher Noise/Aggrotech, mittlerweile hat es sie in eine eher "metal-lastige"-Richtugn verschlagen. Electro und Hardcore, Shouting halt, wie man das auch immer einordnen mag. Von den Alben war ich nie so 100%ig überzeugt, da gab es immer nur eins, zwei gute Nummern. Die hatten es dafür aber in sich (Blut Royale, What The Fuck Is Wrong With You, ...)

Also kurz: Früher mehr gehört, aus Nostalgie-Gründen woltle ich sie nun mal live sehen und hatte die Chance dazu und muss sagen: Alter Schwede, ich habe mich neu verliebt. Extrem energetische Truppe und zwar an jedem Instrument. Da fliegen die Drumsticks nur so durch die Halle, der Sänger schreit durchweg und am Keyboard sowie den Klampfen gibt's auch genügend Spannung.

Etwas im Detail habe ich mich hier dazu ausgelassen: http://goo.gl/mRFOtp

Fräulein Söckchen
01.08.2015, 17:44
Ich komm gerade von einem Konzert, das es in meine ewige Bestenliste schaffen wird - nicht ganz oben, natürlich (Udo, Opeth und Bruder Pinyuan schlägt keiner), aber es ist in der Liste. Und dabei wäre ich schon gleich gar nicht hingegangen, weil mir die Karte mit über 40 Euro schon fast ein bisserl zuviel gekostet hat. Vor allem, weil sein letztes Konzert eher eine Enttäuschung war und ich ihm nachher gar nicht mehr so gut gesonnen war. Dementsprechend spät hab ich die Karte gekauft und dementsprechend weit hinten bin ich heute gesessen. Aber jetzt:

ICH LIEBE DICH, RICHIE REN!!! :smlove:

Für die neu Hinzugekommenen ;): Richie Ren (vielleicht sollte ich mir endlich die taiwanesische Schreibweise "Richie Jen" angewöhnen) war der erste chinesischsprachige Sänger, den ich "entdeckt" habe, vor 15 Jahren in einem Taxi in China. Das Lied, das ich damals gehört (und - nachdem mir der Taxler den Namen des Sängers aufgeschrieben hat - mir sofort die dazugehörige Audiocassette :boxer: gekauft hab) war dieses (https://www.youtube.com/watch?v=NeYRftm2384). Leider hat er das dieses Mal nicht gespielt, ich hab bis zu den Zugaben gehofft :(. Meinen Handyklingelton (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=2035589&postcount=36) hat er allerdings auch nicht gespielt. Aber das waren auch die einzigen kleinen "Minuspunkte". Alles andere war perfekt. Die Gäste waren alle super - einige hab ich gekannt (und mag ich!), einige waren mir neu - aber bei keinem hab ich das Gefühl gehabt, daß sie Lückenfüller sind, oder daß ich auf die Uhr schauen müßte, als sie ihre Einlagen gehabt haben. Ganz im Gegenteil, ich hab mich sehr über Ma Nien-hsien (http://www.hkmdb.com/db/people/view.mhtml?id=40296&display_set=eng) gefreut, den ich als Schauspieler sehr mag (der hat übrigens bei Cape No. 7 mitgespielt, falls der Film hier noch wem was sagt.. oft genug beworben hab ich ihn ja ;)). Und News Lee (https://www.google.com.tw/search?q=李興文&client=opera&hs=tOw&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0CCoQsARqFQoTCN-T95-niMcCFcTfpgod4TsB5w&biw=1366&bih=659#imgrc=_) war im Publikum! :eek:

Überhaupt: Richie Ren hat einen neuen Film gemacht, der im September ins Kino kommt, und den hat er heute ziemlich beworben. Und wenn der Film auch nur einen Bruchteil so gut ist wie der Soundtrack, dann rentiert er sich auf jeden Fall. Die Gaststars heute waren alle aus dem Film. Die weibliche Hauptrolle spielt übrigens Shu Qi, für den Fall, daß das das Interesse hier vielleicht steigert. Die war aber nicht dabei heute. ;)

Ok, also Richie (und die Gäste) haben die Lieder aus dem Film präsentiert (z.B.. (https://www.youtube.com/watch?v=xp_f6ttnVqU).haben mir alle gefallen), aber abgesehen davon war der Abend eine einzige Zeitreise durch seine größten Hits. Ich hab mich einige Male zusammenreißen müssen, daß ich nicht anfange, Tränen zu vergießen. So viele Erinnerungen. Alleine schon der Opener (https://www.youtube.com/watch?v=nyysWl_ruXM) hat mich gleich einmal anständig schlucken lassen. Einige Lieder (wie dieses hier (https://www.youtube.com/watch?v=A2c82I5HyLw).. oder dieses (https://www.youtube.com/watch?v=F4OpL24JdEM).. *schnüff*) hab ich sicher schon 10 Jahre nicht mehr gehört gehabt - und endlich wieder festgestellt, wie GUT die eigentlich sind. Bei Zai Chu Fa (https://www.youtube.com/watch?v=O94dZBYDK1w) hab ich schließlich einen (sehr gut verborgenen :salook:) absoluten Markout gekriegt. :genickbruch:

Alles in allem war es ein perfekter Abend, der dann noch mit einem Autogramm (https://scontent-tpe1-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xta1/v/t1.0-9/11800253_10155814077560697_2912415998420540511_n.j pg?oh=36bf5f5d3180650f536c0fc0964910e0&oe=560F650C) abgerundet worden ist. Er hat mir die Hand gegeben. Die wasch ich mir nie wieder...

CM Landratomaniac
01.08.2015, 18:37
Der Konzertbericht liest sich fast wie von einem Teenie-Mädel, dass gerade von einem Beatles-Konzert kommt. :smlove: Ich meine es aber nicht negativ - im Gegenteil. Richtig niedlich. :D

Fräulein Söckchen
01.08.2015, 18:47
Der Konzertbericht liest sich fast wie von einem Tennie-Mädel, dass gerade von einem Beatles-Konzert kommt. :smlove: Ich meine es aber nicht negativ - im Gegenteil. Richtig niedlich. :D

Ich hab mich auch so gefühlt. Und bin noch immer voll auf der Welle. :salook: :D

Shao Khan
23.08.2015, 12:53
Wie im letzten Jahr, so soll es auch in diesem Jahr noch einen Besuchsbericht des diesjährigen Wacken Open Air von mir geben.
Also startren wir auch gleich mit dem ersten Teil durch. Ich werde den Bericht wieder in mehrere Teile aufteilen.


W:O:A 2015
#12 / 26
1. Teil


Montag 27.07.
In diesem Jahr wurde die Anreise, da ich vom Startpunkt dann doch Alleine unterwegs war, ein wenig umgeplant. Außerdem hatte ich tags zuvor Geburtstag und war nach einer netten durchzechten Nacht auch nicht in der Lage, wie sonst üblich schon in dieser Nacht gegen 22:00 Uhr aufzubrechen.
Daher erfolgte die Abfahrt bei mir zu Hause um 13:00 Uhr und brachte ich mich in der ersten Etappe nach Dortmund, wo ich mich mit einer Truppe von Kumpels traf, und wir von dort dann gegen 17:00 Uhr aufbrachen.
Es folgte ein Stop in Hamburg, beim Burger King, und dabei das Auflesen von zwei weiteren Begleitern, damit war der Großteil des Trupps anwesend. Dreie würden am Ende noch nachreisen, wegen diverser Gründe waren sie dann erst ab Mittwoch verfügbar.
Für mich war es im Übrigen das erste Mal, das ich mit einem Cabrio (seines Zeichens seit letztem Jahr mein neues Auto) zum Festival fuhr. Naja gelohnt hat es sich auf der Anreise nur bis Dortmund, denn ab dort fuhren wir in den Regen.
Genau dieser Regen wurde auch immer stärker, je mehr wir uns Hamburg näherten, ehe er dort dann versiegte und wir einen ruhigen Aufenthalt hatten. Allerdings sollte der Regen loslegen, sobald wir gen Wacken von der Autobahn abfuhren.

Dienstag 28.07
Ankunft im Holy Wacken Land gegen 01:30 Uhr. Der Regen ergoss mittlerweile in Strömen vom Himmel, aber "the show must go on" und so wurden erstmal die Zelte nach und nach aufgebaut. Hier konnten wir auch gleich testen welche Zelte nun wirklich noch wetterfest waren. Nachdem alle Zelte standen, bezog ich Meines auch sogleich und richtete meinen Schlafplatz ein, während ich die - am Ende sogar wirklich clevere - Idee hatte, meine Klamotten generell im Auto zu lassen. Nach einigen Ankunfts-und Aufbaubierchen erfolgte dann die allgemeine Beratschlagung. Wir beschlossen den Pavillon gleich auch noch aufzubauen, so daß wir evtl. noch ein wenig hier sitzen und labern konnten. Gesagt getan der Pavillon wurde aufgebaut und alles war soweit gut. Zum Regen gesellte sich mittlerweile aber auch starker Wind-. Nachdem der Aufbau nun abgeschlossen war, erfolgte die erneute Beratschlagung und während eigentlich umgehend ihre Bändchen und Full Metal Bags abholen wollten, beschloss ich schlafen zu gehen.
Gegen 10:00 Uhr wurde ich wach und es hatte aufgehört zu regnen, also nutzte ich die Gunst der Stunde und machte mich sogleich auf den Weg mein Festivalbändchen und Full Metal Bag abzuholen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Wege sogar noch sehr gut gangbar. Nachdem ich mein Bändchen dann hatte beschloss ich auch gerade noch zu frühstücken und kehrte dann zu unsrem Lager zurück, wo ich feststellen konnte, das unser Pavillon nicht mehr stand. Interessanter Weise stand er noch als fortging und es hatte in der Zwischenzeit nur einen - meines Empfinden nach - leichten Schauer, aber mit kräftigem Wind gehabt. Naja er war jedenfalls und los ging es mit der Organisation - es musste schließlich ein Neuer her und der würde dann am Mittwoch mit der Nachhut eintreffen, während nun also improvisierten. Im Endeffekt aber begab ich mich bei Schauern dann meist in mein Auto und fast immer wenn ich nach einem Schauer rauskam und mich wieder in Kreis der Gruppe eingliederte begann es keine 20 Minuten danach auch schon wieder zu schütten. So verlief das in Etwas den ganzen Tag über.
Alles in Allem kann man den Tag mit Regen, Saufen, Regen, Saufen ganz gut beschreiben.

Mittwoch 29.07
Der Tag der freudigen ERwartung. Denn zum Einen würde heute das Programm starten und zum Anderne würde die Nachhut eintreffen. 2 Mann via Auto wohl gegen 17:00 Uhr und eine Person via Bus gegen 0:00 Uhr.
Aber zuerst die Bestandsaufnahme des Wetter. Naja okay Regen und Wind und Wind und Regen! Tolle show. Die Wege waren mittlerweile eher kleine Schlammlawinen als Wege und tatsächliche ergossen sich an manchen Stellen schon kleine Bäche die sanften Hügel der Campground herunter, aber was soll's? Wacken ist nur einmal! Also ab heute ist endgültig Party.
Also erstmal aufstehen, Bohnen und Speck braten und ordentlichen frühstücken, dann ein bisschen chillen und versuchen mehr Bier zu sich zu nehmen, als der Himmel Wasser regnen lassen kann. Ich glaube der Versuch scheiterte - aber ich bin mir nicht 100% sicher. Da es aber wohl am Dienstag 20l/qm und am Mittwoch teilweise 30l/qm regnete war das wohl als das Bier, das wir kippen konnten.
Ab 14:00 Uhr ging es dann los, mit Mr. Hurley und die Pulveraffen auf der Wackinger Stage. Matschige Wege und mindestens knietiefes Einsinken und somit statt 15 eher 45 Minuten Weg zur Bühne sprgten dafür, das ich die Hälfte verpasste und mich mit 2 Met trösten musste. Während die Anderen nun weiterzogen um Mambo Kurt zu sehen, zog ich es vor Richtung Zeltbühne zu gehen. Vielleicht war ja Wrestling - oder wenigstens der nächste Act, den ich sehen wollte.
Tja weder noch. Aso zurück zum Camp und genau pünktlich zum Riesenschauer zurück, also ins Auto. Dort bekomme ich die Meldung das der erste Nachhuttrupp da ist, aber nicht auf den Campground fahren darf. Also erstmal umdisponieren. Funktionierte natürlich nciht, aber irgendwie beförderten wir ihre Sachen zu uns, und ich konnte dann sogar pünktlich zu John Diva wieder an der Zeltbühne sein. Dort verweilte ich dann auch noch für die Grailknights. Man sind die so geil, krass, krank.Von dort wieder rüber zur Wackinger und Knasterbart und feuerschwanz anschauen und dann wieder zurück zum ersten Highlight des Festivals (zumindest für mich persönlihc) nämlihc Europe!
Und ja die haben nicht nur "Final Countdown" und ja natürlich haben sie das auch gespielt. Tatsächlihc konnte ich an diesem Tag meine komplette Agenda abarbeiten und während nun auch die letzte Nachhut endlich angekommen war, machten wir uns auf den Rückweg zum Camp und nisteten uns im nun wieder ströhmenden Regen bei den Nachbarn ein - wo die Nacht noch lang, und der Plan fürs morgige Merchandising geschaffen wurde...

Abschluss des 1. Teils

Gesehene Bands: 6 (Mr. Hurley und die Pulveraffen, John Diva and the Rockets of Love, Grailknights, Knasterbart, Feuerschwanz, Europe )
Sehen gewollte Bands: 6 (Mr. Hurley und die Pulveraffen, John Diva and the Rockets of Love, Grailknights, Knasterbart, Feuerschwanz, Europe )

Zeit vor einer Bühne: 310 min..
Zeit im Holy Wacken Land unterwegs: 135 min.
Wrestlingkämpfe gesehen: 0
Geld für Merchandise (WOA): 0€
Geld für Merchandise (Bands): 0€
Geld für Metal Markt: 0€
Geld für Verpflegung (Supermarkt): 6,98 €
Geld für Verpflegung (WOA): 10€

Ivanhoe
24.08.2015, 14:26
Location: Spittal am Semmering, Steiermark, Österreich
Festival: Kaltenbach Open Air 2015
Bands: 35, national & international
Publikum: 1.500 (geschätzt)
Ticketpreis: 47 Euro (3-Tage-Festivalpass)

[Vorgeschichte]
Das Kaltenbach Open Air (KOA) ist ein kleines Festival. Meiner Schätzung nach waren rund 1.500 Leute vor Ort, können aber auch weniger gewesen sein, ich kann das schwer abschätzen. Ausverkauft war wohl nicht, ist aber bei einem Festival dieser Ausrichtung kaum zu erwarten. Denn: Das KOA ist extrem. Die Veranstalter versuchen mit dem Booking alle möglichen Extreme Metal-Genres abzudecken, dementsprechend schränkt sich der Publikumskreis ein, auch wenn in Österreich die extremen Spielarten schon einen Stein im Brett haben. Eine Band mit "normalem" Gesang? Schöne Stimme und alles? War - zumindest heuer - keine einzige dabei. Death, Black, Grind, ein bisschen Doom und Thrash dominieren in Kaltenbach das Geschehen. Der Mix macht es hier zwar auch aus - aber eben eher in anderen Nuancen.

Heuer stand jedenfalls das 10jährige KOA-Jubiläum an. Ich selbst war noch nie dort - habe aber nur Gutes gehört, daher war ich diesmal dabei. Und ich habe es nicht bereut...

[Donnerstag, 20. August 2015]
Grundsätzlich ist das Festival gut erreichbar, zumindest wenn man ein Auto hat. Vom kleinen Örtchen Spital am Semmering geht es in Richtung Berg - und dann sieht man auch schon, was die Stunde geschlagen hat: Von der Mittelstation einer Sesselliftbahn sieht man mitten auf einem Hang, der im Winter als Skipiste dient, die ersten Zelte stehen. In gefährlicher Schräglage *schluck*. Zu besoffen sollte man also nicht sein. Die zweite Möglichkeit zu Campen, die von uns auch genutzt wurde, ist direkt neben der Straße, die in Serpentinen den Berg hoch führt. Auch nicht ohne, aber zumindest nicht ganz so steil - und, was mir sehr wichtig ist: Mit der Möglichkeit neben dem Auto zu campen.

Weite Teile der Anreise erfolgten im Regen, das Zelt konnte dann aber doch bei trockenem Wetter aufgebaut werden. Trocken blieb es dann auch an den restlichen Tagen, nur die Temperaturen waren recht frostig. Aber sei's drum, dafür gibt's ja Alkohol, den ich mir in Form von diversen Bieren gleich nach dem Zeltaufbau gönnte. Immerhin waren wir ja schon kurz nach 12 (nach einem Mittagessen im Dorfgasthaus) vor Ort, die erste Band sollte um 17 Uhr spielen. Gut getankt ist halb gewonnen - und so ging es erstmals nach unten zum Konzertgelände. Dabei war schon zu merken, dass der Rückweg wohl anstrengend würde - recht steil, so eine Bergstraße. Zum Glück war unser Zeltplatz recht mittig, sodass wir nicht ganz rauf mussten.

Das Konzertgelände erwies sich als eine Fläche, die im Winter wohl als Parkplatz für die Skifahrer dienen dürfte. Links und rechts von Bäumen gesäumt, gerade richtig in der Größe, mit ausreichend Sitz-, Steh- und Merchandise-Gelegenheiten ist das schon eine coole Location. Wir vertrieben uns die Wartezeit mit weiteren Getränken und einigen Snacks (Schnitzelsemmel: Legendär!) und holten uns schnell unser Festivalshirt um sagenhafte 10 Euro! Bis es dann endlich mit der ersten Band, PROGERIA BUFFET, losging, war ich schon recht beduselt. Kann mich jetzt nicht mehr erinnern, wie die Truppe war... Erste Band, die ich noch im Kopf habe, waren EREBOS, die, ähnlich wie die darauf folgenden MORTAL STRIKE, gut Gas gaben. Man merkt schon, die Bands sind eher als Regionalgrößen zu bezeichnen, was aber niemanden störte. Bei DARKFALL ging es dann kurz nach 22 Uhr erstmals direkt vor die Bühne - war eine gute Show, mit allerhand Feuer und Brimborium. Musikalisch auch nicht schlecht. Danach folgte der Headliner des ersten Abends: AGALLOCH aus den USA zelebrierten ihre schweren Klänge. Das war mir um diese Zeit und in meinem Zustand ehrlich gesagt etwas zu viel Kunst. Ja, ich mag die Band auf Platte ganz gern - aber wie eine typische Live-Band auf einem Festival wirkte das nicht auf mich. Interessant war es, aber eben auch schwer verdaulich. Irgendwann gingen wir dann - die restliche Show der Amis hörten wir uns vom Zelt aus an, was beim KOA problemlos möglich ist. Man fühlt sich dort, als ob man neben der Bühne zelten würde. Zumindest was die Lautstärke betrifft, denn leider sieht man nicht hin. Zu viele Bäume im Wald.

[Freitag, 21. August 2015]
Aufgewacht gegen 8 Uhr, was für ein Festival durchaus akzeptabel ist. Länger pennen war ohnehin nicht drin - zum Einen, weil es in der Nacht wirklich unangenehm abgekühlt hatte und man entsprechend durchgefroren war, andererseits wegen einem Phänomen, das uns das ganze Festival begleiten sollte: Einer der Merchandise-Stände an der Straße hatte richtig tolle Boxen. Riesendinger, die sogar Teile der Bühnen-PA überlagern konnten (was zum Glück kaum vorkam). Und was spielt dieser Wahnsinnige mindestens einmal pro Stunde? Metalkutte (https://www.youtube.com/watch?v=HdgA3WElcZY). Ja, genau. Unglaublich.auf.Dauer.Rotation. Das muss man erst Mal aushalten, daher griff ich recht bald wieder zum Bier, nachdem wir uns am Festivalgelände kurz mit Kaffee und Muffins gelabt hatten. Bis Mittag (um 12 Uhr begann die erste Band) saß man herum, laberte Unsinn und begaffte die Leute, die den Berg hoch keuchten, um zu ihren Zelten zu kommen. Oder die, die bergab stolperten. Ganz lustig - auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass mir da ein paar Glatzen zu viel vor Ort waren. Also keine normalen, sondern die, deren Gesinnung man auch an der Kleidung (bzw. Patches) und teilweise sogar recht eindeutigen Gesten erkennen konnte. Nicht gut, da sollte die Security dann schon ein bisschen einschreiten - mir war das sehr suspekt, ich hoffe mal, dass das KOA nicht immer solches Publikum anzieht.

Um die Mittagszeit bequemten wir uns dann auch zur Bühne, genossen Kartoffelpuffer und Käsekrainer zu den Klängen von DYSTERSOL, ENCLAVE und UZZIEL. Letztere fand ich nicht übel, auch wenn das nichts ist, wovon ich mir eine Platte kaufen würde. Gestärkt gingen wir wieder zurück zum Zelt, um dort ein wenig auszuruhen und zu trinken. So verging die Zeit wie im Flug, von den Bands, die ich vom Zelt aus gehört habe, sind mir nur DOOMAS ausgesprochen positiv im Gedächtnis geblieben. Da habe ich zum einzigen Mal bereut, nicht vor der Bühne gewesen zu sein. Um 19:30 folgte mit BENIGHTED die erste große Band des Tages. War sehr gut, was die Franzosen da in die Menge feuerten. Beinharter Deathgrind, auf den ich dankenswerter Weise erst hier im Forum aufmerksam gemacht wurde. Hat mir sehr gut gefallen - und ich hätte es nicht gedacht, das war sogar eine ausgesprochen sympathische Truppe, die da auf der Bühne gewütet hat. Gleich darauf folgten VALKYRIJA, eine Band, die ich im Dezember 2014 beim Eindhoven Metal Meeting erstmals gesehen hatte. Was für ein Kontrast zu BENIGHTED - nach den musikalisch grindigen Franzosen standen nun optisch grindige Schweden auf der Bühne. Die (vor allem der Sänger) waren in Lumpen gehüllt und mit räudigem Corpsepaint versehen und spielten entsprechend klingenden Black Metal. Ja, trotz des Bandnamens gab es hier überhaupt keine heidnische Fröhlichkeit sondern die volle Ladung Misanthropie und Nihilismus. Mir hat's sehr gut gefallen - und Sänger A.L. war auf eine verrückt-manische Art ziemlich charismatisch - auch wenn ich das verottete Kapuzenteil, das er sich dauernd über Kopf und Mund zog, lieber nicht riechen möchte. Jedenfalls: Gute Show, ich hab mir gleich auf dem Rückweg zum Auto die Vinyl-Version vom 2010er-Album "Contamination" gekauft.

Auf dem Rückweg? Ja, es war inzwischen so kalt, das wir beschlossen, uns kurz im Auto aufzuwärmen. Auf der Bühne standen zu der Zeit KRISIUN. Hätte ich ganz gerne gesehen, aber mein erbärmlicher, alkohol- und kältebedingter Zustand ließ es nicht zu. Gut angehört hat sich das Brett aber. Immerhin ein kleiner Trost: Nächstes Jahr spielen sie in Tolmin bei den MetalDays, da werde ich wieder eine Möglichkeit haben. Nach KRISIUN kam die zweite, abgefuckte Schwedenband (nach VALKYRIJA) auf die Bühne: MARDUK, also die Truppe, wegen der wir hauptsächlich da waren. Gut, ganz so abgefuckt wie ihre Landsleute sehen MARDUK natürlich nicht aus, aber immerhin: Das Corpsepaint saß, die Nieten ebenfalls. Furios legte man mit "Frontschwein" vom aktuellen Album gleichen Namens los – ein perfekter Einstieg. Soweit man das bei einer solchen Band sagen kann, wirkten die finsteren Typen ganz zufrieden mit den Reaktionen des Publikums – viele Ansagen, Dankesworte u. ä. kann man eh nicht erwarten. Den Rest der Setlist fand ich persönlich jetzt nicht sooo berauschend. Gut, mit "The Blond Beast" war noch ein aktueller Kracher am Start, der sehr gut ankam. Aber sonst fehlten mir ein paar markige Nummern der Kategorie "Wolves", "Nightwing" oder "World Funeral". Stattdessen gab es das uralte "The Black…" (sehr cool!), "Into Utter Madness", das großartige "Burn My Coffin", "Warschau" und das ebenfalls sehr stark dargebotene "Slay The Nazarene". Daneben noch ein bisschen was vom "Frontschwein"-Album, namentlich "Wartheland". Und natürlich das unvermeidliche "Panzer Divison Marduk" ganz am Schluss. Es war insgesamt eine gute, aber auch ein wenig routiniert wirkende Darbietung. Die Diskussionen, die ich unter den Fans später mit einem Ohr so hören konnte, drehten sich vor allem um die ihres Erachtens enttäuschende Setlist. So falsch lag ich mit meiner Einschätzung also nicht, auch wenn ich nicht sagen kann, dass ich wirklich enttäuscht war. Nach MARDUK standen zwar noch SCARECROW NWA als Rausschmeißer auf der Bühne, die habe ich mir aber nicht mehr gegeben. Obwohl sie vom Zelt aus nicht übel klangen.

[Samstag, 22. August 2015]
Auch diesmal ging es nach einigen kleineren Getränken darum, was man zu Mittag machen sollte. Die erste Band (SILIUS) war wiederum für 12 Uhr angekündigt, eindeutig zu früh. Da wir vom Festival-Fressen langsam genug hatten, beschlossen wir, den Fußmarsch in den Ort (ca 20 Minuten) auf uns zu nehmen. Keine schlechte Entscheidung, im Gasthaus speiste es sich im Kreise anderer Metalheads sehr angenehm. Nur, dass man dort keine Musik einschaltete, war eine herbe Enttäuschung. Andererseits wären wir in dem Fall sicher länger geblieben und dort wohl auch erst ordentlich berauscht wieder weg gegangen, was böse hätte enden könne. Als wir auf dem Rückweg zum Zelt wieder an der Bühne vorbeikamen, spielten gerade THE MORPHEAN, keine Ahnung, wie das klang, kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass es ein Highlight gewesen wäre. Eine Verschnaufpause beim Zelt verbrachte ich im Dämmerschlaf, um dann zu den Klängen von Metalkutte (https://www.youtube.com/watch?v=HdgA3WElcZY) bzw. dann MATER MONSTIFERIA langsam wieder zu mir zu kommen. Die klangen jedenfalls mehr als passabel, wir gingen dann auch langsam wieder los – um nämlich rechtzeitig für SELBSTENTLEIBUNG wieder vor der Bühne zu stehen. Bei so einem Bandnamen kann man denken, was einen erwartet – und so war es auch. Ekelhaft abgerissene Gestalten in Schwarz bzw. mit versifften weißen Bandshirts mit dem eigenen Bandlogo, dazu verhältnismäßig sauberes Corpsepaint standen auf der Bühne. Das Konzerterlebnis war sehr intensiv, die Band ist rockiger, als man annehmen könnte. Sänger "Tötung" war der helle Wahnsinn – ein Typ mit der Optik eines (dünnen) Captain Spaulding (aus "The Devil's Rejects), dem Gehabe von Alan Averill (PRIMORDIAL) und dem Organ von Gaahl (ex-GORGOROTH). Der brüllte sich wahrlich die Seele aus dem Leib. Eine sehr gute Show, wie ich finde – und als ich dann den Sänger im Publikum sah und kurz zum Gig gratulierte, konnte ich den Mann mit dem breiten Wiener Akzent kaum noch dem Irrwisch auf der Bühne zuordnen. Ich glaube das war auch der gleiche Kerl, den ich ein paar Stunden vorher im Wirtshaus die Katze habe streicheln sehen… Corpsepaint ist der Wahnsinn.

Nach diesem "Gefecht" lauerte gleich der nächste Irrsinn. Eine Band mit dem wohlklingenden Namen GUTALAX. Davon habe ich meinen Lebtag noch nichts gehört – aber ein Standler vom Merchandise sagte mir im Vertrauen, dass das wohl die beste Band auf dem ganzen Festival wäre. Hatte nicht ganz Unrecht, auch wenn ich wegen GUTALAX wohl keine Reise machen werde. Ich weiß nicht, ob jemand diese Truppe kennt (am ehesten wohl Krachliebhaber Humppa), aber mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was da abging. Gekleidet waren die Tschechen in Ganzkörperoveralls (diese weißen, die aus einer Art Papier oder so bestehen), manche hatten auch Gasmasken auf. Der "Anzug" des Sängers war braun beschmiert, wohl um ihrem Beinahmen "The Lords of the Brown Ring" alle Ehre zu machen. Zu Beginn der Show folgen Klopapier-Rollen ins Publikum, dann ging es auch schon los. Mit einer Art Grindcore würde ich sagen. Textlich drehte sich wohl alles um das Thema Verdauung und deren Endprodukte, wobei ich das nur aus den Songtiteln entnehmen konnte. Zu verstehen war nämlich nix – der Sänger hörte sich wahlweise wie ein normal grunzendes, dann wieder wie ein Schwein an, das gerade abgestochen wird. Meist hörte man aber nur etwas, das sich wie "Rah rah rah-rah-rah" oder so anhörte. Lyrics sind auch im Netz keine zu finden – also wird das wohl alles sein. Im Publikum wurden auch immer wieder Schilder mit der Aufschrift "Ralph" hochgehalten – vielleicht war auch das der Text. Insgesamt war die Musik aber überraschend eingängig und kompakt gespielt. Was im Publikum abging, spottet auch jeder Beschreibung – Mosh und Circle-Pits, wie sie keine andere Truppe auf diesem Festival zu sehen bekam. Die Leute (die die Band offenbar besser als ich kannten) flippten komplett aus – viele waren auch ähnlich wie die Truppe auf der Bühne gekleidet, manche hatten Hüte/Masken auf, die wie Hunde- (oder Menschen-)Kot aussahen. Einfach nicht zu fassen – hier ein Video (https://www.youtube.com/watch?v=V6kQYOYy8h0)von einem andern Auftritt für alle, die sich darunter nichts vorstellen können. Empfehlenswert auch der Backpatch für die nächste Metalkutte (https://www.youtube.com/watch?v=HdgA3WElcZY): Zwei gekreuzte Klobürsten unter dem Bandlogo. 'Nuff said.

Nach dieser Performance mussten die beiden folgenden Bands fast …ähem… abstinken. Was sie trotz grundsätzlich guter Musik auch taten. Zunächst GOD DETHRONED, von denen ich gar nicht wusste, dass sie noch aktiv sind. Naja, das letzte, was ich von denen gut fand war "Into The Lungs Of Hell", was leider nicht gespielt wurde. In Erinnerung geblieben sind mir nur "Nihilism" und "Soul Sweeper", die ich passabel fand, außerdem der Rausschmeißer "Villa Vampiria". Ich glaube, diese Band hat fertig, noch dazu fand ich sie nicht sonderlich sympathisch. ROTTING CHRIST finde ich hingegen eine sehr sympathische Truppe – eine von denen, die schon ewig dabei ist und wohl nie was Großes reißen wird und trotzdem weitermacht. Einfach cool, wie sie sich bemühen und fast die Köpfe beim Bangen abschrauben – und die Songs sind großteils ja auch gut. Aber gerade in diesem Bereich gibt es mit BEHEMOTH einen uneinholbaren Spitzenreiter. Naja, die Show war jedenfalls ganz gut, auch wenn mir ein paar Hits á lá "King Of A Stellar War" gefehlt haben. Leider dürfte das Publikum immer noch von GUTALAX ermüdet gewesen sein.

Das bekamen auch die Briten von ANAAL NATHRAKH zu spüren – wobei es hier durchaus auch an der chaotischen Musik gelegen haben könnte. Auch hier: Sympathische Band, aber so richtig groß werden die wohl nie. Das scheinen sie auch zu wissen, denn Sänger Dave "V.I.T.R.I.O.L." Hunt sprach z.B davon, dass ihr Backdrop aussehen würde, als hätten sie ein T-Shirt hinter dem Drumkit aufgehängt und sie nichts hätten, was mit anderen Bands hier vergleichbar wäre (was angesichts der Festival-Größe und der Bandauswahl eine gewagte Aussage war). Naja, jedenfalls freute sich die Truppe über die teilweise doch sehr guten Publikumsreaktionen enorm. Lediglich der schüchternen Bitte des Gitarristen ("May we have some crowd-surfers please?") wurde nicht nachgekommen. Ich persönlich kann diese Band jetzt unter "endlich einmal gesehen" abheften, meine Lieblingstruppe wird sie aber nicht werden.

