Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : John McCain verstorben.
PrinceDevitt
26.08.2018, 15:13
Der ehemalige US Präsidentschaftskandidat John McCain ist im Alter von 81 Jahren am Samstag seinem Krebsleiden erlegen. Er hat die Behandlung aufgrund von Erfolglosigkeit wohl abgebrochen. In meinen Augen ist er ein großer Politiker, jemand dem Werte wie Anstand und Respekt wirklich etwas bedeuteten. Ich mochte ihn immer sehr gern. R.I.P und viel Kraft für die Familie.
Zheng Yi
26.08.2018, 15:30
Etwas wird mir immer in Erinnerung bleiben: bei einem Wahlkampfauftritt bezeichnete eine Frau Obama als Araber. McCain unterbrach sie sofort und nannte Obama einen anständigen Familienmann und Bürger mit dem er einfach eine Meinungsverschiedenheit habe. Sowas ist hoch anständig und verdient Respekt. Ich bezweifle dass Trumpel auch so gehandelt hätte.
Nicht gut fand ich seine Nominierung von Sarah "Wenn ich auf meine Veranda trete kann ich Russland sehen" Palin. Das hat ihm mehr geschadet als genutzt. Am Ende war es aber unser aller Gewinn.
R.I.P.
DocKeule
26.08.2018, 15:58
Ich finde es ein Bisschen erstaunlich, wie McCain in den letzten Monaten zum großen parteienübergreifenden Poltiker gemacht wurde, nur weil er Trump hier und da widersprochen hatl. Kann sich irgendjemand einen Militäreinsatz oder auch nur potenziellen Militäreinsatz erinnern, den McCain nicht begeistert unterstützt hätte (ich sage nur "Ba ba ba, ba bomb Iran"). Er war gegen Sexualkunde in der Schule und das Recht auf Abtreibung. Er war für die Beschneidung der Bürgerrechte nach dem 11. September. Er war dafür, dass Schöpfungslehre in Schulen unterrichtet wird. Er hat den "Impfungen verursachen Autismus" Unsinn von Sarah Palin und ja, nicht zuletzt hat er mit der Entscheidung, sie als seine VP Kandidatin auszuwählen, der Tea Party zu deutlich mehr politischer Bedeutung verholfen.
Ohne Frage ist er, wenn man ihn mit dem aktuellen Mainsteam seiner Partei vergleicht, ein Lichtblick, aber dafür liegt die Hürde auch gerade nicht all zu hoch. Er hat die Radikalisierung seiner Partei wenigstens in Teilen nicht mit vollzogen und weiter Positionen gehalten, die bei den Republikanern zwischen den 70er und Mitte der 90er Jahre normal gewesen wären. Verständlich, dass das heute Sehnsüchte weckt. Aber es macht McCain nicht zu einer politischen Lichtgestalt.
umimatsu
26.08.2018, 20:15
Über Tote nur Gutes. Da mir das beim Politiker McCain schwer fällt, schweige ich lieber.
R.I.P.
Wusste gar nicht das McCain noch eine lebende Mutter hat. Bewegende Bilder bei der Trauerfeier. Die Frau ist 106
PrinceDevitt
31.08.2018, 21:01
Wusste gar nicht das McCain noch eine lebende Mutter hat. Bewegende Bilder bei der Trauerfeier. Die Frau ist 106
Wusste ich auch nicht, bemerkenswert. 106 ist schon sportlich.
Duke Skywalker
31.08.2018, 21:25
Ich finde es ein Bisschen erstaunlich, wie McCain in den letzten Monaten zum großen parteienübergreifenden Poltiker gemacht wurde, nur weil er Trump hier und da widersprochen hatl. Kann sich irgendjemand einen Militäreinsatz oder auch nur potenziellen Militäreinsatz erinnern, den McCain nicht begeistert unterstützt hätte (ich sage nur "Ba ba ba, ba bomb Iran"). Er war gegen Sexualkunde in der Schule und das Recht auf Abtreibung. Er war für die Beschneidung der Bürgerrechte nach dem 11. September. Er war dafür, dass Schöpfungslehre in Schulen unterrichtet wird. Er hat den "Impfungen verursachen Autismus" Unsinn von Sarah Palin und ja, nicht zuletzt hat er mit der Entscheidung, sie als seine VP Kandidatin auszuwählen, der Tea Party zu deutlich mehr politischer Bedeutung
Aber er wurde von Dems und linken Medien doch nicht wegen seiner politischen Ansichten gefeiert, oder?
Das würde natürlich keinen Sinn machen. Der Mann war überzeugter Republikaner.
Doch was ihn von seinen Parteifreunden abhob war der glaubwürdige Respekt dem politischen Gegner gegenüber.
Es wäre damals ein leichtes gewesen die tiefen Ängste seiner Wähler vor Obama zu schürren und auf dem aufgepeitschten Gaul ins Ziel zu reiten. Hat er nicht gemacht und hat mit Anstand verloren und glaubwürdig versucht die Wogen zu glätten. Einer der Gewinner war schließlich auch sein guter Freund Biden.
Politisch ist der Verlust von McCain vermutlich sogar größer für die Demokraten als für die Republikaner.
Arizona wird wieder einen konservativen Senator produzieren (wenn es schlecht läuft einen Trump-Anhänger), der wahrscheinlich stumpf die Partei-Linie fährt und nach Machterhalt entscheidet und nicht aus Überzeugung, wie es eben McCain gemacht hat und damit Trump gegen sich aufgebracht hat.
DocKeule
31.08.2018, 23:11
Ich finde es zumindest spannend, wie sich das Bild von McCain in den vergangenen zehn Jahren gewandelt hat. In den Bush-Jahren und am Anfang der Obama-Zeit halt er (in meinen Augen zu Recht) als Falke und konservativer Hardliner. Dass er jetzt, das seine Partei jeden Anstand über Bord geworfen hat, im Vergleich wie eine Heilsgestalt aus besseren Tagen wirkt, aber eben auch nur, wenn man den Status Quo als Messlatte akzeptiert.
Das soll nicht heißen, dass er nicht seine Verdienste hat. Nicht zuletzt, dass er die Radikalisierung zwar mit angestoßen hat, indem er Palin zu seiner Vize-Kandidatin machte, aber die Entwicklung danach selbst nicht weiter vollzogen hat, muss man ihm hoch anrechnen. Er hat Trump noch im Wahlkampf die Zustimmung entzogen und mehrfach verhindert, dass die Affordable Care Act ersatzlos gestrichen werden konnte. Allerdings war er auch radikal marktgläubig und vom Militär besessen.
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