Das Finale des heurigen KOA bestritt eine weitere Truppe aus Schweden. DARK FUNERAL gaben sich die Ehre, was sowieso Seltenheitswert hat. An dieser Stelle kann man sich natürlich fragen, warum mit MARDUK, VALKYRIJA und DARK FUNERAL drei sehr ähnliche schwedische Black Metal-Kommandos gebucht wurden und nicht zum Ausgleich z. B eine norwegische Truppe am Start war. Mich hat es jetzt nicht gestört – aber ein bisschen gewundert habe ich mich. Unabhängig davon hat der Auftritt von DARK FUNERAL gezeigt, dass sie es zwar durchaus drauf haben, andererseits aber nicht umsonst nicht ganz oben in ihrem Genre stehen. Klanglich sind sie z. B. durchaus auf einer Ebene mit MARDUK – die haben aber ein paar Variationen mehr in ihrem Tempo, während DARK FUNERAL fast nur Vollgas geben. Auch optisch ist bei DARK FUNERAL alles ein wenig hausbacken. So richtig charismatisch wirkt keiner aus der Truppe, hier tut der Abgang von Sänger Emperor Magnus Caligula wohl am meisten weh. Dessen Nachfolger, der auf den Namen Heljarmadr hört, war zwar stimmlich in Ordnung, wirkte in seiner Lederrüstung mit schwarzem Longsleeve (!!) darunter jedoch nicht so souverän. Aber zumindest Bassist Natt und einer der Gitarristen (keine Ahnung welcher das war), waren einigermaßen beeindruckend anzusehen. Ansonsten dominierten "schönes" Corpsepaint (also eher IMMORTAL-Style), Lederrüstungen und saubere Lederklamotten mit Nieten usw. Old-School also, aber irgendwie schon ein bisschen zum Schmunzeln. Musikalisch war aber alles gut, da waren mit "The Arrival Of Satan's Empire", "Nail Them To The Cross", "Hail Murder" und – vor allem – den großartigen Songs "666 Voices Inside" und "My Funeral" einige starke Nummern dabei. An der Black Metal-Front des KOA steht es damit für mich unentschieden zwischen MARDUK und DARK FUNERAL, die jeweils um eine Nuance vor VALKYRIJA liegen. Den fauligen Atem der mehr als 10 Jahre jüngeren Truppe werden die beiden Veteranen jedenfalls schon stark im Nacken spüren. Schön, dass sich da was tut!

Nach DARK FUNERAL, bei denen man sich wie schon am Vorabend bei MARDUK sehr gut an den Feuersäulen, die laufend vor der Bühne gezündet wurden, aufwärmen konnte, ging es zurück zum Zelt, um am nächsten Tag ausgeruht die Heimreise antreten zu können. Viel geschlafen habe ich nicht – irgendein Idiot hat es sich nicht nehmen lassen, auf unser Zelt zu springen. Während wir drin waren. Viel ist nicht passiert (ein oder zwei verbogene Stangen), danach hörte man aber natürlich das Gras wachsen. So ein dummer Pisser kann einem schon das Festival versauen, wenn das in einer der Nächte vorher passiert. Erwischt habe ich ihn auch nicht, nur einen Ellbogenstoß durch die Zeltwand konnte ich anbringen. Bis ich aus dem Schlafsack und dem Zelt war, war der Mistkerl leider über alle Berge. :mad:

Fazit zum Festival
Musikalisch und Location-technisch war das KOA Top. Der Sound war super, das Essen war gut, die Preise waren mehr als fair, die Organisation hat reibungslos geklappt – was will man sonst noch? Vielleicht ein ausgesuchteres Publikum (Leute, die Zelte zerstören, Dixies umschmeißen und Nazi-Idioten gehen gar nicht). Aber das war zum Glück nicht die Regel – die meisten Besucher waren sehr nett. Gleiches gilt auch für die Security (wobei die, die vor der Bühne stehen und damit für die Sicherheit verantwortlich sind, nicht unbedingt vor den Leuten Bier und Härteres trinken sollten). Achso, ein paar Toiletten mehr, vor allem im Bühnenbereich, hätten nicht geschadet – aber das ist ja eh immer so.

Captain Friendly
26.08.2015, 11:23
Schlosshof-Festival, Höchstadt a.d. Aisch
22.08.2015

Super Location, wild gemischtes Publikum (vom interessierten Rentner über sexy Hexen und Schamaninnen und Cyberpunks bis zum 2-Meter-LARP-Ork), abwechslungsreiche Bandauswahl - Herz, was willst Du mehr?

Eröffnet haben um 13:00 Uhr dieDudelzwerge, die ich allerdings bisher nur als Marktplatzband mit Instrumentals gesehen hatte, hier aber auf der Bühne mit dem nötigen Sound richtig abräumten.
Es folgten The Sandsacks aus Berlin mit Irish Folk, wobei sie überwiegend Traditionals spielten, die sattsam bekannt sind, aber immer für Stimmung gut sind, auch wenn ich persönlich mich daran langsam sattgehört habe.
Danach spielten meine persönlichen Favoriten Mr. Hurley & Die Pulveraffen, eine der Bands, die ich unbedingt mal live sehen wollte, da sie sich nicht sooo oft von Osnabrück in unsere Breiten verirren. Und siehe da: Live kommen sie noch spaßiger als aus der Konserve, und ich konnte mich immer schwerer zwischen Mitsingen und Ablachen entscheiden. Buckteeth Bannock ist einfach der coolste Pirat von allen - und Peg Leg Peggy die niedlichste Piratin...die Band war den Eintritt alleine schon wert.
Für mich persönlich waren die folgenden Lord of the Lost dann eher was zum Ausruhen, auch wenn der Gothic Black Metal der St. Paulianer, die mich an die skandinavischen Deathstars erinnerten, ganz schön Publikum vor die Bühne zog.
Mein zweiter Höhepunkt (zwei an einem Nachmittag sind für einen Typen meines Alters reichlich, höhö!) waren Versengold, bei denen sich ständig Lindwürmer im Publikum bildeten (ach, das heißt ja Polonäse).
ASP habe ich mir dann nicht mehr bis zum Ende gegeben, da in der ersten halben Stunde gerade mal ein Song vom "Zaubererbruder" gespielt wurde und von den anderen Sachen der Standard meines Erachtens auch nicht erreicht wurde. Wäre ich zu dieser Zeit nicht schon 10 Stunden unterwegs gewesen, hätte ich sie mir auch noch bis zum Ende angeschaut, aber so strich ich unter Mitnahme einer Flasche "Captain Jack" (Kirsch-Quitten-Met) als Schlaftrunk gegen 23:00 Uhr die Segel, da ich auch nur in geringen Maßen dem Bier zusprechen konnte und noch fahren musste (und die Polizei hat kontrolliert) und von den Bekannten, von deren Anwesenheit ich ausgegangen war, am Ende doch keiner gekommen war (die altern wahrscheinlich noch schneller als ich).
Auf jeden Fall war der Fünfziger (klar, bei mir war's mehr, da ich mich wieder mal mit CDs und Shirts eingedeckt habe) richtig gut investiert...

Housegheist
03.09.2015, 11:30
Ich klaue einfach mal Ivanhoes Layout.

Datum: Freitag, 28.08.2015
Location: Warsteiner Hockeypark (open air), Mönchengladbach
Tour: Niveau Weshalb Warum
Headliner: Deichkind
Support: Chefboss – Zugezogen Maskulin
Ticketpreis: 39,95 Euro


Erstmal zu den Support-Acts:
Chefboss ist eine Hamburger Kombi mit fetten Beats, witzigen Texten (ausgenommen ihrer ersten Single Auskopplung "Blitzlichtgewitter". Noch sehr unbekannt, hat aber erstmal ein wenig Stimmung und Lust auf mehr gemacht. Lead-Sänger ist eine kleine Frau mit Afro, die sich kleidet wie'n Kerl. Ihr Side-Kick eine blonde, langhaarige Tänzerin (die echt was auf dem Kasten hat!) war aber schon der Showstealer. Könnte mir vorstellen das man künftig mehr von denen hört.

Als Chefboss (wer dachte sich eigtl. diesen dämlichen Namen aus :freak:) von der Bühe war, der Innenraum vor der Bühne auch immer voller, trat dann Zugezogen Maskulin auf die Bühne... und was soll ich sagen. Selten so einen Scheiß gehört! Nicht nur ich und meine Begleitung waren sichtlich angenervt der Berliner Rap-Jungs sondern ganz offensichtlich auch der Rest des Publikums. Bestes Vorkommnis hier war als angekündigt wurde, dass sie nun ihren letzten Track zum besten geben und sie damit das erste mal Pops gezogen haben.
Dieser Auftritt lies die Stimmung nach der gelungenen Einleitung von Chefboss echt wieder runterkühlen.

Nach dem schlechtesten Live-Auftritt, den ich jemals habe erleben müssen wurde die Bühne mit einem weißen Vorhang verdeckt und die Bühne aufgebaut. Im Hintergrund lief eine Playlist diverser Genres und Interpreten. Richtig interessant wurde es als dann "I want to break free" von Queen gespielt wurde und alle Zuschauer wie aus einem Mund mitgesungen haben. :genickbruch:

Danach begann der wohl größte Kindergeburtstag den ich jemals gesehen habe! Der genauso gelungene wie passende Einstiegstrack "So ne Musik" lies die Menge erstmals ausrasten. Von diesem Augenblick war die Energie in der Menge echt unglaublich. Zusätzlich trug die Bühnenshow mit immer neuen Spielereien, wie Riesenballons oder sich den bewegenden LED-Cubes, die für verschiedene Zwecke und Bilder genutzt wurden, zur massiven Reizüberflutung bei, sodass man sich einfach nur noch von der Energie der Menge hat treiben lassen. Sogar ein überdimensionales Weinfass wurde als Reittier durch die Zuschauer genutzt!
Die Auswahl der Track war sehr auf die jüngeren Werke der Bank ausgelegt, trotzdem fanden auch Klassiker wie zB. Bon Voyagé, Arbeit nervt oder Illegale Fans den Weg ins Programm. Ferris MC hat jetzt auch sein eigenes kleines Denkmal mit Was habt ihr, ein Track echt ins Ohr geht... aber auch ein wenig beweihräuchernd daher kommt... macht aber nichts, weil macht der Track macht Spaß.
Gespielt haben Deichkind fast 2 Stunden. Als Zugabe wurde, was mir vorher schon irgendwie klar war, Remmidemmi gespielt. Da wurde nochmal alles gegeben und die Reizüberflutung gab ihren Höhepunkt. Auf der Bühne war eine riesige Hüpfburg, alle LED-Cubes leuchteten rhythmisch zum dröhnenden Bass, Porky (glaube ich zumindest) crowdsurfte in einem riesigen Schlauchboot über das Publikum und entleerte 2 oder 3 prall gefüllte Müllsäcke Federn im Publikum.

Fazit:

Show = 1
Crowd = 1+ mit *
Songauswahl = 1-

Gesamt: Leider geil :sasmokin::genickbruch:

Nächstes mal bin ich wieder dabei, nehme aber Wechselklamotten mit, weil ich war klatschnass geschwitzt :o

Echoes
15.09.2015, 23:01
Ich war am Sonntag im Journalistengraben bei Daniel Wirtz in Dresden (http://www.derguteton-musikreviews.de/index.php/mehr/konzertberichte/215-wirtz-milliarden-live-alter-schlachthof-dresden-13-09-2015-konzertbericht) mit den bezaubernden Milliarden als Vorband (Richtung junger Rio Reiser / Selig). Auf jeden Fall ein ganz anderer Maßstab mittlerweile als noch vor fünf Jahren in der Leipziger Moritzbastei, als gut 100 - 200 Leute sich eng an eng quetschten. Jetzt waren es 2.500 im Dresdner Schlachthof, die Lightshow pompöser, das Publikum gemischter. Der Wirtz dafür sympathisch wie einst.

FearOfTheDark
16.09.2015, 07:10
Der Wirtz dafür sympathisch wie einst.

Der Typ ist echt nett. Mit seiner Musik kann ich nichts anfangen und ich kenne auch kaum was von ihm. Aber ich hatte die "Ehre" ihn zu treffen und mich mit ihm ca. 10 Minuten über Gott und die Welt zu unterhalten... und ich wusste nicht mal, wer das ist :o
War beim Tag der Offenen Tür vor ein paar Jahren beim Nürnberger Rockradiosender StarFM. Da waren so viele Leute im Studio und ich stand rum und hab was getrunken. Dann kommt ein Typ zu mir und spricht mich wegen meinem Bandshirt an (keine Ahnung mehr welches) und wir unterhalten uns. "Nett, der Kerl" dachte ich und dann wird er von der Moderatorin gerufen, setzt sich das Headset auf und gibt ein Interview. Hinterher haben mich dann paar junge Mädels angesprochen, warum ich so cool geblieben bin als ich mit Daniel Wirtz geredet habe.
Ich: "Wer?". Die Mädels: :eek:

Viele Leute hassen mich dafür, wenn ich die Story mal erzähle (vor allem Frauen) :king:

Moneytalks
16.09.2015, 07:31
Hassen? Damit solltest du der Mittelpunkt eines jeden geselligen Abends sein. :D

FearOfTheDark
16.09.2015, 07:41
Du hast entweder :salook: oder :ironie: vergessen.

Moneytalks
16.09.2015, 07:44
Du hast entweder :salook: oder :ironie: vergessen.

Eigendlich nicht. ;)

Echoes
16.09.2015, 10:26
Der Typ ist echt nett. Mit seiner Musik kann ich nichts anfangen und ich kenne auch kaum was von ihm. Aber ich hatte die "Ehre" ihn zu treffen und mich mit ihm ca. 10 Minuten über Gott und die Welt zu unterhalten... und ich wusste nicht mal, wer das ist :o
War beim Tag der Offenen Tür vor ein paar Jahren beim Nürnberger Rockradiosender StarFM. Da waren so viele Leute im Studio und ich stand rum und hab was getrunken. Dann kommt ein Typ zu mir und spricht mich wegen meinem Bandshirt an (keine Ahnung mehr welches) und wir unterhalten uns. "Nett, der Kerl" dachte ich und dann wird er von der Moderatorin gerufen, setzt sich das Headset auf und gibt ein Interview. Hinterher haben mich dann paar junge Mädels angesprochen, warum ich so cool geblieben bin als ich mit Daniel Wirtz geredet habe.
Ich: "Wer?". Die Mädels: :eek:

Viele Leute hassen mich dafür, wenn ich die Story mal erzähle (vor allem Frauen) :king:

Sehr schöne Geschichte :) Daniel ist wirklich ein sehr offener, gesprächiger Mensch, der grundehrlich wirkt. Glaube dir daher jedes Wort. Hatte ihn mal zum Interview und da hat sich das auch nochmal bestätigt, was er auf der Bühne (insbesondere in seinen Ansagen) ohnehin ausstrahlt.

Der sich jetzt einstellende Erfolg nach Sing meinen Song sei ihm somit herzlich gegönnt.

Adun
16.09.2015, 10:48
Ich erinner mich noch an n Konzert im Sage Berlin mit ihm... wirkte komisch ( hatte vorher mal die Sub7even Sachen gehört) den "kleinen Herren" so auf der Bühne in Augenhöhe zu sehen.

Akaone de Souza
27.09.2015, 00:07
Wir hatten glaube mal irgendwo einen Konzert-Planer-Thread, aber den finde Ich gerade nicht mehr. In 2 Wochen ist bei uns wieder der traditionelle Zwiebelmarkt und bei unserem heimischen Radiosender ist es auf deren Bühne Tradition, das sie einen Hip-Hop Act präsentieren. Dieses Jahr wird es Ferris MC sein, auf den Ich mich auch sehr freue. Habe mir letztens erst die guten, alten Roche & Böhmermann-Folgen angeschaut und daher ist er auch recht aktuell in meinem Kopf.

Nächste Woche kommt, leider, der Wendler in meine Stadt. Diese Party wird aber mal sowas von boykottiert. Allerdings auch deswegen, weil es da Weimarer Oktoberfest ist, ich es letztes Jahr völlig sinnlos fand und mega betrunken war. Beim Wendler würde ich mit geballten Fäusten nur auf die Bühne stürmen.
Abgesehen davon, ist die Party nur 200 Meter von einer Flüchtlingsunterkunft entfernt und letztes Jahr waren nicht gerade wenig N'zis auf der Party. Könnte bisschen sehr extrem dort werden.

Ivanhoe
27.09.2015, 08:46
Wir hatten glaube mal irgendwo einen Konzert-Planer-Thread, aber den finde Ich gerade nicht mehr.

Du meinst wohl diesen (http://genickbruch.com/vb/showthread.php?t=21248&page=27) hier. Ist nur ein wenig nach unten gerutscht. ;)

Echoes
04.10.2015, 20:21
Ich war am Donnerstag bei Northlane, den Volumes, The Arcacia Strain und Hellions im Leipziger Conne Island geladen. Hatte schlimmen Befürchtung bei der Beleuchtung in dem Schuppen, da anständige Fotos zu machen, aber es lief dann doch besser als gedacht: Fotogalerie mit Link zum Konzertbericht (https://www.facebook.com/media/set/?set=a.1043721485660904.1073741830.295240463842347&type=3)

Northlane sind mir live etwas zu langweilig. Volumes manifestierten sich zum wahren Headliner, hatten außerdem den zweiten (clean-singenden) Vocalisten scheinbar spontan gegen den Lead-Sänger von The Contortionist ersetzen (und verbessern) müssen und The Acacia Strain hat growltechnisch alles zerfetzt. :king:

FearOfTheDark
05.10.2015, 09:07
Ich war am Donnerstag bei Northlane, den Volumes, The Arcacia Strain und Hellions im Leipziger Conne Island geladen. Hatte schlimmen Befürchtung bei der Beleuchtung in dem Schuppen, da anständige Fotos zu machen, aber es lief dann doch besser als gedacht: Fotogalerie mit Link zum Konzertbericht (https://www.facebook.com/media/set/?set=a.1043721485660904.1073741830.295240463842347&type=3)

Northlane sind mir live etwas zu langweilig. Volumes manifestierten sich zum wahren Headliner, hatten außerdem den zweiten (clean-singenden) Vocalisten scheinbar spontan gegen den Lead-Sänger von The Contortionist ersetzen (und verbessern) müssen und The Acacia Strain hat growltechnisch alles zerfetzt. :king:

Dann hätteste ja am Freitag auch ins Bandhaus Leipzig kommen können. Da hatte ich nen Auftritt... mit dabei waren "Architect of Dissonance", "Human Prey" und "Begging for Incest" :gluck:

Echoes
05.10.2015, 09:22
Dann hätteste ja am Freitag auch ins Bandhaus Leipzig kommen können. Da hatte ich nen Auftritt... mit dabei waren "Architect of Dissonance", "Human Prey" und "Begging for Incest" :gluck:

Ach, stimmt, jetzt weiß ich, woher ich den Bandnamen DISFIGURE THE PIOUS auf dem Brutal Death Over Plagwitz-Flyer kannte. Gib vorher Bescheid, wenn du in Leipzig bist, dann komm ich nach Möglichkeit rum und geb euch 'n gratis Live-Shoot. ;)

EDIT: Und mit "gratis" meine ich "gegen Bier". :D

FearOfTheDark
05.10.2015, 09:36
Ach, stimmt, jetzt weiß ich, woher ich den Bandnamen DISFIGURE THE PIOUS auf dem Brutal Death Over Plagwitz-Flyer kannte. Gib vorher Bescheid, wenn du in Leipzig bist, dann komm ich nach Möglichkeit rum und geb euch 'n gratis Live-Shoot. ;)

EDIT: Und mit "gratis" meine ich "gegen Bier". :D

Nächste Woche Samstag bin ich in Zwickau. Falls dir das nicht zu weit ist, kannst gerne kommen ;) Hab deine Northlane-Bilder gesehen. Da lässt sich das mit dem "gratis" bestimmt einrichten :dh:

Echoes
05.10.2015, 10:40
Nächste Woche Samstag bin ich in Zwickau. Falls dir das nicht zu weit ist, kannst gerne kommen ;) Hab deine Northlane-Bilder gesehen. Da lässt sich das mit dem "gratis" bestimmt einrichten :dh:

Da bin ich leider schon beim Fußball. Das stumpfe Y-Chromosom kommt halt immer mal durch... :king:

Echoes
09.10.2015, 08:08
Und jetzt auch der Report zum Konzert von Adam Angst, KMPFSPRT und Youth Man (http://derguteton-musikreviews.de/index.php/mehr/konzertberichte/223-adam-angst-kmpfsprt-youth-man-live-conne-island-leipzig-07-10-2015-konzertbericht) im Leipziger Conne Island vom Mittwoch. Mit Bildern in Farbe. Und bunt. Gut, größtenteils schwarz-weiß. Das Licht in dem Schuppen ist aber auch immer böse zur Kamera.

Echoes
26.10.2015, 13:03
Und ihr besucht jetzt alle keine Konzerte mehr, oder wie? :rolleyes: ;) Erzählt mal bisschen mehr von euren gesehenen Bands! Ist ja schlimm, wenn ich hier den Alleinunterhalter spielen muss...

... denn ich war am Wochenende wieder fleißig. Mit meinem neuen Kameraobjektiv im Gepäck war ich zum Gothic Meets Klassik Synthie-Festival-Day im Leipziger Haus Auensee geladen. Konzertbericht und Fotogalerie gibt es hier. (http://derguteton-musikreviews.de/index.php/mehr/konzertberichte/230-gothic-meets-klassik-festival-day-haus-auensee-leipzig-24-10-2015)

Klangvolle Namen für all jene, die Synthie-Pop nicht nur mit Depeche Mode in Verbindung bringen: Covenant gaben sich die Ehre, genauso wie Mesh. Dark Wave-Größe Anne Clark trällerte ein wenig und mit T.O.Y. sowie Eisfabrik gab es noch zwei Emporkömmlinge.

FearOfTheDark
26.10.2015, 14:09
In letzter Zeit war ich bei We Butter The Bread With Butter und auf meinem 13. J.B.O. Konzert. Aber ich habe keine Lust was dazu zu schreiben :p

Haskins
26.10.2015, 20:32
War vor ein paar Tagen bei MOrlockk Dilemma, MC Bomber und Galv, was soll ich sagen, Rap vom feinsten, Bomber gewohnt arrogant beleidigend und sehr gut drauf, Galv mit geilen WarmUp und Dilemma wie man ihn kennt, live geht der immer ab, alte Dinger gespielt und so gut wie alles vom neuen Album, obligatorisch am Ende des Konzert sich mit Assiklatsche verabschiedet. Die Distillery find ich jetzt als Technoladen eher nicht so toll, aber die Konzerte und anderen Showcases haebn echt nen tollen Flair immer.
Nach dem Konzert war noch Party angesagt, mit Bomber kurz gelabert und dann wieder abgedampt.

berghutzen
02.11.2015, 10:27
Datum: Sonntag, 01. November 2015
Location: Zeche (Bochum)
Tour: 25 Years in Metal
Headliner: Gamma Ray
Support: Dragony - Serious Black
Ticketpreis: 25 Euro (VVK zzgl. Gebühren)

Ich bin ein seltener Konzertbesucher. Alle Jahre mal, das letzte Mal in der Zeche war ich 2006 (oder so), es war eine Tour von Helloween. Trotzdem ein bemerkenswerter Ort, ein wenig eng, aber starke Kulisse. Ich hatte Glück, war früh da und stand überraschenderweise direkt vorne in der dritten Reihe.

Zunächst begann Dragony, eine österreichische Truppe, von der ich bisher nichts gehört hatte - außer dem "True Survivor"-Hasselhoff-Cover bei Youtube. Insofern dachte ich mir, gib den Jungs ne Chance. Feinster Melodic Metal, dazu ein netter Sänger, der auf mich irgendwie wie Ralf Scheepers mit Haaren wirkte (wenn er auch eine bessere Stimme hatte). Ein gutes kurzes Set, machte Bock auf mehr.

Kurz danach kamen dann Serious Black, auf die ich mich eigentlich vor allem wegen Roland Grapow gefreut habe, aber der tritt ja live wegen seines Tinnitus (sic!) nicht auf. Schade. Die Truppe hat uns nochmal mehr Feuer unterm Hintern gemacht, auch wenn die erst ein Album draußen haben. Die Vorfreunde auf die Rays war also riesig. Das Schlußlied, "High and low" war ein echter Knaller.

Und dann, endlich! Zwei Stunden Gamma Ray! Wie es für das Motto der Tour zu erwarten war, spielten die Leute um Kai Hansen ein Best Of ihrer bisherigen Karriere. Vom Opener Heaven can wait über I want out, Fight, One with the World, Masters of Confusion oder The Silence waren so ziemlich alle Gassenhauer vertreten, darunter auch zwei Medleys, die weitere Klassiker wie Rebellion in Dreamland und Somewhere out in Space bzw. Heading for Tomorrow und Avalon miteinander verbanden. Gerade das erstere mit "Somewhere out in Space" hat mir besonders gut gefallen, weil ich die Live-Version dieses Titels (entschleunigter Soloteil, fast träumerisch und relaxend) liebe. Und wenn dann - als alle denken, das Lied hat sich ausgespielt - mit KAWOOOM der Refrain nochmal durch die Halle kracht, dann bekomme ich auch jetzt noch eine Gänsehaut.

Die Überraschung kam nach dem zweiten Song: Kai Hansen gab bekannt, das zukünftig mit zwei Sängern getourt werden soll (Zwischenruf "Und wer sind die beiden?" :o :genickbruch: :o) - und stellte Frank Beck als neuen Co-Sänger vor. Der Gute hatte mit einer Stimme, die eher an Scheepers als an Hansen erinnert, zwar vereinzelt noch ein paar Texthänger, war aber technisch auf einem besseren Niveau als das (charakteristische) Kreischen von Kai Hansen. Für meine Begriffe wird das eine gute Ergänzung werden, ich bin also positiv angetan.

Ein fröhliches "Happy, happy Gamma Ray" beendete das Konzert um ca 22.30 Uhr, welches für die Hamburger ein Schließen des Kreises war, denn der allererste Gig den Gamma Ray je gespielt hat, war vor 25 Jahren in Bochum.

Ein geiler Abend. wer die Musik mag, sollte unbedingt die Tour besuchen, ein paar Termine in D finden noch statt.

Ach ja: Hansen sagte noch in Bezug auf die o.g. Chants: "Gestern (31.10.) wäre ja 'Gamma Ray' gewesen, das andere Wort dürfte man ja nicht sagen." Ich war überrascht - die beiden waren doch zusammen mal auf Tour. Gabs da was zwischen den Bands was ich nicht mit bekommen habe...?

Echoes
30.11.2015, 10:53
Hier, ich wieder. Zum Einläuten der besinnlichen Weihnachtszeit war ich wieder mal im Fotopit unterwegs. Autofokus statt Adventskranz ist da immer die Devise. Im Leipziger Werk 2 hatte die Impericon NEVER SAY DIE!-Tour ihren Abschluss am Wochenende. Mit dabei: The Amity Affliction, Being As An Ocean, Defeater, Cruel Hand, Fit For A King und Burning Down Alaska.

Überrascht war ich von der BaaO-Performance: Das wäre im Pulk sicherlich ein ganz feiner Abriss gewesen. Stagehands und - ich muss gestehen - ich als Fotograf sahen das ein wenig verbissener... Letztlich war Shouter Joel nämlich nur für eine (äußerst intime) Ansprache zum Thema Depression und Suizid auf der Bühne. Den Rest performte er IN der Crowd oder kletterte in der Halle herum. Überragender Auftritt - zum Fotografieren aber denkbar schlecht. :D

► Bisschen mehr BlaBla zum Konzert gibt's hier im kleinen Report: http://goo.gl/9PtGv1
► Direkt zur Fotogalerie: https://goo.gl/oSM5NT

FearOfTheDark
02.12.2015, 10:09
Gestern war mein 9. Ektomorf Konzert. Die 3 Vorbands waren alle für die Tonne, aber ich habe vor der Show zum 3. Mal Zoli (Sänger/Gitarre) getroffen. Er ist eins meiner Idole und Vorbilder. Der kennt mich mittlerweile schon. Hat auch schon ne Gitarre von mir signiert (sein erstes Signature-Modell, was nach seiner Aussage auf nur 25 Stk. weltweit limitiert ist! (https://fbcdn-sphotos-e-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xaf1/t31.0-8/413227_478128762210195_1701188456_o.jpg))...
Mal VOR einem Konzert ein Plektrum zu bekommen ist auch ganz entspannt und eine ganz neue Erfahrung für mich :o Dazu hat er mir sogar ein paar Security-Locks für den Gitarrengurt mit Ektomorf-Logo geschenkt. Die gibts nicht zu kaufen! :genickbruch:
Das Konzert selber war wie immer Abriss pur und ich hab dann sogar noch Plektren der anderen beiden Saiten-Spieler gefangen :king: Müsste jetzt insgesamt über 30 Plektren haben (nur die mit Logo gezählt).
Foto 1 (https://scontent.xx.fbcdn.net/hphotos-xlf1/t31.0-8/12304418_990102461032703_4653363797044216205_o.jpg )
Foto 2 (https://scontent.xx.fbcdn.net/hphotos-xap1/t31.0-8/12244396_990102631032686_7024483069845226101_o.jpg )

Ivanhoe
02.12.2015, 15:38
Der Gute hatte mit einer Stimme, die eher an Scheepers als an Hansen erinnert, zwar vereinzelt noch ein paar Texthänger, war aber technisch auf einem besseren Niveau als das (charakteristische) Kreischen von Kai Hansen. Für meine Begriffe wird das eine gute Ergänzung werden, ich bin also positiv angetan.

Ich bin gespannt. Weiß man, ob der neue auch auf Album mitsingen wird? Ich selbst bin ja ein Fan von Hansens eigenwilliger Stimme, insofern bin ich erstmal skeptisch...

Echoes
16.01.2016, 17:27
Hier, ich wieder. Neue Kamera, neues Glück. Für Frank Turner und seine Begleitband The Sleeping Souls durfte ich diese Woche ein wenig knipsen. Seine Supportbands Skinny Lister und Will Varley hatte ich auch gleich vor der Linse.

Und was soll ich sagen? Für jemand, der mit dieser Mischung aus Punkrock und Lagerfeuer-Chansons etwas anfangen kann, ist Frank Turner auch live eine Koryphäe. Für sein Geld bekommt man hier außerordentlich viel geboten. Turner selbst trat erst 22 Uhr auf, spielte dann aber ein fast 30 Songs starkes Set (!) bis Mitternacht. Wat 'ne Ausdauer.

Mehr Infos dazu gibt's hier im vollständigen Bericht + Bilder (http://www.derguteton-musikreviews.de/index.php/konzertberichte/250-frank-turner-werk-2-leipzig-14-01-2016-konzertbericht), wenn auch leider etwas heruntergerechnet durch Facebook.

Haskins
16.01.2016, 17:37
Hier, ich wieder. Neue Kamera, neues Glück. Für Frank Turner und seine Begleitband The Sleeping Souls durfte ich diese Woche ein wenig knipsen. Seine Supportbands Skinny Lister und Will Varley hatte ich auch gleich vor der Linse.

Und was soll ich sagen? Für jemand, der mit dieser Mischung aus Punkrock und Lagerfeuer-Chansons etwas anfangen kann, ist Frank Turner auch live eine Koryphäe. Für sein Geld bekommt man hier außerordentlich viel geboten. Turner selbst trat erst 22 Uhr auf, spielte dann aber ein fast 30 Songs starkes Set (!) bis Mitternacht. Wat 'ne Ausdauer.

Mehr Infos dazu gibt's hier im vollständigen Bericht + Bilder (http://www.derguteton-musikreviews.de/index.php/konzertberichte/250-frank-turner-werk-2-leipzig-14-01-2016-konzertbericht), wenn auch leider etwas heruntergerechnet durch Facebook.

Schöner Bericht, bist du auch 18Uhr im Musikhaus Kiez gewesen, da gab es ein kleines Ladenkonzert, ich habe es leider nicht schaffen können.

Echoes
16.01.2016, 17:44
Schöner Bericht, bist du auch 18Uhr im Musikhaus Kiez gewesen, da gab es ein kleines Ladenkonzert, ich habe es leider nicht schaffen können.

Das habe ich zeitlich leider nicht geschafft, ging mir da genauso wie dir. Aber aufgrund des immens langen Abends wäre das vielleicht auch zu viel des Guten gewesen. :D

Milford Cubicle
17.01.2016, 01:45
War heute auf dem Kassierer-Konzert in der Batschkapp. Nette Location, die Band grundsätzlich in Spiellaune, gute Stimmung, einige Klassiker wurden gespielt und das Publikum ging insgesamt gut mit. War mein 8. oder 9. Konzert von den Kassierern und bisher haben sie immer geliefert. Auch merkt man, dass die Band durchaus auch spielerisch wieder mehr gezeigt hat, als in den letzten Jahren. Allerdings hat sich Wölfi wie die letzte Diva gezeigt und sich nicht ausgezogen. Kassierer-Konzert ohne Wölfis Penis? 0/10

Ivanhoe
18.01.2016, 16:11
Juhu, ich habe endlich Manowar live gesehen. Unten (und auf meinem Blog (https://weltending.wordpress.com/)) ist zu lesen, warum es gar nicht so gut war, wie ich gehofft hatte.

Datum: Freitag, 15. Jänner 2016
Location: Kajot Arena (Brünn/Tschechien)
Tour: “Gods And Kings World Tour 2016″
Headliner: Manowar
Support: –
Ticketpreis: 790 Kronen (umgerechnet ca. 30 Euro)

Man mag es kaum glauben – ich höre seit mehr als 20 Jahren Metal und praktisch ebenso lang kenne und schätze ich MANOWAR. Gut, das mit dem “Schätzen” hat sich in den vergangenen Jahren ein wenig geändert – aber das würde hier zu weit führen. Jedenfalls: In dieser langen Zeit habe ich die “Kings Of Metal” kein einziges Mal live gesehen. Woran lag es? Nun, es hat sich einfach nicht ergeben oder war mir damals – in Schüler-/Studentenzeiten – schlichtweg zu teuer. Letzteres Argument können wohl auch viele aktuelle MANOWAR-Fans nachvollziehen. Bei mir spielen die Kosten nun keine so große Rolle mehr wie früher – daher wäre ich wohl auch zu einer Show gegangen, die mehr kostet, als obenstehender Preis, nur damit ich diese Band einmal sehen kann. Aber: Wenn Brünn von Wien aus doch so nah liegt, sollte man das Glück beim Schopf packen. Auch im Wissen, dass eine Woche später, am 22. Jänner 2016, das Ticket für die Show in München 81 Euro (!) kostet. Was die Merch-Preise betrifft habe ich übrigens keine Ahnung, ein MANOWAR-Shirt fehlt in meiner Sammlung zwar, aber irgendwie hatte ich auch so gar keinen Bock drauf.

Nun aber zum Wichtigsten – wie war das Konzert? Los ging es um 20:15 Uhr (ca. 15 Minuten Verspätung). Vorgruppe? Fehlanzeige! Noch ein Grund mehr, wieso ich mich über die mehr als doppelt so teure Show in München geärgert hätte. Nach dem gefühlt recht langen Intro starteten MANOWAR mit dem Uralt-Gassenhauer “Manowar” in ihr Set, einem lange bewährten Opener. Mir hat der Song ja noch nie sonderlich gut gefallen, ist aber als live-Eröffnung durchaus ok. Der Sound war zunächst nicht so toll, es gab wohl ein paar Probleme mit dem Mix, die waren aber nach einigen Nummern behoben. Abgesehen davon ließ nicht nur der Mann am Mischpult sondern auch die Band kleinere Anzeichen von “Ringrost” erkennen. Teilweise wirkte die Performance ein wenig steif, gelegentlich stand man sich ein wenig im Weg – ganz, als ob man noch nicht richtig “on the road” angekommen wäre (war ja auch erst die zweite Show auf dieser Tour). Später wurde das dann besser, routinierter – was aber leider ein anderes Gefühl bei mir auslöste. Mir kam nämlich vor, dass die Band recht “satt” wirkte, Spielfreude konnte ich da nicht so viel entdecken, auch die Bewegungen auf der Bühne sahen sehr einstudiert aus. Insgesamt jedenfalls keine ganz runde Sache.

Musikalisch kam der Gig dagegen langsam in Fahrt. Nach dem Opener wurde ein Hit-Feuerwerk geboten – zumindest für mich als “neuen” Fan war das schon eine Freude. Jedenfalls ab dem dritten Song, an zweiter Stelle gab es noch das unsägliche “Die For Metal” zu erdulden, über das man als MANOWAR-Fan und Rock Hard-Leser ganz gut Bescheid weiß. Aber was soll’s, wenn gleich darauf “Sons Of Odin” und “Kings Of Metal” folgen und plötzlich alles wieder gut ist. Da weiß man, was man hat und erstmals schien mir im Publikum so richtig Stimmung aufzukommen (also auch hinter den ersten fünf, sechs Reihen). Ich hatte ja einen Sitzplatz, relativ weit oben, von da sah man recht gut, dass der Jubel sich zeitweise in Grenzen hielt, wenn man die im “Sign Of The Hammer” hochgereckten Hände als Indikator nehmen möchte. Vor allem weil bereits an sechster Stelle der Setlist das erste Solo (Karl Logan, “Fallen Brothers”, zu Einblendungen verstorbener Heroen wie ex-MANOWAR-Drummer Scott Columbus, MOTÖRHEAD-Fronter Lemmy Kilmister und Richard Wagner (!), Erfinder (!!) des Heavy Metal), das direkt in das immer wieder nervige “Sting Of The Bumblebee” überging. Gute Zeit, um mal kurz auszutreten und bei der Gelegenheit gleich Bier zu holen, auch weil es nach Joey DeMaios Gedudel noch “Ascension” als quasi-Intro zu hören gab.

Danach folgte endlich wieder “richtige” Musik und der geilste Teil der Show. “King Of Kings”, “Hand Of Doom”, “House Of Death”, “The Dawn Of Battle” (!) und “Hail And Kill”, nur mit dem etwas schwächeren “The Lord Of Steel” als “Zwischenloch” mittendrin. Nach “Hail And Kill” konnte ich es kaum glauben. Ein kurzes “Good Night” von Sänger Eric Adams, der übrigens ansonsten praktisch keine Ansage vom Stapel ließ. Da kam mir die Show schon extrem kurz vor.

Ganz vorbei war es aber noch nicht, weil dann Band-Boss DeMaio ohne Bass, dafür mit Mikro die Bühne enterte. “Joeys Speech” – was den geneigten Zuhörer hier erwartete, wusste ich schon aus diversen Erzählungen und Berichten in Magazinen. Und so war es dann auch – ca. eine Viertelstunde gab es “blah this”, “fuck that” von unserem Mann. Er fing an, indem er irgendwelchen Mädels in der ersten Reihe sagte, sie kämen ihm wohl bekannt vor, weil er beim letzten Besuch ein kleines Schäferstündchen mit ihnen hatte. Ähhh… ja. Einstudierte Rede, anyone? Danach kam noch ein bisschen was über die Metal-Szene generell und MANOWAR im Besonderen und irgendwas mit Typen, die eifersüchtig wären, wenn sie einen nach dem Konzert im MANOWAR-Shirt sehen würden. Einen Teil der Rede verfolgte ich vom Bierstand aus – ich habe also nicht alles verstanden, aber das war wirklich ganz großer Bullshit, alles in allem. Stattdessen hätte es doch mindestens zwei Songs mehr geben können – das war wirklich eine Frechheit und zeigt deutlich, wieso MANOWAR a) von Außenstehenden belächelt werden und b) auch bei ihren Fans einen zunehmend schweren Stand haben. Was übrigens auch daran zu erkennen war, dass die Halle nicht annähernd so voll war wie wenige Wochen vorher, als ich dort JUDAS PRIEST bewundern durfte. Da waren die Stehplätze diesmal wesentlich lockerer besetzt. Achja… JUDAS PRIEST – eine andere Band, die sich gerne in schmuckes Leder hüllt. Joey DeMaio und Eric Adams passt ihre Lederkluft zwar noch gut (Karl Logan sah darin schon immer leicht merkwürdig aus), allerdings sieht man speziell DeMaio das Alter mittlerweile ziemlich an, was ihn irgendwie ein bisschen albern wirken lässt. Also auch optisch, meine ich.

Nach der Ansprache kam übrigens sogar noch was. “Warriors Of The World United”, dann noch der klassischer Rausschmeißer “Black Wind, Fire And Steel”, beides sehr gut dargeboten. Und dann? Ja, dann war tatsächlich Schicht im Schacht, natürlich erst, nachdem Joey DeMaio seinen Bass von den Seiten befreit hatte. Ein Fan wurde nicht auf die Bühne geholt, das war ja früher mal üblich, soweit ich weiß. Auch schon egal. “The Crown And The Ring (Lament Of The Kings)” wurde als Outro “missbraucht”. Warum zum Teufel konnten MANOWAR diese grandiose Nummer nicht noch anhängen? DAS wäre ein versöhnlicher Abschluss gewesen. An der Zeit kann es ja nicht gelegen haben, wenn man das Stück eh in voller Länge vom Band einspielt, ungefähr in der gleichen Lautstärke wie das restliche Konzert. Da hätte ich mir schon Live-Gesang gewünscht. So war das der letzte Dämpfer für ein irgendwie doch recht enttäuschendes Konzert, auch weil ein paar Nummern aus alten Tagen gefehlt haben. Konnte man im Übrigen auch an den Gesichtern anderer Fans ablesen - ungläubiges Kopfschütteln war eine weit verbreitete Reaktion nach dem Ende der Show.

Fazit: MANOWAR dürften ihren Zenit endgültig überschritten haben. Auf Platte ja schon länger, nun offensichtlich auch live. Zu kurz, zu wenig Spielfreude, zu viel Bullshit – das war einfach nichts, was den Status dieser Band untermauern würde. Ja, ich höre MANOWAR immer noch gerne. Ja, ich liebe die alten Alben, ich mag die in der Mitte und bin nur bei den letzten nicht mehr so begeistert. Ich sehe mir gerne Shows aus den 1990ern und 2000ern an, da war, glaube ich, der live-Höhepunkt der Band. Zu einem Konzert werde ich aber eher nicht mehr gehen.

Ivanhoe
11.02.2016, 07:47
Sonntag war mal wieder Konzert, diesmal: MGŁA, die in meinen Ohren aktuell wohl beste Black Metal-Truppe überhaupt. Wie es war steht unten, wer möchte, kann auch auf meinem Blog (https://weltending.wordpress.com/2016/02/09/konzertwelt-mgla-wien-07-02-2016/) darüber lesen, dort gibt's auch das eine oder andere Foto.

Datum: Sonntag, 7. Februar 2016
Location: Grelle Forelle (Wien)
Tour: ?
Headliner: Mgła
Support: The Committee – Stormnatt
Ticketpreis: 20 Euro (VVK)

MGŁA. Ein Bandname, den man – selbst als Fan obskurer Black Metal-Bands – kaum vernünftig aussprechen kann. Polnisch ist dann doch eine recht exotische Sprache für den Mitteleuropäer. Was man allerdings, Google sei Dank, weiß: Übersetzt heißt MGŁA “Nebel”. Immerhin. Wäre interessant für eine gemeinsame Tour mit TAAKE. Jedenfalls machten die Polen auf ihrer aktuellen Tour erstmals in ihrer Karriere Station in Österreich.

Im Saal angekommen standen gerade STORMNATT auf der Bühne. Optisch, akustisch und vom Bandnamen her eindeutig dem hohen Norden zuzuordnen. Ein Trugschluss, wie ein Blick ins Internet zeigt (mir war die Truppe vollkommen unbekannt): STORMNATT sind tatsächlich aus Österreich, sogar aus Wien, hatten also den Heimvorteil auf ihrer Seite. Kaum zu glauben – denn die Musik war Black Metal, so norwegisch klingend, dass es nur so eine Art hatte. Optisch erinnerten die fünf Herren auch an die Heimat und den Ursprung des Black Metal. Schwarzes Leder und räudiges Corpsepaint inklusive. Frontmann Mord erinnerte in Optik und Habitus an eine Mischung aus Alan Averill (PRIMORDIAL) und A.L. (VALKYRJA) – nicht die schlechtesten Referenzen. Musikalisch war alles bestens, auch wenn es gegen Ende des Sets ein wenig zu eintönig wurde. Das Finale, als ein Bandmitglied nach dem anderen die Bühne verließ, während die verbleibenden weiterspielten, bis zuletzt auch der Gitarrist verschwand, war übrigens ganz große Klasse.

Nach diesem Aufwärmprogramm ging es mit den geheimnisumwobenen THE COMMITTEE weiter. Eine weitere Band, die mir abgesehen vom entfernt bekannt vorkommenden Namen, überhaupt nichts sagte. Der “Waschzettel” sprach von einem “internationalen Zusammenschluss von Bandmitgliedern unbekannter Identität, der sich auch optisch deutlich von anderen Bands abhebt.” Klingt erstmal gut, wenn auch ein wenig großspurig. Aber solche Übertreibungen gehören auch dazu. Was mit “optisch” gemeint war, erfuhr man dann auch recht schnell – die Band betrat schwarz uniformiert die Bühne, die Köpfe und Gesichter mit schwarzem Tuch verhüllt. Naja, wie sich das von den Headlinern des Abends abheben soll, muss man mir erst einmal erklären. Die Show war jedenfalls gut, so richtig einordenbar war die Musik für mich allerdings nicht. Was auch an den eher verhaltenen Publikumsreaktionen zu erkennen war – im Großen und Ganzen schienen die Leute sich zunächst einhören zu müssen. Entfernt erinnerte das Ganze schon ein wenig an Black Metal, von der Raserei mit der STORMNATT zuvor zu Werke gingen, war hier allerdings nicht so viel zu hören. Es regierten eher Groove und Atmosphäre, was zwischen den schnellen Attacken von STORMNATT und MGŁA – im Nachhinein betrachtet – für wohltuende Abwechslung sorgte. Tatsächlich eine Gruppe, die man sich einmal in einer ruhigen Stunde genauer anhören muss. Darauf hat die Wien-Premiere der Band durchaus Lust gemacht.

Nach dieser massiven Walze war es endlich so weit. MGŁA aus Krakau betraten (mit rund einer halben Stunde Verspätung) die Bühne. Und es war genau so, wie ich es nach meinem ersten MGŁA-Erlebnis (beim Inferno 2014 in Oslo) erwartet hatte. Keine Gesichter (die Nazgûl lassen grüßen), keinerlei Ansagen, absolut keine Kommunikation und Interaktion mit dem Publikum, nur Musik. Und an der war absolut nichts auszusetzen. Einziger Wermutstropfen: Die Lautstärke war infernalisch – und das in einem Bereich, der zu Lasten der Qualität ging, weil die Drums einfach viel zu sehr im Vordergrund standen. Schade, gerade bei MGŁA gibt es ja außergewöhnlich gute Gitarrenarbeit zu hören. Unabhängig davon: Der Gig war großartig. Kaum eine Band aus diesem extremen Bereich schafft es, die absolut unkommerzielle Ausrichtung ihrer Musik so zugänglich zu machen. Wobei “zugänglich” natürlich ein dehnbarer Begriff ist – easy listening geht definitiv anders. Aber die Polen schaffen es, ihrem infernalischem Geballer gerade so viel Struktur zu geben, dass man nicht anders kann und einfach mitgehen muss. Es ist nicht leicht zu beschreiben, man muss es selbst gehört haben. Ich bin mir im Nachhinein auch nicht sicher, welche Songs gespielt wurden – lediglich “I” und “VII” von “With Hearts Towards None” sowie “I” und “II” des aktuellen Drehers “Exercises in Futility” habe ich sicher erkannt. Das grandiose “Mdłości I” war, als Opener, ebenfalls am Start. Alles in allem kam mir die Show übrigens wahnsinnig kurz vor – das ist mir auch beim letzten Mal schon aufgefallen – leider weiß ich nicht, ob es wirklich so war oder ob es einfach so gut war, dass die Zeit so schnell verging. Wie auch immer: MGŁA können gern jederzeit wieder kommen – ich werde dabei sein.

Fazit: MGŁA scheinen nun, nach mehr als 15 Jahren unermüdlicher Arbeit, endlich da angekommen zu sein, wo sie hingehören. Und das ohne auch nur das kleinste Zugeständnis an irgendwelche kommerziellen Erwägungen. Die Band wirkt immer noch absolut unnahbar, man weiß nicht, wie die Typen aussehen, die Songs haben nach wie vor keine Namen – es ist unglaublich, wie sehr eine solche Truppe fesseln kann. Das gelingt nur ganz wenigen und ich hoffe wirklich, dass MGŁA, die meiner Ansicht nach aktuell beste Black Metal-Band überhaupt, eine noch größere Zukunft bevorsteht.

FearOfTheDark
11.02.2016, 09:00
Das Finale, als ein Bandmitglied nach dem anderen die Bühne verließ, während die verbleibenden weiterspielten, bis zuletzt auch der Gitarrist verschwand, war übrigens ganz große Klasse.

Okay, sowas finde ich auch mega cool! Hab das glaube ich mal bei HammerFall erlebt, nur dass da der Drummer der letzte "Überlebende" war. Fand das auch echt stark! :dh:

Sephirod
11.02.2016, 09:03
Das mag ich aber, wie auch am Anfang. Wenn ein Instrument nach dem anderen einsetzt oder halt in dem Fall aufhört. Ist auch der Part den ich bei "Feeling This" von blink-182 am geilsten find, wenn am Ende nur noch gesungen wird und ein Instrument nach dem anderen aufhört. Auch wenn das nun was musikalisch völlig anderes ist.

Ivanhoe
16.02.2016, 15:57
Die Konzerte an ungünstigen Terminen häufen sich in letzter Zeit. Das hinterlässt langsam körperliche Spuren - aber was soll's, noch geht's. Mal sehen, wie lang ;)

Datum: Montag, 15. Februar 2016
Location: SimmCity (Wien)
Tour: –
Headliner: Abbath
Support: Inquisition – Selbstentleibung – Tulsadoom
Ticketpreis: 33 Euro (VVK)

Das Ende der großen IMMORTAL war traurig, unrühmlich und ärgerlich. Ob sich die Brüder im Geiste, Abbath und Demonaz, mal wieder zusammenraufen? Man wird sehen, die Hoffnung ist zwar da, aber man muss das Schlimmste fürchten. Aber zumindest gibt es mit ABBATH, der nach dem einstigen IMMORTAL-Frontmann benannten Band, aktuell adäquaten Ersatz. Diese Truppe machte auf ihrer aktuellen Tour auch in Wien Station. An einem Montag. Eine Frechheit, aber was soll man machen – das letzte IMMORTAL-Konzert ist lange her, daher musste man einfach hin, trotz ungünstigem Termin und einer weit vom Schuss liegenden Halle.

Ein Zugeständnis an den Konzert-Montag hat es dann aber doch gegeben: Zwei der Vorgruppen, TULSADOOM und SELBSTENTLEIBUNG, mussten ohne uns als Zuschauer auskommen. Erstere Band sagte mir überhaupt nichts, zweiter habe ich zumindest schon einmal live gesehen (Kaltenbach Open Air). Als wir den Saal (ja, es war ein Saal, irgendwie kam Dorffestsaal-Stimmung auf) betraten, reichte die Zeit genau, um ein Blick auf den sehr bescheidenen Merchandise-Stand (es gab kaum Shirts, kein Vinyl, keine CDs) zu werfen und ein Getränk zu ordern. Während das Wechselgeld zurückkam, gab es bereits die ersten Töne von INQUISITION auf die Ohren. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die zwei Kalkfressen aus Kolumbien sind wirklich ein 2-Mann-Inferno. Bei unglaublicher Lautstärke ging es gleich mit ihrem größten Hit, “Force of the Floating Tomb”, in die Vollen. “Raise the chalice!” kann man da nur sagen/brüllen. Großartig. Und unglaublich, wie effektiv eine Truppe, die nur aus einem Sänger/Gitarristen (Dagon) und einem Drummer (Incubus) besteht, lärmen kann. War jetzt meine dritte Show dieser Band und ich war noch nie enttäuscht. Lediglich etwas kurz kam mir das Set vor – aber ist ja immer ein gutes Zeichen, wenn die Zeit schnell vergeht.

Danach kam aber das, wieso alle da waren. ABBATH. Also die Band. Und der Mann. Wie auch immer. Wobei, so schnell ging es ohnehin nicht. Anfangszeit laut Timetable: 22:35 Uhr. Um ca. 22:45 Uhr sah man den Chef und Namensgeber der Band hinter der Leinwand, die als notdürftiger Vorhang diente, mit einem Roadie sprechen und dabei immer wieder auf seinen Hals zeigen. Da wurde mir schon ein bisschen mulmig. Ein paar Minuten später trat ein sichtlich konsternierter Abbath ans Mikro und sagte das, was man befürchtet hatte: “Hello, I am Abbath. As you hear, my voice is fucked up. We’ll try a couple of songs and see how it works.” Nun, immerhin würde man es probieren, was man dem Norweger schon hoch anrechnen muss, immerhin war das ja nicht die letzte Show der Tour. Es vergingen weitere qualvolle Minuten, in denen ein Roadie zu beobachten war, der mehrere Becher mit einem Getränk, das verdächtig nach Tee aussah, vor die Bassdrum stellte.

Dann, es war schon nach 23:00 Uhr, ging es endlich los. Mit "To War!", dem Opener des selbstbetitelten Debüt-Albums. Abbath krächzte wie üblich vor sich hin und man konzentrierte sich mehr auf den Frontmann, in der Hoffnung er würde durchhalten und weniger auf den Song, der zwar gefällig, aber nicht überragend war. Und tatsächlich: Gleich nach der Nummer hieß es "I've tried it. My voice is really fucked up. Good-Bye." Und "We'll be back" und noch ein paar Entschuldigungen. Zum Glück sind wir dann dennoch geblieben, die Musik aus der PA ging nämlich nicht an, auch das Saallicht nicht. Und tatsächlich, nach gut 5 Minuten kam die Band wieder raus, Abbath hustete und räusperte sich ein paar Mal ins Mikro, hatte offenbar ein Halsbonbon im Mund und machte tatsächlich weiter. Man konnte es nicht glauben – und nun ging das Konzert erst richtig los.

Und zwar mit einer weiteren neuen Nummer: “Winter Bane”, gefiel mir deutlich besser als "To War!". Abbath begann dann auch mit seinen üblichen Mätzchen, was meiner Ansicht nach zeigte, dass er sich langsam besser fühlte. Immer wieder ein Schlückchen Tee, ein bisschen was ins Mikro gekrächzt, das war schon für sich ganz unterhaltsam und zeigte einmal mehr, dass einer der letzten "Panda-Bären" ein wirklicher Entertainer ist, auch wenn das im Zusammenhang mit solcher Musik merkwürdig wirken mag. Mir gefällt’s jedenfalls. An neuen Songs sollte es an diesem Abend leider nur noch zwei geben: Das unauffällige "Ashes Of The Damned" und das grandiose "Fenrir Hunts". Der Rest des Sets bestand aus einem I-Cover ("Warriors") und drei IMMORTAL-Songs. Die meiste Stimmung kam – erwartungsgemäß – bei "Tyrants" auf, einer der Metal-Hymnen schlechthin. Zusätzlich gab es noch "One By One" und das gern und selten gehörte "Nebular Ravens Winter".

Und mehr ist leider nicht zu berichten. Nach "One By One" und somit nur acht Nummern war es mit der Stimme offenbar endgültig vorbei. Oder wollte Abbath sich nur für die restliche Tour ein wenig schonen? Mangels finaler Ansage und Verabschiedung weiß man es nicht. Wie auch immer, so was kann passieren, da kann man niemandem einen Vorwurf machen (was auch die Idioten beherzigen sollten, die die Roadies, die mit dem Abbau begannen, mit Bechern bewarfen). Schade ist es allemal, ich konnte von meinem Platz in der ersten Reihe auch einen Blick auf die restliche Setlist erhaschen. Darauf stand u. a. "Solarfall" zu lesen. 'nuff said. Andererseits: Es war Montag, es wartete ein Arbeitstag, vielleicht also gar nicht schlecht, mal früher ins Bett zu kommen.

Fazit: ABBATH sind gut, keine Frage. Auch wenn die Zusammensetzung der Band nicht ganz rund wirkt – der maskierte Drummer, King ov Hell als Bassist, der sicher nicht jedermann’s Sache ist, ein zweiter Gitarrist, der wirkt, als ob er normalerweise wesentlich ruhigere Musik macht und der trotz widriger Voraussetzungen sehr aktive Abbath. Die müssen sich wohl erst zusammenfinden, zumal es ja schon ein paar Runden im Besetzungskarussell gab. Insgesamt dennoch eine solide Sache, die nur einen Wermutstropfen hat: Die eigenen Songs sind nicht schlecht, aber wenn man ehrlich ist, wird der Großteil des Publikums immer auf “Tyrants” und andere IMMORTAL-Nummern warten. Das hat man deutlich gemerkt. Ich hoffe, dass das Abbath nicht den Spaß an der Sache nimmt.

Fotos und Konzertbericht auch hier (https://weltending.wordpress.com/) abrufbar...

Der Zerquetscher
16.02.2016, 16:58
Toller Bericht, Ivanhoe. Kann ich für München ebenfalls größtenteils bestätigen. Da habe ich Abbath am Samstag (also zwei Tage zuvor) zusammen mit Inquisition, Entombed A.D. und Behemoth gesehen. Headliner waren letztere.

Mir persönlich gefallen die Abbath Sachen ziemlich gut. Da gibt es ein paar absolute Killer.

Ivanhoe
22.02.2016, 13:42
Toller Bericht, Ivanhoe. Kann ich für München ebenfalls größtenteils bestätigen. Da habe ich Abbath am Samstag (also zwei Tage zuvor) zusammen mit Inquisition, Entombed A.D. und Behemoth gesehen. Headliner waren letztere.


Danke! :gluck:

Das war aber ein ziemlich geiles Billing bei euch - wäre das in Wien so gewesen, wäre ich trotz des ungünstigen Termins gleich zum Start gekommen. :genickbruch:

Echoes
22.02.2016, 15:09
Hier, ich war wieder unterwegs. Bin zwar weiß Gott kein Punkrock-Fan und kann da nur mit einer Handvoll Interpreten etwas anfangen - ZSK gehören da eigentlich nicht dazu -, aber wenn eben jene ZSK mal in der Nähe sind... Sind halt doch Szenegrößen. Wurde dann auch akkreditiert und bereue den Abend überhaupt nicht (bis auf die bescheidenen Lichtverhältnisse, aber ist eben das Conne Island in Leipzig).

Fotos ZSK (http://www.derguteton-musikreviews.de/index.php/konzertberichte/event/ZSK-Conne-Island-Leipzig-19-02-2016)
Fotos Schmutzki (http://www.derguteton-musikreviews.de/index.php/konzertberichte/event/Schmutzki-Conne-Island-Leipzig-19-02-2016)
Fotos Anchors & Hearts (http://www.derguteton-musikreviews.de/index.php/konzertberichte/event/Anchors-and-Hearts-Conne-Island-Leipzig-19-02-2016)

Neben der fulminanten Show von ZSK und der Tatsache, dass es einen Fotograben im Conne Island gab (!!!), haben mich die Supports überrascht. Anchors & Hearts haben 'ne schöne Portion melodischen Hardcore an den Mann gebracht. Das war dann nochmal eher meine musikalische Kragenweite. Und bei Schmutzki habe ich anfänglich gar nichts erwartet, wurde aber von deren "Positive Brutality" abgeholt. Gott, die Musik macht furchtbar gute Laune und der Chaot Danny mit seinen Bier getränkten Haaren weiß eine Show abzuliefern.

Der Landknecht
22.02.2016, 17:32
The Committee sah ich damals aufm UTBS. Auch da waren sie komplett in schwarz gekleidet und erinnerten so an eine schwarzmetallische Variante dieser Ganzkörperanzüge, die man auf Comic Cons häufig zu sehen bekommt. Da es aufm UTBS extrem heiß war (durchgehend gute 35°C), hatte der Sänger ein Glas mit Wasser vor sich auf einem Bartisch stehen, und das konnte er nur mit Strohhalm leeren. Sah ziemlich putzig aus.
Was meinst du eigentlich mit infernalischem Geballer bei Mgla? Haben wir da unterschiedliche Definitionen von Geballer? Für mich ist das nämlich sowas wie Marduk oder - passenderweise - Infernal War. Mgla sind ja doch meistens sehr getragen.

Yajack Landratasady
11.03.2016, 12:28
Am Mittwoch haben Subway to Sally im Rahmen ihrer NeoN Ekustik-Tour Halt in Hamburg, genauer in der Markthalle, gemacht. Da ich diese Band zuvor nie live gehört hatte (außer auf einer Live-CD), habe ich nichts erwartet. Aber ich wurde nicht enttäuscht. Das Publikum war gut drauf, die Band ebenso. Und ich hatte wohl die beste Sicht von allen überhaupt, da ich mit meinen 1,93 m ganz hinten an der Wand stand (wer schon mal in der Markthalle war, wird wissen, wovon ich rede).^^
Alles in allem war es ein sehr schöner Abend, das Geld hat sich dafür gelohnt. :dh:

Kleiner Fun Fact: Eine meiner Freundinnen meinte zum Schluss, Eric, also der Sänger, sehe ein bisschen aus wie eine Mischung aus DJ Ötzi und Doc Brown aus Zurück in die Zukunft. Und sie hat ein wenig recht. :D

Shao Khan
11.03.2016, 13:02
Kleiner Fun Fact: Eine meiner Freundinnen meinte zum Schluss, Eric, also der Sänger, sehe ein bisschen aus wie eine Mischung aus DJ Ötzi und Doc Brown aus Zurück in die Zukunft. Und sie hat ein wenig recht. :D

Und in roter Bühnenbeleuchtung kommt noch ein bisschen Kane dazu (zumindest in der Zeit als Eric Glatze und Kane keine Maske trug).

Echoes
01.04.2016, 11:55
Gestern durfte ich für Joey Cape fotografieren, der vielen vllt. eher bei Lagwagon und/oder Me First And The Gimme Gimmes bekannt sein dürfte. Alt-Punkrocker auf Singer-Songwriter/Folk-Punk/wasAuchImmer-Solopfaden. Mit dabei hatte er mit Laura Mardon, Walt Hamburger und Yotam Ben Horin (Useless ID) eine schöne Truppe Special Guests, wobei sich alle gegenseitig bei den Performances unterstützt haben.

Foto-Action (http://derguteton-musikreviews.de/index.php/konzertberichte/event/Joey-Cape-Werk-2-Leipzig-31-03-2016)

Ivanhoe
29.06.2016, 15:47
Wie hier (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=2171011&postcount=704) angekündigt, war ich gestern beim finalen BLACK SABBATH-Konzert. Also "final" in Österreich, die Tour dauert ja noch ein bisschen.

Datum: Dienstag, 28. Juni 2016
Location: Stadthalle (Wien)
Tour: The End
Headliner: Black Sabbath
Support: Rival Sons
Ticketpreis: 91,70 Euro (VVK)

Die aktuelle Welttournee von BLACK SABBATH ist mit "The End" betitelt. Denn schon im Vorfeld war klar, dass es keine weitere Konzertreise der seit 1969 unter diesem Namen firmierenden Band aus Birmingham mehr geben würde. Verständlich - einerseits sind die Herren tatsächlich schon mächtig in die Jahre gekommen, andererseits laboriert Gitarrist Tony Iommi bereits seit 2012 an einer Krebserkrankung, während es selbst den Ärzten ein Rätsel ist, wieso Sänger Ozzy Osbourne überhaupt noch lebt. Jedenfalls führt "The End" die Band, die den Heavy Metal quasi erfunden hat, noch einmal um die Welt. Zu Ende wird die Tour Anfang 2017 in Birmingham gehen, womit sich der Kreis für Osbourne, Iommi und Bassist Geezer Butler schließt).

Die Location war gut gewählt: Rund 15.000 Besucher füllten die Stadthalle angenehm aus, ohne, dass man Platzangst haben musste. Genau richtig für einen Dienstagabend auch die Spielzeit: Einlass 18:30 Uhr, BLACK SABBATH ab 19:40 Uhr und vor 22:30 Uhr war schon wieder Schluss. Passt so, auch wenn SABBATH natürlich auch 1.000 Stunden hätten spielen dürfen.

Als Vorgruppe fungierten die Kalifornier RIVAL SONS. Ob sie gut waren, kann ich nicht beurteilen - das ist der Nachteil, wenn das Konzert so früh beginnt. Man will vorher ja auch was essen und trinken, das war nicht zu schaffen. In der Halle angekommen ging es nach kurzer Wartezeit auch schon mit dem Konzert des Headliners los. Der "Vorhang", der als Projektionsfläche für einen kurzen Intro-Film diente, fiel und die Band stieg sofort mit dem Eröffnungs- und Titeltrack ihres allerersten Albums "Black Sabbath" (1970) ein. Eine Songauswahl wie ein Statement. Wie auch die gesamte Setlist: Der neueste Song war "Snowblind" von "Vol 4" (1972). Irgendwie merkwürdig für die Abschiedstour - erwartet hätte man da eher ein gemischteres Programm, vielleicht mit einem Stück von jedem Album als abschließende Retrospektive. Dass dem nicht so war, war zwar kein Fehler, weil gerade die ganz alten Nummern wunderbar zeigen, wieso BLACK SABBATH bis heute derart angesehen sind. Es war aber eben auch unerwartet, weil man insgeheim ja doch irgendwie gehofft hatte, dass z. B. auch ein vom verstorbenen Ronnie James Dio eingesungenes Stück zu Ehren kommen würde. Ist aber offenbar leider wirklich nicht möglich.

Die Setlist in Wien sah aus, wie erwartet/befürchtet/erhofft (je nachdem):

1. Black Sabbath
2. Fairies Wear Boots
3. After Forever
4. Into the Void
5. Snowblind
6. War Pigs
7. Behind the Wall of Sleep
8. N.I.B.
9. Hand of Doom
10. Rat Salad
11. Iron Man
12. Dirty Women
13. Children of the Grave
14. Paranoid (Zugabe)
15. Zeitgeist (Outro, nicht live)

Allen Zweiflern (ich war selbst ein wenig skeptisch) fielen jedenfalls schon bei der Eröffnungsnummer, noch mehr aber bei den darauf folgenden Klassikern, die Schuppen von den Augen. Erstens: Der Sound war grandios. Nicht zu laut, dennoch druckvoll und extrem differenziert. Wer auch immer der Tonmann war, hat sich einen Orden verdient - mir fällt auf Anhieb kein Konzert ein, bei dem mich der Sound, der Mix und die Lautstärke dermaßen überzeugt hätten.

Die zweite Erkenntnis: Ja, Ozzy, Tony und Geezer (der noch am wenigsten!) sind alt geworden. Sieht man ihnen an - aber speziell Ozzy scheint sich im Vorfeld der Tour zusammengerissen zu haben und wirkte nicht wie der senile, verwirrte, herumschlurfende Tattergreis, den man aus der unsäglichen MTV-Serie kennt. Ja, er schwankte ein wenig; ja, er brauchte offensichtlich den Mikroständer, um sich daran festzuhalten; und ja, er bewegte sich eher gemächlich und verzichtete auf größere Ausflüge auf der Bühne. Aber: Er war ausgezeichnet bei Stimme, seine Ansagen waren klar und deutlich, es gab keine Texthänger und er wirkte insgesamt hellwach und wie ein Mann, der tatsächlich weiß, was er da tut. Das eine oder andere "God bless you!" hätte er sich zwar sparen können, aber sei's drum. Das hätte ich so tatsächlich nicht erwartet.

Das musikalische Genie von BLACK SABBATH, Tony Iommi, wirkte ebenfalls einigermaßen fit, besser, als man es einem Mann mit seiner Krankengeschichte zutraut. Bewegt hat er sich nicht viel - aber seine Bühnenpräsenz war dennoch jederzeit spürbar. Und man kann es nicht genug betonen: Iommi ist der Gott der Riffs. Unglaublich, was der aus seinem Instrument herausholt - zu Recht wird er als derjenige gepriesen, der mit der ganzen Scheiße überhaupt erst angefangen hat. Zwischen diesen beiden Charakteren wirkte Bassist Geezer Butler wie ein sicherer Rückhalt. Unauffällig auf der Bühne, gleichzeitig fast außerirdisch versiert am Bass. In den Großaufnahmen, die immer wieder über die große Leinwand über der Bühne gezeigt wurden, wurde erst so richtig deutlich, wie wichtig das Bassfundament für den SABBATH'schen Klang eigentlich ist. Unterstützt wurde dieses legendäre Trio übrigens von Drummer Tommy Clufetos, der wie ein Berserker hinter der Schießbude wütete und damit eindeutig der Aktivposten auf der Bühne war. Sein Pendant aus der Originalbesetzung, Bill Ward, hatte sich ja mit Ozzy Osbourne überworfen, was zwar schade war, aber sein jüngerer Ersatzmann hatte die Sympathien dennoch auf seiner Seite. In der Vorstellung der Band, die Ozzy übrigens ungefähr zur Halbzeit des Gigs durchführte, wurde auch Keyboarder Adam Wakeman erwähnt, der hinter der Bühne saß und nur kurz seinen Kopf durch den Vorhang steckte und damit für ein paar Lacher im Publikum sorgte.

Fazit: Ein ausgesprochen gelungener Konzertabend. BLACK SABBATH zeigten praktisch im Vorbeigehen allen jungen Retro-Rockern, wo der Hammer hängt und dass sie in ihrem Genre auch nach dem Rücktritt die Nummer 1 bleiben werden. Unangefochten. Eine tolle Show - man kann jedem, der noch kein Konzert der Abschiedstour gesehen hat, nur raten, hinzugehen. So klingen Legenden! Einziger kleiner Wermutstropfen: Die Setlist hätte meinetwegen ausgewogener sein können, auch wenn ich keinen der gespielten Songs hätte streichen wollen. Immerhin hat sich mit dem vom Band eingespielten "Zeitgeist" der Kreis zum letzten Album zumindest ein wenig geschlossen.

Fotos und Konzertbericht auch hier (https://weltending.wordpress.com/) abrufbar...

Ivanhoe
08.08.2016, 13:46
Dann fahre ab nächstem Jahr zum PSOA! ;)

Tatsächlich überlege ich mir unter den aktuellen Eindrücken (habe grad 2 Wochen Festivals hinter mir, nächste Woche wartet das nächste) ob ich überhaupt jemals wieder auf eines gehe ;) Kleiner Scherz. Tatsächlich werde ich auf Wacken - wie geschrieben - künftig verzichten. Ein Grund ist die weite, anstrengende und teure Anreise. Das PSOA ist per Auto 8 Stunden von Wien entfernt, das ist sogar noch schlimmer - weil man Wacken zumindest gut mit dem Flieger erreichen und ein Zelt mieten kann. Das wäre die einzige Möglichkeit, auch das PSOA zu besuchen, anders tue ich mir das sicher nicht an. Muss mal checken, wie das da so ist.

Für das W:O:A 2017 läuft ja gerade wieder der "Vorverkauf" (geiles Wort, wenn es seit Jahren keinen regulären "Verkauf" mehr gibt). Ausverkauft ist (noch) nicht, allerdings waren nach einer Stunde bereits 45.000 Tickets weg. Könnte natürlich sein, dass es diesmal nicht ganz so schnell ging, weil die Leute vorsichtiger werden - man weiß ja nie, ob ein vernünftiger Headliner kommt. Auch wurde mit der Preiserhöhung auf 220 Euro eventuell eine gewisse "Schmerzgrenze" überschritten, zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man einige Kommentare verfolgt hat. Immerhin sind diesmal mit Amon Amarth, Kreator, Paradise Lost und Mayhem schon einige geile Bands bekannt, auch wenn es abgesehen von letzteren die üblichen Verdächtigen sind.

Wie auch immer: Ich wünsche allen, die wieder hinfahren wollen, viel Spaß!

Mein heuriges Wacken-Resümee: Lustig war's!

Tag 1 (Donnerstag)
Die Anreise war wie immer sehr ermüdend - Abflug in Wien um 07:15 Uhr, heißt, man ist gegen Mittag am Festival. Es geht also mit ordentlich Schlafdefizit los, aber da muss man halt durch. Abgesehen davon ist diese Art der Anreise (Flugzeug - Bus - Mietzelt) offenbar weniger mühsam, als mit dem eigenen Auto zu kommen, wenn man so liest, was bezüglich Wartezeiten, bis man auf den Platz darf, so auf Facebook stand. Der Zugang zum Campground vom Busterminal aus (bei A) war bei unserer Ankunft sogar noch Sneaker-tauglich, der Weg zur Zelt-Rezeption dann eher nicht mehr so, aber immer noch im Rahmen. An dieser Stelle war dann aber auch schon zu merken (bzw. zu riechen), dass das Festival wohl nicht ohne schweres Schuhwerk zu überstehen sein würde - es sei denn, es würde wirklich trocken und heiß werden.

Egal - in der Zeltrezeption eingechecked, Zelt eingerichtet und ab zur Wristband-Ausgabe. Alles reibungslos, schnell und bestens organisiert. Nur zu dumm, dass man die Metal-Bags nicht mit aufs Gelände nehmen durfte (ja, war vorher bekannt - gut war es trotzdem nicht gelöst). Der Weg zurück zum Zelt war nämlich ziemlich weit. Auf dem Weg vom und zum Wristband-Office wurde auch schnell klar, welche Bodenbeschaffenheit tatsächlich zu erwarten war. In den Senken und vor allem in der Nähe der Duschen war es wirklich katastrophal. Dass man das nach wie vor nicht in den Griff bekommt, ist mir einfach unverständlich :freak:

Nachdem die Pflicht erledigt war, kam die Kür. Im Wackinger-Village schnell was zu essen abgegriffen (da gibt's mE wirklich gute Sachen), dann ein nettes Plätzchen in der "Euterbar" gefunden und erstmal diverese Biere geleert, während auf einer der großen Bühnen bereits Skyline und Saxon auftraten. Erstere waren ok, letztere hatten, zumindest kam es dort hinten so an, mit erheblichen Soundproblemen zu kämpfen. Dann nochmal kurz zum Zelt, nicht ohne diverse Zwischenstopps für Bier, dort ein wenig gerastet und - man glaubt es kaum - Bier getrunken, bis es dann Zeit für den Gang ins Infield war. Dort wartete bereits am späten Nachmittag ziemlich viel Matsch. Die Shows von Foreigner und vor allem Whitesnake waren trotzdem sehr gut. Kurz vor dem Headliner Iron Maiden gab es dann einen kleineren Regenschauer und der Boden wurde langsam aber sicher immer tiefer. Bei Maiden fing es dann so richtig zu schütten an und es bildeten sich diverse Seen, dadurch wurde das Gedränge auf den wenigen halbwegs trockenen/festen Stellen extrem ungangenehm. Zur Hälfte des Sets war es dann nicht mehr auszuhalten und wir gingen zurück, wo der Boden besser und weniger Leute waren. Bei diesen paar Schritten war schon zu merken, was für ein Spießrutenlauf die nächsten Abende warten würde, wenn der Boden so blieb. Schlammseen, dazwischen ein wenig härterer Boden, wo kaum ein Durchkommen war und immer wieder gefährlich tiefe Löcher, in die man einsank. Die Show von Maiden war gut, glaube ich, denn so langsam tat das viele Bier dann seinen Wirkung und macht die Erinnerung ein wenig dumpf. Beim Zelt war - im Gegensatz zu mir selbst - alles in Ordnung und trocken, immerhin etwas.

Tag 2 (Freitag)
Als ich mich gegen 07:30 Uhr fast komplett unverkatert aus dem Zelt gekämpft habe, hätte mir mein gefühlt recht guter Zustand gleich verdächtig vorkommen müssen. Aber erstmal freute ich mich, dass es mir vermeintlich gut ging und machte mich gemeinsam mit einem Kumpel auf den Weg zum Duschcamp und zum Frühstückszelt. Das Duschen verging mir fast, als ich den Zustand des Platzes vor der Dusche und dann auch den Zustand des Duschzeltes selbst sah. Pfui Teufel - vor allem der Gestank, den man kaum beschreiben kann. Waren die Duschen nicht mal größer mit mehr Ablagemöglichkeiten? Egal, ging trotzdem alles gut, Wasser war warm, lang warten musste man auch nicht, früher Uhrzeit sei Dank. Was dann jedoch passierte war weniger schön.

Im Kaffeezelt war schon eine lange Schlange, trotzdem stellte man sich an. Hilft ja alles nix, allein, um die Verdauung etwas anzuregen. Während ich so wartete, merkte ich plötzlich, dass es mir immer komischer ging. Kreislauf und Blutzucker rasselten wohl plötzlich in den Keller - vielleicht kennen einige das Gefühl. Das Gesichtsfeld wurde immer enger, ich schaffte es noch, mir einen Monster Energy Drink zu bestellen, in der Hoffnung, dass der mich retten würde. Ich trank auch noch ein paar Schlucke, aber das nächste, was ich weiß, ist, dass ich plötzlich auf einer Bierbank saß, neben einigen Typen, die aussahen, als wären sie vom Vortag übrig geblieben. Kumpel hatte mich dort hingesetzt und sagte mir, dass ich plötzlich wie ein nasser Sack zusammengefallen und mit dem Kopf aufgeschlagen wäre. Wenigstens war im Frühstückszelt der Boden nicht so schlammig... ;) Jedenfalls: Sani war recht schnell zur Stelle, weil ich offenbar so weiß war, als hätte ich mich mit Corpsepaint geschmückt. Das Ende vom Lied: Ich war zwar wieder halbwegs in Ordnung, aber so zittrig, dass ich mich per RTW ins SaniZelt bringen lassen musste - vom Aufprall auf den Kopf ganz zu schweigen. Dort wurde ich nochmal durchgechecked, Blutzucker, Blutdruck und was weiß ich noch alles, war aber alles in Ordnung, nicht mal eine richtige Beule hatte ich. Glück gehabt. Geil auch, dass der Arzt beim Protokoll unter "Alkoholkonsum" das Feld "mäßig" ankreuzte. Wohl, weil ich gesagt hatte, nicht verkatert gewesen zu sein. Meine Freundin, die halbwegs nüchtern gewesen war, hatte dann nämlich geschätzt, dass wir an die 30 Biere pro Mann getrunken hatten, während unsere eigene Schätzung eher bei 15-20 war. ;)

Zum Camp zurück ging es schon wieder zu Fuß (irgendwie merkwürdig, dass sie einen da nicht wieder hin bringen, sind ja doch die meisten nicht so gut beisammen, wenn sie mal zu den Sanis müssen und die Wege waren weit und matschig). Dort angekommen war der Tag erstmal gelaufen - im dem Sinne, dass ich erstmal nur Wasser/Cola trank, während die anderen gerade die erste Dose Becks öffneten (war ja doch schon halb 10 durch). Irgendwann ging es dann ins Dorf zum Metal Place, wo ordentlich gesoffen wurde (ich habe mich allerdings komplett rausgehalten). War recht amüsant, den Niedergang der Bande zu beobachten, jedoch fiel mir in meinem nüchternen Zustand umso mehr auf, dass die Playlist im Metal Place wohl maximal 30 Songs umfasst. Verstehe ich überhaupt nicht.

Ans erste Bier wagte ich mich dann am frühen Nachmittag bei einem Spaziergang durchs Dorf. War gar nicht mal so gut, insgesamt sollte ich mir an diesem Abend nur 4 oder 5 Biere gönnen, mehr war in meinem Zustand einfach nicht drin. Nach dem Metal Place ging es irgendwann zurück zum Zelt, wo weitergetrunken wurde und ich mir das Rumgesabbere und -getorkel meiner Mitcamper ansehen durfte. So sehen wir also für Außenstehende aus... :D Irgendwann bequemten wir uns dann doch noch ins Infield, weil einer aus der Truppe unbedingt Bullet For My Valentine sehen wollte. Wie er die anderen Besoffskis dazu gebracht hat, weiß ich nicht. War aber eine gute Idee, ich hatte die Band irgendwann mal als "nicht tauglich" abgetan und seither nie mehr gehört. War dann aber doch sehr geil, alles in allem. Danach versuchten wir die Party Stage zu erreichen - gar nicht so leicht, auf diesem Gelände. Besagte Stage war im Übrigen fast komplett abgesoffen, zumindest auf der linken Seite (Blickrichtung Bühne) war der Boden ein einziger See aus Matsch, teilweise knietief. Hansen & Friends haben wir uns trotzdem angesehen, war recht cool, vor allem die alten Helloween-Gassenhauer "Ride The Sky", "Murderer" und "Victim Of Fate". Ganz verstand ich den Sinn der Sache zwar nicht, hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen. Nur, dass der Sound von der Black Stage, wo gerade Tarja auftrat, empfindlich überlagert wurde, hat mich sehr gestört. Von besagter ex-Nightwish-Sängerin haben wir uns dann auch noch die eine oder andere Nummer angeschaut, immerhin wollte man sich rechtzeitig für Blind Guardian eine halbwegs trockene Position suchen. Sehen muss ich die Opernsängern jedoch nicht mehr unbedingt.

Anders die Haudegen aus Krefeld. Hansi Kürsch war ausgezeichnet bei Stimme, die Setlist war gut - allerdings kannte ich das Ganze ohnehin schon vom Metaldays-Festival eine Woche vorher. War trotzdem nett, fertig angesehen haben wir uns den Gig aber nicht, das Gedränge war einfach zu groß und dass der Weg zurück gleichzeitig mit der Masse zu anstrengend werden würde, war auch absehbar. "The Bard's Song" verfolgten wir noch von außerhalb des Infields, dann ging es in die Heia. Der Weg zurück war wiederum katastrophal, vor allem im Bereich der Merchandise/Fressstände sowie am Ausgang war die Situation nicht viel besser als im verschlammten Infield.

Tag 3 (Samstag)
Neuer Tag, neues Glück? Ja, diesmal ging bei mir alles gut, keinerlei Verschleißerscheinungen feststellbar. Kaffee und Frühstück holen: Check! Gerade als wir gegen 10 (oder war es 11?) das erste Bier öffneten, öffnete gleichzeitig auch der Himmel seine Schleusen. Morgens war es noch schön gewesen, nun wurde es plötzlich zappenduster, so etwas habe ich noch nie gesehen. Es half nichts, man musste ins Zelt - die Durchsage über die Lautsprecher war in dem Prasselregen kaum zu verstehen, aber ich meinte zu vernehmen, dass die Leute in ihre Fahrzeuge geschickt wurden. Pech für uns - wir hatten natürlich keine. War aber dann doch nicht so schlimm und bald vorbei. Allerdings war das auch ein Vorbote, was uns an Bodenbeschaffenheit erwarten würde - sogar zwischen unseren Zelten und unter dem TARP stand einiges an Wasser, der Weg vom Busterminal zum Platz war ebenfalls sehr, sehr nass und der Graben neben unserem Zelt bedenklich voll.

Auf diesen Schock ging es nach den ersten zwei Dosen Becks erneut zum Metal Place, um sich halbwegs zu erholen. Wieder floss das Bier in Strömen (zwischendurch auch der Regen) - für mich, bis im Zelt Myrkur aufspielten, eine Truppe, die meine Freundin unbedingt sehen wollte. War gut, sowohl Bier als auch Konzert (letzteres war sogar sehr gut besucht). Außerdem konnte ich feststellen, dass es in Wacken doch noch trockene Plätze gab. Das Zelt war ein Genuss - vor allem nach dem Weg dorthin - sowas wie zuerst beim Merch, dann im Wackinger Village (dort war es wirklich grausam!) habe ich noch nie gesehen. Nach Myrkur sahen wir uns noch Borknagar auf der Black Stage an, dann ging es zurück zum Metal Place, wo die anderen in einem teils erbärmlichen Zustand waren. Einer schlief am Boden, einer verabschiedete sich mit fahlem Gesicht Richtung Camp und zwei tanzten und gröhlten auf der Bühne (der, der zum Zelt ging, hat an diesem Tag übrigens keine Band mehr gesehen, dafür in unmöglicher Stellung am Campingstuhl geschlafen und dazwischen mal "ein bisschen" gekotzt).

Auch ich stieg wieder gut ein, so gut, dass ich Triptykon, die ich eigentlich sehen wollte, "vergaß". Steak Number Eight war dann die überraschende erste Band des Abends. Allerdings kamen wir eher spät, 2 Nummern wurden noch gespielt, die waren ganz ok, wenn ich mich recht erinnere. Anschließend gab es Dagoba auf der benachbarten W.E.T. Stage - eine positive Überraschung, haben mir wirklich gut gefallen, die Franzmänner.

Wieder aus dem Zelt draußen hatte sich die Situation mit dem Matsch ein wenig verbessert, was aber relativ zu betrachten ist. Wir gingen dennoch zurück zu den großen Bühnen, weil dort Twisted Sister auftraten. Ein kurzer Blick von den Fressbuden in Richtung Infield sagte uns dann aber, dass wir dort auf keinen Fall mehr rein wollten - das sah gefährlich voll aus und zwischen den Leuten konnte man diverse Seen glitzern sehen. Nein, danke! Ein paar Songs sahen wir uns von hinten an, dann war aber bald Schicht im Schacht, der harte Wacken-Alltag hatte uns geschafft.

Fazit
Auch wenn sich das jetzt vielleicht anders gelesen hat: Wacken war lustig, Wacken war in Ordnung. Ich habe einmal mehr nicht sooo viele Bands gesehen, was meine eigene Schuld ist. Macht nix. Wobei ich allerdings schon bereue, dass ich mich nicht näher mit der Running Order der Zeltbühnen beschäftigt habe - da war einiges dabei, was mir gefallen hätte - auf trockenem Grund wohlgemerkt. Das ärgert mich tatsächlich, ist aber natürlich auch meine eigene Schuld. Vor allem hätte ich unbedingt Blind Guardian gegen 1349 tauschen sollen. :mad:

Wieder kommen werde ich auf absehbare Zeit nicht mehr - vielleicht war es sogar mein allerletztes Mal. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Erstens ist mir der ganze Spaß einfach zu teuer. Ich habe schon vor 2 Jahren (als ich letztmals in Wacken war) angemerkt, dass mir das Preis-Leistuns-Verhältnis nicht passt - dieser Eindruck hat sich für mich noch verstärkt. Das betrifft natürlich nicht nur das Festival, sondern auch die teure Anreise. A pro pos Anreise: Das ist der zweite Grund. Mir ist das einfach zu mühsam und anstrengend geworden. Simple as that. Früh aufstehen, hin fliegen, Bus fahren, Zelt halbwegs in Ordnung halten, weil man sonst nix mehr findet, wieder früh aufstehen, Bus erwischen, Flieger erwischen, heimkommen - alles sehr, sehr kraftraubend und nicht notwendig, wenn man eh Festivals in der Nähe hat. Ich gönne es allen, die noch Freude daran haben - bei mir ist die Euphorie vor Ort dann auch groß, aber nicht anders, als auf anderen Festivals, auch wenn ich geneigt bin, das im Alkohol- und Freudenrausch zu vergessen. Aber wie gesagt: Ich bin der letzte, der anderen den Spaß daran nehmen möchte! Haut rein!

Ein paar +/- Punkte hätte ich noch zu bieten (die ich auch an die Orga weitergeben werde):

- Wacken ist doch letztes Jahr komplett im Morast versunken - ich war zwar nicht da, könnte aber nicht sagen, dass da irgendwas besser geworden wäre. Es war mE einfach ganz viel Glück, dass es diesmal nicht sooo viel geregnet hat. Dass es nicht/nur schwer möglich ist, das Infield in Ordnung zu halten, ist irgendwo klar. Aber Hackschnitzel/Stroh o. ä. wurde nicht gestreut, oder? Das war ja ein unglaublicher Sumpf, vor allem vor der Party Stage (oder ist es nur dort aufgefallen, weil weniger Leute dort stehen? Wirklich unverständlich ist aber, dass es nach wie vor so gut wie keine (!!) befestigten Wege gibt. Weder am Campingplatz, noch vor den Einlässen, noch beim Merchandise, noch vor dem Infield - überall nur Matsch, Matsch, Matsch. Am schlimmsten (nach dem Infield) bei den Duschzelten, wo sich teilweise richtige Bäche bildeten - wieso bekommt man das nicht unter Kontrolle? Verstehe ich einfach nicht. Das Wackinger Village war ebenfalls eine einzige Zumutung. Ich war jetzt 3x da, 2x hatte ich mit dem Wetter offenbar viel Glück. Sowas wünscht man echt niemandem.

- Es gibt doch jedes Jahr Diskussionen über die Toilettensituation. Da sehe ich in den 3x, die ich in Wacken war, nicht die geringste Verbesserung. Wieder gab es in unserer Ecke für 3 Campingplätze nur 8 Dixies. Wie kann das sein? Der einzige "Pisswürfel" (oder wie man die Dinger nennt) lief auch ständig über und stand entsprechend in einem See - kein Wunder, dass die Männer von Tag zu Tag mehr dazu übergingen, den "Graben" zu benutzen. Auch die Zahl der Spülklos auf dem Campingplatz war wieder viel zu gering bemessen. Lange Schlangen waren die Folge. Aber noch schlimmer war es im Infield - da waren die Schlangen so lang, dass man gut und gerne ein halbes Konzert verpasste, wenn man mal hin musste. Fürs Pinkeln als Mann war es ja noch ok, auch wenn der Aufgang zu den Pissrinnen eine gefährliche Rutschpartie war. Aber für Frauen? Ich fand das unzumutbar.

- A pro pos "Preis". Ich fand und finde den Ticketpreis sowieso schon grenzwertig hoch. Natürlich muss man nicht hin - aber trotzdem kann man mE mal anmerken, dass man das nicht mehr "fanfreundlich" findet. Bands gibt es keine, die man nicht sowieso dauernd irgendwo bekommt. Verbesserungen am Gelände/der Hygiene-Situation sind eigentlich nicht zu sehen. Der Sound wird nicht besser. Essen und Getränke sind teuer. Dafür wird das Drumherum gefühlt immer größer. Sorry, dafür bin ich nicht bereit, nochmal so viel zu zahlen. Die aktuelle Preispolitik (Ticket 2017: 220 Euro) macht es mir auch leichter, "Adieu Wacken" zu sagen. Das empfinde ich als Frechheit - klar ist es für die günstiger, die Duschen und Spülklos wollen und schon Montags anreisen. Aber was haben ich und viele tausend andere damit zu tun? Hier hätte die Orga locker einen Kompromiss finden können - indem man denjenigen, die früher anreisen und/oder schwere Fahrzeuge/Hausrat mitbringen wollen, extra etwas verrechnet. So geht's z.B. am Nova Rock auch, wo der Caravan-Platz extra zu zahlen ist. Und die Spülklos sind nun im Preis integriert? Fein, dann bilden sich dort noch längere Schlangen und der Putztrupp kommt nicht mehr hinterher. Noch besser für Frauen, oder wie? Oder glaubt jemand daran, dass sie dann mehr davon aufstellen? So wie mit den Dixies, wo jeder sieht, dass es zu wenige sind? Wie man sich das schönreden kann, verstehe ich einfach nicht.

All das ist - neben meiner persönlichen Anreise - entscheidend dafür, dass ich nicht mehr mag. Dennoch gibt es auch positive Punkte:

+ Personal: Ich wiederhole gerne, was ich schon bei meinem letzten Wackenbesuch gesagt habe. Security, Ordner, Thekenpersonal - alles total im Grünen Bereich. Zumindest für mich - ich habe da auch schon anderes gehört, vor allem in Bezug auf die Einlasskontrollen, die wohl nicht so einheitlich gehandhabt wurden. Aber ich selbst kann mich da nicht beschweren. Freundlich, hilfsbereit, geduldig - das sind so die Attribute, die mir zur Crew einfallen.

+ Leute: Ja, ich weiß, es regen sich alle über die "Touris" auf. Auch hier kann ich mich nur wiederholen - auf "A" war alles bestens. Nur nette Leute, man hatte immer seine Ruhe, wenn man wollte, keine Idioten, keine Diebe, kein gar nichts. Nur die letzte Nacht war recht laut, aber das ist ja durchaus üblich. Übrigens: Der Typ, der die Busse ansagt, ist irgendwie schon recht cool - allerdings auch nur bis zu einem gewissen Grad (um 2 Uhr früh geht es los, da will man dann doch lieber schlafen) ;)

+ Wacken-Dorf: Siehe Leute. Einfach nur cool! Abgesehen von der viel zu geringen Songauswahl beim Metal Place.

+ Ärztliche Versorgung: Wenn man es nie braucht, weiß man es nicht - aber das war perfekt organisiert. Meinen kleinen Un-/Anfall habe ich oben ja beschrieben. Für mich war der Ablauf so: Kumpel pflückt mich vom Boden (Danke übrigens an die Pfeifen, die ihm nach seiner Aussage nicht oder nur zögerlich dabei geholfen haben, weil sie ihren Platz in der Schlange nicht aufgeben wollten - ihr seid echte Metaller. Nicht. :mad: ), setzt mich hin. Verkäufer vom Frühstückszelt kommt hinter seiner Theke hervor, sieht mich kurz an, sagt, er holt sofort einen Sani/Arzt. Der kommt tatsächlich ein paar Minuten später auf seinem Quad, stellt sich als "Andi" vor, sieht mich kurz an, beruhigt mich und meinen Kumpel, schaut, ob ich eine Kopfverletzung habe, gibt erstmal Entwarnung, rät mir aber, das SaniZelt aufzusuchen und holt auch gleich einen Rettungswagen. Der ist ein paar Minuten später vor Ort, kann aber nicht ganz ans Zelt, weil der Boden so Scheiße (haha...) ist. Die 2 Mädels (Marina hieß die eine, glaube ich) vom RTW bringen mich also so, leicht schwankend, hin, Andi erklärt ihnen die Situation und sie legen mich hinten rein - mein Kumpel darf auch mit. Blutdruck und Zucker werden gemessen und wir fahren langsam (unebener Boden und besoffne Leute olé) Richtung SaniZelt. Dort wurde ich nahtlos von einem weiteren Sani (Herbert) übernommen, der ebenfalls alle Körperfunktionen kontrolliert, dann sah mich ein Arzt nochmal genau an - und ich wurde nach kurzer Beobachtungszeit wieder entlassen. Einfach, perfekt und schnell. Dabei konnte ich gleich auch die Versorgung weiterer "Patienten" beobachten - das sah alles sehr, sehr gut aus! :dh:

Nicht ganz einordnen kann ich:

+/- Spielzeiten/Bandauswahl: Testament wollten also tatsächlich um 2 Uhr früh spielen? So behauptet man es zumindest von Orga-Seite... Und das sind nicht die einzigen mit einer merkwürdigen Spielzeit - was sollte das? Und generell fand ich das Billing wieder mal nicht so prickelnd - warum gibt es bei einem so teuren Festival eigentlich nur eine Band in der Größenordnung von Iron Maiden? Wäre natürlich nicht so schlimm, wenn man nicht 1 Jahr im Vorhinein Tickets kaufen und darauf vertrauen müsste, dass schon irgendwas Gutes dabei ist... Andererseits kann man sich über zu wenig Metal aus meiner Sicht auch nicht beschweren. Man muss halt auch hingehen, wenn die Bands spielen ;)

+/- Wacken-Feeling: Es ist ja merkwürdig. Einerseits merkt man an allen Ecken und Enden, wie einem das Geld aus der Tasche gezogen wird. Und auch eine gewisse Kirmes-Stimmung, z. T. sogar mit Ballermann-Einschlag macht sich immer wieder breiter, als man zugeben mag. Andererseits ist es trotzdem da: Das Gefühl, dass es hier schön ist und man dazu gehört. Ich weiß allerdings nicht so recht, was ich davon halten soll - kann nur sagen, dass es trotz allem irgendwie gut ist, wie es ist. Keine Ahnung.

Das war es also - das 3. Festival für mich in dieser Saison. 2 folgen noch - dann habe ich die 5 in einem Jahr voll. Mal sehen, was am besten war. Bisher waren es mit Abstand die "Metaldays" in Slowenien.

Der Landknecht
08.08.2016, 16:31
Cooler Beitrag. Das mit deinem Anfall liest sich aber schon recht böse.
Ansonsten zählst du alles auf, was mich davon abhält. Lassen wir mal die alte Diskussion um Preise, Bands, Atmosphäre und Menge der Leute/Sicherheit weg: aufm PSOA kannst du aufm Festivalgelände an Klos rankommen. ohne ewig warten zu müssen, und sie sind durchaus sauber. Und es gibt halt auch keine großen Wege, selbst wenn du recht weit hinten parkst. Das sind dann vllt. max. zehn Minuten zum Infield.
Ansonsten kann ich mich nur wiederholen: guter Bericht. Und Fotos möchte ich im Benutzer-Pics-Thread sehen!

Ivanhoe
08.08.2016, 16:43
Danke! Naja, war einfach ein Schwächeanfall mit kurzer Bewusstlosigkeit. Und mit viel Glück, weder in den Dreck gefallen (wäh), noch auf harten Boden (autsch). Durchweichte, dreckige Bretter - die Mischung machts! ;) Angepisst war ich dann eher, als ich gehört hab, dass erst keiner helfen wollte.

Ein paar Fotos folgen noch, hoffentlich morgen oder so.

Hardcore Mr.A
08.08.2016, 21:01
Also bei mir wird das nächstjährige Wacken einzig und allein am Programm hängen (weswegen das Ticket wieder später geholt wird), denn ich finde die nächste Preiserhöhung ne ziemliche Frechheit, und sehe es mal so gar nicht ein (angeblich) für die Frühanreiser mitzublechen, ohne von dem höheren Preis auch einen persönlichen Mehrwert (in Form von eben gutem Programm) zu haben. Da muss schon ordentlich was kommen, die bisherigen Bands hauen ja nicht grade um, Amon Amarth ok, ansonsten bisher nichts was sich lohnt oder was man nicht schon mehr als 1 mal gesehen hat.

Der Matsch natürlich wieder mal scheiße, und man hat dieses Jahr auch deutlich weniger dagegen getan, viel Unterschied zur Masse vom letzten Jahr war es nicht, also da hätte man deutlich aktiver sein müssen, Toiletten auch zu wenig, da dürfte man sich auch gerne mal verbessern (hab gehört auf dem Graspop gibt es nur feststehende Klos und auch in guter Zahl).
Das Wetter wollte einen eigentlich nur verarschen, den Matsch angerichet, und ab Donnerstag eigentlich immer gut, warm und Sonne, bis auf das es jeden Tag pünktlich zur Morgenszeit einen kurzen Schutt gab das auch ja nix trocknen konnte, sehr nett :freak:
Aber ok ansonsten gibt es nichts wirklich zu meckern, Ordner/Personal wie aus dem Vorjahr gewohnt freundlich und für Spaß zu haben, mit den Besuchern auch wieder kein Problem, keiner auffällig laut, blöd oder sonst was...

..Nur die Stimmung... also das ist für mich jetzt mit Abstand der größte Kritikpunkt, aber wenn selbst bei "The Trooper" oder "Fear of the Dark" nicht so wirklich Stimmung aufkommt, obwohl man noch relativ mittig steht, dann läuft mit den Leuten definitiv was falsch, diese sollen sich dann bitte nach ganz hinten verziehen oder gar nicht erst kommen, da fehlt mir jegliches Verständniss für, und es ist sehr ärgerlich wenn solche Leute einem dann nen besseren Platz wegnehmen obwohl man selbst gerne weiter vorne gewesen wäre um mit Anderen Stimmung zu machen.

So jetzt dann mal zum Wichtigsten, der Musik.
Der erste Abstecher war aber keine Musik sondern Wrestling. Nujaa.. sind nach dem ersten Match gegangen um Bier zu holen, und haben das zweite dann noch von draußen verfolgt, ich hab zwar nicht viel erwartet, aber das war schon richtig schlecht :boxer:
Gesehen wurde leider nur von draußen weil das Zelt überfüllt war: Hämatom

Donnerstags gab es dann Saxon (leider der Anfang verpasst weil bei der Einlasskontrolle zum einzigen mal irgendwie gepatzt wurde und es ewig lange Schlangen gab), Foreigner, Whitesnake (beide eher vom Bierstand aus) und Iron Maiden (hier hatten wir leider etwas rechts von der Bühne gestanden wo letztes Jahr schon der Sound nicht toll war, am Mikro gab es immer wieder Aussetzer, sehr schade, ansonsten aber schön mal gesehen zu haben, nur ohne Run to the Hills, das war schon ein mittelgroßer Schock, aber trotz allem Maiden rockt und Bruce ist sehr sympathisch).

Freitags: Orden Ogan, Legion of the Damned und The Haunted (beide sporadisch verfolgt), Loudness (hab ich mich mit am meisten gefreut, toll gespielt, gute Songs gewählt, Publikum leider wieder zu lahm für diese großartige Band), Equilibrium (auch gut, endlich mal etwas Stimmung, leider nur ohne "Met"), Axel Rudi Pell (hat gefallen, wieder nur die schlechte Sound-Seite und ohne "Forever Angel", was auch nicht zu erwarten war^^), Torfrock (eigentlich nur für "Beinhart", kam auch und da war sogar Stimmung), Tarja (zumindest die Hälfte davon, war ok aber nicht berauschend, muss einfach bei Nightwish singen) und Blind Guardian (top, nun auch mal auf großer Bühne gesehen, Headliner).

Samstags: Dragonforce (ziemlich cool, knalliger Sound), Symphony X (nur namentlich bekannt, Sound sehr laut, paar Songs waren gut), Borknagar (nur nebenbei, waren aber auch nun nicht mein Fall), dann für mich die Band des Festivals DRITTE WAHL (hatte mich schon im Vorfeld sehr gefreut und wurde nicht enttäuscht, ein Weltklasse-Auftritt, toller Sound, Spielfreude + sympathische Jungs, gute Stimmung, Songauswahl quer durchs Schaffen, "Geblitzdingst", "Störung", "Wo ist mein Preis", "Zeit bleib stehn", "Auge um Auge" und "Fliegen", was vom halben Zelt immer noch gesungen wurde als die nächste Band bereits spielte, da sollten die Veranstalter lernen das man solch einer Kultband mehr als nur 45 Min Spielzeit geben sollte, Top-Band!).
Dann noch Steel Panther (joa war ja mal ganz witzig, aber nochmal brauch ichs nicht unbedingt) und danach der würdige Abschluss mit dem Mann des Festivals Dee Snider und Twisted Sister (dieser Kerl ist schon eine verdammt coole Sau und Persönlichkeit, sympathisch, konnte super mit dem Publikum, da war die Stimmung auch wieder gut, gespielt wurde alles was man hören wollte, und das machten sie auch super, leider war es wohl das letzte Konzert in Deutschland, ich wusste zwar von einer Freundin schon vorher das sie aufhören werden, aber schade ist das allemal, drauf haben sie es noch auf jeden Fall, und ich bin froh sie mal gesehen zu haben, ein würdiger Abschluss :dh:)

Alles in Allem hat es mir wieder sehr gut gefallen, denn die Freude an der Musik überwiegt bei mir dann gegenüber den Negativpunkten, und ich hoffe nächstes Jahr wieder kommen zu können, dies liegt nun allein am Veranstalter was er mir bieten wird.

Ivanhoe
09.08.2016, 07:33
Also bei mir wird das nächstjährige Wacken einzig und allein am Programm hängen (weswegen das Ticket wieder später geholt wird), denn ich finde die nächste Preiserhöhung ne ziemliche Frechheit, und sehe es mal so gar nicht ein (angeblich) für die Frühanreiser mitzublechen, ohne von dem höheren Preis auch einen persönlichen Mehrwert (in Form von eben gutem Programm) zu haben.

Sehr richtig! Sehe ich ganz genau so - auch wenn man im Internet schon wieder unzählige Kommentare liest, die diese Politik verteidigen. Genau deshalb wird es ja immer teurer. Carlo hat sich im Festival-Thread ja auch ähnlich verständnisvoll (http://genickbruch.com/vb/showpost.php?p=2182074&postcount=250) geäußert - klar, weil es für ihn dadurch offenbar sogar billiger wird. Dass sich die Frühanreiser sogar Kosten sparen und die dann einfach auf den Rest abgewälzt werden, ärgert mich unglaublich. Ich konnte die bisherigen Preiserhöhungen irgendwo verstehen, wird halt alles teurer. Aber diese Begründung? Nein danke, so geht es echt nicht.

EDIT: Wobei ich hinzufügen möchte, dass ich nicht weiß, welche Bands kommen müssten, um den Preis zu rechtfertigen. Größer als Iron Maiden? Ok, vielleicht mal Metallica. Aber sonst? Rein musikalisch betrachtet gibt es mE einfach nix, was es lohnen würde, den höheren Preis beiseite zu schieben und trotzdem zu fahren. Wobei nach den aktuellen Announcements der Mittelbau mit Kreator, Amon Amarth und Paradise Lost definitiv besser besetzt sein wird. Aber dennoch...

..Nur die Stimmung... also das ist für mich jetzt mit Abstand der größte Kritikpunkt, aber wenn selbst bei "The Trooper" oder "Fear of the Dark" nicht so wirklich Stimmung aufkommt, obwohl man noch relativ mittig steht, dann läuft mit den Leuten definitiv was falsch, diese sollen sich dann bitte nach ganz hinten verziehen oder gar nicht erst kommen, da fehlt mir jegliches Verständniss für, und es ist sehr ärgerlich wenn solche Leute einem dann nen besseren Platz wegnehmen obwohl man selbst gerne weiter vorne gewesen wäre um mit Anderen Stimmung zu machen.

Habe ich ähnlich empfunden, hatte aber den Eindruck, dass das bei Maiden besonders miese Wetter und die zahlreichen (langen) neuen Songs das Publikum etwas ermüdet hatten. Andererseits darf das eigentlich keine Ausrede sein, bei Maiden nicht vernünftig abzugehen - vor allem, wenn es dermaßen voll vor der Bühne ist, MUSS da einfach mehr vom Publikum kommen. Bei Blind Guardian fand ich die Stimmung im Gegensatz dazu wirklich gut.


Der Matsch natürlich wieder mal scheiße, und man hat dieses Jahr auch deutlich weniger dagegen getan, viel Unterschied zur Masse vom letzten Jahr war es nicht, also da hätte man deutlich aktiver sein müssen.

Ich verstehe das auch nicht. Als ich am Freitag vormittags vom SaniZelt zurückging (s.o.) kam ich relativ nah an das Infield und mir sind dort keine großen Arbeiten aufgefallen. Ok, am Donnerstag war's mit dem Matsch vielleicht noch nicht so übel, aber absehbar muss die Misere doch schon gewesen sein? Noch mehr fiel mir das an besagtem Vormittag auf, als ich am Wackinger Village vorbeikam. Das sah bereits zu diesem frühen Zeitpunkt absolut katastrophal aus - gearbeitet wurde dort aber überhaupt nicht. Da fragt man sich schon, was los war - Rindenmulch ausgegangen? Zu wenig Personal? Keinen Bock auf Verbesserung? War echt schlimm, das zu sehen...

Ansonsten: Klasse Bericht, stimme dir in praktisch allen Belangen zu. Mir hat es auch wieder gut gefallen! Ob es je wieder ein Comeback meinerseits gibt, liegt einzig am Veranstalter.

Ivanhoe
26.08.2016, 16:57
Location: Borre, Vestfold, Norwegen
Festival: Midgardsblot Metalfestival (http://midgardsblot.no/) 2016
Bands: 14, national & international
Publikum: 1.000
Ticketpreis: 1.450 Kronen (ca. 145 Euro) (Festivalpass)

[Vorgeschichte]
Man lernt nie aus: Als man mich im Vorfeld fragte, auf welches Festival ich gehe, sagte ich ganz naiv: "Midgardsblot". Mit "o", so wie man es schreibt. In Wirklichkeit sagt man auf norwegisch aber "Midgardsblut". Mit "u", so wie beim roten Körpersaft. Und das macht - zumindest was Festival-Tag 1 betrifft - durchaus Sinn. Aber dazu später mehr.

Der Besuch beim Midgardsblot Metalfestival war jedenfalls von langer Hand geplant. Ist auch notwendig, wenn man so ein Event in einem Land, dessen Sprache man nicht spricht (wobei ich sagen muss, dass man auch so recht viel versteht) und von dem man weiß, dass alles extrem teuer ist, besucht. Schnell war auch klar: Geschlafen wird im Hotel, die Erfahrungen von Wacken:Open:Air (speziell 2016 und 2010) und Kaltenbach Open Air (2015), die beide ebenfalls im August stattfinden, haben eindrucksvoll gezeigt, wie kalt es selbst in südlicheren Gefilden als Norwegen im Hochsommer werden kann. Nimmt man noch das norwegische Wetter mit seiner hohen Regenwahrscheinlichkeit hinzu, war die Entscheidung nicht schwer zu treffen. Jedenfalls kam man nach längerer Reise (ein paar Tage in Bergen, eine lange Zugfahrt mit der - sehr empfehlenswerten - Bergensbanen, ein Tag in Oslo) schließlich wohlbehalten in Horten an, wo das Hotel war. Bis nach Borre, wo das Midgardsblot über die Bühne ging, war es dann noch eine kurze Busfahrt, die wir natürlich jeden Tag hinter uns bringen mussten

[Donnerstag, 18. August 2015]
Vor Ort dann das erste Beschnuppern des Geländes. Das Festival findet direkt am Oslofjord im Borre Nationalpark, in dem sich auch das Besucherzentrum "Midgard" (freier Eintritt für Festivalbesucher!) befindet, statt. Eine ideale Umgebung - nicht nur wegen der schönen "Gildehallen", die als Gemeinschaftsraum, Ort für Seminare und Workshops undauch Bühne für Mitternachtskonzerte in kleinem Rahmen fungierte, sondern auch weil der Park eine Vielzahl an Hügelgräbern aus der Wikingerzeit enthält. Perfekt. Zum Festival gehört neben einigen Ständen (wenig Bandmerchandise, mehr Kunsthandwerk u. ä.) auch ein Wikingerdorf, in dem diverse Krieger ihr Lager aufgeschlagen hatten. Ähnlich den bei uns üblichen Mittelalterfesten waren dort (so weit ich das beurteilen kann) authentisch Gewandete und Bewaffnete Gestalten am Werk, die zwischen den Konzerten und auch tagsüber zu Showkämpfen antraten, Spiele veranstalteten und sich mit den Besuchern austauschten. All das allerdings bei weitem nicht so aufgesetzt, wie das bei genannten Mittelalterfesten oft der Fall ist - in Midgard wirkte das tatsächlich authentisch und von Herzen kommend. Die Norweger scheinen einfach eine Ader und ein grundlegendes Verständnis dafür zu haben.

Bands waren am Donnerstag noch keine am Start. Dafür hatten sich die Veranstalter für alle Besucher mit 3-Tages-Pass etwas ganz Besonderes ausgedacht: Das Festival wurde durch ein "Blót" eröffnet. Eigentlich war geplant, dass diese Zeremonie in der Gildehallen stattfinden sollte - allerdings hatte man wohl nicht mit so großem Besucherinteresse gerechnet, weswegen das Blót kurzerhand auf die Wiese vor der Halle verlegt werden musste. Zum Glück gab es keinen Regen... Was beim Blót passierte, ist schwer in Worte zu fassen. Das Duo Folket Bortafor Nordavinden (http://www.folketbortafornordavinden.com/about.html), lud ein, den alten Göttern, allen voran Odin, Freyja und Thor, zu huldigen. Das passierte mit Trommeln, mit Gesang, mit leidenschaftlichen Vorträgen aus den Sagas und ...mit Blut. Ja, mit echtem Blut, vermutlich von einem der Lämmer, die sich bereits auf dem Spieß drehten. Der Großteil, vor allem aber das Ende des Blót, war, obwohl recht viele Leute dabei waren, eine sehr persönliche Erfahrung. Sehr viel kann man darüber eigentlich gar nicht berichten - es reicht zu sagen, dass dadurch tatsächlich eine Art von spiritueller Zusammengehörigkeit zwischen meist völlig fremden Menschen geschaffen wurde - das mag jetzt lächerlich oder übertrieben klingen, aber es ändert nichts daran, dass man zu diesem Zeitpunkt tatsächlich so fühlte. Übrigens war es nicht so, dass die Verantwortlichen so taten, als wäre dieses Blót genau so, wie es auch die alten Wikinger gemacht haben; von Anfang an wurde klar gestellt, dass niemand weiß, wie es damals wirklich abgelaufen ist und man sich daher auch Inspirationen von anderen Kulturen holen musste. Das tat der insgesamt sehr feierlichen Stimmung jedoch keinen Abbruch, auch wenn ich lieber gesehen hätte, wenn ein paar Personen weniger anwesend gewesen wären. Aber eigentlich logisch, dass jeder dabei sein wollte.

Nach diesem Ereignis hörte man noch ein wenig DJ-Musik (hauptsächlich wurde Folk, auch ein bisschen Pagan- und Black Metal gespielt), trank jede Menge Bier und lernte nette Leute aus der ganzen Welt kennen. Irgendwann war es dann Zeit für den Shuttle-Bus und wir fuhren ins Hotel - um einige denkwürdige Erfahrungen reicher.

[Freitag, 19. August 2016]
Die Nacht im Hotel war angenehm, auch wenn ich leises Bedauern spürte, den restlichen Abend am Festivalgelände bzw. Campingplatz verpasst zu haben. Andererseits war die Reise bis zum Midgardsblot lang und anstrengend gewesen, von daher war man extrem müde und froh, ein Bett zu haben. Nach dem Frühstück und einen Abstecher nach Åsgårdstrand (!), wo das Ferienhaus von Edvard Munch zu besichtigen ist, ging es wieder zum Festival. Dort angekommen stand gerade die erste Band auf der Bühne: TROLLFEST. Ich weiß nicht, ein Freund dieser Truppe werde ich wohl nie, lediglich das als Rausschmeißer gespielte "Solskinnsmedisin" finde ich persönlich gut. Dem Publikum, das zu dieser Zeit allerdings noch eher spärlich vertreten war, schien es dennoch zu gefallen, sodass auch die Band ihren Spaß hatte. Wobei, kann man den verrückten norwegischen Trollen den Spaß überhaupt nehmen? Ich glaube nicht.

Nach den "Viking Battles", die ebenfalls vor der Bühne stattfanden, gab es die erste ernstzunehmende Band: SKÁLMÖLD, der neben SÓLSTAFIR aktuell wohl heißeste musikalische Export aus Island, gaben sich die Ehre. Ich hatte die Männer von der Insel erst wenige Wochen zuvor bei den MetalDays (Slowenien) erlebt - und muss sagen, dass mir der Auftritt in Norwegen ein ganzes Stück besser gefallen hat. Vor allem soundtechnisch - der Mann am Mischpult machte, ganz im Gegensatz zum Gig in Slowenien, diesmal alles richtig. Klar, transparent, druckvoll - nur so kann man die Feinheiten der leicht merkwürdigen musikalischen Mischung der isländischen Truppe richtig erkennen. Hat mir tatsächlich sehr gut gefallen und unter diesen Umständen würde ich die Band, die ich bisher eher beiseite gelassen habe, jederzeit weiter empfehlen.

Nach diesem großteils durchaus partytauglichen Sound, folgte ein unglaublicher Kontrast. Das 2-Mann-Abrisskommando INQUISITION ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass man mit Hörnern, Met und Feierlaune nichts am Hut hat. Das tat der Stimmung dennoch keinen Abbruch - das kolumbianische Duo Dagon (v, g - Stimme erinnert irgendwie an eine Art Cyborg) und Incubus (d) durften sich über enormen Zuspruch freuen. Ob sie es taten, zeigten sie - genretypisch - freilich nicht. Festzuhalten bleibt: "Force of the Floating Tomb" (https://www.youtube.com/watch?v=rB07gf2vfzM) vom 2013er Meisterwerk "Obscure Verses For The Multiverse" ist einfach ein grandioser ...ähem... Hit.

Auf dieses Inferno folgten mit ENSLAVED etwas ruhigere Zeitgenossen. Dachte ich zumindest - in Wirklichkeit feiern die Norweger aktuell ihr 25-jähriges Bandjubiläum. Und das alles andere als leise, denn die Songauswahl umfasste lediglich Liedgut bis zum 2004er Album "Isa". Eine schöne Show, auch wenn mir persönlich der Zugang zu dieser Band ein wenig fehlt. Vor allem die Songs "Convoys To Nothingness" und "The Crossing" sind mir allerdings in äußerst positiver Erinnerung geblieben. Wird Zeit, dass ich mich mal näher mit der Musik der norwegischen Urgesteine befasse.

ENSLAVED-Gitarrist Ivar Bjørnson konnte man gleich im Anschluss noch einmal auf der Bühne bewundern: Das vornehmlich aus ihm und Einar Selvik (WARDRUNA) bestehende Projekt SKUGGSJÁ war der letzte Act des Abends. Natürlich traten die beiden nicht allein vor das Publikum - von ENSLAVED waren neben ihrem legendären Gitarristen auch mit Sänger/Bassist Grutle Kjellson und Drummer Cato Bekkevold am Start, dazu noch eine Anzahl an Gastmusikern und Sängern an verschiedensten Instrumenten. Eine merkwürdige musikalische Mischung wurde dargeboten - traditionelle Instrumente und Schamanen-artiger, teils aus dem Kehlkopf stammender Gesang, Metal-Riffs, ein paar klassische Instrumente und Black Metal-artiges Gekeife vermengten sich zu einem hypnotischen Gesamtwerk, das das Publikum vollkommen in seinen Bann zog. Und das, obwohl ein großer Teil der Fans (ich selbst eingeschlossen) eher dem Metal als solch experimentellen Klängen zugeneigt schienen. Eingängig oder irgendwie fassbar und strukturier klang das alles in meinen Ohren auch nicht - aber dennoch weit davon entfernt, schlecht zu sein. "Anders" ist wohl das richtige Wort, anders, aber nicht fehl am Platz, sondern wie eine Symbiose aus Neuem und Altem, etwas, das genau für diese Gelegenheit gemacht worden war.

[Samstag, 20. August 2016]
Der Abschlusstag des Midgardsblot war der Tag, auf dem ich mich aus rein musikalischer Sicht am meisten gefreut hatte, versprach er doch das metallischste Programm. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, es gab immer wieder kurze Regenschauer und es war ungemütlich frisch. Schade, das Festival hätte sich einen angenehmeren Abschluss verdient gehabt - aber andererseits war das richtig und typisch norwegisch. Passt schon so.

Nach einer geführten Tour durch die hiesigen Hügelgräber (gratis für Festivalbesucher!) ging es wieder kurz ins Wikinger-Dorf, danach zur Bühne. Die Führung hatte übrigens länger als geplant gedauert, sodass wir die Damen von L.E.A.F. verpassten. Nicht so schlimm, deren Musik passte zwar recht gut zum Festival, nicht aber zu mir. Als nächstes kamen die so passend benannten BLOT dran. Deren Melange aus Black Metal mit vielen Folk-Elementen gefiel mir sehr gut. Denn auch wenn es viele Bands in diesem Spektrum gibt, konnte man den Norwegern, deren Debüt "Ilddyrking" (https://www.youtube.com/watch?v=I83_icC_E4g) erst 2015 erschienen ist, ihre Professionalität anhören und -sehen. Als grober Referenzpunkt mögen die Holländer ONHEIL dienen, auch wenn die thematisch natürlich völlig anders gelagert sind. "Ilddyrking" und "Fimbulwinter" waren 2 Nummern, die mir besonders positiv im Gedächtnis geblieben sind und die ich jedem ans Herz legen kann, der seinen Metal angeschwärzt und melodisch haben möchte.

Weiter ging es ziemlich "trve", nämlich mit KIRKEBRANN. Die norwegischen Black Metaller aus der Gegend (Vestfold) gaben sich alle Mühe, aber mir - und wohl auch einem beträchtlichen Teil des Publikums - war das zu plakativ. Auch musikalisch war das ziemliche Standardkost, die die Möchtegern-Brandstifter (als "Bühnenbild" säumten Benzinkanister die Monitor-Boxen) da ablieferten. Nichts, was man nicht so oder so ähnlich schon x-Mal gehört hätte. Sehr gut war allerdings der Sound, wie sowieso das ganze Festival über. Und auch optisch ließ die Truppe nichts anbrennen, aber das allein reicht halt auch nicht. Und es ist auch nicht hilfreich, wenn der Frontmann von den ausbleibenden Publikumsreaktionen angepisst ist, das Mikro hinschmeißt und dann erst von den anderen Bandmitgliedern wieder rausgebeten werden muss, um wenigstens noch einen Song zu spielen. Wenn das ein Marketing-Gag war, umso schlimmer.

KIRKEBRANN waren übrigens die einzige Band des Festivals, die mich enttäuscht hat. Nach deren Auftritt folgte vor der Bühne noch einmal Wikinger-Schlachtengetümmel, bevor es musikalisch sehr düster wurde. HAMFERƉ von den Färöer Inseln spielen alles andere als Schunkelmusik. Die wie immer in schwarze Anzüge gekleidete Band zelebriert extrem schwerfälligen, stoischen Doom Metal und berichtet in dieser Musikform über alte Geschichten von verschwundenen Seemännern. Sehr intensiv, diese Band - auch, wenn sie in Clubs und ohne Tageslicht noch wesentlich ergreifender sind. Gefallen hat mir die Darbietung dennoch, auch wenn ich glaube, dass das eher Musik für die Kopfhörer ist und sich nicht so sehr für die Darbietung auf einem Open Air Festival eignet. Gleich im Anschluss wurde es jedoch wieder wesentlich fröhlicher und tanzbarer: MÅNEGARM aus dem Nachbarland Schweden zweigten sich in bester Spiellaune, was vom Publikum auch ordentlich honoriert und gefeiert wurde. Tatsächlich waren die Schweden für mich persönlich das bisherige Highlight des Festivals. Jede (!) Nummer, die sie spielten, war einfach nur grandios. Am besten gefielen mir das galoppierende "Nattsjäl, drömsjäl" (https://www.youtube.com/watch?v=jQdD7kRWE0Q), die Hymne "Odin Owns Ye All" (https://www.youtube.com/watch?v=Bqfk7oBMsW4) und das getragene "Hemfärd" (https://www.youtube.com/watch?v=bi49Xo0MzhA) (sehr passend zu der Band, die vor MÅNEGARM auf der Bühne war). Einfach nur gut, was hier geboten wurde und Grund genug, mich endlich mal näher mit dieser Gruppe zu beschäftigen.

Auf das erste Highlight folgte gleich das nächste. MELECHESH, ursprünglich aus Jerusalem, brachten eine für den hohen Norden etwas exotisch anmutende Variante aufs Tapet. Deren Black/Death Metal ist nämlich mit einigen Melodien des Mittleren Ostens versehen - was im Wikingerland ein wenig befremdlich wirkte. Nach kurzer Schockphase war das Publikum allerdings bereit für die brachiale Soundwand, die das Quartett um Sänger/Gitarrist Melechesh Ashmedi abfeuerte. So zugänglich hatte ich die Veteranen (Bandgründung: 1995) gar nicht in Erinnerung - auch hier führte die gute Show dazu, dass ich fest vorhabe, mich mal eingehend mit der Band zu beschäftigen.

Das dritte Highlight im Bunde genoss ebenfalls Veteranenstatus: Die Osloer Formation TSJUDER (gegründet 1993) zeigte Jungspunden wie KIRKEBRANN, was "trve" wirklich bedeutet. Immer wieder unglaublich, welch ein Inferno ein solches Trio entfachen kann. Besonders beeindruckend: Abwechselnder und gedoppelter Gesang von Bassist/Frontmann Nag und Gitarrist Draugluin. Da war einfach eine wahnsinnige Power dahinter, die ich so nicht erwartet hatte. Die Songauswahl war ebenfalls sehr gut (Highlights: "Ghoul" (https://www.youtube.com/watch?v=ucG04ScJ3uw), "Demonic Supremacy" (https://www.youtube.com/watch?v=xbURoqK0yuQ) und das als Rausschmeißer gespielte BATHORY-Cover "Sacrifice" (https://www.youtube.com/watch?v=OgPTkSuHRk4)), sodass man mit Fug und recht sagen kann, dass der Black Metal-Thron beim Midgardsblot nur an TSJUDER gehen kann - noch vor den ebenfalls großartigen INQUISITION.

Aus war das Festival nach dieser energiegeladenen Show allerdings noch nicht. Nach einer längeren Umbaupause (während der es wie aus Eimern zu schütten begann, was sich an diesem Abend leider nicht mehr ändern sollte) hatte Einar Selvik seinen zweiten Auftritt. Bot man mit SKUGGSJÁ am Vorabend noch eine Mischung aus Wikinger-Zeit und Moderne, regierte bei der nun folgenden Show von WARDRUNA vollkommen das Alte. Das offenbarte schon der erste Blick auf die Bühne: E-Gitarre, Bass und Keyboard suchte man vergeblich. Das "Schlagzeug" sah vorsintflutlich aus, dazu gab es eine Auswahl an merkwürdigen Instrumenten, die ich abgesehen von der unserer Violine recht ähnlichen Hardangerfiedel nicht einmal hätte benennen können. Immerhin gab es elektronische Mikrofone...

Sogar mehr noch als am Vorabend bei SKUGGSJÁ ist es praktisch unmöglich, zu beschreiben, was bei WARDRUNA (manchen vielleicht vom Soundtrack zur Serie "Vikings" bekannt) zu hören war. Der Gesang, hauptsächlich von Selvik und Linda Fay Hella vorgetragen, oft aber auch im Chor mit der ganzen Truppe (ich glaube es waren mindestens 7 Leute auf der Bühne, zwischendurch sangen sogar einmal die beiden Kinder von Selvik mit), war mal schamanisch-betörend, mal eher wie Sprechgesang mit plötzlichen, lauteren Ausbrüchen. Dazwischen immer wieder so etwas wie Kehlkopfgesang. Schade übrigens, dass Co-Bandgründer Gaahl (GOD SEED, ex-GORGOROTH) nicht am Start war. All das war untermalt vom Klang der alten Percussion-, Streich-, Zupf- und Blasinstrumente. Ich könnte jetzt - abgesehen vom finalen, verhältnismäßig eingängigen "Helvegen" (https://www.youtube.com/watch?v=z0PvZGVPiJU)) nicht einmal sagen, wie die Stücke hießen. Unabhängig davon hatte man ständig das Gefühl, dass hier etwas Großes passierte, wie auch der Blick in die Runde zeigte. Trotz strömendem Regen war es vor der Bühne gesteckt voll, die Leute beobachteten wie gebannt das Geschehen, manche wirkten regelrecht hypnotisiert, wenn sie sich im Takt zu wiegen begannen. Ich weiß nicht, wie es bei den Wikingern wirklich war - aber man kann sich zumindest vorstellen, dass es so oder so ähnlich gewesen sein könnte. Klar ist auch, dass man eine Ader für so etwas haben muss - eine Band wie TSJUDER, die primitiven, norwegischen Black Metal spielt, ist meines Erachtens einfacher konsumierbar als WARDRUNA. Merkwürdigerweise waren an diesem Abend trotzdem alle zufrieden und schienen - so sie keinen hatten - tatsächlich Zugang zur Welt von Einar Selvik gefunden zu haben. Der Sänger bedankte sich dann auch gebührend und schien sichtlich gerührt.

Als die Show zu Ende war und die Musiker sich verbeugt hatten, blieben viele Zuschauer noch wie betäubt stehen. Wir vorerst auch, bis sich, merkwürdig langsam die Kältedurch die tropfnassen Klamotten schlich. Das war das Zeichen zum Aufbruch - wenn es nicht geregnet und wir nicht dermaßen durchnässt gewesen wären, wäre ich gern noch geblieben und hätte dieses Erlebnis mit den anderen in der Gildehalle geteilt. So war man aber froh über den Shuttlebus und den dadurch recht kurzen Heimweg

Fazit zum Festival
Mein erster Besuch beim Midgardsblot ist hoffentlich nicht mein letzter gewesen. Man kann den Veranstaltern nur ein Kompliment für dieses tolle Festival aussprechen - ein derartig familiäres und gleichzeitig intensives Open Air auf die Beine zu stellen, ist wahrlich nicht alltäglich. Die Location, die Bands, das Drumherum und - vor allem - die Besucher, waren einmalig. Als Gast muss man natürlich damit leben, dass die norwegischen Preise alles andere als günstig sind - das betrifft vor allem die alkoholischen Getränke. Wer es schafft, das auszublenden, kann dieses schöne Land und dieses einmalige Festival uneingeschränkt genießen. Ein bisschen von der Stimmung zeigt vielleicht dieses Video von 2015 (https://www.youtube.com/watch?v=lFyoPbo_XNU).

Frei von Kritik ist natürlich auch das Midgardsblot nicht - ganz normal, vor allem, wenn man bedenkt, dass 2016 erst die zweite Ausgabe stattfand. Kinderkrankheiten sind da üblich, obwohl ich mir gar nicht sicher bin, dass es solche waren. Zwei Punkte möchte ich jedenfalls hervorheben:


1.000 Festivalgäste und nur zwei Getränketheken - das kann nicht gut gehen. Ging es meist zwar trotzdem irgendwie, aber mehr als einmal wurden die Schlangen sehr lang. Auf Facebook war von Veranstalter-Seite zu lesen, dass ein Problem war, dass die Kreditkarten-Kassen offenbar nicht auf diesen Ansturm ausgerichtet waren und es daher immer wieder Probleme bei der Zahlung gab. Eventuell wurde also die Gästeanzahl und deren Durst doch ein wenig unterschätzt, was auch daran zu erkennen war, dass zumindest am Samstag Abend, wohl aber auch Donnerstag und Freitag (jeweils noch vor Mitternacht) gewisse Biersorten und andere Getränke nicht mehr verfügbar waren. Gleiches galt speziell am Samstag auch für das Nahrungsangebot, das stark ausgedünnt war. Und auch an Festivalmerchandise dürfte etwas zu wenig bestellt worden sein, weshalb ich selbst z. B. mit einem XXL-Hoodie statt dem gewünschten T-Shirt in L heimgehen musste.


Der zweite Punkt betrifft die Infrastruktur des Festivals und ist eigentlich vernachlässigbar. Dennoch sollte man sich von Veranstalter-Seite vor allem zwei Dinge überlegen: Mehr Toiletten (ein typisches Open Air-Problem) und eventuell ein zweites Zelt zum Unterstellen. Im Vergleich zu anderen Festivals war das Midgardsblot zwar großteils mit gutem Wetter gesegnet, wenn es aber regnete, wurde es gleichzeitig auch empfindlich kalt. Und dann keine Möglichkeit zum Unterstellen zu haben um zu verhindern, dass die Sachen komplett nass werden, ist nicht sonderlich gemütlich. Ein Zelt (immerhin mit Sicht auf die Bühne) gab es - wo auch die Theken untergebracht waren. Entsprechend voll war es dort. Ansonsten war noch die Gildehallen warm und trocken, aber einerseits nicht groß, andererseits fanden dort tagsüber immer wieder (geschlossene) Veranstaltungen wie z. B. Bierverkostungen statt, sodass man sie nicht als Unterstand nutzen konnte. Vor der Halle gab es einiges an Bierbänken und -tischen, wenn dort ein Zelt aufgestellt worden wäre, wäre es perfekt gewesen.


Fotos:
Blick über Bergen (http://i66.tinypic.com/25u076g.jpg)
Blick aus der Bergensbanen (http://i63.tinypic.com/2ryneyr.jpg)
Dahin (http://de.tinypic.com/r/64qe1j/9) muss man in Oslo... ;)
Am Festivalgelände (http://oi67.tinypic.com/29vavrn.jpg) - hinten die Gildehallen
Beim Blót (http://oi64.tinypic.com/292s9d3.jpg)
Ich beim Blót (Facebook) (https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1359067360774961&set=t.1453872493&type=3&theater)
Blut-Blót (http://i64.tinypic.com/2gsfrr5.jpg)
After-Blót-Selfie (http://oi66.tinypic.com/2pzi29z.jpg)
After-Blót-Selfie 2 (http://oi63.tinypic.com/29c5g9.jpg)
Auf der Bühne: Enslaved (http://i67.tinypic.com/b63jg0.jpg)
Auf der Bühne: Skuggsjá (http://i65.tinypic.com/29mlqc2.jpg)
Auf der Bühne: Tsjuder (http://i68.tinypic.com/a1ohv6.jpg)
Auf der Bühne: Wardruna (http://i67.tinypic.com/i1l10p.jpg)

Ivanhoe
18.10.2016, 14:32
Datum: Montag, 17. Oktober 2016
Location: ((szene)) (Wien)
Tour: Coming Home Tour 2016
Headliner: Pain
Support: The Vision Bleak – Dynazty – Billion Dollar Babies
Ticketpreis: 26 Euro (VVK)

Die Festival-Saison 2016 ist endgültig vorbei und damit ist es wieder Zeit für Clubshows. Mein Herbst-, Winter- und Frühlingsprogramm an harter Live-Musik wurde diesmal in der Wiener ((szene)) eröffnet – PAIN befinden sich gerade auf Promo-Tour zu ihrem aktuellen Album "Coming Home", als Special Guests waren die deutschen Horror-Metaller von THE VISION BLEAK dabei – ein recht ambivalentes Programm also. Nun war aber auch von vornherein klar, dass ein Konzert an einem Montag irgendwie so gar nichts kann. Und da ich PAIN zwar cool finde, sie aber nicht ganz zu meinen Favoriten gehören, war ich im Endeffekt nur wegen ihren "Gästen" da und habe weder vom Vorprogramm noch vom Headliner wirklich viel mitbekommen. Schade – aber so ist das halt, wenn der Termin so ungünstig liegt.

Bei der Ankunft in der Halle standen gerade DYNAZTY auf der Bühne. Der Zuschauerraum schien sehr gut gefüllt zu sein und bei den finalen zwei Songs, die ich mitbekommen habe, war die Stimmung im Publikum recht ausgelassen. Musikalisch konnte ich mir in der kurzen Zeit freilich kein Bild von der mir völlig unbekannten Band machen – es schien aber Hard Rock an der Grenze zu melodischem Power Metal zu dominieren. Irgendwie also recht passend zum wild durcheinander gewürfelten Genre-Mix an diesem Abend.

In der Umbaupause hatte der DJ die Lacher auf seiner Seite, als "Manic Monday" von den BANGLES aus der PA ertönte. So kann man den Montag natürlich auch nehmen, nämlich mit Galgenhumor. Nachdem die Bühne mit den üblichen Gimmicks (Grabstein, ausgestopfte Eule…) dekoriert war, konnten THE VISION BLEAK endlich loslegen. Wieso sie das ausgerechnet mit dem in meinen Ohren zwar gefälligen, aber auch einigermaßen sperrigen "From Wolf To Peacock" vom aktuellen Album "The Unknown" taten, ist mir nicht ganz klar. Oder lag es am zu diesem Zeitpunkt noch etwas matschigen Sound, dass der Funke nicht so recht überspringen wollte? Ich persönlich hätte mir jedenfalls einen schmissigeren Opener gewünscht. Andererseits: Die ((szene)) gestattet den verhältnismäßig zahlreich anwesenden Fotografen, für drei Songs im engen Fotograben zu bleiben. Ein echter Stimmungskiller – ich verstehe ja, dass man gute Bilder haben möchte und auch braucht, aber drei Songs in einer solch kleinen Halle? Das ist mir dann doch ein wenig zu viel, vor allem weil ein Teil der Fotografen aus ziemlich rücksichtlosen Riesen zu bestehen scheint. So konnten die Leute in der ersten Reihe dann auch die eigentlich grandiosen, auf den Opener folgenden Nummern "The Night Of The Living Dead" und "Carpathia" nicht so richtig genießen. Allerdings dauerte es auch so lange, bis der Mann am Mischpult endlich merkte, dass der Sound suboptimal war. Besser spät als nie.

Als die Fotografen endlich weg waren, ging es mit einem weiteren Doppelpack von "The Unknown" weiter. Zunächst "The Kindred Of The Sunset", was nicht ganz so gut gefiel, dann aber der absolut großartige quasi-Titeltrack "Into The Unknown". Darauf folgte das live in letzter Zeit sehr selten gehörte "Descend Into The Maelstrom", das vom Publikum ganz ordentlich aufgenommen wurde. Höhepunkt waren letztlich aber doch die beiden folgenden Nummern – wobei es erwartungsgemäß bei "Kutulu!" am lautesten wurde und die Meute sich auch erstmals richtig bewegte. Dann noch "Wolfmoon" (sehr geil!) und als Abschluss "By Our Brotherhood With Seth" (ein Beispiel für einen Song, den ich lieber als Opener gehört hätte). Und das war es auch schon, mehr gab es leider nicht. Ich konnte einen kurzen Blick auf den Zettel mit der Setlist erhaschen, dort war zumindest eine geplante Nummer gestrichen worden. Könnte eventuell mit der fortgeschrittenen Uhrzeit zu tun haben, denn als die letzten Klänge von THE VISION BLEAK ertönten, hätten laut Running Order bereits PAIN auf der Bühne stehen sollen.

Von besagten Schweden habe ich mir dann noch zwei Songs angesehen: Das neue "Designed To Piss You Off" und das alte "Suicide Machine". Gut gewähltes Eröffnungsdoppel für mein Gefühl. Der Saal war brechend voll und dass die Schweden ihren eigenen Bühnenaufbau dabei hatten, trug zusätzlich zur Stimmung bei. "Peda", wie Peter Tägtgren in Wien lautstark vom Publikum gerufen wird, schien jedenfalls schon während der ersten Songs gehörig Spaß an seinem Job zu haben. Dazu noch seine wild bangenden Flügelmänner – war alles sehr stimmig und machte einen guten Eindruck. Leider half alles nichts und ich musste mich auf den Weg machen – das Bett rief schon. Sehr laut. Schade.

Fazit: THE VISION BLEAK sind ja irgendwo ein Phänomen. Eine Band, die es wohl nie auch nur in die zweite Reihe schaffen wird, dennoch unermüdlich auf Tour, sehr sympathisch (das durfte ich im einen oder anderen persönlichen Gespräch feststellen) und auch musikalisch immer einen Besuch wert. Ein paar Wermutstropfen gibt es aber doch: Es kommt bei THE VISION BLEAK immer wieder vor, dass man keinen Bassisten am Start hat. So auch bei dieser Show. Obwohl man das soundmäßig nicht unbedingt merkt, hat man das Gefühl, dass etwas fehlt/nicht stimmt. Zweitens war der Einstieg in die Setlist für meinen Geschmack einfach nicht gut gewählt. Der dritte Punkt betrifft das Auftreten: Ich habe das Gefühl, die Herren Konstanz und Schwadorf haben sich früher mehr bemüht, ihre ganz eigene ...ähem... "Vision" umzusetzen. Man schminkte sich besser, man kleidete sich anders (das betrifft auch den Rest der Band) – all das sorgte meines Erachtens für wesentlich mehr Horrorstimmung. Natürlich ist die Band immer noch sehr, sehr gut – aber ich fand das Gesamtpaket früher einfach stimmiger. Egal, wenn die Sterne wieder richtig stehen um "… the grand representatives of Horror in this time and age", willkomen zu heißen, werde ich da sein.

Yajack Landratasady
01.11.2016, 11:15
Gestern Abend machten Placebo auf ihrer A Place for Us to Dream-Tour anlässlich ihres 20. Geburtstags Stop in der Barclaycard Arena zu Hamburg. Begleitet wurden sie von der schottischen Indierock-Band The Mirror Trap, die als Vorband auftrat. Mir war diese Band zuvor unbekannt. Ihre Musik erinnert etwas an Placebo, nur mit Synthie-Einflüssen. War ganz gut.
Als dann der Auftritt und die anschließende Umbaupause vorbei waren, sah man auf der Leinwand hinter der Bühne den Videoclip zu Every You Every Me. Und dann kamen Placebo auf die Bühne. Da ja gestern Halloween war, haben sich die Jungs auch entsprechend verkleidet. Stefan hatte ein Skelettkostüm an, Matt saß als Zombie an den Drums und Brian trat als Vampir auf, natürlich mit einem Becher voller "Blut", womit dann die Fans in der ersten Reihe "beglückt" wurden.
Der erste Song, den sie spielten, war Pure Morning, ein Song, den sie seit etwa zehn Jahren nicht mehr gespielt hatten. Damit hatten sie die Crowd gleich gefangen. Spätestens beim zweiten Song Loud Like Love gingen die Fans dann ordentlich ab.
Ein sehr emotionaler Höhepunkt war der Song Without You I'm Nothing vom gleichnamigen Album aus 2000, den die Band damals zusammen mit David Bowie aufgenommen hatte. Während die Jungs den Song spielten, sah man auf der bereits erwähnten Leinwand Videoausschnitte mit Bowie, was großen Beifall des Publikums erntete. Nach dem Song bedankte sich Brian bei David Bowie und sagte, er vermisse ihn. Zwischendurch gab es dann auch die eine oder andere Ansage von Brian, der die Fans mit "Ladies and gentlemen, and those of you who find yourselves in between" ansprach (einmal sagte Brian sogar "for me you are all ladies").
Als dann der "melancholic part" vorbei war, gab es dann die große Party. Schließlich sei es ja nicht nur der 20. Geburtstag der Band, sondern dazu auch noch Halloween. So holten sie dann Nummern wie Slave to the Wage, Special K und For What It's Worth raus, wodurch dann jeder im Publikum von seinem Sitz (wenn vorhanden) geholt wurde und tanzte.
Als dann der letzte Song vor den Zugaben vorbei waren, verließen bereits die ersten Menschen das Konzert (die waren wohl noch nie auf einem Konzert, daher wissen sie wohl nicht, was Zugaben sind). Dadurch verpassten sie dann Klassiker wie Nancy Boy und das Kate Bush-Cover Running Up That Hill, welcher dann auch der letzte Song des Abends war.
Es war eine sehr geile Show mit einer Band, die sehr gut drauf war an diesem Abend. Ich, sowie die anderen im Publikum sicher auch, bin anschließend sehr glücklich ins Bett gegangen. :)

Falkenauge
05.11.2016, 13:32
Datum: 04. November 2016
Preis: 25€
Ort: Szene (Wien)
Band: Fiddler's Green
Vorband: Gnackwatschn

Also wer AustroPop Ska mag(ok ich seit gestern), sollte sich unbedingt mal mit gnackwatschn anfreuden, die sind lvie gut, kannte die band vorher noch nicht, aber die Lieder gehen sofort ins Ohr und nachdem das eine oder andere Kinderserien Lied mit eingestreut wird, gibt es imemr wieder Lacher. Die 45 Minuten die Sie gespielt haben, hat mächtig Spaß gemacht, auch wenn ich bis dahin genau zwei Songs von Ihnen kannte.

Dann kam Fiddler's Green die uns 2 Stunden lang auf Stimmung hielten und für viel Bewegung sorgten. Die Lieder Auswahl war gemsicht aus alten bekannten Sachen und welche aus dem neuem Album. Hatte dann irgendwie zwischendrinnen mal den Platz an der Bar erwischt und hatte da so inen gemütlichen Ausblick. War ganz angenem den Moshpit in der Mitte von ausen mitzuverfolgen und mit anderen Spaß zu haben die da auch nicht hinein wollten.

Also falls wer Folk mag, sollte isch mal Fiddler's Green ansehen und Gnackwaschn werde ich sicher auch mal einen Besuch abstatten, finde die Kombination relativ spannend.

OrtensLaw
06.11.2016, 16:17
So, meine Wenigkeit war auch bei Placebo, allerdings in Leipzig.
Einziger Kritikpunkt vorweg war die Organisation in der Halle bzw. vom Veranstalter. Zum einen ist der Einlass, mit gerade mal einer Std. vor offiziellem Beginn einfach zu knapp bemessen. Und zum anderen ärgert es mich immer wieder aufs Neue, wenn man früher beginnt, während draussen noch etliche kontrolliert werden müssen und/oder drinnen man noch seine Jacke abgibt.
Sowas ist für mich einfach indiskutabel. Wenn sich der ganze Abend nach hinten raus schiebt, ist das was anderes, weil man das nicht immer so ganau steuern kann. Wann man startet aber sehr wohl.

Nunja, nützt ja alles nix. In Leipzig waren jedenfalls Deaf Havana der Support und gingen gut ins Ohr. Scheinbar wohl aus der Alternative Ecke. Das gesehene halbe Set gefiel mir zumindest.
Dann gabs die übliche Umbaupause und ca. 20:45 ging es dann los. Im Vorfeld hatte ich schon etwas Bammel, weil ein paar Wochen zuvor eine Cub Show abgebrochen wurde. Gott sei Dank, lief hier aber alles nach Plan. Zur Vorstellung selbst brauche ich nicht nochmal alles wiederholen, was Jack Casady schon schrieb. Es war wirklich eine tolle Show und man merkte Ihnen die Spielfreude an und Herr Molko war auch hier wesentlich mehr an der Interaktion mit dem Publikum interessiert als es 2013 noch der Fall war. Spielzeit waren reichliche 2 Std. und um 23Uhr gings dann heimwärts.

Am kommenden Dienstag bin ich dann bei The Cure vor Ort, bin gespannt.

Ivanhoe
22.11.2016, 10:15
Datum: Donnerstag, 17. November 2016
Location: Viper Room (Wien)
Tour: –
Headliner: Sirenia
Support: Týr – Unleash The Archers – Xaon – Relicseed
Ticketpreis: 25 Euro (VVK)

TÝR haben derzeit zwar kein neues Album am Start (die letzte LP "Valkyrja" datiert von 2013), das hindert sie aber nicht daran, im Vorprogramm von SIRENIA (die ihrerseits gerade das aktuelle "Dim Days Of Dolor" promoten) auf Europatournee zu gehen. Dabei war es keineswegs sicher, dass die Show im Wiener Viper Room überhaupt wie geplant stattfinden würde. Der Hintergrund: Eine kleine, aber sehr laute Gruppe von Umweltaktivisten ("Sea Shepherd") hatte herausgefunden, dass TÝR-Bandleader Heri Joensen (g, v) am so genannten Grindaráp, also dem Fang von Grindwalen, der auf den Färöer Inseln nicht nur zur Geschichte, sondern auch zum regulären Nahrungserwerb gehört, teilnimmt. Publik wurde das Ganze, weil Joensen selbst, offenbar völlig verkennend, welche Folgen das haben würde, ein Foto von sich beim Grindaráp auf Facebook postete. Das vorläufige Ende vom Lied: Sea Shepherd erklärte Joensen zum Gesicht des Grindaráp und setzte alle Hebel in Bewegung, Locations zum Absagen der Auftritte der Färinger Folk Metaller zu bewegen. Teilweise mit Erfolg – vor allem in Deutschland wurden zahlreiche Shows gecancelt, auch zum Schaden von SIRENIA und deren Fans. Geschafft wurde das durch einen regelrechten Shitstorm auf Facebook, inklusive massenhafter Negativ-Bewertungen der Clubs, in denen die Band auftreten sollte, über Anfeindungen bis hin zu Todesdrohungen. Ich möchte mich nun gar nicht näher darüber auslassen, warum ich das alles für den falschen Zugang zu einer grundsätzlich richtigen Sache halte – es versteht sich eigentlich von selbst, dass es so nicht gehen kann. Noch dazu weil der ach so böse Walschlächter Heri Joensen die ganze Debatte hindurch wesentlich vernünftiger, zugänglicher und argumentativ besser aufgestellt wirkte als seine Gegner (zu sehen z. B. in diesem Video (https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fjo ensen.heri%2Fvideos%2F1206544669410045%2F&)).

Wie auch immer, die Verantwortlichen des Viper Room hatten sich die Sache gut überlegt (https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2FVip erRoomVienna%2Fposts%2F1349137045118922&) und das Konzert fand trotz einiger Bedenken statt. Von schlechten Bewertungen durch Menschen, die den Club ohnehin nie von innen gesehen hatten/sehen würden ließ man sich nicht erpressen. Die Facebook-Diskussion verlief auf der Viper Room-Seite sogar einigermaßen gesittet, änderte letztlich aber nichts daran, dass die Show wie geplant stattfand und hat vielleicht sogar zu einem noch größeren Besucher-Ansturm geführt. Zumindest ist dieser Schluss naheliegend (wenn auch nicht beweisbar), weil die Location voller war, als man sich das zunächst für einen Donnerstag vorgestellt hatte.

Vor diesem einigermaßen bristanten Hintergrund legten TÝR mit einiger Verspätung und nach einem gefühlt ewig dauernden Intro kurz vor 22 Uhr mit "Sinklars Visa" los und hatten das Publikum sofort auf ihrer Seite. Der Sound war – soweit man das aus der 2. Reihe, wo man quasi "hinter" (oder vor?) den großen Boxen steht, sagen kann – in Ordnung. Keine Selbstverständlichkeit im schlauchförmigen Viper Room. Der mehrstimmige Gesang kam jedenfalls sehr gut zur Geltung und auch der Mix schien mir sehr gut zu sein. Kurze Zeit später folgte mit "Grindavísan" auch der Song, der in den Augen von Sea Shepherd aufgrund seines Textes ein besonderes rotes Tuch darstellte. Wer allerdings auf einen Wutausbruch von Heri Joensen gegenüber seinen Kontrahenten wartete, wurde enttäuscht: Ein simples "some people want to boycot us just because some of us care for our own meat" reichte ihm, um dem Publikum seine Meinung dazu mitzuteilen. Gut so, schließlich ging es an diesem Abend einzig und allein um die Musik.

Diesbezüglich haben TÝR mich noch nie enttäuscht und taten es auch diesmal nicht. "By The Sword In My Hand", "Hold The Heathen Hammer High", "Lady Of The Slain" und "Blood Of Heroes" ließen keine Wünsche offen. Einen Wermutstropfen gab es aber doch: Das Konzert war mit nur 45 Minuten sehr kurz bemessen, was auch der Blick auf die Setlist auf den Monitorboxen deutlich machte. Dort war unter anderem das grandiose "Ramund Hin Unge" dem Rotstift zum Opfer gefallen. Warum das so war? Keine Ahnung, aber auch dass das Konzert durch "Mare Of My Night" beendet wurde, wo ich doch so viel lieber die Bandhymne "Hail To The Hammer" gehört hätte, war irgendwie enttäuschend. Überhaupt hätten TÝR von mir aus mindestens 15 Minuten länger spielen müssen, so gut war die Stimmung und so viele starke Nummern haben gefehlt.

Aber man soll nicht unzufrieden sein – immerhin durften wir, im Gegensatz zu vielen anderen TÝR-Fans vor allem in Deutschland, überhaupt ein Konzert sehen. Und was gab es sonst noch an diesem Abend? Gute Frage, mich interessierten eigentlich nur die Männer von den Färöer Inseln, mehr habe ich mir auch nicht angesehen. Von UNLEASH THE ARCHERS habe ich allerdings noch die letzten paar Songs mitbekommen und muss sagen, dass die mir gar nicht so schlecht gefielen. Tatsächlich werde ich da bei Gelegenheit mal näher reinhören. SIRENIA habe ich mir überhaupt nicht mehr gegeben, obwohl ich damit immer mehr anfangen konnte, als mit ihren Brüdern/Vorgängern/was-auch-immer von TRISTANIA. An diesem Abend war ich aber so gar nicht in Stimmung für solche Musik und da ich am nächsten Tag früh raus musste, ließ ich es dabei auch bewenden.

Abschließend noch meine persönliche Meinung zur ganzen Walfang-Chose: Ich bin kein Vegetarier. Ich finde nichts Verwerfliches daran, Fleisch zu essen. Natürlich ist es für uns, die wir hauptsächlich von Kühen, Schweinen und Hühnern leben, deren Schlachtung wir nicht einmal am Rand mitbekommen, befremdlich, was auf den Färöer Inseln beim Grindaráp passiert. Ich frage mich aber schon, ob das oder die bei uns teilweise herrschende Massentierhaltung die größere Grausamkeit ist. Natürlich kann und will ich das nicht gegeneinander aufrechnen – aber genau diese Bigotterie ist etwas, das viele der Sea Shepherd-Unterstützer so unsympathisch macht. Wenn einer auf Facebook schreibt, wie schlimm die bösen Walschlächter doch sind und gleichzeitig auf seinem Profil die neue METALLICA-Scheibe abfeiert (James Hetfield ist ja bekanntermaßen Großwildjäger, was nichts mit dem Beschaffen von Nahrung zu tun hat), finde ich das geradezu grotesk. Weiters darf man sich fragen, welche Band man dann überhaupt noch sehen darf – Fleisch essen ja die meisten, viele tragen Lederklamotten, Jäger werden auch einige dabei sein. Der entscheidende Punkt ist meines Erachtens aber, dass der Grindaráp vollkommen legal ist und unter strengen Auflagen und im Beisein von Tierärzten stattfindet.

Letztlich muss es eh jeder für sich entscheiden, immerhin besteht das Publikum gefühlt zu mindestens 95 Prozent aus erwachsenen Menschen. Und die lassen sich – besonders, wenn es Metalheads sind – sich nicht gern Vorschriften machen. Ich persönlich kann nur sagen, dass das Konzert gut war und das meine Lust auf Walfleisch sich durch den Auftritt von TÝR nicht geändert hat. Die war vorher bei Null und ist es weiterhin (von einer diffusen Neugier abgesehen, die aber nichts mit TÝR zu tun hat, sondern immer schon da war). Im Endeffekt hat all das, was hier passiert ist, die Sympathiewerte für Sea Shepherd in den Minusbereich verschoben und einer eigentlich verständlichen und unterstützenswerten Sache mehr Schaden zugefügt, als es Heri Joensen jemals gekonnt hätte. So kann das halt auch enden, wenn man die Sache so völlig falsch angeht.


Fazit: TÝR waren trotz aller Kontroversen einmal mehr großartig. Daran gibt es nichts zu rütteln. UNLEASH THE ARCHERS scheinen auch sehr gut Stimmung zu machen, muss man sich mal genauer anhören. Ansonsten bleibt nur zu sagen: Gratulation an den Viper Room, der sich nicht von einer Minderheit hat erpressen lassen und stattdessen lieber seinen Stammkunden und dem Metal-Publikum treu geblieben ist.

Ein paar Fotos, die ich beim Konzert gemacht habe, gibt es hier (https://weltending.wordpress.com/2016/11/18/konzertwelt-tyr-wien-17-11-2016/).

Ivanhoe
26.11.2016, 10:13
Datum: Dienstag, 22. November 2016
Location: Gasometer Wien (Wien)
Tour: Jomsviking European Tour 2016
Headliner: Amon Amarth
Support: Testament - Grand Magus
Ticketpreis: 36 Euro (VVK)

1998 erschien "Once Sent From The Golden Hall", das Debütalbum der Schweden AMON AMARTH. Wer hätte je gedacht, dass diese Band 18 Jahre später hinter den Veteranen á lá METALLICA, IRON MAIDEN und Konsorten an der Spitze stehen würde? Viele werden es nicht gewesen sein, die daran geglaubt haben - zu weit schien der melodische Death Metal von Massentauglichkeit entfernt zu sein, zu schnell würde das Wikinger-Thema langweilen.

Und wie sieht es heute, anno 2016, aus? AMON AMARTH sind auf Headliner-Tour (nicht ihre erste!), spielen in großen Locations, headlinen Festivals und haben 1980er-Jahre-Veteranen wie TESTAMENT als Support dabei. Eigentlich eine unglaubliche Geschichte, die ich da als Fan der ersten Stunde (fast, mein AMON AMARTH-"Debüt" war "The Crusher", 2001) miterlebt habe.

Und so ergab es sich an einem der Trinkfrequenz wenig zuträglichen Dienstag im November 2016, dass man sich wieder aufmachte, um die Wikinger live zu sehen. Dank einer U-Bahn-Störung kann ich zum Gig der von mir eigentlich recht geschätzten GRAND MAGUS nichts sagen. Leider. Wir betraten die Halle pünktlich zum Intro von TESTAMENT. Und was soll man sagen? Wie so viele Bands aus den glorreichen Jahren erleben auch die legendären Thrasher aus der Bay Area aktuell den zweiten (oder dritten?) Frühling. Zwar nicht ganz so massiv und beeindruckend wie beispielsweise die Ruhrpott-Urgesteine von KREATOR - aber unglaublich gut in Form ist die Band um Sänger Chuck Billy dennoch. Der bullige Frontmann war erwartungsgemäß auch sehr präsent auf der Bühne. Merkwürdig war sein halber Mikroständer (Ist das Ding aus Glas oder Plastik?), der ihm während der gesamten Show als eine Art Luftgitarre diente. Sah reichlich komisch aus für meinen Geschmack. Musikalisch war jedoch alles Top - zumindest nach den im Gasometer leider üblichen Soundproblemen, die anfangs abgesehen vom Schlagzeug überhaupt nichts zum Publikum durchdringen ließen. Mit "Brotherhood Of The Snake" haben TESTAMENT ja gerade ein Album am Start, von dem auch einige Nummern zum Einsatz kamen. Der "Stronghold" und das von einem Video bekannte "The Pale King" sind mir sehr positiv in Erinnerung geblieben, der eröffnende Titeltrack ging leider in den Soundproblemen unter. Ansonsten fällt mir zum Gig gar nicht so viel ein, ich bin mit der Band wohl weniger vertraut, als ich sein sollte. Sehr gut waren jedenfalls meine Jugenderinnerungen "Over The Wall" und "Into The Pit" von "First Strike Still Deadly" (2001).

Schon während des Gigs von TESTAMENT zeigte sich, dass die Halle für einen Dienstag geradezu unglaublich voll war - um es deutlich zu sagen: So dicht gepackt habe ich die Leute unter der Woche selten in dieser Location gesehen. War aber auch ein sagenhaft günstiger Preis - 36 Euro für AMON AMARTH UND TESTAMENT? Unglaublich eigentlich.

AMON AMARTH starteten nach einem gefühlte Ewigkeiten dauernden Intro interessanterweise gleich mit ihrem größten Gassenhauer ins Set. "The Pursuit Of Vikings" dürften einige Leute vom Klo, vom Bierstand oder von sonst wo gehört haben. Mich hat es nicht gestört, dass der Song so früh kam - war mal was Anderes und hat das Publikum ziemlich angespitzt. Keine schlechte Taktik. Darauf folgte - vielleicht als Übergang zwischen alt und neu - "As Loke Falls", bevor dann mit "First Kill" ein Block an Songs vom aktuellen Album "Jomsviking" begann (es folgten "The Way Of Vikings" und "At Dawn's First Light"). Diese Phase des Konzertes zerstreute meine Befürchtungen, die ich bei den Songs des neuen Albums hatte. Auf Platte schienen mir die Nummern (vielleicht abgesehen von "First Kill") nicht hart genug, ein bisschen zu viel Heavy, ein bisschen zu wenig Death - so war mein Eindruck. Tatsächlich war die Live-Darbietung eine ganze Ecke härter und fügte sich perfekt in den Rest des Sets ein.

Die Setlist zeigte ganz generell, aus welchem Fundus AMON AMARTH mittlerweile schöpfen können. Und so ging es Schlag auf Schlag: "Cry Of The Black Birds", "Runes To My Memory", "Death In Fire", "Deceiver Of The Gods" - alles kam zum Einsatz, dazwischen immer mal wieder eine neue Nummer wie das grandiose und live noch epischere "One Thousand Burning Arrows". Insgesamt auf jeden Fall ein guter Mix, auch wenn ich mir eventuell die eine oder andere ältere Nummer auch noch gewünscht hätte. Am Ende kam natürlich zwangsläufig die Frage auf, was man als Zugabe geboten bekommen würde - eine Pflichtnummer aus diesem Block war ja bereits al Opener zum Einsatz gekommen. Aber auch da ließen AMON AMARTH keine Zweifel aufkommen. Auf das etwas verhaltene "Raise Your Horns" (das ist tatsächlich eine völlig untypische Nummer für diese Band) folgten "Guardians Of Asgaard" (schade, dass man dafür nicht Chuck Billy als Co-Sänger gewinnen konnte) und "Twilight Of The Thunder God" als Schlusspunkt unter einen mehr als gelungenen Abend.

Fazit: AMON AMARTH haben den Bogen ja schon lange raus, das ist bekannt. Aber dass das Konzert an diesem Abend dermaßen gut werden würde, hätte ich ehrlich gesagt nicht geglaubt. Irgendwie hatte ich kein so gutes Gefühl beim aktuellen Album und auch die Band kam mir in letzter Zeit ein bisschen satt vor. Tatsächlich haben die Schweden mich eines Besseren belehrt. So energiegeladen und eigentlich auch topfit habe ich die Wikinger schon ewig nicht mehr erlebt. Allein, dass sich Gitarrist Olavi Mikonen so dermaßen die Birne runterschraubt - und das bei jedem einzelnen Song - habe ich noch nie gesehen. Eine grandiose Show einer grandiosen Band, mehr kann man dazu nicht sagen. Vielleicht noch das Eine: Dieses Konzert hat mir tatsächlich wieder Lust auf "Jomsviking" gemacht, mit diesem Album werde ich mich die nächsten Tage erneut beschäftigen (müssen).

EDIT: Ein paar Fotos, die ich gemacht habe, gibt's hier (https://weltending.wordpress.com/2016/11/25/konzertwelt-amon-amarth-wien-22-11-2016/). ;)

FearOfTheDark
26.11.2016, 10:59
Guter Bericht ;) Bin gespannt, ob ich deine Meinung - wie 2013 oder waren wir auch auf der selben Tour? - wieder teilen kann, wovon ich ausgehe :) Heute Nachmittag gehts für mich nach Geiselwind in die rießige Eventhalle :dh:

ViddyClassic
29.11.2016, 13:14
Royal Republic in Berlin.

Mein sechstes Konzert der Schweden. Mit Abstand das beste Konzert der Schweden!

http://viddymusic.de/royal-republic-in-berlin-laut-ins-wochenende/

FearOfTheDark
05.12.2016, 20:52
Datum: Dienstag, 26. November 2016
Location: Eventhalle Geiselwind
Tour: Jomsviking European Tour 2016
Headliner: Amon Amarth
Support: Testament - Grand Magus
Ticketpreis: 41 Euro (VVK)

Fast vergessen, aber ich möchte hier ja auch noch einige Worte dazu loswerden. Gibt eigentlich nicht viel, was ich an Ivanhoe's Bericht ergänzen kann. Ich mag die Halle in Geiselwind, der Sound war perfekt (selten einen so guten Livesound erlebt!), Stimmung war gut und die Bands waren alle gut drauf.

Grand Magus kannte ich vorher überhaupt nicht, ist jetzt aber auch nicht sooo meine Musik. Testament hab ich wenigstens mal eine Hand voll Songs gehört, was mir auch nicht so zusagte. Live hingegen haben sie mir ziemlich gut gefallen, auch wenn ich das permante Dauerluftgitarre-Spielen mit dem Mikro-Halter (das war übrigens ein leicht modifizierter dicker Beckenständer vom Schlagzeug @Ivan) von Chuck Billy extrem peinlich fand. Das kann man durchaus mal kurz machen, aber das ganze Konzert über? Das wirkte für mich so, als würde er sich selbst in der falschen Rolle innerhalb der Band sehen, vor allem, weil sein "Spielen" ziemlich "plausibel/richtig" aussah.

Amon Amarth haben in der Halle dann ein richtiges Freudenfeuer (im wahrsten Sinne!) entzündet und bei fast jedem Song gab es Nebel- und Feuerfontänen. Es war meine 4. Amon Amarth Show und mit Abstand die beste, die sogar noch die Headlinershow des SummerBreeze 2012 für mich getoppt hat! Die Setlist war für mich perfekt und ich habe keinen Song vermisst. Ich muss aber auch gestehen, dass ich ein extremer Fanboy der Band bin, sodass ich wahrscheinlich auch gefeiert hätte, wenn sie die größte Scheiße abgeliefert hätten :salook:

Etwas ausführlicher möchte ich über die VIP-Experience berichten. Ich hatte für die stolze Summe von ca. 80 € (zusätzlich zum normalen Ticket!) das VIP-Paket gebucht, weil ich unbedingt ein Foto mit meiner Lieblingsband wollte. Ich vermutete im Vorfeld, dass es sicher nicht viele Leute für so viel Geld das VIP-Ticket gönnen würden. Ich hatte mit vielleicht 5 Leute geschätzt. Letztendlich waren wir eine Gruppe von 25 (!!!) Leuten! :eek:
Etwa 2 Stunden vor regulärem Einlass wurden wir vom Tourmanager begrüßt und in die Halle gebracht, wo uns 2 rießige Security-Wikinger in entsprechendem Outfit (gehören zur Bühnenshow) empfingen und uns unsere VIV-Pässe ( :D ) (https://scontent-amt2-1.xx.fbcdn.net/t31.0-8/15250873_1248012745221789_906918278387178168_o.jpg ) und das kleine VIV-Paket (https://1drv.ms/i/s!AmBEPy-YgCh1oSYqazlUt2Pp-hj6) (der Becher und die beiden Plektren gehören nicht dazu) überreichten. Als nächstes konnten wir am Merch-Stand einkaufen, was sehr entspannt war ohne hunderte von drängelden Leuten um einen rum und ich habe mir ein Tourshirt und ein Beanie gekauft. Wäre zwar cool gewesen, wenn es einen kleinen Rabatt gegeben hätte für den VIP-Preis, aber gut, ich wusste ja, was das "Paket" beinhaltet.

Dann kam die Band und wir stellten uns zum ersten Mal für Autogramme an. Kurzes Händeschütteln und "Hey man, how are you doing?". Für mehr war aufgrund der großen Gruppe leider nicht drin. Es gab ein wunderschönes und hochwertiges Poster (es lies sich kaum rollen, so stark ist das Papier), wo die Band darauf unterschrieb. Dann stellten wir uns erneut an für die beiden Fotos mit der Band (EINS (https://1drv.ms/i/s!AmBEPy-YgCh1oklNmzTh8AX3bysx) und ZWEI (https://1drv.ms/i/s!AmBEPy-YgCh1okjV2tBBiwQIxrqW)) und schon wurden wir wieder aus der Halle gebracht. War leider - ich nehme wirklich an, dass es an der Gruppengröße lag - wieder genau so eine "Fließband-Abfertigung" wie damals beim Meet & Greet in Chemitz (das war damals eine Special-Show... 3 Stunden-Konzert inkl. M&G für 15 €! Man durfte allerdings keine Fotos machen...), was ich aufgrund des Preises recht schade fand. Gerade mit den beiden Gitarristen hätte ich gern das ein oder andere Wort gewechselt.

Nunja, jedenfalls verbrachten wir die letzte Stunde vor Einlass wieder im Freien. Uns wurde gesagt, dass wir ca. 15min vor Einlass an einem bestimmten Treffpunkt wieder abgeholt werden würden, sodass wir vor den anderen in die Halle kämen. Wir standen also abseits des normalen Einganges am Treffpunkt und warteten, als wir plötzlich bemerkten, dass der Einlass bereits startete! Die haben uns eiskalt vergessen :mad: Stinksauer kämpften wir uns den Weg durch die Massen und stellten fest, dass schon etliche hundert Leute in der Halle waren. Schöne Scheiße, genau DAS sollte nicht das erste Konzert seit Jahren sein, wo ich nicht in der ersten Reihe stehe! Letztendlich hab ichs doch noch in die erste Reihe geschafft, dank eines sehr freundlichen 2x2m Mannes, der mir freundlicherweise seinen Platz in der ersten Reihe überlies, weil er ja problemlos über mich drüber schauen kann (wie so ziemlich jeder über 12 Jahre, aber das ist ein anderes Thema :angel: ). Und es wäre natürlich kein Konzert, wenn ich nicht mindestens ein von der Bühne geworfenes Plektrum (https://scontent-amt2-1.xx.fbcdn.net/t31.0-8/15138404_1248342535188810_7002537090055170213_o.jp g) gefangen hätte. Da hab ich großes Talent für und meine enorme Sammlung hat wieder 2 Neuzugänge erhalten. Letztendlich hatte ich trotz des großen Ärgers zum Einlass doch noch einen perfekten Abend.

Ob einem das die 80 € wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich wollte lediglich das Foto mit der Band und das hab ich bekommen. Der Rest des VIP-Pakets war für mich halt ein netter Bonus. Ein weiteres Mal würde ich das aber nicht mehr machen, da ich kein Fan davon bin, wenn die Bands "sich selbst" für viel Geld verkaufen. Ich hab nun mein Foto und bin glücklich :)

Ich habe wieder viele Bilder von der Show gemacht, die ihr euch gern unter diesem Link (https://1drv.ms/f/s!AmBEPy-YgCh1oSXQSsTbvQbID7gy) anschauen könnt.

Ivanhoe
06.12.2016, 12:50
Cooler Bericht, noch coolere Fotos!


Das wirkte für mich so, als würde er sich selbst in der falschen Rolle innerhalb der Band sehen, vor allem, weil sein "Spielen" ziemlich "plausibel/richtig" aussah.


Das mit der falschen Rolle war auch mein Gedanke. Hat der das immer schon so gemacht? Ich habe Testament vorher erst einmal gesehen, könnte mich daran aber nicht erinnern. Jedenfalls: Auch ein Freund, der mit mir gemeinsam beim Konzert war, hat gesagt, dass das "Spielen" sehr plausibel aussah. Merkwürdig.

Das VIP-Package habe ich gesehen, sowas kommt für mich aber eigentlich nicht in Frage. Ich wüsste ohnehin nicht, was ich bei so einem Treffen sagen sollte und bin eigentlich auch gar nicht so heiß drauf, eine Band zu treffen. Ich hab da immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Musiker "nerve", auch wenn es gegen Bezahlung ist. Das ist mir bei Konzerten in ganz kleinen Locations lieber, wo man die Band quasi zufällig an der Bar trifft oder so. Da passts dann wirklich gut. Zahlen würde ich dafür jedenfalls nicht, auch bei meinen Lieblingsgruppen nicht.

FearOfTheDark
06.12.2016, 12:59
Cooler Bericht, noch coolere Fotos!

Das mit der falschen Rolle war auch mein Gedanke. Hat der das immer schon so gemacht? Ich habe Testament vorher erst einmal gesehen, könnte mich daran aber nicht erinnern. Jedenfalls: Auch ein Freund, der mit mir gemeinsam beim Konzert war, hat gesagt, dass das "Spielen" sehr plausibel aussah. Merkwürdig.

Das VIP-Package habe ich gesehen, sowas kommt für mich aber eigentlich nicht in Frage. Ich wüsste ohnehin nicht, was ich bei so einem Treffen sagen sollte und bin eigentlich auch gar nicht so heiß drauf, eine Band zu treffen. Ich hab da immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Musiker "nerve", auch wenn es gegen Bezahlung ist. Das ist mir bei Konzerten in ganz kleinen Locations lieber, wo man die Band quasi zufällig an der Bar trifft oder so. Da passts dann wirklich gut. Zahlen würde ich dafür jedenfalls nicht, auch bei meinen Lieblingsgruppen nicht.

Danke ;) Bin auch immer wieder erstaunt, wie gut meine Konzert-Kamera ist, trotz der beschissensten Umstände.

Ich habe die Earthshakerfest 2003 oder 2005 DVD daheim, da hat Chuck Billy das auch schon gemacht :boxer:
Zum Reden war wie gesagt eh keine Zeit. Ich hab schon einige Bands/Musiker getroffen und teilweise ne dreiviertel Stunde mit den Leuten gequatscht. Da findet man schon ein Thema und man merkt auch, ob die gerade Zeit und Lust haben oder eher nicht.

Ivanhoe
02.02.2017, 12:24
Datum: Freitag, 27. Jänner 2017
Location: Gasometer Wien (Wien)
Tour: The Last Tour
Headliner: Sabaton
Support: Accept – Twilight Force
Ticketpreis: 41,10 Euro (VVK)

Man kommt sich irgendwie vor wie ein Kriegsberichterstatter. Ja, das klingt martialisch. Aber SABATON sind halt auch eine merkwürdige Mischung, da geht das schon. Denn die Schweden haben lyrisch außer Krieg, Krieg und nochmals Krieg nicht viel in petto (von seltenen Ausnahmen á lá "Swedish Pagans" abgesehen), was aber rein gar nichts an der guten Laune ändert, die die sympathische Truppe durchgehend verbreitet. Interessant, wie das zusammen passt – aber wenn die Songs halt derartige Hits sind und die Texte so zum Mitgrölen einladen, machen auch ernste Themen Laune. Im Übrigen hat man bei SABATON nie das Gefühl der Glorifizierung historischer Ereignisse, bei denen es viele, viele Tote zu beklagen gab. Umso spannender, wie hier eigentlich gegenläufige Musik und Lyrics zusammengehen.

Im Wiener Gasometer war die Halle jedenfalls brechend voll, mehr noch als beim unlängst besuchten, wahrlich nicht leeren Gig von AMON AMARTH (der allerdings an einem Dienstag stattfand, während es diesmal Freitag war). Den Opener TWILIGHT FORCE habe ich mir nicht gegeben, pünktlich zu ACCEPT war ich dann aber doch am Start. Wer hätte jemals gedacht, dass die alten Herren, eine DER Metal-Institutionen aus Deutschland, mal für die vergleichsweise jungen Hüpfer aus Schweden die Vorgruppe geben würden? Vermutlich niemand, wobei man ja nach den Querelen der Vergangenheit durchaus froh sein muss, dass es die Truppe aus Solingen überhaupt noch gibt und man seit der Aufnahme von Sänger Mark Tornillo (immerhin auch schon 2009) so stabil unterwegs ist, was Veröffentlichungen betrifft.

Gegen die Songauswahl konnte man nichts sagen – vor allem scheint mittlerweile beim Großteil des Publikums angekommen zu sein, dass nicht mehr Udo Dirkschneider am Mikro steht und dass es auch abseits der Kracher aus den 1980ern gute Nummern von ACCEPT gibt. Und so herrschte meines Erachtens vom Opener "Stampede" bis zum finalen "Balls To The Wall" ausgezeichnete Stimmung, lediglich "Final Journey" schien mir nicht so wirklich gefeiert zu werden. Aber die neueren "Stalingrad" und "Teutonic Terror" wurden euphorisch aufgenommen, haben sich ihren Platz unter den Klassikern aber auch redlich verdient. Die kamen natürlich auch nicht zu kurz – an "Restless And Wild", "Princess Of The Dawn" und "Fast As A Shark" kann man sich ja auch kaum satt hören. Nur bei "Metal Heart" stört mich das ewige Hinauszögern (der geneigte Fan weiß, an welcher Stelle ich meine) mittlerweile einigermaßen.

Zum Start von SABATON gab es dann erstmal kurz Irritation – anstelle vom geliebten Intro "The Final Countdown" (Europe) gab es das thematisch sehr passende, aber eben ungewohnte "In The Army Now" (in der bandeigenen Cover-Version) zu hören. Naja, irgendwie… ich weiß auch nicht. Das war aber (fast) der einzige Minuspunkt, der mir einfällt. Der andere betrifft die Akustik-Version von "The Final Solution". Ja, wichtiges Thema, ja, schönes Lied, aber war mir dann doch zu viel des Guten. Eine Verbesserung gab es bei Frontmann Joakim Brodén zu vermelden: Den Bullshit-Laber-Faktor hat er im Gegensatz zur letzten Stippvisite in Wien tatsächlich reduziert. Ein mal "noch ein Bier", ein bisschen Herumgeblödel mit dem neuen Gitarristen Tommy Johansson (der super in die Band integriert scheint) und noch ein bisschen Smalltalk, das war’s. Kein Vergleich zu dem ununterbrochenen Geplapper früherer Tage.

Songtechnisch ist es ja schon länger so, dass die Schweden aus dem Vollen schöpfen können. Daran hat sich natürlich nichts geändert, auch wenn der Schwerpunkt naturgemäß auf dem aktuellen Album "The Last Stand" (2016) lag. Von jener Platte kamen 6 Nummern zu Ehren, darunter das tolle "Sparta" ("Huh-Hah!") und das mittelprächtige "Blood Of Bannockburn". Der Rest bot kaum Neues, was auch gut so ist – nur "The Price Of A Mile" wurde von mir einmal mehr schmerzlich vermisst. Aber sonst machte man nichts falsch – "Ghost Division" als traditioneller Operner, "Gott Mit Uns" (in der mittlerweile ziemlich überflüssigen "Noch ein Bier"-Variante), "Carolus Rex", "Primo Victoria" in der Zugabe, "To Hell And Back" als Rausschmeißer – was kann da schon passieren? Lediglich "Union (Slopes Of St. Benedict)" fand ich etwas überraschend, war aber auch schwer in Ordnung.

Fazit: Was kann man da noch großartig sagen – die Begeisterung für SABATON will bei weiten Teilen des Publikums einfach nicht abreißen. Das hat mich anfangs ein wenig gewundert, mittlerweile verstehe ich es aber, auch wenn ich die Alben nach dem grandiosen "Carolus Rex" (2012) nicht mehr ganz so ausdrucksstark finde. Diese Band zeigt deutlich, wie sehr sich harte Arbeit, Präsenz auf der Bühne und – nicht zu unterschätzen – ungetrübte Spielfreude auszahlen. Manchmal ist es direkt beängstigend, wie leicht den Schweden alles zu fallen scheint (was für mein Dafürhalten sogar eine kleine Gemeinsamkeit mit ihren Landsmännern AMON AMARTH darstellt). Bis auf ein wenig Kritik an den neueren Scheiben will mir zu dieser Band einfach nichts Negatives einfallen, schon gar nicht, was die Live-Performance betrifft. Weitermachen!

Yajack Landratasady
18.02.2017, 15:51
Gestern Abend war ich ganz spontan in Hamburg in einem Falco-Musical. Drei meiner Freunde hatten geplant, mit einer vierten Person dorthin zu fahren. Diese vierte Person wurde aber krank, sodass ich dann eine der Personen war, die gefragt wurde, ob ich stattdessen mitwolle. Da ich wusste, dass die Leute vorher im Champs in Hamburg essen wollten, habe ich zugesagt. :D

Das Musical war ganz geil. Der Falco-Darsteller sprach und sang wie Falco. Ich hatte das Gefühl, Hans Hölzel höchstpersönlich war auf der Bühne. Wer Falcos Musik mag, wird an diesem Musical Spaß haben. Und ich hatte Spaß, und das, obwohl ich eigentlich nicht so ein Musical-Freund bin. :dh:

y2jforever
18.02.2017, 16:13
Dann wollen wir mal zum zweiten absoluten Highlight des Jahres:

:genickbruch: 15 :genickbruch: Jahre :genickbruch: Sondaschule :genickbruch: mit dem grossartigen Christian Steiffen als Vorband :smlove:

OrtensLaw
19.02.2017, 16:49
Hi Leutz, hab zwar schon ewig nix mehr hier geschrieben, hoffe aber es passt hier rein.

Ich will einfach mal von Euch regen Konzertgängern wissen, wie gut oder wie lange Ihr euch die Eindrücke eines Konzertes merkt. Ich bin ja während eines Auftrittes der jeweiligen Band voll dabei und ein paar wenige Schnipsel bleiben auch länger hängen. Nur wie manche sich bestimmte Solis oder die Art und Weise wie gespielt wurde zu merken, das funktioniert bei mir manchmal schon 1-2 Tage später nicht mehr. Und bevor einer was vermutet, ich muss immer fahren und trinke deshalb nur ein Bier zu Beginn.:gluck:
Nun gut, es waren 2016 immerhin 20 Einzelkonzerte, 3 Festivals und ein Tagestrip zum Flair. Vielleicht würde man sich einzelne, wenige besser merken.

Shao Khan
19.02.2017, 17:08
Ein paar Sachen bleiben mir eigentlich immer hängen, die ich dann auch nach Jahren noch im Kopf habe.
Aber wenn Nix besonderes war, dann ist das meistens so nach 4 - 6 Wochen aus dem Kopf.

Sephirod
19.02.2017, 17:23
Dann wollen wir mal zum zweiten absoluten Highlight des Jahres:

:genickbruch: 15 :genickbruch: Jahre :genickbruch: Sondaschule :genickbruch: mit dem grossartigen Christian Steiffen als Vorband :smlove:

Und wie war es? Gab es ein paar Raritäten oder ein paar alte Schüler auf der Bühne?

y2jforever
19.02.2017, 18:48
Und wie war es? Gab es ein paar Raritäten oder ein paar alte Schüler auf der Bühne?

Alte Schüler nicht auf der Bühne. Auch wenn welche da waren. Dazu die Ankündigung eines neuen Albums.

Alte Raritäten. Zählt "Lieber einen Paffen", "Pizza Double Lucky". "Schlaflied", "Mein Penis" und "Lehrerin"? :D

Alles in allem war es sehr grossartig. Knapp über 2 Stunden ging es richtig ab. Und die Band vor 4000 Leute zu sehen ist schon sehr geil. Ich meine ich habe die auch schon vor unter 100 Leuten gehen :D

Ivanhoe
22.02.2017, 14:10
Datum: Donnerstag, 16. Februar 2017
Location: Gasometer (Wien)
Tour: Gods Of Violence
Headliner: Kreator
Support: Sepultura - Soilwork - Aborted
Ticketpreis: 34,90 Euro (VVK)

Abseits derer, die in einer eigenen Liga spielen (IRON MAIDEN, METALLICA & Co) sind KREATOR neben AMON AMARTH und wohl auch SABATON aktuell wohl die heißesten Eisen, die die Metal-Szene im Feuer hat. Wobei man sagen muss, dass die Thrash-Institution aus Essen im Gegensatz zu genannten Schweden-Kombos ja selbst schon eine halbe Ewigkeit am Start ist. Ja, die glorreichen 1980er waren auch zu KREATOR gut, die 1990er hingegen weniger. Umso besser, dass es 2001 mit "Violent Revolution" ein zu Recht hochgelobtes Comeback gab (ja, das ist eine Fehlbezeichnung, man ja gar nie "weg" war). Seitdem gab es nur gute ("Hordes Of Chaos") bis sehr gute (der ganze Rest) Alben, was darin gipfelte, dass die Truppe mittlerweile allein große Hallen füllt. Spätestens seit den aktuellsten Alben "Phantom Antichrist" (2012) und "Gods Of Violence" (2017) bringt die Ruhrpott-Legende neben hammerharten Riffs auch die stadion-tauglichen Refrains mit. Das mag nicht jedem Thrasher gefallen, ich persönlich finde es einfach super. Und solange man trotzdem noch Oldschool-Klassiker á lá "Flag Of Hate" (1985) einstreut, ist für mich alles in Ordnung.

Unabhängig vom Teutonen-Thrash war der Abend im Gasometer eher mittelprächtig gelungen, auch wenn bei einem solchen Paket (und um diesen Preis!) nicht viel schiefgehen kann. Für mich ging es mit SOILWORK los, ABORTED waren einfach zu früh dran. Ende der 1990er/Anfang der 2000er waren SOILWORK ihrerseits gar nicht so weit davon entfernt, Headliner-Status zu erreichen. Ganz hat es nicht funktioniert, sie konnten sich nie nachhaltig aus dem Schatten ihrer Landleute IN FLAMES lösen. Ich habe die Schweden dann irgendwann aus den Augen verloren, bis mich "The Living Infinite" (2013) zumindest partiell aufhorchen lies und mir zeigte, dass es die Band überhaupt noch gibt. Danach waren sie aber wieder weg von meinem Fenster. Gespannt war ich dennoch, es war lange her, seit ich Björn "Speed" Strid und Kollegen live erleben durfte. Was sie im Gasometer zum Besten gaben, war auch gar nicht schlecht - ich muss aber zugeben, dass ich keinen einzigen Song erkennen konnte. Trotzdem, die Show war energetisch und die Band kam recht sympathisch rüber. Die Publikumsreaktionen waren nach anfänglicher Reserviertheit gar nicht so übel, sodass man die Show wohl als Achtungserfolg für SOILWORK werten kann. Mich konnten sie damit allerdings nicht "zurückholen" - als Vorgruppe sind sie weiterhin ok, aber Fan werde ich keiner mehr, wenn da nicht ein absolutes Überraschungsalbum gelingen sollte (und ich das überhaupt mitkriege).

Danach gab es eine Band zu hören, die legendär ist und vor - sagen wir - rund 25 Jahren im Alleingang große Hallen füllen konnte. SEPULTURA brauchen wohl niemandem vorgestellt werden. Ich will mich jetzt auch nicht mit der unrühmlichen Geschichte aufhalten, die auf dem Höhepunkt der Karriere im Prinzip das Ende bedeutete. Und auch gegen Sänger Derrick Green, der wohl Zeit seines Lebens der Neue bleiben wird, muss nicht geschossen werden. Es scheint auch so hart genug zu sein für Gründungsmitglied Paulo Jr. (Bass), für den schon ewig in Diensten der Band stehenden Andreas Kisser (g) und eben für Green, der das Gesangsmikro 1998 übernommen hat. Schlagzeuger ist übrigens ein gewisser Eloy Casagrande. Wer? Genau. Das Problem ist ganz einfach, dass SEPULTURA seit "Roots" (1996) keinen verdammten Hit mehr geschrieben haben. Und das war an den Publikumsreaktionen deutlich zu merken. Mindestens 90% der Leute waren einzig und allein da, um alte Nummern zu hören. Entsprechend gefeiert wurden Stücke wie "Arise", "Refuse/Resist" und "Roots", während neuere Songs eher gegen eine Mauer des Schweigens gespielt wurden. Einzig positives Beispiel für aufkommende Stimmung war für mich "Phantom Self" (vom 2017er "Machine Messiah"). Traurig eigentlich, aber nicht zu ändern, mir ging es ja augenscheinlich nicht allein so.

Im Gegensatz zu SEPULTURA haben es KREATOR mittlerweile längst geschafft, ihren Schwächeanfall, der fast die gesamten 1990er-Jahre dauerte, zu überwinden. Entsprechend lautstark wurden die Herren vom brachialen Opener "Hordes Of Chaos" bis zum Schluss gefeiert. Man kann eigentlich auch gar nicht so viel dazu schreiben, ohne in Superlative zu verfallen - aber die Band gab sich von Anfang bis Ende tatsächlich keine Blöße. Besonders hervorzuheben war die Atmosphäre: Obwohl die neuesten Songs, die die Setlist auch dominierten, eher zum Mitsingen einladen, büßten KREATOR live auch nur einen Hauch an Härte und Giftigkeit ein. Diese Gratwanderung war schon ganz, ganz großes Kino. Das äußerte sich übrigens auch darin, dass das mein erstes KREATOR-Konzert war, bei dem mehr als ein Mikro auf der Bühne stand. Wenn Sänger/Gitarrist Mille Petrozza, lautstark unterstützt von seinen Mitstreitern Christian "Speesy" Giesler (b) und Sami Yli-Sirniö (g) "We! Shall! Kill!" ins Publikum brüllte, war das schon unglaublich intensiv. Gleiches gilt für den immer wieder und immer gern gezeigten KREATOR-"Katzenbuckel", der bei Mille zwar nicht mehr so ausgeprägt wie früher war, bei Speesy hingegen von Mal zu Mal geiler aussieht.

Die Songauswahl war dem Ereignis (das Vorstellen des aktuellen Albums) entsprechend. So waren unter den rund 20 gespielten Songs gleich sechs von "Gods Of Violence", darunter der tolle Titeltrack und das extra-hymnische "Hail To The Hordes". Ansonsten gab es alle Titeltracks ab "Violent Revolution", dazu noch ein paar andere Nummern aus den entsprechenden Alben (z. B. "Civilization Collapse") und ein bisschen was ganz Altes wie "People Of The Lie", "Under The Guillotine" (!) oder "Total Death" (!!). Nach "Pleasure To Kill" war schließlich Schluss und ein hoch erfreutes Publikum wurde in die Wiener Nacht entlassen.

Fazit: KREATOR scheinen momentan unschlagbar zu sein. Keine Thrash-Band schafft es aktuell, dermaßen Stimmung zu machen, am nächsten kommen wohl - je nach Tagesform - SLAYER ran. Aber auch die Kalifornier bekommen meist nicht so viele Circlepits und so durchgängig gute Laune im Publikum hin. Wenn man ein Haar in der Suppe finden möchte, schafft man das noch am ehesten bei den Ansagen von Frontmann Mille Petrozza. Der lässt nach wie vor keine Plattitüde aus, was mich frappierend an Kollegen Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN) erinnert. Eine Kooperation dieser beiden wäre mal eine Überlegung wert. ;) Aber davon abgesehen gab es an der Show absolut nichts auszusetzen. Mille war zum Glück sehr gut bei Stimme, die Band war beinahe schon beängstigend tight (was alle, also alte und neue Nummern eine ganze Ecke härter klingen ließ) und über die Solo-Künste von Sami Yli-Sirniö braucht man ohnehin keine Worte zu verlieren. Eine rundum gelungene Sache also, noch dazu untermal von allerlei Pyros, Videos und sonstigem Schnickschnack, der aber zu keiner Zeit übertrieben wirkte und somit nicht vom Wesentlichen ablenken konnte. Ich bin gespannt, wie lange KREATOR noch in dieser bestechenden Form weitermachen können.

Fotos findet ihr hier (https://weltending.wordpress.com/).

Cactus
22.02.2017, 22:31
Datum: Mittwoch, 22. Februar 2017
Location: SO36 (Kreuzberg)
Tour: Generalprobe für die Anarchie und Alltag Tour
Headliner: Antilopen Gang
Support: -
Ticketpreis: 10 Euro (Abendkasse only, geht als Spende an einen Opferhilfefonds für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.)

Gestern wurde der Gig von der Antilopen Gang kurzfristig auf Facebook angekündigt. Ich habe mich sehr geärgert, weil ich einerseits das aktuelle Album in den letzten Wochen rauf und runter höre, andererseits aber am Freitag meine letzte Klausur schreibe und dafür noch sehr viel lernen muss. Vernünftigerweise hab ich mir also gesagt, dass ich nicht zu dem Konzert gehen werde.

Dann hatte ich heute aber 'nen ziemlich miesen Tag und mir gedacht: F*ck it. Wann kann ich die Jungs nochmal für so 'nen schmalen Taler in so 'ner lütten Location sehen? Also habe ich ausgenutzt, dass ich seit ein paar Wochen in der Nähe des Clubs wohne, bin spontan herüberspaziert, und was soll ich sagen? Hat sich gelohnt. Und für einen Kerl, der kein Bier trinkt, habe ich bis zur Dusche gerade sehr nach Bier gestunken. :gluck:

Das lag daran, dass die Gang ab dem fünften oder sechsten Songs Unterstützung von 'ner Band (Gitarre, Bass, Schlagzeug) bekommen hat und dementsprechend auch einige ihrer eigenen Punk-Cover von "Atombombe auf Deutschland" performen konnte. Gab ordentlich Pogo und ich freue mich schon auf die ganzen blauen Flecke. :boxer: Die Jungs waren (trotz allerlei Wehwechen) bei bester Laune, das Publikum auch, und Juse Ju sowie Fatoni haben sich bei "Liebe Grüße" auch blicken lassen. Nice.

Abturner: Der besoffene, bullige Typ, der sich die ganze Zeit an eine kleinere Frau herangemacht hat, die das ganz offensichtlich nicht wollte. Zeitweise war ich echt sehr damit beschäftigt, mich zwischen ihm und der Frau zu positionieren und ihm klar zu machen, dass er sie in Ruhe lassen sollte - und da war ich auch nicht der einzige. Deshalb: Don't be that asshole.

Ivanhoe
23.02.2017, 14:21
Datum: Samstag, 18. Februar 2017
Location: Viper Room (Wien)
Tour: Praising Intoxication Across Europe
Headliner: Urfaust
Support: Schammasch – Lichtblick
Ticketpreis: 24,50 Euro (VVK)

Es ist schon interessant: Der Viper Room ist eine relativ kleine Location und es gibt dort praktisch laufend Konzerte. "Sold Out!" heißt es für mein Gefühl aber relativ selten. Doch wenn, sind es meist die ganz extremen Truppen, die das schaffen. In diese Kategorie darf man auch die holländische 2-Mann-Combo URFAUST einordnen. Die Herren IX (g, v) und VRDBR (d) machen ganz sicher nicht den härtesten Krach unter der …ähem… Sonne, das heißt aber nicht, dass an ihrer Musik auch nur Ansätze von kommerzieller Verwertbarkeit erkennbar wären. Und doch hieß es für den Viper Room: Ausverkauft, nichts geht mehr!

Was das bedeutete, war gleich bei der Ankunft im schlauchförmigen Lokal merkbar. Dort hatten LICHTBLICK (sagt mir überhaupt nichts) ihren Gig bereits beendet und die Show von SCHAMMASCH begann, als ich mir grad das erste Bier bestellte. Die Bude war brechend voll, man konnte sich kaum mit einem Getränk durch die Meute kämpfen, um einen halbwegs brauchbaren Platz zu ergattern. Irgendwann gelang das dann doch und man bekam einen sehr starken Gig der Schweizer (!) zu sehen, von denen ich bisher auch nicht allzu viel gehört hatte. Rein optisch hätte ich die Band irgendwo im Nahen Osten verortet, was natürlich auch am babylonisch angehauchten Bandnamen liegen kann. Dichter Nebel verhüllte die Bühne und die ersten paar Reihen während des gesamten Konzerts. Zu erkennen waren hauptsächlich ein riesig wirkender Frontmann, dessen Antlitz verhüllt war und die zwei Berserker an seiner Seite, die sich ständig wild headbangend tief über ihre Instrumente beugten. Ansonsten herrschte geisterhaft-diffuses Licht. Musikalisch ging das Quartett durchaus brutal und schnell zu Werke, vergaß dabei aber auch nicht auf die Melodien. BEHEMOTH wären mir als naheliegende Referenz eingefallen, was mir das nachträgliche Reinhören auch bestätigte. Als Tipp sei "In Dialogue With Death" (https://www.youtube.com/watch?v=q6orA6shXUU) genannt, das mir vom Konzert auch am lebhaftesten in Erinnerung geblieben ist. Grundsätzlich boten die Schweizer einen guten Gig, auch wenn es auf Dauer ein wenig anstrengend war, ihren leicht überfrachteten Nummern zu folgen. Dennoch: Eine Band, die ich mir näher anhören muss.

Weiter ging es nach überraschend kurzer Pause mit der Band, auf die alle gewartet hatten. Zumindest dachte ich das es so wäre, wenn der einzig einigermaßen bekannte Name auf dem Billing URFAUST lautet. Noch dazu behauptete der Türsteher, dass Tickets für den Abend (VVK: ca. 25 Euro) angeblich um bis zu 80 Euro gehandelt worden waren. Dennoch: Gefühlt hatten sich die Reihen vor dem Start in den URFAUST-Gig ein klein wenig gelichtet. Und das nicht nur weil der Auftritt 15 Minuten vor der auf Facebook angegebenen Zeit begonnen hatte. Dieser Eindruck verstärkte sich, als ich mir ungefähr zur Halbzeit ein Bier holte – keine Rede mehr von dicht gepacktem Publikum, man konnte ohne großes Gerempel vom Standplatz (irgendwo zwischen 5. und 10. Reihe) zur Theke und wieder zurück. Sehr merkwürdig. Unabhängig davon war der Applaus, den die zwei Wahnsinnigen aus den Niederlanden ernteten, anfangs sehr euphorisch, wich später aber eher einer Art ehrfürchtigem Schweigen. Ich persönlich kann den Jubel um das Lo-Fi-Geknarze zwar nicht ganz verstehen, aber sei’s drum, war im Endeffekt dennoch ein intensives, hypnotisches Erlebnis. Das beschreibt es wohl am besten – die Musik von URFAUST ist sehr dicht gewebt (kaum zu glauben, wenn es nur Gitarre, Drums und Stimme gibt) und dennoch trocken dargebracht. Ist das überhaupt noch Black Metal? Ich vermag es nicht zu sagen, die Wirkung ist ähnlich, die Musik ist teilweise ähnlich, der Gesang ist jedoch größtenteils komplett jenseits von allen schwarzmetallischen Konventionen. Ohne jegliche Ansage führte Bandchef IX mal giftig kreischend, mal opernhaft jubilierend durch die großteils im behäbigen Midtempo dargebrachten Nummern. Drummer VRDBR wirkte hingegen wie das genaue Gegenteil des schweigsamen Fronters und war damit der optische Blickfang auf der Bühne. Der Schnurrbart-Träger gerbte seine Felle wie ein Irrer, holte zu jedem Schlag weiter aus, als es nötig gewesen wäre, gerne auch im Stehen. Zwischendurch griff er sogar einmal zum Kamm (!), um seine verschwitzte Frisur zu richten. Ein unglaublicher Typ, ganz anders als der verschlossene XI, der sich keinen Millimeter bewegte. Ich persönlich sehe ja auch bei so hypnotischer Musik gerne zumindest etwas Bewegung auf der Bühne (ein zweiter Mikroständer wäre z.B. viel wert, dann würde der Sänger wenigstens mal woanders stehen), aber vielleicht darf das bei URFAUST einfach nicht sein.

Was gespielt wurde? Keine Ahnung, ich habe nur "Ragnarök Mystiker" (https://www.youtube.com/watch?v=23bdMftVjfY) als eingängigste Nummer zweifelsfrei identifiziert. Irgendwann zwischendurch gab es mal einen schnelleren Song, der die Monotonie geradezu wohltuend durchbrach, erkannt habe ich ihn aber nicht. Schicht im Schacht war dann relativ schnell, viel mehr als sechs oder sieben Lieder waren es in meiner Erinnerung nicht, teilweise zeichnen sich die URFAUST-Stücke natürlich durch Überlänge aus. Als es dann endgültig vorbei war, löste man sich langsam aus der Hypnose und stolperte mit einem merkwürdigen Gefühl in die Wiener Nacht. Dreckig und rau war es im Viper Room gewesen, aber irgendwie doch wieder betörend und magisch. Man kann es einfach nicht beschreiben.

Fazit: Ich bin mir bei URFAUST nach wie vor nicht sicher. Zum zweiten Mal habe ich das Duo nun live gesehen, zum zweiten Mal bin ich zwischen "einfach geil!" und "what the fuck?!" hin- und hergerissen. Ich schätze die Sogwirkung, ich mag die eingängigeren Passagen, ich mag das Gefühl, das die Holländer erzeugen. Aber das alles ist für mich eher Kopfhörer-Musik. Live ist es mir auf Dauer (wobei beide Shows, die ich gesehen habe, nicht sonderlich lang waren) zu anstrengend. So richtig verstehe ich den Wahnsinn offenbar nicht und kann ihn daher vermutlich auch nicht so schätzen wie es viele andere tun. Eine schlechter Gig war das aber keinesfalls. Nur eben ein "anderer".

Mein GOAT Walter
20.03.2017, 10:07
Chilly Gonzales & Jarvis Cocker - ROOM 29
Location: Kampnagel (Hamburg)
Datum: Letzten Samstag
Ticketpreis: 34.90€

Helmut Newton ist dort gestorben, John Belushi nach Überdosis tot aufgefunden worden, Led Zeppelin sind mit Motorrädern durch die Lobby gefahren: Das sind die berühmten Skandale um das Hollywood-Hotel "Chateau Marmont". Aber Cocker und Gonzales haben einen anderen Blick auf die Geschichte dieses Hauses gewählt. Sie lassen eines der Hotelzimmer erzählen: Room 29!

In diesem Programm nehmen Chilly Gonzales und Jarvis Cocker ihr Publikum direkt mit ins Hotel. Die einzige Suite im ganzen Hotel, die mit einem Flügel ausgestattet ist.
Jarvis Cocker führt durch die Show. Er ist eine hinreißende Mischung, aus Clown - mal albern, mal melancholisch, Conferencier und natürlich auch Pop-Sänger-Rampensau, in die er sich ab und an verwandelt. Die Bühne ist das Hotelzimmer: das Bett auf der rechten Seite, der Flügel links, ein kleiner Tisch, ein Stuhl. Und so beginnen die beiden mit ihrem intimen Liederabend. Mehr Theater als Konzert ist das dann schon! Ein detailverliebtes Zusammenspiel aus Videoprojektionen, die Jarvis Cocker im Original-Hotel gedreht hat, und Bühnenstück. Oft kann man sich nicht entscheiden: Ist der projizierte Jarvis auf der Leinwand am wichtigsten? Jarvis im Bett auf der Bühne? Chilly Gonzales im Bademantel am Flügel? Der Portier, der gerade ein nächstes Puzzlestück dieser wehmütigen Zeitreise ins Zimmer bringt? Oder ist es das Hamburger Kaiserquartett, das der Zimmerservice problemlos herbeigeschafft hat?Da ist viel los auf Bühne und Leinwand, ohne dass auch nur die geringste Hektik entsteht.

Eine Mischung aus Konzert-, Kino- und Theaterabend cool und präzise inszeniert. Ein entspannter Abend, wie man ihn sonst nur im intimen Rahmen erleben kann. Umso erstaunlicher, dass diese Atmosphäre auch im ausverkauften großen Saal auf Kampnagel entstanden ist!

Ivanhoe
05.04.2017, 15:15
Datum: Dienstag, 4. April 2017
Location: B72 (Wien)
Tour: –
Headliner: Me And That Man
Support: Dool
Ticketpreis: 24,90 Euro (VVK)

Polens Vorzeigemetaller Adam "Nergal" Darski ist mit seiner Band BEHEMOTH normalerweise überaus extrem unterwegs. Corpsepaint, Growling, Bühnenshows mit Feuer und allerlei Gimmicks, sogar eine Anzeige wegen "Verletzung religiöser Gefühle" gehören im schwarz angehauchtem Death Metal seines Hauptbetätigungsfeldes praktisch zur Tagesordnung. Umso überraschender war die Bekanntgabe eines musikalisch völlig anders gelagerten Projektes, mit dem unser Mann aktuell auf Tour ist. ME AND THAT MAN nennt sich die Formation, die aus Nergal (v, g) und dem seit Jahrzehnten in Polen lebenden Briten John Porter (v, g) besteht.

Vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt im Wiener B72 gab es aber noch eine Vorgruppe. Die mir bis dato völlig unbekannten DOOL spielten ein halbstündiges Set, das aus nur vier Songs bestand. War kein schlechter Gig, aber so richtig warm bin ich mit dem alternativ angehauchtem Prog Rock-Metal-Mix nicht geworden. Immerhin waren die durchgehend wild headbangenden Musiker mit ordentlich Spaß bei der Sache. Drei (!) Gitarren sorgten außerdem für einigermaßen fetten Sound und so konnten sich die Niederländer um Sängerin/Gitarristin Ryanne van Dorst (die auch hätte als Mann durchgehen können, aber das nur am Rande) zumindest über Achtungsapplaus freuen.

Danach wurde es richtig voll im winzigen Lokal. Das Publikum war erwartungsgemäß gemischt, auch wenn die Metalheads wohl in der Überzahl waren. Eh klar: Man kam, um "die andere Band von Nergal" zu hören. Anfangs war das Gefühl noch merkwürdig: Ein ohne Schminke, dafür aber mit Hut und weißer (!) Gitarre bewaffneter Nergal auf der Bühne, keine oder kaum Pommesgabeln im Publikum davor. Irgendwie hatte ich das Gefühl, man musste in diesem für beide Seiten ungewöhnlichen Setting erst zueinander finden. Das gelang dann aber erstaunlich schnell. Kein Wunder, wurde als Opener mit "My Church Is Black" (https://www.youtube.com/watch?v=4XBB8CNHs4U&oref=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3D4 XBB8CNHs4U&has_verified=1) doch gleich eine der vorab ausgekoppelten Nummern aus dem Debütalbum "Songs Of Love And Death" gespielt. Eine gute Entscheidung, um das Eis zu brechen.

Nach dem ersten gegenseitigen Abtasten ging es dann richtig los und das Publikum bekam für mein Dafürhalten ein ausgesprochen feines und intensives Konzerterlebnis. Die Musik von ME AND THAT MAN ist eine interessante Melange aus Singer/Songwriter-Zeug, Blues, Country, (Gothic) Rock, Psychedelic und auch ein wenig Pop. Eine ungefähre Schnittmenge aus bekannten Namen, die einem immer wieder in den Sinn kommen, wenn man sich „Songs Of Love And Death“ anhört: ELVIS PRESLEY, JOHNNY CASH, THE DOORS, NICK CAVE & THE BAD SEEDS, DAVID BOWIE. Mundharmonika-Einsätze und Kinderchöre inklusive. Ja, das ist für den gemeinen Metalhead ungewohnt. Ich selbst bin aber sehr froh, dabei gewesen zu sein, habe danach Vinyl und T-Shirt abgegriffen und werde gerne wieder kommen, wenn ME AND THAT MAN mal wieder in der Nähe auftreten.

Auf der Bühne waren natürlich die beiden Herren, die sich den Gesang brüderlich teilten, am stärksten präsent. Unterstützung bekamen sie von einem Drummer und einem Bassisten (deren Namen ich zu meiner Schande vergessen bzw. bei der Vorstellung nicht verstanden habe), die ihnen ein ausgezeichnetes und sauberes Rhythmus-Fundament legten. Interessanterweise schien in dieser Konstellation Nergal der entspanntere und besser gelaunte der beiden Frontmänner zu sein – der Pole lachte immer wieder, bewegte sich und versuchte durchaus, mit dem Publikum und seinen Mitstreitern auf der Bühne zu interagieren. Der wesentlich ältere Porter war dagegen der Ruhepol, dabei aber durchaus nicht unsympathisch. Letztlich ergänzten sich Nergal und Porter perfekt, was auch zum gelungenen Abend beigetragen hat. Gespielt wurde das komplette aktuelle Album, dazu gegen Ende hin zwei Coverversionen, die sich nahtlos einfügten ("Refill" von der PORTER BAND, also einem anderen Betätigungsfeld von John Porter sowie als Rausschmeißer "Psycho Killer" von den TALKING HEADS). Vom ME AND THAT MAN-eigenen Material gefielen mir neben dem genannten „My Church Is Black“ die eingängig-düsteren, mit starken Country-Anleihen versehenen "Ain’t Much Loving" (https://www.youtube.com/watch?v=gPsvPve7nNU) und – vor allem – "Cross My Heart And Hope To Die" (https://www.youtube.com/watch?v=NOZe8Ubfa3w) am besten. Aber auch der Rest wusste zu überzeugen, sodass man gegen 23 Uhr mit einem ausgesprochen guten Gefühl von dannen ging.

Fazit: BEHEMOTH sind auch für Metal-Verhältnisse eine unglaublich düstere Band. Man muss aber sagen, dass ME AND THAT MAN dem gar nicht so viel nachstehen, wie man meinen könnte. Das wird allerdings durch vollkommen andere Mittel erreicht – wo Nergal mit BEHEMOTH auf Härte, Aggression und Komplexität setzt, gehen ME AND THAT MAN viel sanfter, einfacher und reduzierter zu Werke. Das aber gleichzeitig auch sehr dunkel, sowohl musikalisch als auch lyrisch. Diese Kombination passt so unglaublich gut, wie ich es mir nicht erwartet hätte. Und live wird das Ganze dann nochmals aufgewertet, weil die Hauptprotagonisten derart gut miteinander harmonieren. Jeder, der mit genannten Referenzen etwas anfangen kann, sollte sich dieses Projekt nicht entgehen lassen. Jeder Metalhead, der ein wenig für andere Einflüsse offen ist, kann ebenfalls ein Ohr riskieren, dabei aber nicht erwarten, auch nur eine homöopathische Dosis Metal zu bekommen. Denn die ist schlicht nicht vorhanden, was Keinem auffallen würde, wäre nicht ein so bekannter Name im Line-Up.

FearOfTheDark
07.04.2017, 08:30
Klingt vielversprechend. Gerade durch Zufall gesehen, dass sie auch für RiP/RaR bestätigt sind. Wenn es sich nicht mit was "Wichtigem" überschneidet, werde ich sie mir auf jeden Fall ansehen ;)

Cactus
06.05.2017, 12:42
War 'ne musikalische Woche bei mir:

Datum: Montag, 1. Mai 2017
Location: Mariannenplatz (Berlin)
Tour: Myfest
Headliner: The Toten Crackhuren im Kofferraum
Support: -
Ticketpreis: Umsonst & Draußen

War ganz lustig. Die Band war für zwei Stunden angekündigt, hat ca. 20 Minuten später angefangen und dann nach einer Stunde ohne Zugaben aufgehört, weil sie nicht mehr geprobt hatten. :D Aber die Damen hatten gute Laune (nebst rosa Outfit und der Sektflasche in der Hand) und die Songs haben Spaß gemacht. Da ich Montag selbst noch nicht so ganz fit war, fand ich es auch nicht so schlimm, dass es nicht so lang ging.

Datum: Mittwoch, 3. Mai 2017
Location: Pariser Platz (vor dem Brandenburger Tor, Berlin)
Tour: "Auf die Presse"-Solidaritätskonzert zum Internationalen Tag der Pressefreiheit
Headliner: Antilopen Gang, Sookee, Peter Licht, Jasmin Tabatabei, u.a.
Support: -
Ticketpreis: Umsonst & Draußen

Hab erst am Dienstag überhaupt davon erfahren und bin nach der Arbeit fix zum Brandenburger Tor spaziert. War ganz nice, die Antilopen Gang und Sookee live zu sehen, der Rest war eher so okay. Hätten auch ruhig mehr Leute da sein können. Aber ich will nicht meckern.

Datum: Donnerstag, 4. Mai 2017
Location: Astra (Berlin)
Tour: "Mit Pauken und Trompeten"-tour
Headliner: Dota
Support: Dana Shanti
Ticketpreis: ~17 € (für Studenten)

Von Dota kenne ich jetzt nicht so viel, war aber trotzdem ein schönes Konzert. Die Sängerin hatt Bock, die Band (zum [angeblich] ersten Mal mit Bläsern) hatte Bock und das Publikum auch. Am Ende wurde zwar nix gespielt, was ich vorher schon einmal gehört hätte, aber das machte nix. Wer auf ehrlichen Singer/Songwriter-Kram steht, kann sich Dota auf jeden Fall mal geben.

Datum: Freitag, 5. Mai 2017
Location: Frannz Club (Berlin)
Tour: "Wieder nicht schlafen"-Tour
Headliner: Liedfett
Support: Der Roadie hat ein paar Songs gespielt
Ticketpreis: 21 €

Der krönende Abschluss der Konzertwoche. Gestern erschien auch das neue Album der Jungs (Phoenix aus der Flasche) und neben einigen "Klassikern" wurde auch viel neues Zeug gespielt. Hat ordentlich gebockt, das Pogen hat Laune gemacht und es gab ordentlich zum Mitgröhlen. Ballern, Bügeln, Feiern. Schade, dass sie am Ende sehr pünktlich von der Bühne mussten und deshalb nur eine sehr kurze Zugabe spielen konnten. Aber absolute Empfehlung von meiner Seite - war das zweite Konzert der Tour und falls sie bei einem von euch demnächst in der Nähe sind, lohnt sich das vorbeischauen.

Ivanhoe
17.07.2017, 15:46
Ich habe es angekündigt und jetzt kommt es tatsächlich. Ein ausführlicher Konzertbericht von meinem Guns n' Roses-Erlebnis. Also: Long Text ahead... :mexiko:

Datum: Montag, 10. Juli 2017
Location: Ernst-Happel-Stadion (Wien)
Tour: "Not in this Lifetime"
Headliner: Guns n' Roses
Support: Wolfmother - Tyler Bryant & The Shakedown
Ticketpreis: 150 Euro (Sitzplatz)

Ein paar (Handy-)Fotos gibt es hier (https://weltending.wordpress.com/2017/07/17/konzertwelt-guns-n-roses-wien-10-07-2017/).

GUNS N' ROSES in Wien - noch dazu mit W. Axl Rose, Slash und Duff McKagan - das muss man gesehen haben. Oder doch nicht? Nun, für alle, die mit dieser Band musikalisch aufgewachsen sind und wie der Autor dieser Zeilen eine wahnsinnige, emotionale Bindung zu ihr entwickelt haben, stellt sich die Frage nicht. Man musste einfach hin - auch wenn es durchaus Gründe gab, die dagegen sprachen. Da wäre zunächst der stolze Preis - 150 Euro für einen Sitzplatz (für den Spätentschlossenen waren natürlich keine Stehplätze mehr zu haben, die aber nur unwesentlich günstiger waren) sind eigentlich weit jenseits des Zumutbaren. Noch schwerer wog aber die kleine, leise Stimme im Inneren, die ständig vor der Enttäuschung warnte, die sich eventuell einstellen würde und unter Umständen sogar geeignet wäre, die tollen Jugenderinnerungen zu überschatten. Diese Stimme hatte bereits 10 Jahre vor dem 2017er-Konzert zu flüstern begonnen, als GUNS N' ROSES, damals bestehend aus Axl Rose mit Band aber ohne Slash/McKagan, einen dem Hörensagen nach katastrophalen Gig am Nova Rock ablieferten. Sollte man sich dieser erneuten Gefahr tatsächlich aussetzen? Nun, es half nichts - wer weiß schon, ob sich diese Chance noch einmal bietet, von daher: Ja zu GUNS N' ROSES, ja zu einem Erlebnis, auf das ich persönlich über 20 Jahre gewartet habe. So viel gleich vorweg: Die Erinnerung ist leicht getrübt, was einem Nebel aus Alkohol und Glückshormonen geschuldet ist. Dennoch will ich versuchen, meine Gefühle und mein Konzerterlebnis wiederzugeben - und das mit einem gewissen emotionalen Abstand, daher kommt dieser Bericht erst eine Woche nach dem Konzert.

Vorgruppen? Ja, waren auch da.
Als wir nach dem Kauf eines aktuellen Gn'R-Tourshirts (35 Euro, das geht ja noch) und der gar nicht sooo strengen Sicherheitskontrolle unsere Plätze einnahmen, war die erste Vorgruppe, TYLER BRYANT & THE SHAKEDOWN, so gut wie fertig. Zwei oder drei Lieder haben wir gehört, könnte jetzt aber nicht sagen, wie das geklungen hat. Überhaupt war man zu der Zeit eher damit beschäftigt, auszuloten, wie gut man von den Sitzplätzen im Sektor Grün überhaupt sehen würde. Die Antwort: Super, was die Videowalls betrifft, die Figuren auf der Bühne waren hingegen relativ winzig.

Nach überraschend kurzer Umbaupause folgten WOLFMOTHER. Die Australier, die hierzulande nie richtig Fuß fassen konnten, wirkten ziemlich entschlossen. Auf der Bühne gab es einiges an Bewegung, davor im Publikum nicht so sehr. Zumindest nicht über die ersten - keine Ahnung - 10 Reihen hinaus. War meines Erachtens eine bemühte Show, die aber auch zeigte, warum WOLFMOTHER es nicht so richtig geschafft haben und der ganz große Erfolg vermutlich auf ewig ausbleiben wird. Einerseits war der Sound suboptimal, zumindest auf den Rängen. Andererseits haben die Australier abseits ihres großen Hits "Woman" (https://www.youtube.com/watch?v=TCYM6UgJi3I) nicht allzu viel im Gepäck, das sich in den Ohren festkrallt. Es fehlt einfach an den Hooks und großen Refrains, die speziell ein Stadionkonzert braucht. Und so konnten sich WOLFMOTHER halt nicht mehr als einen Höflichkeitsapplaus abholen.

Pünktlichkeit ist eine Zier.
Und dann war es endlich soweit: Der Headliner schickte sich an, die Bühne zu entern. Damit das auch alle Mann mitbekamen, wurde gefühlte 10 Minuten lang das GUNS N' ROSES-Logo, immer wieder von lauten Schüssen unterlegt, eingeblendet. Einige dürften den Anfang dennoch versäumt haben - denn es gab eine Überraschung. GUNS N' ROSES begannen mehr als pünktlich. Unglaublich. Von den angeblich 55.000 Besuchern hatten - so mein Eindruck - längst nicht alle ihren Platz eingenommen, als es losging. Übrigens sollten die Gunners laut Timetable ursprünglich um 20:15 Uhr beginnen. Das wurde bereits im Vorfeld auf 19:30 Uhr vorverlegt, was per eMail kommuniziert wurde. Ob das jeder mitbekommen hat, weiß ich nicht - aber an einem Montag relativ knapp nach Feierabend im Stadion zu sein, dürfte einigen Besuchern eher schwer gefallen sein, auch wenn sie um den früheren Beginn wussten. Von Ausverkauft!-Feeling war also anfangs noch keine Rede, noch dazu weil - und das ist die eigentliche Überraschung - GUNS N' ROSES tatsächlich um 19:31 Uhr mit "It's So Easy" ihren Gig eröffneten. Unglaublich, es ging tatsächlich (über-)pünktlich los! Das und die Vorverlegung um 45 Minuten sowie eine etwas gekürzte Setlist lassen im Nachhinein übrigens vermuten, dass man es wohl ziemlich eilig hatte, aus Wien wegzukommen.

Zu dem Zeitpunkt war mir das aber völlig egal. Nach der Eröffnung setzte man mit "Mr. Brownstone" gleich noch einen drauf und ich war sofort in einem nostalgischen Glücksrausch angekommen, den ich so nicht erwartet hätte. Als dritter Song folgte "Chinese Democracy", was ich mit einer Bierpause bedachte - langes Anstehen inklusive. Danach kam mit "Welcome to the Jungle" wieder ein Gassenhauer, bei dem ich aber erstmals etwas genauer hinhörte und merkte, dass der Sound ganz und gar nicht so war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das sollte sich später noch bessern, zumindest was die Musik betrifft. Zwei Probleme blieben aber mehr oder minder bis zum Schluss bestehen: Einerseits die viel zu leise abgemischte Stimme, andererseits die extrem störende Asynchronität zwischen Sound und Bildern auf der Videowall. Ich habe mir erklären lassen, dass das mit der Akustik des Stadions zu tun hat, wo auf den Rängen die Töne quasi im Kreis liefen - im Infield, bei den Stehplätze, wäre dieses Problem wohl nicht so eklatant gewesen. Blöd für alle "Sitzer", aber offenbar nicht zu ändern.

Nicht jeder altert in Würde.
Nach diesem akustischen Fazit gab es mit dem Doppelpack "Double Talkin' Jive" und "Better" gleich auch noch die Möglichkeit zum optischen Check. Wen das nicht interessiert: Einfach die folgenden Absätze skippen.

Unser aller Helden werden alt. Das sieht man mittlerweile mit alarmierender Häufigkeit auf allen möglichen Konzerten - sei es der graue Bart von Tom Araya (SLAYER), der massive Haarverlust von Lars Ulrich (METALLICA) oder der Tod des unsterblich geglaubten Lemmy Kilmister (MOTÖRHEAD). Wobei man sagen muss, dass manche Musiker die Grenze, ab der sie plötzlich gar nicht mehr zu altern scheinen, überspringen - siehe Ozzy Osbourne (BLACK SABBATH) oder auch Steve Harris (IRON MAIDEN). Im Falle von GUNS N' ROSES sind beide Seiten des Spektrums abgedeckt: Auf der einen Seite das enfant terrible, der letzte große Rockstar, W. Axl Rose, dem man die Jahre unerbittlich ansieht. Einst schlank und rank und mit üppiger, roter Mähne gesegnet, ist des Frontmannes Haupthaar schütter geworden (was er unter verschiedenen Kopfbedeckungen zu verstecken versuchte), der Körper einigermaßen in die Breite gegangen, das Gesicht stark verlebt. Da will dann nicht mal mehr der berühmt-berüchtigte Schlangentanz so sexy wirken, wie er damals von Heerscharen weiblicher Fans aufgenommen wurde.

Auf der anderen Seite haben wir den großen Gitarren-Helden Slash, ebenfalls den letzten seiner Art. Dessen Gesicht war schon zu den besten Zeiten hinter verspiegelter Sonnenbrille und wallender Haarpracht versteckt. Und genau so sieht er immer noch aus, es scheint, als wäre die Zeit für denn Mann mit dem Zylinder spätestens Mitte der 1990er Jahre stehen geblieben. Er scheint sogar an Muskelmasse gewonnen zu haben, sah irgendwie kompakter und muskulöser aus, als ich ihn von alten Videos in Erinnerung hatte.

Zwischen diesen beiden Reizfiguren, deren Egos verhindert haben, dass wir diese Reunion früher erleben durften: Bassist Duff McKagan, dem die Drogenvergangenheit deutlich anzumerken ist, der mittlerweile dennoch zwar älter, gleichzeitig aber fitter wirkt als je zuvor. Keyboarder Dizzy Reed, auch schon seit fast 30 Jahren in der Band (immerhin ziemlich durchgehend, soweit ich weiß), war nicht so oft im Bild, sah aber recht normal aus. Drei "Neuzugänge" (also Musiker, die mir nicht bekannt waren) gab es auch zu vermelden: Am Schlagzeug ging es mit dem spielerisch unauffälligen*Frank Ferrer (seit 2006 an Bord) optisch in Richtung Metalcore und am zweiten Keyboard steht mit Melissa Reese seit 2016 ein angenehmer Farbtupfer. Natur- bzw. soundgemäß noch herausstechender war Rhythmus-Gitarrist Richard Fortus, der auch schon auf 15 Jahre Bandzugehörigkeit zurückblicken kann und altersmäßig sehr gut zu den Gunners passt, dem eine Drogenvergangenheit aber anscheinend weitgehend erspart geblieben ist.

Weitgehend starke Setlist.
Nach diesem kleinen Exkurs zurück zum Konzert, das mit "Estranged" (meiner Lieblingsnummer aus dem Repertoire von Gn'R) eigentlich erst so richtig losging. Nun wurde nicht nur der Sound besser, sondern auch das Publikum wachte plötzlich richtig auf. War das die Andacht, mit der die Fans bis zu diesem Zeitpunkt gelauscht hatten? Oder war es einfach ein schwieriger Einstieg in ein so lange erwartetes Konzert? Man wird es wohl nicht mehr erfahren, mit "Estranged" war die Welt, die vorher schon in Ordnung gewesen war, mit einem Mal fast perfekt. Diese Stimmung, unglaublich. Da konnte auch der Regen, der für ein paar Minuten recht stark prasselte, nichts ändern. Mehr noch, Axl Rose verließ sogar das schützende Bühnendach - so als wollte er den Fans zeigen "ich bin einer von euch". Wie glaubwürdig das ist, sei dahin gestellt, war mir in dem Moment aber auch vollkommen egal, muss ich sagen.

Nun folgte Hit auf Hit, ich persönlich habe mich besonders über das MISFITS-Cover "Attitude" gefreut, gesungen von Duff McKagan, dem man ruhig das Mikro hätte lauter drehen sollen. Dann gab es wieder eine kleine Verschnaufpause namens "This I Love" - man sieht schon, was ich, was die Fans, was alle hören wollten, bevor es mit "Civil War", "Yesterdays" und "Coma" so richtig in die Vollen ging und es auch auf den Rängen niemanden mehr auf dem Platz hielt. Auf das obligatorische Gitarrensolo (meiner Meinung nach schon "damals" verzichtbar) und das "The Godfather"-Theme folgte der zweitbeste Song der Band, "Sweet Child O'Mine", bevor mich eine Änderung zur vorher gelesenen Setlist stutzig machte: Statt "My Michelle" gab es "Used To Love Her" und "Out Ta Get Me", was ich super fand (auch wenn "My Michelle" ebenfalls sehr willkommen gewesen wäre). Das Grande Finale, bestehend aus "November Rain", "Knockin' On Heaven's Door", "Nightrain", "Patience" und - natürlich - "Paradise City" wurde durch mehrere Cover-Versionen (ja, ich weiß, BOB DYLAN...) aufgelockert. Am besten hat mir die extrem mächtige Version von SOUNDGARDEN's "Black Hole Sun" gefallen, gewidmet natürlich dem unlängst verstorbenen Chris Cornell.

So viel zu den Songs, die genaue Setlist gibt es hier (https://www.setlist.fm/setlist/guns-n-roses/2017/stade-de-france-saint-denis-france-43e41bc3.html). Deutlich zu sehen ist dabei auch, dass GUNS N' ROSES auf einen gar nicht mal so großen Backkatalog zurückgreifen können. Das*Œuvre besteht ja auch nur aus fünf regulären Studio-Alben (von denen allerdings nur "Appetite For Destruction", 1987, sowie die beiden "Use Your Illusion"-Teile, 1991, durchgehend gut sind) und der Cover-Scheibe "'The Spaghetti Incident?'" (1993). So ist es kein Wunder, dass nur 20 der 27 Songs auf der Setlist (nimmt man das Gitarren-Solo heraus) wirklich von GUNS N' ROSES stammen. Das stört zwar nicht unbedingt, ist aber durchaus eine Erwähnung wert - wobei ich denke, dass es weitere Original-Stücke gegeben hätte, die man gerne spielen hätte können. Wo waren zB "Pretty Tied Up", "Locomotive" oder "Get in the Ring"?

Endlich am Ziel.
Die Frage aller Fragen ist aber natürlich, wie es denn nun wirklich war, GUNS N' ROSES erstmals live zu erleben. Und das noch dazu mit drei der fünf wichtigsten Protagonisten der Bandgeschichte. Nun, es war... sehr gut. Zumindest für mich. Ich kann es nicht anders sagen - die emotionale Bindung ist auch nach über 20 Jahren noch da und praktisch unverändert stark. Da kann es dann schon passieren, dass man bei "Estranged" und "Sweet Child O'Mine" ein paar Tränchen zerdrücken muss. Ganz ehrlich: Ich habe zu diesem Zeitpunkt keine Sekunde an die horrenden Kosten, an die unwürdige Vergangenheit, an den bescheidenen Sound, an "Chinese Democracy", an Grunge und Heavy Metal oder an sonst was gedacht. Nur an mein eigenes Leben, wie es verlaufen ist und was die Musik von GUNS N' ROSES in einer prägenden Phase für einen Anteil daran hatte. Das mag für den Uneingeweihten übertrieben klingen, daran kann ich nichts ändern. Jeder, der Ähnliches erlebt hat, wird es jedoch verstehen.

Ein bisschen Kritik muss sein.
Auf der anderen Seite gibt es - abgesehen von meiner eigenen, nostalgisch-verklärten Brille - nichts, was mich daran hindert, auch einen etwas kritischeren Blick auf das Geschehen am 10. Juli 2017 zu werfen. Traurig war ich mit einem Blick auf die Setlist von Paris, dass "Don't Cry" offenbar dem Rotstift zum Opfer gefallen war. Das schien mir übrigens auch eine Frage des Zeitdrucks zu sein, mit dem die Band offenbar zu kämpfen hatte. Denn das fiel schon auf: Es gab keine Ansagen, das ein oder andere "Thank you!" wurde zwar genuschelt, viel mehr war es aber nicht. Was manche vielleicht positiv sehen mögen ("die lassen die Musik sprechen") - ich bin da jedoch etwas zwiegespalten, Kommunikation mit dem Publikum gehört für mich schon dazu und die hätte ich mir tatsächlich erhofft.

Überhaupt wirkte die Band in der Rückschau distanziert auf mich und schien mit geradezu verbissener Routine und Konzentration zu Werke zu gehen. Schon klar, die wilden Jahre sind lange vorbei, aber das war schon ein wenig ... hmmm ... wie auswendig gelernt. Der "Abstand" zum Publikum schien mir recht groß und auch die drei Herren, um die es sich hauptsächlich drehte, vermieden es für mein Gefühl, sich zu nahe zu kommen. Auch, dass die Zugabe direkt und (fast) ohne Übergang nach Ende des regulären Sets gespielt wurde (Haben sie überhaupt die Bühne verlassen? Ich weiß es nicht mehr) und dass mir "Paradise City" extrem verkürzt vorkam, war ein bisschen merkwürdig. Fast kam es mir vor, als ob ausgerechnet vor dem Wien-Konzert irgend etwas hinter den Kulissen vorgefallen wäre, was ich natürlich nicht bestätigen kann, weil ich keine Vergleichswerte habe. Es wäre jedenfalls gelogen, wenn man sagen würde, dass der Funke vollkommen übergesprungen wäre.

Fazit: Trotz der angeführten Kritikpunkte bleibe ich dabei: Das war ein sehr gutes Konzerterlebnis. Etwas intensiver hätte es ausfallen können - das wäre aber vermutlich nur mit einer anderen Location möglich. Ja, es gab Probleme und nein, sie sind nicht mehr so wild wie früher und wie man sie in Erinnerung hat. Aber das ist egal - ich habe sie endlich gesehen und bin wahnsinnig froh darüber. Wäre ganz gut, wenn GUNS N' ROSES sich nochmal in meine Nähe verirren würden - dann kann ich quasi "ohne Druck" hingehen und mir das Spektakel etwas neutraler ansehen.

Adun
30.07.2017, 23:39
Sonntag: 30.07.2017
Berlin Bi Nuu
Tour: The Return of Evergreen Terrace
Support: Crowner Kings
Preis: 20 Euro

Was soll ich euch groß berichten, es war ein heißer Tag und der Club ist klein, also war Sauna vorprogrammiert.

Die Australier von Crowner Kings präsentierten Durchschnittshardcore, wie man ihn schon zigmal gehört hatte. Nett aber für diese Band werde ich wohl kaum je Geld ausgeben.
Eine gute halbe Stunde Programm von ihnen wart ausreichend.

Ein kurzer Umbau und es folgte schon den Hauptgrund der Veranstaltung, die altgedienten Metalcorer aus Florida begannen mit einem Paukenschlag. No Donnie, these men are nihilists und das Publikum reagierte entsprechend (bis auf die Spacken, die direkt vor dem Lied Bier holen waren und nu natürlich erstmal das Gedränge behinderten).
Man spielte ~ 14- 15 Titel quer durch die Bandgeschichte, von Wolfbiker, New Friend Request oder Enemy Sex oder dem Cover von Mad World bis hin zum letzen Longplayer mit Crows.
Man holte zum "letzten" Song," Chaney can't riff like Helmet's Page Hamilton" das Publikum auf die Bühne.. schweißgebadet auf Grund der Enge und Bewegung Stagedives waren klar, der Pit auch entsprechen (bis auf 1-2 Menschen, die immer zu blöd sind den zu verstehen)

Natürlich lies das Publikum in Berlin dies nicht so als letzten Song stehen, es war schließlich Tourabschluss (okay nu 10 Tage Pause), so erhielten wir noch Dead Horses und Sunday, Bloody Sunday, sowie einen sehr kurzen Ausflug in die Punkwurzeln der Band.

nach guten 140 Minuten war man wieder aus dem Club raus,. durchnässt, dehydriert und mit nem breiten Grinsen im Gesicht ging es Richtung U-Bahn...

Gerne wieder.

Echoes
23.10.2017, 16:44
Aus Spaß an der Sache, weil's hier noch am besten reinpasst und ich mich so sehr darüber freue, dass ich es gern mit euch teilen würde:

Mein Konzert-Schnappschuss des Jahres (http://www.derguteton-photography.de/wp-content/uploads/2017/10/Eskimo-Callboy_Haus_Auensee_Leipzig_21.10.2017_by_dergute ton-photography.de_David_Santilian-24.jpg)

... was meinen Bildband 2017 dann auch schmücken wird. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die noch kommenden Aufträge dieses Jahr das nicht mehr toppen werden.

Das war im Übrigen am Samstag bei Eskimo Callboy im Leipziger Haus Auensee. Dort haben die es jetzt echt geschafft, den Laden auszuverkaufen. (Gut, die Empore war aber auch nicht geöffnet.)

Jetzt stehen dieses Jahr noch auf dem Programm: SXTN (vllt. auch 2mal), Kraftklub, vllt. Casper, vllt. Amity Affliction, Selig und Annisokay.

Sephirod
23.10.2017, 17:13
Ist echt ein richtig geiles Bild! Respekt.

Ivanhoe
23.10.2017, 19:02
Aus Spaß an der Sache, weil's hier noch am besten reinpasst und ich mich so sehr darüber freue, dass ich es gern mit euch teilen würde:

Mein Konzert-Schnappschuss des Jahres (http://www.derguteton-photography.de/wp-content/uploads/2017/10/Eskimo-Callboy_Haus_Auensee_Leipzig_21.10.2017_by_dergute ton-photography.de_David_Santilian-24.jpg)

Ich hab das mal hier rein verschoben, passt mE noch besser. Davon abgesehen: Geiles Foto! :dh: